Ich kann den Himmel berühren von Hoppelhaeschen (Doch dein Herz bleibt mir unerreichbar - Es bleibt kein - One Shot!) ================================================================================ Prolog: Erinnerungen -------------------- Jeder kennt wohl dieses Gefühl, etwas haben, schaffen, werden zu wollen, was man doch niemals besitzen kann, das nicht zu bewältigen ist, das man niemals sein kann oder an einem Ort zu sein, den es nicht gibt. Allein unsere Träume vermögen es uns das Unmögliche, für einen vergänglichen Augenblick, greifbar zu machen. Die Realität ist dazu nicht im Stande. Unsere Eltern predigen uns, die Wirklichkeit anzuerkennen und das Leben so zu akzeptieren, wie es ist. Es gibt nun mal kein vollkommenes Glück, findet euch damit ab. So ist das nun mal, niemand kann das ändern. Das gehört nun mal zum Leben dazu, das wirst du schon noch lernen. Aussagen, die wohl jeder zu Genüge kennt. Man beginnt im Laufe des Erwachsenwerdens daran zu glauben, ja man macht es förmlich zu seiner eigenen Devise. Erwarte niemals zu viel. Glaube nicht an Wunder, denn so etwas existiert nicht. Halte den Blick gerade und drifte nicht in eine fiktive Welt ab, denn sie wird dich nur aufhalten und aus der Bahn werfen. Es ist das Beste, nicht zu Glauben, sondern zu Tun. Unser Gehirn ist nicht zum Träumen gemacht worden, sondern um zu Wissen. Vielleicht war das wirklich einmal so. Doch wenn die Menschheit einst nur dazu bestimmt war Schwarz und Weiß zu sehen, warum ist unsere Welt dann nun so bunt? Wenn wir nur geradeaus sehen sollten, warum können wir dann nach links und rechts, nach oben und nach unten blicken? Wenn wir letztendlich alle für ein und dasselbe Schicksal bestimmt sind, warum existiert dann in der Menschenwelt eine solche Vielfalt. Kluge, dumme, schwarzhaarige, blonde, große, kleine, dünne, dicke, gute, böse, alte und junge Menschen. Wenn es zu allem ein Gegenstück gibt, warum sollte es dann nicht noch etwas anderes geben, als die Realität? Und wie kann man sich etwas einreden lassen, von dem man weiß, dass es nicht wahr ist? Ich weiß, dass das alles eine Lüge ist. Denn ich erinnere mich. Erinnere mich an Peter Pan. Das Unmögliche ist möglich, Träume können wahr werden und auch Wunder geschehen, man muss nur daran glauben und seinen eigenen Vorstellungen vertrauen. Die Erwachsenen haben vergessen, wie es ist Kind zu sein und was dies alles mit sich bringt. Sie glauben, ihr Horizont wäre weiter als der ihrer Kleinen. Aber sie erinnern sich einfach nicht daran, dass eine Märchenwelt aus Gedanken geformt wird und sie nur, weil man sie nicht sehen oder anfassen kann, dennoch besteht. Meine Märchenwelt ist das Nimmerland. Und ich bin glücklich, dass ich den Ort, an dem man immer Kind bleibt, kennen lernen durfte. Die Piratenbucht, die Nixenlagune, das Indianerdorf und das Baumhaus der verlorenen Jungs, die mittlerweile zusammen mit mir um fünf Jahre gealtert sind. Und auch, wenn wir uns noch bewusst sind, welche Landschaften es im Nimmerland zu sehen gab und welche Wesen dort lebten, so können wir uns doch längst nicht mehr an die Blumen erinnern, die dort wuchsen und deren Duft, oder an die Namen der Indianer, oder die Bücher, aus denen ich jede Nacht vorgelesen habe und wir wissen auch nicht mehr, wie sich der Wind auf unserer Haut anfühlte, als wir emporschwebten und flogen. Ein wunderbarer Gedanke, mehr war nicht nötig, um uns freier zu fühlen, als jeder Vogel und jeder Schmetterling. Wenn wir nun darüber nachdenken, kommt es uns ziemlich absurd vor, dass allein unser Glaube, uns in die Lüfte erhob. Und das macht mir Angst, denn ich spüre, wie die Kinder in uns und damit auch der Glaube, von der Realität verdrängt werden. Es hat länger gedauert als bei normalen Kindern, aber auch wir beginnen, erwachsen zu werden und das Nimmerland zu vergessen. Erinnerst du dich noch an uns, Peter? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)