Zwei verschiedene Seelen und doch ... von teufelchen_netty ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Flashback: Als Erdbeben werden messbare Erschütterungen der Erdoberfläche bezeichnet. Der deutlich größte Anteil aufgezeichneter Erdbeben ist jedoch zu schwach, um von Menschen wahrgenommen zu werden. Japan liegt in einer der aktivsten Erdbebenzonen der Welt. Kleine Erdbeben sind in Japan nichts Besonderes. Während besonders aktiven Phasen können kleine, bemerkbare Erdbeben fast täglich auftreten. Eine wirksame Erdbebenvorhersage ist den Wissenschaftlern bisher trotz aller Anstrengungen noch nicht gelungen. Japan zählt zu den am meisten gefährdeten Regionen der Welt. Dem japanischen Volksglauben nach bestraft der riesenhafte Katzenfisch Namazu, der tief in der Erde lebt, die Menschen für ihr lasterhaftes Leben, indem er durch seine Bewegungen die Erde erschüttern lässt. Das große Kantô-Erdbeben von 1923 In der ersten Septemberwoche 1923 traf eine ganze Serie von schweren Erdbeben Tôkyô und Yokohama. Schwere Erdbeben sind in Japan nichts Neues, aber noch kein Beben zuvor hatte so viele Opfer gefordert und Schaden angerichtet wie das große Beben von 1923. Epizentrum war die Sagami Bucht, die Nachbarbucht der Tokyo Bucht und betraf eine Gegend von 322 Kilometer entlang der Pazifik Küste und viele Kilometer ins Landesinnere. Tokyo war schon 1923 die am dichtesten besiedelte Region Japans. Tokyo war 1920 die sechstgrößte Stadt der Welt, da durch die Eingemeindung aller Kleinstädte im Umkreis von 10 Meilen zum Imperialen Palast die Einwohnerzahl auf über fünf Millionen Einwohner angestiegen war. Sowohl in Yokohama, welches bis auf wenige Gebäude völlig zerstört wurde, als auch in Tokyo, waren es Feuer und Explosionen von Gastanks, die so viele Menschenleben forderten. Ingesamt 60% Tokyos wurden durch die Beben zerstört, von denen das Beben am 1.September mit 5 Minuten bei einem Ausschlag von 7,9 auf der Richterskala am Längsten dauerte. Feuer war für große Städte, die zur damaligen Zeit zu einem großen Teil noch mit Holzhäusern bebaut waren, eine riesige Gefahr. Um eine Flucht zu ermöglichen, wurden in Japan Möbel mit Rädern (Kuruma Tansu(#)) ausgestattet, um bei Gefahr die Möbel mit den wertvollen Inhalten in Sicherheit bringen zu können. Ukiyo-e(#) Holzdrucke zeigen Träger mit ihren Lasten während der Edo-Zeit(#). Die Zerstörungsgewalt des Bebens von 1923 war unglaublich groß, so wurden nicht nur ein großer Teil der Häuser zerstört, sondern auch die Infrastruktur wie Gas-, Strom- und Wasserleitungen. Straßen, wie auch die Schienen der Eisenbahnen, wurden für lange Zeit unbrauchbar. Es dauerte sieben Jahre bis die Straßen wieder hergerichtet waren. Die unmittelbaren Folgen Die öffentliche Ordnung brach völlig zusammen. Es kam zu Plünderungen. Es kreisten Gerüchte, dass die Koreaner die Brunnen vergiftet hätten. Daraufhin wurden mehrere hundert, vielleicht sogar Tausende von Koreanern erschlagen. Außerdem wurden Anarchisten und Kommunisten von aufgebrachten Zivilisten verfolgt und ermordet. Auch die Polizei verhaftete und ermordete viele dieser Gruppen. Nach einer Woche hatte sich die Lage wieder etwas beruhigt, da kam das wichtigste Signal zum Wiederaufbau vom Kaiser: In einem kaiserlichen Edikt vom 12.9.1923 heißt es: "Tokyo soll wie bisher Hauptstadt bleiben; deshalb soll es wiederaufgebaut werden und dabei gilt es nicht nur Altes wieder herzustellen, sondern eine neue Ordnung zu schaffen, die eine Entwicklung in die Zukunft ermöglicht." Der Wiederaufbau Nach dem kaiserlichen Edikt vom 12.9.1923 kam es zu einem umfassenden Wiederaufbauprogramm. Die wichtigsten Maßnahmen: 1. Schuldenmoratorium, das Schulden aus der Kanto-Ebene zunächst aussetzte. 2. Ausgabe von Erdbeben-Anleihen , im Wert von 430 Millionen Yen für den Wiederaufbau Die Wiederaufbauprogramme beliefen sich insgesamt auf 1,5 Milliarden Yen und liefen 5-8 Jahre lang. Es kam in vielen Bereichen zu umfassenden Neuordnungen und Umstrukturierungen. Die Neuordnung des Straßensystems, Wiederherstellung der Kanäle und Brücken, Anlage von Grünflächen, Aufbau der zentralen Großmarkthalle Tsukiji, die Errichtung von 106 Volksschulen, von Hospitälern, Wasserwerken, Verkehrseinrichtungen, nicht zuletzt auch die Aufschüttung von Küstenland wirkten sich belebend auf alle Industriezweige aus. Der Aufbau des zerstörten Tokyo konnte 1930, sieben Jahren nach dem Erdbeben, als vollendet gelten. Wie entstehen in Japan Erdbeben? Wissenschaftlich lässt sich das häufige Aufkommen von Erdbeben erklären. Die Eurasische, die Philippinische und die Pazifische Platte treffen unter dem japanischen Inselstaat aufeinander und erzeugen ständig Spannungen, wenn sie aneinander vorbeischieben. Wenn die Spannung zu groß wird, bricht das Gestein des Bodens und schiebt sich entlang einer Spalte an eine neue Position, wobei teilweise Gestein unter oder über eine der tektonischen Platten geschoben werden. Das Zerbrechen und Verschieben von Gesteinsschichten entlässt Energie, die sich in wellenförmigen Vibrationen, seismische Wellen genannt, von dem Fokus des Bruchs wegbewegen. Dabei unterscheidet man zwei Arten seismischer Wellen: Bodenwellen, die sich in hoher Geschwindigkeit durch das Erdreich bewegen und die langsameren Oberflächenwellen, die auch Tsunamis (Flutwellen) verursachen können. Seismische Wellen, die sich durch den Boden entlang einer Spalte durch sich ausbreitende Risse fortsetzen, bewegen sich mit einer Geschwindigkeit von durchschnittlich 3,2 Kilometer/ Sekunde. Dies veranschaulicht die Energie die in einem solchen Erdbeben steckt. Innerhalb einer kurzen Zeit, wie bei dem Kantô-Erdbeben in Kobe von 1995, entstehen gewaltige Schäden. Die bei der tektonischen Plattenverschiebung freigesetzte Energie kann bis zu 10.000 mal größer sein, als vergleichsweise die Energie der Atombombe, die am 6.August 1945 über Hiroshima abgeworfen wurde. Erdbebenvorhersage Die wohl bekannteste Theorie stammt von Kawasumi Hiroshi. Er hat alle Erdbeben in Tokyo seit dem Jahr 818 n.Chr. mit einer Stärke von >5 analysiert und festgestellt, dass durchschnittlich alle 69 Jahre ein größeres Erdbeben stattfindet. Demnach müsste das nächste große Beben 1992 stattgefunden haben. Allerdings ist dies eine rein statistische Berechnung, die keine geographischen Begebenheiten berücksichtigt und ist deshalb zur Vorhersage völlig ungeeignet. Eine wesentlich differenziertere Betrachtung nahm Ishibaschi Katsuhiko vor. Er stellte fest, dass sich die Erdbeben immer in einem gewissen Zyklus ereignen. Zuerst kommen mehrere kleinere Beben, ein großes Kanto-Beben bildet dann immer den Abschluss dieses Zyklus. Das vorletzte große Kanto-Beben ereignete sich 1703, das nächste Erdbeben der Stärke 6 (japanische Skala) ereignete sich erst wieder um 1855. Daraus lässt sich ableiten, das ein großes Kanto-Beben wie von 1923 nicht unmittelbar bevorsteht. Das große Hanshin Erdbeben in Kyoto 1995 Im Januar 1995 zerstörte ein starkes Erdbeben die Stadt Kobe. Das Grosse Hanshin-Erdbeben tötete 5.500 und verletzte 415.000 Personen. 100.000 Häuser wurden komplett und 185.000 teilweise zerstört. Am aufsehenerregendsten war der Zusammenbruch der Stadtautobahn, die als erdbebensicher galt. Mehr als 350 Feuer, die meist durch austretendes Gas entstanden waren, brannten mehr als 100 Hektar Wohnfläche nieder. Brücken und U-Bahn Tunnel stürzten ein, Schienen-Trassen und Straßen erlitten schwere Beschädigungen. Die Sachschäden werden insgesamt auf 95 bis 140 Milliarden U.S.-Dollar geschätzt. Das Beben erreicht einen Wert von 7,2 auf der Richterskala. Später stellen die japanischen Erdbebenforscher fest, dass es sich immerhin um die stärkste Erschütterung in Westjapan seit 1923 handelt. Laut Untersuchungen der Universität Kyoto lag das Epizentrum dieses Bebens etwa 10 km von Kobe entfernt in der Nähe der Küste in etwa 20 Metern Tiefe. Auch in Kobe geht das Leben inzwischen wieder seinen gewohnten Gang. An die Stelle der eingestürzten Häuser sind Neue getreten, Straßen, Brücken, Tunnel und Schienen wieder repariert. Den Menschen, die damals für den Aufbau ihrer Häuser und Leben öffentliche Kredite aufnehmen mussten, will das Gesundheits- und Wohlfahrtsministerium laut einer Entscheidung vom 1. Juni 2000 ein zeitliches Aussetzen der Rückzahlungsauflagen gewähren, um die finanzielle Last von den Opfern des Erdbebens zu nehmen. O_O_O_O_O_O_O_O_O_O_O_O_O_O_O_O_O_O_O_O_O_O_O_O_O_O_O_O_O_O_O_O_O_O_O_O_O_O_O_O Warum sich Jemand so etwas merkt? Nun es war mein Kurzreferatsthema und es hat mich im wahrsten Sinne des Wortes umgehauen. Ich sitze bibbernd und zitternd an einem kleinen Tisch im Schulgebäude und wünsche mir nur, dass dieses Erdbeben aufhört. Ich habe solche Angst. Ich möchte einfach nur nach Hause und meine Eltern noch einmal sehen. Was wenn ihnen etwas passiert ist oder mir etwas passiert? Ich will nicht sterben, nicht heute. Ich war … . Ich hatte doch noch nicht einmal eine Freundin oder meinen ersten Kuss. Das will ich alles noch erleben und dennoch habe ich so Schiss, dass ich mich nicht getraue hervor zu kommen. Nervös kaue ich an meinen Fingernägeln und wünsche mir dies alles hier so schnell wie möglich zu vergessen. Wieso gerade heute? Wieso passiert mir es, dass ich so ein Schisser bin. Ich will es doch gar nicht sein. Aber bei Erdbeben war ich schon immer so. Als kleines Kind hatte ich mich immer bei meiner Mutter angekuschelt und Sie umarmte mich ganz fest. Mein Vater hat mich dann immer geneckt am nächsten Tag und brachte mich so immer zum Schmollen. Ich kann doch nichts dafür, es ist doch nur natürlich so zu reagieren oder nicht? Ich meine, jeder hätte doch bei Erdbeben Angst, nicht? Gut, es ist vielleicht nicht jeder so ängstlich wie ich, aber man hofft doch schon, dass es schnell vorüber geht und dergleichen. Damit es schnell vorbei geht, lese ich mir immer wieder meinen Aufsatz durch und Probe ihn, aber es hilft nichts. Immer wieder zucke ich zusammen. Ich kneife meine Augen zusammen, halte meine Ohren zu. Jetzt kommt auch noch ein Gewitter. Das kann ich doch genauso wenig ab. Kami, Hilfe. Bitte lass mich hier raus. „Hey du!“ Hu? Hat mich da jemand angesprochen oder hab ich Hallus? „Ey, Blondie!“ Da erneut. Fuck, ich bin echt erledigt, wenn ich in der Schule noch Leute hören will um die Uhrzeit. Ich beiße mir in die Lippe und kurz darauf spüre ich etwas. Irgendetwas dünnes tippt gegen meine Stirn und ich frage mich endgültig wie gaga ich eigentlich bin. „Man du. Jetzt mach endlich mal deine Näppen auf.“ „Nani?“, hauche ich und tue es. Vor mir hockt ein breit grinsender Junge und sieht mich neckisch mit Schalk in den Augen an. Ich öffne meine Augen nun ganz und sehe mich so gut es hier geht um. „Wo..?“ „Wieso sitzt du unterm Tisch?“, fragt der mich frech und grient weiter. „Uhm.. Ich lerne..“ „Ah ja klar.“ Gut, dass er mir nicht glaubt, kann ich gut verstehen. Ich würde mir auch nicht glauben, auch wenn mein Geschichtsreferat hier vor mir liegt. „Uhm.. Wie spät ist es?“ „Gleich 18:24 Uhr.“ „OH mein Gott, nee oder?“, frage ich, fahre hoch und stoße mit den Kopf. Jammernd halte ich mir den Kopf und versuche nicht vor dem Typ los zu heulen. Scheiße, warum hab ich auch nicht dran gedacht, dass ich unterm Tisch sitze? So blond bin ich doch gar nicht. Die paar Strähnen im Haar machen's doch auch nicht(1). Ich komme unter dem Tisch hervor und er lacht. „Lach nicht so doof. Ich hab nur gelernt.“ „Ja ja, und das unterm Tisch.“ „Hai weil's zum Thema passt.“, maule ich und putze mir meine Schuluniform(2) ab. „Und das wäre?“ „Erdbeben in Japan.“ „Ui, wie spannend.“, spottet er. „Halt den Mund.“ „Ist wohl bei dir besser, Blondie.“ „Nenn mich nicht so.“ „Aber warum nicht? Du bist doch ein Blondie.“, meint er lachend und ich knalle Ihm eine. Verwirrt sieht er mich an und ich sehe meine Hand so an. „Ich… oh, Kami, was.. Ich.. Kami, das tut mir leid.“ „Piss dich nicht ein.“, mault er. „Aber.. Ich hab noch nie jemanden geschlagen. Du hast mich rasend gemacht.“ „Ich kann dich ja mal rasend machen.“, haucht er und ich werde rot. War das zweideutig? „Uhm, ich muss los. Meine Eltern denken bestimmt ich bin verschollen.“ „Jepp, kann sein.“ „Danke für's Mitgefühl..“ „Immer wieder gern.“, meint er und haut ab. Nachdem ich meine Schulsachen zusammengepackt habe, flitze auch ich ängstlich nach Hause. Bei jedem Donnerschlag und Knallen zucke ich zusammen und sehe mich anschließend um, ob nicht was passiert. Ich bin echt dämlich. Als ich die Haustüre aufschließe, kommt meine Mutter schon angerannt und umarmt mich. „Gott sei Dank ist dir nichts passiert. Wir dachten schon..“ „O-kaa-san, erdrück mich nicht.“ „Oh gomen. Komm rein. Du bist pitschnass.“ „Hai, aber meine Schulsachen hab ich gerettet.“ Sie lacht, versteht sie doch nicht warum ich so wissbegierig bin. Ich übrigens auch nicht. „Kommt essen!“ ruft mein Vater und meine Mutter bittet mich trocken zu legen. Lachend gehe ich hoch und ziehe mir warme, trockene Sachen an. Als ich am Esstisch sitze, grüße ich meinen Vater und wir beginnen zu Essen. Was mich wundert ist, dass im Nachbarshaus Licht brennt. „Da ist eine große Familie eingezogen.“, erklärt Mutter und ich nicke. Vielleicht der Typ aus der Schule? Ganz bestimmt, denn neue Nachbarn gab es hier nicht mehr so oft. „Hast du schon wen gesehen, O-kaa-san oder du, O-tou-san?“ „Wir haben kurz mit ihnen geredet, bevor ,ihr Sohn weg musste.“ „Dann sind sie nett?“ „Hai, die Mutter ist nett und die Oma.“ „Uhm, kein Vater?“ „Bisher haben wir keinen gesehen.“, mischt sich meine Mutter nun auch ins Gespräch ein. „Was machen deine Noten, Junge?“ „Uhm, ich bin gutes Mittelfeld. Wenn ich alle Vorträge gehalten habe , habe ich auf dem Abschlusszeugnis nur gute Noten.“ „Das klingt gut.“ „Hai.“, strahle ich. „Dann schaffst du deinen Abschluss ja locker.“ „Sicher, Vater.“ So schnell konnte man Eltern glücklich machen. Ich nehme mir mehr vom Essen und wir plaudern noch eine ganze Weile. Es ist selten, dass mein Vater schon da ist um die Uhrzeit. Meistens ist er unterwegs in Japan. Die Firma, in der er arbeitet, läuft super seit 2 Jahren. Meine Mutter ist Hausfrau seit einem Jahr, weil sich meine Eltern noch ein Kind wünschten, es aber leider nichts wurde. O-kaa-san war damals sehr traurig und deprimiert, wollte mich nicht einmal bei sich haben. So hatte ich mich in meine Bücher vergraben. Mein Vater aber sagte Mutter das dies nicht so gehen konnte und sie gingen zum Arzt. Seither klammert meine Ma wieder wie vor der Fehlgeburt. Nicht, dass ich sie nicht liebe, aber das wird mir zu viel manchmal. Seufzend fahre ich mir durchs Haar. „Schatz, hast du das Erdbeben gut überstanden oder verfielst du in eine Panikattacke?“ „Iie... Ging alles gut.“´ „Freut mich.“ „Danke, O-kaa-san. Ich geh dann rauf und mach meine Aufgaben.“ Somit erhebe ich mich, schaffe meinen Teller in die Küche. Hiernach gehe ich hoch. Ich habe ein Riesenzimmer und bin recht stolz darauf. Keiner in meiner Klasse hat so etwas. In einer Ecke meines Zimmers steht ein großes Bett(3), welches ich zum 16. bekommen sollte, aber mein altes ging kaputt und so habe ich es vorher schon bekommen. Daneben ist eine kleine Sitzecke und ein riesiges Wandregal mit Mangas, Notenbüchern und dergleichen. Am anderen Ende des Zimmers steht ein Schlafsofa(4), der Fernseher und der Computertisch(5) mit großen Tower. Der Laptop steht immer am Bett. Ich verwöhntes Kind. Meine Hausaufgaben erledige ich schnell und danach geht’s ab ins Bett. An den fremden Jungen denke ich gar nicht mehr, außer wenn ich auf meine Hand sehe. …. Flashback Ende: Nach dieser Nacht habe ich nicht ein Erdbeben mehr erlebt. Aber dafür meine erste größerer Schwärmerei und Verliebtheit. Dieser Junge damals war Reita. Und ich bin echt hin und weg von ihm. Er war auch damals neben uns in das Haus gezogen mit seiner Oma, seiner Mutter und Geschwistern. Akira ist, wenn man ihn erst einmal kennt, ganz anders als Reita der Bassist von the GazettE. Reita ist aufmunternd, happy und ein verrückter Mann. Akira hingegen war mürrisch, streitlustig und verdammt heiß begehrt beim weiblichen Geschlecht. Alle Mädels waren hinter ihm her, aber er verbrachte seine Zeit mit mir. Mit mir und unseren Gitarren bzw. zu späterem Zeitpunkt seinem Bass. Zusammen brachten wir uns das Spielen bei und suchten irgendwie die Bestätigung des Anderen. Als Akira aber seine erste Freundin hatte und es mir mitteilte, verlor ich meinen Glauben in Freundschaften. Ich war so eifersüchtig. Und zum ersten mal in meinem Leben bekam ich nicht das, was ich wollte. Akira war nur noch bei ihr, redete, wenn überhaupt, nur mit mir, wenn er nach Hausaufgaben fragte, die er nicht hatte. Und so dumm und nett wie ich immer war, gab ich sie ihm. Immer und immer wieder rettete ich seinen Arsch und er? Ja, er tat nichts, um unserer Freundschaft aufrecht zu erhalten. In unserem letzten Schuljahr sahen wir uns fast gar nicht mehr. Akira lebte nun nur noch provisorisch in dem Haus neben unserem. Zu den Bandproben unserer damaligen Band kam er nicht mehr und so wurde diese aufgelöst. Den Schulabschluss schaffte ich locker und meine Eltern erlaubten mir den Traum vom Rocker wahr zu machen. Und somit suchte ich in Tokyo nach einer Chance. Nachdem ich in Tokyo war, dachte ich auch nicht mehr allzu oft an Akira, aber er fehlte mir. Die gesuchte Chance bekam ich später auch als ich Ruki traf. Er selbst war auch aus Kanagawa und wir verstanden uns super. Zur Band kamen später Aoi und Yune hinzu. Dieser aber stieg nach den ersten kleinen Singles aus und Kai kam. Kai und Aoi mochte ich sehr. Mit ihnen konnte man super reden. Und wie es so kam, stand Reita auch bald vor uns. Flashback: „Hey, Uruha.“ „Hallo Ruki. Na, wie geht’s?“ „Super. Aoi und ich haben gestern einen Typen kennen gelernt, der eine Band suchte.“ „Und, lass mich raten, der ist Bassist?“ „Hai, genau ist er.“ „Gut." „Aoi bringt ihn dann hierher.“ „Okay super.“, sage ich erfreut und spiele etwas Fröhliches auf der Gitarre. „Ich geh kurz Essen kaufen.“ „Geht klar.“ Und schwups, weg war der Kleine. Ich war nervös. Aber bisher hatten wir mit der Band Glück. Schon zwei Singles und wenn wir Glück haben, bekommen wir bald einen Plattenvertrag. Was wollte man mehr? Liebe, Zuneigung, Geborgenheit. All dies, was ich nicht hatte. Ich hatte noch nie eine Beziehung. Auch meinen ersten Kuss hatte ich noch nicht bekommen. Immerhin wollte ich nur ihn. Ihn, der mir so unerreichbar war. Ganz in Gedanken versunken bemerke ich nicht, wie jemand in den Proberaum tritt. „Uruha!“, brüllt es dann recht laut und ich schrecke zusammen. Ich lege die Gitarre schnell ab und drehe mich um. „Verdammt, Ruki was soll das?“, schnauze ich ihn voll und er lacht. „Sei nicht immer so meilenweit weg.“ „Gomen.“ „Aoi ist da mit Kai und dem Neuen.“ „Ah okay. Super.“ Sofort bin ich wieder hellwach und auf. Aber als Aoi hereinkommt, schlucke ich. Ich kann nicht anders, als den Neuen anzustarren. „Uruha, das ist Reita.“, erklärt Aoi und ich schlucke. Ich kann nichts sagen. Zu tief ist etwas in mir aufgewühlt. Wie kann er da nur stehen und mich angrinsen? Wieso nur ist er so verdammt… „Hallo, Kouyou.“, sagt er und die Anderen sehen Ihn und mich an. „Hallo, Akira.“, flüstere ich und ich spüre deutlich Rukis Blicke. „Kouyou und ich kennen uns seit Jahren.“ „Hai, leider.“, hauche ich, schnappe mir meine Kippen und gehe hinaus. Draußen angekommen, stecke ich mir so schnell wie möglich die Zigarette an und atme tief den Dunst ein. Kami.. Ich bin.. „Uruha?“ „Hm..“ „So nennst du dich also jetzt?“ „Reita nennst du dich also nun?“ „So hattest du mich sogar schon mal genannt.“ „Ah ja? Weiß ich nicht.“ „Na dann.“ „Hm.“, gebe ich zurück und rauche weiter. Akira geht wieder rein, denn ich höre Schritte. Einfach so aus dem Nichts kommst du daher und tust so als wäre nichts. Bist du denn noch zu retten, Akira Suzuki? „Uruha?“ „Hai, Aoi.“ „Woher…“ „Er… *lacht*.. war mal mein bester Freund.“ „War?“ „Hai, war.“ „Warum ist er es nicht mehr? Er hat viel von dir geredet.“ „Hat er?“, frage ich erstaunt und Aoi nickt. „In der Kneipe meinte er, er kenne einen Kouyou der super Gitarre spielen könne und so weiter.“ „Ah ja..“ „Kou…“ „Er hat mich einfach links liegen lassen. Aoi, ich kann ihn nicht in der Band haben.“ „Weil er dich nicht mehr beachtet hat?“ „Er hat nicht nur das getan!“ „Was noch?“ „Sich ein Weib gesucht und war nur noch bei ihr. Ließ die Band, mich und alles Andre im Stich. Er hat mich nicht mehr gewollt, Aoi. Er hat auf unsere Freundschaft geschissen.“ „Aber das ist Jahre her.“ „Nein.. Ist es nicht. Es war, bevor ich nach Tokyo kam.“ „Uhm..“ „Egal…“ „Nun ja, wir haben aber beschlossen, dass er der Bassist sein soll. Vielleicht legt sich das mit euch ja noch.“ „Aoi..“ „Nichts Aoi. Ich könnte dein Gemotze verstehen, wenn er der… Oh Kami, Uruha. Er ist der Typ. „Hai, er ist der Junge den ich liebte.“ „Gomen..“ „Tja, egal. Muss ich mich mit abfinden.“ Flashback Ende: Und dies tat ich auch ganz gut. Reita und ich haben uns weitestgehend auf das Bandleben konzentriert und wir unternahmen nur etwas zusammen, wenn wir als the GazettE unterwegs waren. Aber je länger ich ihn in meiner Nähe habe, desto tiefer werden die Gefühle für ihn wieder. Und Aoi bekam es am meisten zu spüren. Ich heule mich dauernd bei ihm aus und er muss mich dann trösten. Ich weiß, er hasst es und ich hasse es erst recht so eine Memme zu sein. Da wir auch langsam bekannter wurden, mussten wir immer gute Miene zum bösen Spiel machen und eskalieren tat es vorgestern. Zu fünft gingen wir aus in eine Disco und dort ließ ich mich zulaufen. Ich tanzte mir die Seele aus dem Leib, rauchte und trank wie ein Schlot. „Was ist nur mit Uruha los?“, fragt Ruki und sieht zu Aoi. „Er ist nur verliebt und das seit Jahren.“ „Dachte ich's mir. „Du meinst..“ „Die Blicke, die er Reita zuwirft, sind eindeutig.“ „Bakas.“, knurrt Rei. „Nichts da. Du bist der Baka.“, knurrt Aoi. „Sag ihm, was du für ihn empfindest, seit du ihn wieder gesehen hast.“ „Aoi komm mal wieder runter.“, mault ihn der Nasentangamensch an und knurrt. "Uruha heult seit ich ihn kenne deinetwegen und du weißt es. Also mach was.“ „Ja ja.“, mault er und steht auf. Da ich beim tanzen meine Augen zu habe, sehe ich ihn nicht kommen. Erst als er vor mir steht, mich mit seinen Händen an meinen Hüften umschlingt, öffne ich meine Augen. „Hau ab.“ „Iie..“, meint er knapp und tanzt mit mir weiter. Seinen Duft rieche ich Meilen weit gegen den Wind und erkenne ihn unter anderen immer wieder. Auch wenn ich Akira das noch nie tun sehen habe, muss ich sagen er kann es. Aber der Arsch kann eh alles. Da ich zu schwach und betrunken bin, lasse ich ihn gewähren und so führt er mich geschickt von der Tanzfläche runter. „Lass mich tanzen.“ „Nein.“ „Dann einen trinken?“ „Nein.“ „Eine rauchen?“ „Nein.“ „Baka.“ Aoi höre ich etwas von abhauen sagen und schon werde ich aufgezogen und stehe wacklig auf meinen Beinen. „Woho, es dreht sich alles so toll.“, jaule ich und lache. Schwankend gehe ich aus der Disco und er hält mich fest. Nicht, dass ich das will, aber er lässt mich auch nicht los. Wieso eigentlich? Wieso hat er mich damals nicht mehr angesehen? Mich ignoriert und nicht mehr abgeholt? Wieso, Akira, warst du nicht mehr für mich da und hast mich alleine gelassen? Mehr und mehr zittere ich und Aoi sieht zu mir. „Uru, alles klar?“ „Hm..“ „Wirklich?“, fragt nun auch Reita, doch erbreche ich schon, genau auf seine Hose und seine Schuhe. Geschieht ihm recht. Wie ich zu Hause ankomme, weiß ich nicht mehr. Ich hatte nach dem kotze nichts mehr mitbekommen. Knurrig öffne ich am nächsten Tag ein Auge. „Na, wach?“, erklingt es belustigt und ich sehe auf. „Hm..“ „Na dann steh auf und geh duschen. Frühstück ist fast fertig.“ „Hm..“ „Sehr redegewandt.“, höre ich ihn noch motzen. Dann gibt er mir Klamotten und ich tapse in den Raum, den er mir zeigt. Und als ich unter der Dusche stehe, realisiere ich erst, dass das nicht meine Dusche ist. Somit ist dies auch nicht mein Bett gewesen oder meine Wohnung. Ich dusche schnell, trockne mich ab und gehe zur Küche nachdem ich diese gefunden habe. „Wie komm ich hierher?“ „Ja, dir auch einen guten Morgen, Kouyou.“ „Ja ja.“, knurre ich und sehe auch so aus. „Ja, guten Morgen Akira. Schön, dich zu sehen.“ „Es ist nicht schön, dich zu sehen.“ „Na, danke auch.“ „Was denn? Denkst du, du kannst nach 3 Jahren alles wieder gut machen und so tun als wäre nichts gewesen?“ „Nein.“ „Dann motz mich nicht an. Es ist deine Schuld.“ „Meine?“ „ Ja deine Schuld, dass ich dich wieder liebe. Was tauchst du hier so einfach auf und gehörst jetzt zu GazettE? Was dachtest du dir dabei?“ „Ich wusste es nicht mal.“ „Ja klar. Steck dir das sonst wohin. Ich hasse dich dafür, dass du mich alleine gelassen hast.“ „Kouyou..“ „Nenn mich nicht so. Das dürfen nur Freunde.“ „Ich bin dein Freund.“ „Nein.“, brülle ich und er sieht mich verwirrt und mit großen Augen an. „Ein Freund lässt einen nicht fallen, weil er eine Freundin hat. Ein Freund zieht nicht einfach weg, ohne was zu sagen. Ein Freund verlässt nicht einfach die Band die sie gründeten. Ein Freund ist für einen da und ein Freund lässt einen nicht ALLEIN.“ „Kou-pon.“ „Nenn mich nicht so.“, fauche ich erneut und hielt mir den Kopf. Scheiße brummt der. Hab wohl doch übertrieben. „Ich hab dich im Stich gelassen und alles was wir geplant hatten in den 3 Jahren, ich weiß. Aber ich will es doch gut machen. Erst als du weg warst, habe ich realisiert, wie wichtig du mir bist.“ „Nani?“ „Deine Mutter hat mich unter der Brücke gefunden. Ich war völlig verdreckt, ausgehungert und dergleichen.“ „Ach so..“ „Meine Freundin, wie du sie nanntest, war eine Dealerin. Und glaub mir, ich bin nicht stolz drauf sie gekannt zu haben und dich dafür allein gelassen zu haben. Hätte ich gewusst, was sie von mir wollte, dann wäre ich eher weg.“ „Ja klar und das fällt dir über Nacht ein. Vielleicht weil ich dich angekotzt habe.“ „URUHA!“ „Uhm…“ „Du bist echt ein undankbarer Mensch.“ Ich schnappe nach Luft und sehe ihn glupschend an. Hat er das gerade echt gesagt. „Verdammt, Kouyou, ich will das mit uns wieder hinbekommen und du…“ „Nichts ich..“ „Doch du. Du blockst mich seit ich in der Band bin ab.“ „Tu ich nicht.“ „Doch.“ „Nein!“ „Doch. Seit einem Jahr unterhältst du dich nur mit mir, wenn es um Noten geht oder andere Dinge.“, meint er und ich sehe raus. Es regnet wie aus Kübeln. Ein Blitz schlägt gegen einen Anderen und ich zucke zusammen. Wie ich dieses Wetter doch hasse. „Du hast immer noch Angst bei Donner und Blitz und Gewittern.“ „Ja und?“ „Nichts. Ich finde es süß.“ „Hör auf mich zu verspotten.“ „Ich will es doch gar nicht. Verdammt, Ruha, mach's mir doch nicht so schwer.“ „Ich mach doch gar nichts.“ „Doch, du unterbrichst mich dauernd.“ „Oha?“ „Kouyou. Du hast mir die Jahre auch verdammt oft gefehlt. Dauernd wollte ich zu dir, doch du wohnst ja fast hier in Tokyo, warst nie zu Hause. Und als ich hier in Tokyo auf Aoi traf und ihm von dir erzählte und er mir von dir, da hoffte ich du wärst mein Kouyou von früher. Ich wollte einfach gucken, ob du noch genauso sanft und gutherzig warst oder ob du dich verändert hast. Und das hast du. Du bist so kalt zu den Leuten um dich herum. Und nur, wer genau hinsieht, merkt dass du doch nur unsicher bist. Wie damals, als du mir eine geklatscht hast. Kou-pon du hast mir echt Angst gemacht. Ich.. Wollte dich nie so sehr verletzten.“ „Hast du aber.“ „Ich weiß.“ „Nichts weißt du. Ich habe zu Hause nur noch geweint. Meine Mutter wollte mich zum Seelenklempner schicken und erst dann merkte sie, dass ich verliebt war und das ausgerechnet in dich. In einen Jungen. Ein Junger, der jetzt nur noch mit Nasentanga aus dem Haus geht, wenn er denn muss. Du hast mich einfach nicht mehr beachtet. Nicht mal ein Hallo bekam ich, sondern nur ein 'Kouyou, bekomm ich deine Hausaufgaben?'. Und ich Dussel hab sie dir jedes Mal gegeben ohne zu murren und etwas zurück zu bekommen." „Willst du jetzt etwas zurück?“ „Nani?“, frage ich und er bringt mich mit der Frage ganz durch den Wind und aus dem Konzept. „Willst du etwas zurück?“, fragt er, kommt näher und sieht mich sanft an. „Ich..“ „Also ja?“ „Ähm..“ Ich kann darauf nichts erwidern und schon kommt er noch näher, presst sich leicht gegen mich, umschlingt mich wieder mit seinen Armen. „Mein süßer Kouyou.“, haucht er und ich sehe auf zu ihm, schlucke. Scheu beugt er sich zu mir herunter und legt seine Lippen auf die meinen, ganz sanft. In meinem Magen kribbelt es und ich weiß nicht, ob es wegen des Kusses ist oder weil mir schlecht ist. Ganz schüchtern und verlegen erwidere ich diese Zärtlichkeit und er nimmt den Kuss tiefer auf. Meine Hände kralle ich in seinem Hemd fest und keuche, als er den Kuss löst. Sanft sieht er mich an, streichelt meine Wange. „Das wollte ich damals schon tun, in unserem letzten Jahr.“ „Aber..“ „Ich liebe dich Kouyou. Schon lange. Auch wenn ich es zu spät bemerkt habe.. Ich tue es.“ „Ich..“ „Ich werd dir hoffentlich nie mehr weh tun“, haucht er und küsst mich erneut. Diesmal aber presst er seine Lippen fordernder auf die meinen und ich erwidere den Kuss ebenso. Als es draußen kracht, zucke ich und er umarmt mich nur fester, gibt mir Halt. Wie früher, wenn ich Angst hatte bei Gewittern. Seit diesem Kuss sind mittlerweile fast 3 Jahre vergangen und ich war der glücklichste Mensch der Welt. Richtig: war. Seit nun mehr 4 Monaten bin ich es nicht mehr. Alle gönnten uns unser Glück, öffentlich machten wir es aber dennoch nicht. Dazu waren wir beide wegen der Band nicht bereit. Wir wollten ernst genommen werden und nicht verspottet. Aber nun? Nun sitze ich auf dem Sofa im Hotelzimmer und starre zur Decke. Meine Gitarre liegt unter mir auf dem Boden, zerschmettert vor Schmerz, vor Sehnsucht.. . Oder gar vor einer Sache, die mein Herz bisweilen nicht vermochte zu empfinden. Ich weiß es nicht, aber vielleicht.. vielleicht ist es auch diese Empfindung, die vor mir, vor meinen Füßen liegt. Mein Herz sehnt sich nach dir. Ich will nicht, dass es vorbei ist. Was hat dich überhaupt dazu getrieben? Wir waren doch glücklich, oder nicht? Habe ich ein winziges Detail übersehen? Habe ich nicht bemerkt, wie schlecht es dir mit mir ging? Ich versteh es nicht, Akira. Ich verstehe mich nicht mehr und dich auch nicht. Seit damals heule ich Aoi nun wieder die Ohren voll und saufe ein Bier nach dem Anderen oder Schnaps, aber nur, wenn mich keiner sieht und wir frei haben. Verdammt, Akira, ich kann nicht mehr. Ich liebe ich so sehr dass es mir das Herz zerreißt. Und dir geht es nicht so? Dir geht es am.. vorbei. Du bist nun glücklich, nicht? Hast mich ja nun nicht mehr an deiner Seite, musst dich nicht mehr um mich kümmern, mich bemuttern, wenn ich es wollte. Du warst frei , frei von mir.. Doch ich... Ich werde dich immer lieben. Aber was nützt es, wenn ich dich liebe? Du wirst ja doch nicht mein und hoffnungslose Liebe, die bringt nur Tränen ein. Ach, hätten meine Augen die deinen nie gesehen. So könnt' ich froh und munter an dir vorüber gehen. Hätte ich mich damals bloß nicht umgedreht, wäre dies alles nicht passiert. Hätte nie gewusst, dass es dich gibt und mich schon gar nicht in dich verliebt. Weißt du...? Weißt du eigentlich, wie sehr ich mich gerade nach dir sehne? Jetzt, in diesem Moment. Weißt du, wie gern ich jetzt von dir geküsst werden würde? Oder einfach nur festgehalten. Jetzt, in diesem Moment. Weißt du, wie groß mein verlangen ist, zu spüren, dass du genauso fühlst? Jetzt, in diesem Moment. Wenn du es wüsstest, würdest du mich umarmen, mich halten, mich küssen, mich verstehen, mich begehren, mich verehren, mich lieben, mich stärken, mich mich selbst sein lassen? Jetzt, in diesem Moment. Aki, ich vermisse dich so und habe Angst durchzudrehen. Ich will es nicht. Und dann noch die Tour. Ich schaff das nicht. Aber ich zwinge mich. Ich muss durchhalten, darf die Fans nicht enttäuschen. Auf der Bühne darf ich den Fanservice nicht vergessen oder meinen Einsatz. Es muss klappen. Ich kann Aoi, Kai und Ruki nicht enttäuschen. Nicht, weil du mich nicht mehr willst. Das werden sie nicht verstehen. „URUHA!“, schreit Aoi und ich seufze. Langsam erhebe ich mich und gehe zur Zimmertüre und öffne sie. „Komm rein.“ „Uruha.. Hast du geweint?“ „Ein wenig ja.“ „Oh..“ „Setz dich.“, biete ich an und er sieht auf die Gitarre. „Uruha das ist…“ „War meine blaue Gitarre, hai.“ „Wie..“ „Ich hab's nicht mehr ausgehalten.“ „Aber das Live ist in ein paar Stunden.“ „Hm..“ „Uruha!“, brüllt er nun und ich zucke zusammen. Noch nie hat Aoi mich angeschrieen. „Gomen.. Ich hab ja noch die andere.“ „Verdammt, Uruha, das kann so nicht gehen. Es sind doch nur noch 3 Konzerte.“ „Ich weiß. Es tut mir auch leid. Aber ..“ „Da gibt’s kein aber mehr.“ „Hai.“ „Man, Uru, du tust mir doch auch so schon leid.“ „Ich mir auch.“ „Es wird wieder.“ „Ja klar.“, meine ich und er nickt. Aoi ist ein echt guter Kumpel aber bei solch dummen Sprüchen könnte ich ihm pausenlos in die Fresse hauen. Ich weiß selber, dass ich wie ein kleines Kind handle, aber ich bin nun mal eine Mimose. „Verzeih mir, Aoi.“ „Ist schon gut. Machst du dich fertig? Wir wollen die Bühne erkunden und proben.“ „Bin fertig.“, meine ich und er runzelt die Stirn. „Hast du gegessen?“ „Hai.“ „Lügst du?“ „Hai.“ „Dein Ding..“, meint er schroff. Auch Aoi hat seit damals wohl wirklich die Schnauze voll, aber kein Wunder, wenn ich immer so jammere. Ich muss mich bessern. Es sind nur noch die 3 Konzis und dann gehst heim. Ich fahre nach Kanagawa und schließe mich bei meinen Eltern ein. Jawohl. Nachdem ich Aoi eingeholt hatte und wir an der Bühne ankamen, hibbelte Ruki auch gleich los. Ruki konnte mit der Situation genauso wenig umgehen wie ich. Seine Freundin hat Schluss gemacht und er komponiert und verfasst eine Schnulze nach der Andren. Ich sehe mich um und nehme meine Gitarre in die Hand. „Wo ist deine blaue?“ „Kaputt. „Nani?“ „Ich hab sie zerdroschen, Ruki.“ meine ich und er hisst auf. Ich sehe auf und genau in Akiras Augen. Er scheint geschockt, nur warum? Nachdem ich mich auf meiner zweiten Gitarre eingespielt habe, merke ich erst einmal, wie sehr mir die andere fehlt und wie sehr ich das alles hier hinter mich bringen möchte. Ich kann einfach nicht mehr. Reita steht ja nicht mal mehr weit weg. Zu gern würde ich.. . Arg, nein, hör auf so zu denken. 2 Stunden später gehen wir von der Bühne und machen uns für's Konzert fertig. Ich trinke Tee, der den Magen beruhigt und bekomme mein Bühnenoutfit. Die Strapsen ziehe ich nicht mehr an, sie gefallen mir nicht mehr an mir. Daher nehme ich eine enge schwarze Hose und ein Shirt ohne Arme. Das reicht. Auch die andren haben das Shirt an, aber jeder eine andere Hose. In der Hinsicht waren wir eine Einheit. Eine Einheit die zu zerbröckelnd drohte.. meinetwegen. Punkt 19:30 Uhr ertönt unser Openingsong und einer nach dem Anderen betritt die Bühne. Die Fans jubeln und das bei mehr als 30 ° C. Sommerhitze war bei solchen Events nie gut. Wir verbrannten manchmal und die Fans schwitzen sich zu Tode. Wasser wurde verteilt in der Pause, bis wirklich jeder immer etwas hatte. Unsere Songs kamen wie immer gut an und die Menge ging mit uns mit. Sie jumpten, kreischten, klatschten und sangen mit. Was will man mehr? Ich will im Moment nur Wasser und das Ende. Mir ist so schwindlig und ab und an verpasse ich den Einsatz. Ruki lächelt nur schief daher, Aoi sieht mich mahnend an und ich wische mir den Schweiß aus dem Gesicht. Reila… immer denk ich dabei an Reita.. Ganz in diesem Song aufgegangen bemerke ich nicht wie mir die Tränen übers Gesicht rollen und einige Fans etwas rufen. Ignorieren, einfach diese Gedanken ignorieren. Das hast du bisher immer geschafft, Ruha. Eben auch diesmal. Nachdem wir unser Pensum rum haben, lassen wir uns noch feiern und nacheinander gehen wir von der Bühne. Ich genau hinter Reita und erneut überkommt mich der Schwindel und mir wird schwarz vor Augen. Ich höre noch meinen Namen, das war's. Ich falle.. Falle die Treppen hinunter. Als ich zu mir komme, liegt mein Kopf auf Reitas Oberschenkeln und meine Beine auf Aois. „Nani?“, hauche ich matt. „Scht…“, murmelt Reita und er klingt besorgt. „Was war?“, frage ich und schon höre ich lauter Stimmen. „Lassen sie uns mal durch und zu dem Patienten?“ Patienten? Wen meinten die denn? Hier war doch gar keiner. „Was ist passiert?“ „Er ist die Treppe runter gefallen. Hat wohl Gleichgewichtsprobleme. Man sah richtig wie er blass wurde und dann fiel er schon.“, höre ich Aoi sagen. „Nun gut. Gehen Sie nun bitte von ihm.“ „Aber..“ „Komm, Rei.“, haucht Aoi und zieht ihn weg. „Mr. Wie fühlen Sie sich?“ „Ich hab Hunger, mein Bauch tut weh, meine Beine und mein Kopf.“ „Haben Sie öfter Schwindelanfälle?“ „Hai.“ „Warum?“ „Weil ich Liebeskummer habe und nichts esse. Also ich versuche zu essen, aber es gelingt mir nicht.“ „Nun, somit haben wir dennoch einen Grund. Wir werden Sie erst einmal mit ins Krankenhaus nehmen.“ „Aber die Tour.“ „Ihre Gesundheit geht vor.“ „Anou..“ Mehr kann ich nicht mehr sagen, da ich auf eine Trage gehoben werde. Ich habe Angst. „Möchten Sie jemanden mitnahmen?“, fragt mich der Arzt und ich schlucke, beginne wieder mit den Tränen zu kämpfen. „Gomen nee..“, hauche ich. „Uruha, es wird alles gut.“ „Aoi?“ „Hai..“, haucht er und streichelt mein Köpfchen. „Gomen..“ „Scht.. Das ist jetzt egal. Ich komm dann mit, nee?“ „Hai?“ „Hai.“ „Arigatou.“ Aoi hat mich wieder lieb. Wie schön. Lächelnd sehe ich kurz zu ihm hoch und dann zur Decke. „Mr. folgen Sie uns und nehmen Sie ruhig das Handy mit.“ Ärzte boten einem das nun schon an? Ich bin erstaunt. Mit dem Krankenwagen geht es zum nächsten Krankenhaus und ich werde untersucht. Da sie nichts finden, soll ich einen Tag zur Beobachtung bleiben. Die Tour wurde wie Aoi mir gerade sagt, abgesagt, da auch einige Fans bemerkt hatten, was geschehen war. „Es tut mir so leid.“ „Das brauch es nicht, Uruha.“ „Doch, ich hab wirklich übertrieben.“ „Iie.. Und außerdem glaube ich, dass Reita nun endlich eingesehen hat, dass es ein Fehler war, dich abzuservieren und nicht mehr zu beachten.“ „Hu?“ „Den Verdacht hatten wir Alle.“ „Ich versteh nicht.“ „Seit Artikel in der Zeitung standen, mit wem du wohl knutscht wurde er eifersüchtig und hat idiotisch gehandelt. Auch wenn er wusste, dass er derjenige war, wollte er doch, dass es niemand außer uns Fünfen wusste. Er wollte dich für sich. Da es nun bekannt wurde, dass du wen triffst und die Paparazzi euch verfolgten, tickte er aus. Er hatte dich nicht mehr nur für sich, sondern auch andere konnten sehen, wie du küsst und wie du dich privat gibst. Und er wollte es einfach nicht.“ „Ich versteh das nicht.“ „Wenn du Akira schon nicht verstehst, Kouyou, wie sollen Uke, Matsumoto oder ich es dann?“ „Anou..“ „Es tut mir nur leid, dass ich dir nichts gesagt habe darüber. Denn nicht nur du hast dich ausgeheult bei mir, sondern auch Rei.“ „Ich..“ Das haut mich nun wirklich um, aber kein Wunder also, dass Aoi so angepisst war die ganze letzte Zeit. „Hätte ich das gewusst, wäre ich woanders hingegangen…“ „Ach? Und wohin?“ „Zu Doktor Sommer?“ „Baka.“, meint er und lacht. Auch diese Krise haben wir also überstanden. Da die Tour meinetwegen abgesagt wurde, fuhr ich mit meinen Eltern nach Hause. Beide hatten sich Sorgen gemacht und wollten mich unbedingt abholen. In Kanagawa angekommen blicke ich mich erst einmal um. Ich war lange nicht mehr hier und die Luft tut gut. „Kouyou, alles klar?“ „Hai O-kaa-san.“ „Dann komm rein.“ „Hai.“ Ich ziehe meine Schuhe aus und folgen meinen Eltern herein. Sofort kümmern Sie sich wieder um mich, als wäre ich wieder der kleine Kouyou und nicht der erwachsene Sohn. Lachend setze ich mich zu ihnen ins Wohnzimmer und wir berede einige Dinge. Es ist auch das erste Mal, dass ich ihnen von mir und Reita erzähle. Ich wusste, sie konnten sich denken, was zwischen uns war, aber ich habe es ihnen nie erzählt. Und es tut verdammt gut mir dies von der Seele zu reden. Ich weiß, dass meine Mutter immer Enkel wollte und dennoch hält sie mir keine Vorträge. Sie nimmt es in Kauf, solange ihr Sohn glücklich ist, ist sie es auch ohne Enkel. Mein Vater sagt erstaunlicherweise, dass es ihm auch wenig ausmache. Und zum ersten Mal seit Jahren bin ich glücklich aus Kanagawa zu stammen. Eine Woche gammle ich nun hier rum und ich komme mir nutzlos vor und das obwohl ich mittlerweile ein neue Gitarre habe und 3 Songs komponiert habe zu denen Ruki sich mal den Kopf zerbrechen darf. Ich weiß, gemein, aber er braucht doch auch etwas zu tun. Die Tassen und Teller klappern und ich sehe raus. Es regnet und stürmt, aber warum wackeln da die Tassen und Teller. Ich laufe in mein Zimmer rauf und sehe aus dem Fenster. Shit. Genau das was ich nie wieder erleben wollte. Ein Erdbeben und das gerade jetzt wo ich alleine war. Und sofort fühlte ich mich an damals erinnert. Wie ich als 15 oder 16 Jähriger unterm Tisch in der Schule saß und Akira das erste mal traf, ohne Nasentange, ohne Macho Reita zu sein. Auch heute verkrümle ich mich unter meinen Tisch. Ich bin immer noch derselbe Schisser wie damals, aber das ändert sich bei Erdbeben nie. Und ich wünsche mir Aki her. Damals hat es mir gut getan, dass ich mich am Ende mit ihm streiten konnte und abgelenkt war. Und heute? „Ruha?“ Nee, ich träume schon wieder. Akira kann nicht hier sein. Das geht gar nicht. Er würde nicht einmal ins Haus reinkommen. Da meine Eltern nicht da sind und ich nicht aufmachen kann, geht das nicht. Nicht, Ruha? Nee, geht nicht. Kami, ich rede mit mir und Uruha in einem Kopf. Das ist doch etwas bedeppert. „Kouyou.“, raunt es an mein Ohr und ich öffne meine Augen, sehe geschockt auf Akira. Der grinst genauso schelmisch wie damals. „Aki?“ „Hai, ich.“ „Aber..“ „Du kleiner Schisser sitzt wohl echt bei jedem Erdbeben unterm Tisch." „Uhm..“ „Heut nicht gelernt?“, neckt er mich und ich schlucke. „Doch, unten.“ „Ah ja..“ „Hai, hab Songs geschrieben.“ „Du sollst dich doch schonen.“ „Ja ja.“ „Ich mach mir nur Sorgen..“ „Brauchst du nicht. Du bist dazu nicht mehr verpflichtet.“ Klinge ich hart? Ja, oder? Aber es ist doch wahr. Er ist nicht mehr mein. Auch wenn Aoi sagte, Akira mag mich noch immer, bekam ich davon bisher nicht viel mit. „Kouyou, komm vor, ich pass auf dich auf.“ „Wie kommst du hier rein?“ „Deine Eltern haben einen Schlüssel bei uns.“ „Immer noch?“ „Hai.“ „Oh…“ Eltern muss man echt nicht verstehen. Reita und ich sind doch keine Kinder mehr und dennoch... Akira zieht mich sanft rauf und mit aufs Bett, streichelt über meine Wange. Ich sehe ihn heute zu ersten Mal an und staune. „Wo ist dein Tanga?“ „Ich bin heut nur Akira, nicht Reita.“ „Baka.“, murre ich und kuschle mich unbewusst an ihn. „Ich hatte echt voll Angst, als du die Treppe runter gefallen bist. Du hingst einfach da wie eine Leiche. Kou-pon, das darf nie wieder passieren. Lass uns nie wieder so miteinander umgehen. Ich liebe dich doch.“, haucht er und ich sehe auf. „Nani? Warum machst du dann immer alles kaputt?“ „Ich weiß es nicht, Kou.“ „Hm.“ „Ich weiß nur, ich brauche dich und liebe dich und es tut mir wirklich sehr leid.“ „Mir auch.“ „Iie.. Ich war ja der Baka, mal wieder.“ „Aber wenn ich dich bedrängt und eingeengt habe..“ „Hast du nie. Und so viel Zeit hatten wir ja gar nicht zu Zweit.“ „Hum, hai.“ „Schau, jeder von uns hat seine Freunde und zusammen waren wir nicht mal in einem Hotelzimmer auf Tour, also konntest du mich nicht bedrängen oder einengen.“ „Uhm, okay.“ „Ich liebe dich, Kouyou.“ „Ich dich auch, Akira.“ „So sehr..“ „Hai, sehr…“, hauche ich und küsse ihn sanft auf seine Lippen. Er erwidert den Kuss sofort und schon vergesse ich das Erdbeben und denke nur noch an Akira und mich, an Reita und Uruha. Zwei verschiedene Seelen und doch lieben wir uns egal, als wen wir uns ausgeben. Und seit Monaten fühle ich mich endlich wieder wie ein Mensch und habe eine wunderbare Nacht. _______________________________________________________________________________ Tja ja die FF is vorbei. Das ende könnt ihr euch denken indem ihr Uruhas_PaperDolls Fanart seht => http://daten.animexx.de//mitglieder/bilder/3/6/1776163.gross.jpg XD ^ö^ ansonsten ziemlich viel kitsch -.- autsch Bild 1 => http://img.photobucket.com/albums/v492/touko/uruha.jpg Bild 2 => Winterschuluniform => http://i39.photobucket.com/albums/e186/Jenovalentine/Gazetto/Uruha/Uruha03.jpg Sommerschuluniform => http://i27.photobucket.com/albums/c172/piila/20060213-uruha.jpg; http://gazerock.ga.funpic.de/live/uruha/uruha-10.JPG Bild 3 => http://www.japanzimmer.de/myako_800.jpg Bild 4 => http://www.biomoebel-genske.de/media/file/1820077652_int(draft)/Move2k.jpg Bild 5 => http://www.kappenberg.emsnet.de/pctisch5.jpg Quelle: Internet Quelle Erdbeben: https://de.wikipedia.org/wiki/Erdbeben Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)