Königswinter - Der neue Herrscher von kleinerdrache (Für die Kenner und Liebhaber) ================================================================================ Kapitel 7: Die letzte Festung ----------------------------- Die kleine Gruppe um Lenuria erreichte ihr Ziel nach etwa vier Tagesmärschen. Auf einem Pferd erreichte man die Stadt sicher schneller, zumindest in der Vergangenheit. Tibarn konnte sich nicht vorstellen bei dem dichten Wald wirklich so schnell voran gekommen zu sein. Der Weg der Menschen und Elfin war geplagt von unwegsamen Gelände. Der Wald war einer wilden Lichtung gewichen, die voller Brombeeren und anderen wildwachsenden Sträuchern übersät. Ein Durchkommen war so kaum möglich. Lyna, Tibarn, Lenuria und Arkin erreichten die Lichtung am Morgen des vierten Tages. Es gingen die Stunden verstrichen nur allzu schnell.. Lenuria musste ihnen den richtigen Weg weisen, ansonsten wären sie in einem der vielen Morastlöcher verschwunden und gestorben, ehe ihnen auch nur einer hätte helfen können. Das Gras war teilweise mannshoch ausgedörrt oder sogar vertrocknet. Es gab leiser Knistergeräusche von sich, wenn der Wind hinein blies. Würde diese frische Luft nicht immer wieder aufkommen, würde allen in kürzester Zeit schlecht werden, war der Geruch der Gase doch so abartig. Ein Mischung aus schlechten Eiern und toten Tieren. Die Raben schienen dieses Land jedoch zu bevorzugen. Sie fanden ohne große Probleme Aß, das sie nur zu gerne verspeisten. Der Nebel legte sich langsam über den Morast und verschlechterte die Sicht zunehmend. „Soldat achte auf deine Füße.“, sagte sie leichthin, ohne zu ahnen, dass sie dem ohnehin schon leicht angefressenem Ego zu nahe trat. Arkin verbiss sich einen Spruch, sah er schon den bösen Blick von Lyna vor sich. Jedoch ließ ihn die aufsteigende Wut unvorsichtig. Er rutschte auf dem nassen Schlamm aus. Eines seiner Beine glitt in eines der Morastlöcher. Es ergriff sein Bein, schlang sich drum und zog ihn weiter rein. „Argh! Was zur Hölle ist das. Lass los!“, brüllte Arkin und griff hektisch ins Gras, das er in der Nähe fand. Es war scharf und schnitt ihm die Hände auf, bot dazu nur wenig halt. Lyna und Tibarn drehten sich um und liefen zu ihm hinüber. Tibarn packte Arkin an den Armen und presste sich mit den Absätzen in den Boden, versuchte Gegendruck zu erzeugen. Lyna nahm Pfeil und Bogen und schoss ins Wasser in der Hoffnung irgendwas zu treffen. „Lenuria!“, rief Lyna hektisch, während Arkin und Tibarn sich mit aller Macht gegen was auch immer im wasser wehrten. Die blonde Elfin schwang sich mit Leichtigkeit zu ihnen hinüber. Sie durchtrennte die Schlingen an Arkins Bein. Es kostete sie einiges an Mühe. Als sie einen der dickeren Stränge durchtrennte, donnerte ein gewaltiges Grollen durch die Ebene. Die Elfin und die anderen mussten sich ihre Ohren zuhalten. Dann erschütterte ein Beben die Erde unter ihnen. „Ein Nath`rin. Es muss ein Nath`rin sein.“, sprach Lenuria vor sich hin und schaute dann zu den anderen. „LAUFT!“, schrie sie und rannte vorweg. Die anderen drei rappelten sich schnell auf. Lyna schulterte Bogen und Köcher wieder, Arkin wurde von Tibarn auf die Beine gezogen. Dann hörten sie schon hinter sich die ersten platschenden Geräusche. Der Rand der Lichtung war nicht mehr weit, Lenuria konnte ihn bereits vorne sehen und schrie den anderen in ihrem Rücken zu, dass sie sich beeilen sollten. Die anderen beeilten sich noch einmal mehr. Es waren noch etwas gute fünfzig Meter vor ihnen bis zum Rand des Waldes. Lenuria bemerkte im Augenwinkel die rasche Bewegung und blieb noch im richtigen Moment stehen. Ein Morastloch so riesig, dass locker einhundert Mann darin versinken konnten, tat sich vor ihr auf. Das Wasser war pechschwarz und den Grund konnte man nicht einmal erahnen. Sie sah hinab. Dann langsam erhob sich etwas aus der Tiefe. Körper all jener die der Morast einmal verschlungen hat. Zumindest ihre Hüllen. Blass verschrumpelt und ihre Augen waren leere Höhlen, die sie anschauten. Etwas weiter in der Mitte des Lochs erhob sich eine Frau, schöner als alle anderen Frauen die Tibarn, Arkin, noch Lyna oder Lenuria je gesehen hatten. Ihre Lider waren geschlossen, sie war ebenfalls blass, dass Haar klebte an ihrem Körper bedeckte ihre Haut. Dann schlug sie die Augen auf, ihre Augen waren stechend gelb und aus ihrem Mund kam eine Zunge, bewehrt mit Stacheln. Lenuria schaute immer wieder am Rand des Lochs entlang. „Was ist das?“, zischte Lyna zur Elfin. „Sie ist eine Nath`rin. Eine Sumpfgöttin. Kommt dem Wasser nicht zu nahe. Sonst kommt sie euch holen.“, sprach sie ruhig und zog ihr Schwert. „Uns holen, das klingt wie eine Gruselgeschichte für Kinder.“, brummte Arkin und zog so offensichtlich sein Schwert, dass vier männliche Gestalten aus dem Wasser empor schnellten. Sie waren mit etwas verwachsen, dass ab dem Becken, den Platz der Beine übernahm. „Verflucht.“, knurrte Lyna und wollte ihren Bogen zücken. Lenuria hielt sie davon ab. „Sie hat sich auf Arkin fixiert. Zieh deinen Bogen, aber langsam. Siehst du, dass was die Beine sein sollen? Dieser Strang. Du brauchst nicht auf ihn zielen. Sie sind gepanzert. Die Körper sind tot und nur eine Schutzhaut.“, erklärte sie sachlich. Tibarn schaute sich das ganze an. „Worauf, sollen wir dann zielen?“, fragte er ruhig. „Ja zur Hölle worauf dann!“, zischte Arkin wütend hinein. „Die Körper sind ein Schutzschild. Wir müssten an den echten Körper kommen, aber eine Nath`rin ist schlau. Ich meine sie versteht uns nicht, aber sie ist eben einfach nicht dumm.“, erklärte sie angespannter und beobachtete die Sumpfgöttin genauer. „Was soll das jetzt heißen?“, knurrte Arkin sichtlich nervös. Er stellte sich breiter hin, zumindest einen sicheren Stand wollte er haben. Tibarn schaute zwischen seinen Weggefährten hin und her. Er war verwirrt. Was sollten sie tun. „Schießt ins Wasser, seht ihr wo es leuchtet?“, sprach Lenuria deutlich und deutete mit einem Kopf nicken zu dem weißblauem Licht knapp unterhalb der Wasseroberfläche. „Das schlagende Herz einer Göttin.“, sprach sie wehmütig, bevor sie begann ihren Bogen zu spannen. Generell lag ein wehmütiger Blick auf der Elfin, etwas behagte ihr nicht, zumindest schien es so und den anderen beiden, außer Arkin, der zu weit Abseits stand, bemerkten es auch. Der junge Soldat löste sich immer mehr von der Gruppe ab, trat einige Schritte zur Seite. Es war ein schmaler Grat, den er beschreiten wollte. Ein Ausweg, den er zu sehen glaubte, aber die Nath`rin, wollte, dass er glaubte. Sie war eindeutig listig, schlimmer noch. Wenn man es genau betrachtete, dann hatte die Sumpfschlange fast nur männliche Schilde. Alle relativ attraktiv, wenn man ein Mensch war. Die anderen bemerkten es zu spät. Die Sumpfgöttin hatte ein Auge auf Arkin geworfen, mehr noch, sie wollte ich haben, als Austausch für den Ältesten, den sie ihr Eigen nannte. Ein mittlerweile kahlköpfiger Mann, verschrumpelt, als hätte er zu lange im Wasser gelegen. Es war eine schreckliche Vorstellung. Es wirkte wie in einer Zeitlupe, als Arkin ausrutschte und mit seiner schweren Rüstung ins Wasser fiel. Fast so als würde eine Feder im Wind tanzen, bevor sie schlussendlich doch zu Boden fiel und sich nicht mehr erhob. Die Wassertropfen schlugen gen Himmel, fast rund und klar, sie funkelten leicht und klatschten dann hart auf die Wasseroberfläche, die noch immer beunruhigt war, durch seinen Fall. Kleine Wellen breiteten sich auf der spiegelglatten Fläche aus. „DAS schlagende HERZ!“; rief Lenuria aus, warf alle Ausrüstung von sich, und machte einen Satz ins Wasser. Sie wusste der Kampf um Arkins Leben würde schwer werden. Arkins Gedanken waren so voller Zorn, so voller Angst und Panik, je tiefer er sank. Die Rüstung wurde zu Blei, sog sich voll mit dem Wasser, es wurde dunkler und kälter. Luftblasen entstiegen seinem Mund und Greifarme der Nath`rin rauschten auf ihn zu, umschlangen ihn wie eine Würgeschlange ihr Opfer, drückten immer kräftiger zu. Er hatte kaum eine Chance, nichts was er tat half auch nur entfernt. Er sah den Körper der Nath`rin, ein dicker, wulstiger Körper, eine fette Raupe. Glänzte aber, als wäre er von Öl überzogen. Er ekelte ihn an. Doch dann sah er, was Lenuria meinte. Ein eisblaues Herz, schlagend, schön und vollkommen. Kaum vorstellbar, dass es zu diesem Körper gehören konnte. Das Pochen, ihres Herzens erfüllte das Wasser. Er hörte jeden Schlag, jede Anstrengung, die sie tat, während weiterhin seine Lungen die lebensnotwendige Luft entströmen ließ. Die Sekunden verstrichen, Panik ergriff seinen Körper, die letzten Sekunden des Kampfes, bevor sein Tod eintreten würde, die letzten Empfindungen, bevor es ihn nicht mehr gab. Luftblasen stiegen auf. Dann durchfuhr ein Ruck seinen Körper. Als er die Augen wieder aufschlug, erblickte er Lenurias Gesicht, so nah an seinem. Ihre Augen waren geschlossen und seine Lungen füllten sich mit Luft, so heiß, dass er es kaum ertragen konnte. Sie ließ ihn los und stach mit einem Dolch, wild und forsch auf die Arme ein. Dunkles Blut ertränkte das Wasser und ließ noch mehr Dunkelheit einströmen. Sie hörten einen Gellenden Schrei und einer der Arme Packte Lenuria um den Hals. Arkin war befreit, nun musste er sich entscheiden. Mit der wenigen Luft an die Oberfläche zurück zu kehren, oder aber, der Elfin, die ihm zu wider war, das Leben zu retten. Lyna und Tibarn, lockten die Blicke der Nath`rin auf sie, schrien sie an und schossen mit Pfeilen auf sie. „sie kommen nicht hoch, Tibarn! Sie sterben!“, schrie die Brünette und blickte hasserfüllt zu Sumpfgöttin. „GÖTTIN HIN ODER HER DU WIRST HEUTE STERBEN!“, schrie sie heiser aus. Ihr Rachen brannte. Tibarn schaute sie nur kurz an, ehe er einem herannahenden Körper ausweichen musste. Sie war schnell und ihre Körper hatten Waffen, die man nicht sofort erkannte. Rasiermesserscharfe Dornen, die einem die Haut schnell aufrissen. Lyna und Tibarn mussten schon einige Verletzungen ertragen. Die Wasseroberfläche war aufgewühlt und erlaubte den beiden nicht zu sehen, was dort unten passierte. Lyna kam es schon wie eine Ewigkeit vor, das Lenuria und Arkin verschwunden waren. „Du elendes Miststück!“, schrie Lyna wieder und schoss mit Pfeilen auf die Göttin des Sumpfes. Einige trafen den Oberkörper des Monsters, andere versenkten sich in den Körpern. Wütende Schreie, Gebrüll und Gegenattacken waren eine Folge. Tibarn schlug einen der vielen Arme ab, der Körper platschte zu Boden und offenbarte, was alle sich nicht vorstellen mochten. Ein grober Arm entwich der ausgemergelten Hülle und ließ sie schlaff zurück. Der junge Krieger schüttelte sich heftig, Sekunden die die Nath`rin auszunutzen wusste. Sie holte mit einem ihrer Schlangenarme aus und traf Tibarn seitlich, zwischen den Rippen. Er flog einige Meter weiter nach hinten, aus dem Sichtfeld von Lyna, die nun völlig hasserfüllt und in einem Aufschrei von Wut eine Salve von Pfeilen abschoss. Als ihr Köcher schon fast leer war, hörte die junge Frau einen markerschütternden Schrei. Sie musste Pfeil und Bogen fallen lassen, kauerte sich auf den Boden und hielt sich die Ohren zu. Als es vorbei war, blickte sie auf, mit der Erwartung, gleich einen Schlag ab zu bekommen. Doch nichts. Die Nath`rin war fort, nur wenige kleinere Wellen zeugten davon, dass hier eben noch etwas vorgefallen war. Dann erhob sich Lyna, blickte auf die Stelle, an der die Sumpfgöttin war, eine schwarze Lache erhob sich, wie schwelender Rauch. Nichts. Dann erfasste sie die Panik. Sie konnte Arkin und Lenuria nicht ausmachen. Dann fiel ihr Tibarn ein. Sie drehte sich hastig um, rannte einige Meter zurück und suchte ihren Begleiter im hohen Gras. „Tibarn!“, schrie sie heiser. Einige Male, ehe sie ein gequältes Stöhnen vernahm. Sie rannte hinüber und hockte sich vor hin. Sie fasste ihn achtlos an, was zur Folge hatte, dass der Mann sich beklagte. Sie umsorgte ihn. Konnte ihm Jedoch auf die Frage hin, ob es Arkin und Lenuria geschafft hatten, keine Antwort geben. Arkin hatte sich dazu entschlossen, der Elfin zu helfen. Ebenso wie sie vorher stach er auf die Arme ein, dunkles Blut entwich dem schleimigen Körper. Er riss die Frau aus den Armen des Monsters. Als ein ohrenbetäubender Schrei auch das Wasser erschütterte. Lenuria und er hielten sich die Ohren zu, doch Arkins Rüstung zog ihn immer weiter in die Tiefe. Selbst wenn beide versuchten ihn nach oben zu bringen, so scheiterten sie. Kurzum packte Lenuria ihren Dolch und schnitt sämtliche Nähte der Rüstung auf, sodass der ehemalige Soldat nur noch in einem Stoffhemd, sowie einer Stoffhose vor ihr war. Lenuria schwamm hastig nach oben, Arkin folgte ihr. Sie erreichten die Oberfläche und sogen gierig die frische Luft ein. Arkin krallte sich in das borstige Gras des Ufers. „Geliebtes Land.“, hauchte er aus und atmete stoßweise weiter ein und aus. Lenuria blickte ans Ufer, mit Entsetzen stellte sie fest, dass Lyna und Tibarn fort waren. Sie zog sie am Ufer hoch, das Wasser tropfte von ihrer Kleidung. Sie stemmte sich hinaus und stand dann am Ufer. Arkin tat es ihr gleich, wenn auch plumper. „Lyna?Tibarn?“, rief die junge Elfin. Ein leiser Ruf half ihnen, sie zu finden. Tibarn hatte sich noch nicht ganz von dem Schlag erholt. Lyna saß an seiner Seite, hielt ihn an der Schulter. Ihre Blicke vielen auf Arkins Kleidung. Dieser blickte nun erbost zu Lenuria. Lenuria war sich keiner Schuld bewusst. Hätte sie ihn lieber sterben lassen sollen? Die Elfin fuhr sich durch das nasse Haar und blickte zu Tibarn. „Was ist passiert?“, fragte sie dann ruhig und hockte sich hin. Lyna schaute sie kreidebleich an. „Er hat ein Schlag abbekommen und ist dann geflogen. Mehr habe ich nicht gesehen.“, stöhnte sie erschöpft und strich über ihre Schläfen. Lenuria legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Sie sind unglaublich stark, dass ihr sie erledigt habt, mir und ihm das Leben gerettet habt, darauf könnt ihr sehr stolz sein.“, sprach sie sanft und blickte dann voller Sorge zu Tibarn. Er atmete unruhig, schon eher schnappend. Die blonde Elfin fragte nicht um Erlaubnis, sondern betastete die Stelle von dem jungen Mann. Er stieß einen klagenden Laut aus, gefolgt von ein paar unverständlichen Flüchen. „Wir müssen ihn zur Festung bringen. Er wird nicht laufen können.“, erklärte sie Lenuria ruhig und stand wieder auf. Lyna und Arkin schaute zu Tibarn, der langsam seine Augen schloss, nur versuchte sich auf die Atmung zu konzentrieren. Es gelang ihm immer wieder, doch sog er die Luft zu tief ein, biss er die Zähne zusammen, stieß einen erstickten Schmerzensschrei aus und versuchte es erneut. Arkin seufzte, drehte sich auf dem Absatz um und verschwand für einige Zeit im Wald. Lyna blickte ihm verwirrt hinterher, schrie seinen Namen sogar, doch der Soldat kam einfach nicht wieder. Die Brünette stieß einen verachtenden Laut aus und kümmerte sich weiter um Tibarn. „Wir müssen uns trocknen, und eine Pause machen.“, sprach die sonst so ruhige Elfin und schaute sich um. Doch wie sollten sie den jungen und vor allem verletzten Mann von hier wegbewegen? Sie blickte sich um, doch ihr fiel einfach nichts ein. Ein Krachen im Unterholz, ließ Lyna, Lenuria und auch Tibarn zusammenschrecken. Darauf folgte Stille, für eine sehr lange Zeit und die Frauen sowie Tibarn bewegten sich kein Stück. Ein aufgeschreckter Vogelschwarm ließ Lyna und Lenuria wieder aufblicken. Tibarn war unterdessen schon weggedämmert. Es war Arkin, der sich durch das Unterholz kämpfte, etwas hinter sich herzog. Mit jedem Schritt den er näher kam, wurden Lynas Züge weicher. Er hatte eine Trage gebaut, zum hinterherziehen. Der Soldat scheuchte die Frauen beiseite und positionierte die Barre neben seinem neuen Freund. „Könnte jetzt vielleicht etwas wehtun.“, stieß der Soldat schweratmend aus und beugte sich zu Tibarn runter. Dieser zeigte ihm mit einer Geste, dass er ihm vertraute, den Schmerz hinnehmen würde, solange er aus diesem Gott verdammten Sumpf herauskam. Arkin, der sehr kräftig gebaut war, packte den Verletzten in den Achseln hob ihn an und packte ihn etwas unsanft auf die Barre. „Arghhh!“, stieß Tibarn aus, wurde dann aber ruhiger, als er endlich auf der Barre war. Der Schmerz musste so intensive gewesen sein, dass der junge Mann in Ohnmacht fiel. „Na zumindest redet er jetzt erstmal nicht mehr.“, sprach Arkin amüsiert, erntete dafür jedoch harte Blicke von Lyna. Das war der Punkt, an dem sich die Gruppe in Bewegung setzte. Da Arkin der einzige war, der Tibarn auf der Barre ziehen konnte passten sich die Frauen seinem Tempo an. Sie würden länger brauchen. Das war allen bewusst. Fünf Tage später, erreichten sie eine Lichtung. Lenuria deutete zum Himmel, und es ragten doch sieben Spitzen von Türmen auf. „Die letzte Festung!“, sprach sie mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen. Die Gruppe war deutlich gezeichnet von Strapazen. Arkins Kleidung hatte stark gelitten. Verdreckt, voller Schweiß, glich er mehr einem Bettler, oder Dieb, als einem Soldaten. Lyna hatte tiefe Augenringe. Sie wachte Tagein, Tagaus an Tibarns Lager, ließ ihn nicht allein, obwohl Lenuria ihr es immer wieder angeboten hatte, doch die Bogenschützin weigerte sich hart, hatte nur ein paar Stunden geschlafen, in den letzten Tagen. Lenuria hatte die geringsten Probleme, dass konnte man ihr ansehen. Wie würden sie also aufgenommen? Gut? Schlecht? Im schlimmsten Fall, vielleicht sogar gar nicht? Waren dann alle Mühen umsonst gewesen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)