Schicksalssymphonie von Shinjis_aijin (unmei) ================================================================================ Kapitel 2: Gestohlene Träume ---------------------------- Part 02 ~ Gestohlene Träume Rückblick 25.04.1998 abends Ein dezentes Klopfen an seiner Tür ließ ihn aufhorchen. hide schaute von seiner Arbeit auf und bat den Besucher herein. "Entschuldigen sie die späte Störung hide-san, aber Mana-sama wünscht sie in einer dringenden Angelegenheit zu sprechen." Seufzend erhob hide sich von seinem Schreibtisch. "Nun.......dann sollten wir uns beeilen. Wir können Mana-sama schließlich nicht warten lassen." Damit folgte er Kami zu Manas Flügel. Insgeheim fragte er sich noch, was für eine wichtige Angelegenheit es sein könnte, dass ausgerechnet Kami als Bote geschickt wurde. Aber diese Frage würde Mana ihm sicher gleich beantworten. Ein vor Wut kochender hide zertrümmerte eine viertel Stunde später die Inneneinrichtung seines Zimmers. Nachdem der Schreibtisch aus massiven Eichenholz als letztes dran glauben musste, fühlte er sich immer noch nicht besser. Als er gerade dabei war seinen rustikalen Kleiderschrank wieder in seine Einzelteile zu zerlegen, klingelte das Telefon. Wütend knurrte er in den Hörer- "WAS?!?" "...eto, hide?..." Überrascht sah hide auf sein keitai. "Yoshiki?!........Schatz, schön deine Stimme zu hören." "Daijobu?" "Ich hatte gerade eben eine kleine Auseinandersetzung, nichts wirklich wichtiges. Ich kann doch sicher noch vorbei kommen?" "Ja sicher, komm rum." Kaum hatte hide Yoshikis Wohnung betreten, als sein Blick der Spur roter und weißer Rosenblätter folgte und an deren Ende die Chaiselongue stand. Auf dieser lag wie hin gegossen Yoshiki mit nichts weiter bekleidet als seiner Perlenkette und einem semitransparenten Chiffontuch. hide stockte der Atem. Durch die vielen im Wohnzimmer verteilten Kerzen, war der Drummer in ein sanftes goldenes Licht getaucht. Und mit seinem schimmernden Haar wirkte er wie eine Ikone. Während hide sich ihm langsam näherte sog er dieses Bild in sich auf. Er wollte es für immer in seinem Gedächtnis verwahren. Langsam hob Yoshiki ihm seine Hand entgegen und als hide danach griff, zog er ihn zu sich hinab. Der Pinkhaarige küsste ihn tief und verlangend. Jetzt war auch der letzte Gedanke an Mana verschwunden und hide konnte nur noch an Yoshiki denken. Leicht strichen hides zarte Hände über seinen Körper, immer entlang der Perlenkette. Vom Nacken abwärts zum Bauchnabel und wieder zurück. Erneut küsste er Yoshiki verlangend und wühlte in seinem langen lockigen Haar. Am nächsten Morgen wurde hide vom Aroma frisch aufgebrühten Kaffees geweckt. Das leise Klappern von Geschirr und der Duft von frischen Brötchen zauberte ein Lächeln auf hides Gesicht. Auch wenn ihr Leader, was die Band anging, sehr streng sein konnte, so war er doch privat das ganze Gegenteil davon. Er mochte diese Seite an Yoshiki. Zeigte sie ihm doch, dass sein Freund auch sanft sein konnte. Nachdem hide noch weitere fünf Minuten gedöst hatte, stand er auf und ging leise in die Küche. Von hinten umarmte er Yoshiki und hauchte ihm einen Kuss auf den Nacken. "'hayou.", schnurrte hide ihm leise ins Ohr."....mhmm, das riecht lecker." "Morgen!" Yoshiki wandte sich in hides Armen um und gab ihm einen Kuss. "Setz dich schon mal, Frühstück ist gleich fertig." Kurze Zeit später saßen sich beide am Tisch gegenüber. Unterbrochen wurde das Essen immer wieder von tiefen Blicken. Später an diesem Tag, bei den Proben, sprang Yoshiki alles andere als sanft mit hide um. Schon beim kleinsten Fehler schnauzte der Brünette ihn an. hide war in Gedanken bei der Anweisung von Mana und im Moment hatte er echt keine Ambitionen Songs zu spielen wie ,Standing Sex'. Ihm war schon eher nach ,Tears' oder ,Crucify my Love'. Deswegen konnte er sich auch nicht wirklich konzentrieren. "hide!!!!! Was. Soll. Der. Scheiß? Reiß dich endlich mal zusammen!" hide sah zu Yoshiki hinüber und alles an was er denken konnte war, wie anziehend dieser in seinem Zorn wirkte. Nachdem der Gitarrist einen weiteren Riff verhaute, setzte Yoshiki erst einmal eine Pause an. "hide, wir müssen reden.", damit wandte er sich ab und ging in sein Büro. hide folgte ihm, er wusste was jetzt kam und wollte dem am liebsten entgehen. Die Tür war hinter ihm noch gar nicht richtig ins Schloss gefallen, da fühlte er sich wie eingesperrt. Yoshiki seufzte tief. "Was ist los mit dir, hide? Du warst doch heute Morgen nicht so drauf." Angespannt ging Yoshiki vor ihm auf und ab. Als hide auch nach mehreren Minuten nicht antwortete, riss Yoshiki der Geduldsfaden. "Verdammt hide, rede mit mir!" Yoshiki packte hide an den Schultern und schüttelte ihn verzweifelt. "Wie soll ich dir denn helfen, wenn du nicht mit mir sprichst?" hide machte sich von Yoshiki los und schüttelte traurig den Kopf. "Gomen nasai, Yo-chan. Ich wollte dir keine Sorgen machen, mit mir ist alles in Ordnung." Er lächelte. Yoshiki zweifelte zwar an hides Worten, aber um ihn nicht weiter zu bedrängen beließ er es dabei. Er wusste das es nichts bringen würde, wenn er weiter versuchte in ihn zu dringen. Er strich hide noch einmal sanft durch die weichen pinken Haare und ging dann zur Tür. Dort drehte er sich noch einmal um. Mit einem zärtlichen Lächeln hauchte Yoshiki ein "Ich liebe dich, vergiss das nicht." Gerade als er den Raum verlassen wollte, zog hide ihn zurück. Er küsste ihn tief und verlangend, fast schon verzweifelt. Was Yoshiki nicht entging. Die nächsten Tage vergingen ereignislos. 30.04.1998 Während hide in seinem Büro saß und seinen Pflichten als Innenminister nach kam, stand Yoshiki in der Innenstadt an einer Ampel. Gerade als die ersten Autos an ihm vorbei waren, spürte er einen heftigen Stoß von hinten und stolperte auf die Straße mitten in ein Auto. Yoshiki wurde noch mehrere Meter auf der Motorhaube mitgenommen, bis der perplexe Fahrer bremste und er dadurch von der Motorhaube rutschte und auf dem Boden auf kam. Das letzte was er spürte war die Blutlache die sich unter seinem Kopf bildete, dann wurde alles schwarz. Die Sitzung des Rates neigte sich grad dem ende zu, als Mana hide noch einmal zu sich rief. "Mein lieber hide. Mir wurde zugetragen, dass du dich immer noch mit diesem Menschen triffst. Gemäß unserer Gesetze kann ich das nicht länger dulden. Das Problem wird bereits beseitigt." Misstrauisch starrte hide zu Mana. "Was willst du damit sagen? Was hast du mit Yoshiki vor?" Langsam sah Mana von den Papieren auf, die Kami ihm gerade gebracht hatte. "Danke hide. Du darfst gehen." Damit senkte sich Manas Blick wieder auf den Tisch. Zügig ging hide in seine Räume, um gleich bei Yoshiki durchzurufen. Doch alles was er erreichte war, dass man ihm mitteilte, das der gewünschte Gesprächspartner nicht zu erreichen war und das man es doch später noch mal probieren sollte. Langsam bekam hide Angst um Yoshiki, jetzt machte er sich wirklich Sorgen. In seiner Panik riss hide sich die Amtsrobe vom Leib, griff nach seiner Jacke und verließ überstürzt das Anwesen. Im Taxi unterwegs in die Stadt erreichte ihn auch schon die Hiobsbotschaft von Yoshikis ,Unfall'. Er ließ sich sofort ins Krankenhaus fahren. Vor Ort fand er schon die anderen Members von X vor, selbst Taiji war gekommen. Kaum sahen ihn die anderen, schnauzte Toshi ihn an. "Verdammt hide! Warum warst du nicht erreichbar?" hide senkte kleinlaut den Blick und sagte "Gomen nasai, ich hatte es gestern ausgestellt und heute Morgen vergessen es wieder anzustellen." Als hide zu Yoshiki wollte, wurde ihm dieses vom Krankenhauspersonal verwehrt. Erst als Yoshikis Mutter ihn entdeckte und den Schwestern und Ärzten mitteilte wie hide zu ihrem Sohn stand und die Erlaubnis gab ihn über Yoshikis Zustand zu unterrichten, durfte er ihn endlich sehen. Als hide Yoshiki so sah, spürte er den Schmerz fast körperlich. Er wusste von den Ärzten das Yoshiki noch Glück im Unglück hatte. Er hatte eine Gehirnerschütterung, ein paar geprellte Rippen und ein gebrochenes Bein. Wie durch ein Wunder, waren die Arme und Hände bis auf ein paar blaue Flecke und Abschürfungen unverletzt. Hide ließ seine Finger vorsichtig über Yoshikis Wangen gleiten, er wollte ihn weder wecken noch weh tun. Yoshiki schmiegte sich in hides Zärtlichkeit und öffnete langsam die Augen. "hide?!" "Ich bin hier, Schatz. Hast du starke Schmerzen? Soll ich dir was bringen?" "Es geht. .......und alles was ich brauche ist da. Bleib bei mir, ja? Lass mich nicht allein." Hide setzte sich zu Yoshiki auf das Bett. Als Yoshiki wieder eingeschlafen war, beugte er sich über ihn um ihn zu küssen. "Ai shiterû Yo-chan, gomen nasai. Das ist alles meine Schuld. Ich werde nie wieder zulassen, dass er dir noch mal so wehtut. Das schwöre ich!" 02.05.1998 morgens Als Yoshiki an diesem Morgen nach Hause kam, fand er einen weißen Karton auf seinem Bett vor. Er brauchte nicht erst zu überlegen von wem er war. Die pinke Rose sprach Bände. Vorsichtig ließ er sich auf dem Bett nieder und zog das Päckchen zu sich. Vorsichtig löste er die blutrote Schleife von dem schneeweißen Karton und hob den Deckel ab. Dort unter mehreren Lagen Seidenpapier lag eine Rose aus venezianischem Glas. Die Blüte war in einem satten Pink und der Stängel in einem kristallklaren Grün. Ganz vorsichtig hob Yoshiki sie aus der Verpackung und legte sie auf ein schwarzes Samtkissen. Er setzte sich wieder aufs Bett und schaute was noch in dem Päckchen war. Er fand einen pinken Briefumschlag und als er ihn öffnete, entströmte diesem ein sanfter Rosenduft. Yoshiki musste lächeln. "Dieser Spinner.", murmelte er. Dear Yo-chan! Wenn du dies hier liest, kann ich leider nicht bei dir sein. Aber ich bin glücklich, denn ich weiß das du jetzt grad an mich denkst. Ich würde mir wünschen, dass du die Sachen in der schwarzen Schatulle immer trägst. Und die Kristallrose soll dich immer an mich erinnern. Sie wird genauso wenig verblühen wie meine Liebe zu dir. Diese Dinge sollen dich immer begleiten. Ich liebe dich...........für immer! hide Yoshiki konnte sich nicht helfen, aber es klang wie ein Abschiedsbrief. Er legte den Brief beiseite und sucht die Schatulle. Als er sie öffnete fand er einenschlichten einfachen gebürsteten silbernen Ring und ein Medaillon. Sowohl im Ring, als auch im Medaillon war etwas eingraviert. ,Für Yoshiki, meine einzige Liebe! hide' Auf der anderen Seite des Medaillons war ein kleines ein kleines Foto von ihm und hide, das sie am Anfang ihrer Beziehung aufgenommen hatten. Während Yoshiki mit seinen Gedanken noch bei hide war, klingelte sein Telefon. "Moshi moshi." "Yoshiki, Toshi hier. Ich muss dir etwas sagen. hide........." "Was ist mit hide?" Ein ungutes Gefühl machte sich in Yoshiki breit. "hide........ist.........die Polizei sagt, er hätte heute in den frühen Morgenstunden Selbstmord begangen." Am anderen Ende herrschte Stille. Toshi war gar nicht wohl und es machte ihm Angst das gar nichts zu hören war. "Yoshiki........Yoshiki!!!.........bist du noch dran?" "Ich bin noch da, Toshi. Wenn das jetzt ein Scherz sein sollte, dann finde ich das mehr als nur geschmacklos." "Ich wünschte es wäre so, aber es ist die Wahrheit. Soll ich vorbei kommen, oder möchtest du lieber allein sein?" "Sei nicht böse Toshi, aber ich muss das erst verarbeiten.", damit legte Yoshiki auf. Nur noch eine Minute länger und er wäre zusammen gebrochen. Als sein Blick auf die Rose fiel, brach er in Tränen aus. Er konnte hide nicht verstehen. "Warum hide, warum?" Yoshiki weinte sich an diesem Abend in den Schlaf. Als er am nächsten Morgen erwachte hielt er es erst für einen bösen Traum, doch die Realität holte ihn erbarmungslos wieder ein. Hide war tot und er konnte nichts daran ändern. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)