Palabras de la sabiduría - Worte der Weisheit von Pichichi ================================================================================ Kapitel 26: Reise an einen unbekannten Ort ------------------------------------------ Palabras de la sabiduría – Worte der Weisheit Teil 26 Reise an einen unbekannten Ort Hallo zusammen. Nach einer längeren Pause aufgrund von Lernstress geht es jetzt endlich weiter. @el_nino: Noch ist das Ende ein Stückchen entfernt ^^ @Witchy: Wird sie auch. Aber ich hatte in letzter Zeit viel zu tun. @funky-star93: Vielen Dank für diesen ellenlangen Kommentar  Das mit den zwei Frauen hab ich mir ausgedacht ;) @cell: Danke := @anii: Das ist auch der Sinn von Annas Aktion gewesen. Die Zeit war reif für eine Rache. @Taschi feat Nando: Ich glaube das hättest nicht nur du getan @Akikki: Die FF kann ich gar nicht vergessen. Mir geht es soweit gut. Bei mit ist TT inzwischen auch abgeflaut. Im Forum herrscht ja nur noch Mord und Totschlag und Zickenterror vor. Schade eigentlich Special Thanks wie immer an meinen Betaleser Kutterkoeter Rückblick: Fernando stricht leicht über ihre Wange. „Jetzt ist es sowieso zu früh dazu. Und ich weiß, dass du nach dem Reinfall nicht mehr heiraten willst. Aber wenn du es dir irgendwann einmal anders überlegen solltest und dich bereit dazu fühlst, bin ich da um dich in die nächste Kirche zu bringen.“ --- Anna lächelte. „Das Angebot ist wirklich verlockend, aber findest du nicht, du solltest dir von mir nicht so früh Ketten anlegen lassen? Wir sind seit drei Tagen zusammen. So was macht noch nicht mal der ein oder andere verrückte Hollywoodstar.“ Fernando grinste. „Ich wollte dich halt nur schon mal vorwarnen. Ich wusste doch sowieso, dass du das jetzt nicht mitmachen würdest.“ Anna zwickte ihn in die Seite und lachte dann. „Und was hättest du getan wenn ich ‚Ja’ gesagt hätte?“, fragte sie belustigt. „Du hättest niemals zugestimmt. Wir waren nicht im Calderón beim madrilenischen Derby und du hast gesagt du würdest es dir nur dann mal überlegen.“, stellte der madrilenische Fußballer fest. „Und was wenn ich meine Meinung geändert hätte?“ „Nun, dann hätte ich vielleicht ein Problem gehabt.“, erklärte er mit einem Lächeln auf den Lippen. „Vielleicht?“ „Na ja, als Take That sich damals aufgelöst haben, wollten einige Mädchen sich umbringen.“, meinte er. Die Halbspanierin schüttelte den Kopf und sagte dann: „Ich bezog das jetzt nicht auf pubertäre Mädels.“ Fernando zog seine Freundin in den Arm. Er wusste auch nicht so genau warum er das gesagt hatte. Es fühlte sich einfach so richtig an, obwohl er wusste wie unsinnig das nach nur drei Tagen war. Niemand konnte sagen ob das mit den beiden funktionieren würde und was sein würde, wenn in ihre Beziehung erst der Alltag einkehrte. Er als Fußballspieler war quasi dreiviertel des Jahres unterwegs und jedes zweite Wochenende auf Auswärtsspiel irgendwo in Spanien. Mal von den Reisen mit der Nationalmannschaft abgesehen. Er war sich ziemlich sicher, dass beide dieser Tatsache trotzen könnten, aber genau wissen konnte er es natürlich nicht. Vielleicht hatte er es auch nur als Trotzreaktion, zu dem was Chris gesagt hatte, gesagt. Er wollte nicht, dass Anna auf die Idee kam er würde sie nicht lieben und ihn mit irgendwelchen weiblichen Fans, die noch nicht zwei andere Spieler seiner Mannschaft oder die Anzahl seiner geschossenen Tore kannten, betrügen, so wie Chris behauptet hatte. So ein Typ war er einfach nicht. Er wollte, dass sie wusste wie wichtig sie ihm war und, dass Chris Aussagen einfach nur schwachsinnig waren. Wenn die Zeit reif wäre, hätte Fernando keinerlei Bedenken mit Anna zum Altar ihrer Taufkirche zu schreiten. Je mehr er aber drüber nachdachte, desto klarer wurde ihm, dass er das Anna eigentlich gar nicht mehr zu sagen brauchte. Sie kannte ihn und wusste was für ein Mensch er war. „Wo sollte bei uns denn ein Problem auftreten? So wie deine Eltern klangen und wie deine Freunde mich begrüßt haben, scheint von denen kein Protest auszugehen.“, erklärte er. „Und was wenn ich mich als ganz grässlich entpuppe?“ Fernando lachte. „Noch schlimmer als jetzt?“, fragte er lachend. „Na warte.“, protestierte Anna und stürzte sich auf ihn. Die Halbspanierin setzte sich auf ihn und holte mit dem Kissen mehrmals aus. Fernando verteidigte sich lachend mit den Armen. „Siehst du, das meinte ich. Du neigst zu häuslicher Gewalt! Was sollten meine Mitspieler sagen, wenn ich jeden Morgen grün und blau geprügelt zum Training erscheine?“ „Du bist fies…“ beschwerte sie sich und holte noch einmal aus. Fernando packte das Kissen dann mit der Hand. „So, genug gespielt. Ich gebe auf.“, verkündete er schließlich. Anna nickte zufrieden. „Das ist auch besser für dich.“ Fernando zog ihr Gesicht zu sich herunter und küsste sie. „Ich liebe dich.“ Anna strich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Das weiß ich doch. Ich dich auch.“ Der Kapitän von Atlético Madrid tippte ihr auf die Nase. „Versprichst du mir was?“, fragte er dann. „Sicher. Alles was du willst.“ „Versprich mir, dass du diesem Vollhorst von Ex-Verlobten kein Wort, von dem was er über mich sagt, glaubst.“ Sein dunkelhaariges Gegenüber küsste ihn auf die Stirn. „Das würde ich nie tun. Er ist ein Idiot und hat keine Ahnung von was er redet.“ Am nächsten Morgen wurden Fernando und Anna mal wieder unsanft geweckt. Allerdings waren es diesmal nicht Annas Eltern die den Schlaf des jungen Paares abrupt beendeten. Es war auch gar nicht die Türklingel, sondern das Telefon. Fernando öffnete ein Auge und zog seine Freundin fester in seine Arme. “Wer auch immer es ist. Er kann später noch mal anrufen.“, murmelte er. Anna gab nur einen zustimmenden Laut von sich und kuschelte sich enger an ihn. Womit die beiden jedoch nicht gerechnet hatten, war, dass es sich bei dem Anrufer um einen der hartnäckigen Art handelte. Nach fast zwei Minuten Dauerklingeln öffnete Anna die Augen und sah Fernando an. „Scheinbar ist es irgendwas wichtiges…“, grummelte sie und stand auf. Ein kurzer Blick auf das Display ihres schnurlosen Telefons verriet ihr, dass es die Nummer ihres Onkels von unten war die anrief. Wieso zum Henker rief er von unten an? Wenn irgendwas war, hätte er doch auch hochkommen können. Mit einem freundlichen „Guten Morgen“ begrüßte Anna die Verwandtschaft in der Leitung. „Guten Morgen.“, meldete sich die Stimme ihrer Tante. „Was ist los?“, fragte Anna die bereits einen merkwürdigen Unterton in der Stimme ihrer Tante herausgehört hatte. „Es ist ja wirklich sehr nett, dass du einen neuen Freund hast, Anna. Aber könnte der nicht wenigsten den Leuten vor der Türe sagen sie sollen nicht die ganze Zeit in unserem Blumenbeet herumtrampeln?“ Anna, die erst jetzt richtig wach war, fragte verwirrt nach. „Welche Leute?“ „Die, die vor der Türe stehen und wegen denen dein Onkel und ich nicht wie immer auf dem Balkon frühstücken können.“ Anna seufzte. „Ich kümmere mich drum.“, sagte sie. „Okay.“, entgegnete ihre Tante und beendete das Gespräch. „Was ist los?“, fragte Fernando. Anna seufzte. „Draußen zertrampelt wer die geliebten Blumen meiner Tante.“ Der Spanier verstand das Problem daran nicht. „Und wieso verjagen die beiden sie nicht einfach?“ Anna verdrehte leicht genervt die Augen. „Weil sie wegen DIR hier sind.“ Der spanische Nationalspieler zog eine Augenbraue nach oben. „Wegen mir?“ Anna hob ihre Klamotten vom Fußboden auf. „Scheinbar hat man herausgefunden, wo ich wohne.“ Fernando kletterte aus dem Bett. „Stehst du im Telefonbuch?“ Anna nickte. „Dann ist das klar.“ Anna setzte sich auf die Bettkante. „Und was machen wir jetzt?“ Der Spanier sah seine Freundin an und zwinkerte. „Erstmal gehen wir beide duschen und dann kümmern wir uns um die Herren unten.“ Nachdem beide die Dusche verlassen hatten, trat Anna ans Fenster und betrachtete die draußen stehenden durch die Jalousie. „Das sind aber eine ganze Menge Leute.“, stellte sie fest. Fernando trat von hinten an sie heran. „Aber nicht zu viele um mit ihnen fertig zu werden. Lass uns uns erst einmal ‚up to date’ bringen.“ Die Halbspanierin sah ihren Freund verwirrt an. „Wie?“ „Wir müssen erstmal herausfinden was sie wissen und wo was über uns steht. Und natürlich herausfinden, ob es schon ein Video auf Youtube gibt.“, verkündete er. „Wie du meinst.“, antwortete sie und wies Fernando mit einer Geste an sich auf die Couch zu setzen. Dann holte sie ihren Laptop und setzte sich neben ihn. Mit einer für Anna erschreckend gelassenen Routine öffnete Fernando den Browser und begann zu suchen. Die Halbspanierin hatte bei der Sache ein ungutes Gefühl. Einerseits war sie schon neugierig darüber, was die Zeitungen über sie schrieben, aber andererseits wäre es vielleicht auch nicht schlecht es nicht zu wissen wenn es negatives wäre. Schließlich stand sie auf um für sich und Fernando Kaffee zu machen. Ihr Freund widmete sich unterdessen den Websites. Als erstes hatte es ihn auf seine eigene Homepage verschlagen um zu prüfen ob Antonio bereits etwas hatte darauf stellen lassen. Schon innerhalb kürzester Zeit war er fündig geworden. In einem Zweizeiler hatte man die Gerüchte über eine neue Freundin an Fernandos Seite bestätigt. Man bat auch im Verständnis dafür keine weiteren Details über Anna aus Schutz von Fernandos Privatsphäre bekannt zu geben. Der Kapitän des madrilenischen Vereins seufzte. Er hätte Antonio sagen sollen nicht Annas ganzen Namen anzugeben, aber das konnte der ja nicht wissen. Außerdem ließen die nicht vorhandenen Details über Anna doch viel Raum für Spekulationen und Gerüchte. Einen Blick in das Forum seiner Website verkniff er sich allerdings. Da würden die jungen Spanierinnen sicher bereits voll und ganz damit beschäftigt sein Anna zu zerreißen. Er war sich nicht sicher ob die Sportzeitungen wie AS und Marca etwas darüber schreiben würden. Normalerweise waren die ja nun wirklich nur auf Sport fixiert. Aber manchmal hatten selbst die ihre Anfälle und meinten über Dinge die eigentlich nichts mit Sport zu tun hatten, berichten zu müssen. Das war auch hier der Fall. Es war zwar, zu Fernandos Beruhigung, keine riesige Schlagzeile sondern nur ein kleiner fast unscheinbarer Link in der Liste der Themen bezüglich der WM 2006, aber es war vorhanden. Fernando klickte darauf und musste Grinsen als er die Überschrift las „Fernando Torres Sieg Abseits des Spielfelds“ Gott, was waren die manchmal schräg. Beim quer lesen des Artikels bemerkte er, dass die Reporter der Marca schon mal nicht besonders viel über Anna wussten. Sie wussten nur wie sie hieß und dass sie Spanierin war, aber in Deutschland lebte. Über ihre gemeinsame Vergangenheit stand nichts dabei. Ja gut. Antonio hatte in die Meldung auf der Website nun nichts darüber hingeschrieben. Woher sollten die es auch wissen. Ein etwas umfangreicheres Bild bot sich Fernando auf der Website von „El País“. Dort war man darauf gekommen dass beide sich wohl schon was länger kennen mussten wenn sie mit Fernandos Eltern und ihrer Familie unterwegs waren. Aber auch „El País“ war das ganze nicht viel mehr als eine Nebenschlagzeile wert. Das beruhigte den Spanier noch etwas mehr. Anna kehrte inzwischen mit zwei Kaffeetassen in der Hand zurück ins Wohnzimmer. „Und? Hast du schon raus gefunden was die da unten wollen?“, fragte sie. Fernando schüttelte den Kopf. „Die „Marca“ und „El País“ haben zwar was geschrieben, aber ich hätte daraus jetzt kein wirklich großes Interesse an dem Thema abgeleitet.“ Anna reichte Fernando eine Tasse. „Ich denke, jetzt bleiben nur noch die Klatschmagazine.“, verkündete er nachdem er am Kaffee getrunken hatte und tippte die Adresse der Klatschzeitung „Hola“ in die Adresszeile ein. Die Seite hatte sich kaum geöffnet, schon hatte Anna sich an ihrem Kaffee verschluckt. Auf der Startseite befand sich das Foto vom Fußballspielen am Vortag. „Fernando Torres kleiner Urlaubsflirt“ in großen Lettern darüber. Und darunter „Skandalöses YouTube Video aufgetaucht. Fans fürchten um sein Ansehen.“ Fernando brach in schallendes Gelächter aus, während seine Freundin das ganze noch etwas unsicher betrachtete. Der Stürmer der spanischen Nationalelf stellte seine Kaffeetasse auf den Tisch. „Keine Bange. Die schreiben gerne irgendwelchen Schwachsinn. Jeder der auch nur einen kleinen Funken Verstand hat, weiß dass das nicht stimmt.“ Anna zuckte zusammen. „Apropos Verstand. Schauen wir mal was die deutsche Zeitung mit dem höchsten Bildungsniveau sagt.“, erklärte sie und rief die Website der Bild-Zeitung auf. Auch hier fand sich in großen Lettern ein Bericht „Deutsche angelt sich spanischen Fußballstar.“ lautete die Überschrift. Fernando musterte das ganze kritisch. „Das ist das deutsche Pendant zu deiner Zeitung.“, erklärte sie ihm. „Und was steht da?“, wollte er wissen, Anna klickte auf die Überschrift und begann vorzulesen. „Was war das denn? Fernando Torres mitten in Berlin beim Fußball spielen. Einige Passanten trauten ihren Augen kaum als sie gestern Fernando Torres mit einer unbekannten Dame und zwei Kindern im Sony Center in Berlin sahen. Unglaublich! Der spanische Mädchenschwarm hat an Deutschland wohl doch seinen Gefallen gefunden und eine Schwäche für deutsche Frauen entdeckt. Die neue Frau an seiner Seite, Anna Sanchez zögerte keine Minute um ihrem neuen Freund die Ketten anzulegen und stellte ihn direkt ihrer Familie und ihren beiden Kindern, vor. Bild-Informationen zufolge hat Anna Sanchez große finanzielle Probleme. Ihre Kinder leben aufgrund von Vernachlässigung bei den Großeltern. Trotz Warnungen seiner Eltern und seines Managements vor Frauen wie Anna Sanchez hat der spanische Tor-rero es sich nicht nehmen lassen mit seiner neuen Bekanntschaft eine lange Nacht in einem der angesagtesten Berliner Clubs zu verbringen und dort zusammen mit der Frau Karaoke zu singen.“ Nach dem Satz hatte Anna keine Lust mehr weiterzulesen und lehnte sich genervt zurück. Fernando starrte entsetzt auf die Website. „Das haben die nicht ernsthaft geschrieben?“ Anna nickte. Das war doch typisch für dieses Schmierblatt, dachte sie sich. Fernando las sich inzwischen noch den Bericht der „Hola“ durch, der die Bild-Zeitung in großen Teilen zitierte. Das hatte ja noch gerade noch gefehlt. Wenn jemand über Annas Aussehen schlecht geredet hätte, hätte sie damit leben können. Aber wenn man anfing ihre Familie in den Schmutz zu ziehen, hörte der Spaß auf. „Was machen wir jetzt?“, fragte die Halbspanierin vorsichtig. Der spanische Nationalspieler lächelte. Ihn schien das ganze nicht das geringste bisschen zu beunruhigen. Dann sah er sie ernst an. „Du rufst erstmal deine Eltern an. Sag ihnen sie sollen, sollte jemand von denen bei ihnen auftauchen, kein Wort sagen und sie nur an meinen Manager verweisen.“ Anna sah ihn an. „Und was machst du bezüglich denen vor der Türe?“, fragte sie. Fernando lächelte. „Musst du die Tage noch mal arbeiten?“ Die Halbspanierin schüttelte den Kopf. Der Spanier nickt zufrieden. „Gut, dann pack ein paar Sachen ein. Wir machen einen Ausflug.“ „Und wohin?“, wollte sie wissen. Der Kapitän von Atlético Madrid lächelte geheimnisvoll. „Das siehst du dann. Du packst. Ich kümmere mich um das Blumenbeet.“, verkündete er. Noch ehe Anna protestieren konnte, war Fernando nach draußen auf die Dachterrasse gegangen und hatte, nachdem er die Meute aus ein paar Reportern und ein paar weiblichen Fans, gemustert hatte, die unten wartenden Personen mit einem lauten „Hey.“, kontaktiert. Alles blickte zu Fernando nach oben. „Es ist ja wirklich reizend, dass sie alle hier sind. Aber es wäre ganz nett, wenn Sie nicht im Blumenbeet der Hausbesitzer rumtrampeln würden. Sie wissen doch wie fixiert Deutsche auf ihren Garten sind.“, rief er nach unten. In Anbetracht der Tatsache, dass nur vier der unten stehenden sich umsahen und einen Schritt zurück auf dem Bürgersteig gingen, folgerte Fernando, dass es sich nur um wenige Spanier handelte. Er wandte sich um und fragte nach drinnen. „Anna, was heißt das auf Deutsch?“ Die Halbspanierin nannte ihm den Satz den er erst drei, viermal vor sich hermurmelte ehe er ihn in gebrochenem Deutsch nach unten rief. Jetzt hatte auch der Rest es so halb verstanden. „Fernando, ein Interview?“, rief einer der Reporter nach oben. Der spanische Nationalspieler schüttelte den Kopf. „Später.“, entgegnete er und ging wieder nach drinnen. Dort stand Anna grübelnd vor ihrem Schrank. Fernando hatte ihr Ziel nicht näher definiert, weswegen sie keine Ahnung hatte welche Kleidung sie einpacken sollte. Außer ihren Drogerieartikeln war der Koffer noch gähnend leer. Fernando musterte dies belustigt als er wieder nach drinnen getreten war. „Wenn du so weitermachst, brauchen wir gar nicht zu fahren.“. verkündete er lachend. Anna sah ihn kritisch an. „Wenn du wenigstens sagen würdest, ob es da warm oder kalt ist, würde es mir weiterhelfen.“ „So wie hier. Und denk dran. Wir verreisen keine Wochen. Wir wollen Sonntag zum Finale wieder hier sein. Und notfalls kann man dir immer noch was nettes kaufen gehen.“ Anna nickte. Das war eine Aussage die sie weiterbrachte. Sie packte ein paar Klamotten und zwei paar Schuhe in den Koffer. Nur kurze Zeit später stand Anna mit ihrem gepackten Koffer im Treppenhaus. Fernando küsste sie kurz, nahm den Griff von ihrem Trolley in die eine und ihre Hand in die andere Hand. „Halt dich einfach an mich.“, sagte er. Anna nickte. „Vertraust du mir?“, fragte er. „Natürlich.“ „Gut, dann hast du nichts zu befürchten.“, meinte er und öffnete die Haustüre. Sofort richtete sich eine Reihe von Kameras auf Anna und Fernando und ein paar Reporter warfen mit Fragen um sich. Fernando ging unbeirrt weiter. Anna öffnete den Kofferraum ihres Autos und ließ ihren Freund den Koffer hinein heben. Sie stieg ein, während Fernando noch einem weiblichen Fan ein Autogramm schrieb. Auf die Frage, ob das was in der Bild Zeitung über Anna Sanchez stünde denn wahr wäre, konnte Fernando sich eine Antwort nicht verkneifen. Er lachte nur und sagte: „Sie sollten nicht alles glauben was ein anderer Reporter ihnen sagt. Ich dachte immer Abschreiben würde man nur in der Schule und sie wären inzwischen alt genug nicht sämtliche an den Haaren herbeigezogenen Dinge zu zitieren. Wenn sie mir erklären können wie man mit gerade 22 zwei Kinder die dreizehn und elfeinhalb sind, haben kann, dann verdienen Sie einen Nobelpreis. Für den Rest wenden Sie sich bitte an mein Management.“ Dann stieg er ein und fuhr mit Anna davon. Während der Fahrt zu Fernandos Hotel, wo sie seine Sachen holen wollten, klingelte dann Annas Handy. Da diese fuhr und das Display die Nummer von Annas Eltern anzeigte, nahm Fernando den Anruf an. Am anderen Ende der Leitung erwartete ihn ein besorgter Luis der von einem Kollegen auf die Geschichte in der Bild-Zeitung aufmerksam gemacht wurde und sich tierisch über die Frechheit dieser Reporter aufregte. Fernando erläuterte ihm die Situation und erklärte ihm, dass er und Anna für zwei Tage aus der Stadt fahren würden damit ihre Familie und Fernandos Familie, die immer noch bei der Familie Sanchez zu Besuch war, in Ruhe gelassen wurde. Dann erklärte der Nationalspieler ihm, dass er nichts zu den Reportern sagen solle sondern nur auf Antonio verweisen solle. Dies konterte Luis mit einem „Wenn hier einer von diesem Bild-Zeitungs Fuzzis auftaucht dann wünscht der sich er wäre nie geboren worden.“ Fernando seufzte. So gut er das auch verstand, das sollten sie auch nicht tun. Nach dreimaligem Bitten ließ sich Luis dann doch noch besänftigen und auch Daniel und Carmen konnte Fernando eine absolute Nachrichtensperre abgewinnen obwohl Daniel innerlich darauf brannte seinen Freunden von Fernando zu erzählen. Inzwischen waren Fernando und Anna auch schon in Fernandos Hotel angekommen und Fernando packte seine Sachen zusammen. Ein paar Sachen würde er hier lassen aber einen Großteil des Zeugs, welches er mithatte war noch von der Reise zum Turnier. Das würde er hier sowieso nicht mehr brauchen. Anna musterte das ganze kritisch. Von ihr wollte er, dass sie nicht so viel einpacken sollte und er nahm fast seinen ganzen Kleiderschrank mit. Irgendwas stimmte da doch nicht. Irgendwie wollte Anna aber doch nur noch weg von hier. Von daher entschied sie sich nicht weiter zu fragen. In Fernandos Hotel stiegen beide schließlich von Annas Mini auf Fernandos Mietwagen um. „Wo fahren wir denn nun hin?“, fragte Anna neugierig. Fernando grinste. „Zum Flughafen.“ Anna lachte. „Da wir schon seit gut 10 Kilometern dem Schild zum Flughafen folgen hätte ich das jetzt nicht gedacht.“, schmunzelte sie. „Ich wollte wissen wo wir vom Flughafen aus hinfliegen.“ Der Spanier zuckte mit den Achseln. „Mal schauen was da auf dem Flugplan steht.“ „Du willst mir jetzt nicht sagen, dass du keine Ahnung hast?“ Fernando lachte. „Nö. Wir sehen dann wo es hingeht. Vielleicht nach London, vielleicht Paris. Oder Rom. Rom soll sehr schön sein.“ Anna schüttelte belustigt den Kopf. Irgendwie hatte diese planlose Flucht ins Nirgendwo etwas. Nur wenig später hatte Fernando seinen Wagen im Parkhaus geparkt und stand nun mit seiner Freundin im Terminal des Flughafens. Ein kurzer Blick auf den Flugplan eröffnete ihnen sämtliche Möglichkeiten. Innerhalb der nächsten zwei Stunden würden Flüge nach Rom, Manchester International, London, Lissabon, Barcelona, Athen. Paris und Madrid den Flughafen verlassen. Fernando sah herüber zu seiner Freundin. Er hatte nach einem kurzen Blick auf den Flugplan seinen Plan bereits bestätigt und wusste wohin die Reise gehen und wie es weitergehen würde. Aber er wollte sie bis zuletzt im Ungewissen lassen. Eine kleine Überraschung konnte ja nie schaden. „Na, wo willst du hin?“, fragte er sie schließlich. Anna überlegte. „Also ich wollte schon immer mal nach Lissabon oder nach Athen.“. Fernando schüttelte den Kopf. „Athen hat um die Jahreszeit ein extremes Luftproblem. Und in Lissabon bist du für das Spiel Samstag in Feindesland.“ Anna nickte. „Gutes Argument. Dann Rom.“ Fernando schüttelte wieder den Kopf. „Ich denke du hasst Italiener jetzt?“ Anna sah ihn von der Seite an und konnte sich das lachen kaum verkneifen. „Wieso glaube ich nur, dass du schon längst geplant hast was wir machen?“ Fernando zog sie in seine Arme und küsste sie kurz. „Weil du mich halt kennst. Ich geh uns jetzt erstmal Tickets kaufen.“, erklärte er. Anna sah ihm interessiert hinterher. Der Gedanke einfach wegzufahren ohne zu wissen wo es hingeht war irgendwie entspannend. Dieses ganze Getue der Presse ging ihr jetzt schon gehörig auf den Nerv, aber vermutlich lag das wirklich nur daran, dass das alles für sie absolut neu war. Sie würde sich bestimmt dran gewöhnen. Außerdem war das jetzt auch sicher nur die Sensationslust der Reporter. Wenn sie erst etwas länger zusammen sein würden, würde sich das sicher auch legen, schließlich waren sie nicht die Beckhams. Der spanische Nationalspieler kehrte mit zwei Flugtickets wedelnd, zurück zu seiner Freundin. „Willst du jetzt wissen wo wir hinfahren?“, fragte er mit einem Lächeln auf den Lippen. Aber die Halbspanierin an seiner Seite schüttelte den Kopf. „Ich lasse mich überraschen. Du wirst mich sicher irgendwo hin bringen wo es nett ist.“ Ihr Freund hielt ihr die Hand hin. „Wir müssen uns allerdings ein bisschen beeilen. Der Flug geht schon recht bald.“, erklärte er ihr. Die Halbspanierin ergriff die Hand und folgte ihrem Freund mit ihrem Koffer bewaffnet zum Check-In Schalter. Nachdem beide das Gepäck abgegeben hatten blieb ihnen nur noch eine gute halbe Stunde bis zum Boarding. In dieser Zeit mussten sie nur noch den Sicherheitscheck hinter sich lassen, was beide auch ohne Probleme taten. Erst als Anna an ihrem Gate stand und die Flugnummer und Ziel auf einem Bildschirm lesen konnte, fand sie heraus wo es hinging. Verwirrt sah sie ihren Freund an. An diesen Ort hatte sie von allen am Allerwenigsten gedacht. „Das ist jetzt nicht dein Ernst?“, fragte sie verwirrt. Ob man an diesem Ort den Journalisten gut ausweichen könnte stand in den Sternen. Fernando nickte. „Du musst deinen Feind in seinem Land bekämpfen.“, erklärte er und zog seine Freundin mit sich durch das Gate zum Flieger. Gute zweieinhalb Stunden später landete das Flugzeug mit Fernando und Anna an Bord an Terminal 2 des Flughafens Madrid-Barajas. Gemeinsam verließ das junge Pärchen das Flugzeug. Den ganzen Flug über hatte Anna über Fernandos Gründe für einen Flug nach Madrid gegrübelt. Er hatte schon Recht. In seiner gewohnten Umgebung würde er den Journalisten sicher besser trotzen können. Aber das konnte doch nicht alles sein warum sie hier waren. Unbeachtet von den restlichen Passagieren von denen einige die beiden doch erkannt hatten, sich aber scheinbar nicht trauten nachzufragen, kümmerte sich keiner um Fernando und Anna die sich auf eine Bank neben dem Gepäckband gesetzt hatten. Fernando legte seine Arme um Anna. Diese lehnte ihren Kopf an seine Schulter, schloss die Augen und genoss es einfach bei ihm zu sein. Diese traute Zweisamkeit war leider nicht von langer Dauer denn just in diesem Moment setzte sich das Gepäckband mit einem lauten Geräusch in Gang. Mit dem Kopf auf ihrer Schulter verfolgte Fernando nun jeden Koffer der an ihnen vorbeifuhr. Bereits nach gut 20 Gepäckstücken war der erste Koffer dabei. Annas Trolley folgte ein paar Gepäckstücke danach. „Wie kommen wir eigentlich hier weg?“, fragte Anna schließlich. Fernando nahm ihre Hand und nahm sie mit sich. „Wir werden abgeholt.“ „Von wem?“ Fernando lachte „Von einem Reporter von „Hola“ natürlich.“ Anna sah ihn genervt an. „Spaß beiseite. Antonio, mein Manager holt uns ab.“ Antonio erwartete seinen Freund Fernando und dessen neue Freundin derweil bereits draußen. Er hatte natürlich die Berichte in der Zeitung gelesen und bereits den halben Tag damit verbracht irgendwelche Gerüchte zu dementieren. In seinem Büro standen die Telefone kaum still, aber es war Sommerpause. Da passierte so was immer wieder, wenn auch normalerweise wegen Transfers und nicht wegen des Privatlebens seiner Schützlinge. Schon von weitem sah er Fernando und seine Begleitung vom Gepäckband herüberschlendern. Freundlich winkte er seinem Freund und Schützling zu. Bei ihm angekommen umarmte Fernando ihn erst einmal freundschaftlich bevor er Anna und Antonio einander vorstellte. Anna musterte den Mann interessiert. Er sah nun gar nicht aus wie das was man sich normalerweise unter einem Spielerberater vorstellte. Zuvorkommend nahm er Anna ihren Trolley ab und geleitete beide, in einer Unterhaltung mit Fernando vertieft, zu seinem Wagen der im Parkhaus stand. Antonio öffnete Anna die Autotüre. Sie nahm auf der Rückbank Platz, während Fernando sich nach vorne zu Antonio setzte. Kaum waren sie losgefahren widmete Fernando sich wieder einem ernsteren Thema. „Hast du schon was neues auf meine Homepage setzen lassen?“, fragte er. Antonio nickte. „Ja, ich musste doch ein paar Details mehr hinschreiben. Du weißt gar nicht was heute morgen bei uns im Büro los war. Das Telefon wollte gar nicht mehr stillstehen. Zig Anrufe der Presse die Entweder bestätigt haben wollte dass das auf dem YouTube Video tatsächlich du bist oder ob das mit deiner kleinen „Romanze in Deutschland“ wirklich stimmt. Im Übrigen dein Video ist bereits in den Top 10 der meistgesehenen Videos heute.“ Fernando lachte. „Solche Ausmaße hatten wir nicht vermutet, nicht wahr Anna?“ Anna grinste. „Ich hatte dir gesagt du sollst es lassen weil du nicht singen kannst und das nur in einer Katastrophe endet.“ „Wer von uns beiden hat denn damit angefangen?“, fragte er zurück. „Ich nicht. Das war Tobi.“ „Aber nur weil ihr Damen irgendwelches Schindluder mit unseren Übersetzungen getrieben habt.“ Anna lächelte unschuldig. „Ich hab nichts getan.“ „Ja klar., entgegnete Fernando schmunzelnd. „Sie hat aber Recht. Ich hab dir schon gesagt, dass du nicht singen kannst Fernando.“, verkündete Antonio. Antonio betrachtete Anna im Rückspiegel. Sie sah nett aus und machte auch charakterlich auf den ersten Blick einen solchen Eindruck. Während der gut 20-minütigen Fahrt vom Flughafen zu Fernandos Haus hatte Antonio erstmals seit Wochen die Gelegenheit mit seinem Schützling über wichtige Vertragsdetails zu sprechen. Wie von Fernando verlangt hatte er bereits mit Enrique Cerezo, García Pitarch und Gil Marín telefoniert und bereits grobe Details bezüglich einer Vertragsverlängerung festgelegt. Mit großen Augen betrachtete Anna schließlich Fernandos Haus außerhalb von Madrid. Es war wie die meisten Häuser in einem Mediterranen Gelbton gestrichen. Es war definitiv eine Villa. Aber keine zu protzige. Es wirkte trotz seiner Größe irgendwie gemütlich. Fernando begutachtete grinsend die Reaktion seiner Freundin auf sein Haus. Seine Kollegen hatten teilweise größere Häuser aber Fernando war da eher praktisch. Was sollte er als Single mit 4 Badezimmern? Antonio holte das Gepäck aus dem Auto während Fernando die Türe aufschloss und seine Freundin in sein Reich führte. Erstaunt sah Anna sich um. Ihr erster Blick fiel durch die Glastüre des Wohnzimmers in den hinteren Garten mit Pool. Draußen trat man zunächst auf eine Veranda aus dunklem Holz mit einer Hollywoodschaukel. Dann ging es vier Stufen herab und man befand sich auf Rasenniveau, wo sich ein paar Meter gepflasterten Weg weiter der Pool anschloss. Absolut sprachlos versuchte Anna all diese Eindrücke erstmal zu sammeln als Antonio nach draußen zu ihr und Fernando stieß. „Das Bier, den Wein und das Grillfleisch hab ich in die Küche gestellt.“, verkündete er. Anna sah ihren Freund verwirrt an. „Erwarten wir Besuch?“, fragte sie. Fernando nickte und lächelte. „Jetzt wo ich deine Freunde kenne dachte ich wird es Zeit, dass du meine triffst.“ To be continued Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)