darf ich? von sweetmilka (AceXCiara: eine leidenschaftliche, intime Liebe, die scheinbar unmöglich ist (kappi 18 ist on^^ )) ================================================================================ Kapitel 18: Kapitel 18 ---------------------- Es war soweit. Heute sollte ich meinen Verlobten kennenlernen. Wochenlang hatte ich es geschafft mich erfolgreich davor zu drücken. Entweder war mir nicht gut gewesen und ich hatte mich in meinem Zimmer verbarrikadiert, oder aber meine Freundinnen hatten mich entführt, um mich auf andere Gedanken zu bringen. Ich hatte ihnen alles erzählt. Von Ace und Violetta bis hin zu meiner arrangierten Verlobung. Sie waren gleichermaßen entsetzt und erzürnt gewesen. Zum einen hatten sie sich entrüstet, dass Ace mich dermaßen hintergangen hatte, und zum anderen, dass meine Eltern mich dazu zwangen jemanden Fremdes zu heiraten, nur um Profit aus der Sache schlagen zu können. Doch sie hatten mir auch Trost gespendet und für mich eine Menge Taschentücher geopfert, was auch bitter nötig gewesen war. Ich hätte nie gedacht, dass Liebeskummer so kräftezehrend sein konnte. Es schmerzte und ermüdete gleichermaßen. In der Schule fiel mir die Konzentration unheimlich schwer und auch so ging es mir nicht sonderlich gut. Das Verhältnis zu meinen Eltern, insbesondere meiner Mutter vereiste. Ich mied sie wo ich nur konnte. Und wenn ich sie nicht meiden konnte, dann ignorierte ich sie. Anscheinend störte es sie nicht, oder sie ging davon aus, dass ich mich irgendwann beruhigen würde, doch da konnte sie lange warten. Ich würde ihr nie mehr verzeihen können. Mich einfach jemandem zu versprechen, den ich nicht kannte und den ich vielleicht noch nicht einmal leiden könnte, war einfach ein zu großer Vertrauensbruch gewesen. Sie würde bekommen, was sie wollte, doch zu welchem Preis war ihr wohl nicht bewusst. Und ich hoffte, dass er ihr bald schmerzhaft bewusst werden würde, denn ansonsten wäre es zu spät. Wenn es das nicht bereits war. Es war kühler geworden. Die Tage hatten sich verkürzt und die Sonne stand bereits tiefer am Horizont. Nur noch schwach konnte sie die Luft erwärmen, sodass längere Kleidung vorgezogen wurde. Es dämmerte bereits, als unser Chauffeur vor dem >La Fleur<, dem edelsten und teuersten Restaurant der gesamten Stadt, hielt und uns aussteigen ließ. Hier sollte das Treffen zwischen Herrn Crowler, seinem Enkel Jeremy von Armin und unserer Familie stattfinden. Meine Eltern, insbesondere meine Mutter, waren richtig aufgeregt. Sie hatte bereits den gesamten Vormittag über nach passender Schminke für ihr Abendkleid gesucht. Ich habe es nur amüsiert beobachtet und ihr regelrecht gewünscht, dass sie es nicht fände, doch leider waren meine Wünsche nicht in Erfüllung gegangen. Nun ja, Geld wog eben schwerer auf, als Glück und Wünsche. Leider. Ich selbst konnte die Aufregung nicht nachvollziehen. Mir war eher übel, als dass ich aufgeregt war. Ich wollte das Essen nicht und ich wollte meinen Verlobten nicht kennenlernen. Ich wollte überhaupt erst garnicht heiraten müssen. Wäre ich doch bloß nicht in diese Familie hineingeboren worden, dann wäre mir das erspart geblieben. Doch für Wunschvorstellungen hatte ich keine Kraft. Ich wappnete mich lieber innerlich für den mir bevorstehenden Abend. Mit einem flauen Magengefühl und einer Menge Wut und Widerstand im Bauch betrat ich nach meinen Eltern das Restaurant. Das Ambiente des >La Fleur< war angenehm ruhig und stilvoll gehalten. Beruhigende Farben luden zum Wohlfühlen ein und vereinzelte Blumen sorgten für ein harmonisches Flair. Die Tische waren so weit voneinander entfernt, dass die Privatsphäre bewahrt wurde und man nicht mitbekam, was an den Nachbartischen beredet wurde. Leise Musik spielte im Hintergrund. Überhaupt war es eher leise und ruhig in diesem Restaurant. Ich fühlte mich immer unbehaglicher, denn die Umgebung wollte überhaupt nicht zu meiner Stimmungslage passen. Im Gegenteil sie wirbelte mein Inneres noch weiter auf, sodass ich mich immer schlechter und fehl am Platze fühlte. Am liebsten wäre ich rückwärts wieder aus diesem Gebäude verschwunden, doch dazu war es bereits zu spät. Wir wurden an einen Tisch geführt, an welchem bereits zwei andere Personen saßen. Einer davon, ein Herr gediegenen Alters, erhob sich um uns freudig lächelnd zu begrüßen. Ich versuchte gute Miene zum bösen Spiel zu machen und zauberte ein Lächeln auf meine Lippen. Höflich erwiderte ich die Begrüßung. Prompt wurde ich von Herrn Crowler über den grünen Klee gelobt, wie hübsch, adrett, freundlich und nett ich doch sei. Er kannte mich gerade einmal wenige Sekunden, wie konnte er sich da so sicher sein, dass ich auch wirklich so war, wie beschrieben? Ich habe dieses heuchlerische und überfreundliche Getue nie verstanden und das würde ich wohl auch niemals. Dennoch behielt ich mein Lächeln bei, als Herr Crowler seinen Enkel um Aufmerksamkeit bat, damit er uns einander vorstellen konnte. Als ich ihn sah, vorher hatte ich ihn nur am Rande wahrgenommen, wollte mir mein aufgesetztes Lächeln entgleisen und sich in eine missratene Grimasse umformte. Vor mir stand ein unscheinbares Mäuschen, eine Gräte mit Brille und Prinz-Eisenherz-Pottschnitt. Würde ich diesen Jungen, der kaum älter sein konnte, als ich selbst, umarmen, dann würde ich Gefahr laufen ihn versehentlich zu zerquetschen. Wir würden wirklich ein grandioses Paar á la David und Goliath abgeben, wobei ich die Rolle des Goliath bekleiden würde. Jeremy war nur minimal größer als ich und das, obwohl ich flache Absätze trug. Er wäre sicherlich ein ansehnlicher junger Mann, wäre da nicht diese grausame Frisur und dieses Hornbrillengestell vom vorherigen Jahrhundert. Na das konnte ja noch heiter werden. Innerlich rollte ich mit den Augen, als Jeremy mich mit hochrotem Kopf und wispernder Stimme begrüßte. Auch noch ein Angsthase. Ich kam mir langsam vor wie eine italienische Mamma. Jeremy war ja wirklich lieb und nett, so wie er mir auf seine verschüchterte Art seinen Platz anbot und versuchte mich zu unterhalten, doch er traf überhaupt nicht meinen Geschmack. Das erste, was ich mit ihm machen würde, wäre eine rundum Veränderung. Ich fragte mich allen ernstes, ob er einen Spiegel besaß. So konnte man doch nicht freiwillig rumlaufen wollen. Doch ich hielt meinen Mund, war höflich und zeigte mich dankbar. Ich versuchte sogar ein Gespräch mit Jeremy zu beginnen, da sich die Erwachsenen ziemlich gut alleine beschäftigen konnten, während wir auf das Essen warteten. Doch meinem 'Verlobten' fiel nichts besseres ein, als mich über physikalische Abnormalitäten aufzuklären. Ich verstand wirklich kein einziges Wort davon, tat allerdings aus reiner Höflichkeit so, als hörte ich interessiert zu. Doch dabei drifteten meine Gedanken ab. Ich stellte mir vor, wie es wäre, wenn Ace neben mir sitzen würde, wie es wäre ihn als zukünftigen Verlobten zu haben und wie es wäre, wenn meine Eltern ihn akzeptieren würden. Ich malte mir aus, wie wir uns unterhielten und gemeinsam lachten, wie wir meiner Mutter zeigten, dass wir glücklich waren und zusammengehörten. Doch das waren alles Wunschträume. Und Träume waren bekanntlich Schäume. Und dieser Wunsch würde sich niemals erfüllen. Diese Erkenntnis traf mich schmerzlich, als meine Mutter das Thema Hochzeit während des Hauptganges ansprach. Ab diesem Zeitpunkt verstummte ich zusehends. Ich zog mich zurück, flüchtete mich in meine Wunschvorstellungen und hoffte, dass niemand bemerkte, wie mir das falsche Lächeln immer schwerer wurde, da mir immer mehr nach Weinen zumute war. Schließlich musste ich mich entschuldigen und auf die Toilette verschwinden. Dort schloss ich mich auf eine der wenigen Kabinen ein und ließ meinen Tränen freien Lauf. Der ganze Abend zeigte mir schmerzlich, wie aussichtslos meine Lage war. Und was noch viel schlimmer war, war die Erkenntnis, dass mir Ace niemals so nahe sein würde, dass ich ihn niemals mehr so an meiner Seite haben können würde, wie es für einen kurzen Zeitraum der Fall gewesen war. Ace gehörte nun zu Violetta und somit der Vergangenheit an, einer kurzen und glücklichen Vergangenheit. Die Zukunft sah für mich vor, dass ich einen mir völlig unbekannten heiraten sollte, damit meine Eltern ihre Firmen retten konnten. Wie es um mich stand, wie meine Wünsche und meine Gefühle waren, interessierte niemanden. Irgendwann verließ ich die Kabine wieder und stellte mich an eines der Waschbecken. Ich kühlte meine Augen, damit sie nicht allzu verquollen aussahen und richtete meine dezente Schminke wieder her. Niemand sollte sehen, wie mich das ganze mitnahm. Ich wollte stark sein und zeigen, dass ich darüberstehen konnte. Ich würde meinen Weg gehen, wie das wusste ich noch nicht, doch ich würde mich nicht unterkriegen lassen. Noch eine ganze Weile begutachtete ich mich im Spiegel und wandte mich dann ab. Obwohl ich eine ganze Weile auf der Toilette verschwunden war, schien dies, als ich zurück an den Tisch kam, niemand bemerkt zu haben. Nur Jeremy musterte mich kurz schweigend mit einem undefinierbaren Blick von der Seite. Kurz hatte ich das Gefühl etwas wie Mitleid in dessen Augen zu lesen, doch darin konnte ich mich auch getäuscht haben. Oder hatte er doch etwas bemerkt? --------------------------------------------------------------------------------- ein halbes jahr ist nun vergangen und es geht endlich weiter^^° es tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, doch nun habe ich endlich mein abitur hinter mich gebracht und habe wieder etwas mehr zeit, um mich dieser FF zu widmen. ich hoffe ihr habt noch interesse an ihr^^° viel spaß beim lesen und lasst mir bitte einen kommi da eure sweetmilka^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)