Magic Game – Wenn aus einem Spiel Realität wird von Tinu-aka-Akio ================================================================================ Kapitel 1: 1. Kapitel --------------------- Die Geschichte beginnt im Krankenhaus. Ich weiß immer noch nicht, warum ich dort lag. Ich habe mein Gedächtnis verloren, sagte man mir. Ich kann mich wirklich an nichts mehr erinnern. Nur noch an einen Kuss, doch nicht an die Person. Alles ist weg. „Warum nur?“, ich fluchte, „Niemand kann es mir sagen, alle schweigen. Was ist passiert?“ Ich starrte ein Mädchen an. Ihr Name war Chitose Hibiki. So stellte sie sich mir zumindest vor. Wir sollen Freunde gewesen sein. „Bitte beruhige dich Amaya-san.“ Sie weinte. „Wieso sollte ich mich beruhigen. Ich will endlich wissen, was hier passiert ist.“ Ich fluchte weiter. „Wieso? Wieso sind eure Lippen so verschwiegen? Was ist so schlimm, dass ihr es mir verschweigt? Ich will es endlich wissen.“ Wild herumschlagen konnte ich nicht. Man hatte mich ans Bett gefesselt. Den Grund wusste ich nicht. „Schnell holt einen Arzt.“, hörte ich sagen, doch ich achtete nicht darauf. Ich starrte immer noch dieses Mädchen an. Weinerlich saß sie neben mir. Sie hielt meine Hand. Ab und zu strich sie mir eine Strähne aus dem Gesicht. „Amaya-san, glaube mir, alles wird gut.“ Sie umarmte mich. Ich konnte nichts dagegen machen. „Aber, ich will doch nur wissen, was passiert ist. Chitose-san.“ Wieso sprach ich sie an, als wäre sie meine Freundin? Warum war ich so freundlich zu ihr. Ich verstand es nicht. Ich kannte sie nicht einmal. Auch alle anderen, die hier im Raum standen, waren mir nicht bekannt. Sie lächelten mich alle an, wenn ich zu ihnen sah. Wenn ich wegschaute, ließen sie ihre Köpfe hängen, ich konnte es aus den Augenwinkeln erkennen. Chitose war die einzigste, die mir wirklich nahe kam. Der Rest hielt Abstand von mir. Was war so schrecklich gewesen? Die Frage ließ mir keine Ruhe. Es klopfte. Ein Arzt kam herein. Wie immer hielt er eine Beruhigungsspritze in der Hand. Es war jedes Mal das Gleiche, fragte ich nach, kam der Arzt und gab sie mir. „Warum?“, es war immer die gleiche Frage, bevor ich einschlief. „Es tut mir so leid, Amaya-san. Aber es ist besser, wenn du es nicht weißt. Für uns alle.“ Ich verstand diese Worte nur noch so halb, dann war ich weggetreten. Ich wachte spät in der Nacht auf. Schweißgebadet. Mich verfolgten sinnlose Ausschnitte aus irgendwelchen Kämpfen. Immer sah ich dort eine Frau, die mir verblüffend ähnlich sah. Doch ich wachte immer wieder auf. „Du suchst doch sicherlich die Antwort auf deine Frage?“ Ich schreckte auf. Ein Junge saß auf dem Fensterbrett. Er war hübsch. Er war der einzigste, der mir wirklich bekannt vorkam. Ich nickte nur. „Ich kann dir die Antwort darauf geben.“, sprach er. „Ja?“, in meiner Stimme war Hoffnung. „Ja, dass kann ich.“ Er lächelte, dann sprang er vom Fensterbrett in mein Zimmer. Er löste meine Fesseln, die mich am Bett hielten. Zum ersten Mal konnte ich meine Arme und Beine wieder frei bewegen. „Ich weiß nicht, warum sie das machen.“ Ich sah ihm in die Augen. Diese Augen. Sie leuchteten. „Sie haben Angst vor dir.“ „Angst, aber ich versteh es nicht?“ Er lächelte wieder. „Angst, dass das, was passiert ist, wieder passiert.“ Er befreite mich gerade von dem Tropf. „Was passiert?“ Ich war so aufgeregt. „Das erklär ich dir, wenn wir hier weg sind. Kannst du aufstehen oder haben die dich so sehr voll gepumpt mit diesem Zeug?“ In seiner Stimme klang Abschaum. Ich trat auf, sackte jedoch zusammen. „Sie haben. Diese Schweine.“ Er war sauer. „Warum bist du so sauer?“ Ich hatte regelrecht Angst vor ihm. „Sie unterdrücken damit deine Kräfte. Sie waren es, die dir deine Erinnerungen raubten. Sie waren es, denen du das hier jetzt verdankst. Sie waren es, die mich dir wegnahmen.“ Es nahm mich hoch und trug mich zum Fensterbrett und setzte mich dort ab. Dann sprang er drauf, ließ sich aus dem Fenster fallen und breitete seine wunderschönen Flügel aus. So etwas hatte ich noch nie gesehen. Er flog den Himmel empor, dem Vollmond entgegen und er strahlte. Dann kam er zurück. Nahm mich wieder auf und flog mit mir in die Nacht hinein. Wir flogen weit. Ich wusste nicht wie weit, denn zwischendurch schlief ich immer wieder ein. Die Mittel, die sie mir gegeben hatten, hatten mich entkräftet. Eine ständige Müdigkeit überfiel mich immer wieder. Als wir landeten wachte ich wieder auf. Er hatte seine Flügel eingezogen. Leisen Schrittes bewegte er sich auf eine Hütte zu. Ich sah ihm nur ins Gesicht. Er hatte ein so unglaublich gut geschwungenes Profil. Er hatte sehr lange schwarze Haare. Sie waren zum Zopf zusammengebunden. Seine Augen erstrahlten in einem warmen blutroten Ton. Wir kamen in der Hütte an. Er bettete mich auf ein Sofa, deckte mich zu, setzte sich neben mich und schaute mich an. „Wie fühlst du dich?“, war in seiner Stimme Besorgtheit zu vernehmen? „Ganz gut. Ich bin nur müde, unglaublich müde.“ Er lächelte. „Das sind immer noch diese Mittel. Du solltest dich erst einmal richtig ausschlafen, Amaya-san.“ Er strich ein paar Strähnen meines langen braunen Haares aus dem Gesicht. „Wie schön du bist.“, sagte ich. „Ja? Das hast du oft zu mir gesagt.“ Ich vernahm in seiner Stimme ein Glücksgefühl. Dann küsste er mich. „Du solltest nun schlafen, Amaya-san. Morgen ist auch noch ein Tag.“, sprach er zu mir. „Bevor ich schlafe, sage mir wenigstens noch deinen Namen.“ Ich lächelte ihn an. „Minoru. Mein Name ist Minoru. Doch jetzt schlafe.“ Er küsste mich noch einmal und ich schlief mit seinem Namen in Gedanken ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)