Liebe... sie müssen zueinander finden! von 4Kolibris (eine One Piece Fanfic mit Nami und Sanji, die ineinander verliebt sind...) ================================================================================ Kapitel 57: Nosiness -------------------- Kapitel 57: Nosiness Namis Sicht Mir wurde vorher furchtbar heiß, wenn ich auch nur daran dachte, am Nachmittag zu Sanji zu gehen. Wir hatten uns schon gestern verabredet, dann war das in der Pause und heute sollte ich schon zu ihm gehen, ich war ja sowas von aufgeregt! Doch nun, wo wir bei ihm waren, fühlte ich mich pudelwohl und meine ganze Aufregung war wie weggeblasen. Schon als er mich zur Begrüßung geküsst hatte, schwebte ich auf Wolke Sieben und ich fühlte mich so richtig wie Zuhause. Er wollte dann für mich kochen, nicht mit mir, sondern explizit für mich. Ich stand neben ihm und wollte ihn liebend gerne dabei von hinten umarmen, aber Pustekuchen, ein Koch war immer in Bewegung und ich hätte ihn bei seiner Arbeit nur behindert. Ich guckte ihm aufmerksam zu, fand es wie immer erstaunlich, was für ein Handgeschick er hatte und fragte auch manchmal, wieso er was briet oder garte. Er schenkte mir immer wieder ein paar Küsse, so könnte ich echt leben, mich einfach zurücklehnen, bekochen lassen und zwischendurch von meinem Traummann geküsst zu werden. Die anderen waren entweder blind oder sonst was, jedenfalls hatten die noch nicht gemerkt, dass wir am Vortag Händchengehalten haben. Erstmal würden wir unser Glück zu zweit genießen und erst später die anderen daran teilhaben lassen. Irgendwann bat mich Sanji mit Hundeblick ins Esszimmer zu gehen, ich sollte den Rest abwarten, das Dessert war eine Überraschung. Es war unmöglich, ihm das abzuschlagen, denn er hat mich ganz hinterhältig aus der Küche geschoben, mit seinen Händen auf meiner Hüfte und dabei geküsst, von daher musste ich mich geschlagen geben. So war ich im Esszimmer gelandet, wobei ich sofort in sein Zimmer verschwunden bin. In seinem Zimmer war ich nun auch schon mehrere Male, hatte mich dort ja immer heimlich umgesehen und auch dieses Mal reizte es mich, in seiner Nachttischschublade zu wühlen. Sanji brauchte in der Küche eh noch zehn Minuten oder so, keine Ahnung, und ich hatte ja irgendwo auch die Erlaubnis, mich dort umzusehen, immerhin war ich ja seine Freundin. Dieses Recht nahm ich mir einfach heraus, er würde bestimmt nichts dagegen haben. In der Schublade waren nur noch zwei Bücher, eines war wohl von einem Freund ausgeliehen oder so und dann war da noch das Tagebuch, das ich schon mal gesehen hatte, in dem Dunkelgrün mit roten Tupfern und dem Schloss dran. Ich holte es zum zweiten Mal in meinem Leben raus und setzte mich damit auf die Bettkante. Es war wirklich sehr dick, er musste dort Sachen ausgeschnitten oder ausgedruckt und eingeklebt haben, oder es waren Fotos. Vielleicht gehörte das Buch ihm gar nicht? Ich hätte gerne gewusst, was da drin war und mir kam ein naiver Gedanke. Ich würde einfach zu Sanji gehen und ihn fragen, ob ich es mir ansehen dürfte, ich fand das schließlich richtig interessant. Ein Lächeln machte sich auf meinem Gesicht breit und ich stand auf. Ja, Sanji würde mir den Schlüssel holen und ich dürfte es mir ansehen, wenn er etwas reingeschrieben hatte, würde ich es auch nicht lesen, versprochen. So wollte ich es machen, klemmte mir das dicke Etwas unter den Arm und schloss die Schublade, ging zurück zur Küche. „Sanji?“ Ich war zur Tür vorgelehnt und wartete, bis er herauskam, bevor ich hereinkommen würde, was er ja nicht wollte. Schnell wurde die Tür geöffnet, er trat zu mir vor und lehnte die Tür hinter seinem Rücken wieder an, lächelte mich hingebungsvoll an. Bevor ich meinen Fund vorzeigen konnte, beugte er sich zu mir vor und stahl mir einen Kuss, wieder fühlte ich mich zu ihm hingezogen wie noch nie in meinem Leben zuvor zu einem Jungen. Ich musste so glücklich lächeln, dass mir fast wieder entfallen wäre, weshalb ich ihn aus seinem Reich geholt hatte. „Was gibt’s?“ wollte er neugierig wissen, dann zeigte ich ihm das dunkelgrün-rotgetupfte Buch. „Das hab ich in deiner Nachttischschublade gefunden. Gehört das dir?“ Er sah das Buch an, schien kurz zu überlegen und nahm es mir dann aus den Händen, um es in den seinen noch länger betrachten zu können. Vielleicht wusste er ja nicht mehr, dass er es hatte? Vielleicht erkannte er es nicht mal wieder, konnte doch gut sein, oder? „Was ist?“ fragte ich belustigt, da er das Bündel in seinen Händen total fixiert hatte. Dann sah er mich an. „Ja, das gehört mir. Wieso?“ Er hatte nicht mal gefragt, was ich in seinem Zimmer zu suchen gehabt hatte, also war er mir nicht böse, aber das hätte er sowieso nicht sein können. Ich setzte einen unschuldigen und unwiderstehlichen Blick auf und trat einen Schritt näher an ihn ran. „Hättest du was dagegen, wenn ich es mir ansehe? Ich wüsste gern, was da drin ist.“ Ich dachte, so würde ich ihn rumkriegen oder wenigstens ein Hin-und-Her-Spiel anfangen, dass ich ihn so lange löchern würde, bis er nachgab, doch ganz wider Erwarten blockte er vollkommen ab. „Nein, das darf niemand sehen. Da machst du keine Ausnahme.“ Er war überhaupt nicht auf mein Schmollgehabe eingegangen und hatte einen ganz normalen ernsten Tonfall, als er mir das verbot, also kein bisschen Verliebtheit war herauszuhören, was mich leicht stutzig machte. „Warum nicht?“ fragte ich nach, doch Sanji war nicht mehr in Schmuse –oder Überredungsstimmung, ich konnte es vergessen, dass er mir den Schlüssel geben würde. „Weil das was Persönliches ist.“ Nachträglich lächelte er mich an, wahrscheinlich wollte er mir auch nichts ausschlagen, aber er drückte mir das Buch zurück in die Hand. „Leg es bitte zurück in die Schublade, ich muss in der Küche weitermachen.“ „Okay.“ sagte ich enttäuscht, denn ich hatte geglaubt, er würde mich es ansehen lassen. „Nicht böse sein, okay?“ Er fasste mich am Kinn und hob es an, er wollte nicht, dass ich deswegen nachträglich war, doch dann lächelte ich schon wieder. „Bin ich nicht, ich find’s ja nur schade. Du weißt doch, wie neugierig ich bin.“ Sanji erwiderte mein Lächeln und war wohl erleichtert, dass ich es ihm nicht übel nahm. Klar verstand ich ihn, mein Tagebuch hätte ich ihm auch nicht so mir nichts dir nichts überlassen, von daher war es okay. Ich lief zurück in sein Zimmer und kniete mich vor den Nachttisch und öffnete die Schublade, da fiel ein Bild aus dem Buch raus. Es landete mit der Bildseite nach oben und beim Aufheben sah ich, dass eine Jugendliche mit langen, hellbraunen Haaren darauf abgebildet war. Ich erkannte sie sofort wieder, ich hatte sie einmal im Auto sitzend gesehen, dass musste ganz sicher seine Stiefschwester sein. Es war kein echtes Foto, sondern am PC ausgedruckt und in mir tauchten gleich mal Fragen auf, weshalb er sie einfach so fotografiert hatte. Sie stand auf dem Bild in ihrem Zimmer –ich nahm einfach mal an, dass es sich um ihr Zimmer handelte- und sah auf das Regal vor sich, wahrscheinlich hatte sie die Kamera nicht einmal bemerkt. In mir keimte eine gewisse Eifersucht, ich fand sie viel hübscher als mich, mit ihren langen, gut gepflegten Haaren und ihrem hübschen Gesicht. Sie war wohl sehr fotogen und ich wurde wieder nachdenklich. Wieso wollte mir Sanji nicht Bilder von seiner Stiefschwester zeigen? Schämte er sich etwa dafür, dass sie blind war? Er sprach nie über sie, ich hatte sie ja auch erst in der Stadt damals zum ersten Mal gesehen – zufällig. Vielleicht waren da auch Bilder von seiner Mutter drin, und er wollte sie deshalb keinem zeigen, weil es sich eben um seine Familie handelte. Vielleicht war auch was von seinem Vater drin, wer weiß? Ich wurde richtig neugierig und fand es schade, dass mir Sanji es nicht zeigen wollte, ich hätte gerne mehr von seiner Familie gesehen. Wenn da nur Bilder von Familie und Freunden drin waren, hätte er es mir doch zeigen können, fand ich auf jeden Fall so. Ich würde ihm auch ein Bild von meiner Mama zeigen, wenn er mich fragen würde. Ich war wegen seiner Ablehnung zwar nicht verletzt, aber in mir reifte ein Verlangen danach, die restlichen Bilder zu sehen. Da war doch nichts dabei, oder? Letztendlich resignierend stand ich auf und verließ das Zimmer. Sanji müsste bald fertig sein. „Schmeckt es dir?“ stellte mir Sanji diese unnötige Frage und ich schaukelte mit meinem Bein, sodass ich sein Schienbein mehrmals streifte. „Überhaupt kein bisschen.“ äußerte ich mich und führte absichtlich einen gut gehäuften Löffel zu meinem Mund, um ihm zu zeigen, dass es mir wirklich absolut nicht schmeckte. Sanji stand auf, lief zwei Schritt um die Ecke des Tisches in meine Richtung herum und küsste mich, obwohl ich was im Mund hatte. Das Eis auf meiner Zunge schmolz zwar und ich konnte den vollen Geschmack schmecken, doch das war nichts im Vergleich zu einem Kuss von Sanji! Er setzte sich dann schon wieder zurück auf seinen Platz und ließ mich erstmal schlucken. Ich fühlte mich richtig wohl, er hatte speziell für mich gekocht und er liebte mich. Um ein Gespräch anzufangen, wollte ich wissen, was er morgen vorhatte, vielleicht würden wir uns wieder sehen. „Sag mal, was machst du denn morgen?“ Er nahm einen Schluck Apfelsaftschorle und dachte kurz nach. „Ich glaub, Zorro wollte was von mir. Keine Ahnung.“ Zorro wollte was von Sanji? Ich machte „Hm.“ und trank auch etwas. „Also hast du keine Zeit?“ zog ich dann einen Schmollmund und tat wie ein sehnsüchtiger Teddy, der wie bestellt und nicht abgeholt dasaß. „Doch, bestimmt.“ war er sogleich überredet und ich freute mich, dass er das für mich einrichtete. „Schön, wann kommst du dann?“ erkundigte ich mich weiter und bekam zur Antwort: „Wann immer du willst.“ Dabei nahm er meine linke Hand, weil ich mit der rechten noch aß, und küsste mir den Handrücken. „Bist du abends zu Hause?“ Ich nickte. Wunderbar, unser nächstes Treffen war erst morgen, also in genau vierundzwanzig Stunden. „Noch so lange warten.“ tat ich niedergeschlagen und er lachte süß auf. „Wir sehen uns doch schon vorher in der Schule.“ Ein Lächeln war nicht zu verkneifen und ich beugte mich zu ihm vor, um einen Kuss zu ergattern. „Ich weiß, zum Glück.“ sagte ich und küsste ihn noch weitere Male, bis ich mich wieder auf meine vier Buchstaben setzte und das angefangene Eis zu Ende löffelte. Sanji wollte mich zwar nach Hause begleiten, doch ich blockte ab, das war echt nicht nötig. So ganz anhänglich wollte ich nicht wirken, klar war ich unsterblich gerne in seiner Nähe und das Herzklopfen nahm einfach nicht ab, doch ich brauchte auch mal die paar Minuten für mich alleine. Die recht kühle Luft tat mir in den Lungen wirklich gut und Sanji hatte eigentlich den ganzen Tag nicht geraucht, soviel ich mitgekriegt hatte. Bei dem Gedanken war ich stolz auf mich, ich hatte echt eine Chance, es ihm abzugewöhnen. Na, wenn das kein Liebesbeweis war, was dann? Gut gelaunt lief ich in die Nachbarstraße entlang und ließ meinen Gedanken freien Lauf. Sein Tagebuch hätte ich ja schon ziemlich gern gelesen, nur konnte ich das ohne Erlaubnis nicht bringen. Vielleicht sollte ich seine Schwester einfach mal besuchen? Sie würde sich bestimmt über Besuch freuen, wenn sie nur die ganze Zeit im Krankenhaus war. Ich brauchte bloß ihre Adresse und das alles, aber da wusste ich schon eine Lösung, wie ich da dran kommen würde. Das war eine gute Idee, dann könnte ich mit ihr ein wenig über Sanji reden und vielleicht würde ich mich auch ganz gut mit ihr verstehen. Ich kannte niemanden privat, der eine Behinderung hatte, und ich fand das eigentlich total interessant, mal mit solchen Leuten zu reden. Dabei standen noch nicht mal die Chancen so schlecht, bald eine neue Freundin zu finden, dann würden Sanji und ich sie gemeinsam besuchen und er würde mir gegenüber geöffneter über seine Familie sein. Ja, das war ein guter Plan und zufrieden latschte ich den kurzen Weg zu meinem Zuhause hin, bis ich vor der Haustür stand und die Schlüssel zückte. erstellt am 29.05.2007 4Kolibris, Elena Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)