Feinde rettet man nicht... von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 6: ----------- Feinde rettet man nicht...6 Anmerkung der Autorin: Letztes Mal habe ich ein(!) Kommentar gekriegt. Und solange ich Kommentare kriege, schreib ich auch weiter. Deshalb ein ganz großes Danke an Cu123, dass sie mir einen Grund gegeben hat, weiter zu schreiben. ~~~ Seit Stunden saß Omi nun auf dieser Bank und starrte unentwegt auf den Baum. Es schien Ewigkeiten her zu sein, dass er zusammen mit Schuldig unter diesem stand und ihn fragte, warum der ihn beobachtete. Ewigkeiten, aber in Wirklichkeit war es weniger als ein Monat her, vielleicht zwei Wochen. Warum war er hergekommen? Glaubte er tatsächlich, dass Schuldig erneut diesen Ort aufsuchen würde? Läge es nicht näher, ihn in dem kleinen deutschen Lokal zu suchen? Und was will er eigentlich erreichen? Was will er sagen, wenn Schuldig auftauchen sollte? Seit Stunden saß Omi auf der Bank, gegenüber dem Baum, und seit Stunden stellte er sich solche Fragen. Plötzlich erschien es ihm als blitzte in seinen Augenwinkeln etwas leuchtendrotes auf. Sein Herz schlug schneller. Konnte es sein... War das... Omi schluckte noch einmal schwer, bevor er langsam seinen Kopf zur Seite drehte. Und tatsächlich. Dort hinten stand er. Der Deutsche, auf den er so lange gewartet hatte, von dem er die ganzen letzten Nächte geträumt hatte. Schuldig stand starr, war sich nicht sicher, was er tun sollte. Sein erster Impuls wäre gewesen, wieder zu gehen, aber dort saß Omi und schaute ihn an als habe er schon Tagelang nur auf ihn gewartet. Aber gäbe es dafür einen Grund? Schuldig wandte sich ab zu gehen, als... "Warte!" Schuldig erstarrte. War das ein Traum, oder hatte Omi ihn wirklich gerade gerufen? Nein, jemand Anderes muss gerufen haben. Er war nicht gemeint. "Schuldig! Geh nicht! Bleib stehen! Bitte!" Langsam drehte Schuldig sich um. Er sah Omi direkt auf sich zukommen. Sein goldenes Haar glänzte im Licht der untergehenden Sonne, sein Mund war leicht geöffnet, bereit, das was ihm auf den Herzen lag in die Welt hinauszuschreien, sollte Schuldig sich abwenden und gehen, ohne ihn anhören zu wollen. Die blauen Augen zeigten Entschlossenheit. Resignierend und voller Hoffnungslosigkeit drehte Schuldig sich zu ihm hin. Umso erstaunender für ihn, als er sich plötzlich in dessen Umarmung wiederfand. Ohne lang zu überlegen, legte auch er seine Arme um Omi und drückte ihn fest an sich. Alle Hemmungen fallenlassend strömten ihm die angestauten Tränen über das Gesicht. Er löste seine Umarmung, umgriff Omi's Gesicht mit seinen Händen und küsste dort dessen Tränen weg. "Schuldig, es tut mir leid, dass ich dir gesagt habe, dass es am Besten ist, wenn ich dir nie sage, dass ich dich liebe, aber ich hatte Angst. Um dich. Um mich. Um uns. Verstehst du, was ich dir sagen will?" "Ja, aber wir sollten das jetzt vergessen. Lass uns alles vergessen. Es ist nur wichtig, dass wir jetzt hier zusammen sind. Dass wir hier stehen, und das wir uns lieben." "Ja. Du hast Recht." "Das ist egal. Es ist egal, ob ich Recht hatte oder nicht. Vielleicht habe ich auch nicht Recht und du hattest Recht..." "Nein, ich hatte..." "...aber das ist egal. Alles ist egal. Bitte lass uns nicht mehr von Recht und Unrecht reden. Lass uns am Besten gar nicht mehr reden. Die Menschen reden eh immer alles kaputt, weil sie die Stille überbrücken wollen, aber dazu gibt es keinen Grund. Die Stille ist schön, wenn zwei Menschen, die sich lieben, zusammen sind. Zwei Menschen wie wir es sind. Findest du nicht auch?" "Ja. Nur eines, eines will ich dir noch sagen." "Dann sprich, aber sprich leise, zerstör die Stille nicht ganz und gar." "Okay, auch wenn ich es am Liebsten hinausschreien würde, so dass es die ganze Welt hören kann." "Nein, nicht immer soll die Welt erfahren, was Zwei sich zu sagen haben." "Wie auch immer. Schuldig, Ich liebe dich. Ich liebe dich von ganzem Herzen. Mit jeder Faser meines Herzen..." "Jaja, ich habe es ja verstanden, mein kleines Kätzchen, mein Schatz, mein Ein und Alles. Lass uns woanders hingehen. Irgendwo hin, wo uns keiner stört, wo wir allein sind." Schuldig löste die Umarmung ganz, ergriff aber die Hand von Omi und führte ihn zu einem alten fast unbewohnten Gebäude. "Hier habe ich eine kleine Wohnung. Weit oben. Ich habe sie mir angeschafft, für den Fall, dass ich alleine sein will. Weg von Schwarz. Wenn ich nachdenken will, ohne dass Nagi dauernd in mein Zimmer kommt und fragt was ist. Es gibt kein Telefon, Fax oder dergleichen. Manchmal komm ich hierher um nachzudenken. Über die Vergangenheit, die Zukunft, alles. Hier können wir ungestört sein." Sie gingen die Stufen hoch. Langsam, Stufe für Stufe. Nach vielen Hunderten von ihnen kamen sie in den obersten Stock. Dort gab es nur eine Tür. Die schloss Schuldig auf, ließ Omi eintreten und sah ihn erwartungsvoll an. Was würde Omi von der Wohnung halten? Der sah sich staunend um. In diesem großen Raumes gab es nur ein Futon. Ein großen Futon, dass musste Omi zugeben, aber ansonsten war der Raum annähernd leer. Er ging zu einer der drei Türen und öffnete sie. Es war keine Tür zu einem anderen Raum gewesen, vor ihm hingen mehrere Dutzende von Klamotten. "Erinnert mich stark an Yohji." Er lachte. Schuldig rutschte ein Stein vom Herzen. Inzwischen stand Omi vor der nächsten Tür. Langsam öffnete er sie und er erblickte ein normales Bad. Hinter der dritte Tür aber verbarg sich eine mehr oder weniger aufgeräumte Küche. "Bist du sicher, dass Farfarello nie in deiner Küche gekocht hat?" "Nun ja, ähm, ich..." "Ist schon gut. War doch nur ein Spass. Irgendwie ist hier, besonders im Wohnbereich, spärlich möbiliert." "Brauch man viele Möbel, wenn man allein sein will, um nachzudenken?" "Nein." Schuldig setzte sich auf sein Futon. Omi nahm neben ihm Platz. "Hier bist du also, wenn du nachdenkst." "Ja." "Warst du in letzter Zeit oft hier?" "Ja." "Seit dem Vorfall an der Klippe?" "An der Klippe?" "Als ich dich gerettet habe." "Du hast dich erinnert?" "Ja. Irgendwann nach vielen albtraumbehafteten Nächten habe ich mich wieder erinnert." "Albträume? Von der Klippe?" "Ja." "Das wollte ich nicht." "Das ist egal. Du hast mir ausserdem in dem kleinen Lokal gesagt, dass ich in dem Moment, als ich dich an der Klippe hängen sah, Mitleid für dich empfunden habe." "Ach ja. Ich erinnere mich, das gesagt zu haben. Trotzdem, ich wollte dir keine Albträume bereiten. Aber ich muss unkonzentriert gewesen sein, so dass ich nicht ganz deine Erinnerungen..." "Es ist egal. Vergess es." "Ja." "Warum bist du gerade so unkonzentriert?" "Ein alter Freund von mir hat heut' Todestag." "Oh, tut mir leid." "Muss es nicht." "Kann ich irgendetwas für dich tun?" "Nein... ausser... halt mich bitte fest." ~Gerade heute, an Ralphs Todestag komme ich mit Omi zusammen. Was für eine Ironie.~ Omi hielt Schuldig noch lange in dieser Nacht fest im Arm und hörte sich die Geschichte von Schuldig und Ralph an. Schuldig erzählte er ihm allerdings nicht von dem Eid, den er sich selbst auferlegt hatte. Als am nächsten Morgen die Sonne aufging, fing er an, Omi sanft zu küssen und ihm auf seine Weise für den Trost zu danken. So liebten sie sich im Schein der aufgehenden Sonne und schliefen darauf selig Arm in Arm ein. ~~~ "Omi! Omi! Yohji, hast du Omi gesehen?" "Nein." "Ken?" "Nein." "Verdammt, wo steckt er schon wieder? Wer hat ihn als letztes wo gesehen?" "..." "Verkauft mich nicht für dumm! Wir haben eine Mission und wenn Omi fehlt, können wir sie nicht ausführen. Also, wo steckt er?" "Wir wissen es ehrlich nicht. Aya, beruhige dich. Natürlich können wir irgendwie die Mission ohne ihn ausführen. Dann haben wir halt mal keinen der Schmiere steht. Das ist heute sowieso eine von denen, die wir spielend leicht zu dritt regeln können. So war es doch eigentlich auch geplant, nicht?" "Kann schon sein, aber trotzdem kann er nicht einfach, wenn es ihm gerade in den Kram passt, verschwinden." ~~~ Im Schwarzhauptquartier machte man sich ebenfalls für eine Mission fertig. Farfarello schliff wieder einmal sein Messer, mit der Vorstellung beschäftigt, damit Schuldig und Omi umzubringen. Nagi und Crawford, die Schuldig zu erreichen versuchten. "Und?" "Nichts. Wie sieht es mit dir aus? Hats du ihn gefunden?" "Nein. Was machen wir jetzt?" "..." "Crawford?" "Es hilft nichts, wir müssen ohne ihn los. Vielleicht ist er ja schon da." "Glaubst du?" "Nein, aber wir können nicht mehr warten." ~~~ Plötzlich schrak Omi aus dem Schlaf. Dabei weckte er Schuldig, der ihn schlaftrunken anlächelte. "Wie spät ist es?" Schuldig konnte sich ein Gähnen nicht unterdrücken. "Ich habe keine Ahnung Geliebter." Omi suchte in ihrem Klamottenhaufen seine Uhr. Nachdem er sie gefunden hatte, fing er an, sich schnell anzuziehen. "Was ist los? Wo willst du hin? Willst du gehen? Bleib doch bitte." "Es geht nicht. Ich habe eine Mission." "Eine Mission? Aber das heißt, das ich auch eine hab. Verdammt!" Eillig zog sich nun auch Schuldig an. Schnell hatten beide ihre Sachen zusammengepackt und auf dem Weg nach unten. Als sie gemeinsam vor der Haustür standen, küssten sie sich ein letztes Mal und gingen in verschiedenen Richtungen. Omi musste unbedingt noch einmal in den Blumenladen, um seine Darts zu holen. Schuldig ging auf direktem Wege zum Ort des Geschehens. Dort angekommen war keine Menschenseele zu sehen. Er holte noch einmal tief Atem, als er plötzlich drei Gestalten sah. Schwarz! Sie kamen auf den grinsenden Schuldig zu. "Wo warst du?" "Bradylein, was ist denn das für eine Begrüßung? Freust du dich denn nicht, mich zu sehen?" "Lass das Schuldig!" ~~~ Im Blumenladen angekommen, lief Omi Yohji erst einmal in die Arme. "Hoppla, wer hat es denn hier so eilig?" "Ich muss schnell hoch und meine..." "Jaja, aber beeil dich, wir sind schon etwas zu spät dran, weil wir dich gesucht haben. Aya ist stocksauer auf dich. An deiner Stelle würde ich heute nichts tun, was ihn verärgern könnte." "Okay." ~~~ Weiß traff kurz nach Schwarz ein und so standen sich beide Parteien gegenüber. ~Hallo Geliebter. Lange nicht mehr gesehen.~ ~Mach keine Witze. Ich bin nicht in der Stimmung zu lachen.~ ~Du bist so süß, wenn du lächelst.~ ~Kann schon sein, dass du das so siehst. Aber trotzdem kann ich im Moment weder lachen noch lächeln. Zu viel steht auf dem Spiel.~ ~Vielleicht hast du Recht.~ Plötzlich durchbrach Farfarello die Stille und griff blitzschnell mit erhobenen Messer Omi an. Ken konnte sich gerade noch auf diesen werfen und damit war der Kampf eröffnet. Alles war wie immer, sieht man davon ab, dass Farfarello mit besonderer Verbissenheit kämpfte und immer wieder versuchte, sich Omi zu nähern. Aber weder der noch Schuldig bemerkten etwas davon. Zu sehr waren sie mit Nagi beziehungsweise Aya beschäftigt. ~~~~~ OWARI Teil 6 Ein bekanntes und beliebtes Mittel in der Unterhaltungsbranche sind die Cliffhanger. An den spannendsten Stellen wird eine Werbung eingebaut, oder der Szenenort gewechselt, oder die Folge (eines Mangas beispielsweise) beendet. Und da ich bei mir beobachtet habe, dass ich dann unbedingt weitergucken/lesen etc. muss, beende ich diesen Teil jetzt an dieser Stelle in der Hoffnung ihr bleibt dran. ^_^ Baibai, Eure Rikuchan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)