Destiny von Caeldryn (Tezuka x Yukimura) ================================================================================ Kapitel 17: Ohne dich... ------------------------ Autorin: Conzi-Chan & Yagami_Seiichi Titel der Story: Destiny Titel des Kapitels: Ohne dich... Kapitel: 17/18 Charaktere: Yukimura Seiichi, Tezuka Kunimitsu, Sanada Genichirou, Fuji Syusuke Warnung: OoCness bei den Charas, vor allem im späteren Verlauf der Story, irgendwie übertrieben, shonen-ai, teilweise dark, Romantik, Zucker, lemon, lime (die ganze FF hindurch) Rating: PG-16 Disclaimer: Die PoT Figuren gehört nicht uns, sondern Takeshi Konomi und wir verdiene auch kein Geld mit dieser Story. Anmerkungen: Nein, das ist noch nicht da Ende, obwohl man auch hier Schluss machen könnte. Aber es fehlt noch eine Sache *kicher* Und ich weiß, dass ihr darauf wartet. Ach und wir haften nicht für Zuckschocks oder Karies. Rechtschreib- und Grammatik-Fehler dürfen behalten werden xD Sonstiges: Für Kritik jeder Art sind wir immer offen, schließlich wollen wir besser werden. Genug gelabert! Viel Spaß beim Lesen! ----------------------- Kapitel 17: Ohne dich... Weinend lief Seiichi durch die Straßen nach Hause. Er hoffte so sehr, dass seine Eltern einmal zu Hause waren. Er brauchte jemanden der ihn einfach festhielt und ihm zuhörte. Tezukas Ring, hatte er an die silberne Kette gemacht, die er immer um dem Hals trug. Zitternd schloss er die Haustür auf. „Seiichi? Liebling, was hast du denn?“ Die Mutter des jungen Mannes hatte mit ihrem Mann im Wohnzimmer gesessen, war jedoch in den Flur gekommen, als sie die Haustür gehört hatte. Liebevoll schloss sie ihren weinenden und vollkommen aufgelösten Sohn in die Arme, ehe sie ihn ins Wohnzimmer schob und sich dort mit ihm aufs Sofa kuschelte. Sie spürte wie ihr Sohn sich, trotz seiner 18 Jahre an sie kuschelte und festhielt. „Ich weiß nicht was ich machen soll...“, brachte Seiichi schließlich schluchzend heraus und begann stockend zu erzählen, was sich vor wenigen Minuten zugetragen hatte. Er hielt jedoch inne, noch ehe er zu dem Punkt kam, als er Tezuka mit Fuji erwischt hatte. Erst ein paar Minuten später, nachdem er einige Male tief durchgeatmet hatte, schaffte er es auch diesen Teil zu berichten. „Sanada hat mir nur noch gesagt, er würde mich mitnehmen und mir zeigen, was es heißt, Sterne zu sehen“, wisperte er dann leise. Damit schloss er seine Erzählung und schüttelte den Kopf. Seine Eltern waren entsetzt, nicht wegen Tezuka, sie verstanden, dass er es nur gut gemeint hatte, sondern wegen Fuji und Sanada. Besorgt legten sie ihrem Sohn nahe die beiden jungen Männer anzuzeigen und schlugen vor, dass er, Seiichi, für ein paar Tage Urlaub machen sollte, einfach um Abstand zu gewinnen und Zeit zum Nachdenken zu haben. „Nein, anzeigen werde ich sie nicht“, sagte er schwach und sank einfach nur auf der Couch zusammen, nahm ein Kissen und kuschelte sich daran. „Aber Urlaub ist eine gute Idee. In die Berge, dort wo ich damals mit Kunimitsu war... in diese Skihütte“ „Ist in Ordnung und bleib dort solange du willst.“ Seiichis Eltern würde alles bezahlen. Das war das einzige, was sie im Moment für ihren Sohn tun konnten. Am nächsten Tag saß Seiichi breits im Zug und fuhr wieder dort hin, wo alles angefangen hatte. Er hatte sich absichtlich für diesen Ort entschieden, der Ort an dem ihre Liebe angefangen hatte. Er wollte einfach zu den Wurzeln zurückzukehren. Es war ihm wichtig, sich wieder daran zu erinnern. Sich zu besinnen. Als er am Abend in der Hütte ankam, in der er auch schon mal mit Tezuka gewesen war, ließ er sich einfach nur aufs Bett fallen. Welch Ironie, dass er auch noch das gleiche Zimmer hatte wie damals. Tezuka war Zuhause, in der Wohnung, die er im Normalfall gemeinsam mit seinem Freund bewohnte. Allerdings war gar nichts normal. Er lag auf dem Bett. Noch keine 24 Stunden war es her und er fühlte sich von Sekunde zu Sekunde furchtbarer. Nur zu gerne wollte er Seiichi die Zeit geben, die dieser brauchte, aber gerade jetzt an Weihnachten und dann bald an Silvester und Neujahr, sehnte er sich so sehr nach seinem Freund. Schließlich fuhr er zu dessen Eltern in der Hoffnung, dass die wüssten wo ihr Sohn war. Er klingelte, begrüßte sie höflich und fragte dann nach Seiichi. Seiichis Mutter, die ihm geöffnet hatte, sah ihn ruhig an. Doch so sehr sie verstehen konnte, dass Tezuka zu Seiichi wollte. Sie bat ihn darum, ihrem Jungen die Zeit zu lassen, die er brauchte und schickte ihn wieder weg. Und Tezuka ging, kehrte jedoch mit der selben Frage am nächsten Tag wieder und den Tag darauf auch. „Bitte... Ich halte das nicht aus...“ Mit jedem Tag stieg die Sehnsucht, die Verzweiflung in seinem Innern. Irgendwann konnten daher auch Seiichis Eltern das nicht mehr mit ansehen. Es war ein Tag vor Weihnachten und letztlich sagte Seiichis Mutter Tezuka, dass ihr Sohn auf der Skihütte war, in der sie damals auch gewesen waren. Tezuka bedankte sich eilig, packte Zuhause seine Sachen und fuhr sehr überstürzt los. So kurz vor den Feiertagen war es nicht so einfach in die Berge zu kommen, außerdem war der Weg vom Dorf hinauf zu Hütte zugeschneit. Erst am frühen Abend des Weihnachtstages erreichte Tezuka die Hütte, nass und durchgefroren vom Schneesturm draußen, mit blauen Lippen und Fingern. Er war kurzerhand zu Fuß vom Dorf bis zur Hütte gelaufen. Die Brille beschlug, kaum dass er die Hütte betreten hatte. Zitternd nahm er sie ab und versuchte sein Blickfeld wieder zu klären. Seiichi genoss den Urlaub zwar, war aber quasi dauernd auf der Flucht. Überall waren Paare und so sehr er auch versuchte, dass alles zu ignorieren und sich einfach treiben zu lassen, wurde ihm grade an Weihnachten all das zuviel. So besonders an diesem Tag. Er wollte hinaus eilen, einfach weg von all diesen verliebten Blicken und zärtlichen Berührungen, doch prallte er gegen eine Person, die grade die Hütte betrat und einen Schwung kalte Luft und Schnee mitbrachte. „Entschuldigung...“, sagte Seiichi leise. Tezukas Brille war durch den Zusammenstoß herunter gefallen, doch störte ihn das wenig. Er konnte nichts sehen, diese Stimme jedoch war unverkennbar. Er musste schlucken. „Seiichi...“, hauchte er fast lautlos. Erschrocken hob der Angesprochene seinen Blick. „Kunimistu“, sagte er eben so lautlos, wich einen Schritt zurück. Um den Moment zu überbrücken, bückte sich Seiichi dann, um Tezukas Brille aufzuheben. Nachdem er sie an seinem trockenen Pullover gesäubert hatte, reichte er sie dem Größeren, der die Brille dankend annahm und aufsetzte. Ihm war noch immer kalt, doch das war in dem Moment Nebensache. „Ich... Tut mir Leid. Du wolltest Zeit, ich weiß, aber ich hab es einfach nicht ausgehalten. Eine Woche lang habe ich deine Eltern genervt bis sie mir endlich gesagt haben wo du bist...“ Er sank vor Seiichi auf die Knie. „Ich kann einfach nicht ohne dich... Bitte vergib mir...“ Seiichi zitterte. „Steh auf“, bat er leise und führte Tezuka nach oben in das Zimmer. Dort stellte er sich ans Fenster und sah nach draußen. Eine Weile sagte niemand etwas, dann ergriff Seiichi das Wort. „Irgendwie bin ich froh, dass du gekommen bist. Ich habe überlegt, ob ich zurückkomme, aber das Wetter hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. Lange habe ich nachgedacht und eigentlich nur geweint, wie du wahrscheinlich auch, aber ich denke ich habe verstanden, wie du gedacht hast und es ehrt dich, dass du mich so sehr liebst.“ Tezuka hörte ihm stumm zu. Er hatte sich eine Decke vom Sofa genommen und um sich geschlungen, fror allerdings noch immer, kein Wunder nach fast drei Stunde draußen. Aber wenigstens bekam er langsam wieder Gefühl in seinen Fingern. Er konnte nichts mehr sagen, wusste auch nicht was, aber offenbar war Seiichi bereit ihm zu verzeihen und das war im Moment das wichtigste. Der Kleinere drehte sich um. Stumme Tränen liefen über seine Wangen. Dann ging er auf Tezuka zu und fiel ihm einfach um den Hals, hielt sich an ihm fest. „Ich liebe dich... Ich liebe dich mehr als irgendetwas anderes. Es ist nur... dieses Bild... das tut so weh und dann tut es mir gleichzeitig so Leid, dass du das wegen mir erleiden musstest... Verzeih mir... verzeih mir...“ Unendlich erleichtert schloss Tezuka ihn in seine Arme, legte Seiichi dann einen Finger auf die Lippen, um ihn am Sprechen zu hindern. „Ich würde alles für dich ertragen... Ich würde durch die Hölle gehen, mein Leben geben... ganz egal, hauptsache dir geht es gut. Du bist das wichtigste für mich auf der ganzen Welt.“ Dann verdunkelte sich Tezukas Gesicht. „Aber ich habe dich verletzt, hab dich zum Weinen gebracht. Das werde ich mir niemals verzeihen.“ „Jeder Mensch hätte bei diesem Bild geweint und sich verletzt gefühlt. Du weißt es doch selbst. Damals vor fast 5 Jahren, als du mich mit Sanada gesehen hast. Da fragt man nicht nach dem Warum, man sieht eben nur was man sieht.“ Dann jedoch löste sich Seiichi wieder von ihm. „Du solltest erstmal duschen gehen und dir etwas anderes anziehen bevor wir weiterreden.“ Tezuka nickte leicht. Seiichi hatte Recht, trotzdem hatte er seinem Liebsten niemals wehtun wollen. Langsam öffnete er seine Tasche und nahm Handtücher und Kleidung heraus, verschwand dann im Badezimmer. Nach einer heißen Dusche fühlte er sich besser, nicht mehr so durchgefroren. Angezogen und mit handtuchtrockenen Haaren kam Tezuka nach gut zwanzig Minuten wieder in das Zimmer, sah zu Seiichi, unsicher was er tun oder sagen sollte. Der Kleinere stand wieder am Fenster und schaute in die Nacht hinaus. Als er seinen Freund ins Zimmer kommen hörte, schaute er sich leicht zu ihm um. „Weißt du noch, damals, als wir auf dieser Berghütte waren? Es war genau dieses Zimmer...“, sagte er leise, erntete dafür ein leichtes Nicken von seinem Freund. Es war Tezuka nicht entgangen, dass es das selbe Zimmer wie damals war. Damals, als noch alles in Ordnung gewesen war, als es nur sie zwei gegeben hatte und niemanden sonst. „Ich habe viel nachgedacht in den letzten paar Tagen“, meinte Seiichi weiter. Dann nahm er die Kette ab, an der er immer noch Tezukas Ring trug, ging langsam zu ihm und hielt ihm den Ring auf seiner Handfläche hin. Tezukas Blick fiel auf den Ring in Seiichis Hand. War er dem wirklich würdig? Er bezweifelte es. Natürlich, er liebte Seiichi, aber so viel stand im Moment zwischen ihnen. Würde es je wieder so sein können wie früher? Oder würde Seiichi eines Tages bemerken, dass er ihm doch nicht verzeihen konnte und ihn verlassen? Tezuka fühlte sich elend, konnte sich selber nicht verzeihen, wie sollte es dann sein Freund können? Auch wenn er die letzten Wochen so viel geweint hatte, wieder liefen Tränen über seine Wangen. Seiichi schlug sich die Hand vor den Mund. Das Bild, Tezuka weinen zu sehen, war für ihn fast genauso schlimm, wie das Bild von Tezuka und Fuji. „Nein, Kunimitsu... bitte... weine nicht“, sagte er leise und zog ihn mit zum Sofa, legte die Decke um ihn und setzte sich neben ihn. „Ich liebe dich...“ wisperte Seiichi hilflos. „Aber... ich weiß auch nicht was ich jetzt machen soll. Du willst den Ring nicht, obwohl du mir gesagt hast, ich soll ihn dir geben, wenn du meiner würdig bist. Du hast dabei aber einen Fehler gemacht, du warst meiner nämlich niemals unwürdig. Als ich dich da gesehen habe, mit Fuji, habe ich wieder einmal mehr gemerkt, wie unendlich ich dich liebe und deswegen war es fast noch schimmer. Aber ich will und kann dich nicht verlieren.“ Tezuka vergrub sein Gesicht in Seiichis Shirt, klammerte sich haltsuchend an ihn und schluchzte. Seine größte Angst auf der ganzen Welt war es Seiichi zu verlieren. Er brauchte ihn wie die Luft zum atmen, das hatte er die letzten Tage erst wieder gemerkt. Die Trennung war furchtbar gewesen, unerträglich weil dazu diese Ungewissheit gekommen war, ob Seiichi jemals zurückkommen würde und letztendlich hatte er es ja nicht mehr ausgehalten und war ihm gefolgt. Es dauerte eine Weile, doch schließlich fand Tezuka seine Stimme wieder. „D-doch... natürlich will ich den Ring...“ Er hob den Kopf, wischte sich einige Tränen weg. „Ich liebe dich Seiichi... so sehr... ich wollte dir niemals wehtun. Ich wollte deine wunderschönen Augen nie mit Trauer überschatten... Ich wollte dich doch beschützen und stattdessen war ich es, der dich verletzt hat. Vergib mir...“ Er senkte den Kopf wieder, spürte kurz darauf wie Seiichi in sanft in die Arme schloss und dann erstmal schweigend festhielt. Seiichi gab ihm die Zeit, ließ ihn weinen, gab ihm einfach das Gefühl, er da war. Als Tezuka dann zu ihm aufsah, nahm er dessen Gesicht in beide Hände und sah ihn an. Seiichis Augen waren so sanft, wie damals, so wie er eben war. „Wenn ich dir nicht verziehen hätte, dann wärest du nicht hier. Dann hätte ich dich weggeschickt“, sagte er leise und lächelte zaghaft. Dann nahm er Tezukas Hand und steckte ihm den Ring an den Finger, ehe er sich vorbeugte und fast ein bisschen ängstlich einen Kuss auf Tezukas Lippen hauchte. Der Größere zuckte bei dem Kuss zuerst zurück, schloss dann aber die Augen, verbannte die letzten Tränen und erwiderte den Kuss ganz scheu. Er wollte seinem Liebsten niemals wieder wehtun. Leicht legte er die Arme um Seiichis Körper und schmiegte sich näher an ihn. „Es ist okay, ich bin es doch...“, hauchte Seiichi leise, spürte er doch Tezukas Unsicherheit und er wollte nicht, dass dieser dachte, er täte etwas Falsches. Nun legte sich sogar ein zaghaftes Lächeln auf Tezukas Züge. „Ja, du bist es! Ich bin so froh." Er schmiegte sich an ihn. „Ich liebe dich Seiichi.“ Doch eine Frage lag Seiichi doch am Herzen und er wusste nicht genau, wie er sie formulieren sollte, also rutschte er ein bisschen hin und her und schaute dann unsicher zu Tezuka. „Bitte, nimm mir die Frage nicht übel, aber... war Fuji wenigstens sanft zu dir?“ Nicht, dass es ihn interessierte ob der andere gut gewesen war oder nicht, es ging ihm mehr darum, dass Tezuka nicht mehr hatte leiden müssen, als er es wohl eh getan hatte. Tezuka war sichtlich überrascht, dann zuckte er die Schultern und sah zu Boden. „Ich weiß es nicht so genau... Ich habe nicht darauf geachtet, habe immer nur den Drang nieder gekämpft ihn wegzustoßen und abzuhauen... Aber ich glaube wehgetan hat er mir körperlich nicht, nein...“ „Gut“, sagte Seiichi leise. „Sonst hätte ich ihn umgebracht, und das meine ich ernst“, meinte Seiichi ziemlich kalt und düster. Tezuka nickte leicht und schmiegte sich an seinen Freund, schloss die Augen. Jetzt spürte er die Erschöpfung der letzten Tage, den kaum existenten Schlaf und das wenige an Nahrung, das er zu sich genommen hatte. In den zehn Tagen, die Seiichi weg war, hatte Tezuka an die vier Kilo abgenommen. „Komm“, sagte Seiichi leise und zog Tezuka mit zum Bett. „Du solltest schlafen, du hattest einen langen Weg und wenn ich dich anschaue, siehst du nicht gerade gut aus, sondern eher vollkommen erschöpft.“ Langsam drückte er Tezuka auf das Bett und deckte ihn zu, blieb auf der Kante sitzen und streichelte ihm über die Wange, spürte wie sein Freund sich unter den Berührungen entspannte und bald darauf tief und fest eingeschlafen war. Ganz leise und vorsichtig stand Seiichi auf und setzte sich auf das Sofa, das keine zwei Meter weg war. Von dort betrachtete er Tezuka beim Schlafen. Seiichi liebte ihn mehr als alles andere, doch er befürchtete einfach, dass Tezuka ihm nie wieder richtig Nahe kommen würde, weil er sich selbst am aller wenigsten verzeihen konnte. Über diesen Gedanken schlief er auf dem Sofa ein, obwohl er das gar nicht beabsichtigt hatte. Tezuka erwachte in der Nacht jedoch, weil er Durst hatte. Als er seinen Freund auf dem Sofa liegen sah, rutschte ihm das Herz tiefer. Seiichi schlief also lieber auf dem Sofa. Tezuka konnte es verstehen. Aber er wollte das Bett nicht in Beschlag nehmen, also stand er auf, hob den Kleineren ganz vorsichtig hoch und legte ihn ins Bett, dann trank er im Bad ein bisschen Wasser und legte sich anschließend auf das Sofa, schloss die Augen, versuchte den Schmerz zu vertreiben, der ihm wieder Tränen in die Augen trieb und schaffte es schließlich wieder einzuschlafen. Als Seiichi am nächsten Morgen erwachte, war er irritiert, da er im Bett lag, und noch irritierter war er, als er Tezuka auf dem Sofa schlafen sah. „Nein...“, hauchte er leise und konnte sich vorstellen, was Tezuka gedacht hatte. Leise stand er auf und ging ins Bad, stellte sich unter die Dusche und ließ sich an der Wand hinabgleiten auf den Boden der Dusche. „Aber ich liebe dich doch... Ich will dir Nahe sein und du glaubst ich will es nicht, wisperte er zu sich und wollte die aufsteigenden Tränen nicht vertreiben. Tezuka erwachte vom Prasseln der Dusche, stand auf, zog sich an und setzte sich dann wieder hin, zog die Beine an den Körper und schlang die Arme drumherum. Traurig betrachtete er den Ring an seiner Hand. Er seufzte leise, stand dann auf und ging zum Bad, klopfte an die Tür. „Seiichi?“ Langsam schlang Seiichi ein Handtuch um seine Hüften und öffnete die Tür, schaute zu Tezuka. „...warum kannst du dir nicht verzeihen?“ fragte er hilflos. „Wie kann ich dir beweisen, dass ich es ernst meine. Dass ich dir verziehen habe?“ Dann ließ er nach ein paar Sekunden das Handtuch fallen. „Nimm mich... das ist das einzige was ich noch habe und dir geben kann, als Beweis dafür das ich dich liebe, dass nur du mir etwas bedeutest. Ich will dich nicht verlieren, Kunimitsu“, hauchte er hilflos. Tezuka starrte ihn fast entsetzt an, schüttelte dann hastig den Kopf, hob das Handtuch auf und legte es sanft um seinen Freund. „Nein, nicht so...“ Er schmiegte sich an ihn. „Lass uns ein paar Tage hier sein, ein paar Tage, die nur uns gehören, so wie früher auch. Ohne den ganzen Stress Zuhause. Ich brauche dich, um mich wiederzufinden. Bitte Seiichi... hilf mir. Ich will dich auch nicht verlieren, das würde ich nicht überleben. Ich brauche dich mit jeder Faser meines Körpers, jedem Hauch meiner Seele, mit jedem Herzschlag.“ Zitternd klammerte sie Seiichi fast hilfesuchend an Tezuka. „Ich will nicht zurück. Ich will sie nie wieder sehen“, wisperte er. „Kunimitsu, ich habe Angst. Verstehst du... nie in meinem Leben hatte ich Angst, wegen anderer Menschen, aber irgendwann ist scheinbar immer das erste Mal.“ Sachte zog er Tezuka mit sich zum Bett und kuschelte sich dann dort an ihn, zog die Decke über sich weil ihm kalt war, so halb nackt wie er war. Seine schlanken Arme hatte er um Tezukas Körper geschlungen und kuschelte einfach mit ihm, hielt ihn fest und hoffte, dass er ihm die Wärme geben konnte, die ihn immer so fasziniert hatte. Tezuka löste sich einen Moment von seinem Freund, zog sich zögernd Oberteil und Hose aus und schmiegte sich, nur mit Shorts bekleidet an den Kleineren, zog ihn in seine Arme und hielt ihn fest um ihn zu wärmen. „Lass uns zum Semester die Uni wechseln, lass uns wegziehen... dann sind wir sie los.“ Seiichis Finger streichelten über Tezukas Rücken. „Geht das denn so einfach. Ich glaube meine Noten sind bei weitem nicht so gut wie deine, als das ich einfach mal eine andere Uni besuchen könnte“, sagte er seufzend. „Na ja, irgendwie wird das schon werden“, fügte er dann noch hinzu und lehnte seinen Kopf an Tezukas Brust, sein warmer Atem streifte über die Haut. „Wir schaffen das, ganz bestimmt...“ Er strich Seiichi sanft über den Rücken, spürte die weiche Haut und den Fingerspitzen. „Weißt du noch... Hier sind wir uns das erste Mal näher gekommen. Ich war Anfangs total geschockt, hätte das von dir gar nicht erwartet. Meine Güte... das ist schon sechs Jahre her...“ „Wieso hast du das von mir nicht erwartet?“ erkundigte sich Seiichi skeptisch und zupfte an Tezukas Haaren. „Sehe ich so unschuldig und unwissend aus? Aber eigentlich hast du Recht. Ich habe gedacht, dass soetwas von dir ausgehen müsste, bis ich festgestellt habe, dass du mir nie zu Nahe kommen würdest, weil du Angst hattest etwas falsch zu machen“, erklärte Seiichi lächelnd. „Du hast es nicht einfach mit mir, verzeih...“ Tezuka gab ihm einen kleinen Kuss. „Seiichi... Sollen wir uns anziehen und etwas essen gehen? Ich muss zugeben, dass ich hungrig bin.“ „Okay.“ Lächelnd stand Seiichi auf, ließ das Handtuch auf den Boden fallen und ging zu seiner Tasche, suchte etwas zum Anziehen daraus hervor und dachte gar nicht darüber nach, dass er ja hier nackt vor Tezuka stand. Er war es einfach so gewohnt. Er zog eine schwarze Hose, ein Shirt und die Jacke seines alten Tennisjerseys an. Oft dachte er an die Zeit damals zurück. „Komm“, meinte er sanft zu Tezuka. „Du musst mal wieder ordentlich essen.“ Tezuka zog sich ebenfalls wieder an und trat dann zu seinem Freund, legte sanft die Arme um ihn und gab ihm einen kleinen Kuss. Gemeinsam gingen sie nach unten und in den Speisesaal. Tezuka holte sich etwas vom Frühstücksbuffet und setzte sich dann, sah zu seinem Freund. „Was ist?“ fragte dieser lächelnd und trank einen Schluck Tee. „Warum schaust du mich so an?“ Seine schönen Augen ruhten auf Tezuka und er wirkte vollkommen ruhig und entspannt. „Ich kann es nicht glauben, dass ich hier bei dir bin. Ich hatte solche Angst dich niemals wiederzusehen, dass du mich hassen würdest...“ Er hob eine Hand, strich Seiichi über die Wange. „Ich kann dich nicht hassen, dazu haben wir zuviel erlebt“, sagte er und lächelte Tezuka sanft und liebevoll an. „Und jetzt iss, sonst fällst du wirklich noch vom Fleisch. Wenn du fertig gegessen hast gehen wir ein bisschen spazieren, es ist wunderschön hier in der Gegend.“ „Einverstanden...“ Tezuka nickte und begann zu frühstücken. Anschließend zogen sie sich warm an und verließen die Hütte um einen schönen Spaziergang zu machen. Irgendwann ließ Seiichi Tezuka ein paar Schritt vorgehen, bückte sich und formte mit den Händen einen Schneeball. Dann warf er diesen nach seinem Freund und traf ihn an der Schulter. Kichernd hockte Yukimura im Schnee und wirkte wie die Unschuld in Person. Der Größere drehte sich um. „Willst du Krieg?“ Er nahm ebenfalls eine Hand voll Schnee, formte einen Schneeball und warf diesen auf seinen Freund. Seiichi lachte und warf gleich eine ganze Ladung Schnee in Richtung Tezuka. „Du siehst so lustig aus mit dem Schnee überall“, rief er fröhlich und machte munter weiter. Tezuka nahm Anlauf, rutschte mit Absicht aus und in Seiichis Richtung, holte ihn von den Beinen und beugte sich nun über ihn. „So...“ Quietschend versuchte Seiichi sich zu befreien. „Gemein, gemein“, rief er lachend und wehte ein bisschen Schnee in Tezukas Gesicht, der Seiichis Arme jedoch festhielt und ihm in die Augen sah. „So mein Engel, was hast du jetzt vor?“ „Nichts... ich bleib einfach hier unter dir liegen und warte ab, was du mit mir anstellst.“ Tezuka schmunzelte und hob seinen Schatz auf seine Arme. „Erstmal hole ich dich aus dem Schnee damit du nicht krank wirst. Und dann...“ Er senkte seine Lippen auf die des Kleineren. Seiichi keuchte leise und lehnte sich in den Kuss, schlang seine Arme um Tezukas Hals. Er genoss diesen kleinen Moment der Zweisamkeit und Nähe, bis Tezuka den Kleineren wieder sanft auf den Boden stellte. „Love U...“, hauchte er ihm lächelnd ins Ohr und küsste dann die Ohrmuschel. „Love you, too“, hauchte Seiichi ebenso sanft und drängte sich eher an den geliebten Körper. Sie gingen weiter und von Sekunde zu Sekunde fühlte sich Tezuka besser. Als sie wieder in der Hütte und dann in ihrem Zimmer waren, zog Tezuka seine Jacke und Schuhe aus und ließ sich aufs Sofa sinken und Seiichi ließ sich lachend auf den Schoß des Größeren fallen, schmiegte sich an. „Du bist süß“, meinte er und streichelte Tezukas Haut unter dem Shirt. „Bin ich? Na, wenn du das sagst, aber ich kann es nur zurück geben.“ Er schloss die Augen und genoss die Nähe. Vielleicht würde es doch werden wie früher. Vorsichtig streichelte Seiichi weiter über Tezukas flachen Bauch, spürte die warme Haut. „Zieh dich nicht vor mir zurück, ich bin dir nicht mehr böse und dann solltest du dir selbst auch vergeben und einfach nur wieder genießen, was du an mir hast.“ Tezuka sah ihn an und nickte leicht, kuschelte sich an ihn. „Ich werde noch ein bisschen brauchen bis ich mir verzeihen kann, aber ich weiß, dass ich es schaffe, schon allein weil du an meiner Seite bist.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)