Minoru von lightnik (Seltsame Krankheit) ================================================================================ Kapitel 7: Krankenbesuch bei Sasuke ----------------------------------- Sooo, nach langer Zeit mal wieder ein neues Kapitel ^^ Leider fehlt mir momentan die Zeit zum Schreiben ~.~ Aber ich bemühe mich, nicht allzu große Lücken zwischen den Erscheinungsdaten der Kapitel zu lassen ^^ Übrigens handelt es sich bei den bereits hochgeladenen Kapiteln erst um eine Art Einleitung. Die Hauptstory wird aber bald richtig anfangen ^^ Also hoffe ich, dass ihr fleißig weiterlest :D *** Als Yumi vor die Tür trat, blies ihr ein kühler Morgenwind ins Gesicht und wehte ihr langes Haar auf. Die Sonne stieg gerade erst hinter den Baumkronen hervor und durchflutete den Wald mit einem sanften, warmen Morgenrot. Dünne Nebelschleier schwebten noch gespenstisch zwischen Häusern und Bäumen und hinterließen winzige, kühle Wassertröpfchen auf Yumis Haut. Yumi zupfte nervös an ihrem Kimono, als sie den flachen Hügel hinaufstieg, auf dessen höchstem Punkt das Anwesen des Dorfherrn lag. In der Morgensonne schimmerte es rötlich. „Seltsam“, dachte Yumi „die Morgensonne lässt es aussehen, als läge ein blutiger Schleier darüber…“ Sie schauderte, als sie sich an den Todesfall von vor wenigen Tagen erinnerte. Auf ihrem Weg nach oben beobachteten die Wachen sie aufmerksam. Schließlich musste Yumi zwei weiteren Wachposten direkt vor dem Eingang ein Schriftstück zeigen, das sie als Heilerin auswies und ihr den Eintritt genehmigte. Mit klopfendem Herzen betrat sie einen großen Raum, an dessen Ende eine Art Thron stand. Außerdem führten mehrere Türen in weitere Räume und Flure – wer sich hier nicht auskannte, konnte leicht die Orientierung verlieren. Sofort kam ihr ein Diener entgegen, um sie zu Sasuke zu führen. Yumi war zwar schon häufiger dort gewesen, doch sie bestaunte jedes Mal die edle Einrichtung des Anwesens: Der Fußboden bestand komplett aus einem hellen Holz, verschiedenste Figuren zierten jeden Raum, Schwerter schmückten die Wände und zeugten von der Zeit der Dämonenkriege. Schließlich hielt der Diener vor der letzten Tür im Gang, deren rechte und linke Seite von jeweils einem bewaffneten Wächter flankiert wurde. Er tauschte ein paar geflüsterte Worte mit den Wachposten aus, ehe er die Tür geräuschlos aufschob und Yumi zunickte. „Beeil dich, der Herr braucht Ruhe!“, zischte der Diener unfreundlich, als Yumi an ihm vorbei und in den Raum hineintrat. Hinter ihr wurde die Tür sofort wieder geschlossen. Das Zimmer, in dem sich Yumi nun befand, war zweifellos der schönste Raum des Anwesens. Rötliches Morgenlicht fiel durch zwei große Fenster auf der rechten Seite ins Zimmer. Auf dem darunter stehenden Tisch lagen einige Schriftrollen, daneben ein kleines, offenes Tintenfässchen, dessen Inhalt schon fast komplett ausgetrocknet war. Vermutlich war Sasuke nicht mehr dazu gekommen, seine Arbeit an den Schriftrollen zu beenden. Goldene Figuren thronten auf kleinen Säulen oder Anrichten. Yumi ging leise hinüber zu dem großen Bett auf der linken Seite des Raumes, in dem Sasuke lag. Es sah aus, als würde er Schlafen, doch Yumi wusste von ihren letzten Besuchen, dass es eher eine Art Bewusstlosigkeit war, aus der er nur selten aufwachte. Man brauchte kein Heiler sein, um zu erkennen, in welch schlechtem Zustand sich der Dorfherr befand: Die Krankheit hatte tiefe, schwarze Ringe unter seine Augen gegraben, seine Haut und seine Lippen waren so weiß wie Yumis Kimono. Er sah erschöpft und ausgezehrt aus, die Knochen traten schon sichtbar unter seiner blassen Haut hervor. Sein Atem ging schwer und rasselnd und auf seiner Stirn standen Schweißperlen – offensichtlich hatte er Fieber. Auch sein graues, schulterlanges Haar war schweißgenässt. Nur noch der edle, weiße Kimono, dessen Ärmelsaum mit einem goldfarbenen Faden bestickt war, zeugte von seiner hoheitlichen Macht, denn die Krankheit ließ ihn wie einen alten, gebrechlichen Mann aussehen. Dies stimmte Yumi irgendwie traurig, denn sie wusste, dass Sasuke vor seiner Erkrankung ein lebensfroher, gutmütiger Mensch voller Elan gewesen war. Yumi kniete sich neben das Bett und ließ den Beutel, in dem sich allerhand Utensilien zum Heilen befanden, von ihrer Schulter gleiten. Behutsam öffnete sie ihn und breitete den Inhalt auf dem Boden aus: Ein paar Kräuter, Wurzeln, Pulversäckchen und eine kleine Schale mit einem Mörser zum Mahlen von Kräutern. „Zuerst prüfe ich, ob die letzte Kräutermischung Wirkung gezeigt hat.“, murmelte sie leise. Sie nahm Sasukes Hand und tastete nach dem Puls am Handgelenk. Sie konnte ihn nur sehr schwach spüren. „Hm…Und das Atmen fällt ihm auch noch sehr schwer.“, stellte sie besorgt fest. Neben dem Bett hatte man eine Schale mit Wasser und einen Stofflappen deponiert. Yumi nahm den Lappen, tauchte ihn in die Schale, wrang ihn aus und tupfte behutsam den Schweiß auf Sasukes Stirn ab. Yumi seufzte. „Seltsam…wieso verbessert sich sein Zustand nicht?“, fragte sich Yumi ratlos und schüttelte den Kopf. Plötzlich ging die Tür wieder auf und der Diener kam herein. Er trug ein silbernes Tablett, auf dem etwas zu Essen stand. Wortlos stellte er es neben das Bett auf den Boden und nahm das Tablett, welches anscheinend vom vorherigen Abend stammte, wieder mit. Yumi bemerkte, dass das Essen vom Vortag nicht angerührt war und vermutete, dass Sasuke wohl länger nicht aufgewacht war. „Verzeihung?“, sagte sie leise an den Diener gewandt. Dieser wollte die Tür gerade wieder schließen und warf Yumi einen kühlen Blick zu. „Was willst du?“, wollte er wissen. Yumi ließ sich von seiner Unfreundlichkeit nicht beirren. „Ich würde gern wissen, wann Sasuke-sama das letzte Mal wach war.“, entgegnete sie. „Vor zwei Tagen. Aber nur kurz.“, antwortete der Diener. „Hat man ihm den Kräutertee gegeben, so wie es meine Großmutter letzte Mal gesagt hat?“, fragte Yumi weiter. Der Diener sog scharf die Luft ein, so als müsse er sich beherrschen, nicht einfach davonzugehen. „Ja, aber er hat nicht gewirkt. Genau wie alles andere, was ihr ihm bis jetzt gegeben habt!“, sagte der Diener herablassend. Yumi biss sich auf die Unterlippe – sie und ihre Oma taten ihr Bestes, es gab keinen Grund, so unhöflich zu sein! „Danke, das war alles, was ich wissen wollte.“, murmelte sie. „Beeil dich, Sasuke-sama braucht Ruhe!“, knurrte der Diener noch, ehe er die Tür hinter sich schloss und ging. „Ich glaube, ich kann besser beurteilen, was er braucht!“, dachte Yumi wütend. Während sie einige Kräuter in die Schale gab und sie mit dem Mörser zu einem Pulver verarbeitete, fragte sie sich, warum bis jetzt nichts gegen die Krankheit gewirkt hat. Plötzlich fiel Yumi ein seltsamer, süßlicher Geruch auf, der eindeutig nicht von ihren Kräutern stammte. Zuerst dachte sie, sie hätte sich geirrt, doch dann bemerkte sie, dass es von dem Tablett kam, das der Diener hereingetragen hatte. Stirnrunzelnd betrachtete sie es. Darauf standen eine große Schale mit Reis, eine weitere Schale mit einer Fleisch-Gemüse-Soße und ein Silberbecher mit Wasser – eigentlich nichts, was einen so süßen Geruch haben könnte. Misstrauisch roch Yumi zunächst an der Soßenschale und dann an dem Wasser. Beide Male konnte sie eindeutig den eigenartigen Geruch daran feststellen. „Seltsam…Was riecht da bloß so süß?“, fragte sie laut und hob verwundert die Augenbrauen. „Eine besondere Zutat, die der Hofkoch speziell für unseren Herrn hineingegeben hat – für den einzigartigen Geschmack.“, ertönte plötzlich die Stimme des Dieners hinter Yumi. Erschrocken fuhr Yumi herum und blickte in die düstere Miene des Dieners. „…Ach…ach so…“, stammelte sie verlegen. „Bist du fertig mit dem Rumschnüffeln?!“, zischte der Diener und maß Yumi mit einem abschätzenden Blick. „Ich…ich hab nicht rumgeschnüffelt! Aber ja, ich bin fertig.“, entgegnete Yumi und stand auf. Sie reichte dem Diener die Schale, in der sie die Kräuter zerrieben hatte. Dieser nahm die Schale entgegen und betrachtete das Pulver skeptisch. „Ich habe dieses Mal eine andere Zusammensetzung ausprobiert und noch ein weiteres Kraut dazugegeben. Dieses Pulver sollte besser wirken, als das letzte. Gebt es ihm wieder in Wasser gelöst, wenn er das nächste Mal wach ist.“, erklärte Yumi, während sie die übrigen Utensilien wieder zusammenpackte und den Beutel wieder zuschnürte. „Itachi-sama wünscht dich zu sprechen!“, sagte der Diener, als Yumi fertig war, und ging davon. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)