Glasherz von Rose (ItaxSasu) ================================================================================ Kapitel 4: Selbstloses Herz --------------------------- Yo, willkommen zurück o_oV xD Ok, jetzt sind wir also richtig in der Geschichte drin~ Ich hoffe, dass es euch auch dieses Mal gefällt~ --- „Du bist immer noch so schwach wie damals, das enttäuscht mich. Ich dachte, du hättest etwas aus dir gemacht, doch da hab ich mich wohl geirrt. Du bist es nicht wert“, wiederholte Itachi, der Sasuke mit seiner bloßen Präsenz zu fesseln schien. Auf der Stirn des Älteren bildeten sich langsam, aber stetig Schweißperlen, kleine, glänzende Tropfen, die ihm nach einer Weile in langen Striemen über das Gesicht liefen. So angespannt und voll Mordlust war er lange nicht gewesen. Am liebsten hätte er sofort sein Mangekyou Sharingan eingesetzt, andererseits genoss er viel mehr, wie sich sein Bruder verzweifelt gegen ihn zu wehren versuchte. Tatsächlich bemühte Sasuke sich umsonst: Er zappelte wild und schlug immer wieder gegen Itachis Arme, in der Hoffnung stark genug zu sein, um sich alleine zu befreien, doch alle Versuche waren umsonst. Anscheinend konnte Itachi allein in einer Hand so viel Kraft aufbringen wie sein Bruder, dessen Kragen ihm allmählich den Hals zuschnürte, in beiden Armen. Sasuke schaffte es gerade noch, ein paar einzelne Worte zwischen seinen Lippen hervorzupressen: „Das werden wir ja sehen… Bruder…“ Itachi riss die Augen weit auf, ließ sich nach hinten fallen und landete mit einer Art Rückwärtssalto in Verteidigungsstellung auf einem der Felsen. Der Baumstumpf, der eben noch sein Bruder zu sein schien, fiel mit einem dumpfen Geräusch auf den Boden und nur eine Sekunde später explodierte hinter ihm ein Sprengsatz. Für einen Moment schien der Himmel von dem Licht der Explosion erleuchtet zu werden. „Du musst schneller werden!“, lachte Itachi und versetzte Sasuke, der ihm von oben entgegen gesprungen kam, einen gezielten Tritt in den Magen. Der Jüngere ging nach Luft schnappend zu Boden. „Bruder, warum bist du so schwach? Warum bist du noch immer so schwach?“ Ohne Umschweife raffte Sasuke sich wieder auf, darauf gefasst, noch einen Tritt zu erleiden, doch Itachi baute sich ohne weitere Angriffe zu tätigen vor ihm auf und lachte weiter. Dieser hallende, grölende Klang setzte sich in Sasukes Ohren fest. Er versuchte, gegen den Gedanken anzukämpfen, schwach zu sein. Alles, was er wollte, war Itachis Worten von damals gerecht zu werden, den Worten, dass sein Leben einen Wert habe. Für das Ziel, stark zu werden, hatte er einiges riskiert. Er hätte nicht zugelassen, dass sein großer Bruder ihm noch einmal ins Gesicht sagen würde, dass er es nicht verdiene, von ihm getötet zu werden. Mit zitternder Hand trat er ihm entgegen und knurrte: „Lass mir die Chance, dir zu beweisen, dass ich ein wahrer Uchiha bin.“ „Bis jetzt erfüllst du meine Erwartungen nicht im Geringsten.“ „Dann sieh jetzt her!“ Mit einem Mal stürzte Sasuke auf seinen Gegner zu und formte blitzschnell ein Chidori. Das Knistern und Zwitschern erfüllte den Wald, so als ob tausende Vögel im Sturzflug auf sie hinab glitten. Dieses Mal war er sich sicher, dass Itachi die Attacke nicht mit der bloßen Hand aufhalten könne, nicht so, wie er nach ihm gegriffen hatte und auch nicht so wie damals. Der Ältere zog den Mundwinkel hoch, leckte sich einmal genüsslich über die Lippen und machte auf den Angriff hin einen Satz nach hinten. Mit der Funken schlagenden Lichtkugel auf der Handfläche stürmte Sasuke erst gerade auf ihn zu, machte daraufhin aber einen Schwenker an ihm vorbei, wobei er den trockenen Erdboden mit der freigesetzten Energie aufriss. Itachi, den Blick nicht von ihm nehmend, machte einen Schritt in seine Richtung und versuchte tatsächlich, nach Sasukes Arm zu greifen. Nein, dieses Mal war sich Sasuke sicher, dass es ihm nicht gelingen würde. Urplötzlich war er seinem Bruder nämlich nicht mehr zur Rechten, sondern zur Linken, und dabei schlug er ihm so schnell wie er konnte die Hand in die Seite. Für einen Moment glaubte Sasuke, dass Itachi ihm noch ausweichen könne, doch der Schlag saß: Er wurde durch die Wucht der Attacke nach hinten geschleudert. Trotzdem blieb er unverletzt, was Sasuke allerdings nicht wunderte. Er war nur froh, dass er getroffen hatte. Zum ersten Mal in seinem Leben hatte er geschafft, seinen ach so perfekten Bruder auszutricksen. „Glückstreffer“, dachte er zu vernehmen, „nicht weiter als ein reiner Glückstreffer.“ Solch eine Reaktion hätte zu seinem Bruder gepasst, aber dieser schaute ihm eher stolz als höhnisch entgegen. „Ich hätte nicht gedacht, dass du das ernst gemeint hast. Interessant“, war es, was er wirklich sagte. Es schien, als hätte er Sasukes Wert endlich anerkannt. „Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass du immer noch zu schwach bist, mir auch nur ein Haar zu krümmen. Nach außen hin gibst du dich als stark und selbstbewusst, aber du verbirgst damit nur die Tatsache, dass du immer noch Angst vor mir hast. Wie ein kleiner Käfer, der jämmerlich um Gnade winselt.“ „Das hättest du wohl gerne“, warf Sasuke sofort dagegen, die Hand zur Faust geballt. „Ich bin nicht mehr der bedauernswerte, kleine Junge von damals! Katon: Goukakyu no Jutsu!“ Ein riesiger Feuerschwall bedeckte den Boden und tauchte die Büsche in lodernde Flammen. Itachi musste wegen des laschen Feuers schmunzeln und konterte sogleich mit derselben Attacke, nur dass seine weitaus mächtiger war und nun auch die Spitzen der Bäume in ein flackerndes Rotorange tränkte. Inmitten der Glut und Hitze lieferten sich die Brüder ein Gefecht aus Schlägen, Tritten und Jutsus, die einander zwar nicht ebenbürtig waren, denn Itachis Angriffe hatten durchgehend mehr Erfolg, sich dagegen aber ausglichen, denn Sasuke bewies mehr Taktik und zeigte nun auch seine neu gewonnene Schnelligkeit. Irgendwann, es konnten Stunden gewesen sein, hielten sich die Beiden nur noch mit Mühe auf den Beinen. Sasuke hatte einige starke Schläge abbekommen, an seiner Brust klaffte eine tiefe Wunde und sein linker Arm schien gebrochen zu sein, Itachi ging erschöpft von der ganzen Hetzerei in die Knie, wenngleich er auch nur Kratzer erlitten hatte. So war es kein Wunder, dass beide völlig entkräftet und fast am Nullpunkt ihres Chakras zu Boden gingen. Der Ältere sank fluchend auf die Knie, wobei er sich mit beiden Armen Halt geben musste, um nicht zu stürzen. Er verfluchte sich erneut dafür, Sasuke damals nicht auch ins Jenseits befördert zu haben, vielmehr bereute er jedoch, dass er nicht vorhin die Gelegenheit genutzt hatte, um ihn umzubringen. Seine Neugier hatte ihn überrumpelt und er musste zugeben, dass er seinen kleinen Bruder unterschätzt hatte. Sasukes neue Kraft stimmte ihn glücklich. Er hatte also Recht behalten, was seine zukünftigen Fähigkeiten betraf – und das machte ihn wirklich stolz. „Nun gut“, hustete er heraus, „du bist stärker geworden.“ Sasuke, der vor Schmerz schreiend an einem Baum zusammengebrochen war, versuchte, seinem Bruder in dien Augen zu sehen, da er glaubte, sich verhört zu haben. „Ich hätte dir nicht zugetraut, dass du mir auch nur einen Schlag zufügen kannst. Du hast meine Erwartungen mehr als erfüllt. Sieht wohl so aus, als hättest du mit allen Mitteln versucht, in deinem erbärmlichen Leben etwas auf die Beine zu stellen. Aber das ändert nichts daran, dass du noch immer zu schwach bist, um mich zu töten, denn...“ Itachi zögerte kurz, bis dass er merkte, dass Sasuke sich an dem Baum wieder hochzog und versuchte, sich auf seinen zittrigen Beinen zu ihm vorzuarbeiten. „…dir mangelt es immer noch an Hass, Sasuke.“ Wutentbrannt stürzte der Jüngere mit letzter Kraft auf seinen älteren Bruder zu, taumelte dabei allerdings auf halber Strecke gegen einen größeren Stein und verlor die Kontrolle über seine Füße. Er war kurz davor, ohnmächtig zu Boden zu stürzen, da schnappte Itachi ihm ein weiteres Mal am Kragen und brüllte ihm ins Gesicht: „Du sollst mich hassen, verdammt noch mal!“ Sasukes Augen waren schon halb geschlossen, trotzdem konnte man erkennen, dass sich Tränen darin gebildet hatten. „Ich habe immer zu dir aufgesehen, Bruder“, begann er hustend und eine dünne Spur aus Blut und Speichel vermischte sich mit seinen Tränen. „Ich habe dich immer bewundert und dabei vergessen, was ich selbst kann. Du standest immer im Rampenlicht und ich musste ertragen, mit dir verglichen zu werden, obwohl ich wusste, dass ich dich niemals erreichen würde - und das alles nur, weil ich gehofft habe, irgendwann genauso zu sein wie du, der perfekte Itachi. Dabei hast du mich immer abgewiesen… Alles andere war dir wichtiger. Ich habe dauernd versucht, deine Aufmerksamkeit zu gewinnen, doch du hast mich gehasst.“ Inzwischen waren aus den unscheinbaren Tränen riesige Tropfen geworden, die sein Gesicht förmlich überschwemmten. Itachi schaute ihm trocken entgegen. „Ich habe es wirklich versucht, Bruder! Ich habe versucht, dich zu hassen! Mit jedem Tag wuchs mein Neid auf dich, aber ich konnte es nicht. Selbst als du alles aufgegeben hast und uns die Zukunft genommen hast, habe ich dich nicht verachten können.“ Itachis Hand lockerte sich allmählich. Er war verwirrt, erschrocken und wütend zugleich. Was erzählte sein Bruder da nur? Nach allem, was er getan hatte, behauptete dieser immer noch, er könne ihn nicht hassen? „Bruder, ich will dich nicht töten. Ich will nur, dass du einmal zu mir aufsiehst und mich anerkennst“, murmelte Sasuke, zwar noch verständlich, aber man konnte in seiner Stimme erkennen, dass er nicht mehr lange durchhalten würde. Der Ausdruck von Bedingungslosigkeit war aus Itachis Augen gewichen. Er atmete tief und schnell, die eine Hand zerrte den Tränen vergießenden wieder zu sich heran, die andere legte er behutsam um den verletzten Körper seines Bruders, so als ob er ihn nicht fallen lassen wollte. „Was redest du da, Sasuke? Ich hab unseren Clan vernichtet, ich hätte auch dich getötet, wenn du nicht so ein Schwächling gewesen wärst! Tu nicht so, als wäre nichts geschehen! Ich will, dass du mich hasst!“ „Warum?“ Vor Itachis innerem Auge tat sich das Bild von damals auf, von dem Tag, der alles veränderte. Er erinnerte sich noch genau an dieses Wort. Sasuke hatte immer wieder nach dem Grund gefragt. Vielleicht war es ja schon zu spät, um diese unscheinbare, aber wichtige Frage zu beantworten. Es war womöglich sogar zu spät, ihn dazu zu bringen, seine Ansichten zu ändern. Itachi hatte sich in allen Punkten in seinem Bruder getäuscht. Er hatte es nicht geschafft, die Fassade zu durchschauen, hinter der Sasuke sich versteckt hatte. Im Grunde hatte er gar nichts verstanden. Deswegen wollte er antworten. „Weil du jemand bist, dem sein Herz ganz allein gehören sollte.“ „Nein“, widersprach Sasuke mit letzter Kraft, bevor er bewusstlos wurde, „mein Herz gehört dir.“ --- Im Nachinein ist es nicht so kitschig geworden, wie ich dachte, hu XD Vielen Dank noch mal für eure lieben Kommis, das spornt mich richtig an ^_^ +Glasherz sehr lieb gewonnen hat+ Wahrscheinlich fang ich demnächst noch eine SasuNaru-FF an :D Bis zum nächsten Kapitel~ MiLu Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)