Only together we are strong von Cillybelle (- a Neji Love Story) ================================================================================ Kapitel 3: Blankes Entsetzen ---------------------------- Ami erreichte als erste das Anwesen ihres Vaters und sank entsetzt auf Knie. Auch die anderen waren entsetzt. Das große fürstliche Anwesen war komplett herruntergebrannt. Es qualmte immer noch stark. Der schwarze Rauch brannte in den Augen und in den Nasenwegen. Die verkohlten Leichen die man in den Trümmern erkennen konnte, beweisten, dass niemand überlebt hatte. "Bringt die Prinzessin weg! Die Täter können immer noch in der Nähe sein!" befahl Kakashi barsch. Er war selber geschockt. Während Neji langsam auf die zittrige Ami zuging, wandte sich Kakashi an Lei: "Lei-sama, wenn Sie gestatten, bleibe ich mit den Großteil der Truppe hier und stelle Nachforschungen an. Ich bitte Sie mit eine kleinen Gruppe die Prinzessin zum Fürsten zurückzubringen und ihm einen Bericht zu erstatten." - "In Ordnung." nickte Lei und winkte einen großen jungen Mann mit weißen Haare zu sich. "Riku, unser zweiter Hauptmann wird Sie bei Ihrer Arbeit unterstützen." "Hoheit, Sie sind in großer Gefahr! Kommen Sie!" sagte Neji vorsichtig und kniete vor Ami. - "D-d-du redest so komisch, Neji..." stammelte sie unter Schock stehend. Sie zitterte am ganzen Körper, ihr leerer Blick ging an ihm vorbei. Weinen konnte sie nicht, sie stand schwer unter Schock. Ihre glasigen Augen starrten auf die Tümmer. - "Ami-hime, BITTE!" sagte Neji mit fester Stimme und reichte ihr die Hand. Irgendwie war es auch für Neji sehr belastend. Sie wirkte sehr hilflos und ließ sich schwankend von ihm hochziehen. Er musste sie stützen. "Ich werde die Prinzessin begleiten!" bestimmte Neji, der die Unterredung zwischen Lei und Kakashi gehört hatte. Normalerweise hätte Kakashi ihm in seine Schranken verwiesen. Doch Kakashi nickte nur: "Tsunade muss unterrichtet werden..." murmelte er laut vor sich hin. Kakashi hatte die Übriggebliebenden in zwei Gruppen eingeteilt. Die eine sollte die Leichen aus den Trümmern bergen und diese zu bestatten. Kakashi hatte auch Ino, Shikamaru und Naruto in diese Gruppe eingeteilt. Die andere Gruppe sollte zusammen mit Riku und ihm die Gegend absuchen. Er wollte wissen, wie weit die Zerstörung im Land fortgeschritten war. Außerdem hatte er die Hoffnung nicht aufgegeben, Überlebende die auf der Flucht waren zu finden. Für die Drei war es der härteste Job ihres Lebens. Allein schon die Trümmern zu beseitigen war Kochenarbeit. Doch die sterblichen verkohlten Überreste der Fürstenfamilie bergen zu müssen, machte den drein schwer zu schaffen. In ihre ganzen Zeit als Ninjas wurden sie mit dem Tod konfrontiert, haben Menschen beerdigt, darunter auch Menschen, die sie gekannt oder sogar gemocht haben. Doch das Bergen der bis zur Unerkenntlichkeit verbrannten Körper war das schlimmste. Schließlich waren diese Körper Menschen gewesen. Menschen, die sie vor drei Tagen im Haus gesehen hatten, was nun nicht mehr stand. Menschen, die einmal Ami´s Familie waren. Menschen, die grundlos sterben mussten. Aber genau das, war der Grund, warum Kakashi sie zu dieser Aufgabe einteilte. Er war der Meinung, dass die jungen Ninjas mit einer nervlich schweren Aufgabe gewachsen sein müssen. "Ich kann nicht mehr! Ich ertrage das nicht!" Ino brach weinend zusammen. Sie hatten bereits eine Stunde in den Trümmern gearbeitet. Ino war erschöpft und alleine der Gedanke, dass ihre eigene Familie ein solches Schicksal erleiden könnte, konnte sie nicht mehr ertragen. "Ino..." Shikamaru wollte seine Freundin gerade in die Arme schließen. - "Steh auf, Mädel! Wir sind noch lange nicht fertig." befahl Riku´s Vertreter. - "Lassen Sie sie in Ruhe!" knurrte Shikamaru, der Ino fest umarmte, böse. Er war selber nervlich am Ende. "Wir brauchen eine Pause!" sagte er leise, Tränen schimmerten aus seinen Augen. - "Ihr seit ja tolle Ninja!" knurrte Riku´s Vertretung, ein großer stämmiger Mann mit weißblonden Haaren und kalten grauen Augen. "Wir haben einen Auftrag zu erfüllen und der wird erledigt!" brüllte er. - "Haben Sie Freunde?" Naruto, der die ganze Zeit über geschwiegen hatte, baute sich vor ihn auf. Sein Körper hebte vor Aufregung, seine Augen funkelten wütend. Ihm machte das Ganze ebenfalls schwer zu schaffen. "Oder noch besser: HABEN SIE EINE FAMILIE??" schrie Naruto ihn wütend an. Dieser war total baff. Mit einer solchen Reaktion hatte er nicht gerechnet. "Ich habe keine!" sagte Naruto leise, "Aber ich habe Freunde. Und der Gedanke, dass meinen Freunden etwas so schlimmes zustoßen könnte oder allein schon der Gedanke, dass das da Menschen waren! Ami´s Familie... das ertrage ich nicht..." seine Stimme stockte. Auch er hatte jetzt Tränen in den Augen. - "Also gut, zehn Minuten Pause!" bestimmte Riku´s Vertreter plötzlich. Schließlich sind sie noch sehr jung, dachte er. Aber genau das, war der Grund weshalb Kakashi zu dieser Aufgabe eingeteilt haben. Als Ninja ist man immer mit dem Tod konfrontiert. Und der Tod hatte viele Bilder. Kakashi war während dessen mit Riku und der anderen Hälfte unterwegs. Sämtliche kleine Höfe, die um das große Anwesen des Fürsten standen, waren verlassen, geplündert und zerstört. "Merkwürdig," überlegte Kakashi laut, "das Anwesen des Fürsten haben sie niedergebrannt, aber die kleinen Höfe haben sie geplündert..." - "Nun seien Sie unbesorgt, die Schätze des Fürsten haben sie vorher mitgenommen, keine Frage!" meinte Riku leicht ironisch. - "Hmm? Sie meinen, der Palast des Fürsten wurde vorher schon ausgeraubt?" - "Wenn ich mir den Fall anschaue, wurde der Fürst schon die ganze Zeit ausspioniert!" erwiederte Riku, "Sie erinnern sich doch an die Fußspuren. Ich meine an, dass sie eine kleine Spezialeinheit haben, die das Anwesen zunächst auspioniert haben, dann in das Gebäude eingedrungen sind und bevor man die Diebstahl bemerkt hatte, wurde der Palast niedergebrannt." - "Hmm, dem stimme ich zu, stellt sich nun die Frage, wo sich die Organisation sich nun befindet!" stellte Kakashi fest. - "Nun, das müssen wir ja rausfinden! Aber noch viel wichtiger ist es herauszufinden, was die Organisation als nächstest plant!" Kakashi stimme Riku nickend zu. Noch waren sie ohne Plan. Die Truppe um Kakashi und Riku durchsuchte während dessen weiter nach Spuren. "Wohin wohl die Hofbewohner geflohen sind?" überlegte Kakashi laut - "Vermutlich ins Landinnere oder Richtung Grenze - im schlimmsten Fall wurden sie jedoch von dieser Organisation getötet." erklärte Riku. Doch Kakashi wollte die Menschen hier nicht komplett aufgeben. "Wir sollten versuchen, Flüchtlinge zu finden! Sie könnten verdammt gute Zeugen in diesem Drama sein." - "Was meinen Sie, warum die Organisation darauf bedacht ist, diese Leute umzubringen?" fragte Riku ironisch. "Es tut mir leid um Deine Familie." meinte Neji nach einer Weile. Sie waren eine ganze Stunde stillschweigend nebeneinander gegangen. Ami ging inzwischen normal, doch sie schaute immer noch mit einem kaltem Blick auf den Boden. "Wenn Du uns nicht begleitet hättest, wärst Du ebenfalls in den Flammen gestorben." Doch Ami schwieg weiter. "Ich wünsche mir, meine Familie wäre an der Stelle von Deiner!" Für diesen Satz hätte sich Neji eigentlich selbst ohrfeigen müssen. Er hatte seit dem Kampf gegen Naruto damit abgeschlossen, doch auch nie wieder über seine Gefühle gesprochen. Das Verhältnis zwischen ihn und seinen Onkel normalisiert und mit Hinata konnte er, wenn auch nur ganz selten, ganz gut reden. Doch das Gefühl wie ein Vogel im Käfig leben zu müssen, hatte er nie verkraftet. Die Tatsache gegen die Hauptfamilie machtlos zu sein, machte ihn innerlich wütend. Und nun kam diese Wut zum Vorschein. "Wie kannst du nur so was sagen?" Ami blieb erschrocken stehen und starrte ihn direkt in die Augen. Sie konnte fassen, was er da sagte. Erst jetzt bemerkte er was er da gesagt hatte. - "Du verstehst das nicht!" sagte er schnell. "Ich bin Mitglied des Hyuuga-Clans, einer der mächtigsten Familien in Kohoma. Mein Vater gehörte zur Nebenfamilie, die die Hauptfamilie - die Familie meines Onkels - beschützen soll." erklärte er ihr. "Er starb für den Clan und meine Mutter ist schon lange tot..." er sagte es leise, doch plötzlich wurde seine Stimme wieder zorniger: "Ich habe ein Mahl auf der Stirn, wie jeder der Nebenfamilie! Die Hauptfamilie kann uns kontrollieren, Ami! Mein Onkel kann mich mit einer Handbewegung außer Gefecht setzen, wenn ich ihn nicht gehorsche! Verstehst du, was ich meine??" Er machte Ami irgendwie Angst. Sie hatte weder mit so einer Reaktion von Neji gerrechnet, noch konnte sie glauben, dass es so etwas tatsächlich gibt. Sie holte tief Luft: "Ich weiß, Du glaubst ich bin ein wohlbehütetest Mädchen, die von allen und jeden umsorgt wird und dass ich nicht nachvollziehen kann, wie Du Dich fühlst. Aber glaub mir, ich sehne mich genau wie Du frei zu sein!" Ihre Augen füllten sich mit Tränen. "Wie oft habe ich meine Brüde benieden, wie oft habe ich um Anerkennung von meinem Vater gekämpft und wie oft hab ich mir gewünscht abzuhaun, wenn ich mich überwacht gefühlt habe. Aber glaub mir, wenn Du plötzlich niemanden mehr hast, dann willst Du nur noch Dein altes Leben zurück!" - "Aber Du hast doch mich..." sagte Neji plötzlich. Noch nie hatte er eine Mission so persönlich genommen. Er sah sie mit leeren Augen an. Irgendwie tat es sogar weh, sie so leiden zu sehen. - "Wir sollten lieber weiter gehen..." sagte Ami leise. Sie standen sich die Ganze Zeit gegenüber. Inzwischen hat auch die Truppe halt gemacht und hatte sich verwundert um die beiden versammelt. Neji nickte nur und ging schweigend weiter. Er war verwirrt. Empfand er wirklich was für Ami? Ami selber wusste momentan selber nicht an was sie denken soll. Die Reise verlief ohne einen Angriff. "Die Organisation ist wohl noch nicht im Stande, die nächsten Ländereien auszurotten." meinte Ami leise und verbittert zu Lei, als dieser feststellte, dass sie weder verfolgt oder gar angegriffen wurden - "Sie haben Recht. Die Täter durchforsten immer Ländereien Ihres Vaters." stellte Lei fest. Auch er ging davon aus, dass die Organisation eher bedacht ist, Dorf- und Hofbewohner, die etwas von den Angriff mitbekommen haben könnten, zu töten. "Wir werden die Nacht über hier verbringen!" bestimmte er. Es war dunkel und die Truppe baute ein Lager auf. Doch weder Neji noch Ami schliefen in der Nacht. Neji saß stillschweigend bei der jeweiligen Nachtwache und beobachtete die Flamen, während Ami im Gras lag und die Sterne beobachtete. Alles hatte sie verloren. Ihre Familie, ihre Heimat einfach alles. Doch weinen konnte sie nicht. Vielmehr fragte sie sich, wer nach dem Leben ihrer Familie trachtete und wer um alles in der Welt nur so grausam sein konnte. Wie soll es jetzt weiter gehen? Sie schloss die Augen und schlief die wenigen Stunden dann doch bis zum Sonnenaufgang. Neji, aber war die ganze Nacht wachgeblieben. Müde war er nicht. Doch er wusste nicht, was er fühlen sollte. Ob es gut für ihn war die Sache persönlich zu nehmen und mit Ami mitzufühlen sollte oder ob er einfach nur seine Mission erfülen. Denn als Jonin dürfen die eigenen Gefühle einen nicht im Weg stehen. Das wurde ihm letzte Nacht wieder bewusst. Die Truppe zog weiter. Gegen Mittag sollten sie das Anwesen des Fürsten Yamei erreichen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)