Palabras de la sabiduría - Worte der Weisheit von Pichichi ================================================================================ Kapitel 19: Guerra de agua -------------------------- Palabras de la sabiduría – Worte der Weisheit Teil 19 Guerra de agua Buenos días Señoras y Señores. Endlich geht es weiter. @gilthoniel79: Danke für deine Hilfe und deine Geduld ^^ @Caro: Bin dabei ^^ @Hopeless10: Das ist auch der Grund warum ich die Fanfic angefangen hab. @Say my name: Keine Ahnung ;) @KleinerEngel02: Vielleicht ist es ja der Wein *ggg* @SSJSweety: Ist ja nicht schlimm. Ich weiß doch wie beschäftigt du warst. Natürlich erinner ich mich noch an die Villariba/Villabajo Werbung. Die war ja wohl Kult! @laola: Mach ich gern ^^ @ColaKorn: Das ist schön zu hören. Special Thanks an meinen Betaleser Kutterkoeter. Rückblick: Die beiden spanischen Väter lachten. „Wir wussten schon immer, dass ihr beide irgendwann mal zusammen enden würdet.“ Anna und Fernando tauschten einen verwirrten Blick. „Wie?“, fragte Anna schließlich. Ihre Mutter schüttelte amüsiert den Kopf. „Ich bitte dich. So wie ihr schon als Kinder miteinander umgegangen seid, ließ das doch gar keinen anderen Schluss zu.“ Anna sah zu ihrem Vater herüber. War das der Grund warum er nicht ausgerastet war? War er deswegen so ruhig geblieben als er Fernando am Morgen bei ihr zu Hause, in ihrem Bett liegend, angetroffen hatte? Der spanische Nationalspieler lächelte. Er wusste, dass Annas Mutter irgendwie Recht hatte. Schon als Kinder waren sie beide ja unzertrennlich gewesen und hatten sich immer blind verstanden. Der Kapitän von Atlético Madrid hatte nie darüber nachgedacht, wie dies wohl auf ihre Familie gewirkt hatte. Er strich sanft über die Hand seiner Freundin. „Immerhin erspart uns das einige Erklärungen. Und nicht zu vergessen, den Ausraster deines Vaters.“, meinte Fernando schließlich mit einem Zwinkern zu ihr. Luis bedachte Fernando für diese Aussage mit einem kritischen Blick, stand dann aber auf um die Paella zu holen. Auf dem Weg herüber zu der riesigen Pfanne rief er nach seinen beiden weiteren Kindern Carmen und Daniél. José grinste das jüngste seiner drei Kinder an. „Sei dir da mal nicht all zu sicher. Das bedeutet nicht, dass du dir alles erlauben kannst. Gewisse Regeln gelten sicherlich selbst für dich. Fernando erwiderte das Grinsen. „Darin hat Luis mich schon eingewiesen. Sollte Anna schwanger werden, holt er seine Schrotflinte raus.“ Die Eltern am Tisch lachten. „Wie lange seid ihr zusammen?“, fragte Luis. „Seit gestern. Warum?“, fragte Anna ihren Vater. „Die erste Woche hat er Schonfrist, aber dann kann er sich warm anziehen, wenn er nicht nett zu dir ist!“, rief Luis von der Paella herüber. „Ich bin immer nett zu ihr.“, entgegnete Fernando. José lachte. „Sicher. Wenn du ihr nicht gerade die Haare abschneidest.“ Das junge Pärchen musste Grinsen. „Ich bleibe immer noch bei meiner Aussage. nna wollte, dass ich ihr die Haare abschneide.“ „Gar nicht wahr.“ „Du hast gesagt, die Haare nerven dich. Also hab ich sie dir netterweise abgeschnitten.“ „Bloß weil ich sage, es nervt, befreist du mich davon?“ „Sicher doch.“ „Und was, wenn ich sage, dass du mich nervst?“, fragte sie lachend. Fernando lächelte und tippte auf ihre Nase. „Das würdest du aber nie sagen, Annaputzilein.“ Anna grinste triumphierend. „Du nervst.“, verkündete sie. „Ich weiß.“, entgegnete Fernando, küsste sie sanft und löste sich dann direkt wieder aus dem Kuss. José betrachtete die beiden vergnügt. „Früher hättet ihr euch jetzt mit Matsch beworfen, bis ihr total dreckig gewesen wäret und euch drüber kaputtlachen konntet wie ihr denn ausseht.“ Flori seufzte. „Und ich hätte Fernando wieder Stundenlang in der Badewanne waschen dürfen.“ Anna zuckte mit den Schultern. „Hier hat es leider zu wenig geregnet. Es ist kein Matsch da. Duschen kann er hoffentlich inzwischen allein.“ Der Spanier zwinkerte. „Von mir aus kannst du mir gerne trotzdem dabei helfen.“ Annas Geschwister kamen nun nach draußen und gesellten sich zu den Personen im Garten. Carmen, die sich direkt neben ihre große Schwester gesetzt hatte, musterte diese von der Seite. „Du gehst also doch weg.“, erklärte sie mit bösem Blick. Anna schüttelte den Kopf. „Wer sagt so was?“, fragte sie. Carmen wies mit dem Kopf zu ihrem Bruder. Anna seufzte. Normalerweise hätte sie ihrer Schwester direkt geantwortet, dass das absoluter Schwachsinn sei und sie niemals weggehen würde. Aber jetzt? Wie würde es mit ihr und Fernando weitergehen? Vielleicht würde sie Deutschland doch den Rücken zukehren und versuchen in Spanien ihr Glück mit Fernando zu finden. Annas Mutter, die merkte, dass ihre Tochter gerade selbst unsicher war was sie darauf sagen sollte, nickte ihr zu und bestätigte Anna so in der Überlegung Carmen gegenüber erst einmal so zu tun, als würde sie sich damit nicht auseinandersetzen. „Das hab ich momentan nicht in Planung.“, entgegnete sie also diplomatisch. Carmen lächelte zufrieden, während Anna innerlich aufatmete. „Du solltest Daniél nicht immer alles glauben was er sagt.“ „Also hast du nicht vor in meinem Bett mit ihm zu schlafen und seine „Rückstände“ auf meinem Kopfkissen zu verschmieren?“ Fernando, der gerade von seinem Wein getrunken hatte, verschluckte sich und musste husten. Anna schüttelte den Kopf, lächelte ihren Bruder an und entgegnete ruhig. „Nein, dazu benutzen wir Daniéls Bett.“ Carmen nickte. „Dann ist ja gut.“ Noch bevor Daniél protestieren konnte, rief Luis ihn zu sich, um ihm beim Tragen des Essens zu helfen. Die beiden spanischen Familien widmeten sich nun der Vernichtung der Masse von spanischer Paella. Fernando blickte während des Essens zufrieden in die Runde. Das hatte er doch irgendwie vermisst. Annas Familie war schon immer auch für ihn wie eine Familie gewesen. Als Kind hatte er so viel Zeit mit ihnen verbracht, dass man schon fast denken konnte er gehöre wirklich zur Verwandtschaft. Bei Anna war das aber genauso. Wenn eine der Familien am Wochenende einen Ausflug gemacht hatte, war immer zumindest Anna oder Fernando mitgefahren. Sehr oft waren sie auch alle zusammen irgendwo hin gefahren. Der spanische Nationalspieler erinnerte sich noch genau daran, wie sein Opa ihn und Anna das erste Mal mit ins Stadion zu einem Spiel von Atlético mitgenommen hatte. Sein Opa hatte ewig gebraucht um seine Schwiegertochter zu überreden ihn mitnehmen zu dürfen, da das Spiel erst um 19 Uhr anfing. Schließlich hatte sie doch noch eingelenkt. Er und Anna waren ziemlich beeindruckt von der Stadionatmosphäre gewesen. Man konnte sagen, dass dieser Tag ihren Traum vom Profifußballerdasein noch gefestigt hatte. Damals hatten sowohl er, als auch Anna schon davon geträumt einmal professionell Fußball zu spielen, nachdem sie im Fernsehen voller Leidenschaft eine Zeichentrickserie verfolgt hatten, in der es genau darum ging. Als sie das Essen beendet hatten, begann Annas Mutter damit den Tisch abzuräumen. Anna lächelte ihren Freund an. „Ich denke du überlebst auch ein paar Minuten ohne mich.“, meinte sie und half ihrer Mutter beim hineintragen des Geschirrs. Fernando blickte ihr hinterher. Jetzt war er mit Luis und seinem Vater allein. Er lächelte unsicher. Eigentlich hatte er ja keinen Grund zur Sorge, schließlich kannte er Luis schon von Kindesbeinen an. Trotzdem hatte er irgendwie ein ungutes Gefühl dabei. Hoffentlich stellten sie jetzt nicht allzu viele Fragen. Ausgerechnet Daniél, von dem der spanische Nationalspieler eigentlich Rachegelüste wegen Annas Spruch vom Esstisch erwartet hatte, war es der Fernando aus dieser unangenehmen Situation befreite, indem er ihn fragte ob Fernando mit ihm eine Runde Fußball spielen würde. Der spanische Nationalspieler stimmte direkt zu und ging mit Daniél in eine Ecke des Gartens. Beide standen sich gegenüber und passten sich, unter Beobachtung von Carmen, gegenseitig den Ball zu. Daniel sah ihn kritisch an, während Fernando den Ball geschickt mit dem Fuß hochhielt. „Stimmt es, dass du mal in einer Saison über 50 Tore gemacht hast?“, fragte er neugierig. Fernando schoss den Ball leicht zu Annas kleinem Bruder herüber und lachte. „Stimmt. Das war aber bevor ich zu Atlético gegangen bin. Da war ich glaub ich elf. So bin ich schließlich auch zu Atlético gekommen. Das hatte nämlich wer vom Verein gesehen. Und was ist mit dir? Spielst du auch?“ Daniél nickte schüchtern. „Ich kann allerdings keine 50 Tore bieten.“ Fernando lächelte. „Ich spiele auch inzwischen in der ersten Liga. Wie viele hast du?“ „Zwölf in der letzten Saison. Einmal hab ich bei einem Spiel drei Tore gemacht.“, verkündete der Halbspanier mit stolzgeschwellter Brust. „Cool. Wer weiß, vielleicht schaffst du, wenn du weiter trainierst, auch irgendwann die 50.“, meinte Fernando mit Zwinkern. „Kannst du mir vielleicht ein paar Tipps geben?“, fragte Daniél vorsichtig. „Sicher.“, entgegnete der Kapitän von Atlético Madrid. Anna, ihre Mutter und Flori waren unterdessen noch in der Küche, wo sie zu dritt damit beschäftigt waren die Paellapfanne in einer großen Plastikwanne sauber zu machen, da sie zu groß für das Spülbecken war. Gabriela sah aus dem Fenster. „Sieht aus, als hätte sich Fernando schon einen Freund gemacht.“, meinte sie mit Blick auf den spanischen Nationalspieler, der Daniél gerade etwas erklärte. Der kleine Halbspanier hing förmlich an den Lippen des spanischen Nationalspielers. Anna lächelte. Daniél hatte Chris nie gemocht und immer gesagt er sei doof. Bei Fernando war das scheinbar anders. Der erklärte seinem jüngeren Gegenüber genau einige technische Finessen für seine Spielposition. Geduldig erklärte er Daniél, was er denn meinte und zeigte es ihm wieder und wieder, bis der 13-jährige das was Fernando ihm erklärt hatte beherrschte. Der spanische Nationalspieler gab dem Jungen außerdem noch einige Tipps wie er gut den Gegenspieler austricksen konnte und zeigte ihm einige Möglichkeiten das auch alleine zu trainieren. Anna blickte während des Spülens immer wieder auf und sah zu ihrem Freund und ihrem kleinen Bruder herüber, die inzwischen gegeneinander ein wenig eins gegen eins spielten und dabei herumalberten. Irgendwie fand sie es schön zu sehen wie gut Fernando mit ihm zurecht kam. Das wäre sicher interessant anzusehen gewesen, wenn Daniél in Spanien geboren worden wäre und sie damals geblieben wären. Ob Fernando bei seinen eigenen Kindern auch so wäre? „Du kannst den beiden auch gern Gesellschaft leisten.“, meinte Flori zu ihr. Anna, die ziemlich in Gedanken vertieft war, zuckte erschrocken zusammen, entgegnete aber dann: „Ach was. So lernen die beiden sich auch mal kennen. Und scheinbar ist Daniél Fernando nicht so abgeneigt wie Chris.“ Eine gute Viertelstunde später trat Anna mit ihrer Mutter und ihrer Schwiegermutter in spe wieder in den Garten und setzte sich an den Gartentisch. Fernando und Daniél spielten immer noch, während Carmen auf der Schaukel daneben saß und ihnen schaukelnd zusah. Anna musterte die beiden abwesend wirkenden Männer grinsend und bat ihre kleine Schwester via Handzeichen zu ihr zu kommen. Carmen sprang daraufhin von der Schaukel ab und ging, unbeachtet von Fernando und Daniél, zu ihrer Schwester herüber. Diese flüsterte ihr etwas ins Ohr. Die kleine Halbspanierin kicherte und nickte eifrig. „Gut.“, entgegnete Anna und stand auf. Unter den verwunderten Blicken ihrer Eltern und der Eltern von Fernando ging Anna schließlich mit ihrer kleinen Schwester nach drinnen. Ihr Blick hatte dem geschulten Augen der Eltern bereits verraten, dass sie irgendetwas plante. Nur was? Fernando und Daniél hatten von alldem nichts mitbekommen und spielten seelenruhig weiter eins gegen eins Fußball. „Fernando?“, fragte schließlich eine Stimme von hinter dem spanischen Nationalspieler. Dieser drehte sich um und bekam prompt von seiner Freundin eine Ladung Wasser aus der Wasserpistole ab. „Was zum…?“, war das erste was er sagen konnte. Anna und Carmen begannen beide diabolisch zu lachen. „Machen wir sie nass!“, meinte Anna zu ihrer Schwester, die nur auf diese Worte gewartet hatte. Noch bevor Fernando und Daniél irgendetwas sagen oder tun konnten, begannen Anna und Carmen die beiden mit ihren Wasserpistolen nass zu spritzen. „Hey!“, protestierte Daniél, der von seiner Schwester verfolgt wurde, lautstark beim Weglaufen. Fernando versuchte, rückwärts gehend, seiner Freundin, die ihn immer noch mit der Wasserpistole bedrohte, zu entkommen. „Schatz, ich hab eben erst geduscht. Ich ergebe mich.“ Anna grinste und ließ wieder eine Ladung Wasser auf dem Spanier niedergehen. „Das zieht bei mir nicht.“ Der Madrilene musste aber doch lachen. Gut, dann musste er es eben anders versuchen. „Ich warne dich Fräulein. Meine Rache wird grausam sein.“ Die Halbspanierin zog belustigt eine Augenbraue nach oben. „So? Darauf bin ich dann ja mal gespannt.“, meinte sie und spritzte den Kapitän des Madrider Fußballvereins, der inzwischen mit dem Rücken an einem Baum stand, weiter nass. Daniél hatte es inzwischen geschafft, immer noch verfolgt von seiner Schwester den großen Kastanienbaum am anderen Ende des Gartens hochzuklettern und im dortigen Baumhaus seine Ersatzwasserpistole zu holen und sich dem Angriff seiner Schwester zu erwehren. Anna hatte inzwischen fast den kompletten Inhalt ihrer Wasserpistole auf dem spanischen Profifußballer verteilt. Sie musste dringend Wasser nachtanken. Mist. Sie wusste die ganze Zeit, dass sie irgendwas vergessen hatte. Sie blickte herüber zum Wasserhahn. Das waren bestimmt 15 Meter. Fernando wäre sicher schneller als sie dort. Versuchen musste sie es aber trotzdem. Also rannte Anna los. Fernando guckte ihr verdutzt eine Sekunde hinterher, verstand aber dann was sie vorhatte und rannte ihr hinterher. Anna rief im Lauf nach ihrer Schwester und bat um Unterstützung. Daraufhin ließ Carmen von ihrem Bruder ab und lief Wasser spritzend hinter dem spanischen Nationalspieler her. Daniél kletterte vom Baum und rannte wiederum hinter seiner Schwester her, um Fernando zu verteidigen. Unter der Beobachtung ihrer belustigten Eltern, kam Anna schließlich doch als erste am Wasserhahn an und drehte ihn auf. Fernando umfasste seine Freundin schließlich und versuchte sie vorsichtig vom Wasserhahn wegzuziehen, während von hinten weiter Wasser auf ihn einspritzte. Anna, die sich mit Händen und Füßen gegen den spanischen Nationalstürmer wehrte, hatte den Tank ihrer Waffe bereits zu ungefähr einem Drittel gefüllt. Fernando lachte und griff nach dem Wassertank. „Komm schon Süße, mach mich nicht noch wütender.“ Anna wandte sich um und spritzte ihm den Inhalt des Wassertanks ins Gesicht. Während Fernando sich schüttelte und sich das Wasser aus den Augen wischte, versuchte Anna ihren Tank wieder komplett aufzufüllen. Inzwischen kam auch von hinten kein Wasser mehr, da sowohl Daniél, als auch Carmen ihren gesamten Wasservorrat aufgebraucht hatten. Daniél versuchte sich vor seine Schwestern zu drängeln, damit er zuerst wieder Wasser hatte. So stritten sich die drei Kinder der Familie Sanchez um den Wasserhahn. Fernando trat einen Schritt zurück. Solange die drei mit sich selbst beschäftigt waren, hatte er wenigstens Gelegenheit seine Vorgehensweise zu planen. Er war nass bis auf die Unterwäsche. Das würde Anna büßen. Obwohl er doch zugeben musste, dass er das ganze recht witzig fand. So einen Schwachsinn hatte er seit Jahren nicht mehr gemacht. Da es so warm in Deutschland war, war das ganze ja noch nicht mal unangenehm sondern eine willkommene Erfrischung an diesem sonnigen, heißen Tag. Während die drei am Wasserhahn sich nun endlich auf einen temporären Waffenstillstand geeinigt hatten und ihre Wasservorräte wieder auffüllten, sah Fernando sich um. Sein Blick fiel auf den Gartenschlauch, der neben ihm lag. Damit würde er die beiden Mädels richtig erwischen. Dummerweise war der Gartenschlauch nicht in den Wasserhahn eingesteckt. Momentan waren gerade Anna und Carmen ihre Waffen am befüllen. Daniél, der auch schon total durchnässt war, sah zu Fernando herüber. Dieser wies ihn mit einigen dezenten Gesten in seinen Plan ein. Daniél nickte. Anna schraubte gerade den Wassertank ihrer Wasserpistole wieder fest, als Daniél mit der Befüllung seine Waffe fertig war. Er richtete seine Waffe auf die beiden Mädchen die mit dem Rücken zu Fernando vor ihm standen. „Ergebt euch jetzt oder ihr werdet gebadet.“, verkündete er überzeugt. „Träum weiter.“, entgegnete seine große Schwester. Daniél grinste und steckte, bevor Anna und Carmen irgendetwas tun konnten, den Gartenschlauch an den Wasserhahn. „Wasser marsch!“, rief er. In dem Moment wurden die beiden Halbspanierinnen dann von Fernando mit dem Gartenschlauch gebadet. Anna drehte sich lachend um und sah ihren Freund an. Damit hatte sie nicht gerechnet. „Na warte.“ Zeitgleich ließen Anna und Carmen die Waffen fallen und stürzten sich auf den spanischen Nationalspieler mit dem Gartenschlauch in der Hand. Während Daniél die beiden weiterhin von hinten nass spritzte, versuchten die beiden Mädchen dem Kapitän der Colchoneros den Schlauch abzunehmen. Mit dem Resultat, dass die drei sich dabei gegenseitig nass machten. Als der Wasservorrat des Sohnes im Hause Sanchez auch aufgebraucht war, stürzte dieser sich auch noch mit in den Wasserstrahl des Gartenschlauchs um Fernando zu helfen. Annas Mutter war es, die den Wasserspaß der jungen Leute in ihrem Garten beendete, indem sie kurzerhand den Wasserhahn zudrehte. Vier verdutzte Blicke trafen sie, als aus dem Schlauch auf einmal kein Wasser mehr kam. Sie schüttelte den Kopf. „Ihr beide werdet wohl wirklich nie erwachsen. Ihr hättet auch einfach in den Gartenteich springen können.“, meinte sie lachend. „Ich hol euch erstmal ein paar Handtücher.“, erklärte sie und ging nach drinnen. Fernando lächelte seine Freundin an und begutachtete sie. Auch Anna war inzwischen komplett durchnässt und ihre Klamotten klebten nass an ihrem Körper fest. „Und wer hat jetzt gewonnen?“ Die Halbspanierin überlegte nicht lange. „Ich natürlich.“ „Und warum?“, fragte er. Anna bückte sich kurz und hob ihre Wasserpistole auf. „Ich hab eine Wasserpistole mit Befüllung. Und du nicht.“ „Als ob mir das noch was ausmacht. Ich bin durchgeweicht.“, erwiderte er und ging auf die braunhaarige Halbspanierin zu. Diese ging vorsorglich einige Schritte rückwärts, stolperte dann allerdings über einen Stein und landete unsanft auf dem Hinterteil. Fernando kniete sich hin, nahm ihr die Waffe ab und lehnte auf allen vieren über ihr. „Wie war das?“, fragte er, während einige Wassertropfen aus seinem nassen Haar Anna ins Gesicht tropften. Anna lächelte. „Einigen wir uns auf unentschieden.“, resignierte sie. „Einverstanden.“ Der Spanier strich ihr einen Grashalm von der Wange und küsste sie sanft. Anna erwiderte den Kuss und zog ihren Freund näher an sich heran. Luis begutachtete das kritisch, während der Rest der Erwachsenen dies nur lächelnd zur Kenntnis nahm. Carmen, die sich inzwischen in ein Handtuch eingewickelt hatte, beobachtete das interessiert. „Das Leben ist also manchmal doch wie in einer Daily Soap.“, stellte sie fest. „Könnt ihr euch das nicht für irgendwann anders aufheben?“, fragte Luis leicht angenervt. Fernando wandte sich um und sah seinen Schwiegervater in spe an, dann stand er auf und half seiner Freundin auf die Beine. „Es stört ihn also doch ein wenig.“, flüsterte er ihr belustigt zu. „Klar. Ich bin schließlich sein kleines Mädchen. Bei so was reagiert er immer so.“ Annas Mutter reichte den beiden jeweils ein Handtuch mit dem die beiden sich erstmal so gut es ging abtrockneten. Gut ging das allerdings nicht, da die Klamotten der beiden pitschenass waren. „Ich sollte vielleicht doch drinnen mal nachsehen, ob ich für dich noch etwas zum Umziehen finde Fernando.“, stellte Gabriela fest. „Schon okay.“ Sie schüttelte energisch den Kopf. „Du holst dir so noch den Tod.“ „Aber..“ „Kein Aber.“ Dann wandte sie sich ihrer Tochter zu. In deinem Zimmer sind noch deine alten Spanientrikots.“ Anna nickte. Hoffentlich würden die Sachen ihr noch passen. Aller Protest nützte Fernando nichts. Und so fand er sich keine zwei Minuten später im ersten Stock des Hauses im Schlafzimmer von Annas Eltern wieder, wo Annas Mutter im Kleiderschrank ihres Mannes nach Anziehsachen für Fernando suchte. Schließlich wurde sie doch noch fündig und reichte Fernando ein Trikot von Real Madrid, welches Luis mal von einem Kollegen zum Geburtstag geschenkt bekommen hatte und eine Jogginghose, die Luis schon seit Jahren nicht mehr passte. Fernando musterte das Trikot. „Das kann ich doch nicht anziehen!“, protestierte er. „Wieso besitzt Luis so ein Ding eigentlich?“ Gabriela lachte. „Das hat man ihm mal zum Geburtstag geschenkt. Der Kollege dachte, da Luis aus Madrid kommt, müsse er automatisch Real Fan sein.“ Der Kapitän des anderen Madrider Fußballclubs seufzte. „Wenn mich so jemand sieht…“ „Es ist doch nur während der Wäschetrockner läuft und es ist besser als zu frieren.“, merkte Gabriela an. „Da friere ich lieber.“ Annas Mutter zog eine Augenbraue nach oben. „Sonst hab ich nur noch weiße Feinripphemdchen. Der Rest ist dir viel zu groß.“ Fernando schüttelte sich angewidert und nahm das Trikot mit. „Aber wehe irgendwer von euch verrät mich.“, erklärte er und ging ins Bad um sich umzuziehen. Im Bad angekommen legte Fernando erstmal die nassen Klamotten inklusive Unterwäsche ab. Er seufzte. Jetzt würde er diese Hose ohne seine Shorts darunter anziehen müssen bis seine Sachen wieder trocken waren. Auch wenn Annas Mutter die Sachen in den Wäschetrockner legen wollte, würde das sicherlich eine Stunde dauern. Und dazu musste er auch noch in einem Real Madrid Trikot herumlaufen. Er rubbelte seine Haare trocken, richtete seine Frisur und begutachtete sich im Spiegel. Aber das war die Aktion wert gewesen. Er hatte seit Jahren nichts so verrücktes mehr gemacht. Als Fernando aus dem Bad trat, kam Anna gerade die Treppe vom Dachgeschoss herunter. Fernando zog verwundert die Augenbrauen nach oben. Anna hatte die Shorts und das Spanientrikot der U16 aus Alicante an. „Was in aller Herrgottsnamen hast du da an?“, war das erste, was Anna ihn fragte. Fernando seufzte. „Dein Vater hatte nichts anderes. Ich könnte dich genauso gut fragen, was du da anhast.“ Anna sah an sich herab. „Ist verdammt eng geworden das Trikot. Und etwas kurz. Aber immerhin ist es ja schon mal das richtige Land.“ Der Spanier nickte. „Das stimmt.“ Er begutachtete sie interessiert. Das Trikot war wirklich zu kurz. In Alicante war Anna auch mindestens 5 Zentimeter kleiner gewesen als jetzt. Und ein paar Kilo hatte sie im Vergleich zu damals schon zugenommen. Trotzdem gefiel es dem spanischen Nationalspieler irgendwie, sie in diesen Sachen zu sehen. „Ich weiß im Moment gar nicht was mir an dir besser gefällt, dieses sündhafte Korsagenkleid von unserem Date oder das Fußballtrikot ohne Unterwäsche drunter.“, meinte er mit einem spitzbübischen Grinsen. Anna zwinkerte. „Das musst du selbst wissen.“, erklärte sie und nahm ihrem Freund seine nassen Sachen ab. Gefolgt vom spanischen Nationalspieler trug sie die Sachen in die Waschküche und legte sie in den Trockner. Fernando umfasste sie von hinten und legte seinen Kopf auf ihrer Schulter ab. „Ich liebe dich.“, flüsterte er in ihr Ohr. „Ich dich auch.“ Anna schloss die Augen und genoss das Gefühl von Fernandos warmen Körper an sich. Minutenlang schwiegen beide und genossen einfach nur den Moment. Schließlich nahm Fernando seinen Kopf von ihrer Schulter, drehte sie langsam um und setzte seine Freundin auf den Wäschetrockner. Er strich ihr sanft ein paar dunkle Haarsträhnen aus dem Gesicht und küsste sie dann leidenschaftlich. Anna zog ihn zu sich und legte ihre Beine um den spanischen Nationalspieler. Sie grinste in den immer noch leidenschaftlichen Kuss der beiden. Fernando war wohl doch nicht so schüchtern und zurückhaltend wie er vorgab. Der Kapitän des Fußballvereins vom Manazares glitt mit seinen Händen unter das zu enge Fußballtrikot und seufzte. Er wusste nicht mehr so recht was er tun sollte. Das lief ja mal nicht so langsam wie geplant. Aber nach der Wasserschlacht mit den an ihrem Körper klebenden Sachen und jetzt bei dem Gedanken an die Tatsache, dass Anna unter den Sachen genauso wenig Unterwäsche anhatte wie er, nahmen seine Hormone nun mal Überhand. „Könnt ihr nicht wenigstens das Licht ausmachen, damit ich euch nicht zugucken muss?“, fragte Daniél, mit seinen nassen Sachen in der Hand hinter den beiden stehend. Fernando löste sich aus dem Kuss. „Dann mach das Licht doch aus.“, erklärte er. Daníel legte die Sachen im Wäschekorb ab und verließ die Waschküche. Als er das Licht ausschaltete, rief er seiner Schwester noch ein „Von mir aus kannst du ihn übrigens behalten“ zu. Anna küsste ihren Freund kurz auf die Wange. „Kompliment. Du hast dir meinen Bruder binnen weniger Stunden zum Freund gemacht. Das hat bislang noch niemand geschafft.“ Der Spanier hob seine Freundin vom Wäschetrockner. „Dein Bruder hat halt guten Geschmack. Außerdem haben Geschwister ein Gespür für den richtigen Partner des Bruders oder der Schwester.“ Anna lachte. „Wann besuchen wir deine Schwester?“, fragte sie, obwohl sie Fernandos Schwester ja bereits bestens kannte. „Wann du willst.“, entgegnete er. Anna nickte zufrieden und schaltete den Wäschetrockner ein. Als die beiden kurze Zeit später wieder in den Garten kamen, wurden sie erstmal von ihren Eltern interessiert begutachtet. „Also, so passt ihr wirklich perfekt zueinander.“, stellte Flori lächelnd fest. „Wehe euch, irgendwer verrät, dass ich diesen Lappen tragen muss.“, meinte der Kapitän der Rojiblancos genervt. Einstimmiges Nicken. Fernando ließ sich neben seiner Freundin in einem der Korbsessel nieder. Luis trank sein Glas Wein aus und wollte sich gerade ein neues eingießen, als er wie von der Tarantel gestochen aufsprang. Er stellte die Flasche Wein ab und blickte herüber zu den anderen Eltern. „Wir haben den Wein ganz vergessen!“, stellte er fest. Gabriela schüttelte den Kopf. „Wir haben doch genug Wein. Wir haben noch zwei Kisten im Keller.“ „Nicht den Wein. Den anderen.“, meinte Luis mürrisch. Anna, Fernando und die beiden Kinder verstanden nur Bahnhof. José war der erste dem ein Licht aufging. „Ach den meinst du. Stimmt, eigentlich müssten wir den jetzt ja aufmachen.“, verkündete er. Unter den immer noch verständnislosen Blicken des spanischen Nationalspielers mit der Rückennummer 9 und seiner Freundin, gingen Luis und Jose nach drinnen. Einige Minuten später kamen die spanischen Väter mit einer verstaubten Kiste nach draußen und stellten sie auf den Gartentisch. Das junge Pärchen musterte die Kiste kritisch. „Was ist das?“, fragte Anna neugierig „Das, mein Kind, ist euer Wein.“ „Unser was?“, fragte Fernando verdutzt. José lächelte. „Den Wein haben wir bei eurer Taufe eingelagert. Jetzt ist es an der Zeit die erste Kiste zu vernichten.“ Fernando und Anna waren gerade erst ein paar Monate alt gewesen, als die Familien Sanchez und Torres, nach der Taufe der Kinder, den Wein in den Keller gestellt hatten. Es war ihnen schon damals klar gewesen, dass Fernando und Anna irgendwann einmal heiraten würden. Sowohl Fernandos Großmutter, als auch Annas Großmutter hatten während der Schwangerschaft von Flori und Gabriela stets gesagt, wie außergewöhnlich es war, dass zwei Nachbarinnen fast zeitgleich schwanger wurden und Kinder verschiedenen Geschlechts erwarteten. Das sei ein Zeichen Gottes gewesen. Anfangs hatten Gabriela und Flori nicht an die Prophezeiungen ihrer Schwiegermütter gehört und es als Altweibergetratsche abgetan. Aber nach der Geburt der Kinder beobachteten die beiden Mütter verwirrt, dass sich die beiden schon im zarten Babyalter bestens miteinander verstanden hatten. Nach der Taufe der Kleinkinder hatten die beiden friedlich nebeneinander in einem Bettchen gelegen und geschlafen während im Garten der Familie Sanchez ein kleines Tauffest veranstaltet wurde. Ein Nachbar hatte Jose und Luis jedem zwei Kisten mit je zwei Flaschen spanischem Wein vom Weinberg seines Cousin geschenkt. Mit einem Grinsen hatte er angemerkt, sie sollten den Wein besser aufsparen, da die beiden Kinder in pubertärem Alter sicherlich für Trubel sorgen würden und sie ihn eventuell wann anders brauchen könnten. Die Familien hatten sich schließlich darauf geeinigt die Flaschen in den Keller zu stellen und erst an einem von vier wichtigen Ereignissen jeweils eine Kiste zu öffnen. Das war an dem Tag an dem Fernando und Anna zusammenkommen würden. Die zweite Kiste sollte am Tag ihrer Verlobung, die dritte bei ihrer Hochzeit und die letzte Kiste bei der Geburt ihres ersten Kindes geöffnet werden. „Ich hätte nie gedacht, den Wein doch noch irgendwann mal zu trinken.“, meinte José lachend. „Nachdem wir nach Deutschland gezogen waren, hatte ich auch nicht mehr damit gerechnet.“ „Vor allem nicht, da unser Sturkopf ja nicht mehr mit ihr reden wollte.“, sagte seine Mutter mit Blick auf ihren jüngsten Sohn. “Und erst recht nicht mehr, als Anna dann diesen Kerl heiraten wollte.“ Anna lachte. „Damals fandest du ihn noch nett.“ Luis verzog angewidert das Gesicht. „Damals wusste ich auch noch nicht, dass er auf Männer steht.“ Er öffnete die Kiste und holte die erste Flasche Wein heraus. Anna wischte mit der Hand einmal über die Flasche und begutachtete sie. Sie war tatsächlich von 1984. „Willst du sie aufmachen?“, fragte sie ihren Freund. Fernando nickte. Nachdem Gabriela noch ein Erinnerungsfoto von Fernando und Anna beim Öffnen der Flasche gemacht hatte, goss Fernando sich, Anna und den Eltern jeweils ein Glas ein. José hob sein Glas und lächelte seinen Sohn und seine Schwiegertochter in spe an. „Am Ende wird scheinbar doch noch alles gut. Auf das sie uns doch noch unsere verdienen Enkelkinder machen.“ To be continued Na ob Fernando und Anna ihnen den Gefallen tun? Bis denne Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)