Cold as Ice von Carura (Mariku x Malik) ================================================================================ Kapitel 3: Damit du nicht frierst --------------------------------- Damit du nicht frierst... Schweigen herrschte im Wohnzimmer. Die drei jungen Männer schwiegen sich an, niemand sagte ein Wort. Isis saß auf dem Sessel und beobachtete sie. Es war ihr unangenehm, da die Stimmung sehr gedrückt war. Mariku saß einfach nur auf der Couch und starrte auf seine Hände die in seinem Schoß lagen. Rishid las in einer Zeitschrift und Malik starrte vor sich hin. Man sah ihm deutlich an, dass es ihm nicht passte, dass er gezwungen war, seine Zeit mit seinem Yami zu verbringen. „Wollen wir uns vielleicht nen Film anschauen?“, schlug Isis vor und sah die jungen Männer fragend an. Keiner von ihnen zeigte eine Reaktion. So langsam reichte es der Schwarzhaarigen wirklich. Wie stur konnte man nur sein? “Mariku, was für Filme siehst du gern?“ Sie lächelte, als sie den Yami ansprach. Dieser sah zu ihr auf und überlegte kurz. Er kannte keine Filme und sah sich auch so nie welche an. „Ich weiß nicht…“ Seine Stimme war ziemlich leise und Isis hatte nur gerade so eben verstanden, was Mariku gesagt hatte. Malik warf einen Seitenblick auf den anderen Blonden. Noch immer fragte sich der Kleinere, was mit Mariku los war. Was war mit ihm in den Schatten passiert, dass er sich so benahm? Malik verstand es nicht. Sein Blick verweilte noch etwas länger auf seinem Yami, was von diesem nicht unbemerkt blieb. Kurz sah er zu Malik rüber und dieser wendete sofort den Blick ab. Ein Kribbeln durchfuhr seinen Körper. Das war das erste Mal gewesen, dass in Maliks Augen kein Hass zu sehen war. Er hatte ihn leicht fragend und auch ein wenig verwirrt angesehen, was Mariku deutlich gespürt hatte. „Okay, wenn keiner was dagegen hat, such ich eben nen Film aus“, knurrte Isis und stand auf, um nach den Dvds zu schauen. Malik sah aus, als wollte er protestieren, doch er ließ es bleiben. Die Ägypterin kramte eine Weile in einem Regal herum, bis sie etwas Passendes gefunden hatte. Malik verdrehte die Augen. Er erkannte die Dvd Hülle sofort wieder. „Oh Isis bitte, nicht schon wieder“, maulte er und verschränke die Arme vor der Brust. Sie hatten sich diesen Film jetzt schon hundert Mal angesehen. Es war eine alberne Liebesschnulze, die anscheinend auch witzig sein sollte. Malik mochte den Film nicht. „Dann such was anderes raus, als dauernd zu nörgeln“, meckerte seine Schwester ihn an und stellte die Dvd in das Regal zurück. Malik zog eine kleine Schnute und stand auf. Keine Minute später hatte er auch schon gefunden, wonach er gesucht hatte. Ein Actionfilm. Das war jetzt genau das Richtige für ihn. Isis verzog nur genervt das Gesicht. “Wie wäre es, wenn du die anderen auch mal fragst ob sie das sehen wollen?“ Malik brummte etwas unverständliche und wandte sich dann an Rishid und Mariku. Der Dunkelhäutige zuckte nur mit den Schultern. Ihm schien es egal zu sein. Malik sah nun zu seinem Yami und hielt den Film so, dass er ihn sehen konnte. Der Blonde verstand nichts von Filmen und deswegen nickte er nur. Malik lächelte seine Schwester gespielt freundlich an. „Siehst du? Alle wollen das sehen.“ Sie seufzte nur und lehnte sich in ihrem Sessel zurück. Als Malik den Film eingelegt hatte, setzte sich der Jüngste von ihnen wieder zu seinem Yami auf die Couch. Rishid hatte sich auf der Zweiercouch lang gemacht und Malik bedauerte dies. Eigentlich wollte er nicht neben Mariku sitzen, doch jetzt wo der Film anlief, vergaß er ihn einfach und konzentrierte sich völlig auf den Fernseher. Der Film war nun zur Hälfte vorbei und Isis war auf dem Sessel eingeschlafen. Mariku legte den Kopf leicht schief. Neben ihm lag eine Decke. Unsicher nahm er diese zur Hand und wollte sie eigentlich über Isis legen. „Was machst du da?“, fragte sein Hikari misstrauisch und sah Mariku an. Dieser wurde jetzt nur noch unsicherer. Er warf schnell die Decke über die Schlafende und setzte sich an seinen Platz zurück. „Ich dachte nur… damit sie nicht friert….“ Malik starrte Mariku entgeistert an. Auch Rishid hatte das Geschehen mit wachsamen Augen verfolgt. Der Yami wollte sie zudecken, damit sie nicht friert? Mariku hatte sich wieder auf seinen Platz gesetzt und hielt den Blick nun gesenkt. „Nett von dir“, bemerkte Rishid nachdem er sich gefangen hatte und lächelte leicht. Mariku hatte nur kurz den Kopf gehoben, erwiderte das Lächeln aber nicht. Er warf einen Blick auf Malik, der ihn noch immer ansah. Der Ausdruck in seinen Augen war unergründlich. Es war dem Blonden unangenehm, von beiden Seiten so angestarrt zu werden. „Kann ich kurz ins Bad?“, fragte er leise und Rishid beschrieb ihm kurz den Weg. Der Hikari sah Mariku hinterher, wie er aus dem Raum verschwand. „Damit sie nicht friert…“, flüsterte er leise und sah nun seinen Adoptivbruder an, der ebenso ratlos schien, jedoch nur mit den Schultern zuckte. Mariku war inzwischen im Bad angelangt und wusch sich erstmal das Gesicht. Was war nur los? Früher hätte er im Traum nicht daran gedacht, Isis zuzudecken, doch jetzt fühlte er ganz anders. Wie Malik ihn angesehen hatte. Bestimmt hatte sei Hikari zuerst geglaubt, er würde Isis etwas antun. Er sah sich im Bad um. Alles war schön eingerichtet und sauber. Anders als in seiner Wohnung. Noch eine Weile stand er vor dem Spiegel und sah sich an, dann löste er den Blick auf sein Antlitz und verließ das Bad. Eigentlich wollte er ins Wohnzimmer zurückkehren, doch dann viel sein Blick auf Maliks Zimmertür. Sie stand einen Spalt breit offen und Mariku war hin und her gerissen. Der Yami ging langsam auf die Tür zu und öffnete sie ganz. Nachdem er das Zimmer betreten hatte, sah er sich neugierig um, fasste aber nichts an. Alles hier roch nach seinem Hikari. Malik war ziemlich ordentlich. Das war er schon immer gewesen, was auch an seiner strenger Erziehung liegen konnte. Mariku hatte sich auf das Bett gesetzt und sah sich noch immer um. Hier schlief Malik also. Mit seiner Hand strich er über die Bettdecke. Sie lag gefaltet am Fußende. Wie es wohl war hier zu schlafen? Etwas zögernd legte er sich hin und nahm Maliks Geruch in sich auf. Sein Hikari duftete nach Lavendel. Mariku liebte diesen Geruch. Nur kurz schloss er seine Augen und schon war es geschehen: Innerhalb weniger Augeblicke war der Yami eingeschlafen. Er fühlte sich wohl hier und durch den Schlafmangel war es auch nicht weiter verwunderlich. “Malik…“, flüsterte er leise und ein leichtes Lächeln legte sich auf seine Lippen. „Wo bleibt der denn?“, maulte der kleine Blonde seinen Adoptivbruder an. „Der ist jetzt schon seit ner Stunde im Bad, geh mal nachgucken, Rishid.“ Der Angesprochene hob eine Augenbraue und legte den Kopf leicht schief. Die Zeiten in denen Malik ihm Befehle erteilte waren vorbei. „Malik, wenn du wissen willst, was er tut, geh selber nachgucken. Mich interessiert es nicht wirklich“, gab er zu verstehen und vertiefte sich wieder in seine Zeitschrift. „Na gut, wie du meinst“, knurrte Malik und erhob sich von der Couch. Er lief direkt ins Bad, da es nicht abgeschlossen war. Mariku war nirgendwo zu sehen. Angestrengt dachte der kleine Ägypter nach. In der Küche war Mariku auch nicht. Nein, er war doch nicht etwa…? Schnell lief er zu seinem Zimmer und sah, dass die Tür geöffnet worden war. Er hatte sie nur einen Spalt breit offen gelassen. Wut kochte in dem Hikari hoch. Wie konnte Mariku es wagen einfach sein Zimmer zu betreten? In seinem Zimmer sah er sich kurz um und da lag er. Auf seinem Bett! Malik wollte grade anfangen loszuschnauzen, da hielt er inne. Schlief der Yami etwa? Er näherte sich der regungslosen Gestalt auf dem Bett und kniete sich davor. Mariku schien tief und fest zu schlafen und ein leichtes Lächeln lag auf seinen Lippen, wenn auch nicht deutlich zu erkennen. Schon irgendwie niedlich… Sofort brach er seinen Gedankengang ab und starrte auf den jungen Mann in seinem Bett. „Malik“, kam es wieder leise über dessen Lippen und der Hikari erschrak leicht. Träumte er etwa von ihm? Oder wusste er, dass er da war? Malik beugte sich leicht vor. Mariku hatte die Augen fest geschlossen und Malik beobachtet ihn noch eine Weile. Seine Hand glitt über das Bettlaken und schließlich, strich er ihm das weiche, sandblonde Haar aus dem Gesicht. Sofort zog er seine Hand zurück, als er spürte wie sich der Kopf des Yamis leicht in diese schmiegte. Sein Herz schlug schnell, doch wieso? Malik schüttelte schnell den Kopf und erhob sich. Er wollte Mariku jetzt nicht wecken. So wie er dalag konnte man meinen er wäre ein schlafender Engel. Gerade wollte er sich umdrehen und den Raum verlassen, da wandte er sich noch einmal zum Bett, und zog die Decke über seinen Yami. „Damit du nicht frieren musst…“, flüsterte er leise. Ein Seufzen verließ seine Lippen, als er das Zimmer verließ. Eigentlich hatte er Mariku anschreien wollen, was ihm denn einfiele einfach in sein Zimmer zu gehen, doch er hatte es nicht gekonnt. Das Bild, wie Mariku da auf seinem Bett lag und friedlich schlief, wollte nicht aus seinem Kopf verschwinden. „Wo ist er?“ Malik hatte gar nicht bemerkt, dass ihn seine Beine wieder ins Wohnzimmer getragen hatten. Er sah Rishid nur verwundert an und ließ sich auf die Couch fallen. „Mariku schläft“, gab er leise zu verstehen. Der Dunkelhäutige zog eine Augenbraue hoch. „Er schläft?“, hakte er noch einmal nach und Malik nickte daraufhin. „Irgendwie… ist er in meinem Zimmer und schläft jetzt in meinem Bett.“ Maliks Stimme war verwundert, als könne er selbst nicht glauben, dass dies wirklich geschah. Das war alles zuviel für Malik. Nicht nur Marikus Verhalten verwunderte ihn, nein, auch sein eigenes war mehr als bedenklich. Er hasste seinen Yami, er hatte ihm Schreckliches angetan, dass durfte er nicht vergessen. „Du lässt ihn in deinem Bett schlafen?“ Rishids Stimme holte ihn wieder aus seinen Gedanken zurück. „Was dagegen?“, knurrte der Kleinere. Hätte Rishid jetzt auch noch gefragt, wieso er das tat, hätte er ihn wohl geschlagen. Malik wusste doch selbst nicht, wieso er das zuließ. Sein Bruder sagte allerdings nichts mehr und Malik war mehr als froh darüber. Doch wo sollte er jetzt schlafen? Mariku in seinem Bett schlafen lassen war eine Sache, aber mit Mariku in einem Bett zu schlafen, eine andere. Nein, soweit würde es nicht kommen. Malik würde auf der Couch schlafen, soviel stand fest. Der Film lief immer noch, doch Malik sah nicht hin, auch Rishid fand die Zeitschrift, die er las spannender und Isis schlief noch immer auf dem Sessel. Der Film war schon lange zu Ende und Rishid war ins Bett gegangen, jedoch nicht ohne Isis vorher in ihr Zimmer zu bringen, was ihm auch gelang, ohne sie aufzuwecken. Der Jüngste der Familie saß noch immer auf der Couch und kaute an seinen Fingernägeln. Das hatte er schon ewig nicht mehr getan und es machte ihn ganz nervös. Seine Gedanken standen Kopf und sein Hirn tat ihm schon vom denken weh. Malik nahm die Decke, mit der Mariku seine Schwester zugedeckt hatte und kuschelte sich in diese. “Oh, stör ich, wolltest du schlafen, Hikari?“ Der Angesprochene schrak hoch und sah zur Tür. Mariku stand in dieser und musterte ihn. Sofort wandte Malik den Blick ab. Er sagte nichts, denn er wusste nicht was. Noch immer war er verwirrt gewesen. Malik sagte auch nichts, als Mariku direkt neben ihm platz nahem und ihn musterte. Der Kleinere hatte sich aufgesetzt. Wieso konnte der sich nicht woanders hinsetzen? Es waren noch die Zweiercouch und der Sessel frei, wieso um Ras Willen musste er sich ausgerechnet neben ihn setzen? Eine Weile schwiegen sie sich an, dann jedoch durchbrach der Yami die Stille. „Danke…“, flüsterte er leise und sah zu seinem kleinen Licht, was nicht grade glücklich aussah. Malik warf ihm einen verwirrten Blick zu. Was meinte er denn? Der Yami schien seine Gedanken zu lesen. „Ich meine, dass du mich zugedeckt hast. Damit ich nicht friere…“ Die Augen des Hikaris weiteten sich leicht. Hatte Mariku das etwa alles mitbekommen? Hatte der Yami nur so getan, als wenn dieser schlief? Malik sagte nicht ein Wort. Wut stieg wieder in ihm hoch. Doch bevor er irgendwas sagen konnte, begann der Yami wieder zu sprechen: „Ich hab gefühlt, dass du da warst und deine Stimme im Traum gehört. Ich habe... schon lange nicht mehr so gut geschlafen. Danke, kleines Licht.“ Malik war etwas erstaunt über die Worte des anderen, doch er fing sich wieder. „Nenn mich nicht so, ich bin nicht dein Licht.“ „Doch, dass bist du. Du strahlst so hell. Es ist warm und sehr schön…“ Malis Augen wanderten wieder zu dem Yami und stellte fest, dass dieser leicht lächelte. Er überlegte einen Moment, beschloss aber nichts mehr dazu zu sagen. „Isis und Rishid schlafen schon. Du kannst hier auf der Couch schlafen ich geh jetzt ins Bett.“ Keine Sekunde später war er aufgestanden und wollte den Raum grade verlassen, hielt jedoch noch mal inne und warf einen Blick zu seinem Yami, der den Blick wieder gesenkt hatte. Der Kleinere presste die Lippen aufeinander. „Schlaf gut, Mariku“, brachte er gerade noch hervor, bevor er den Raum verließ und in seinem Zimmer verschwand. Mariku saß noch immer auf der Couch. Er war ein wenig traurig, dass sein Hikari so zu ihm war, doch er hatte ihm einen guten Schlaf gewünscht. War das nicht schon was? Eigentlich war er nicht mehr müde, doch er legte sich trotzdem hin und zog die Decke über seinen Körper. Seine Gedanken galten Malik, dass taten sie immer. Er brauchte ein bisschen, doch dann schlief auch er friedlich ein. Fortsetzung folgt… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)