I'm your personal stalker von mathilda ================================================================================ Kapitel 1: let the sun shine into your verquolling eyes! -------------------------------------------------------- Die Sonne brennt sich glühend rot in meine geschlossen Lider und in meinem Hinterkopf kündigt sich in aller Freundlichkeit Mr. Kater an. Meine Zunge drückt sich pelzig und unförmig gegen meinen Gaumen und ich traue mich gar nicht die Augen zu öffnen in der Erwartung das der Katzenjammer, der mich nach der gestrigen Nacht wachgeküsst hat, sich dann in aller Härte bemerkbar macht. Die letzte Nacht. Viel weiß ich nicht mehr von ihr. Nur undeutlich erinnere ich mich noch, daran mit meiner festen Freundin Sora getanzt zuhaben....Apropos Sora, momentan spüre ich eindeutig die weiche Haut einer schlaffen Hand auf meinem Bauch, scheinbar schläft sie noch... Da ich mich kaum an die Party gestern erinnere... hat es sich wohl gelohnt. Denn mit dem schlichten Vorsatz sich bis ins Koma zusaufen war ich mit Sora ja überhaupt zu der Party hingegangen...und weil ich keine andere Wahl hatte. Wegen der eloquenten Gespräche und der atemberaubend intelligenten Teilnehmer dieser Festivität ganz sicher nicht! Worüber soll man sich auch mit Leuten unterhalten, die die durchschnittliche Intelligenz einer getragenen Synthetiksocke haben! Diese Menschen...Wesen...Was auch immer... waren, soweit ich mich daran erinnere, nicht einmal in der Lage einen vollständigen Satz zuformulieren! Sie kamen einfach nicht über die Stufe des Quiekens und Grunzens hinaus! Als Grund dafür, die Einladung von Mr. Strahlemann-Ohnehirn anzunehmen, hatte ich ihr genannt, dass ich die Prüfung zur Musikstudium an der von mir favorisierten Universität versiebt hatte. Mit einem ganz dummen Fehler! Ich hatte mich im Datum geirrt. Nun ja, teilweise war das ja auch der Grund. Aber eben nur teilweise. Ich konnte meiner Freundin ja schlecht erzählen, dass ich angenommen hatte, weil eben jener Taichi ’Brainless’ Yagami vor unserem gemeinsamen Eintritt in die Hochphase der Pubertät mein bester Freund gewesen war. Sie brauchte nicht zu wissen, dass ich damals Hals über Kopf den Kontakt zwischen mir und ihm restlos gekappt hatte, weil ich nervös in seiner Gegenwart wurde. Selbst jetzt, Jahre später, hört sich das noch total hirnverbrannt an. Was genau es war, was mir sagte, dass es besser war mich nicht mehr weiter mit Mr. Dooftrottel abzugeben... Weiß Gott... Weiß der Teufel... Was weiß ich?! Nichts?! Wahrscheinlich sagte mir mein Unterbewusstsein, dass es vergebene Liebesmüh war, sich weiter um einen Typen zu bemühen, der sein Leben einer kleinen Lederkugel und Essen verschrieben und die Intelligenz einer hohlen Walnuss hat. Eben jener hatte, nachdem er einige Zeit noch hinter mir hergedackelt und eine Erklärung gefordert hatte, ebenfalls keinen Wert mehr auf meine Nähe gelegt. Da er und ich völlig unterschiedliche Interessen hatten, er den Sport und ich die Musik, hatte jeder von uns seinen Kram gemacht ohne dem anderen in die Quere zu kommen. Mit dem Eintreten in die Oberstufe hatten wir so unterschiedliche Kurse belegt, dass wir uns lediglich nur noch in Ethik (über-)sahen. Nur ab und zu, wenn ich mal zuviel Zeit hatte, kam mir eventuell der Gedanken, was gewesen wäre, wenn wir uns damals nicht auseinander gelebt hätten. Auseinander gelebt! Das klingt ja, als hätten wir eine Beziehung gehabt!! Mein Vater benutzt diese Formulierung immer, wenn er über die Trennung von meiner Mutter redet! Ein schamloser Euphemismus, wenn man bedenkt, wie sich die beiden gegenseitig zerfleischt haben! Aber im Fall von Yagamis und meiner Freundschaft trifft diese Wortwahl nun mal bestens zu. Es gab keinen großen Krieg, wir haben uns nie bekämpft oder lautstark gestritten, jedenfalls nicht nachdem unsere Freundschaft abgekühlt war. Wir haben uns einfach ignoriert. Kein Wunder also, dass Sora, die erst seit der Mittelstufe diese Schule besucht, nichts von unserer früheren Freundschaft weiß. Und kein Wunder, dass ich etwas perplex war, als besagter Exbester Freund verlegen vor mir gestanden und diese Einladung ausgesprochen hat. Vor mir, denn Sora schien er gekonnt zu übersehen. Was weiß ich, warum?! Er hat mich mit diesen großen, schokobraunen Augen treuherzig angesehen, hat sich nervös den wuscheligen Schopf gekratzt und ehe ich mich versah, hatte ich schon zugesagt. Ich konnte meiner Freundin doch nicht sagen, dass ich nur „Ja.“ gesagt habe, weil mich Yagamis Augen regelrecht hypnotisiert hatten! Sie würde nur auf falsche Gedanken kommen und die Eifersuchtsschiene fahren. Etwas, was erstens total unnötig ist, schließlich steh ich nicht auf Jungs, und ich zweitens hasse wie die Pest, weil sie mir dann immer mit Sexentzug droht. Aber Sora hat sich ja glücklicher Weise mit der Antwort, ich sei deprimiert wegen der Uniabsage, zufrieden gegeben. Seufzend kuschele ich mich noch etwas dichter gegen den warmen, schläfrigen Körper meiner Freundin und genieße das Gefühl ihres nackten Haut an meiner. „Sora.“ Nuschele ich zufrieden und drehe mich um, um die Nase in ihren goldroten Haaren zu vergraben. Ich liebe den Geruch ihrer Haare, eine Mischung aus dem Zitrusshampoo, dass sie immer benutzt und ihrem dezenten Eigengeruch. Im nächsten Moment, reiße ich erschrocken die Augen auf und mir entweicht ein Schrei des Entsetzens. Denn das, was ich rieche, ist nicht Soras Geruch! Es riecht nicht nach Zitrusfrüchten, sondern ein leichter Zimtgeruch kapert ungefragt meine Nase. Es sind auch nicht seidigen Strähnen ihres roten Haares, die sich sanft gegen meinen Mund und mein Kinn schmiegen, als ich den versuche das Gesicht darin zu vergraben. Es sind spröde, relativ kurze Haare, die die sensible Haut meiner Lippen kitzeln. Was mich aber am Allermeisten schockt, ist dass der nackte Körper, der sich gegen meinen hüllenlosen Leib kuschelt, keinerlei weibliche Rundungen aufweist, ich dafür aber ein bestimmtes Körperteil im Lendenbereich an meinem Oberschenkel spüre. „OH GOTT!!!“ entfährt es mir und ich setze mich ruckartig auf. Was ich besser nicht getan hätte, wie mir mein dröhnender Schädel mit einem stechenden Schmerz signalisiert, der blitzartig über meine ganze Wirbelsäule fährt. Ich würde sagen, mich hat ein Kater im American-XXL-Deluxe-Format erwischt! Sogar mein Arsch hat Migräne! Ich stöhne gequält und verstecke meine Augen vor der Sonne die unbarmherzig durch eines der Dachfenster über meinem Kopf strahlt. Neben mir scheint nun auch die Person, mit der ich mir das Bett geteilt hatte, von den Toten zu erwachen. Ich spüre wie sich die dünne Sommerdecke bewegt und vernehme ein unwilliges Grummeln, als würde sich da jemand verzweifelt gegen das Aufwachen wehren. Offenbar vergebens, denn während ich noch versuche den gordischen Gedankenknoten in meinem Kopf zu entwirren, dringt ein leises aber deutliches Zeichen seiner geistigen Präsenz an mein Ohr. „Scheiße.“ Naja, so könnte man es auch ausdrücken. Nur nicht zu adäquat, Mr. Yagami! Vorsichtig, um die Sonne nicht unnötig herauszufordern, nehme ich die Hände vom Gesicht und drehe den Kopf zu ihm. „Sag mal, hast du ne Ahnung, was du in meinem Bett machst, Yama?“ nuschelt dieser, und versucht sichtlich die Geschehnisse des gestrigen Abends zu rekonstruieren. „Oder eher, wie du hier reingekommen bist...“ er mustert mich und weckt in mir irgendwie das Bedürfnis meinen bloßen Oberkörper zu bedecken, der bedenklicher Weise ebenfalls nackte Unterkörper befindet sich, zum Glück, unter der Decke. Moment, bitte mal das Band zurückspulen!! Wie hat er mich eben noch mal genannt? YAMA?! So hat er mich nicht mal in der intimsten Zeiten unserer Freundschaft genannt!! Einen Augenblick spiele ich mit dem Gedanken darauf einzugehen, doch dann entscheide ich mich eher dazu, pragmatisch an die Angelegenheit ranzugehen und ihn zu fragen, woran er sich noch erinnern kann. Vielleicht bringen wir ja gemeinsam etwas Licht in das Dunkel unseres Blackouts. Hinter Taichis Stirn sehe ich regelrecht die Rädchen rattern, während mich seine verwirrenden Schokoaugen weiter ansehen, als könnte es immer noch nicht fassen. „Hm... ich hab ’ne ganze Zeit dafür gesorgt, dass alle was zu trinken hatten...bis die alle verstanden hatte, wie man ’nen Flaschenöffner benutzt...hab mit denen auf den Abschluss angestoßen...“ Taichi sprach ungewöhnlich langsam, als würden Restalkohol und Schlaf seine Zunge erlahmen lassen. „Dann hab ich mich, glaub ich, irgendwann mit ein paar Leuten zu den stärkeren Sachen verzogen...großer Fehler!“ knurrte er, zog eine Fratze und rieb sich den augenscheinlich schmerzenden Kopf. „Dann gab’s irgendwann wohl irgendwie Stress...irgendwas mit irgend’nem Lampenschirm, den irgendwer irgendwem über den Schädel gezimmert hat...ich glaub, das warst du...das Opfer mein’ ich...würd’ ich aber nicht beschwören...“ Es trat Stille ein und er grübelte sichtbar, dann begann er plötzlich zu grinsen. „Ah!! Ich weiß! Deine Freundin, Miss Wie-heißt-sie-noch-gleich Schulmatratze Takenouchi...hat irgendwie einen auf Eifersucht machen wollen und vergessen gehabt, dass sie noch fünf Minuten vorher mit meinem Torwart rumgefummelt hat ...du scheinbar nicht und hast ihr das gesagt...daraufhin ist sie abgedreht, wie du so was behaupten kannst... sie, die treuste aller Frauen...blablabla... Du musst jedenfalls schon ziemlich blau gewesen sein... so ’rumzuschreien, passt ja mal gar nicht zu dir! ...na ja und dann hat se dir eins übergezimmert und ist abgerauscht.“ Okay. Ich erfahre gerade, dass ich im Suff von meiner Freundin getrennt habe und der hat anderes zutun, als zu grinsen wie ein Honigkuchenpferd!? Als so schadenfroh habe ich Tai gar nicht in Erinnerung!! Ich seufze und drehe mich weg. Leute die sich am Unglück anderer weiden, ekeln mich an! Im nächsten Augenblick durchzuckt es mich wie Blitz, als Tais Hand auf meiner Schulter zuliegen kommt und beruhigend mit dem Daumen über den Ansatz meines „Bizeps“ streichelt. „Glaub’ mir! Es ist nicht schade um sie!“ flüstert er so erschreckend nahe an meinem Ohr, dass ich eine Gänsehaut bekomme. „ Ich hab sowieso nie verstanden, warum du gerade sie wolltest! Du konntest doch quasi jede haben... beziehungsweise kannst.“ Tais wuschelige Haare kitzeln mein Schulterblatt, ich bin immer noch nicht in der Lage mich irgendwie zu rühren. Ob es an dem Schock bezüglich der Trennung von Sora liegt, daran splitterfasernackt in Tais Bett neben Tai aufgewacht zusein oder einfach an der seltsam fremden Vertrautheit von Tais Nähe...Ich weiß es nicht. „Sie hatte dich nicht verdient!“ grummelt leise Tai gegen meinen Rücken und ich verspüre den Wunsch mich umzudrehen, mich in seine Arme zu schmeißen und zu heulen. Denn seine sanfte Stimme, seine unaufdringlichen Gesten, all das gibt mir das Gefühl, als wäre unsere Freundschaft immer noch so eng, wie vor sechs Jahren. Vielleicht, wenn ich es darauf ankommen lassen würde, würde er sogar handeln, wie er es damals getan hätte. Würde mir über den Kopf streicheln, mich im Arm halten und warten, bis meine Tränen versiegt sind. Doch heute ist nicht vor sechs Jahren! Und ich bin selber Schuld, dass es nicht mehr ist, wie damals! Immerhin war ich es, der nichts mehr von unserer Freundschaft hatte wissen wollen. Auch wenn Tai weiterhin ein blöder, fußballfixierter, alter Fresssack ist, gerade in diesem Moment bereue ich es. Mehr oder weniger elegant verlasse ich fluchtartig das Bett, wobei ich beinahe grazil auf die Nase falle. Dass Tai mich erstaunt anglotzt, ignoriere ich geflissentlich und suche fieberhaft im Chaos von Tais Zimmer nach meinen Klamotten. Was die Unfähigkeit Ordnung zu halten angeht, hat jener sich offenbar nicht verändert. Bei meiner Suchaktion behindert mich der dumpfe Schmerz in meinem Unterleib, doch ich bleibe hartnäckig. „Matt! Jetzt leg dich schon wieder hin! Ist noch viel zu früh zum Aufstehen!“ bittet mich Tai mit einem Blick auf das Zifferblatt des Weckers, der auf dem Bücherstapel neben seinem Bett steht. Wie bitte?! Der will mich immer noch in seinem Bett haben?! „Bist du schwul, Junge?!“ fauche ich verwirrt und bin einen Moment später noch verwirrter, als Tai anfängt laut und herzlich zu lachen. „Hey! Was soll das!? Lach nicht so blöd! Verarsch mich nicht!“ maule ich und funkle ihn, die Fäuste in die Hüften gestemmt, an. Der soll mal mit dem doofen Gelächter aufhören!! Das macht mich schon wieder so nervös!! Genauso wie damals, kurz bevor unsere Freundschaft auskühlte! Eine seltsame Nervosität, die ich nicht erklären kann und eigentlich auch gar nicht will!! „Hast du meine Klamotten versteckt, oder was?!“ Verdächtige ich ihn und schenke ihm einen grimmigen Blick. Doch der lacht nur ungerührt weiter! „Woah!! Hör endlich auf mich auszulachen!!“ Mir ist der Geduldsfaden gerissen und ich stürze mich auf ihn, um ihn zu schütteln. Der Typ glaubt doch nicht wirklich, dass ich mich vergackeiern lasse!! Glaubt der, ich lasse mir doch nicht das sprichwörtlich bekannte, letzte Hemd klauen, ohne irgendwelche Gegenwehr!? Bin ich Jesus, oder was?! Hab ich irgendwelche Löcher an den Füßen, von denen ich nichts weiß?! Eigentlich bin ich gerade in der Planungsphase für einen kleinen, schnuckeligen Mordanschlag, da umfasst Tai auf einmal meine beiden Handgelenke befördert mich mit einem wohlkalkulierten Schwung auf die Matte. Was meinem schmerzenden Hinterteil überhaupt nicht gefällt. Oh Mann! Das der aber auch immer zuviel futtern muss! „Du solltest mal abnehmen!“ brummle ich während ich vergeblich versuche mich zu befreien. Aber Tai grinst nur breit, strahlt mich aus seinen verfluchten Schokoaugen an und wird auch noch frech!! „Na jetzt bist du ja doch zu mir gekommen! Außerdem lache ich dich nicht aus, sondern an!“ raunt er und jagt damit einen Schauer nach dem anderen über meinen Rücken. Was übrigens wieder ein unangenehmes Ziehen in meinem Gesäß auslöste. Scheiße, was ist gestern passiert?! Hab ich Steißbeinschlittern auf der Steintreppe im Keller gespielt, oder was?! „Oh Mann, Junge! Ist das denn so schwer, dass es deine zwei Gehirnzellen nicht begreifen können?! Ich will, dass du mich loslässt und mir meine Klamotten gibst, damit ich nach Hause gehen kann!“ seufze ich und gebe es auf, mich körperlich gegen Tai zur Wehr zusetzen. Leider ist er tatsächlich der Schwerere und Trainiertere von uns beiden. Ich bin eher so der Passivsportler, der es schätzt, anderen genussvoll beim Schwitzen zuzuschauen. Ich glaub in unserer Stufe hat niemand so viele Fehlzeiten in Sport, wie ich. „Du bist arrogant geworden, Matt.“ stellt Tai mit Enttäuschung in der Stimme fest. Vielleicht hat er sogar recht...aber kann ich, der talentierte, intelligente, unbeschreiblich gutaussehende Yamato Ishida, es mir nicht leisten stolz zu sein? Trotzig sehe ich Tai in die Augen und versuche zu ignorieren, dass sein linker Oberschenkel gerade mächtig auf meine volle Blase drückt. „Und in diesem Falle glaube ich eher, dass du nicht verstehst, was hier vor sich geht. Du bist so verdammt naiv, Ishida!“ Tai lacht leise überlegen. Wann in den vergangenen sechs Jahren ist aus meinem Tai denn so ein Psycho geworden?! Tai lacht. Und dann... Dann küsst er mich. Entgeistert reiße ich die Augen, als ich seine Lippen auf meinen spüren. Es ist kein fordernder Kuss. Nur ein sanftes aufeinandertreffen unserer Münder...Aber es reicht aus, um pure Verwirrung in meinem Inneren zum Brodeln zu bringen. Doch ehe ich mich einigermaßen an die seidigweiche Haut von Tais Lippen gewöhnen kann, löst er den Kuss auch schon wieder und sieht mich fest an. „Dann will ich dir mal aus deiner Unwissenheit helfen.“ Sagte Tai und sah gönnerhaft zum mir herunter. „Wir waren beide gestern absolut hinüber und wir wachen heute morgen nackt im selben Bett auf. Hinzukommt, dass du dich gestern von deiner Freundin getrennt hast und deshalb wohl emotional etwas angeschlagen gewesen sein müsstest. Darüber hinaus bin ich, wie du eben so treffend formuliertest, schwul. Woran unsere Freundschaft vor Jahren wohl auch kaputt gegangen ist. Erzähl mir bloß nicht, du hättest das nicht gewusst! Ich bin doch nicht blöd! Und zuletzt, du bewegst dich beim Gehen, als hättest du einen Stock im Arsch. Ende der Beweisaufnahme!“ Er grinst. „Was sagt uns das...?“ Ach du heilige Sch...uhschachtel!! Tai ist ...schwul...?!...DER Tai ?!....und...HÄ?!!! Ich brauche einen Augenblick um mit dieser Eröffnung klarzukommen. „Du meinst du....und ...ich ...wir haben...!!“ Tai nickt. „Also zum Strümpfe stricken oder Schach spielen war ich gestern ganz sicher nicht mehr fähig! Oder kannst du dich irgendwie daran erinnern, wie dir Sora nach der Sache mit der Trennung den Hintern versohlt hat?...Beziehungsweise, würdest du dir das gefallen lassen?!“ Nein! Aber ich kann mich auch nicht im Geringsten daran erinnern mit meinem exbesten Freund irgendeine Form von körperlichen Intimitäten ausgetauscht zuhaben... Und ich schätze mich nicht so ein, dass ich mir das gefallen lassen habe!! Jedenfalls nicht gestern Abend! Als unsere Freundschaft noch eng war, vor sechs Jahren, da schon. Da hätte es mich wahrscheinlich nicht mal gewundert, eines Morgens nackt mit ihm im Bett aufzuwachen. Ich hätte es sozusagen normal gefunden. Für uns beide war das damals normal! Damals lagen sich unsere Wohnungen quasi gegenüber und ich schlief oft bei den Yagamis, wenn mein Vater mal wieder aus beruflichen Gründen nachts außer Haus war. Zu dieser Zeit wusste ich noch nicht, dass berufliche Gründe ein sehr dehnbarer Begriff ist und malte mir einen übernächtigten Vater mit tiefvioletten Augenringen aus, der sich mit Kaffee zuschüttete und halb über seinen Akten einschlief. Nun ja... Aber damals waren wir halt noch Kinder. Dreizehn Jahre und stolz drauf. Eigentlich fühlten wir uns wer weiß wie erwachsen! Auf jeden Fall weitaus vernünftiger, als die Leute, die sich erwachsen nannten und doch nicht in der Lage ihre zwischenmenschlichen Differenzen rational zu klären. Für uns war damals alles so einfach. Jedenfalls bis ich zum ersten Mal einen Lovesong verfasste. Heute weiß ich nicht mal mehr wie sie hieß, aber sie besuchte unsere Klasse und hatte wunderschöne, lange, kastanienbraune Haare. Ich schrieb ein Lied für sie und übte wochenlang mit der Gitarre, damit ich es perfekt konnte wenn ich es ihr vortrüge. Es kam nie dazu. Ich war zu feige. Aber Tai erzählte ich davon. Gleich nachdem ich das erste Mal von ihr geträumt hatte. Ich schwärmte ihm begeistert vor, was für wunderschöne Augen und Haare sie hätte und wie toll ihre Stimme klänge. Er reagierte darauf relativ unspektakulär. Für Mädchen interessierte er sich eigentlich nicht, nur für Fußball... Heute weiß ich ja warum... Trotzdem hörte er mir geduldig zu und machte mir Mut mit ihr darüber zu sprechen. Und irgendwann stellte ich während unserer Unterhaltung fest, dass ich ja überhaupt nicht küssen konnte. Was wenn sie das wollte...ich wollte es ja auch irgendwie...Aber ich hatte doch noch nie ein anderes weibliches Wesen, als meine Mutter geküsst! Man verstehe meine Panik! Tja und Tai hat mir, als treusorgender Freund, damals geholfen. Es war seltsam und völlig anders, als bei einem Mädchen, wie ich etwa anderthalb Jahre später nach meinem ersten richtigen Kuss sagen konnte. Wir stellten uns beide verdammt ungeschickt an und es war irgendwie alles in allem einer der schlimmsten Küsse, die ich je bekommen habe. Vielleicht abgesehen von den feuchten Schmatzern, die mir meine amerikanische Großtante aufdrückte, wenn sie uns alle Jubeljahre mal besuchte. Es kann aber auch sein, dass es sich einfach komisch angefühlt, weil Tai eben mein bester Freund war. Es war nicht schlimm oder eklig, aber es fühlte sich auch nicht irgendwie toll an. Ich verstand wirklich nicht, was die Leute daran so spannend finden! Während ich so darüber nachdenke, fällt mir auf, dass mich die Option mit Tai intim gewesen zu sein, nicht wirklich schockt. Wenn so ein Unfall tatsächlich passiert sein sollte, dann kann man ja jetzt auch nichts mehr daran ändern! Immerhin habe ich mit Tai noch einigermaßen Glück gehabt, ich hätte ja zum Beispiel auch diesen hässlichen Typen aus dem Informatikkurs erwischen können! Wer weiß, wozu man(n) im besoffenen Zustand fähig ist! . . . Brrr! Das wäre eklig! Soll ich mal KOTZEN!! Nein, da ist Tai doch wohl eigentlich der Beste von den männlichen Vertretern unserer Spezies, der mir passieren konnte. Mit den wuscheligen, haselnussfarbenen Haaren und der goldschimmernden Sommerhaut, dem wohltrainierten Körper, dessen Muskeln aber keineswegs aufgeblasen wirken, den blassrosa Honiglippen, den schokobraunen Augen... STOP!! Jetzt reicht’ s aber!!! Naja, hässlich ist er jedenfalls nicht. Aber schwul bin ich deswegen noch lange nicht!! Und deswegen soll dieser Idiot jetzt von mir runtergehen!! „Okay! Selbst, wenn so was passiert sein sollte, erklärt das noch lange nicht, warum du meine Kleider versteckt hast und mich nicht gehen lassen willst.“ sage ich schließlich schnippisch und starte erneut einen Versuch mich ihm zu entziehen. Abermals vergeblich. „Ich hab deine Sachen nicht versteckt!“ Begehrt Tai auf, fügt dann aber trocken hinzu „Jedenfalls nicht, soweit ich weiß!“ Obwohl ich eigentlich sauer bin und es noch nicht mal besonders witzig ist, was er gesagt hat, schleicht sich gegen meinen Willen ein Grinsen in mein Gesicht. Er grinst zurück. Ich weiß nicht, wie lange wir uns so verdammt sinnlos angrinsen. Dann fällt mir auf einmal ein, dass ich ja noch eine zweite Forderung hatte. „Lässt du mich jetzt bitte los?“ Bitte ich und irgendwie liegt ein Amüsement in meiner Stimme, das ich nicht erklären kann. Vielleicht, weil er aussieht wie ein kleines Kind, wenn er diese Schnute zieht, oder weil mich seine Haare in unserer jetzigen Position im Gesicht kitzeln. „Nein.“ Tai flüstert so leise, dass ich ihn fast nicht verstanden hätte. Sein Atem streift meine Haut und löst eine Gänsehaut aus, die sich über den ganzen Rücken zieht. Die Decke hat sich wohl während unserer kleineren Rauferei verabschiedet, durch die ich in diese vertrackte Lage gekommen bin. Das bemerke ich als ich, Tais Blick ausweichend, über dessen Schulter sehe. Durch ein Kopfkissen ist mein Kopf etwas erhöht, was es mir ermöglich über seinen sonnenüberfluteten Rücken zu sehen. Diese Haut ist echt beneidenswert glatt und seidig! Sie hat eine wunderschöne, goldbraune Färbung und kurz über seiner linken Pobacke thront ein dicker, roter Mückenstich...hehe, selbst jemand wie Tai ist also nicht gegen die Viecher gefeit! „Ich werde nicht noch einmal aus deinem Leben verschwinden, Yamato!“ Tais Stimme ist nicht laut, aber sie klingt unnachgiebig und kalt wie Stahl. Seine Brust scheint mit der meinen nahezu zu verschmelzen und macht mir plötzlich bewusst, dass wir beide nackt sind. Fällt mir verdammt früh auf! Und genau das macht mir Angst. Dass es mich nicht schreckt, von einen mir inzwischen fremden, splitterfasernackten Mann auf der Matratze festgenagelt zuwerden. Das es mich.... JA, verdammte Sch...okolade!! Dass es mich scharf macht, ihm solchermaßen ausgeliefert zu sein!! „Tai, bitte!“ Okay, das hörte sich jetzt etwas kläglich an! Hm...da gibt nur eins!! Sich gerade das zunutze machen! Bleibt mir wohl eh nicht anderes übrig. Also setzte ich den bettelndsten Welpenblick auf, den ich in petto habe und hoffe darauf, dass Tai mich darauf endlich loslässt und nicht merkt, dass mein ganzes Blut sich gerade auf Wanderschaft in südlichere Gefilde gemacht hat. Oder macht der Kerl das extra, dass er so stimulierend gegen meinen Bauch atmet... Äh...stimulierend atmet?! ...äh... ...seinen Bauch gegen meinen Bauch im Rhythmus seines Atmens bewegt... Klingt auch nicht unverfänglicher... Ich glaube, langsam muss ich mir ernsthafte Sorgen um meine geistige Gesundheit machen. Es kann natürlich auch einfach sein, dass es an der mangelnden Sauerstoffzufuhr für mein Hirn liegt, denn mal ganz ehrlich, was macht dieser verdammte Oberschenkel zwischen meinen Beinen! Und ist es wirklich notwendig, dass Tai ihn die ganze Zeit leicht bewegt?! „Nein, Yama!“ formen Tais Lippen nur wenige Millimeter über meinen. Ich kann seine Worte, diese Auswölbung seines Atems, eher spüren als dass ich sie höre. Und er küsst mich erneut. Diesmal etwas länger und ich muss mir eingestehen, dass dieser Kuss nichts mit dem ungeschickten von damals gemein hat. Er ist nicht grob, ebenso wie Tai mir mit seiner `Geiselnahme´ keine Schmerz zufügt, aber er ist unnachgiebig und fordernd. Es ist als, sähe er es als sein Recht an, mich küssen und in diese Verwirrung stürzen zu dürfen. Seine Zungenspitze tippt immer wieder gegen meinen trotzig verschlossenen Mund. Nein! Ich werde mich nicht zu seinem Spielball machen!!!...Obwohl er verdammt gut mit Bällen umgehen kann... Aber NEIN! Das kann er sich abschminken! Er ist es ja vielleicht, aber deswegen muss ich doch nicht schwul sein!! „Hmpf!“ mein Mund öffnet sich zu einem schmerzhaften Stöhnen und ich reiße die Augen auf, als er plötzlich sein ganzes Gewicht auf seinen linken Oberschenkel verlagert und somit mein armes, kleines...na ja nicht sooo kleines...na ja, ihr wisst schon. Es tut weh. Verdammt weh. Und dieser Mistkerl nutzt meinen Schmerz aus um, mit seiner verdammten Zunge in meinen Mund zu gelangen! Das tut nicht nur physisch sondern auch psychisch weh! Dieser Mensch, dem ich einmal mehr vertraut habe, als meiner eigenen Familie, ist bereit mir derart weh zutun nur um mit dieser Zunge in meinem Mund rumwurschteln zu können!! Das ist mehr als demütigend! Besonders für mich, der ich so stolz bin. Und jetzt, verdammte Sch...immelpilze, müssen zur Krönung auch noch ein paar Tränen unter meinen vor Schmerz und Schmach zusammengekniffenen Lidern hindurchstehlen! „Yama?“ Yagamis Stimme. Er hat endlich aufgehört. Ich kann wieder atmen. Mein Unterleib schmerzt immer noch. Aber es ist die Erniedrigung, die mich stumme Tränen vergießen lässt. Ich wage es nicht neben mich zu blicken, wo er sitzt...scheinbar selbst geschockt von dem, was er gerade getan hat. Ich kenne Tai...oder eher ich habe geglaubt ihn zu kennen...ich kannte ihn mal... Jedenfalls ist er nicht der Typ, der so etwas tut! Selbst wenn er noch so schwul ist! Ich habe mich gerade insoweit gefangen, dass ich darüber nachdenken kann, mich anzuziehen und nach Hause zu gehen, als ein ungewohntes Geräusch an mein Ohr dringt. Ein Geräusch, das mich unverständlicher Weise noch mehr zu verletzen vermag, als Tai es eben getan hatte. Das mir, so wenig ich es auch kapiere, direkt ins Herz schneidet. Tai WEINT. . . . =>!KAWOOOM!<= Die Zimmertür flog halb aus den Angeln so schwungvoll wurde sie aufgerissen. „TAI, du verdammter Idiot!! Was um Himmelswillen hast du mit der Wohnung angest... OH! MEIN! GOTT!!!“ Hikari Yagami, Tais zwei Jahre jüngere Schwester und Freundin meines zwei Jahre jüngeren Bruders, steht in der Tür und starrt ihn...mich...uns...das ganze Desaster hier...an, als sei sie auf einmal zur Salzsäule erstarrt. Wie mag es wohl für sie aussehen...? Ich und Tai, beide vollständig nackt, beide in seinem Bett sitzend und beide heulend wie die Schlosshunde. „Oh...Okay...Ich frage jetzt nicht, was hier passiert ist! Ich gehe jetzt raus und tue so, als wäre nichts gewesen.“ sagt sie schließlich bemüht ruhig und dreht sich langsam um. „Ich glaub ich brauch ’nen Kognak!“ murmelt sie noch, dann schließt sich die Tür wieder. Die Arme. „Yama, es tut mir leid!“ flüstert Tai und ich wende meinen Blick von der Tür ab und ihm zu. Er weint immer noch. „Ich wollte dir nicht wehtun! Ich wollte nur nicht, dass es wieder so ist wie vorher!“ schüchtern streckt er die Hand und wischt bebend die Tränen von meinen Wangen. Was bei der vorherigen Aggressivität zuviel war, ist nun zu wenig. Seine Zurückhaltung, die so überhaupt gar nicht zu Tai passt, bringt mich schier um den Verstand. Es ist einfach so verdammt ungewohnt, dass diese unschuldigen Berührungen seiner Finger meine Haut zum Glühen bringen. „Du darfst mich nicht schon wieder verlassen! Lass mich nicht wieder allein!“ wimmert er und sein ebenmäßiges, goldbraunes Gesicht glänzt nass in der Morgensonne von den immer neuen Tränen. Er streichelt meinen Kinnbogen entlang zur Schläfe, spielt mit den widerspenstigen Strähnen, die sich vor meinem Ohr kringeln und beginnt mich schließlich zärtlich hinter dem Ohr zu kraulen. Und in diesem Moment verstehe ich, warum. Ich verstehe, warum Tai getan hat, was er getan hat, als ich seine zärtlichen, scheuen Finger meine Haut liebkosen spüre. Ich begreife, warum Tai mich so vehement nicht gehen lassen wollte. Und ich beginne zu ahnen, warum es damals auf einmal so anders zwischen mir und ihm gewesen war, warum diese Andersartigkeit mich sosehr verunsicherte. „Tai!“ Ein Flüstern, zu mehr ist meine Stimme nicht fähig. Aber Tai hörte es doch und sah mir daraufhin mit seinen Schokoaugen direkt an. Also eigentlich bin ich ja nicht schwul, aber Ausnahmen bestätigen ja bekanntlich die Regel und Taichi Yagami ist eine wandelnde Ausnahme! Vielleicht ist das die Erklärung dafür, dass ich überhaupt daran denke mir einzubilden das unbändige Verlangen zu verspüren ihn zu küssen! Geschweige denn dass ich diesen `Plan´ auch noch umsetze! Aber das tue ich. Und es ist schön. Unbeschreiblich schön, diese seidigen Lippen zu spüren, zu fühlen wie sie sich unter der bloßen Berührung sanft teilen und ein elektrisierender Kampf unserer Zungen entbrennt. So schön, dass ich erst wieder zu einem kurzen, klaren Gedanken fähig bin, als ich mich erneut in die Kissen gedrückt sehe. Diesmal hält Tai meine Hände nicht fest, sodass ich eine in seinem struppigen Schopf vergraben kann. Die andere streicht unruhig über den braungebrannten Rücken des Typen über mir. Eben jener Typ sieht mich jetzt in einer Mischung aus Angst und Verlangen an. „Wir sollten das lassen, Yama! Du hast wahrscheinlich recht und das gestern war nur ein Ausrutscher. Du stehst ja auf Mädchen.“ Seine Stimme klingt seltsam gepresst und hohl. So, als wollte er am liebsten erneut weinen. Dabei versucht er doch tatsächlich ein überzeugendes Grinsen hinzukriegen. Aber mich kann er damit nicht verkohlen! Meine Sensoren waren, was seine Gefühlslage anging, immer sehr sensibel gewesen und auch jetzt scheine ich meine Antennen diesbezüglich nicht eingebüßt zu haben. Eigentlich tut er mir ja leid, doch irgendwie kann ich ihn nicht mit einer einfachen Entschuldigung davon kommen lassen, jetzt muss er erst mal ein bisschen leiden. „Klar steh ich auf Mädchen!“ grinse ich ihn an. „Lange, schlanke Beine, ein wohlgerundeter aber knackiger Po, weiche Pfirsichhaut und ordentlich Holz vor der Hütte...das hat doch was!“ Ein leicht entsetzter, trauriger Blick aus Tais Augen und er hätte mich schon fast wieder soweit, alles zu tun um diesem `armes, gequältes verletztes Hündchen´-Blick zu entgehen. Aber noch habe ich einen letzen Rest Beherrschung in mir. Er entfernt sich von mir und steht auf. Moment! So war das aber nicht gemeint!! Gerade fing es an mir zu gefallen, du dummer...! Aber dass würde ich ihm nicht zeigen!! Noch nicht!! Auch wenn der Idiot jetzt anfängt in dem Chaos seines Zimmers nach Kleidern zusuchen, die man noch halbwegs tragen kann!! „Du bist ein Arsch, Ishida!!“ Au!! Das tut weh!! Sag so was nicht!! Und nicht so mit Blicken erstechen!! Ich will gerne noch etwas leben!! Okay ich geb’s auch auf, dich zu ärgern, aber bitte nicht töten!! „Du weißt es doch genau! Warum musst du dann noch unbedingt in eiternden Wunden rumbohren!! Macht es dir so einen Spaß mich zu quälen?!“ Wenn du so fragst... JA. Oh, er hat scheinbar meine Jeans gefunden!! Und mein Hemd!! Wah! Meine ganzen Sachen sind wieder da!! Oh Freude!! „Ich sage nicht, dass es gut war, was ich getan habe! Aber du musst nicht auch noch darauf herumreiten, dass ich dich vielleicht ein ganz kleines bisschen vermisse!!“ Oh! Ich hatte ganz vergessen, dass ich nicht der einzige mit großem Stolz bin! Aber... Was hat er eben gesagt? Er hat doch nicht gesagt... Ich habe mich doch verhört als... „Du...vermisst mich?“ Okay...ich hiermit ist es offiziell! Ich werd’ gefühlsduselig und meine Stimme klingt wie... Ich mutiere zum Mädchen! Mit einem raschen Blick Richtung eigene Körpermitte versichere ich mich, dass wenigstens dort noch alles beim Alten ist. „Bist du taub oder was?!“ ist die unfreundliche Antwort meines exbesten Freundes. Ich kenne diesen Ton, auch wenn Tai ihn damals mir gegenüber sehr, sehr selten angewendet hat. „Nun zieh diese verdammten Klamotten an und verschwinde!!“ Befiehlt er und wirft mir meine Kleider ins Gesicht. Einen Moment stehe ich nur wie angewurzelt. Tai klingt schon wieder nach Tränen...! Doch dann beschließe ich zutun was er sagt. Hastig steige ich in meine Hosen und stülpe mein T-Shirt über den Kopf. Tai wendet mir immer noch konsequent den Rücken zu, als ich fertig angezogen bin. Aber gehen kann ich noch nicht...meine Schuhe sind futsch. Also begebe ich mich selbst auf Expedition und suche in den undurchdringlichen Weiten von Tais Zimmer, nach meinen Chucks. „Tai, weißt du...“ „Geh endlich!!!“ werde ich von ihm unterbrochen und fahre unter dem rüden Ton seiner Stimme zusammen. „ Aber...“ „Hau ab!!! Verpiss dich !!! Mach die Fliege!!!“ schneidet er gleich darauf erneut wieder das Wort ab. Langsam wird es mir zu doof! Denkt der denn, er kann mich einfach so anpflaumen?! Bin ich sein Hanswurst, oder was?! „Jetzt mach aber mal ’n Punkt! Ich kann doch nicht hexen!!“ blaffe ich und es ist nun an ihm erschrocken zusammenzuzucken. „Ich kann dass jetzt doch auch nicht mehr ändern!! Es ist halt passiert, okay?!“ Keine Antwort. Tais Atem geht schwer und rasselnd. Zwischendurch glaube ich einen getarnten Schluchzer zu hören... Aber ich weigere mich, einzusehen, dass es so ist. „Nein, Matt!“ Tais Stimme ist nicht mehr laut und voller Härte! Sie ist schwach, wie ein Windhauch und so leise, dass ich ihn kaum verstehe. „Ich kann es nicht einfach so hinnehmen! Versteh mich doch endlich!“ Er dreht sich um. Zeigt er, was ich nicht sehen will. Seine Schwäche. Er ist immer noch nackt und macht sich auch nicht die Mühe seine Blöße in irgendeiner Weise zu bedecken. Die Arme hängen kraftlos rechts und links herab, Tränen quellen unerlässlich aus seinen glasig braunen Augen. Ein dünnes, rotglitzerndes Rinnsal zeichnet sein Kinn, er hat sich wohl die Lippe blutig gebissen. „Ich liebe dich, Matt! Verdammt ,ich liebe dich schon solange, dass ich gar nicht mehr weiß seit wann! DU bist der Grund, weswegen ich mich für das eigene Geschlecht interessiere!!!“ Leise aber unüberhörbar fressen sich seine Worte in mein Innerstes. Ehe ich irgendwie darauf reagieren kann packt er mich hart am Oberarm und zieht mich an sich. Schraubstockfest umschlingen mich seine Arme und seine Nacktheit, die ihn eben noch so bemitleidenswert erscheinen lies, macht ihn nun so bedrohlich. „Tai hör a...“ Meine zaghaften Versuche ihn dazu zu bringen , mich loszulassen, werden abgewürgt. Sein rechter Arm verweigert mir jeglichen Fluchtversuch, während die andere Hand in meinen Nacken wandert. „Wenn du ein Mädchen wärst....hätte ich mich genauso in dich verliebt.“ wispert Tai und seine Stimme klingt ebenso unbarmherzig wie seine `Umarmung´. Die Finger in meinem Nacken kratzt über meine Haut, als sei beginnen meine Haare aufzuwickeln. „Zwing mich nicht vergessen zu müssen, dass...“ er beendet den Satz nicht, kommt stattdessen meinem Gesicht immer näher. Ich konnte nichts anderes tun, als ihm ins Gesicht zu starren. Selbst, wenn er mich nicht festhalten würde, wäre ich nicht imstande mich zu rühren. „Ich habe dich doch gewarnt dass du gehen sollst!!“ sagt mit der Atem auf meinen Lippen. Warm hinterlässt er ein Prickeln auf der sensiblen Oberfläche. Sein Blick bohrt sich in meinen, als wollte er mich hypnotisieren...wenn ich mich so ansehe, wie ich da stocksteif rumstehe, hat er es wahrscheinlich schon geschafft. Er wird mich wieder küssen wollen. Aber... Will ich das? Beim ersten Kuss heute morgen war ich zu verwirrt um etwas dagegen zutun. Dann tat es weh... und dann dieser Wunsch ihn zu küssen ...dann erneut die Unsicherheit... Warum tue ich das hier?! Warum lass ich das zu?! Wir sind beide erwachsene Männer! Ich bin doch kein kleiner Junge mehr, an dem man sich ohne wirksame Gegenwehr vergehen kann. Und soviel schwächer bin ich nun auch nicht!! Es wäre selbst Selbstbetrug zu sagen, ich könnte mich nicht befreien. Im nächsten Moment spürte ich wieder Tais Lippen auf meinen. Seine Rechte krallt sich fest in meinem Rücken, die Linke ist in meinen Haare gegraben. Es macht mir Angst! Diese Nähe, die ich nicht mehr kenne, nicht mehr wirklich zurückgeben kann, sie scheint mich zu erdrücken. Ich will protestieren, doch Tais Lippen ersticken jeden Laut. Panisch rasen meine Pupillen durch den Raum. Ich würde alles sehen, nur nicht ihn. Und dann gerät etwas in mein Blickfeld, dass mich zum Handeln bringt. Etwas, was mich dazubringt, sämtliches Zögern zu überwinden. Meine Chucks! Diese kleinen buntbemalten Kunstwerke sind der letzte Auslöser, das zutun, was ich ohnehin will. Im nächsten Moment landet ein völlig Verdutzter Taichi Yagami auf dem Boden. Ich packe meine Schuhe und wetzte barfuss aus dem Zimmer. Meine nackten Füßen patschen auf den Steinfliesen im Treppenhaus, als ich mehrere Stufen überspringend hinunter auf die Straße haste. Mein Atem sticht in meiner Brust. Ich traue mich nicht mich umzudrehen. Der Asphalt drückt sich schmerzhaft ein Profil in meine Sohlen. Die Passanten die mich, irritiert anglotzen, weil ich barfuss, mit den Schuhen in der Hand durch die Stadt renne, ignoriere ich. Erst als ich in der U-Bahn auf einem der Plastiksitze innerhalb des Gefährts platzgenommen habe und dieses angefahren ist, wage ich es mir die Zeit zunehmen, mir meine Chucks überzustreifen und zu schnüren. Kapitel 2: Just wanna have my brother back ------------------------------------------ Die goldene Flüssigkeit zog funkelnde Kreise im Glas, als ich es sachte in meinen Händen drehte. Die Mittagssonne schaute durch Küchefenster herein und spielte mit den bernsteinfarbenen Schlieren, die durch den hochschwappenden Kognak entstanden waren. Ich muss sagen, dass eben Gesehene hatte mich geschockt. In der Vergangenheit hatte es mein Bruder nicht leicht. Er hatte seine Probleme damit, die Balance zwischen Außen- und Innensicht zu finden. In dem Versuch die Erwartungen der Außenwelt vollständig zu erfüllen, überging Tai den eigenen Wunsch nach Privatheit und Familie. Vielleicht war das der Grund, warum er und Yamato Ishida irgendwann den Kontakt zu einander verloren hatten. Ich glaube Matt, als Musiker und Bühnenmensch, und der ewig offene, ewig optimistische Tai hatten sich gegenseitig in ihrer Sucht nach Aufmerksamkeit und öffentlicher Anerkennung hochgeschaukelt. Matts Bühnenshows wurden jedes Schulfest ausgefallener und exzentrischer, während Tai begonnen hatte jede Party, jedes Treffen mit Freunden und natürlich auch den Fußballplatz als Bühne zu nutzen. Irgendwann war wohl der Zenit erreicht und der Absturz rammte Tai mit ungebremster Wucht in den Boden. Offenbar ging dabei auch die Freundschaft zu Matt in die Brüche. Von einem Tag auf den anderen kam Matt nicht mehr zum Essen. Man fand Matts Wäsche nicht mehr auf dem Extrastapel im Wäschekorb und es flogen keine Kissen mehr entgegen, wenn man Samstagmorgens die Zimmertür meines Bruders öffnete. Stattdessen musste ich erst das eine oder andere Mal dagegen laufen ehe ich begriff, dass Tai sein eigenes Reich ab jenem Zeitpunkt hütete, als wäre es das Bernsteinzimmer und enthielte mindestens den Schatz der vierzig Räuber. Bis in die frühen Morgenstunden konnte man das Gebläse seines Rechners surren und die Tastatur unter dem hastigen Gehämmer seiner Finger klackern hören. Ab und zu vernahm man das leise Klingen der Thermoskanne mit extrastarkem Kaffee, wenn Tai sie auf dem Tisch abstellte. Dad sagte, es wäre eine Phase der Pubertät und das würde sich normalisieren. Mum fragte, wann die Phase denn vorbei sei und Tai wieder schlafen würde. Denn Tais tägliche Aktivität hatte sich nicht im Geringsten gewandelt. Er brauchte die gleichen Noten, wie zuvor nach Hause, verbrachte die Nachmittage mit seinen Freunden und mauserte sich sogar zum Kapitän der Fußballmannschaft unserer Schule. Ich fragte mich Ähnliches, doch mir ging es eher darum, dass ich ihn als Bruder vermisste. Oft sah ich ihn wochenlang nicht, da er erst spätabends heimkehrte und sich gleich in seinem Zimmer verbarrikadierte. Was war nur aus dem Tai geworden, der mein Bruder war, mit mir blödelte und mir bei den Hausaufgaben half?! Was ließ ihn sich derart abkapseln?! Der Geruch von gegorenen Früchten stieg mir in die Nase, als ich sie tiefer in den Trinkkelch versenkte. Um mich herum herrschte ein Mordschaos. Tai würde es bis zum Abend aufgeräumt haben, dafür würde ich schon sorgen, dachte ich und leerte das Glas mit einem Zug. In diesem Moment fiel mir ein, dass ich Kognak eigentlich überhaupt nicht mochte, ich schüttelte mich und stellte das Glas angewidert in die Spüle. Das Klingen des Glases auf dem Aluminiumboden des Waschbeckens würde übertönt von lautem Getrappel. Ehe ich begreifen konnte, dass es Matt gewesen war, der barfüßig aus dem Zimmer meines Bruders floh, rastete Wohnungstür mit einem ohrenbetäubenden Knall ins Schloss ein, der die Zargen noch sekundenlang schnarren ließ. Einen Moment lang tat ich gar nichts, dachte nichts, starrte nur in den leeren Flur. Doch schließlich konnte ich mich dazu aufraffen, mich soweit zusammen zu reißen, dass ich in Tais Zimmer gehen konnte. Mein Bruder saß splitterfasernackt und die Knie an die Brust gezogen auf dem Fußboden, hatte den Kopf in Nacken gelegt und den Mund weitgeöffnet. Um ihn herum lagen Kleidung, Sportsachen, Schulunterlagen und Bonbonpapiere seine Hände krallten sich so fest in seine Unterschenkel, dass die Fingerknochen weiß hervor traten. Er schien mich gar nicht wahr zu nehmen. Selbst als ich ihn anschrie, er solle doch irgendetwas sagen, reagierte er nicht. Er machte mir Angst. Und das ist der Grund, warum ich heute auf dem Besuchsstuhl in Tais Zimmer sitze. Die Möbel der Klinik sind weiß lackiert und irgendwie hat die ganze Atmosphäre etwas sehr Kaltes an sich, das im krassen Gegensatz zu Tais „kreativen Chaos“ im heimischen Zimmer steht. Tai sitzt auf der Bettkante, seine Haare sind millimeterkurz geschoren und seine sonst so golden braune Haut wirkt seltsam graustichig. „Schau nicht so, mir geht’s gut. Das ich anders aussehe liegt nur an den Tabletten.“ Die Augen meines Bruders zwinkern mir aus geschwollenen Lidern entgegen. Er wirkt so ruhig, doch ich habe gesehen, wie seine Hände zitterten, als der Pfleger mit dem Medikamentenwagen hereingefahren kam und ihm seine Portion reichte. „Beruhigungspillen.“ hatte Tai erklärt und zwei weiße, runde Dinger geschluckt „Stoffwechselmedikament.“ zählte er weiter auf und schob sich eine rote, rautenförmige Pastille in den Mund „Antidepressivum.“ beendete er seine Erklärung und beförderte die letzte Tablette, sie war maigrün, in seinen Schlund. Nun sitzt er hier. Entspannt, fast schon phlegmatisch. Er wirkt auf mich wie ein gebrechlicher, träger Mann, nicht als wäre er gerade neunzehn Jahre alt geworden. „Ich mache, dir keine Vorwürfe, Schwesterchen!“ sagt er schleppender Stimme und fährt sich etwas unkoordiniert über den Stoppelkopf. „Ich hätte genauso reagiert, ich….bin einfach verrückt.“ Seine Stimme klingt ungewohnt resigniert. Der Klos in meinem Hals wird in meinem Hals wurde immer größer. Was hatten diese Leute aus meinem energiegeladenen, starken großen Bruder gemacht? „Ich hatte einfach Angst in diesem Moment, Tai! Ich…wollte doch nur, dass die vom Notdienst dich irgendwie wieder zu Bewusstsein kriegen.“ Ich weiß, dass er weiß, dass ich mir nur schwer die Tränen verkneifen kann. Seine Hand streichelt etwas hilflos meinen Oberarm. „Es war richtig so. Die vielen Bilder, dass ständige Beobachten, mein seltsames Verhalten…es ist kein Wunder, dass du Angst hattest, dass Yama nichts mehr mit mir zutun haben wollte.“ Yama. Ich weiß nicht, wann er angefangen hat, Matt so zu nennen. Um ehrlich zu sein, weiß ich erst, seit Tai mehr oder minder freiwillig den Datenspeicher seines Rechners seinem behandelndem Psychiater zur Sichtung überlassen hatte, das ihn die zerbrochene Freundschaft zu Matt so eine hohe Bedeutung hatte. Fotos waren darauf. Hunderte, tausende von Fotos aus fast fünf Jahren der genauen Beobachtung. Alles war bildlich dokumentiert, ob es Matts neuer Ohrring oder die dritte Freundin innerhalb von wenigen Wochen. Tai hatte alles nach Datum, Tageszeit und Jahr geordnet und zusätzlich sorgte ein System was ich selber nicht ganz verstand dafür, dass er nach Thematik bestimmte Bilder gezielt suchen konnte. Wenn er also das Wort „Dusche“ eingab, so erschien ein Ordner mit circa hundert Bildern aus verschiedenen Jahren, die Matt unter der Dusche oder im Duschraum zeigten. Akribisch hatte Tai auch den genauen Hergang der Situation vermerkt, so dass es möglich war genau zu rekonstruieren, wie er zu den Bildern gekommen war. Ich hätte nie gedacht, dass mein chaotischer Bruder derart in der Lage war eine Ordnung aufzubauen und zu erhalten. Sowohl Mum als auch Dad waren höchst geschockt, als sie heimkamen und ich ihnen mitteilen musste, dass ihr Sohn in die geschlossene Anstalt eingeliefert wurde. Es hat gedauert, bis sie nicht mehr sauer auf mich waren, doch inzwischen hatten auch sie eingesehen, dass wir allein es nie geschafft hätte Tai aus seinem Loch zu holen. „Weißt du…“ reißt mich Tai aus meinem Grübeln und lächelt mich etwas verschwommen an. „Es fing alles eigentlich ganz harmlos an, Ich verstand einfach nicht warum jemand, der immer gerne mit mir zutun gehabt hatte, mich auf einmal keines Blickes mehr gewürdigt hat.“ Er steht auf und geht zum Fenster, um es auf Kipp zu stellen. Ganz öffnen kann er es nichts, des hat eine Sicherung, man befürchtet einer der Insassen könnten ein offenes Fenster zum Selbstmord nutzen. Auf einem Ast der Linde im Hof sitzt ein Vogel und trällert unbekümmert in den blauen Sommerhimmel. „Weil er nicht mit mir reden wollte, egal wie sehr ich mich bemühte, begann ich ihn zu beobachten.“ eine Stimme klingt seltsam teilnahmslos, als würde er davon erzählen, wie er sich ein Fischbrötchen kauft und nicht, wie seine Obsession, seine Krankheit, begonnen hatte. „Tja…irgendwann konnte ich nicht mehr aufhören. Er ist…wie meine Droge…ohne ihn, zittern mir die Hände, ich bekommen Schweißausbrüche…Entzugserscheinungen, Kari.“ Ich weiß nicht was ich darauf antworten soll. Irgendwie wirkt dass alles so unwirklich, als würde ich träumen. Obwohl ich im Grunde schon seit meinem letzten Besuch bei Tai in der Klinik weiß, dass es ein Traum und kein Witz und kein schlechter Film ist. Es ist die Realität. „Du solltest gehen, die Besuchszeit ist um und der Typ von Zimmer Sechsundvierzig kriegt kurz Verschluss immer Schreikrämpfe, wenn seine Mutter gehen muss.“ Tais Körper strafft sich etwas, als er aufsteht. Er begleitet mich bis zu Tür seiner Abteilung legt mir einen Arm um die Schulter. Ein bisschen wirkt er wieder wie mein starker, großer Bruder. Ich lehne mich gegen seinen Seite, spüre wie klein ich bin neben ihm und gebe mich einen Moment der Illusion hin, es wäre wieder alles, wie es war. Doch dann sehe ich die große Panzerglastür und die beiden großen Männer in den blauen Uniformen, welche davor Wache halten und ich weiß, dass es nicht wahr ist. Sie lassen mich raus und ich meinen Bruder zurück. Er steht in seinen labbrigen Jogginganzug da und winkt, versucht zu lachen. Es ist unfair, dass er selbst jetzt noch versucht den strahlenden Sunnyboy zu spielen, wo ich doch nun weiß, dass es in ihm anders aussieht. Trotzdem lächle ich ebenfalls und winke, ehe ich schnell gehe. Ich will es uns nicht noch schwerer machen, als es ohnehin ist. Ich wollte, dass mein Bruder wieder so wurde, wie ich ihn kannte und liebte und nun ist er ganz weg. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)