Wenn Kochen irre macht...! von Skeleton ================================================================================ Kapitel 5: Von Burgern und selbstgemachten Pommes...die Zweite! --------------------------------------------------------------- Kurz vor Beginn der Stunde, wurde die Tür wieder aufgestossen und Seto betrat die Küche. Hinter ihm her trottete ein missgelaunter Joey. „Hör auf mir so am Mantelsaum zu kleben du Misttöle“, fauchte der Ältere. Joey knurrte leise, fasste an den hinteren Teil von Setos Mantel und zog fest daran. Dieser riss erschrocken die Augen auf, stolperte rückwärts und stiess sich beim hinfallen den Kopf am Türrahmen. „Orrrh... du verfluchter, kleiner, mieser-...!“ „Ja jah. Lass stecken Kaiba! Interessiert mich nicht.“ Der Jüngere lief seelenruhig weiter zu ihrem Herd, während sich Seto mühsam wieder aufrappelte und dem anderen wütend vor sich hinfluchend folgte. Wie beim letzten Mal standen die beiden so weit wie möglich voneinander entfernt hinter der Kochinsel. Der Lehrer der immer noch vorne an der Tafel lehnte hatte auch dieses Schauspiel scheinbar nicht mitbekommen. Seelenruhig blätterte er eine weitere Seite um. „Sag’ mal... glaubst du der Kerl ist vielleicht taub?“ fragte Mariku mit gedämpfter Stimme und sah Bakura an. Dieser erwiderte seinen Blick sagte jedoch nichts. Mariku sah seinen Kumpel erwartungsvoll an. Dieser verschränkte die Arme vor der Brust und starrte ihn weiter an. Der Ägypter blickt erst nach links dann nach rechts. Dann starrte er seinen Freund wieder an. „Äh... stimmt irgendwas nicht?“ „Du hast mich das doch nicht gerade im ernst gefragt oder?“ „Doch! Wieso nicht? Ich meine er ist-...“ „Mariku! Wie gedenkst du wird er sich uns mitteilen oder wir uns ihm mitteilen wenn er taub ist?“ „Naja keine Ahnung. Zeichensprache eben“, antwortete er leise und zuckte mit den Schultern. „So. Und woher kannst DU bitteschön die Gebärdensprache?“ „Was für ’ne Sprache?“ „Ge-bär-den-spra-che!“ sagte Bakura langsam und deutlich. „Was soll das bitte sein?“ „Mariku!!!“ „Ja jah, schon gut hab’s kapiert. Ich dachte bloss weil er auf so gar nichts reagiert. Könnte ja auch sein, dass er schwerhörig ist und sein Hörgerät ausgemacht hat oder-...“ „Mariku!“ sagte Bakura bestimmt und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Tu’ dir und uns allen einen Gefallen und hör auf zu Denken.“ Klopft ihm auf die Schulter. „Denn egal was dabei rauskommt, es ist absolut unbrauchbar.“ Mariku starrte sein Gegenüber perplex an, dann grummelte er etwas und drehte sich wieder Richtung Tafel. „Idiot“, murmelte er. „Das sagst gerade du“, gab Bakura zurück. Während die beiden sich anmurrten waren Marik und Ryou am Herd nebenan in eine hitzige Diskussion geraten. „Weißt du eigentlich hätte ich dich alleine hier antraben lassen können!“ fauchte Marik gerade. „Das... das kannst du doch nicht machen“, stammelte Ryou. „Du weißt doch genau wie unsicher ich ohnehin schon bin.“ „Ja weiss ich. Ist mir ehrlich gesagt aber auch egal! Ich... ich kann den Kerl nicht mehr sehen!“ Marik warf einen wütenden Blick zum Nachbarherd. Ryou klammerte sich leicht an den Arm seines Freundes. „Aber ich kann nicht alleine hier bleiben. Wie... wie soll ich denn beim Kochen-...?“ „HAH!“ unterbrach ihn Marik laut. Ryou zuckte dabei leicht zusammen. „Von wegen ‚beim Kochen’“, äffte Marik den Jüngeren nach. „Du bist doch nur hier, weil Bakura auch da ist“, zischte er wütend. „Und wenn du mich fragst ist der genauso ein riesen Arsch wie sein bekloppter, perverser Freund!“ Ryou sah den Anderen mit grossen, braunen Augen an. Diese wirkten, wie Marik unangenehmerweise auffiel, gerade ziemlich wässerig. Dann wandte sich der Weisshaarige ab und strich sich schnell mit dem Handrücken über die Augen. Schlagartig setzte bei Marik ein schlechtes Gewissen ein. Er seufzte tief. „Ryou. Es... es tut mir leid. Ich hab’s nicht so gemeint.“ Er legte seine Hand auf die schmale Schulter des Jüngeren. Dieser drehte ihm immer noch den Rücken zu, schaute so aber blöderweise genau Richtung Mariku und Bakura. Letzterer hatte sich umgedreht, als er ein unterdrücktes Schluchzen hörte. Ryou war gerade mit einem verzweifelten Versuch beschäftigt seine Tränen wegzuwischen, da er nicht wollte, dass sonst noch jemand ausser Marik mitbekam, dass er weinte. Er hob leicht den Blick und sah direkt in Bakuras Augen. Der Kleinere starrte ihn erst eine Weile entsetzt an bevor er sich in einem Anflug von Panik zu Marik drehte um sein Gesicht an dessen Brust zu verbergen. Marik war nun völlig perplex, als sich der Weisshaarige plötzlich so an ihn klammerte. Verwirrt tätschelte er Ryous Rücken. „Das ist so peinlich“, nuschelte der Jüngere gegen Mariks Brust. Dieser stutze etwas. „Was denn? Hat doch niemand ausser mir gemerkt“, entgegnete er leise. „Bakura“, murmelte der andere so leise, dass nur Marik es hören konnte. Dieser hob den Blick und bemerkte nun seinerseits wie Bakura den Jüngeren an seiner Brust anstarrte. Marik hob den Kopf etwas mehr und sah den Anderen überrascht an. War das etwa Sorge in den Augen des Älteren? Doch bevor er auch noch einen weiteren Gedanken daran verschwenden konnte hörte man ein leises Räuspern von der Tafel her. Alle wandten den Blick nach vorne. Der neue Lehrer hatte sein Buch zur Seite gelegt und sah sie nun der Reihe nach an. Die Augen hinter seinen Brillengläsern waren von einem solch stählernen grau, dass es einem fast den Atem raubte. Alle in der Küche Anwesenden waren verstummt und starrten ihn an. „Mein Name ist Tadashi Nakamura“, sagte er dann schliesslich in ruhigem Ton. „Sie sprechen mich mit Herr Nakamura an.“ „Ich würd’ ihn lieber ‚Tiger’ nennen“, murmelte Mariku halblaut und entlockte Bakura damit ein breites Grinsen. Herr Nakamura überhörte diesen Kommentar schlicht, während Marik seine Hände zu Fäusten ballte. „Das ist so widerlich“, murmelte er. Ryou tätschelte beschwichtigend den Arm des jungen Ägypters. „Wir werden heute ein Menü zubereiten bei dem wir alles selber machen“, fuhr Herr Nakamura unbeirrt fort. Er nahm sich den kleinen Stapel Blätter der vor ihm auf dem Pult lag und begann die Rezepte zu verteilen. Mariku schenkte ihm ein anzügliches Grinsen, als er ihnen das Blatt gab, wofür er gleich von Bakura einen leichten Stoss in die Rippen erntete. Dieser machte das allerdings nur, weil Marik dem Älteren einen ziemlich säuerlichen Blick zugeworfen hatte. Mariku drehte sich halb um, als Herr Nakamura schliesslich beim Herd von Seto und Joey angelangt war. Etwas überrascht weitete er die Augen und stiess Bakura an. „Was denn?“ fragte der und sah ihn an. Mariku deutete stumm nach hinten. Bakura sah über die Schulter und stutzte. Herr Nakamura hatte Seto und Joey ohne grosse Diskussion zwei Menüblätter ausgeteilt, da Seto sich wie schon in der vorangegangenen Kochstunde beschwert hatte. Allerdings widmete er dabei Joey mehr Aufmerksamkeit, als diesem lieb war. Der Blick seiner grauen Augen schweifte ausführlich über dessen Gesicht und seinen Körper entlang. Joey wich halb vor ihm zurück und sah ihn erst etwas misstrauisch an. „Hey. Sieh dir mal Kaiba an“, flüsterte Bakura plötzlich. Mariku wandte den Blick vom Lehrer ab und sah zu Seto. „Hah! Das glaub’ ich ja nicht.“ Der Ägypter lachte leise. „Der ist doch nicht etwa eifersüchtig?“ Tatsächlich warf Seto Herrn Nakamura einen ziemlich säuerlichen Blick zu, der mit jedem Blick den der andere Joey länger zuwarf kälter zu werden schien. „Eifersüchtig, dass er nicht die ganze Aufmerksam bekommt, was?“ flüsterte Bakura amüsiert. Doch Mariku schüttelte nur leicht den Kopf, während sein Grinsen eine Spur breiter wurde. „Ich glaube nicht, dass DAS das Problem ist“, antwortete er. Bakura runzelte die Stirn. „Äh... wie meinst du das?“ Mariku nickte Richtung Seto. Dieser hatte sich inzwischen zu voller Grösse aufgerichtet. Herr Nakamura war Joey ziemlich nahe gekommen und beantwortete ihm ein paar Fragen, als sich Seto plötzlich einmischte. „Finden sie nicht sie sollten das der ganzen Klasse erklären, Herr Nakamura!“ keifte er angriffslustig wobei er den Namen des Lehrhers so spöttisch wie möglich betonte. Der Angesprochene hob den Kopf und blickte Seto mit einem herablassenden Blick an, welcher durch seine grauen Augen noch intensiver wirkte. Jedoch wurde dieser von einem nicht minder herablassenden Blick erwidert aus stahlblauen Augen. Joey sah verwirrt von einem zum anderen. Herr Nakamura wandte sich schliesslich ab und ging wieder nach vorne zur Tafel. „Was sollte das denn du Hirni?“ zischte Joey wütend und blickte Seto an. Dieser schürzte jedoch nur die Lippen und starrte stur geradeaus. Der Blonde sah ihn wütend an. „Was denn? Hat’s dir etwa die Sprache verschlagen?“ „Halt... die Klappe okay!“ entgegnete der Ältere leise. Nur war diesmal weder ein wütender noch ein herablassender ja nicht mal ein höhnischer Unterton in der Stimme des Firmenchefs zu vernehmen. Joey konnte diesen Tonfall nicht ganz deuten. Jedoch war er sich sicher, dass er diesen Ton noch nie bei dem Anderen gehört hatte und wenn, dann bestimmt nicht in Bezug auf sich selber. Mariku und Bakura hatten dem ganzen Schauspiel stumm zugesehen. Sie blickten sich an. Doch bevor sie irgendwas sagen konnten meldete sich Herr Nakamura, der inzwischen wieder an der Tafel lehnte. „Wir werden heute selbstgemachte Pommes Frites sowie Hamburger zubereiten. Die Zutaten liegen hier vorne auf dem Tisch, die Rezepte habt ihr vor euch.“ Er blickte in die Runde. „Fangt an! Falls irgendwelche Fragen sind wisst ihr ja wo ich bin.“ Mit diesen Worten griff er wieder zu seinem Buch und fuhr damit fort darin zu lesen. Marik und Ryou sahen sich an. „Lässt der uns jetzt etwa ganz alleine so was zubereiten?“ fragte Marik leise. „Sieht so aus“, antwortete Ryou. „Hmh... naja bei uns ist das ja nicht so schlimm aber... beim Rest?“ Er warf einen zweifelnden Blick Richtung Bakura und Mariku, wobei sein Blick an Marikus Profil hängen blieb. Ryou ging derweil nach vorne um die Rezepte zu holen genau wie Bakura. Mariku sah erst seinem Freund nach wandte den Blick dann aber zu Marik. Dieser wendete den Kopf leider ein bisschen zu spät ab. Eine Weile blickte er nur vor sich auf das Rezeptblatt, während sein Herz schneller klopfte, als ihm selber lieb war. Vorsichtig hob er dann den Blick, drehte den Kopf langsam in Marikus Richtung und blickte diesem direkt in die lavendelfarbenen Augen. Der Blick des anderen war so intensiv, dass Marik schlicht nicht von ihm loskam und noch dazu war darin das Verlangen des Anderen so eindeutig zu lesen, dass Marik spürte wie ihm die Röte langsam den Hals hoch kroch. Vorne am Lehrerpult versuchte Ryou gerade angestrengt Bakura auszuweichen der ihm immer näher zu kommen schien, bis sie dann schliesslich nach demselben Säckchen Kräuter griffen. Ryou zog seine Hand so schnell zurück, als ob er sich an dem Älteren verbrannt hätte und wurde rot. Über Bakuras Gesicht huschte ein sanftes Lächeln als er das sah. Er nahm sich die Kräuter und drückte sie Ryou in die Hand liess diese jedoch nicht mehr los. Der Kleinere begann leicht zu zittern, als er seine Hand in der warmen, grossen Hand des anderen wiederfand. Langsam, ganz langsam hob er den Blick. „Hey! Das ist hier keine Partnerbörse oder so was!“ fauchte eine arrogante Stimme hinter ihnen und gleich darauf schob sich Seto zwischen den beiden durch und trennte den Händekontakt. „Turtelt gefälligst woanders rum!“ knurrte er wütend und krallte sich etwas lieblos die Zutaten zusammen. Ryou war unterdessen dunkelrot angelaufen, nahm sich seine Zutaten und wuselte damit schnell zurück zu ihrem Herd. Bakura sah dem Jüngeren bedauernd nach bis dieser wieder bei Marik war, fixierte dann jedoch Setos Rücken. „Von wegen Partnerbörse. Was war denn das gerade eben mit Wheeler?“ zischte er dem Grösseren zu. Dieser erstarrte sofort. To be continued... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)