One Shots von Kikoro (Wenn ein Ninja seine Liebe findet) ================================================================================ Kapitel 1: Wie ein schöner Sommertag ------------------------------------ Es war ein warmer Sommertag in Konoha. Die Sonne tauchte das Dorf in flüssiges Gold. Viele der Ninja ruhten sich aus, entspannten sich von den vielen Missionen und Aufgaben. Dch die zwei Ninja, die auf einer großen Wiese standen, bewaffnet mit Schmetterlingsnetzten, hatten nicht so viel Glück. Viel lieber hätten die Zwei, welche niemand anderes als Shikamaru Nara und Ino Yamanaka waren, sich auf die Wiese gelegt und die Wolken beobachtet. Aber jetzt standen sie auf dieser gottverlassenen Wiese und starrten etwas ratlos umher. "Wie sollen wir diesen Schmetterling jemals finden, geschweigedenn fangen?" Ino hatte sich als Schutz vor der Sonne eine Hand an die Stirn gehalten und schaute sich auf der Wiese um. Shikamaru, welcher neben ihr stand, zuckte nur mit den Schultern. Ihm war das alles hier viel zu anstrengend. "Das ist alles nur Chojis Schuld", murmelte er. Ino sah ihn böse an. "Hey, dafür kann Choji doch nichts!", herrschte sie den jungen Chunin neben sich an. "Jaja" Trotzdem war es Chojis Schuld. Denn nur weil er krank im Bett lag und eine spezielle Medizin brauchte, die man aus dem Pulver der Flügel eines blauen Schwalbenschwanzes gewinnen konnte, standen seine zwei Teamkeraden auf einer großen Wiese außerhalb Konohas. Denn nun lag es an ihnen, diesen Schmetterling zu fangen. Doch es war schwerer, als es sich die Beiden vorgestellt hatten. Zwar schwirrten auf dieser Wiese unendlich viele Schmetterlinge herum, aber waren diese alle nur weiß. "Na toll!", nörgelte Shikamaru und seufzte. Ino konnte über seine Faulheit nur den Kopf schütteln. Im Gegensatz zu Shikamaru wollte Ino Choji wirklich helfen. Wer wollte schon im Sommer, bei Tagen mit strahlend blauen Himmel im Bett liegen? Die Antwort darauf gab sie sich selbst: Natürlich niemand. Also gab sie sich redlich Mühe, dieses Schmetterling ausfindig zu machen und einzufangen. Ihr Blick glitt über die Wiese, über die schönen Blumen und Schmetterlinge. Shikamaru hatte sich inzwschen ins Gras gelegt und ließ sich die Sonne ins Gesicht scheinen. "Bist du dir sicher, dass dieser kommen Schwalbendingens hier überhaupt lebt?" Ino stemmte die Arme in die Hüften und schaute wütend zu der Person, die ihr gerade diese Frage gestellt hatte. "Tsunade meinte zwar, dass er Schmetterling extrem selten ist, aber dennoch auf dieser Wiese vorkommt. Und vielleicht würden wir ihn auch finden, wenn ein gewisser Shikamaru Nara sich an der Suche beteiligen würde" Der 17-Jährige grinste nur und setzte sich auf. "Mach du nur. Ich schaue dir lieber zu!" Das brachte das Fass zum Überlaufen. Beleidigt trat Ino einige Schritte vor und beschloss, Shikamaru ab sofort zu ignorieren. "Dieser faule Sack. Aber soll er doch da liegen bleiben, ich finde den Schmetterling auch alleine!", murmelte Ino leise, während sie mit festen Schritten auf der Wiese umhermaschierte, den Blick stets nach links und rechts gewand. Überall waren diese herrlichen Blumen. Viel lieber würde Ino zwischen all diesen leuchtenden Blumen liegen und ihren Duft einatmen. Zitronenfalter. Gottverfluchte Zitronenfalter. Gab es keine anderen Schmetterlinge auf dieser Wiese? Irgendwelche roten oder gelben? Aber nein. Nur diese verfluchten weißen Zitronenfalter. Die 16-jährige war so auf das Suchen des blauen Schmetterlinges fixiert, dass sie garnicht auf den Boden unter ihren Füßen achtete. So bemerkte sie auch nicht die Kuhle im trockenem Erdboden, in die sie hineintrat. Schnell verlor Ino das Gleichgewicht, da nützte auch nicht das Rumgewedel mit ihrem Schmetterlingsnetz, und drohte vornüber auf die Wiese zu fallen. Doch im letzten Moment schlang sich ein Arm um ihren Bauch und rettete sie so vor dem Sturz. "Ich würd lieber aufpassen, wo ich hintrete", raunte ihr eine Stimme ins Ohr und Inos Körper kribbelte einen Augenblick lang. Sie drehte sich um und sah in Shikamarus grinsendes Gesicht. "Oh, hat der Herr sich auch mal dazu bewegt, aufzustehen?", erwiderte die hübsche Kunoichi darauf nur und befreite sich aus seinem Griff. "Dann kannst du ja jetzt beim Suchen helfen" "Jaja" "Hat es dir den jedenfalls Spaß gemacht in der Sonne zu liegen und zu faulenzen?", fragte Ino während sie mit ihrem Netz ziellos durch die Gegend schlug. Shikamaru grinste nur breit, was Ino allerdings nicht sehen konnte, und meinte: "Es hat riesen Spaß gemacht. Vor allem dir zuzusehen!" Ino drehte sich zu ihm, die Augen zu Schlitzen verengt. "Wenn das so ist, dann kannst du ja jetzt mal den Part mit den Suchen erledigen und ich beobachtete dich dabei" "Ich hab eine noch viel bessere Idee", meinte Shikamaru und ergriff Inos Handgelenk, damit er sie so drehen konnte, dass die Zwei sich direkt in die Augen sahen. "Wie wäre es wenn wir beide eine kleine Pause machen und danach weiter suchen?" Gerade wollte Ino etwas dagegen einwänden, als sie auch schon Shikamarus Finger auf ihren Lippen spürte. "Kein Wort. Diskutieren ist mir jetzt zu anstrengend" Mit diesen Worten zog er Ino mit sich und zusammen ließen sich die Zwei im Schatten einer großen Weide nieder. Shikamaru holte aus seinem Rucksack zwei Flaschen Mineralwasser hinaus und gab eine davon Ino. "Du Shikamaru, meinst du wir finden diesen Sschmetterling?", fragte Ino und genehmigte sich einen großen Schuck Wasser. Shikamaru, welcher die Hände hinterm Kopf verschränkt hatte und nun so am Baum gelehnt saß, nickte. "Klar doch, wenn du schön weitersuchst, findest du ihn auch!" Dafür bekam er sofort eine Kopfnuss. "Aua", nörgelte Shikamaru darauf nur und hielt sich die schmerzende Beule. Ino schüttelte bloß den Kopf und lehnte sich seufzend gegen den Baum. "Du bist echt faul, Shikamaru!" "Und du bist eine anstrengende Zicke" Für einen kurzen Moment sahen die Beiden sich tief in die Augen. Ein Knistern, erzeugt von der Stimmung der Zwei, erfüllte die Luft. Inos Augen waren kaum mehr als zwei Schlitze und ihre Hand war zu einer Faust geballt. "Ich gebe dir dreißig Sekunden, Shikamaru Nara, dann bist du tot!" Shikamaru lächelte amüsiert, richtete sich auf und stolzierte gemächlich ein paar Schritte nach vorne. "20!, war von Ino zu hören, die sich inzwischen aufgerichtet hatte, um Shikamaru sein blaues Wunder zu verpassen. Dieser jedoch schritt gemütlich weiter und summte dabei eine Melodie. "10" Der 17-jährige beschleunugte seinen Schritt nicht. Ganz im Gegenteil. Mit hinter dem Kopf verschränkten Armen blieb er stehen, drehte sich zu Ino um und grinste. "0" Und mit diesem Wort stürmte sie auf Shikamaru zu. Einige Zeit lang die jagten sich die Zwei und vergaßen darüber hinaus ihre Aufgabe. Erst als Shikamaru Ino eingholt und ihr Handgelenk ergriffen hatte und sie somit runterzog, fiel Ino, als sie auf einen Schmetterling über ihren Köpfe hinaufblickte, ihre Aufgabe wieder ein. Die Beiden wälzten sich am Boden und lachten. "Du Shikamaru?", flüsterte Ino, die unter Shikamaru lag und sah ihm in die Augen. Er erwiderte den Blick und für einen kurzen, unscheinbaren Moment, verloren sich die zwei in den Augen des jeweils Anderen. "Ja, was ist?" Mit diesen Wörten näherte Shikamarus Gesicht dem von Ino. "Meinst du nicht, wir sollten jetzt weitersuchen?" Er sah sie an und lächelte. Ein Lächeln, dass so unglaublich warm wirkte und Ino fast den Verstand raubte. Ihre Lippen trennten sich nur noch wenige Zentimeter. Tief sah Shikamaru Ino in die Augen, ehe er sich aufrichtete. "Du hast recht. Wir sollten besser weitersuchen!" Shikamaru zog Ino auf die Beine und sah sich um. Die Suche war auswegslos. Wie sollten sie hier unter tausenden weißen Schmterlingen diesen Schwalbenschwanz finden? Es war genauso so unwahrscheinlich, wie die Suche nach einer Nadel im Heuhaufen. Und das obwohl der blaue Schmetterling unter den ganzen weißen eigentlich hervorstechen müsste. Ino hatte inzwischen wieder ihr Netz in den Händen und ging langsam über die Weise, darauf bedacht, keinen Zentimeter der Wiese zu übersehen. Schließlich ging es Chojis Wohlergehen. Sie würde es sich nie verzeihen, wenn er nach der Krankheit irgendwelche Blessuren davontragen würde. Inos Augen weiteten sich. "Shikamaru! Da!" Sie deutete mit ihrem Zeigefinger auf einen dunkelblauen, ziemlich kleinen Schmetterling. Vorsichtig erhob sie ihr Netz. Nur ein falscher Schritt und der Schmetterling würde ihnen entkommen. Shikamaru näherte sich ihr langsam, darauf bedacht, den Schmetterling nicht zu vertreiben. "Versuch ihn auf mein Zeichen hin zu fangen!", flüsterte Shikamaru seiner Teamkameradin ins Ohr. Ein Schauer, auf irgendeine Art und Weise angenehm, durchfuhr Inos Körper und sie nickte. Was war bloß los mit ihr? Warum fühlte sie sich plötzlich in Shikamarus Nähe so eigenartig? Warum machte sie seine Stimme so verrückt? Warum schenkten ihr seine Berührungen so viel Wärme? "Jetzt!", hörte sie Shikamarus Stimme hinter sich. Völlig perplex schlug Ino mit ihrem Netz durch die Gegend, wobei sie den Schmetterling verscheuchte. "Verdammt, fluchte Shikamaru. "Hättest du nicht vorsichtiger sein können?" "Dann mach es doch besser!", erwiderte Ino darauf gekränkt. Warum verletzten sie Shikamarus Worte nur so sehr? Sie hatte es schließlich nicht mit Absicht getan. Als hätte Shikamaru ihre Gedanken gelesen, schlang er zwei Arme von hinten um sie und drückte sie an seine Brust. "Ino, es tut mir Leid!" Er drehte sie um, sodass sie sich in die Augen blicken konnten. Er schien es wirklich ernst zu meinen. Dass sah Ino ihm an. seine Augen verrieten es ihr. Schuld lag darin. Trauer und noch ein Gefühl, das Ino nicht deuten konnte. Shikamarus Griff wurde fester, aber gerade noch so locker, dass er Ino nicht weh tat. Es überkam ihn einfach. Er wollte es garnicht, aber er konnte nichts dagegen tun. Alles in ihm sträubte sich, aber letztendlich setzte sein Verstand aus. Er näherte sich mit seinem Gesicht dem von Ino. "Shikamaru, wir..." "Psst, sag jetzt einfach garnichts!" Und in binnen weniger Sekunden trafen sich ihre Lippen auch schon. Ino riss die Augen auf. Ihr Verstand war wie ausgeschaltet. Sie konnte nichts dagegen tun, und gab sich dem Kuss voll und ganz hin. Ihre Lippen war so warm und weich. Am liebsten hätte Shikamaru nie wieder von ihr abgelassen. Aber den Zweien ging irgendwann die Luft aus, sodass sie sich voneinander lösen mussten. Völlig perplex starrte Ino auf Shikamaru. "Was sollte das?", schrie sie ihn wütend an und und schubste ihn beiseite. Verständnislos blickte Shikamaru auf Ino, sah ihre Tränen. Dieses Mädchen war wirklich anstrengend. Was hatte er denn nun schon wieder falsch gemacht? Tief in seinem Inneren wusste er es, doch wollte er es einfach nicht wahr haben. Ino hatte sich derweil von ihm entfernt und hockte nun in unbmittelbarer Nähe der Weide im Gras und weinte. Langsam ging Shikamaru auf sie zu, schloss sie eine Arme. "Es tut mir Leid Ino" Er drückte die schluchzende Kunoichi an seine Brust. Ihm war sein Fehler natürlich bewusst. Er hatte sie geküsst. Nicht dass dies ein Problem wäre, die Problematik lag eher aus dem Grund, warum er dies getan hatte. Er wusste ihn natürlich, aber Ino nicht. Für sie war das alles nur nur ein Spiel seinerseits, zumindest glaubte sie das. Sie konnte den wahren Grund nicht wissen. "Ino... bitte hör mir zu!", flüsterte er beruhigend auf das Mädchen ein. Das Schluchzen wurde leiserer, verstummte aber nicht. Beruhigend strich Shikamaru ihr übers Haar, nahm den Duft ihres Shampoos auf. "Ich habe nicht mit dir gespielt", begann er. "Ich habe dich geküsst, weil ich dich sehr, sehr mag!" Ino glaubte, sich verhört zu haben. Er hatte gerade wirklich zu ihr gesagt, dass er sie mochte. Und es klang ziemlich ernst. Noch nie hatte er sich so benommen, jedenfalls nicht in ihrer Gegenwart. Sie schaute Shikamaru in die Augen. Diese unbeschreiblich schönen Augen. Langsam beugte sich Shikamaru zu ihr hinunter, küsste ihr die Tränen von den Wimpern und verweilte schließlich auf ihrer Stirn. "Shikamaru?" "Hmm?" Ino griff in Shikamarus Ärmel. "Meintest du das ernst, was du da gesagt hast?" Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen, ehe er sich zu ihr hinunter beugte und ihr Ohr flüsterte. "Du bist zwar manchmal ein wenig anstrengend, aber ich mag dich trotzdem sehr, sehr gerne!" Mit diesen worten zauberte er der hübschen Kunoichi ein Lächeln auf die Lippen. "Ich bin also anstrengend?" Ino kicherte. "Ja", erwiderte Shikamaru nur mit einem Grinsen. "Und du bist der größte Faulpelz den ich kenne" "Na hör mal", wollte sich Shikamaru verteidigen, aber da spürte er auch schon Inos Lippen auf den seinen. Genüsslich erwiderte er den Kuss. Wie sehr hatte er sich doch nach ihren Lippen gesehnt? Ino schlang die Arme um seinen Hals und zog ihn zu sich herunter, sodass beide nun im Gras lagen. Nach dem Kuss, den sie aufgrund des Lutmangels voerst beenden mussten, hauchte Ino Shikamaru ins Ohr: "Ich mag dich auch sehr, sehr gerne!" Ein Lachen drang ihr Ohr. Fragend sah Ino Shikamaru an. "Was ist denn?" Shikamaru setzte sich auf und deutete auf das Schmetterlinsnetz. "Schau mal" Ino folgte seinem Blick und endeckte einen Schmetterling in ihrem Netz. Einen blauen Schmetterling. "Shikamaru, ein Schwalbenschwanz!" Hastig holte sie ein Glas aus ihrem Rucksack, in das sie den Schmetterling einschloss. Freudig betrachtete sie den zappelnden Schmetterling im Glas und warf sich dann Shikamaru um den Hals. Voller Freude und Glück saßen sie auf der sonnigen Wiese, betrachteten sich das bunte Blütenmeer und versanken in den Armen des Anderen. ~Ende~ Kapitel 2: Happy End? --------------------- Ein eisiger Wind wehte über das kleine Dorf Konoha und ließ die Menschen frösteln. So auch eine junge Mutter und ihren Sohn, die gerade vom Einkaufen zurückkamen. "Mama, mir ist kalt!", quengelte der Kleine, während er unaufhörlich zitterte. "Wir sind gleich zu Hause", erwiderte seine Mutter und strich ihrem Jungen sanft durchs Haar. Drei Jahre war der Kleine nun alt. Drei Jahre. So lange ist es nun schon her, dass sein Vater ihn verlassen hatte. Nicht einmal hatte der Kleine ihn gesehen. Was er jetzt wohl gerade tat? Wie es ihm wohl erging? Diese Fragen stellte Sakura sich oft. Warum hatte Sasuke sie alleine gelassen? Sie und seinen Sohn? Sakuto hatte sie den Kleinen getauft. Er war ihr ein und alles. Sie liebte ihn wie nichts anderes auf der Welt. Sie war glücklich. Dennoch fehlte jemand in ihrem Leben, der ihr Glück vervollständigen konnte. Kein Geringerer als der Vater ihres Sohnes, Sasuke Uchiha. "Mama, ich bin müde" Sakuto gähnte und streckte die Arme nach seiner Mutter aus, damit diese ihn auf den Arm nehmen konnte. "Wenn du so weiter wächst, wirst du zu schwer für mich, Sakuto", meinte Sakura und lächelte. Sakuto gähnte. "Papa könnte mich mit Sicherheit tragen", sagte der Kleine eher unbewusst. Sakura hielt inne, schaute geschockt auf den Kleinen. Gerade wollte sie etwas sagen, aber dann blickte sie in das schlafende Gesicht ihres Sohnes. Wie friedlich er doch aussah. Es dämmerte schon als Sakura auf der Türschwelle ihrer Wohnung stand und die Tür aufschloss. Mit dem schlafenden Sakuto auf dem rechten Arm und den Einkaufen in der linken Hand trat sie ein und schloss die Tür mit einem Hüftschwung. Die Einkaufstüten stellte sie auf den Küchentisch, ehe sie mit Sakuto die Treppe hoch ins Schlafzimmer ging. "Gute Nacht", flüsterte sie Sakuto zu, küsste ihn auf die Stirn und legte ihn in ihr Bett. Ein Gähnen entrang ihrer Kehle. Sie war auch schon ziemlich müde. Die Einkäufe konnten auch bis morgen warten. So kleidete sich Sakura in ihre Abendgaderobe, verschwand für ein paar Minuten im Bad und legte sich anschließend neben ihren Sohn ins Bett. Eng kuschelte sich Sakuto an seine Mutter, suchte ihre Nähe. Das tat er jede Nacht. Sakura schloss ihn in seine Arme und schlief friedlich mit ihrem Sohn in den Armen ein. ~~ "Mama, aufwachen!" Müde öffnete Sakura die Lider und blickte sogleich in zwei riesengroße Kulleraugen. "Aufstehen du Schlafmütze!" Mit seinen kleinen Händchen kitzelte Sakuto seine Mutter. Sakura lachte, setzte sich im Bett auf und knuffte ihren Sohn in die Seite. Augeblicklich begann Sakuto zu quieken und zu kichern. Mit vorgehaltender Hand gähnte Sakura, ehe sie die Beine aus dem Bett schwang und aufstand. Sie tappste zum Kleiderschrank und holte Kleidung für sich und Sakuto heraus. "Sakuto, zappel doch nicht so!", meinte Sakura lächelnd, als sie versuchte, Sakuto sein T-Shirt anzuziehen. Nach einer Weile hatte sie es dann geschafft, den Kleinen Zappelphillip komplett einzukleiden und konnte sich nun selber für den Tag fertigmachen. "Sakuto, geh du schon mal in die Küche, ich komme gleich nach!" Sakura rubbelte sich das Gesicht mit einem Handtuch trocken und sah in den Spiegel. Wie sehr sie sich verändert hatte. Äußerlich sah sie noch genauso aus wie vorher. Ihr hübsches Gesicht wurde von rosafarbendem, inzwischen wieder lang gewachsenen, Haaren eingerahmt und war so der perfekte Kontrast zu ihren strahlend grünen Augen. Nein, äußerlich hatte sie sich nun wirklich nicht verändert. Innerlich dafür schon mehr. Sie ist stärker geworden und konnte nun mit ihren Gefühlen umgehen. Ganz anders als damals, als sie noch zarte 12 Jahre alt war. Nun war sie 20, schon eine richtige Frau. Aber eines gelang ihr all die Jahre nicht. Egal was sie tat, sie konnte Sasuke einfach nicht vergessen. Aber inzwischen hasste sie ihn. Abgrundtief. Wie konnte er sie bloß allene lassen? Sie und Sakuto. Er hatte einen Sohn, von dem er noch nicht einmal etwas wusste. Mürrisch ging Sakura die Treppe hinunter in die Küche. Doch was sie da erwartete, war einfach zu komisch. Sakuto saß mit einer Schüssel auf den Kopf auf dem Küchenfußboden und grinste wie ein Honigkuchenpferd. Lachend zog Sakura ihren Sohn auf die Beine und ging in die Hocke. "Sakuto, was ist passiert?" Sakuto hob einen Arm und deutete auf den Küchenschrank. "Ich wollte mir eine Schüssel aus dem Schrank holen und da ist mir die auf den Kopf gefallen" Sakura lachte, schüttelte den Kopf und hob den Kleinen auf die Arme, wobei sie die Küchenschranktür wieder schloss. Inzwischen hatte sich Sakuto die Schüssel vom Kopf genommen und wartete nun auf sein Frühstück. Nachdem Mutter und Sohn ihr Frühstück genossen haben, hieß es ab zum Kindergarten. Sakuto lief so schnell, dass Sakura ihn ständig zur Vorsicht ermahnen musste. Der Kleine war so lebensfroh. Ist nicht vielleicht doch Naruto sein Vater? Obwohl, der Kleine war schon mit drei Jahren intelligenter als es dieser Suppennudelnkasper mit 12 war. Und sie wusste ja ganz genau, wer Sakutos Vater war. Schließlich war sie bei der Zeugung dabei. Und sie war nüchtern. "Sakuto, vorsicht dahinten ist eine..." Aber da war es schon zu spät. Voller Übermut war der Kleine auf die Straße gelaufen, wo auch schon ein Auto von Weitem kam. Sakura rannte. "Sakuto nein!", heulte sie auf. Das Auto kam immer schneller und Sakura war einfach zu langsam. Ein Schatten huschte über die Straße und packte Sakuto, um ihn sicher auf der anderen Straßenseite abzusetzen. "Das ist sehr gefährlich, Kleiner. Hat dir deine Mutter nicht gesagt, dass man nicht einfach so auf Straßen laufen darfst?" Mit weit aufgerissenen Augen starrte Sakuto auf den Mann, den Sakura sofort erkannt hatte. Mit weit aufgerissenen Augen und Mund stand sie da und beobachtete die zwei. "Mama!", rief Sakuto überglücklich und rannte abermals über die Straße, um sich an seine Mutter zu klammern. Der fremde Mann, welcher soeben noch in der Hocke saß, richtete sich auf und drehte sich um. Erst jetzt, als der Mann die Mutter des Kleinen erblickte, traute auch er seinen Augen nicht. "S-Sakura?", fragte er ungläubig. Sakuto zupfte am Rock seiner Mutter. "Mama wer ist das?!" Langsam ging Sasuke auf sie zu, woraufhin sie ihren Sohn in die Arme schloss und zurückwich. "Sakura, du hast einen Sohn?" "Das siehst du doch!", zischte sie und drängte sich an ihm vorbei. "W-Wie heißt er?" Sschnell hatte Sasuke sie eingeholt und ging nun neben ihr her. Sakura schwieg. "Ich heiße Sakuto!", antwortete der Kleine daraufin. Sasuke lächelte. "Und wie alt bist du?" Sakuto hielt drei Finger in die Luft. "Drei!" "Oh, dann bist du aber schon groß" Sakuto grinste und nickte. Drei Jahre. Vor drei Jahren war er gegangen, kurz nachdem er mit Sakura geschlafen hatte. War er etwas sein Sohn? Ähnlichkeit hatte Sakuras Sohn ja mit ihm. Aber so lebensfroh wie der Kleine war, sah es eher danach aus, als wäre es Narutos Sohn. Sakura beschleunigte ihren Schritt. Sie waren eh schon spät dran. Sasuke merkt ihr an, wie sauer sie war. Kein Wunder allerdings. Schließlich hatte er sie allein gelassen. Vielleicht war das sogar sein Sohn, den sie da im Arm hielt. Er hatte Beide im Stich gelassen. Sie musste ihn mehr als alles andere hassen. "Du, Onkel?" Sasuke starrte auf den kleinen Sakuto. "Ja?" "Willst du meine Mama heiraten?" Sakura hätte den Kleinen vor Schreck fast fallen gelassen und Sasuke hatte sich an seiner eigenen Spucke verschluckt. "Wie bitte?" Unschuldig wie ein Engel schaute Sakuto erst Sasuke und dann seine Mutter an. "Mama ist traurig, weil Papa weggegangen ist. Und ich bin auch traurig. Ich will auch einen Papa haben." "Sakuto!", ermahnte ihn seine Mutter nun. "Man redet nicht mit fremden Leuten!" Sasuke konnte es nicht glauben. Sakuto war wirklich sein Sohn. Er hatte Sakura damals verlassen und sie musste es ihm erzählt haben, schließlich war der Kleine alt genug, um wissen zu dürfen, wo sein Vater war. Der Kindergarten tat sich vor ihnen auf und Sakura seufzte erleichtert. Sie setzte Sakuto ab, ging in die Hocke und küsste ihn auf die Stirn. "Tschüss, mein Schatz" Sakuto umarmte seine Mutter mit seinen kurzen Armen. "Tschüss, Mama" Dann stellte er sich vor Sasuke und warf den Kopf in den Nacken um ihm die Augen sehen zu können. "Tschüss, Onkel!" Und dann lief er quietschvergnügt zu seinen gleichaltrigen Freunden. Sakura wartete bis er aus ihrer Sicht- und Hörweite verschwunden war. "Was willst du hier?! Verschwinde dahin zurück, von woher du kamst. Lass uns in Ruhe!", brüllte Sakura Sasuke auch schon an. "Ist er mein Sohn?" "Und wenn schon. Was interessiert dich das? All die Jahre hat es dich doch auch nicht interessiert!" Dann brach Sakura in Tränen aus. Sasuke ging auf sie zu und schloss sie in ihre Arme. "Pack mich nicht an!", herrschte die Kunoichi Sasuke an und knallte ihm eine. "Und wage es dich ja nicht, Sakuto zu nähern!" "Er ist auch mein Sohn, ich darf ihn sehen, wann ich will" Sasukes Blick war seltsam kühl, als er diese Worte aussprach. Geschockt stand Sakura da und schaute ihrem Gegenüber in die Augen. Was sollte das? All die Jahre hatte er sie im Stich gelassen und nun wollte er ihr das rauben, was ihr am allerwichtigsten war? Ihren Sohn. "Er ist nicht dein Sohn!" "Du kannst mir nichts vor machen!" Er ging bedrohlich auf Sakura zu. "Es ist mein Sohn und ich habe das Recht ihn zu sehen, wann ich will!" "Du bekommst Sakuto nicht. Du wolltest in in den drei Jahren, die du fort warst, auch nicht sehen. Er ist das Einzige, was ich habe, also lass ihn mir!" Sasuke lachte spöttisch. "Du weißt, das nicht stimmt, Sakura. Ich wusste nichts von Sakuto, dementsprechend kannst du also garnicht behaupten, dass ich ihn nicht sehen wollte. Und außerdem..." Er ging noch ein paar Schritte auf sie zu. "...bist du nicht allein. Du hast mich." "Auf dich kann ich gut und gerne verzichten! Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben!" "Was meinst du weshalb ich zurück gekommen bin?" "Was weiß ich? Es interessiert mich auch garnicht!", schluchzte Sakura. "Wegen dir. Wenn du nicht wärst, wäre ich nie zurück nach Konoha gekommen. Ich bin allein deinetwegen hier!" "Du Lügner! Du elender Lügner! Nun verschwinde doch endlich und lass uns in Ruhe!" Mit diesen Worten drehte sich Sakura um und ging. Sasuke schaute ihr hinterher, bis sie verschwunden war. Es nützte nichts ihr jetzt hinter zu laufen. In diesem Zustand war sie eh nicht ansprechbar. Sakura war inzwischen wieder zu Hause angelangt. Sie musste diesen Schock erst einmal verkraften. Derweil stand Sasuke noch vor dem Kindergarten und wartete. Er wartete bis Sakuto aus dem kleinen Gebäude treten würde, um seinen Sohn in die Arme zu schließen. Er hatte den Kleinen schon jetzt ins Herz geschlossen. Die Sonne stand schon hoch am Himmel, als Sasuke von Weitem Sakura erblickte, die auf den Weg war, ihren Sohn abzuholen. Sie ballte die Hände zu Fäusten und schritt an ihm vorbei ohne ihm auch irgendeines Blickes zu würdigen. "Was machst du denn noch hier?", zischte sie im Vorbeigehen zu. "Meinen Sohn abholen, was sonst?" Erst jetzt drehte Sakura sich zu ihm um. Ihr Gesicht war wutentbrannt und ihre Fingerknöchel traten schon weiß hervor, da sie die Hände immer fester zu Fäusten ballte. "Lass deine Finger von Sakuto. Verdammt nochmal, er ist nicht dein Sohn!" Gerade wollte Sasuke etwas erwidern, als er auch schon irgendetwas an seinem Hosenbein ziehen spürte. Er schaute nach unten. "Onkel!", rief Sakuto quietschvergnügt und ließ Sasukes Hosenbein garnicht mehr los. Mit einem Lächeln packte Sasuke den Kleinen unter die Arme und hob ihn hoch, als wär er ein Blatt. Dann schloss er ihn in seine Arme. Sakura stand bloß daneben und sah dem Schauspiel zu. Sie war abgrundtief wütend nd zugleich tief traurig. Sie konnte Sasuke nicht einfach Sakuto entreißen. Dann würde der Kleine nämlich anfangen zu heulen und das konnte Sakura nicht mitansehen. Sonst würde ihr es das Herz bechen. Sakuto konnte nichts für ihre Trauer, da sollte jedenfalls er glücklich sein. Er war so ein lieber Junge. Also versuchte sie es auf die sanfte Tour. "Sakuto komm, verabschiede dich von dem Onkel und komm mit. Wir müssen nach Hause" Sakuto krallte sich in das T-Shirt von Sasuke und sah mit großen Augen seine Mutter an. "Kann der Onkel nicht mitkommen?" "Nein das geht nicht" Tränen. Tränen liefen über das Gesicht ihres Sohnes. Er weinte und Sakura zerbrach es das Herz. Sie ging auf Sakuto zu, streichelte ihm tröstend über den Kopf und nahm ihn aus Sasukes Arme in ihre. "Okay, der Onkel darf mitkommen. Aber wenn wir zu Hause sind, muss er gehen", sagte sie sanft und sah dabei wütend auf Sasuke. Dieser hob abwehrend die Hände in die Höhe und grinste. Zusammen machten die Drei sich auf den Heimweg, wobei Sakuto Sasuke und seine Mutter so lang genervt hatte, bis er Beide überredet hatte, auf Sasukes Schultern sitzen zu dürfen. "So, jetzt sag Tschüss zum Onkel!" Sakuto klammerte sich wieder an sein Hosenbein. "Nein!" Sakura ging in die Hocke. "Sakuto, es war abgemacht, dass er gehen muss, wenn wir a sind." Trotzig schob der Kleine die Unterlippe vor. "Dann geh ich mit!" "Was?!" Wie perplex hockte Sakura da und starrte auf ihren Sohn. Sakuto zog an Sasukes Hosenbein und schaute ihn mit großen Kulleraugen an. "Nimmst du mich mit?!" Jetzt bahnten sich die Tränen auch ein Weg über Sakuras Gesicht. Sie fühlte sich so alleingelassen. Ihr Sohn wollte nun auch von ihr gehen. Sie zog ihn in die Arme, ehe es Sasuke tun konnte, und drückte ihn fest an sich. Dann richtete sie sich auf, wischte sich die Tränen mit dem Handrücken ab und sah Sasuke an. "Verschwinde!", brachte sie unter Schluchzen hervor. "Ich will meinen Sohn mitnehmen" "Was?" Wieder rannen Tränen über das Gesicht der hübschen Kunoichi. "Warum willst du mir das einzigst Wichtige in mein Leben rauben?!" "Ich habe ein Recht darauf, ihn zu sehen. Es ist auch mein Sohn. Und wenn du keine andere Möglichkeit siehst, nehme ich ihn mit!" Sakura wäre fast zusammengebrochen unter seinen Worten. Aber sie musste stark bleiben. Für sich und Sakuto. "Wenn ich dich für einige Zeit hier wohnen lasse, versprichst du dann, dass du Sakuto bei mir lässt und für immer verschwindest?!" Sasuke schien zuüberlegen, dann nickte er. Sakura warf ihn den vernichtensten Blick zu, den einen hätte töten können, schloss die Tür auf und trat herein. "Setz dich in die Küche. Ich bringe Sakuto ins Bett!", wisperte sie, während sie mit dem friedlich schlafenden Mini-Ninja die Treppe hoch zu ihrem Zimmer ging. "Glaub mir, hätte ich einen Keller, könntest du dort zwischen den Ratten schlafen!", sagte sie, als sie Küche betrat und sich auf dem Stuhl ihm gegenüber setzte. "Und jetzt zu den Regeln! In drei Tagen bist du hier raus und verschwindest. Für immer. Und du lässt uns für immer in Ruhe" "Eine Woche!" "Ich sagte drei Tage und basta" Die Blicke der Beiden trafen sich uns Sakura die seinem Blick nicht standhalten konnte, gab nach. "Okay eine Woche, aber keinen Tag länger!" Ihr Gegenüber hatte die Arme vor der Brust verschränkt und nickte. "Zweitens. Du schläfst auf der Couch!" Wieder ein Nicken. So ging das noch den ganzen Abend weiter. Irgendwann gingen Sakura die Regeln aus und sie ging wütend de Treppe hoch. "Eine unschöne Nacht der Herr!" Als Antwort hätte sie jetzt eine ebenso gemeine Antwort erwartet. "Gute Nacht Sakura. Träum süß!" Völlig perplex stand Sakura auf der Treppe. "Idiot!", murmelte sie leise und ging die Treppe weiter hinauf. Im Zimmer war es stockdunkel. Sakura knippste die kleine Lampe im Bad an, kleidete sich in ihre Abendgaderobe und putzte sich die Zähne. Danach legte sie sich müde neben Sakuto unter die Decke und kuschelte sich eng an ihn. Morgen würde ein sehr anstrengender Tag werden, dass wusste sie jetzt schon. Sie schloss die Augen und fiel kurze Zeit später in einen traumlosen Schlaf. "Jetzt!", flüsterte Sasuke leise. Sakuto rüttelte seine Mutter wach. Gähnend öffnete Sakura die Augen und verstummte, als sie plötzlich zwei Sakutos sah. Oder besser gesagt, Sakuto und Sasuke. Sie setzte sich im Bett auf. "Was ist hier los? Und was machst du hier in meinem Zimmer? Ich habe dir doch verboten..." Ungläubig starrte Sakura auf das Tablett, dass ihr Sasuke vor die Nase gestellt hatte. "Frühstück am Bett!" grinste er und zwinkerte Sakura zu. "Danke!", brummte Sakura. "Aber woher...?" "Sakuto hat mir geholfen" "Sakuto? Seit wann ist er denn schon wach?" "Seit 9" "Seit 9?!" Sakura riss die Augen auf. "Sakuto muss in einer halben Stunde in den Kindergarten!" Sakura wollte aufstehen, doch eine starke Hand drückte sie zurück ins Bett. "Lass nur. Ich bring ihn schon" "Fass mich nicht an, du Bastard." Schnell stand Sakura auf und hüpfte ins Bad. "Würdest du weggehen? Ich will mich umziehen!" "Nein!" "Wie bitte?!" "Ich sagte nein. Ich bleibe solange hier, bis du du wieder im Bett liegst und das Frühstück genießt. Sakuto hatt sich so viel Mühe gegeben. Ich bringe ihn schon zum Kindergarten" Brummelnd schlug Sakura die Decke zurück und legte sich wieder ins Bett. Nur eine Woche, dann würde dieser dumme Idiot weg sein und sie und Sakuto in Ruhe lassen. So lange musste sie ihn noch wohl oder übel ertragen. "Ich geh dann jetzt mal runter. Sakuto wartet schon" Mit diesen Worten erhob er sich vom Fußende und trat aus der Tür. Hungrig starrte Sakura auf das Tablett. Zwei herzförmige Omelettes, ein Glas Orangensaft und zwei Scheiben Speck. Sie starrte auf die Omeletts. Auf einem stand ganz groß mit Ketchup Mama geschrieben. Und auf den anderen I Love You. Komisch. Sakura konnte sich nicht entsinnen, dass der Kleine schon so etwas schreiben konnte. Und das auch noch in Englisch. Als es ihr dann wie Schuppen vor den Augen fiel, von wem das Omelette ist, starrte sie es so böse an, als würde sie hoffen, es würde so die Mücke machen. Sie nahm einen Schluck Orangensaft und vertilgte das Mama-Omelette. Dass andere ließ sie auf dem Teller liegen. Samt halbleeren Tablett begab sie sich in die Küche, wo sie den Teller im Mülleimer leerte und legte alles in die Spüle. Sakuto und Sasuke waren schon weg. Seufzend setzte sich Sakura an den Tisch. Warum konnte dieser Kerl sie nicht einach in Ruhe lassen? Nein, stattdessen taucht er nach drei Jahren wieder auf und will seinen Sohn zurück. Und jetzt wohnt er eine Woche in ihrem Haus. Wie konnte sie sich bloß von ihm breitschlagen lassen? Die Antwort war ihr sofort bewusst. Sie tat es für Sakuto. Das Gesicht tief in den Händen vergraben, merkte sie nicht einmal wie die Tür aufging und ein fremder Ninja eintrat. "Wo ist der Uchiha-Knirps?" Überrascht starrte Sakura auf ihr Gegenüber und erschrak. "W-Wer sind sie?" Der fremde lächelte nur. Sein Kopf war in Leinenbandagen eingewickelt und lediglich seine Augen, Nase und der Mund waren zu sehen. "Wo ist er", bellte der Mumienmann. "Wo ist wer?" "Na dein Sohn!" Gefährlich trat er auf sie zu. "E-Er ist nicht da" "Lüg mich nicht an! Er muss hier sein!!" Er schaute sich um und riss eine Schublade aus dem Schrank, die klirrend zu Boden fiel. "Hoppla, das wollte ich nicht. Tut mir Leid!" Und mit diesen Worten stieß er gleich noch ein paar Gläser aus dem Regal. "Hören sie auf damit! Bitte!", flehte Sakura, während sie sich die Ohren zuhielt. Wer war dieser Kerl? Und was wollte er mit Sakuto? Der Mumienmann machte immer weiter. Er räumte die Küchenschränke aus und verfrachtete ihren Inhalt auf den Boden. "Hör auf!" Mit diesen Worten zückte Sakura ein Kunai und warf es auf den Mann. Dieser fing ich es mit Leichtigkeit zwischen zwei Fingerspitzen. "Das war dumm, Kleine" Mit dem Kunai in der Hand und einen weiteren, das er zückte, ging er auf Sakura zu. Er schaute zu dem knienden Sakura und grinste. Das Letzte was sie sah, waren die Spitzen der Kunais, welche bedrohlich nah auf sie zubrausten. Bin ich tot? Ja, ich bin tot. Ich bin im Himmel. Ich sehe ein Licht. Sakura öffnete die Augen und erschrack. Die Kunais hielten in ihrer Bewegung inne. Der Grund dafür war Sasuke, der die Arme des Mumienmannes in seinem Griff hatte. Mit schmerzverzerrtem Gesicht starrte er auf die Person, die ihn in die Mangel gennommen hatte. "Ach, Sasuke Uchiha höchstpersönlich. Das ist sogar noch besser als sein Sohn!" Mit Leichtigkeit hatte er sich aus Sasukes Griff befreit und hetzte seine Kunais auf ihn. Ein wilder Kampf entbrannte und erst da bemerkte Sakura eine Tatsache, die sie die ganze Zeit über nicht einmal bemerkt hatte. Sasuke hatte sich stark verändert. Er war überhaupt nicht mehr abweisend und seine kalte Fassade war wie weggebröckelt. Er brachte Sakuto so viel Liebe entgegen, nur sie starrte er noch mit diesem kalten Blick an, was allerdings kein Wunder war, so sehr wie sie in beschimpft hatte. Mit einem Stöhnen fiel der mumifizierte Ninja um. Auch Sasuke wurde sehr in Mitleidenschaft gezogen. Nachdem der feindliche Ninja erledigt war, begann Sakura die Scherben einzusammeln. Sasuke kniete sich hin und half ihr. Unbewusst berührten sich dabei ihre Hände und Sakura wurde seltsamerweise rot. "Wo ist der Mülleimer?", fragte Sasuke, während er die letzten Scherben aufsammelte. Sakura deutete hinter sich. Als Sasuke den Deckel öffnete, bemerkte er sofort das Omelette, auf welchem nur das Wort you zu erkennen war. Traurig blickte er auf das Omelette und warf die Scherben darauf. Die Leiche war entsorgt und nun saßen die Beiden zusammen am Küchentisch und Sakura verband Sasukes Arm. "Danke, dass du mir das Leben gerettet hast!" Sasuke schwieg. Langsam näherte er sich mit seinem Gesicht ihrem Ohr und flüsterte: "Kein Ursache!" Sakura zuckte unter dieser Berührung zusammen. Was war bloß los mit ihr? Unbewusst zog sie den Verband zu fest zu. "Aua!" Sakura schaute ihn verwirrt an und lachte. "Das hast du davon!" Hass schwang in ihrer Stimme mit. "Was wollte der Kerl eigentlich von dir?" Sakura zuckte mit den Schultern, obwohl sie ganz genau wusste, was der fremde Ninja von ihr wollte: Ihren gemeinsamen Sohn. "So fertig!", murmelte Sakura. Sasuke besah sich seinen Arm und nickte. "Ich gehe Sakuto abholen" Sakura nickte bloß und schaute Sasuke hinterher. Was war nur los mit ihr? Warum war sie bei seiner Berührung zusammen gezuckt? Hoffentlich hatte er es nicht bemerkt. Wie sollte sie ihn bloß jemals vergessen? Jetzt gerade, wo er bei ihr wohnte? Sie wollte, nein, sie musste ihn vergessen. Aber sie konnte es einfach nicht. "Mama! Schau mal, was ich gebastelt habe!" Sakuto schlug die Tür auf und rannte mit einem Origami-Falttier auf seine Mutter zu. Nach einer kurzen Umarmung zeigte er ihr sein Origami-Tier. "Das ist fü dich!" "Danke Schatz!" Sakura küsste ihren Sohn auf die Stirn. "Das ist aber ein schöner... äh..." Ja was war das eigentlich? Hilfesuchend sah Sakura sich um, bis ihr Blick auf Sasuke fiel, der wild durch die Küche tanzte. Er stand auf allen Vieren und schaute nach oben. Erst verstand Sakura nicht recht, doch dann fiel es ihr wie Schuppen vor den Augen. Sakuto sah sie mich erwartungsvoll an. "Das ist ein richtiger schöner Wolf!" Freudenstrahlend schlang Sakuto seine Ärmchen um den Hals seiner Mutter. Sie zwinkerte Sakura zu und formte mit ihren Mund ein tonloses "Danke". Sasuke lächelte nur und nickte. "Mama, gehen du, ich und Papa morgen picknicken?" Sakura glaubte, sich verhört zu haben. Hatte er eben Papa gesagt? Stumm nickte sie und warf Sasuke einen vernichtenden Blick zu. Sie wusste selbst nicht warum sie das tat. Nach dem Abendessen, welches ziemlich still abgelaufen war, brachte Sakura Sakuto ins Bett. "Ich bin aber noch garnicht müde!", meinte Sakuto und gähnte laut. "Nichts da, du gehst jetzt schlafen!" "Menno!", murmelte Sakuto daraufhin und zog einen Schmollmund. "Gute Nacht Papa" Mit seiner kleinen Hand winkte er Sasuke zu, der am Küchentisch saß und Tee trank. "Nacht Sakuto!", erwiderte er und schaute in die Tasse, als befürchtete er, Sakura hätte heimlich Gift hineingemischt. "Schläft er?", fragte Sasuke, als Sakura ieder in die Küche trat. Sakura nickte bloß und setzte sich an den Küchentisch, wo schon ihre Tasse Tee wartete. Lange Zeit herrschte Stillschweigen. "Liebst du mich?" Sakura hatte sich an ihrem Tee verschluckt und klopfte sich nun gegen die Brust. "Wie bitte?" "Ich habe gefragt, ob du mich liebst" "Wie kommst du denn auf so einen Quatsch?! Natürlich nicht!" Gedankenverloren schaute Sasuke aus dem Fenster. "Ich habe dich vermisst!" Und schon wieder hatte sich Sakura an dem heißen Tee verschluckt. "Willst du, dass ich ersticke!" Wütend knallte sie die Tasse ins Spülbecken. "Und was ist mit dir?" "Was soll mit mir sein?" "Hast du mich auch vermisst?" Mit einem Lachen drehte Sakura sich zu ihm um und schüttelte den Kopf. "Du bist so ein Idiot!" Dann ging sie wütend die Treppe hoch. Das ließ Sasuke nicht mit sich machen. Er wollte es wissen. Er wollte wissen, ob sie ihn liebte. Schnell hatte er sie eingeholt. Er packte ihre Schulter, drehte sie so, dass sie sich in die Augen sehen konnten und umarmte sie. Sakura wusste nicht, wie ihr geschah. Ihr war auf einmal so warm und ein merkwürdiges angenehmes Gefühl durchzog ihren Körper. Was tat er da? Sie wollte das nicht. Sie versuchte ihn von sich wegzustoßen, aber es gelang ihr nicht. Aus irgendeinem Grund wollte sie es nicht. Als Sasuke endlich seine Umarmung gelöst hatte, sah er ihr tief in diese wundervollen, grünen Augen. "Gute Nacht" Und mit diesen Worten ging er die Treppe hinunter. Er war so ein Vollidiot! Jetzt wusste er immernoch nicht, was Sakura für ihn empfand. Grummelnd drehte sich Sasuke auf der Couch und dachte schon wieder an sie. Das passierte eigentlich so gut wie immer. Er bekam sie einfach nicht aus seinem Kopf heraus. Aber eigentlch wusste er, wie sie für ihn empfand. Zwar hatte es den Anschein, als würde Sakura ihn abgrundtief hassen, was in gewisser Weise auch stimmte, aber bei dieser Umarmung hatter er gfühlt, wie sehr sie doch noch an ihm hing. Der Vollmond stand hoch am Himmel und scheinte durch das Wohnzimmerfenster auf das schlafende Gesicht des Mannes, der dazu verdammt war auf der Couch zu schlafen. Sanft strich Sakura ihm übers Gesicht, zeichnete mit dem Finger seine Konturen nach. Wieso fühlte sie sich in seiner Gegenwart bloß so wohl? So geborgen? Sie hasste ihn doch dafür, dass er sie im Stich gelassen hatte. Sie und das Kind, was in ihrem Bauch herangewaxgsen war. Wie gerne hätte sie ihn bei seiner Geburt dabei gehabt. Er war der Einzige, denn sie hatte, bis Sakuto auf de Welt kam. Wie sehr hatte sie sich gewünscht, dass er die Geburtstage seines Sohnes miterleben würde? Inzwischen ist der Grashüpfer schon 3. Im Kindergarten redeten alle über ihre Väterund davon, wie toll sie doch waren. Nur Sakuto konnte als Einziger nicht mitreden. Er hatte keinen Vater. Sie erinnerte sich noch ganz genau an den Augenblick, als Sakuto eines Abends weinend auf sie zukam und sie fragte, warum er keinen Papa hätte. Damals hatte sie ihn in die Arm geschlossen und ihm ein Märchen auftischen wollen, erzählte ihm aber dann die Wahrheit. Sein Vater wäre ein großer Ninja und er zurzeit auf einer Mission. Daraufhin hatte der Kleine genickt. Sakura hatte ihrem Sohn nie mehr über seinen Vater erzählt, geschweigedenn ihm ein Foto odr Ähnliches gezeigt. So wusste Sakuto auch nicht, dass der Mann, der hier auf der Couch schläft, sein leiblicher Vater ist. Wieso nannte er ihn also trotzdem Papa? Die Antwort war ganz einfach. Weil Sasuke sich um Sakuto kümmerte und ihn lieb hatte. Für Sakuto ist Sasuke sein größtes Vorbild. Langsam öffnete Sasuke die Augen und blinzelte sie an. Erschrocken zog Sakura ihre Hand zurück. "Was ist los?", fragte er und gähnte. Er schien ihre Berührungen nicht bemerkt zu haben. "Ich hatte ein Geräusch gehört und wollte bloß nachsehen", log sie. Sasuke nickte bloß und die Kunoichi wandte sich zum Gehen. "Sakura?" "Hm?" Kaum hatte sie sich umgedreht, als sie auch schon seine weichen Lippen auf den ihren spürte. Was tat er da? Sakura schloss für einen kurzen Moment die Augen. Nein, sie durfte ihm nicht verfallen. Nicht jetzt! Sie spürte Sasukes Zunge, die fordernd über ihre Lippen leckte. Jetzt ging er zu weit! Mit viel Elan stieß sie sich von ihm und gab ihm eine Ohrfeige. "Was fällt dir bloß ein? Du, du elender Bastard!" Dann verschwand sie auch schon wütend die Treppe hoch. "Sasuke, du Idiot!" Mit einem Seufzer bedeckte Sasuke seinen Kopf mit einem Kissen. Jetzt hatte er es sich ganz mit Sakura verscherzt. Dabei wollte er das doch garnicht. Er hatte sich einfach nicht mehr unter Kontrolle. Ihre Berührungen hatten ihn fast wahnsinnig gemacht. Natürlich hatte er sie bemerkt, denn er hatte nicht schlafen können. Wie auch? Ständig dachte er nur an Sakura und jetzt lag er sogar noch auf ihrer Wohnzimmercouch. "Papa, aufwachen!", rief Sakuto, während er auf Sasukes Bauch hopste. Gähnend öffnete dieser die Augen und schaute auf die Uhr. 10 Uhr. "Ah, wir sind zu spät!", meinte Sasuke panisch, wähend er hastig aufsprang. "Papa!" "Ja?", fragte Sasuke, während er in seine Hose schlüpfte. "Heute ist Samstag!" "Stimmt!", seufzte Sasuke. Der Knirps musste heute ja garnicht in den Kindergarten. Müde schlenderte Sasuke mit Sakuto in die Küche, wo er zu seiner Überraschung Sakura vorfand. "Na, auch endlich wach?!", fragte sie in einem Ton, der Sasuke eine Gänsehaut bescherte. Murmelnd setzte sich Sasuke an den Küchentisch und starrte auf das Spiegelei auf seinen Teller. Während Sakuto ein lachendes Spiegelei-Gesicht vertilgte, durfte er sich mit einem Frühstück begnügen, das aussah, als hätte man damit den Küchenfußboden geschrubbt. "Gehen wir nach dem Frühstück picknicken?", fragte Sakuto mit vollen Mund, ehe er den Bissen runterschluckte. Das Picknick hatte Sakura vollkommen vergessen. "Ähm... gleich nach dem Frühstück!" "Super!" rief Sakuto erfreut aus und vertilgte sein Essen nun noch schneller. "Wow!" Wie ein Wiesel rannte Sakuto auf der Wiese herum. Sakura breitete währenddessen eine Decke im Schatten einer großen Weide aus und Sasuke packte die Sachen aus dem Korb. Den ganzen Tag lang hatten sie noch kein Wort miteinander gesprochen. Sakura schien sehr wütend zu sein. "Sakuto, geh von dem See weg!" rief sie ihrem Sohn zu, schließlich konnte der Kleine noch nicht schwimmen. Aber anstatt das zu tun, was ihm seine Mutter sagte, sprang er nun mit einem Bein um den See herum. "Komm essen!", rief Sasuke und wie ein Wirbelwind düste Sakuto auf die Decke zu. "Wir hätten vielleicht kein Frühstück essen sollen!", meinte Sakura und seufzte. Sowohl sie als auch Sakuto hatten keinen Hunger mehr. "Ach was, dann hast du dir ja die ganze Mühe umsonst gemacht!", meinte Sasuke und vertilgte ein belegtes Brötchen. Sakura warf ihn nur einen giftigen Blick zu, erwiderte aber nichts weiter darauf. Von Sasuke motiviert, griff auch Sakuto nach einem belegten Brötchen und verzehrte es. Zwar aßen sie nicht alles auf, aber jedenfalls war so nicht alles um sonst gewesen. "Papa, gehen wir baden?" "Wir haben doch keine Badesachen dabei" Und schon wurde Sakutos Blick trauriger. Hilfesuchend sah Sasuke Sakura an. "Das ist keine so gute Idee. Sakuto kann noch nicht schwimmen" "Ich bin ja bei ihm" "Gerade das macht mir ja Angst" Während die beiden ins Gespräch vertieft waren, merkten se nicht einmal, wie sich Sakuto heimlich davon geschlichen hatte. "Hallo, Fisch!", meinte Sakuto und ging in die Hocke. Der Fisch glubschte ihn an, schwamm dann aber weg. "Hey, hier geblieben!" Sakuto beugte sich immer weiter nach vorne, bis er das Gleichgewicht verlor und kopfüber in den See fiel. "Sakuto!", rief Sakura, als sie den Kleinen, wild im wasser rumfuchtelnd, entdeckte. Wie ein Blitz schoss Sasuke auf den See zu, sprang hinein und rettete den Kleinen. "Sakuto!" Mit einem Handtuch bewaffnet rannte sie auf die zwei klitschnassen Personen zu. Sie wickelte Sakuto in das Handtuch ein und drückte ihn fest an sich. "Was machst du auch bloß immer für Sachen?!" Schluchzend drückte sich der Kleine an die Brust seiner Mutter. Sakura erhob sich, flüsterte im Vorbeigehen "Danke, Sasuke!", und ging wieder zur Decke. Dort lag sie so lange neben den Kleinen auf der Decke, bis sich dieser von seinem Schreck erholt hatte und nun seelenruhig neben Sakura auf der Decke schlief. Auch Sasuke lag auf der Decke, neben ihr, aber mit großem Abstand. "Danke", flüsterte sie nochmals zu Sasuke. "Keine Ursache" Lange herrschte Stille. Sakura dachte nach und Sasuke starrte in den Himmel. Gestern Abend nach dem überraschenden Kuss, ist Sakura klar geworden, was sie für Sasuke empfand. Sie liebte diesen Idioten. Egal wie sehr sie es leugnete, tief in ihrem Innersten wusste sie, dass es so war. "Sasuke?" Keine Antwort. "Du hattest mir doch vorgestern gesagt, dass du mich vermisst hast" Ihr Blick fiel auf Sasuke. Er hatte die Augen geschlossen und atmete regelmäßig. "Na toll, jetzt schläft er!", murmelte sie enttäuscht und starrte in den Himmel. Inszwischen zierte ihn ein helles rot. Eine Hand legte sich an ihren Oberarm und zog sie hinunter. Sakura blickte direkt in Sasukes dunkle Augen. "Du hast doch nicht geschlafen?!" Sasuke nickte. "Aber du wolltest mir etwas sagen?" "Ist schon gut!" Mit sanfter Gewalt legte er eine Hand unter ihr Kinn und brachte sie dazu ihn anzusehen. "Sag es mir, bitte!" Es schwang so viel Sanftheit in seiner Stimme mit, dass Sakura es garnicht fassen konnte. Tränen rannen ihre Wangen hinunter. "Ich habe dich ganz schrecklich vermisst!" Und mit diesen Worten näherte sie sich seinen Lippen. Binnen weniger Sekunden lagen seine Lippen auf den ihren. Sie waren so warm und weich. Sakura wollte garnicht mehr von ihnen ablassen. Doch im Gegensatz zu gestern, erwiderte sie den Kuss. "Und jetzt?", fragte Sasuke, als sie ihren Kuss lösten, um Luft zu holen. Fragend sah Sakura Sasuke an. "Morgen ist die eine Woche um. Dann muss ich gehen und euch für immer in Ruhe lassen." Sakura glaubte, eine Träne in den Augenwinkeln von Sasuke zu sehen. Sie beugte sich zu ihm herunter und küsste ihn auf die Stirn. "Du kannst deinen Sohn nicht einfach so alleine lassen. Er braucht seinen Vater" Ungläubig schaute Sasuke zu Sakura hinauf. Es war das erste Mal, dass sie ihm bestätigte, dass Sakuto sein Sohn war. "Und was heißt das jetzt?" Sasuke legte eine Hand auf Sakuras Rücken. "Das du bei mir bleiben sollst. Ich will mit dir glücklich werden, ich will mit dir eine Familie haben!" Tief sahen sie sich in die Augen. "Meinst du das auch wirklich ernst?" Sasukes Unterlippe zitterte. Sakura nickte. "Was ist los!" Sie legte eine Hand auf seine Wange. "Ich halt es nicht mehr aus!" "Was denn?" "Ich will dich küssen!" "Dann tu es doch!" Mit ihrer Erlaubnis, zog er sie zu sich runter und presste seine Lippen auf die ihren. Ein leidenschaftlicher Zungenkuss ging zu Ende, und die Zwei packten alles zusammen. Sasuke hatte seinen Sohn auf dem Arm und den anderen hatte er um die Hüfte von Sakura gelegt. So gingen sie nun nach Hause. Das warme Innenleben des Zimmers empfing die Drei. "Ich glaube, es ist Zeit, schlafen zu gehen", meinte Sakura mit einem Gähnen und lief die Treppe hoch. Etwas unsicher ging Sasuke zur Couch und legte sich hinauf. Sie hatte ja nicht gesagt, dass er nun nicht mehr auf der Couch schlafen müsse. "Sasuke?" Sakura lugte über die Couch zu ihm herunter. Sie war inzwischen bettfertig. "Hm?" Ein Lächeln umspielte Sakuras Lippen. "Willst du nicht bei mir im Bett schlafen?" Das ließ Sasuke sich nicht zwei Mal sagen. Bevor Sakura noch ihre Meinung änderte, sprang er auf, umarmte sie und ging mit ihr zusammen die Treppen hinauf. Sakuto schlief schon und als Sich Sasuke neben ihn legte, krallte der Kleine sich sofort in sein T-Shirt. Auch Sakura gesellte sich zu ihren zwei Männern und legte sich neben Sasuke. dieser legte einen Arm um sie und küsste sie auf die Stirn. "Ich liebe dich!", hauchte Sakura ihm zu. Sasuke sah ihr tief in die Augen, dann flüsterte er "Ich liebe dich auch!" Enger kuschelte sich Sakura an ihn, gab ihn einen Gute Nacht-Kuss und schlief an ihn gekuschelt ein. Sasuke lächelte. Alles was ihm wichtig war, lag hier in diesem Bett. Seine Familie. Zufrieden schloss er die Augen und träumte von der Zukunft. ~Ende~ Kapitel 3: Zwischen Traum und Wirklichkeit ------------------------------------------ "Tenten, du bist viel zu langsam!", meinte Neji zu seiner Teamkameradin, während er auf sie einschlug. Seit ihrer letzten verpatzten Mission musste das Team von Sensei Gai noch härter trainieren als sonst. Wütend sah Tenten ihn an. Was konnte sie dafür? Sie war eben nicht so schnell wie Neji, obwohl sie sich anstrengte, als ging es um ihr Leben. Ihr Sensei stand nur an einen Baum gelehnt und schaute seinen drei Sprösslingen zu, während er ununterbrochen den Kopf schüttelte. So konnte das nicht weitergehen! Die Drei strengten sich zu wenig an. Dagegen musste er was tun! "Neji, Tenten, Lee! Kommt mal her!" Wie ihnen befohlen, kamen die Drei her und stellten sich in einer Reihe nebeneinander vor ihrem Sensei auf. "Was ist denn?", platzte Lee als erster heraus. Gai musterte die Drei von oben bis unten, als hoffe er, einen Grund für ihren heutigen Zustand herausfinden zu können. Er stieß sich vom Baum ab. "Packt eure Sachen. Wir verreisen" "Wohin?", fragte Tenten und schaute ihrem Sensei in die Augen. "Das werdet ihr noch früh genug erfahren!" Mit diesen Worten wandte sich Gai von seinem Team ab und ging. Seine drei Schüler standen nur fassungslos da und schauten ihm hinterher. "Morgen um Drei, genau hier!", hörten sie Gai noch rufen, ehe er aus ihrem Blickfeld verschwand. "Na super!", murmelte Tenten und seufzte. Sie würde verreisen. Und das ausgerechnet mit ihren Teamkameraden. Neji Hyuuga, der eh immer nur alles im Alleingang machte und Rock Lee, der ihrem Sensei wie aus dem Gesicht geschnitten war. Und zuletzt Maito Gai. Ein Jonin, mit wenig Geschmack für Frisuren und der Pflege von Augenbrauen und in ständiger Rivalität mit Kakashi Hatake. Das konnte ja ein spaßiger Ausflug werden! Tenten schielte zu Neji. Merkwürdig. In letzter Zeit ertappte sich Tenten oft dabei, wie sie Neji beobachtete oder an ihn dachte. Viel zu oft. Es interessierte sie immer, was er gerade tat, wie er sich fühlte oder ob es ihm gut ging. Oft genug trafen sich ihre Blicke. Oft genug sah sie in seinen weißen Augen so viel Undeffinierbares. Wie gerne würde sie ihn doch erforschen. Schauen, wie es ihm ihm vorging. Hatte er überhaupt ein Herz? Tenten war sich nicht sicher. Bei so viel Kälte und Desinteresse, die er ihr entgegenbrachte. War das möglich? "Hey, wollen wir trainieren?", riss Tenten eine ihr wohlbekannte Stimme aus den Gedanken. Sie schaute über die Schulter und sah Rock Lee, welcher breit grinsend hinter ihr stand und ihr eine Hand auf ihre Schulter gelegt hatte. Tenten nickte. Etwas besseres, um die Zeit bis zum Abend zu nutzen fiel ihr nicht ein. Sie ging in Kampfposition und starrte gebannt auf Lee. Er war sehr stark. Das musste sie zugeben. Aber sie war auch nicht ohne. Schließlich hatte sie viel und hart trainiert um stärker zu werden. Immernoch fixierte sie Lee, verfolgte ihm mit ihren Augen. Er war wirklich gut. Aber Neji war um Längen besser. Eigentlich kein Wunder. Schließlich sagte man von Neji, er seie der stärkste Chunin Konohas. Schließlich war er einer der wenigen, die das Kekkegenkai besaßen. Und das Byakugan war wirklich eine faszinierende Fähigkeit. Wie gerne hätte auch sie diese Fähigkeit. Sie spürte einen Fuß in ihrem Gesicht. Zu sehr war sie in ihre Gedankenwelt abgedriftet, dass sie garnicht mehr auf Lee geachtet hatte. Sie fiel rücklings zu Boden, wo sie noch einige Meter über den Boden rutschte. Der Schmerz war furchtbar. "Tenten!" Stimmen von irgendwo her. Sie konnte sie nicht zuordnen. "Du Idiot! Du hast sie verletzt!" Nejis Worte waren die letzten, die Tenten vernahm, ehe ihr schwarz vor den Augen wurde und sie ihn Ohnmacht fiel. Tenten blinzelte. Wo war sie? Sie setzte sich auf und erblickte Neji, der an ihrem Bett saß. Neji? Was machte er denn hier? "Ah, du bist wach?", fragte er mit ungewohnt kalter Stimme, die Tenten einen kalten Schauer über den Rücken jagte. "Was ist passiert?" "Lee hatte dich getroffen, worauf du in Ohnmacht gefallen bist", erklärte Neji knapp. "Nein, ich meinte das!" Mit dem Kopf deutete sie auf Nejis Oberarm, um den ein Verband gebunden war. "Ach das. Ein kleiner Unfall", murmelte Neji und sah zu Boden. "Nichts besonderes." Die Tür ging erneut auf und Lee kam mit einem Glas Wasser in der Hand auf sie zu. Dankend nahm Tenten ihm das Glas ab und umfasste es mit beiden Händen. "Wie gehts dir?" "Schon besser, Lee!" "Super. Dann kannst du doch heute zum Ausflug mitkommen?" Tenten nickte. "Ich glaube schon." Die Sonne stand hoch am Horizont, als auch Neji etwas verspätet am abgemachten Treffpunkt ankam. Er hatte einen großen, schwarzen Rucksack auf den Schultern lasten. "Hey, was ist passiert?" Lee sah ihn fragend an. "Mir ist etwasdazwischen gekommen", murmelte er bloß und wandte sich wieder von Lee ab. Dann warf er einen flüchtigen Blick zu Tenten, der ihr eine leichte Röte ins Gesicht trieb. Warum bloß? Warum fühlte sie sich bloß so merkwürdig, wenn sie Neji sah? Ein Kribbeln durchfuhr ihren Körper und sie fühlte sich glücklich. "Dann können wir ja losgehen!" Gai sah in die Sonne. "Wir haben einen langen Marsch vor uns" Mit diesen Worten setzten sich die vier Ninjas in Bewegung. Ganz vorne Sensei Gai, dicht gefolgt von Lee. Danach Tenten und zuletzt Neji, der sich bereitwillig dazu erklärt hatte, als letztes zu gehen, um Lee und Tenten im Notfalle zu schützen. Zwar meinte Lee großspurig, er könne sich selber verteidigen, aber er war immer noch von dem Kampf von Gaara geschwächt. Er hatte sich noch nicht vollständig erholt. Ihr Marsch lief eigentlich recht ungefährlich ab. Eigentlich ungewöhnlich. "Wow!", entfuhr es Lee, als er den großen Tempel aus weißen Marmor vor sich erblickte. Auch Tenten starrte ehrfürchrtig auf das riesige Gebäude. Es war wunderhübsch. Der weiße Marmor glänzte im fahlen Licht der Sonne. "So, und das ist ist unser neuer Trainingsplatz!" Lees Augen verrgrößerten sich bei Gais Worten. Hatte er sich etwa verhört? "Dieser Tempel wird unser neuer Trainingsplatz?" "Der Tempel samt dem dazugehörigen anliegendem Grundstück" Ein Grinsen legte sich auf die Lippen ihres Senseis. "Dann mal ab mit euch. Geht schon mal vor. Ich komme gleich nach" Mit diesen Worten verschwanden die drei Chunins in dem Marmortempel. "Wow!", entfuhr es nun selbst Neji, als sie durch eine große Holztür ins Innere des Tempels gelangten. Große Säulen ragten bis zur Decke. An dieser standen merkwürdige Zeichen und Verzierungen. Überall war weißer Marmor - wohin man auch sah. Ornamente schlängelten sich vom Fußboden über die Wände bis zur Deck hinauf. Lee warf seinen Rucksack auf den Boden. "Lasst uns mal das Grundstück betrachten!", schlug Lee vor und schlenderte durchs Gebäude. Seine Schritte hallten auf dem weißen Marmorboden wieder. Er begab sich zu einer riesigen Doppeltür aus Edelholz und öffnete diese. "Neji, Tenten, schaut euch das mal an!" Sofort eilten seine zwei Teamkameraden zu ihm, nur um im darauffolgenden Moment ebenso große Augen zu machen, wie er selbst. Vor ihnen tat sich ein richtiger Abenteuer-Spielplatz auf. Überall antike Säulen aus Marmor, ein riesiger See, Weiden, riesige Steine und Erdhügel. "Cool!" Lee freute sich wie ein Kleinkind und rannte auf eine Säule zu. Ehrfürchtig starrte er sie an. Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen. Das sollte also ihr neuer Trainingsplatz werden. "Ah, da seid ihr ja endlich!" Verwundert schaute Lee nach oben und erblickte Gai, der auf der Säule, die Lee eben noch so angestarrt hatte, saß. Mit Schwung sprang er hinunter. "Neji, Tenten, kommt her!" Mit einem Wink deutete er in seine Richtung. Die beiden Chunins gehorchten und gesellten sich zu Lee und ihrem Sensei. "Wir wären also da!", verkündete Gai. "Der Yosatori-Tempel. Heute ist er ein ausgebauter Trainingsplatz für Ninja" "Aha, und was wollen wir hier?", fragte Neji. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und starrte irgendwo hin. Das Wort 'wir' hatte er besonders betont. Gai kicherte. Er schien diese Frage wohl erwartet zu haben. "Nun, ihr seid in letzter Zeit schliemlich schlecht, deshalb..." Er schaute alle Drei abwechselnd an. "... sind wir hier. Ich werde euch in zwei Gruppen mit jeweils Zweien aufteilen und diese Gruppen müssen ein paar Missionen und Prüfungen bestehen. Aber die Aufgaben werden ziemlich schwer sein. Nun, ich hoffe, ihr werdet bestehen" Neji schnaubte verächtlich. "Natürlich werde ich bestehen!" Tenten seufzte. Schon wieder hatte er es gesagt: 'Ich' Wie sie dieses Wort hasste. Alles musste er im Alleingang machen. Auch heute fiel ihm die Teamarbeit sichtlich schwer. Er würde sich wohl nie ändern. "Vergiss es!", meinte Gai und hob abwehrend die Hand. "Nicht du, sondern IHR werdet bestehen! Kommen wir nun zur Teamaufteilung" Mit diesen Worten zog der Sensei ein Stück Papier aus seiner Tasche. "Jeder von euch zieht einen Zettel. Alle Zahlen existieren zweimal. Diejenigen, die die gleichen Zahlen ziehen bilden ein Team!" Er drehte das Blatt Papier um. Zweimal 4 und zweimal 5. Dann zeriss er das Stück Papier in jeweils vier gleichgroße Teile. Auffordernd hielt er sie seinen Schülern hin. Jeder zog ein Blatt Papier, und er selber behielt das letzte Stück. Genervt öffnete Neji sein Stück Papier. "4", murmelte er und sah sich um. Mit Lee wollte er auf keinen Fall in einem Team sein. Und auch mit dem Sensei wollte er sich nicht unbedingt zusammentun. Und mit Tenten? Nun eigentlich... "Hey, was hast du?", fragte Lee seinen Freund und gab ihn einen Klaps auf den Rücken. "4" "Schade ich hab 5!" Der Sensei lachte. "Oh, dann bildest du wohl zusammen mit mir ein Team, Lee!" Lees Augen weiteten sich. "Juhu!" Seine Freude war kaum zu überhören. Glücklich klammerte er sich an Gais Arm. "Ist ja gut Lee", meinte er nur und versuchte ihn abzuschütteln. Dann sah er zu Tenten. "Nun das heißt wohl, dass du ein Team mit Neji bildest. Tenten fühlte sich plötzlich so merkwürdig. Es war kein unangenehmes Gefühl. Ganz im Gegenteil. Aber dennoch war ihr dieses Gefühl fremd. Neji blickte nur empört drein. "Pah!", murmelte er fast unbemerkbar. "Also!" Sensei Gai zog einen weiteren Bogen Papier aus seiner Jonin-Weste. Er faltete den Zettel auseinander und zeigte ihn den Dreien. "Das ist unser Trainingsplan. Neji und Tenten beginnen mit Prüfung 1, 2 und 3. Ich und Lee machen derweil 4, 5 und 6. Sobald wir fertig sind, tauschen wir. Ach übrigens, die erste Prüfung ist die leichteste, die 6 die Schwerste! Viel Glück!" Er gab Tenten den Zettel und verschwand mit Lee. Schließlich kannte er den Trainingsplan auswendig. "Nummer 1 - Säulen des Todes", las Tenten vor. "Zusammen mit euren Teampartner geht es nun an die erste Prüfung. Während einer von euch Zweien an eine der hiesigen Säulen befestigt wird, liegt die Aufgabe des Anderen darin, einen Kunai auf ihn zu schleudern. Der an den Baum Gefesselte muss nun so schnell wie möglich das Tauschjutsu anwenden. Nach erfolgreicher Beendigung wird getauscht." Ein leises Grummeln als Bestätigung kam von Neji. Dann begab er sich zu einer Säule. "Fessel mich!" Wie ihr gesagt, kramte Tenten hinter der Säule einen Strick hervor und fesselte Neji, wohl darauf bedacht ihn nicht zu verletzten. "Ist es zu fest?" Neji schüttelte den Kopf. "Fang jetzt endlich an!" Tenten nickte, trat einige Schritte zurück und zückte ihr Kunai. Ihre Hand zitterte. Sie konnte unmöglich diesen Kunai auf Neji werfen. Nicht auf ihn, ihren Teamkameraden. Ihren Freund. Nein, als Freund hatte sie ihn nie wirklich bezeichnen können. Sie seufzte. Neji wurde sicher schon ungeduldig. Tief atmete sie aus, nahm eine Kampfposition ein und warf ihr Kunai in Richtung Neji. Tief schnitt die Spitze des Kunais in sein Fleisch. In wenigen Sekunden verwandelte sich Neji in einen Baumstamm. "Puh", kam es leise von Tenten. Auch, wenn ihr von vornherein klar war, dass Neji diese Aufgabe mit Leichtigkeit bewältigen würde. "Du bist!", meinte eine Stimme hinter ihr knapp und Tenten drehte sich um. Neji stand vor ihr und fixierte sie mit seinen weißen Augen. Tenten konnte seine Gefühle darin lesen. Langeweile, Abwesendheit und ein ihr unbekanntes Gefühl, welches sie aber als ein positives einordnen konnte. Mit einem Nicken begab sich Tenten nun an die Säule, während Neji sie fesselte. "Aua!", stieß sie hervor. "Tzz", kam es nur von Seiten Neji und er begab sich zum nächsten Arm. "Unsensibler Rüpel!", mumelte Tenten und sah ihm nicht ins Gesicht, um seinen wütenden Blick zu vermeiden. Dann trat Neji ein paar Schritte zurück, zückte sein Kunai und warf es auf Tenten. Alles ging so schnell. Verdammt schnell. Sie war eine wirklich gute Kunoichi, aber sie war so in Gedanken versunken, dass sie zu spät reagiert hatte. Das Resultat: Zwar hatte sie das Tauschjutsu angewendet, allerdings streifte das Kunai ihren Arm. Warmes Blut schoss aus einer Schnittwunde an ihrem Arm. Neji trat auf sie zu. "Du Dummerchen", sagte er sanft und ergriff ihren Arm. Diese Sanftheit kannte TenTen garnicht von Neji. Sie wusste nicht einmal, dass er sanft sein konnte. Ein Kribbeln durchfuhr sie bei seiner Berührung. Er besah sich die Wunde, ehe er aus seiner Hosentasche einen Verband zog und ihn TenTen um den Arm band. Kurz stöhnte Tenten auf. "Tut mir Leid", murmelte Neji. "Das nächste Mal bin ich vorsichtiger" Als er ihren Arm verbunden hatte, griff er nach dem Zettel und sah sich die zweite Aufgabe an. "Nummer Zwei - Hügel der Verdammnis. Bei dieser Prüfung geht es nur geringfügig ums Vertrauen. Ziel der Aufgabe ist es, das elektronische Kaninchen zu fangen. Diese Aufgabe ist nur mit Teamwork zu bewältigen" "Elektronisches Kaninchen?" Leise kicherte Tenten. Sie sah Neji an und erschrak. Schon wieder diese Kälte in seinen Augen. Das nächste was sie sah, war, wie Neji auf einen Erdhügel zuging. Danach ging alles so schnell, dass sie garnichts mehr erkennen konnte. Sie starrte nur gebannt auf das Kaninchen in seiner Hand, das zappelte, ehe er es sich nicht mehr bewegte. Sie fragte ihn garnicht, wie er das gemacht hatte; er würde ihr eh nicht antworten. Gerade wollte Neji die dritte Aufgabe vorlesen, als er von Weitem seinen Namen hörte. Keuchend stand Lee hinter ihm. "Sensei Gai hat gesagt, dass die dritte Aufgabe eure Letzte sei, da der Sensei und Ich die letzten drei geschrottet haben. Aber dafür wird die Dritte umso schwerer sein!" Mit diesen Worten verschwand er so schnell, wie er auch gekommen war. Neji las die letzte Aufgabe vor. "Nummer drei - Strudel der Gefühle" Ein wenig stutzte er über diesen Titel, ehe er weiterlas. "Die letzte und schwierigste der drei ersten Aufgaben. Wie der Titel schon verrät, geht es Gefühle. Vertrauen, Enttäuschung, Zusammenhalt. Ziel ist es, einen See zu durchqueren und zu der Schriftrolle in der Mitte zu gelangen. Leichter gesagt als getan, denn ihr dürft das Wasser nur mit euren Fußsohlen berühren" "Komm!", meinte Neji in seinem üblichen barschen Ton und begab sich zum See. Schweigend folte Tenten ihm. Sie musste ständig an die Situation von gerade denken, als er ihren Arm verband. Wie zärtlich er war. Und wieso fühlte sie sich so merkwürdig? Als sie auf Nejis Rücken sah, wurde es ihr plötzlich glasklar. Sie liebte diesen sturen Esel. Egal wie sehr sie es zu leugnen versuchte. Neji hielt an und fast wäre Tenten in ihn hereingelaufen, hätte sie nicht vorher gebremst. Neji sah sie an. "Gib mir deinen Arm!" Wie ihr befohlen hielt sie Neji den Arm hin und erötete, als dieser ihren Arm ergriff und ihn um seine Hüften legte. Das gleiche tat er bei ihr. "Konzentrier dich!", meinte Neji zärtlich, ehe er einen Fuß aufs Wasser setzte. Langsam folgte sein anderer Fuß und auch Tenten setzte einen Fuß auf ihren. Der See war verdammt riesig. Das Ende war überhaupt nicht zu erkennen und die kleine Insel in der Mitte war gerade mal so groß wie eine Murmel. Schon seit zehn Minuten gingen die beiden Ninja über den See. Bisher verlief alles reibungslos - nur ihre Fußsohlen berührten das Wasser. Doch plötzlich rutschte, wie konnte es anders sein, Tenten aus. Neji konnte ihren Sturz in Wasser gerade noch verhindern. "Kannst du nicht mal aufpassen!", herrschte er sie an und zog seine Teamkameradin weiter. Wie konnte er nur mit ihr ein Team bilden? Das war ja nicht zum aushalten. Tenten blieb stehen. Das ließ sie sich nicht gefallen. "Warum?" Neji sah sie fragend an. Ihr stiegen die Tränen in die Augen. "Warum tust du mir so weh?" Lange sahen die Zwei sich in die Augen, ehe Neji seinen Blick abwandte und weiterging. Tenten ließ er ganz allein. Entrüstet wollte Tenten umdrehen. Die Prüfung war ihr in diesem Moment völlig egal. Aber eine Stimme hinderte sie beim Gehen?" "Ich kann dir nicht weh tun. Nie im Leben!" Tenten drehte sich um und starrte auf Nejis Rücken. "Ständig machst du mich verrückt. Mit deinen Lächeln, deinen Blicken, deine Berührungen. Ich versuche ständig, ihnen standzuhalten. Aber ich bin einfach zu schwach!" Er drehte sich zu Tenten um. "Tenten, ich habe dich gern!" Endlich hatte er das über die Lippen gebracht, was er selbst die ganze Zeit verleugnet hatte. Er mochte Tenten. sehr sogar. Mit weit aufgerissenen Augen starrte Tenten ihn an. Das war nicht Neji! Auf keinen Fall. Tränen bahnten sich ihren Weg über ihre Wangen und sie zitterte sosehr, dass sie ihr Chakra nicht mehr auf ihre Füße konzentrieren konnte. Plump fiel sie ins Wasser. "TenTen!" Neji hastete auf sie zu und zog sie aus dem Wasser. Dann schwamm er. Schwamm mit ihr zu dieser verdammten Insel in der Mitte des Sees. Keuchend setzte er sie auf der Insel ab. "Du Dummerchen! Bereite mir doch nicht so eine Angst!" "Wir haben die Prüfung nicht bestanden", murmelte Tenten traurig. Neji lächelte und legte einen Finger auf ihre Lippen. "Vielleicht haben wir die Aufgabe nicht bestanden, aber wir wurden trotzdem belohnt" "Und wie?" Sein Lächeln wurde breiter. "Wir haben uns gefunden" Dann drückte er seine Lippen auf die ihren. ~Ende~ Kapitel 4: Süße Gefühle ----------------------- Gelangweilt schlenderte Hinata durch die Reihen des Supermarktes. Einkaufen konnte ja so langweilig sein! Ihr Blick schweifte über Cornflakes-Schachteln und Konservedosen. Warum brauchte ihre Mutter ausgerechnet heute neue Lebensmittel? Ein Seufzen entwich ihrer Kehle. Aber eine gute Sache hatte das Einkaufen schon, das konnte sie nicht leugnen. Und diese Sache hieß Orangen. Hinata liebte Orangen über alles. Es waren ihre Lieblingsfrüchte. Sie waren so süß und saftig. Außerdem erinnerten sie diese Zitrusfrüchte an eine ganz gewisse Person in ihrem Leben. Eine Person, die sie schon lange liebte. Und rrgendwie hatte diese Peson Ähnlichkeiten mit einer Orange. Von außen waren sie Beide in einen orangefarbenen Mantel gekleidet und innerlich total süß und zum Anbeißen. Wie gerne wäre sie jetzt bei dieser Person um einfach nur ihre pure Anwesenheit zu spüren. "Erbsen, Tomaten, Kirschen und Orangen!" Langsam ging Hinata ihre Einkaufsliste durch und packte die entsprechenden Sachen in ihren Einkaufskorb. "Fehlt nur noch..." Mit hastigen Schritten marschierte sie durch den Supermarkt. "Verflixt, wo ist denn das Brot?" Schließlich war das der Grund dafür, dass ihre Mutter sie einkaufen geschickt hatte. In ihrer Eile vergaß Hinata alles um sich herum und bemerkte auch nicht den jungen Mann, welcher vollbepackt vor ihr stand. Heftig stießen die Beiden zusammen. "Kannst du nicht aufpassen?!", grummelte der junge Mann, fuhr sich durch sein blondes Wuschelhaar und betrachtete die Einkäufe vor seinen Füßen. "E-Entschuldig, ich...", stammelte Hinata und sah dem Mann dabei nicht ins Gesicht. "Hinata?", ertönte es ungläubig von dem jungen Mann. Fragend sah Hinata auf und blickte dabei einer ihr wohlbekannten Person ins Gesicht. "Oh, Naruto. du bist es" Sie hob einen Bund Karotten vom Boden auf und reichte ihn Naruto. Dieser nahm dankend an und bückte sich, um nun auch den Rest seiner Einkäufe vom Boden aufzusammeln. Hinata half ihm dabei. Wieso muss ausgerechnet ihr immer soetwas passieren? Hinata hob gedankenversunken eine Orange auf. Naruto, der die gleiche Orange ebenfalls aufheben wollte, streifte ihre Hand. Ein Rotschimmer zierte ihre Wangen und Hinata sah Naruto tief in die Augen. Das war der richtige Zeitpunkt. "Oh, Orangen. Ich liebe Orangen!, meinte sie und drehte die orangfarbene Zitrusfrucht in ihren Händen. Naruto grinste. "Ja, ich liebe sie auch. Es sind die absolut leckersten Früchte überhaupt!" "Echt jetzt?" Naruto sah Hinata aufgrund ihrer Antwort verblüfft an. Dann lachte er. "Echt jetzt!" Diese Zärtlichkeit in seiner Stimme brachte Hinata beinahe um den Verstand. Diese weichen, sinnlichen Lippen, die jedes Wort zu verherrlichen schienen. Seine blonden Haare, die in alle Himmelsrichtungen abstanden und sein gutes Aussehen. Es war das erste Mal, dass Hinata ihn so sah. Nicht in seinem üblichen Outfit, sondern in ganz normaler Kleidung. Blaue Jeans und ein schwarzes T-Shirt. Sein Kopfband war nirgends zu sehen. Er sah wirklich sexy aus, egal was er trug. Er hätte in Unterwäsche, selbst in einer Ritterrüstung umherlaufen können. Hinata hätte ihn dennoch für den süßesten Typen überhaupt gehalten. Sasuke war gegen ihn doch rein garnichts. Aber obwohl er Hinata in diesen Klamotten gefiel, so vermisste sie doch sein altes Aussehen. Dieses Orange passte perfekt zu ihm. So erinnerte er sie an ihre Lieblingsfrüchte. "Hinata?" Leicht verwirrt sah sie auf und blickte in Narutos grinsendes Gesicht. "Bist wohl am Schlafen, was?", fragte er sie neckisch. Hinata warf ihm einen vernichtenden Blick zu. "Kann ja nicht jeder so hyperaktiv sein wie du!" Mit diesen Worten ließ sie ihn stehen, auch weil sie wusste, dass Naruto ihr folgen würde. Und so geschah es auch. "H-Hey! Warte doch!" Er holte sie ein und lief neben ihr her. "So war das nicht gemeint!", entschuldigte er sich und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Hinata schwieg. So leicht verzeiht sie ihm nicht. Schmollend schob Naruto die Unterlippe vor. "Komm schon!", quengelte er und stellte sich vor Hinata. "Bitte verzeih mir!" Lieb lächelte er sie an. "N-Naruto" Ihre Schüchternheit, die für einen Moment wie weggeblasen schien, legte sich nun wieder in ihre Stimme. "Ich muss jetzt bezahlen und dann nach Hause. Meine Mutter wartet schon!", murmelte sie und schob sich an ihm vorbei in Richtung Kasse. Was hatte sie bloß getan? Eigentlich wollte sie das garnicht sagen, aber irgendetwas in ihr hatte sie übermannt. Naruto folgte ihr immernoch. Schweigend legten beide ihre Ware auf das Fließband der Kasse und schauten ziellos in der Gegend umher. "Kann ich dich nach Hause begleiten?", fragte Naruto, als die Beiden den Supermarkt von Konoha verließen. Hinata sah ihn an. "Das musst du nicht tun!" "Ich will es aber!" Hinata wollte gerade etwas erwidern, als sie spürte, wie Naruto einen Finger auf ihre Lippen legte. "Keine Wiederworte!" Dann zog er sie mit sanfter Gewalt mit sich. Schweigend trotteten die beiden nebeneinander her. Ein wirkliches Gesprächsthema fanden sie nicht. Inzwischen war es Herbst in Konoha und die bunten Blätter flatterten im milden Wind. In letzter Zeit war es ziemlich ruhig in Konoha gewesen. Schon seit einiger Zeit gab es auch keine Missionen mehr zu bewältigen. Ziemlich langweilig für die jungen Ninja. "Hinata?" Sie sah ihn fragend an. "Kann ich dich mal etwas fragen?" "Aber klar doch!" Naruto schwieg, suchte nach den richtigen Worten, ehe er stehen blieb. "Möchtest du dich nicht vielleicht mal mit mir treffen?!" Aufgeregt nestelte er am Saum seines T-Shirtes herum. Hinata verschlug es die Sprache. Das war mit Sicherheit alles nur ein Traum. Naruto, der wohl süßeste Ninja aus Konoha, hatte sie, gerade sie, Hinata Hyuuga, um ein Date gebittet. Es war doch ein Date, oder? "Ä-Ähm, also..." Erwartungsvoll sah Naruto sie an. Diesem Blick konnte man einfach nicht widerstehen! "A-also g-gut... Wie wäre es mit Samstag?" Naruto grinste über beide Ohren. " Samstag klingt klasse! Treffen wir uns dann auf dem Akademie-Platz an der großen Eiche?" Hinata nickte nur und ging dann weiter. 'Hyuugas' stand auf dem großen Holzschild, welches an der Haustür befestigt war, vor der Hinata und Naruto standen.. "So da wären wir!", meinte Naruto und trat mit einem Fuß vor den Anderen. "Dann muss ich mich wohl verabschieden! Aber wir sehen uns ja am Samstag!" Breit grinsend winkte er Hinata zum Abschied zu und entfernte sich dann langsam. ___________________________________________________________________________________ Naruto wartete schon. Um ihm herum flogen bunte Eichenblätter durch die Luft. Die Luft war mild warm und spielte mit seinen Haaren. Er freute sich schon riesig auf sein Date mit Hinata. Schließlich mochte er sie sehr gerne. Wahrscheinlich sogar mehr, als er sich selbst eingestehen würde. Was hatte dieses Mädchen, was andere nicht hatten? Ganz klar: Ihr Lächeln war das Wunderbarste, das Naruto kannte. Ihre Augen, ihre sinnlichen Lippen. Sie war so unglaublich schön. Er hatte sich extra für sie in Schale geworfen. Er wusste, wie sehr sie die Farbe orange mochte, weshalb er heute sein übliches, orangefarbenes Outfit trug. Die Hände tief in den Taschen seiner Hose vergraben, schaute er gedankenverloren in der Gegend umher. Ob er gut aussah? Ob er gut roch? Er hatte sich extra ein neues Aftershave zugelegt. Hoffentlich gefiel er Hinata so. "Hi, Naruto-kun!" Naruto drehte sich um und entdeckte voller Freude Hinata. Wie hübsch sie doch im fahlen Sonnenlicht war. Und wie sehr ihre Augen schimerten. Am liebsten hätte Naruto sie umarmt und nie wieder losgelassen. "Oh, hi Hinata!" er lächelte sie an. Wie sollte es jetzt weitergehen? Was sollte er sagen? Als hätte Hinata seine Gedanken gelesen, stellte sie sich auch schon vor ihn und sah ihn fragend an."Und was wollen wir jetzt machen?" Naruto schien zu überlegen und fuhr sich mit der Hand durch sein blondes, strubbeliges Haar. "Wie wäre es, wenn wir ein wenig durch den Wald spazieren?" Hinata nickte. "Das klingt gut!" Mit Naruto wäre Hinata selbst an den Nordpol gereist. Hauptsache sie war in seiner Nähe. Die Zwei schlenderten durch den Wald. Es war wesentlich dunkler und kühler als in Konoha, was allerdings kein Wunder war, schließlich spendete ein Wald voller Bäume Einiges mehr an Schatten als ein rustikales Gebäude aus Stein oder Holz. Um sie herum zwitscherten Vögel und ein Eichhörnchen rannte vor ihnen auf einen Baum zu, um im nächsten Moment diesen zu erklimmen. Alles schien so friedlich und dennoch wussten die beiden Ninja, dass sich überall Gefahr verbergen konnte. Ein Ninja muss stets auf alles gefasst sein. Eine ganze lang herrschte Stille. Keiner sagte ein Wort, genoss nur die Anwesenheit des jeweils Anderen. Es war wirklich schön, so durch den Wald zu laufen, an seiner Seite die Person, für die man alles tun würde. Naruto wünschte sich, dass dieser Ausflug nie enden würde. Er hätte noch stundenlang bei Hinata sein können. Endlich brach Hinata die Stille. "Ich hab Hunger. Vielleicht sollten wir etwas essen", meinte sie. Ihre Schüchternheit war beinahe völlig verschwunden. Naruto rieb sich über den Bauch. "Stimmt ich habe auch einen Bärenhunger. Aber um zurückzugehen und jetzt eine Nudelsuppe zu vertilgen, sind wir jetzt..." "Schau mal da!", unterbrach Hinata ihn und deute mit dem Finger auf einen großen Baum vor ihr. Naruto staunte. Der Baum war über und über mit Orangen vollgehängt. "Lecker! Ich pflück uns gleich mal welche!" Naruto stellte sich in Pose und konzentrierte sich, um sein Chakra in seine Füße umzuleiten. Da zahlte sich das harte Training bei Sensei Kakashi doch mal aus. Blaues Chakra umwarb seine Füße und mit festen Schritten ging er auf den Stamm des Baumes zu und setzte einen Fuß an die knorrige Rinde. Alsbald folgte auch der Zweite und er stand nun waggerecht am Baum. Fasziniert schaute Hinata Naruto dabei zu, wie dieser den Baum hochkletterte. Sie konnte dieses Jutsu selbst, aber zu sehen, wie Naruto dies tat, war einfach nur spannend. Sie wusste immer, dass er sehr stark war, auch wenn er nicht immer der Hellste war. Aber das mochte Hinata an ihm. Seine Tollpatschigkeit und sein leicht naives Verhalten. Einen Ninja macht nicht nur seine Stärke, sondern auch seinen Charakter aus. Das hatte sie in all den Jahren als Ninja gelernt. Flink und wendig wie ein Eichhörnchen marschierte Naruto in die Baumkrone und setzte sich auf eine Ast. Er griff nach einer Orange und sah sie zufrieden an. "Hier, fang!" Hinata schaute nach oben und fing im nächsten Moment die Orange mit ihren Händen auf. Neun weitere folgten, ehe Naruto sich wieder aufrichtete. "Pass auf!", mahnte ihn Hinata zur Vorsicht. Doch Naruto winkte bloß ab. "Keine Angst! Mir passiert schon nichts!" Ein lautes Knacken war zu hören und das letzte, was Hinata sah, war ein auf dem Boden sitzender und sich den Kopf reibender Naruto. "Aua!", murmelte er. "Du Idiot! Ich habe dir doch gesagt, du sollst aufpassen!" Wutschnaubend ging sie auf ihn zu und sah sich seine Verletzungen an. "Du hast bloß eine Beule. Da hattest du aber noch einmal Glück! Und wenn du so was noch einmal tust, verpasse ich dir eine weitere!" Schweigen. "Hinata?" "Hm?" "Können wir jetzt endlich essen?" Das brachte Hinata zum Lachen. Typisch Naruto. Immer zu Scherzen aufgelegt. Mit einem leisen Seufzer nickte Hinata, hockte sich ins Gras im Schatten der Eiche und schälte ihre Orange. Naruto tat es ihr gleich und genießerisch verzehrten sie ihre Orangen. Nachdem beide ihre fünf Orangen vertilgt hatten, erhob sich Naruto und streckte sich gen Himmel. "Mann, war das lecker!" Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Diese Lippen. Gebannt starrte Hinata auf sie. Verlangen machte sich ihr breit. Verlangen, diese wunderbaren und sinnlichen Lippen kosten zu dürfen. Der Geschmack nach Orangen. Wieso fühlte sie sich auf einmal so merkwürdig? Auffordernd hielt Naruto ihr die Hand entgegen, welche Hinata dankend annahm. Bei dieser Berührung krabbelte es in ihr. So als würden Millionen von kleinen Insekten durch ihren körper krabbeln. Naruto erging es nicht anders und in diesem Moment wusste er das, was er sich die ganze Zeit nicht eingestehen wollte: Er mochte Hinata sehr sehr gerne. Eigentlich mochte er sie schon immer. Sie war wunderhübsch und nett und ihre schüchternde Art mochte er besonders an ihr. Aber wenn es drauf ankommt, ist sie eine der stärksten Kunoichi, die er kannte. Eigentlich ist sie rundum perfekt. Hinata dachte ähnlich über ihn. Für sie war Naruto von Anfang an der stärkste und süßeste Ninja aus Konoha. Hand in Hand gingen sie durch den Wald zurück nach Konoha. Die Sonne strahlte durch die dichten Baumkronen und malte kleine Flecken auf den Boden. Die Beiden waren glücklich. Sie mochten sich sehr und jeder durfte es wissen. Mal sehen, was die Zukunft bringen würde. ~Ende~ Kapitel 5: Versehentlich verliebt --------------------------------- Die Sonne schien Shikamaru warm ins Gesicht. Ein Seufzen entrang seiner Kehle und er schaute in den bewölkten Himmel. Er hatte überhaupt keinen Lust, auf dieses Konoha-Singletreffen zu gehen, aber sein Vater hatte ihn ja regelrecht dazu genötigt. Er solle sich endlich eine Freundin suchen. Dabei war ihm eine Freundin viel zu anstrengend. Liebe? Was bedeutete das schon? Er hatte sich noch nie für soetwas interessiert, ebenso wenig wie er sich für Mädchen interessierte. Welches Mädchen sollte sich schön für so einen Faulpelz wie ihn interessieren? Außerdem standen eh alle Mädchen auf Sasuke Uchiha. Was sie bloß alle an ihm fanden? Kopfschüttelnd, die hände tief in den Taschen seiner Weste vergraben, schlenderte er durch die leeren Straßen Konohas. Wie lief eigentlich so ein Singletreffen ab? Sein Vater hatte irgendetwas von einem Test, hübschen Mädchen und einem Treffen danach gelabert. Hoffentlich würde es nicht zu anstrengend werden. Lust hatte Shikamaru überhaupt keine. Und was für eine Frau würde er bekommen? Würde sie hübsch sein? Würde sie intellgent sein? Hauptsache sie war nicht zickig und eingebildet. Er musste an Ino denken. Wieso, wusste er selbst nicht. Sie war immer zickig und aufgeblasen und kommandierte ihn stets herum. Anfangs ging ihm dies tierisch auf die Nerven, aber inzwischen hatte er ich daran gewöhnt. Wenn sie wollte konnte sie ganz nett sein. Und auch ganz süß. Und eigentlich war sie ja auch recht hübsch. Aber das sagte er wahrscheinlich bloß, weil er sie so lange kannte. Schließlich waren die Beiden schon seit ihrer Kindheit befreundet. Mit vorgehaltener Hand gähnte er und sah sich um. Um diese Tageszeiten waren kaum Menschen in den Stzraßen von Konoha unterwegs. Lediglich nur ein paar alte Mütterchen, die vom Einkaufen zurückkamen. "Shika!", hörte er und drehte sich. Seinme Teamkameradin kam winkend auf ihn zugerannt. "Was machst du denn so früh morgens hier?", fragte Shikamaru und ging weiter. "Nette Begrüßung", murmelte sie ein wenig enttäuscht. "Ich gehe zu einem Singletreffen, welches in einer halben Stunde stattfindet!", entgegnete Ino gedankenverloren, während sie neben Shikamaru herlief. Shikamaru glaubte sich soeben verhört zu haben. Sicher meinte sie ein anderes Singletreffen. Sie konnte nicht auf das Gleiche wie er gehen. Oder doch? Wahrscheinlich nur ein Zufall. So was passierte halt manchmal. "Und wohin verschlägt es dich?" "Hm?" Shikamaru betrachtete seine Teamkameradin von der Seite. "Dahin, wo auch du hingehst." Abrupt blieb Ino stehen. "Jetzt echt?" "Mein Vater!", murmelte Shikamaru nur. Ino begriff sofort und ging weiter. "Achso, macht er immer noch Probleme?" Mitfühlend sah sie ihn an. "Nunja, er will, dass ich meine Zeit lieber mit Mädchen verbringe, anstatt ständig die Wolken zu betrachten!" Ein weiterer Seufzer entwich seiner Kehle. Den Rest des Weges gingen die beiden nur schweigend nebeneinander her. Der Duft von Blumen und frischem Obst umgab sie und für einen Moment schienen sie alles um sich herum zu vergessen. Es war einfach herrlich. Diese Geborgenheit. Woher kam sie auf einmal? "Da wären wir!", unterbrach Shikamaru die Stille und deutete auf die Tür vor ihnen. 'Singletreffen' stand in dunklen Lettern auf dem Schild, welches an der kastanienbraunen Mahagoniholztür befestigt war. Shikamaru öffnete die schwere Tür, überließ Ino den Vortritt und ging hinter ihr her. Im Raum roch es nach Zigaretten und abgestandener Luft und hinter der Tür vor ihnen, erkannte man die Silhoulette einer weiteren Person. Ino begab sich zur Tür, öffnete diese und schaute dem Mann vor ihr in die Augen. Der junge Blondschopf grinste sie an. "Wen haben wir denn da? Wieso ist mir eine solche Schönheit wie du es bist, vorher noch nie aufgefallen?" Ganz perplex über diese plumpe Anmache starrte Ino den Jungen vor ihr an. Dann riß sie sich zusammen. "Bist du neu? Ich habe dich vorher noch nie gesehen" Der Blondhaarige kratzte sich verlegen am Kopf. "Stimmt, ich bin erst seit einer Woche hier. Mein Name ist Subaru" Grinsend hielt Subaru ihr die Hand entgegen, welche Ino sogleich schüttelte. Gerade wollte sie Subaru noch etwas fragen, als Shikamaru in den Raum eintrat und Ino ansteuerte. "Oh, ist dies dein Freund?" "Wäre ich sonst hier? Shikamaru ist nur mein Teamkamerad. Sein Vater hat ihn dazu genötigt, an disem Treffen teilzunehmen. Denn eigentlich ist ihm das Treffen viel zu anstrengend" Subaru lachte und fuhr sich durch sein blondes Haar. "Das kenne ich! Mein Vater meint nämlich auch ständig, ich solle mir lieber eine Freundin suchen anstatt ständig Träumen nachzuhängen, die sich eh nie erfüllen werden. Väter können zumeist ziemlich nervig und unberechenbar sein" Ino war überwältigt von den Worten, die aus dem Munde des Fremden ertönten. Seine Art zu Sprechen und die Wortwahl, die er pflegte, machten ihn irgendwie faszinierend. "Was ist mit meinem Vater?", fragte Shikamaru und wandte sich an Ino. "Subaru meinte, sein Vater wäre genauso wie du..." "Subaru?" Gelangweilt schaute Shikamaru zu dem Blondschopf. "Oh wie unhöflich von mir! Ich bin Subaru. Subaru Satobishi" Entschuldigend streckte er Shikamaru die Hand entgegen, die dieser nur wiederwillig schüttelte. "Dieser Gestank ist ja nicht auszuhalten!", meinte Ino, die die ganzen Raucher im Raum beobachtete. "Stimmt!", pflichtete Subaru ihr bei. "Dieser Zirattenqualm kann einen ja zu Boden ringen. Ein Glück, dass ich nicht so ein Raucher bin, der die Welt mit seinen Rauch verpestet" "Ich und Shikamaru rauchen auch nicht!", entgegnete Ino und sah zu, wie Subaru zu dem kleinen Fenster am Ende des Raumes ging und es mit einem leisen Ruck öffnete. "Ein wenig frische Luft kann niemanden schaden!" Er setzte sich auf azurblaue Sofa zu seiner Rechten und schien auf wen zu warten. Gerade wollte Ino nachfragen, als hinter ihr die Tür aufgeschlagen wurde und ein älterer Herr eintrat. Sein langes weißes Haar hatte er sich zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden und durch seine hellbraune Nickelbrille konnte man seine kleinen schwarzen Knopfaugen erkennen. Er trug ein silberblaues Leinengewand und machte anfänglichs eher den Eindruck eines Zauberers. "Wenn wir denn nun vollständig sind" Der Mann hob eine Hand. "Dürfte ich sie dann bitten mir zu folgen?" Mit einem Nicken standen die Anwesenden von den Sofas auf, drückten ihre Zigaretten in den vorgesehenen Aschenbechern auf den kleinen Komoden neben den Sofas aus und folgten dem alten Mann. Ihr Weg führte die jungen Ninjas in einen großen, hellbeleuchteten Raum, in dem viele Tische und Stühle standen. Der alte Mann schreitete auf ein kleines Podest zu und sah die Gemeinde, welche ein wennig verwirrt im Raum stand, an. "Nun, weshalb sie hier sind, brauchen wir wohl nicht zu besprechen, zumal die meisten von ihnen eh freiwillig hergekommen sind. Als allererstes möchte ich sie bitten, an den Tischen Platz zu nehmen. Je ein Mann und eine Frau an einen Tisch. Sobald alle einen Platz haben, haben sie 2 Minuten Zeit, etwas über sich zu erzählen. Das heißt, jeweils der Mann und die Frau erzählen eine Minute lang etwas über sich. Nach diesen 2 Minuten wird gewechselt, bis schließlich jeder einmal mit jedem gesprochen hat. Was danach passiert, erzähle ich nach dieser Kennenlernrunde" Die acht Leute taten wie ihnen aufgetragen wurde und setzten sich an die vier Tische. Genervt schlenderte Shikamaru zu einen Tisch, an dem eine dunkelhaarige Frau saß. Das konnte ja etwas werden. "Hi!", begrüßte sie ihn, was Shikamaru mit einem Brummeln beantwortete. Er erhaschte einen Blick zu Ino, welche an einem Tisch zusammen mit Subaru saß, der gerade im Begriff war, ihre Hand zu küssen. Ein merkwürdig ungutes Gefühl machte sich bei diesem Anblick in ihm breit, obwohl es ihm ja eigentlich egal sein konnte. Der kleine Wecker neben ihnen auf Tisch klingelte und die Anwesenden begannen etwas über sich zu erzählen. Zuerst waren die Frauen an der Reihe. Shikamarus Gegenüber fing an zu plappern. Sie sprach wie ein Wasserfall und Shikamaru hatte schon Angst, das sie gleich ersticken und tot vom Stuhl fallen würde. Aus den Wortfetzten, die er nur mitbekam, konnte er nicht einen anständigen Satz zusammenreimen. Bei Ino und Subaru lief es ganz anders ab. Ino hatte sich zu erst einmal ausführlich vorgestellt und erzählte nun etwas über sich, ihre Teamkameraden und einigen Missionen. Subaru lachte ab und zu und Shikamaru schaute ein wenig neidisch herüber. Die Zwei amüsierten sich prächtig, während er hier von einer Frau, dessen Name Sakita war, vollgequatscht wurde. Der Name, war das Einzigste was er behalten hatte. Wahrscheinlich auch nur, weil dieser Name so merkwürdig war. Der Wecker klingelte erneut und nun waren die Männer an der Reihe. Shikamaru sagte lange Zeit garnicht, weil ihm zum einen nichts einfiel und zum anderen auch nicht dazu waren. Dann begann damit, seinen Namen und sein Alter preiszugeben und ein wenig über sich und seine Hobbies zu erzählen. Sakita musterte ihn interessiert, schien aber dennoch nur halb hinzuhören. Shikamaru erwischte sie sogar dabei, wie sie gebannt auf Subaru starrte. Gespannt lauschte Ino Subarus Worten und Shikamaru glaubte sogar, einen leicht verträumten Blick in ihren Augen zu erkennen. Ein Lächeln, welches er noch nie zuvor bei ihr gesehen hatte, lag auf ihren Lippen und sie schien sich wirklich für diesen Typen zu interessieren. Der Wecker klingelte und es war Zeit, sich einen neuen Partner zu suchen. Shikamaru starrte so gedankenversunken auf Ino, dass er nicht einmal merkte, wie er sich an einen Tisch setzte, an dem bereits ein Mann saß. "Falscher Tisch!", herrschte ihn sein Gegenüber an und deutete zu dem freien Tisch neben an. "Versuch es mal dort" Shikamaru schreckte aus den Gedanken, sah auf den Platz zu seiner Linken, murmelte eine Entschuldigung und begab sich zu einem anderen Tisch. Eine blondhaarige Frau, mit schulterlangen Haaren und grünen Agen starrte ihn desinteressiert an. Ihr Blick galt eher dem Typen hinter Shikamaru: Subaru. Er s saß an einem Tisch, an dem sich eine dunkelhaarige Frau, welche ihr Haar zu zwei Zöpfen geflochten hatte, wiedergefunden hatte. Hergott was fanden die alle bloß an diesem Subaru?! Seufzend setzte sich Shikamaru und lauschte den Worten seines Gegebübers. Aria, wie diese Schönheit hieß, war zwar nur halb so gesprächig wie die Frau vor ihr, aber dafür war sie nicht ganz bei der Sache. Zwar erzählte sie etwas von sich, aber ihr Blick war stets auf Subaru gerichtet. Nur ab und zu schaute sie zu Shikamaru. Ino, welche an dem Tisch saß, an dem dieser Typ, der Shikamaru so unfreundlich angeherrscht hatte, saß, schien auch nicht ganz bei der Sache. Sie spielte mit ihrem Haar, was bei ihr ein Anzeichen von Nervosität bedeutete. Der Muskelprotz hieß Gatik. Das konnte Shikamaru heraushören, denn nun waren die Männer an der Reihe. Ziemlich merkwürdige Namen hatten die hier alle. Shikamaru wandte sich wieder an Aria, die ihm nun ihre ganze Aufmerksamkeit schenkte. Er blickte in ihre grünen Augen und schien sich für einen Moment in ihnen zu verloren haben, denn Aria wedelte mit ihrer Handfläche vor seinem Gesicht herum. "Hey Shikamaru, schläfst du?" "W-Was?" Mit einem Kopfschütteln blickte er zu Ino. "Tut mir Leid." Dann erzählte er etwas von sich. Der Wecker läutete die nächste Runde ein. Shikamaru fand sich bei dem Mädchen mit den geflochtenen Haaren wieder und Ino saß zusammen mit einem bebrillten Rothaarigen an einem Tisch. Das Mädchen vor ihm stellte sich als Nisa vor und der Rothaarige hörte auf den Namen Tarek. Schrecklich waren diese Namen. Sie klangen so, als wurden sie bei den Sonderangeboten ergattert. Die Braunhaarige musterte Shikamaru eine Weile, dann begann sie von sich zu erzählen. Gelangweilt stützte Shikamaru seinen Kopf auf seinen Händen ab. Von diesen Frauen wollte er keine als Freundin haben. Allerdings hatte er ja noch nicht mit allen gesprochen. "Ich war Klassenbester und für eine Zeit lang auch...", hörte man von dem Tisch an dem Ino saß. "Angeber!", murmelte Shikamaru so leise, dass ihn niemand verstehen konnte. Wieso schaute er eigentlich ständig zu Ino herüber? Das war ja schon beinahe unnormal. Der Wecker läutete die letzte Runde ein. Irgendwie hatte Shikamaru garnicht daran gedacht, dass er in der letzten Runde Ino gegenüber sitzen würde und war deshalb umso überraschter, als sich diese vor ihn setzte. Was sollten sie sich gegenseitig denn erzählen? Sie kannten sich schon seit Ewigkeiten und wussten eigentlich alles über den jeweils anderen, zumeist die das meiste sogar selbst zusammen miterlebt hatten. Sie schwiegen sich die ganzen zwei Minuten an. "Nun...", begann der alte Mann, der sich wieder auf seinem Podest eingefunden hatte. "...können wir mit der zweiten Runde beginnen. Dafür bitte ich sie, jeweils zu zwei Männern und zu zwei Frauen an einem Tisch einzufinden. Ich teile ihnen dann einen jeden einen Fragebogen aus, für den sie eine halbe Stunde Zeit haben. Danach haben sie für eine Stunde Pause, in der wir dier Ergebnisse auswerten und ihnen nach der Pause dann ihren Partner zuteilen, mit dem sie schließlich den Rest des Tages verbringen können." Alle setzten sich. Shikamaru saß mit Subaru und Ino mit Aria zusammen. Der alte Mann legte ihnen verdeckt einen Zettel auf den Tisch. "Übrigens es geht hier nicht ums Wissen. Keine ihrer Antworten kann fasch sein. Viel Erfolg!" Mit diesen Worten drehten die Beteiligten das Blatt herum und besahen sich die Aufgaben. Es war eine Art Persönlichkeitstest, der aus Fragen wie 'Wie muss ihr/e Traumfrau/mann aussehen/sein?', bestand. Mit einem gequälten Seufzer kreuzte Shikamaru Kästchen an, füllte Linien mit Buchstaben und musste sogar auch einmal zeichnen. Wirklich Mühe hatte er sich nicht gegeben und zum Teil wahllos einfach irgendwelche Antworten angekreuzt oder geschrieben. Nach fünfundzwanzig Minuten gab er seinen Zettel ab und begab sich nach draußen. Die fünf Minuten Ruhe wollte er nutzen um allein zu sein und die Wolken zu beobachten. Die frische Luft tat ihm gut und er lehnte sich an eine knorrige alte Eiche. Er schloss die Augen und dachte einfach an nichts. Er wollte seine Seele für einen kurzen Moment einfach nur befreien. "Hey, Shika! Bist du engeschlafen?" "Hmm?" Brummelnd öffnete Shikamaru die Augen und blinzelte Ino an. Er jetzt wurde ihm bewusst, dass er eingeschlafen sein musste. "Ich bin schon total aufgeregt!", meinte Subaru, welcher neben Ino stand und ihr eine Hand auf die Schulter gelgt hatte. Shikamaru verspürte bei diesem Anblick ein merkwürdiges Stechen in der Magendgegend. Er stieß sich von der alten Eiche ab und ging an den Zweien vorbei. Er hatte wirklich keine Lust den beiden beim Turteln zuzusehen. Das Gras unter seinen Füßen war feucht und um ihm herum wuchsen massenweise Rhododendronbüsche. Was man doch alles in seiner Umgebung wahrnehmen konnte, wenn man nur wollte. Er war ein guter Beobachter, schließlich beobachtete er jeden Tag de Wolken. Da bemerkte man einige Dinge intensiver. Er hörte Stimmengewirr, welches von den acht Personen auskam. Einige schienen sich wirklich gut zu verstehen und hofften wahrscheinlich zusammenzukommen. Ino kam auch gut mit Subaru aus. "Shika!" Eine Hand legte sich auf seine Schulter und Shika wandte den Kopf zur Seite. Ino stand mit einem besorgten Gesichtsausdruck und ohne Subaru im Schlepptau, neben ihm. "Ist alles in Ordnung?" Shikamaru nickte. "Ja. Das ist mir halt alles ein wenig zu anstrengend!", murmelte er und senkte den Kopf, damit Ino den Rotschimmer, welcher sich auf seinen Wangen abzeichnete, nicht bemerkte. Wieder fühlte er sich so merkwürdig. Ino lachte über seine Bemerkung. "Nur noch ein paar Stunden, dann ist alles vorbei. Außerdem muss du ja nicht den Nachmittag mit der Person, die dir zugeteilt wird, verbringen!" Schweigen. "Ino?" Die hübsche Kunoichi blickte auf. "Würdest du gerne mit Subaru den Nachmittag verbringen?" Ino schien zu überlegen. "Nun, er ist wirklich sehr nett!", entgegnete Ino und blickte starr geradeaus. "Aber so wie die anderen Mädchen ihn hier ungarnen, wird er sich über jedes Mädchen freuen. Außerdem entscheidet ja der Test" Dieser dämliche Test. Dieser Test war also das Entscheidende. Und wenn er Leute, die sich nicht mochten, zusammenbringt? Dabei sollte man doch auf sein Herz hören und nicht auf so ein vermaledaites Blatt Paper. Ein Stück Papier ist doch nicht der Schlüssel zu seinem Herzen. Die große Flügeltür des riesigen Gebäudes flog auf und im Türrahmen stand der alte Herr. In seinen Händen hielt er einen Stapel mit Papierbögen. Die Tests. "Ich händige euch nun eure Teste aus und verlese dann die Ergebnisse" Wie gesagt, schritt er auf die acht Personen, welche sich im Halbkreis vor ihn versammelt haben, zu und übergab ihn ihre Tests. Dann wich er wieder einige Schritte zurück und besah sich das letzte Blatt in seinen Händen. Er räusperte sich und las vor. "Die Testergebnisse haben folgende Menschen zusammengeführt: Paar 1: Sakita Tamanaki und Tarek Satsuki Paar 2: Nisa Mizubishi und Gatik Patiko Paar 3: Aria Matsumoto und Subaru Satobishi Paar 4: Ino Yamanaka und Shikamaru Nara Ich bitte euch nun, zusammen mit euren Partnern und Partnerinnen zu gehen und einen schönen Nachmittag zu erleben" Der alte Mann räusperte sich ein letztes Mal, kehrte den acht den Rücken zu und verschwand wieder im Gebäude. Ein wenig enttäuscht begab sich zu Ino, die vorhin neben Subaru stand, zu Shikamaru. Man merkte, dass sie doch lieber gerne mit Subaru den Nachmittag verbracht hätte. Kein Wunder, schließlich war er langweilig und faul. So einen wie ihn wollte keine Frau der Welt. Schweigend liefen die Zwei durch die sonnigen Straßen Konohas. Die Vögel zwitscherten und ein angenehm riechender Duft erfüllte die mild warme Luft. Es war ein perfekter Sommertag zum Eisessen. "Möchtest du ein Eis essen?", fragte Shikamaru, dem diese einseitige Stille nun doch langsam auf die Nerven ging. Ino blickte auf und lächelte. "Okay!" Zwar war ihr nicht wirklich nach Eisessen zumute, aber Shikamaru konnte ja auch nichts dafür, dass sie nicht mit Subaru zusammenkam. Nicht, dass sie Shikamaru nicht mochte, aber er war ihr Teamkamerad und Kindheitsfreund. Sie kannte ihn schon seit Ewigkeiten und hatte sich längst schon ihre Meinung über ihn gebildet. Die Zwei saßen in Kairis Eisdiele und vertilgten schweigend ihre Kirscheisbecher. Ino überlegte die ganze Zeit, was das für ein merkwürdiges Gefühl sein konnte, was in ihr wohnte. Trauer war es nicht. Dessen war sie sich bewusst. Und während sie Shikamaru beim Eisessen beobachtete und dabei zusah, wie das Sonnenlicht kleine Flecke in sein Gesicht malte, war jeder Gedanke an Subaru verschwunden. Klar war Subaru unheimlich attraktiv und nett aber sie kannte ihn nicht. Zwar hätte sie heute die Chance dazu gehabt, aber selbst wenn sie mit dem Schönling ausgegangen wäre und mehr über ihn in Erfahrung gebracht hätte, so gut wie Shikamaru würde sie ihn nie kennenlernen. Sie wusste stets wie Shikamaru sich fühlte und wie es ihm erging. Sie wusste alles über ihn. Und sie mochte ihn. Wahrscheinlich sogar mehr, als sie es sich selbst eingestehen würde. Er war ihr bester Freund seit ihrer Kindheit und er war ihr Teamkamerad. Wie oft hatte er sie schon gerettet oder sie getröstet, wenn es ihr nicht gut ging? Und während sie da so saßen und sie ihren Teamkameraden so betrachtete, wurde ihr eines immer mehr bewusst: Sie mochte Shikamaru sehr gerne. Sogar noch lieber als Subaru oder sonst irgendeinem Mann auf der Welt. Zwar sah Subaru in den Blue Jeans und dem grünen T-Shirt wirklich heiß aus, aber Shikamaru war auch irgendwie attraktiv. Nachdem die Zwei ihr Eis gegessen und die Rechnung bezahlt hatten, verließen sie die Eisdiele. Es war schon spät am Nachmittag und Shikamaru hatte beschlossen, Ino nach Hause zu bringen. Die Sonne hatte den Himmel kaminrot gefärbt und es war immer noch so milde warm wie zuvor. Wieder schwiegen die beiden den ganzen Weg lang, fanden einfach kein Gesprächsthema. "Da wären wir!" Shikamaru lehnte sich an den weiß getünchten Holzzaun und schaute in den prächtigen Garten der Yamanakas. Prächtige Blumen waren zu sehen und man hörte das Surren der Bienen und Schmetterlinge. Ino nickte leicht und sah ihn lächelnd an. Eigentlich wollte sie garnicht gehen und noch ein wenig die Zweisamkeit mit ihm verbringen. Aber es war nun schon spät. Shikamaru murmelte irgendetwas zum Abschied, stieß sich vom Zaun ab und kehrte ihr den Rücken zu, um sich den Gehen zuzuwenden. Irgendetwas schrie in Ino auf. Sie wollte ihn nicht gehen lassen. Nicht jetzt. Nicht wo sie sich so fühlte. "Warte!", rief sie ihm hinterher. Abrupt blieb Shikamaru stehen und drehte sich zu ihr um. Ein Gewicht hing sich an seinen Körper und er spürte etwas Warmes an seiner Halsbeuge. Erst jetzt realisierte er, dass Ino sich an ihn geheftet hatte und irgendwie gefiel es ihm. Er drückte ihren warmen Körper fester an sich. Was war bloß los mit ihm? Warum fühlte er sich so glücklich? "Shikamaru!", flüsterte Ino leise und sah auf. Ihre Blicke trafen sich und sie versanken in den Augen des jeweils Anderen. "Ja?" "Ich..." Irgendetwas in ihr regte sich. Sie konnte sich nicht mehr zurückgehalten. All die Jahre hatte sie dieses Gefühl gespürt und nun konnte sie es endlich deuten. "Ich liebe dich!", hauchte sie leise. Angst schlich sich in ihr hoch. Was, wenn er nicht das Gleiche für sie empfand? Wieso sollte er auch? Wer wollte schon etwas mit so einer Zicke wie ihr zu schaffen haben? Sanft strich Shikamaru über ihre Haare, atmete ihren Duft ein und drückte sie noch fester an seinen Körper. " Du Dummerchen!", flüsterte er und lächelte sie lieb an. "Hättest du das nicht früher sagen können? Dann hätte ich garnicht erst zu diesem dämlichen Singletreffen gemusst!" Ein Lachen seitens Ino. "Baka!" Verliebt sahen sich die Zwei in die Augen, die Luft knisterte gewaltigt. Ihre Lippen trennten nur noch wenige Zentimeter. "Ich liebe dich auch!", hauchte er ehrlich und drückte dann seine Lippen auf die ihre. Sie waren so schön weich und warm. Der Geschmack von Blumen und Kirscheis lag auf ihnen und Shikamaru konnte garnicht genug von ihnen bekommen. Ino erwiderte den Kuss und schlang die Arme um seinen Hals, um ihn näher zu sich zu ziehen. "Und jetzt?", fragte Ino, als die beiden ihren Kuss lösten, um nach Luft zu ringen. Shikamaru sah sie fragend an. "Wie jetzt?" "Was wird jetzt mit uns Beiden?" Shikamaru lächelte und legte seine Hände auf ihre Hüften, um sie näher an sich heranzuziehen. "Jetzt hat mein Vater seinen Willen bekommen und wir sind glücklich!" Ein Zwinkern, ein Lächeln, ein Kuss. Das war wirklich das wahre Glück. Sie gehörten zusammen und keiner auf der Welt konnte dazwischenfunken. Sie liebten sich bedingungslos. ~Ende~ Kapitel 6: Bei dir bin ich glücklich ------------------------------------ Er hatte es geschaff! Er hatte all seine Ziele erreicht! Sowohl sein rachsüchtiger Bruder Itachi als auch Orochimaru waren durch ihn gestorben. Und dennoch war er nicht glücklich. Schließlich hatte er seine Freunde verloren. Und auch Sakura hasste ihn jetzt. Dabei war er extra ihretwegen zurückgekehrt. Doch sie wollte nichts mehr mit ihm zu tun haben. Schlecht gelaunt lehnte Sasuke an der großen Mauer neben dem Eingangstor Konohas und starrte missmutig auf die Pflastersteine vor sich. Er erinnerte sich an den gestrigen Tag, als er Sakura gegenüberstand und ihr in die Augen gesehen hatte. Sie waren so kalt und gefühlslos gewesen. Nie hätte er gedacht, dass ihre grünen Augen so finster dreinblicken konnten. Es schauerte ihm jetzt noch bei dem Gedanken daran. Warum hasste sie ihn jetzt? Konnte sie ihn nicht verstehen? Sich zu rächen war damals das Wichtigste in seinem Leben gewesen. Damals. Heute, wo er all seine Ziele erreicht hatte, waren ihm andere Dinge wichtig. Seine Freunde und Sakura. In all den Jahren, in denen er weg war, hatte er gemerkt, wie wichtig Sakura ihm doch war. Er liebte sie. Zwar würde er es ihr nicht so sagen können, aber er wusste, dass er sie liebte. Irgendwo tief in seinem Inneren spürte er diese Tatsache. Er seufzte. Es war unerträglich heiß und am Himmel war keine Wolke zu sehen. Ein Kichern ertönte und er drehte den Kopf zur Seite. Shikamaru und Ino, die schon seit einiger Zeit zusammen waren, gingen lachend an ihm vorbei. Selbst Shikamaru, der sonst eigentlich immer von allem und jedem genervt war, lachte. Aber heute hatte er auch einen Grund dazu. Schließlich war heute das 19. Konoha-Dorffest, welches jedes Jahr zur gleichen Zeit stattfand. Ino hatte es tatsächlich geschafft, Shikamaru zu überreden, sie zu begleiten. Wahrscheinlich ging er nur mit, um sich nicht ihr Gezetere anhören zu müssen. Wolken gab es keine, die er sich ansehen konnte, also hatte er heute auch nichts vor. Aber vielleicht liebte er Ino auch einfach bloß aufrichtig. Dass Ino Shikamaru liebte, sah man sofort. Nur umgekehrt wurde es nicht so deutlich. "Also sind alle Männer so", murmelte er und stieß sich von der Mauer ab. Er steckte die Hände in die Hosentaschen und ging fort. Auf den Straßen war viel los. Kleine Kinder spielten Ball, alte Frauen kamen vom Einkauf zurück, ab und zu schritt auch ein ANBU, welcher von einer Mission wiederkam und sich nun schnellstmöglich zu seiner Familie begab, durch die vollen Straßen. Sein Weg führte Sasuke zum Hyuuga-Anwesen. Mit Neji konnte er wenigstens noch halbwegs vernünftig reden. Neji empfing ihn eher gleichgültig. Er bat ihn herein und ging mit ihm ins Wohnzimmer. Seufzend ließ sich Sasuke in eines der roten Polster fallen und sah Neji an. "Alles in Ordnung?" Neji schaute ihn misstrauisch an. "Es ist wegen Sakura. Sie will immer noch nichts mit mir zu tun haben!" Wehemütig stützte der Uchiha seinen Kopf auf seine Hände. Neji grinste. "Frauen. Diese Phase habe ich zum Glück hinter mir. Denn jetzt..." Er deutete auf das Gruppenfoto mit ihm, Lee, Tenten und Guy, und musste schmunzeln. "Habe ich eine Partnerin gefunden, die ich aufrichtig liebe" Soso, der Hyuuga und Tenten waren also auch ein Paar. Damit kam er aber früh raus... "Ach, komm schon, so schlimm kann es nicht sein!", beharrte Neji. "Damals war Sakura verrückt nach dir und das wird sich doch im Laufe der Zeit wohl kaum geändert haben!" Die zwei Männer saßen nebeneinander auf dem Sofa und schwiegen. "Aber genau das ist es ja!", meinte Sasuke verzweifelt. "Es hat sich geändert!" Ein wenig ungläubig sah Neji ihn an. "Reden wir von der gleichen Sakura? Sakura Haruno, ausgezeichnete Konoichi und Medic-Nin?" Sasuke nickte verzweifelt und seufzte. "Argh! Was soll ich bloß tun?!" Sein Freund schien angestrengt zu überlegen. Schließlich schlug er mit der Faust auf seine Handfläche. "Ich hab´s. Du musst sie nur dazu überreden, heute Abend mit dir zum 19. Konoha-Dorffest zu gehen. Sag ihr einfach, es wird ein Vier-Paar-Date" "Vier Paare?" Sasuke musterte seinen Freund verwirrt. "Stimmt ja, dass weißt du noch garnicht. Also dass Tenten und Ich und Shikamaru und Ino zusammengefunden haben, weißt du ja schon" Sasuke nickte. "Nun und Naruto und Hinata gehen auch zusammen hin" Neji grinste breit und Sasuke wäre fast vom Sofa gefallen. "N-Naruto? Der Chaosninja hat eine Freundin?" Neji zuckte nur grinsend mit den Schultern. "Tja, nicht nur du bist heißbegehrt! So ist das Leben!" Sasuke fühlte sich eigenartig. Sein Freund Naruto hatte eine Freundin? Und dann auch noch Hinata Hyuuga? Er hatte anscheinend viel verpasst. Während er darüber nachdachte, wie man sich in Naruto Uzumaki verlieben konnte, schickte ihn Neji nach Hause. Schließlich musste er sich darauf vorbereiten, Sakura um ein Date zu bitten. Als der junge Shinobi das Hyuuga-Anwesen verlassen hatte, machte sich Neji auf zu Ino. Schließlich musste er verhindern, dass Sasuke alles vermasselte! Nejis Plan sah wie folgt aus: Er würde Ino besuchen, damit diese Sakura dazu überreden würde, das Dorffest zu besuchen. Er würde Sasuke, in dem Fall dass er es vermasseln würde, dazu zwingen trotzdem mitzukommen. Und dann würden sie die Zwei überreden, zusammen zu tanzen. Grinsend klopfte er bei Ino und weihte sie in alles ein. ~~ "Argh, verdammt!" Frustriert stöhnte er auf. Genervt stand Sasuke vor dem Spiegel und musterte sich eindringlich. Er drehte sich einmal um die eigene Achse. "Das sieht doch total abern aus!" Er zupfte an seiner Krawatte herum. Ein Schaudern durchfuhr in. "Ich geh lieber in meinem normalen Outfit!" Überglücklich streifte er sich das Jackett und das Hemd von der Brust, schlüpfte aus der Stoffhose und zog sich seine normale Shinobi-Kleidung an. Er wollte sich extra für Sakura herausputzen. Aber nicht einmal für sie zwängte er sch in solch ein schreckliches Kleidungsstück. Jetzt musste er nur noch Sakura überreden, ihn zu begleiten. Kein leichtes Unterfangen. Ein lauer, mildwarmer Wind zersauste sein Haar. Er richtete es sich wieder und blickte sich um. Irgendwo hier müsste doch... Ah, da ist er ja. Er schritt auf den Blumenladen der Yamanakas zu. Beim Öffnen der Tür klingelte ein Glöckchen. Ino schaute auf und war sichtlich überrascht über ihren Besuch. "Sasuke? Was willst ..." "Ein Strauß Rosen bitte!", unterbrach er sie zynisch. Er konnte Bitte sagen? Sie musterte ihn misstrauisch. Hatte sie wirklich Sasuke vor sich? "Soso, Rosen? Also falls die für Sakura bestimmt sein sollen, rate ich dir lieber, weiße zu kaufen. Die mag sie nämlich am liebsten!" Sie zwinkerte ihm zu. "Also welche Farbe?" "Weiß!", murmelte Sasuke sichtlich verlegen und wurde rot. Er hatte sich verraten. Ino band nur grinsend einen Strauß zusammen und gab ihn ihrem Gegenüber. "Geht natürlich aufs Haus. Der Liebe halbers wegen" Dankend verabschiedete sich Sasuke und machte sich auf zu Sakura. Dass Ino sie bereits manipuliert hatte, ahnte er nicht. Und auch nicht, dass er alsbald einem Freund begegnen würde. "Hey!" Neji legte ihm freundschaftlich einen Arm um die Schulter. "Komm, wir gehen etwas essen!" Wiederwillig ließ er sich mitziehen. "Aber ich muss zu Sakura!", beharrte er. "Ach komm schon, die wird da mit Sicherheit auftauchen. Dafür haben Ino und ich gesorgt! Und jetzt komm mit!" Sasuke verstand nicht recht. Für was hatten sie gesorgt? Er ließ sich von Neji zum Ichiraku-Imbiss mitziehen und hörte sich dort seine Geschichte an. Seufzend vertilgte er seine Schüssel Ramen. "Ich brauche keine Hilfe. Ich schaffe das schon selbst! Sakura..." "Mim nicht wieder den Starken!", murmelte Neji erböst. Sichtlich gekränkt erhob er sich, klopfte Sasuke zum Abschied auf den Rücken und verließ den Imbiss. "Bis heute Abend! Wir treffen uns alle beim Onigiri-Stand! Und vorher am Kakigori-Stand!" Noch einige Zeit saß Sasuke am Imbiss und aß reihenweise Nudelsuppe. Er kam sich schon beinahe wie Naruto vor. Aber wenigstens konnte er so in Ruhe über den Abend nachdenken. Wie sollte er sich wieder mit Sakura versöhnen? Sie war schließlich schrecklich sauer auf ihn. Und irgendwo konnte er dies sogar verstehen. Er hatte sie alleingelassen, ihr das Herz gebrochen. Dass sie jetzt nichts mehr mit ihm zu tun haben, war verständlich. Er nahm es ihr nicht einmal übel. Seufzend erhob auch er sich. Er musste sich noch vorbereiten für das Dorffest. Er bezahlte und verließ das Imbiss. Sicherlich kamen Ichiraku und Ayame auch zum Dorffest. ~~ Es war ziemlich laut auf dem Dorffest. Überall standen Stände mit köstlichen Speisen, lustigen Attraktionen oder niedlichen Andenken. Ein Feuerspucker kreuzte seinen Weg und er musste wohl oder übel dem Schauspiel zusehen. Er war extra früher gekommen und nun das. Genervt drängelte er sich nach der Aufführung des Mannes an ihm vorbei und suchte Neji und Tenten. Sie wollten sich eigentlich am Kakigori-Stand treffen. Aber dort war niemand. Seufzend lehnte er sich an den Stand, bestellte sich einen Becher Kakigori und wartete. Während er sein Wassereis schleckte, vernahm er Stimmen. Er sah über die Schulter und entdeckte dort Neji und Tenten zusammen mit Sakura. Er ließ sich nichts anmerken, tat so, als wäre er zufällig hier. "Sasuke?" Überrascht sah ihn Sakura an. "Was machst du denn hier?" Er zuckte mit lässig mit den Schultern. "Ich wollte mich ein wenig amüsieren!" "Soso, amüsieren" Sie glaubte ihm nicht. Kein Wunder auch. Schließlich hatte er ihr Vertrauen gebrochen. "Ja. Ich wollte einfach nur ein wenig ausklingen und mich erholen", beharrte er. Se verschränkte die Arme vor der Brust. "Achso. Dann mal viel Spaß!" Sie zog Neji und Tenten an den Ärmeln mit sich, als sie eine Stimme abrupt anhalten ließ. "Hast du nicht etwas vergessen, Sakura?" Sakura drehte sich um und erblickte Ino, die sich bei Shikamaru eingehakt hatte. Letzterer schien sichtlich gelangweilt. "Wir hatten doch etwas besprochen, heute Nachmittag!", ermahnte Ino sie. "Jaja." Sie erinnerte sich noch an das Gespräch vom Nachmittag. sogar sehr gut. >Vielleicht wird Sasuke da sein. Gib ihm eine Chance. Amüsier dich! Er ist doch ein klasse Typ. Außerdem bist du dann die einzigste der Mädchen ohne Begleitung!< Als Sakura ihr darauf mit einem >Mir doch egal!< antwortete, bekam sie einen eiskalten Blick von ihrer Freundin zugeworfen. >Ja ja, schon gut!< Ino grinste. >Geht doch!< Sakura stöhnte. Wie schaffte Ino es bloß immer, sie zu überreden? Sie stellte sich vor Sasuke. "Hi", murmelte sie eher gleichgültig. "Hi", entgegnete er ihr und versuchte zu lächeln. Doch so recht gelang es ihm nicht und er schnitt ihr eine Grimasse. Empört sah Sakura ihn an. "Wo bleiben denn Naruto und Hinata?" Tenten aß genüsslich ihren Becher Kakigori und sah sich nach dem blonden Chaosninja um. War doch klar, dass er wieder einmal zu spät kam. Nach einer guten halben Stunde Verspätung trafen auch die anderen fehlenden Ninja ein. "Da seid ihr ja endlich!", maulte Ino. Naruto grinste nur breit. "Tut uns Leid!" Er fuhr sich verlegen durchs Haar. Typisch Naruto. "Jetzt wo wir alle vollständig sind, können wir ja los!" Neji legte einen Arm um Tentens Hüfte und ging mit ihr voran. Ino folgte den Zweien, Shikamaru hinter sich herziehend. Und auch Naruto und Hinata setzten sich, Hand in Hand, in Gang. "Wollen wir auch?" Sasukes Stimme war kaum ein Flüstern. Sakura schien zu überlegen, nickte dann aber und hakte sich bei ihm ein. Schließlich wollte sie sich auch amüsieren. "Jaaa!" Triumphierend hielt Naruto einen Wasserballon in die Höhe. "Super, Naruto-kun!", gratulierte Hinata ihm und drückte ihm ein Kuss auf die Wange, was den Chaosninja sichtlich erröten ließ. Ino versuchte grad, Shikamaru dazu zu überreden, ebenfalls sein Glück zu versuchen, aber ihm war es zu anstrengend. Das Resultat war eine große Beule. "Aua. wofür war denn das?", nörgelte Shikamaru und rieb sich den Kopf. Seine Freundin grinste nur. Sasuke sah ziemlich gelangweilt aus. So etwas wie Wasserballons zu angeln war ihm einfach zu kindisch. Murrend saß er auf einer Bank und schaute Naruto zu. Dieser war wieder einmal so übermütig, dass er beinahe ins Becken gefallen wäre. Sakura seufzte. Sasuke erhaschte einen Seitenblick zu ihr. Im fahlen Mondschein leuchtete ihr Haar schimmernd rosa und ihr Gesicht sah noch attraktiver aus, als es ohnehin schon war. Sie saß, die Beine überschlagen, neben ihm auf der alten Holzbank und schaute wenig amüsiert auf ihre Freunde. Sasuke wusste, dass Ino sie dazu genötigt hatte. Freiwillig wäre sie wohl kaum mitgekommen. "Ich habe Hunger", ertönte Narutos Stimme und alle sahen ihn verdutzt an. "Wir haben doch eben erst etwas gegessen!", entgegnete Neji. Naruto schob die Unterlippe vor. "Na und? ich hab trotzdem Hunger! Komm Hinata-chan! Wir gehen zum Ramen-Stand" Hinata nickte und folgte ihm. "Na super!", zischte Ino. "Dieser Chaosninja kann sich aber auch an keine Abmachung halten!" Ihr Blick war verbittert. "Wir kommen auch gleich wieder! Neji hat mir versprochen, dass er mir hilft, ein paar neue Waffen auszusuchen" Entschuldigend lächelte sie ihre Freunde an, ehe sie mit ihrem Freund verschwand. "Tolle Freunde!" Ino war schon ganz rot im Gesicht. "Ähm Ino!" Sie drehte sich zu Shikamaru. "Sag jetzt bloß nicht, du willst auch noch weg!" Sie hatte ihn ertappt. Mit einem tiefen Seufzer wandte sich Ino an Sakura und Sasuke. "Tut mir wirklich Leid" Shikamaru zog sie mit sich. "Wir treffen uns alle beim Feuerwerk!", rief sie ihnen noch hinterher, ehe die Beiden aus ihrem Blickfeld verschwanden. Sie waren nun alleine. Sasuke merkte, wie ihm ganz heiß wurde. "Na super!" Ein lauter Seufzer entrang Sakuras Kehle. "Bis zum Feuerwerk sind es noch drei Stunden. Wie sollen wir solange die Zeit totschlagen?" Sasuke fiel eine Menge ein, um die Zet zu verbringen. Aber diese Dinge behielt er besser für sich. Es wurde allmählich kühler und trotz Yukatas fror Sakura. Sasuke bemerkte dies und rückte näher zu dir. "Hier!" Er hielt ihr seine Jonin-Weste entgegen. Verblüfft starrte Sakura erst auf die Weste, dann in sein Gesicht. "Danke!" Ihre Stimme war kaum mehr ein Flüstern. Sie wusste garnicht, dass Sasuke so nett und hilfsbereit sein konnte. Sie schlüpfte in die molligwarme Jacke. Sie roch nach ihm. "Und was ist mit dir? Frierst du nicht?" Sasuke grinste. "Ich mach wir warme Gedanken!" "Baka!", murmelte Sakura so leise, dass nur er es hören könnte. Eine lange Zeit schwiegen sie, saßen auf der Bank und starrten in den mit Sternen übersäten Nachthimmel. "Wie damals!", murmelte Sakura leise und seufzte. Sasuke zeriss es fast das Herz. So etwas sollte sie nicht sagen. Es kränkte ihn. Er erhob sich. "Wo willst du hin?" "Ein wenig spazieren. Ich muss noch nachdenken. Über all die Fehler die ich begangen habe und all dem Leid, das ich anderen Menschen, Menschen die mir wichtig sind, zugefügt habe" Er wollte gerade gehen, als ihm etwas am Ärmel zog. "Du kannst mich doch nicht einfach so alleine lassen! Ich komm mit!" Der Mond warf schummrige Schatten auf die Wiese. Die zwei Shinobis gingen schweigend nebeneinander her. "Wen meintest du eigentlich mit wichtigen Menschen?" Sasuke schwieg, schien nach den richtigen Worten zu suchen. "Meine Freunde!", meinte er dann. "All die Menschen, die mir etwas bedeuteten, die mich umsorgten und mich liebten" Bei jedem Wort wurde seine Stimme stiller und er schaute zu Boden. Sakura blieb abrupt stehen. "Du hast uns alle damals sehr verletzt. Vorallem mich" Sie sah ihm in die Augen. Sie strahlten Trauer aus. Diese Emotion hatte sie bei Sasuke vorher noch nie gesehen. War dieser sture Eisblock endlich aufgetaut? "Ich weiß", murmelte er und ein verzweifelter Unterton schwang in seiner Stimme mit. "Und das tut mir wirklich Leid!" Zwei Arme schlangen sich von hinten um ihm. "Ich hab dich so vermisst!" Sasuke vernahm laute Schluchzer. Er drehte sich um, blickte Sakura in die Augen und schloss sie in seine Arme. "Las mich nie wieder alleine!", schluchzte sie. Er lächelte. Sanft legte er eine Hand unter ihr Kinn. "Niemals!" Er beugte sich zu ihr hinunter, wollte sie küssen. Doch die Angst packte ihn. Die Angst vor Abweisung. "Komm, das Feuerwerk beginnt gleich!" Er klang ziemlch nüchtern und verlegen. Sie nickte bloß stumm und folgte ihm. Die Anderen warteten schon auf die Zwei. Shikamaru und Ino saßen im Gras und starrten hinauf zum Nachthimmel, wobei Ino sich an seine Schulter lehnte. Neji lehnte lässig an einem Baum, Tenten im Arm haltend. Naruto und Hinata, diesmal sogar pünktlich, lagen gemütlich und eng aneinander gekuschelt im weichen Gras und schauten ebenfalls gen Himmel. "Los, wir setzen uns!" Sakura deutete auf ein mondbeschienenes Fleckchen und kniete sich nieder. Sasuke setzte sich neben ihr. Ein paar Sekunden später flogen auch schon die ersten Raketen zischend in die Höhe und explodierten am weiten Horizont. Es war der atemberaubendste Anblick ihres Lebens. "Gleich kommt das Finale!" Gebannt starrte Sasuke zum Himmel. Sakura lächelte. "Ich weiß" Die größte Rakete, die das Finale einläuten sollte, wurde gezündet. Rauschend düste sie in den klaren Nachthimmel. Und ehe sie explodierte, zog Sakura Sasuke zu sich und küsste ihn. Es war ihr egal, ob sie ihn noch hasste. Tief in ihrem Inneren liebte sie ihn immernoch. Er hatte ihr unbewusst gesagt, dass er sie liebte. Ein farbenprächtiges riesiges Bild erschien im Himmel. Ein riesiges, rot leuchtendes Herz mit dem Schriftzug 'Gewidmet für alle Pärchen'. Es war der schönste Abend seit langem für sie. Denn Sasuke war wieder bei ihr. ~Ende~ Kapitel 7: Im Chaos der Gefühle ------------------------------- Tenten drückte ihre Nase an der Fensterscheibe platt. "Wie schön!", murmelte sie gedankenverloren und heftete ihren Blick auf den Himmel. Die Schneeflocken fielen ziemlich dicht und binnen weniger Minuten war alles weiß. Eiskristalle setzten sich ans Fenster, leuchteten ihr strahlend entgegen. Wie sehr sie den Schnee doch liebte. Es war mal was Anderes als dieser ständige Sonnenschein oder der unermüdliche Regen. Außerdem erinnerte er sie an einen gewissen Eisschrank. Zumindest verhielt sich Neji wie ein solcher. Sie erinnerte sich an den gestrigen Tag. Weil ihre Mutter krank war, war sie eilig nur nächstliegenden Apotheke gesprintet und hatte keuchend nach der Medizin gefragt. Die Frau an der Theke, welche reichlich verwirrt aussah, deutete auf ein großes Regal. "Drittes Regal links, oberstes Fach" Wenige Minuten später stand Tenten auch schon auf Zehenspitzen vor besagtem Regal und langte nach oben um an die blaugrünliche Flasche zu gelangen. "Verdammt!", fluchte sie und drehte sich um. Aber von der Verkäuferin war weit und breit keine Spur. "Wie unzuverlässig!", murmelte Tenten und streckte sich noch mehr. Sie war schon halb mit ihren Nerven am Ende, da sie immernoch nicht an besagtes Fläschen rankam. Die Verkäuferin war verschwunden und eine Leiter gab es auch nicht. "Verdammter Drecksschuppen!" Ein Arm tauchte aus dem Nichts auf und ergriff die Flasche spielend leicht. Irritiert drehte sich Tenten um und erblickte einen ihr bekannten Shinobi. "Neji?", fragte sie verwundert und starrte in seine weißen Augen. So weiß wie der Schnee, kam es ihr in den Sinn und sie musste kurz schmunzeln. "Hier!" Seine Stimme klang wie immer kalt und abweisend. Er steckte ihr die Hand entgegen in der sich das Fläschen befand. "Nun nimm schon!", drängelte er. Tenten schreckte auf und nahm nüchtern die Flasche entgegen. "Danke!", murmelte sie kaum hörbar. Neji drehte sich um und ging zur Theke. "Aber bild dir ja nichts drauf ein!" "Dieser unsensible Eisklotz!" Tenten sprang von der Fensterbank und schritt in die Küche. Zwar ging es ihrer Mutter dank Nejis Hilfe wieder besser, aber die Art, mit der Neji mit ihr sprach, behagte Tenten ganz und garnicht. Sie fuhr sich seufzend durchs Haar und ging zum Kühlschrank. "Nanu" Gerade wollte sie die Tür öffnen, als sie einen Zettel bemerkte, der behelfsmäßig an der Tür festgepinnt war. Von ihr Mutter. Wie konnte es auch anders sein. Sie war einkaufen, wie so oft, und Tenten sollte ein Kochbuch zu den Hyuugas bringen. "Seit wann braucht Mom denn Kochbücher?" Sie nahm sich einen Apfel aus der Obstschale und biss hinein. "Das kann sie mal schön selbst zu den Hyuugas bringen. Ich hab echt keine Lust, Neji über den Weg zu laufen!" Zusammen mit einem Glas kalter Milch und einer Tiefkühlpizza machte es sich Tenten im Wohnzimmer bequem. Doch wirklich konzentrieren konnte sie sich nicht. Zu sehr plagten sie Schuldgefühle. "Ich bin einfach zu gutmütig!", murmelte Tenten seufzend und erhob sich. Schließlich konnten die Hyuugas ja nichts dafür, dass sie mit Neji auf Kriegsfuß stand. Nun lag es an ihr, dem Wunsch ihrer Mutter nachzugehen. "Wo hat die denn dieses verdammte Kochbuch hingelegt?", grummelte Tenten, während sie die Küchenschränke durchstöberte. Nichts. Auch in den Schubladen, in denen sonst Geschirr aufbewahrt wurde, war nichts zu finden. Aber wer sollte bei diesem Chaos auch etwas finden? Ihre Mutter war einer der unordentlichsten Menschen die sie kannte. Ständig fing sie was Neues an, obwohl sie noch nichtmal einmal die alte Sache beendigt hatte. Deshalb half Tenten ihrer Mutter oft im Haushalt, spülte das Geschirr ab, saugte die Fußböden, machte die Betten. Danach war zumindest die größte Unordnung beseitigt. Das besagte Kochbuch fand Tenten schließlich auf dem Küchentisch, bedeckt mit Rezepten, Quittungen vom letzten Großeinkauf und Notizzetteln die teilweise uralt waren. "Wenn Mutter wieder da ist, werde ich ihr aber eine Predigt vorhalten!", schwor sie sich und zog sich ihren Mantel über. Schließlich konnte sie bei diesem Wetter nicht in Sommerkleidung zum Anwesen der Hyuugas stapfen. Vorsichtshalber stülpte sie sich auch noch ihre neuen Handschuhe über und zog sich ihre Mütze auf den Kopf. Alles in weiß. Passend zum Schnee. Als sie, das Kochbuch unterm Arm, nach draußen trat, staunte sie nicht schlecht. Der Schnee war mehrere Meter hoch und alles um sie herum glitzerte. Es sah aus wie eine Winterlandschaft aus einem Märchenbuch. Sie hatte mal eines bekommen als sie ganz klein war. Und es war heute noch ihr Lieblingsbuch. Unschlüssig setzte sich Tenten in Bewegung und watete durch den meterhohen Schnee in Richtung Hyuuga-Anwesen. "In dem Schnee sieht alles gleich aus!", maulte Tenten und blickte sich um. Wo ging es denn bloß zum Hyuuga-Anwesen? Wegweiser gab es nicht und die Straßen sahen alle gleich aus. "Ich und mein Orientierungssinn!" Tenten ließ den Kopf hängen. Schließlich entschied sie sich nach rechts zu gehen. Irgendwo würde sie schon ankommen. Inzwischen hatte es aufgehört zu Schneien und ein eisiger Wind hatte eingesetzt. Es fröstelte Tenten. Vielleicht hätte sie doch zuhause bleiben sollen. Dort hätte sie jetzt ein warmes Kaminfeuer vorgefunden und würde eingemummt in ihrer Decke und Tee schlürfend aus dem Fenster schauen. Sie lag mit ihrer Vermutung richtig. Das Hyuuga-Wesen tat sich vor ihr auf und bescherte Tenten ein Lächeln. Jetzt bloß noch schnell das Buch wegbringen und dann geht es zurück vor den warmen Kamin. Gemächlich schritt sie auf die große Eingangstür zu und hielt inne. Sollte sie wirklich? Was, wenn Neji ihr öffnen würde? Wie sollte sie sich verhalten? Ihre Hände zitterten. Sie sprach sich selbst gut zu. So schlimm konnte es schon nicht werden, das wusste sie. Also, was war schon dabei? Sie klopfte zögernd. Einmal, zweimal, dreimal. Erst tat sich lange Zeit nichts, bis ein lautes Rumpeln und Schritte vernehmen zu waren. Die Tür wurde geöffnet und Hinabi schaute ihr entgegen. Innerlich seufzte Tenten erleichtert auf. "Ähm, ich wollte ein Kochbuch zurückbringen!" Zögernd hielt Tenten dem kleinen Mädchen das Kochbuch entgegen. Hinabi blickte ihr bloß desinmnteressiert entgegen. "Okay. Ich werde es Hinata geben" Mit diesen Worten schloss sie Tür. Wie unfreundlich, dachte Tenten und starrte auf die geschlossene Tür. Aber was solls? Sie hatte ihre Aufgabe erledigt. Also machte sie sich auf den Heimweg. Inzwischen war alles von einer glitzernden Schneedecke überzogen. Dieser Anblick war so faszinierend, dass sich Tenten für einige Augenblicke in dieser farbenprächtigen Welt verirrte. "Wie wunderschön!", hauchte sie, wobei ihr Atem in weißem Rauch aufstieg. Es hatte schon so lange nicht mehr in Konoha geschneit, dass Teten schon fast vergessen hatte wie Schnee überhaupt aussah. Mit einem breiten Grinsen ging sie weiter. Sie verspürte plötzlich das sehnsüchtige Verlangen in den Wald zu gehen. Dort musste es noch schöner als im Dorf sein. Es dauerte beinahe eine halbe Stunde bis Tenten den Wald erreicht hatte. Es war wirklich verdammt schwer durch die meterhohe Schneedecke zu waten. Die Schneeflocken fielen immer noch in dichten Trauben vom Himmel und setzten sich auf dem Boden nieder. Aber der lange Marsch hatte sich gelohnt. Hier war es tatsächlich schöner als im Dorf. Die dunklen Tannen bildeten einen krassen Kontrast zu dem perlweißen Schnee und doch glich dieser Anblick einem Märchen. Sie fühlte sich wie in einem Traum. Überwältigt von ihrer Umgebung wagte sich Tenten noch tiefer in den Wald. Ein fataler Fehler, wie sie später bemerkte. Denn als sie sich umdrehte, riss sie vor Schreck die Augen auf. Weiß, es war alles weiß. Wohin man auch hinsah. Das Problem an der Sache war nur, dass Tenten nicht den geringsten Schimmer hatte wo sie sich überhaupt befand. Natürlich, sie war im Wald von Konoha, aber wie kam sie bloß wieder zurück ins Dorf? Irgendwie beschlich sie eine unheimliche Angst und ein eisigkalter Schauer fuhr ihr über den Rücken, wogegen der Schnee warm war. "Verdammt!", fluchte sie leise und atmete tief ein und aus. Sie durfte jetzt bloß nicht die Beherrschung verlieren. Wenn sie jetzt in Panik ausbrechen würde, würde sie erfrieren. Also watete sie weiter, immer tiefer in den Wald hinein. Oder lief sie doch aus dem Wald heraus? Irgendwann wurden die Berge größer und die Tannen machten großen dichtstehenden Kiefern Platz. Das beunruhigte Tenten noch mehr. Völlig mit der Geduld am Ende beschloss sie, sich erstmal eine kleine Pause zu gönnen. Sie setzte einen Fuß vor den anderen, was ihr recht schwer fiel. Der Boden tat sich unter Tenten auf und mit einem lauten Aufschrei stürzte sie in das Loch, das sie unter der dichten Schneedecke garnicht bemerkt hatte. Sie war weich gelandet, doch in dem Loch war es stockdunkel. Ihr war eisig kalt und es schneite unermüdlich weiter. Sie murmelte leise etwas vor sich hin und schloss die Augen. Sollte das ihr Ende sein? Aber warum? Sie hatte der Welt nie irgendetwas getan. Warum strafte das Leben sie denn jetzt? Sie musste an ihre Freunde denken. An Naruto, den quirligen Chaosninja, der nur Unfug im Kopf hatte. Sasuke, der attraktive und oberschlaue Sprössling des Uchiha-Clans. Sakura, die hübsche Kunoichi und Medic-Nin. Shikamaru und Ino. Sie waren gerade eben erst ein Paar geworden. Jetzt würde sie die Beiden nie wieder Händchen haltend durch die Straßen laufen sehen. Choji. Sie vermisste den kleinen Vielfraß schon jetzt. Hinata. Nejis schüchternde Cousine und Narutos Freundin. Shino. Er hatte ihr die Angst vor seinen Käfern genommen. Kiba. Sie würde ihn und Akamaru schrecklich vermissen. Sensei Gai. Er war zwar ziemlich verrückt, aber wirklich star. Und Lee. Zwar sah Lee eher wie ein Clown aus, aber Tenten mochte ihn sehr gerne. Und Neji. Neji, der immer so abweisend ihr gegenüber war. Aber den Anderen zeigte er ebenfalls die kalte Schulter. Neji, der sie mit seinen Worten immer verletzte. Merkte er es nicht? Er war dch sonst nicht so dumm. Neji, den sie über alles liebte. Jetzt konnte sie es ihm nicht einmal mehr sagen. Heiße Tränen liefen ihr über die Wangen und sie zog die Beine an, schlang ihre Arme darum und versteckte ihr Gesicht. Sie meinte Schritte zu hören, aber das konnte sie sich auch bloß eingebildet haben. Wenige Minuten später hörte sie Rufe. Jemand rief nach ihr. "Hier!", rief sie aus voller Lunge, aber der Wind trug ihren Ruf davon. Aus dem Loch zu klettern war ein Ding der Unmöglichkeit. Frustriert seufzend ließ sich Tenten wieder nieder. Sie würde garantiert hier erfrieren. "Tenten?" Eine ihr bekanntes Gesicht lugte über den Rand des Loches. "Neji?" Ihre Stimme war kaum mehr ein Flüstern. "Was machst du her?", fragte sie Neji, der inzwischen zu ihr ins Loch gesprungen war. Verlegen kratzte sch Neji am Kopf. "Ich habe dich vorhin gesehen. Als du Hinabi das Buch zurückgebracht hast. Ich hab dich von meinem Fenster aus beobchtet. Und als ich gesehen habe wie du bei diesem Schneesturm in den Wald gelaufen warst, bin ich dir gefolgt" Er hielt ihr die Hand entgegen. "Komm ich helfe dir!" Zögernd nahm Tenten seine Hand. Er war ihr gefolgt. Aber warum? Machte er sich etwa Sorgen um sie? Unwahrscheinlich. Schweigend liefen sie durch den dichten Schnee. Diese Stille war unerträglich. Warum sagte er nichts? Außerdem zitterte sie am ganzen Körper vor Kälte. Er drehte sich zu ihr um, sah dass sie fror. "Hier!" Er hielt ihr seine Jacke entgegen, die sie dankend annahm. "Sag mal, warum trägst deine Haare eigentlich offen?", fragte Neji beiläufig und sah zu ihr. "Weil es im Nacken zog" Neji lächelte unmerklich. "Das steht dir wirklich gut!" Überrascht von diesem Kompliment errötete Tenten leicht, was Neji jedoch nicht bemerkte. "Danke!", flüsterte sie kaum hörbar. "Du frierst ja immernoch" Ein wenig besorgt sah Neji auf ihre zitternde Gestalt. Dann grinste er schelmisch. "Das müssen wir schleunigst ändern. Und ich weiß auch wie..." Und ehe sich Tenten versah, spürte sie auch schon Nejis warme Lippen auf den ihren. Sie versank in dem Kuss und kuschelte sich eng an ihre Wärmequelle. Zuerst war sie ziemlich überwältigt gewesen, doch andererseits ging gerade ihr größter Traum in Erfüllung. Sie standen vor dem großen Eingangstor vor Konoha. Da waren sie. Sie hatten es endlich geschafft. Und sie waren nicht erfroren. "Nun...", begann Neji und grinste TenTen vielsagend zu. "Lass uns noch mal ein ganz neues Leben anfangen wenn wir durch dieses Tor geschitten sind" Dann gingen sie Hand in Hand und überglücklich durchs Tor. ~Ende~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)