Yami ni magirete von abgemeldet (Im Schutze der Dunkelheit) ================================================================================ Kapitel 3: Altes und neues Ich ------------------------------ 3.Kapitel: Altes und neues Ich Saga?! Nun sag schon wer das ist!“ Shou wirkte schon fast hysterisch, als er immer wieder seinen Blick auf Saga und dann wieder auf Tora richtete. Der Brünette schluckte. Er musste seinem besten Freund die Geschichte wohl oder übel erzählen. Saga fuhr sich noch einmal durch das dichte Haar, als er ansetzte. „Das ist Tora. Tora, das hysterische Etwas hier vor dir ist Shou, mein bester Freund“, erklärte er und kratzte sich am Hinterkopf. Zum ersten Mal schwieg Shou, seitdem er bei seinem Freund angekommen war. Er suchte anscheinend nach den richtigen Worten, welche er wohl rasch gefunden hatte, denn kaum 30 Sekunden später plapperte er breit grinsend drauf los. „Dein neuer Liebhaber nä? Wolltest mir das wohl nicht sagen. Ich bin echt enttäuscht. Ich dachte, dass du Vertrauen zu mir hast, aber nein! Mein bester Freund, den ich über alles liebe, führt hinter meinem Rücken eine Beziehung mit einem Mann und obendrein noch mit einem ziemlich gut aussehenden“, sagte der Blonde und tat so als ob er beleidigt wäre. Wieder verschränkte er die Arme vor der Brust und er schob schmollend die Unterlippe vor. „Idiot!! Laber nicht so nen Scheiß! Tora ist nicht mein neuer Freund!“, sagte Saga aufgebracht und verpasste seinem kreischenden Freund einen Tritt in den Hintern. „Was ist er dann?! Dein Kuscheltiger? Grrrr“, fragte Shou lachend und rannte sofort schreiend weg, denn Saga stürmte, wütend brüllend, hinter ihm her. „KOMM HER DU BAKA! DAS WIRST DU BÜßEN!“, schrie er und stürzte sich auf seinen halb lachenden, halb kreischenden Kumpel. „Es tut mir Leid Saga! Hörst du? Es tut mir Leid! War nur ein Scherz“, sagte der Blonde lachend und hielt sich die Hände schützend vors Gesicht, als Saga über ihm stand und kurz davor war, auf ihn einzuschlagen. Plötzlich wandten Beide ihre Köpfe. Ein Lachen. Es war zwar nur ein leises Lachen aber man konnte es ganz klar hören. Sagas Blick fiel auf Tora, der in der Tür stand und leise vor sich hinlachte. Als dieser merkte, dass die Anderen ihn bemerkt hatten, versuchte er es zu unterdrücken. „T...tut mir Leid… nur ihr… Beiden… ihr seid so… lustig. So herzlich miteinander. Ich hab so was noch nie erleben dürfen“, sagte der Schwarzhaarige traurig und senkte seinen Blick. Sofort ließ Saga von seinem Freund ab und ging auf Tora zu. Er stellte sich ganz dicht vor ihn und starrte ihn durchdringend an. Langsam schaute der Größere auf, direkt in das Gesicht des Anderen. „Ähm…was...?“, begann der Schwarzhaarige, doch der Kleinere legte ihm seinen Finger auf die Lippen. „Du sagtest, dass du so was noch nie erlebt hattest?“, fragte Saga und runzelte die Stirn. Tora nickte zaghaft und strich sich dabei eine Strähne aus dem Gesicht, die ihm immer wieder vor die Augen fiel. „Na dann wird’s höchste Zeit. Jetzt hast du ja mich und mit mir und Shou wirst du viel Spaß haben. Dafür werde ich sorgen. Nicht war Shou?“ Dieser nickte rasch und rappelte sich auf. Schnell richtete er noch seine Frisur und strich sich die Klamotten glatt. „Ja klar. Wir bringen so viel Freude in dein Leben, das wirst du nicht glauben. Mit uns ist es immer lustig. Es passiert immer was und wenn dann noch Nao und Hiroto dabei sind, dann ist der Tag perfekt“, sagte der große blonde Junge und setzte sein Zahnpastalächeln auf. Selbst Tora konnte diesem nicht widerstehen und musste unweigerlich lächeln. Ja, er hatte so was wirklich noch nie erlebt. Er fühlte sich total geborgen, obwohl er umringt war von all den Fremden. Fremde, die ihn sofort ins Herz schlossen. Fremde, die ihn nicht nach seiner Herkunft und nach seinem Kontostand fragten. Sie nahmen ihn so an, wie er war und das war völlig neu für ihn. Diese Freundlichkeit und Offenherzigkeit erfüllte ihn mit einer solchen Freude, dass er endlich seit vielen Jahren wieder einmal aufrichtig lachen konnte und er hatte endlich jemanden in seinem Leben, der ihn auch wirklich haben wollte. Dieser Jemand war Saga. „Erst einmal sollte er was Ordentliches anziehen“, kam es von Shou, als sie in Sagas Zimmer gegangen waren. Dort hatten sich der Brünette und Tora aufs Bett gesetzt, während der blonde Schönling vor dem Schrank seines Freundes stand und sich überlegte in welches Outfit er den großen Schwarzhaarigen stecken wollte. „Shou, ist das wirklich nötig mit den Klamotten? Gib ihm doch einfach ein Shirt und ne Hose raus. Reicht doch“, kam es von Saga, der sich nun seufzend auf das Bett gelegt hatte und die Decke anstarrte. „Nein. Es reicht nicht. Du verstehst das nicht Saga. Kein Wunder, hast dich ja auch ziemlich gehen lassen, seit dieses Miststück mit dir Schluss gemacht hat“, antwortete der blonde Junge und schaute seinen Freund schon fast vorwurfsvoll an, während er einen Stapel an nicht grad unauffälligen Sachen im Arm hatte. „Laber nicht“, murrte Saga und schloss die Augen. „Jedes Mal leierst du dieselben Worte runter. Lass dir mal was Besseres einfallen“, kam es trocken von Shou. Danach wandte er sich zu Tora, der bis jetzt immer noch still auf dem Bett saß und die gesamte Szene mit gemischten Gefühlen beobachtet hatte. „Hier Tora! Das probierst du jetzt mal an“, sagte der Junge vor ihm freudestrahlend und hielt dem Schwarzhaarigen eine schwarze, etwas engere Hose, mit vielen Nieten, Lederflicken und Reißverschlüssen hin, so wie auch ein ärmelloses Oberteil, ebenfalls schwarz, dazu Armstulpen aus dunklem, festen Stoff, mit einigen Lederfetzen dran, eine schwarze Jacke, auch übersäht mit Nieten, Leder, einem Pelzkragen und einen dünnen, grau-schwarzen Wollschal. Misstrauisch betrachtete Tora die Klamotten, ehe er wieder in das breit strahlende Gesicht von Shou blickte. Sollte er das wirklich anziehen? Währenddessen hatte Saga sich aufgesetzt und betrachtete recht interessiert das Outfit von dem Schwarzhaarigen, was ihm sein Kumpel rausgesucht hatte. „Wo hast du das denn gefunden Shou? Wusste ja noch nicht mal, dass ich so was besitze“, sagte der Brünette erstaunt und schaute noch einmal genau hin um sich wirklich zu vergewissern, dass diese Sachen ihm nicht gehörten. Oder doch? „Ach, die lagen in der hintersten Ecke, dort wo die meisten geilen Klamotten abgeblieben sind, nachdem du sie dir von mir mal ausgeliehen hast und nie wieder zurückgegeben hast“, sagte Shou lächelnd, während er seinem knurrenden Kumpel durch die Haare wuschelte. „Nun geh dich endlich umziehen Tora“, sagte der Blonde, nachdem er bemerkt hatte, dass der Genannte immer noch da stand und auf die Klamotten starrte. „Ich will erst einmal duschen“, kam es von ihm, wobei er seine eigenen Worte kaum hörte. Passierte dies hier grade wirklich? Er wusste es nicht und ihm war es auch irgendwie egal, denn wenn es ein Traum sein sollte, dann würde er diesen jetzt bis zu dem Moment auskosten, an dem er wieder erwachen würde und merken würde, dass er immer noch in seinem dunklen Zimmer läge und sich nichts verändert hätte. „Gut, tu das“, sagte Saga, stand auf, kramte noch schnell ne neue Boxershorts (nein, die hat er noch nicht getragen. Ganz neu. ) raus und gab sie an Tora weiter, der auch sogleich aus dem Zimmer ging und ins Badezimmer schlich, welches er bereits entdeckt hatte, als er zu Saga in die Küche gegangen war. „ACH DU SCHEIßE!“, brüllte Shou auf und begann laut zu quietschen, als Tora fertig geduscht und angezogen in das Zimmer kam. Die Klamotten passten ihm wie angegossen und er sah unglaublich gut darin aus. Selbst Saga staunte nicht schlecht, als der Schwarzhaarige das Zimmer betreten hatte und nun direkt vor den Beiden stand. Er sah wirklich verdammt gut aus. »Der sieht so gut aus. In den könnte man sich glatt verlie…«, doch weiter dachte Saga nicht. Schnell verdrängte er den Gedanken und wandte sich wieder Shou zu, der immer noch mit offenem Mund vor Tora stand und sein Werk betrachtete. Man sah ihm an, dass er sehr stolz darauf war. Irgendwie hatte der Blonde ein Talent dafür, Leute in die richtigen Sachen zu stecken. Tora guckte jedoch misstrauischer den je. Fragend wandte er sich an den aufgedrehten Jungen. „Sieht… es denn… so schlimm aus?“, fragte er und schluckte. Als er sich im Bad betrachtet hatte, fand er es zwar gewöhnungsbedürftig aber doch ganz cool. „Schlimm?! SCHLIMM?!!“, brüllte Shou aufgebracht und sprang den mehr als erschrockenen Tora an. „Es sieht so übertrieben geil aus! Ich hab mich mal wieder übertroffen!“ Überglücklich schlang er seine Arme um Tora und drückte ihn fest an sich. Bei dem Anblick des blonden Jungen, der in seinen Armen lag, musste der Schwarzhaarige unwillkürlich lächeln. Erneut breitete sich diese wunderbare Wärme in ihm aus, als er das freudestrahlende Gesicht von Shou sah. Er freute sich wegen ihm. Er hatte ihn glücklich gemacht, auch wenn er nicht ganz verstand, wie. „Nun sag doch auch mal was Saga! Sieht er nicht gut aus?“ Zwei fragende Augenpaare trafen der Brünetten und sofort wünschte er sich ans Ende der Welt oder sonst wohin. Warum er? Egal, er musste jetzt wohl oder übel eine Antwort nennen. „Sieht gut aus. Passt zu dir“, sagte er und versuchte dabei so locker wie möglich zu klingen, wobei er noch ein Lächeln aufsetzte, um seine Glaubwürdigkeit zu unterstreichen. Er hatte natürlich maßlos untertrieben. Es sah nicht nur gut aus. Es war der Hammer und es passte nicht nur zu ihm, es war wie für ihn gemacht! Doch das konnte er nicht sagen, denn das wäre viel zu auffällig gewesen, wenn er schmachtend, auf den Knien, vor dem Schwarzhaarigen gekrochen wäre und eine lange Speichelspur hinter sich her gezogen hätte. Und erneut schenkte ihm Tora sein schönstes Lächeln, wodurch er wieder weiche Knie bekam. Moment mal! Weiche Knie?! Nein, nein und nochmals nein! »Ich. Steh. Nicht. Auf. Ihn. « „Jetzt müssen wir nur noch deine Haare stylen und wir müssen was aus den mickrigen Überresten Sagas machen“, sagte Shou lächelnd und zupfte noch etwas an dem Oberteil des Schwarzhaarigen rum. Noch bevor Tora was sagen konnte, wurde er von dem Blonden ins Badezimmer gezerrt und auf den Klodeckel gesetzt. Saga schlich murrend hinterher. Shou war in Hochform und das würde er jetzt beweisen. Er kramte wirklich alles an Schminke hervor, was er finden konnte. Dann schnappte er sich Sagas Glätteeisen, welches schon ziemlich am Verstauben war und begann damit die Haare des Schwarzhaarigen zu bändigen. Als er damit fertig war, verteilte er noch etwas Haarwachs zwischen seinen Fingern und zupfte noch etwas an Toras Frisur rum, bis er schließlich zufrieden aufbrummte und zustimmend nickte. Danach nahm er sich die Schminke zur Hand, was schon wieder den misstrauischen Blick auf Toras Gesicht zauberte. „Meinst du wirklich, dass das nötig ist?“, fragte er und betrachtete den dunklen Lidschatten feindselig. „Ja, meine ich“, sagte der Blonde bestimmt und begann nun sein Kunstwerk zu perfektionieren. „Ich mach ja auch nicht viel rauf. Brauchste gar nicht bei deinem guten Aussehen“, versuchte ihn Shou zu beruhigen, als Tora immer noch misstrauisch guckte. Währenddessen hatte sich Saga auf den Wannenrand gesetzt und beobachtete die Szene mit einiger Verwunderung. Tora sah von Minute zu Minute besser aus. Geht das überhaupt? Ja, es geht! Saga hatte grade die Bestätigung vor den Augen. „Feeeeertig!“, frohlockte Shou und nahm etwas Abstand, um das Gesamtwerk zu betrachten. Erneut nickte er zufrieden und wandte sich dann grinsend an den Brünetten. Dieser blickte ihn nur an und ahnte schon, was sein bester Freund vorhatte. „Nein Shou!“, motzte Saga sogleich los und versuchte schon zur Tür zu schleichen, doch der Blonde packte ihn noch am Arm und zog ihn zu sich in die Arme. „Mein armer, armer Saga-Schatz. Du siehst sooooo schlimm aus. Echt scheiße. Da muss man was machen. Ich werde dich retten aus deinem Modetief“, sagte Shou und knuddelte seinen meckernden Freund durch. Tora saß immer noch verwundert auf dem Toilettendeckel und beobachtete die Beiden. „Ne Shou! Lass mal“, sagte der Brünette und drückte seinen Kumpel von sich. „Nix da Saga! Ich mach das jetzt! Du musst auch mal endlich rauskommen! Dich schick machen! Dir jemanden zum Ficken suchen! Was weiß ich! Du kannst dich nicht ewig verkriechen!“, belehrte ihn der Blonde eines Besseren und zog den murrenden Saga zurück in sein Zimmer, der nur noch ein „Ich bin nicht so wie du“, knurren konnte. Dort stellte er sich erneut vor den Schrank und hatte in Windeseile ein paar Klamotten herausgezogen. „Das ziehst du jetzt an Saga! Das war doch mal dein Lieblingsoutfit“, sagte Shou und hielt seinem Freund die Sachen hin. Tora stand unterdessen im Türrahmen und schaute den Brünetten an. »Wenn er das schon überstehen musste, dann lass ich es auch über mich ergehen«, dachte sich Saga als er den Schwarzhaarigen sah. Ohne ein Murren schälte er sich aus seinen Klamotten und zog die ihm bereit gelegten Sachen an. Nun stand er da, in seinem ehemaligen Lieblingsoutfit. Dies bestand aus einem schwarzen Oberteil, welches mit Blumen bestickt war, Lederapplikationen hatte und leicht Bauchfrei war. Dazu eine enge, schwarze Hose, die ebenfalls am Saum Blumenstickereien und Lederschnallen hatte. Über seinem Oberteil hatte er eine schwarze, kurzärmlige Jacke, mit einem bestickten Kragen und an den Armen hatte er wunderschöne Spitzenstulpen. Um seine Hüften, hatte er ein leicht schimmerndes Tuch gebunden und an den Füßen trug er schwarze Stiefel, mit vielen Schnallen. Shou war grade dabei ihm noch einen Gürtel mit Ketten, Nietenarmbänder und eine Kette umzulegen. Danach stand er mit Tränen in den Augen vor seinem Freund und lächelte überglücklich. „Genau wie früher“, schwärmte der Blonde und fiel seinem brünetten Kumpel um den Hals. »Ja, wie früher. «, dachte sich auch Saga und guckte traurig auf den Boden. Wär es nur wirklich so wie früher. Früher hatten sich seine Eltern noch geliebt und früher war er noch mit seiner bildschönen Freundin zusammen. Die Zeiten haben sich geändert, auch für Saga und nicht nur die Zeiten haben sich verändert, sondern auch Saga selbst. Früher war er immer mit seinen Freunden unterwegs, hatte viel gelacht und Mist gebaut. Doch jetzt verkroch er sich in seinem abgedunkelten Zimmer, verschloss sich vor seinen Freunden und der Welt. Nicht einmal Shou, seinen besten Freund, ließ er an sich ran. Seine Redlust wandte sich im Laufe der Zeit um in ein konstantes Schweigen. Sein Lachen versiegte, jedoch seine Tränen nicht. „Komm schooon“, kam es plötzlich von Shou und zerrte seinen Freund ins Badezimmer um ihn dort zu schminken und zu frisieren, wie er es auch schon vorher mit Tora gemacht hatte. Dort angekommen drückte er ihn erst einmal auf den Klodeckel, schnappte sich das angeschlossene Glätteeisen und begann Sagas Haare zu bearbeiten. „Solltest mal wieder nachfärben Sa-chan“, stellte Shou fest und legte das Eisen weg, als er mit den Haaren fertig war. Danach stylte er diese noch mit etwas Wachs, bevor sich breitbeinig auf Sagas Schoß niederließ und damit begann, ihn zu schminken. „Außerdem solltest du mal wieder deinen Piercing rein machen. Den hast du lange nicht mehr getragen.“ Ein Seufzen seitens Sagas, als er diesen Kommentar von seinem Freund gehört hatte. Was wollte er eigentlich noch von ihm? Zwar konnte er vom Aussehen her, genauso aussehen wie früher, doch sein Charakter würde so bleiben. Genauso verkorkst und mies. „Fertig“, kam es von Shou und schaute seinen Freund lächelnd an. „Ich mach dir nur mal schnell den Ring rein ja?“ Noch ehe Saga was antworten konnte, kramte sein bester Freund in seiner Schmuckschatulle rum und schnappte sich einen kleinen Ring. Danach kniete er vor dem Brünetten nieder, griff nach dessen Unterlippe und versuchte so vorsichtig wie möglich den Ring durch zu stecken, was ihm auch ziemlich gut gelang. Schnell schraubte er diesen noch fest und trat dann wieder zurück. „Nu los! Guck dich an! Guck dich an!“, drängte der Blonde und hüpfte nun auf und ab vor Aufregung. Seufzend stand Saga auf, seelisch schon längst drauf vorbereitet, dass er jegliche Farben im Gesicht kleben hatte, die Shou aufstöbern konnte. Er trat auf den Spiegel zu und…. Er stockte. War das wirklich er? „Sh…Shou…“, wisperte der Brünette, doch sein Freund klopfte ihm nur auf die Schulter und lächelte liebevoll. „ Schon gut. Hab ich gern gemacht. Solange es mir wieder den alten Saga zurückbringt, habe ich das nur liebend gern gemacht“, sagte er und umarmte den Kleineren von hinten. Dieser stand immer noch vor dem Spiegel und betrachtete sich. Ihm klebten nicht, wie er geahnt hatte, tausend Farben im Gesicht, sondern Shou hatte ihn genauso geschminkt, wie er es früher auch immer getan hatte. Als er sich so im Spiegel sah, stiegen all die schönen Erinnerungen von damals in ihm hoch und er musste unwillkürlich lächeln. Wie sehr er dieses Gefühl vermisst hatte. Er hatte so lange Angst davor gehabt. Angst vor seinem alten Leben, doch dies stellte sich nun als völlig unbegründet und schwachsinnig da. Warum hatte er sich bloß so lange verkrochen? Warum hatte er sich so lange versteckt? Er verstand es nicht, wie so viele Dinge in seinem Leben. Langsam drehte er sich um und schloss seinen besten Freund in die Arme. „Danke“, flüsterte er noch einmal und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Shou quittierte dies bloß mit seinem strahlensten Lächeln, welches er nicht jedem schenkte. Doch plötzlich trafen sich Sagas und Toras Blicke. Den Brünetten durchzuckte es wie ein Blitz, als er in die fast schwarzen Augen blickte. Sie wirkten so warm und freundlich. So ganz anders als vergangene Nacht. Vergangene Nacht? Hatte er Tora wirklich erst gestern gefunden? Es kam ihm schon wie eine Ewigkeit vor. Langsam löste er sich von Shou, ging auf den Schwarzhaarigen zu und blieb lächelnd vor ihm stehen. „Danke“, sagte er ganz schlicht und umarmte den völlig überraschten Tora. „A…aber wofür denn? Ich habe doch gar nichts gemacht“, sagte er verwirrt und schaute nun den Kleineren an, der in seinen Armen lag und ihn lächelnd anschaute. „Doch. Wärst du nicht gekommen, hätte ich nie diesen Schritt zurück in mein altes Leben gewagt. Danke Tora.“ Saga drückte sich fest an den Anderen und lauschte seinem Herzschlag. Er war ein wenig zu schnell aber das störte ihn nicht im Geringsten. Er fühlte sich einfach nur wohl, angeschmiegt an den Körper des Schwarzhaarigen, seine Arme um ihn geschlungen, zu spüren. Ja, es war zwar nur ein kleiner Schritt in sein altes Leben aber es war immerhin schon ein Anfang. Seinen Charakter könnte er so schnell nicht ändern, aber das würde sich mit der Zeit geben. Außerdem hatte er ja seine Freunde, die ihm helfen würden und…»Tora…« Er blickte wieder auf. Der Schwarzhaarige lächelte ihn liebevoll an und hatte ein gewisses Glänzen in den Augen. Was war nur los mit ihm? Stärker den je empfand Saga, dieses Kribbeln im Bauch und obwohl er diesen Jungen erst seit wenigen Stunden erst kannte, fühlte er diese starke Verbundenheit. Er wusste nicht warum. Er tat ihm einfach gut und leugnen konnte und wollte er es nicht. Shou stand währenddessen da und grinste nur breit. „Ha, von wegen da läuft nix. So wie ihr Beiden grad ausseht, seid ihr ganz schön ineinander verschossen“, sagte er und grinste dabei frech. Saga schaute seinen Freund nur lächelnd an. „Und wenns so wäre?“, antwortete er schnippisch und lächelte schelmisch. „Ui ui ui! Saga, Saga! Du böser Junge! So was hab ich vermisst“, lachte der Blonde auf und zeigte dabei seine weißen Zähne. Ja, genauso war Saga immer gewesen. Doch dieser Saga war verschwunden, nachdem ihn so viele liebende Person verlassen hatten. Warum schaffte es dann ein wildfremder wie Tora, was Shou so lange nicht schaffen konnte? Warum konnte dieser schwarzhaarige Junge, der ziemlich schweigsam war, Saga ein Lächeln ins Gesicht zaubern und ihm Freude ins Leben bringen und Shou nicht? Es stimmte den Blonden ein wenig traurig, dass er das nie erreicht hatte doch er war auch ziemlich froh darüber, dass sein bester Freund endlich wieder den richtigen Weg eingeschlagen hatte. „Nun ja, wir sollten los. Es gibt schließlich was zu feiern!“, trällerte der blonde Junge und hüpfte nun auf die beiden Anderen zu. „Zu feiern? Was denn?“, fragten Tora und Saga gleichzeitig und schauten den grinsenden Shou an. Dieser nickte nur. „ Jajaaa. Einmal feiern wir Sagas altes Ich und einmal feiern wir Toras neues Ich. Wir wollen auf ein neues gemeinsames Leben anstoßen. Ein Leben mit dem alten Saga und mit dem neuen Tora!“, verkündete Shou feierlich und umarmte die anderen Beiden Jungen. „Gute Idee!“, sagte Saga und fing an zu grinsen. Ja, sie würden sein altes und Toras neues Ich feiern. Niemanden würde sich dann mehr für seine Vergangenheit und die des Schwarzhaarigen interessieren. Geschehenes lassen sie Ruhen. Die Zukunft gehört ihnen. Ein neuer Abschnitt in ihrem Leben würde starten. Ein gemeinsamer Abschnitt. Neu und alt vereint. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)