Palabras de la sabiduría - Worte der Weisheit von Pichichi ================================================================================ Kapitel 3: Wo ist Fernando? --------------------------- Palabras de la sabiduría – Worte der Weisheit Teil 3 Wo ist Fernando? Hallo zusammen. Endlich geht es mal weiter. Mein Urlaub ist leider vorbei und ich komm leider nicht so dazu weiterzuschreiben. Aber jetzt geht’s endlich weiter: @Uli_chan: Jap ich weiß schon -------- Rückblick: Anna nickte und drückte ihm jetzt einen Zettel in die Hand. „Ich muss weitermachen.“ Fernando schüttelte den Kopf. Solche Spielchen hatten sie schon als Kinder lustig gefunden. Er begutachtete den Zettel „Spanien – Frankreich 1:0. Ball im Mittelfeld. Pass auf Torres. Feierabend 21:00 Uhr.“ Fernando grinste. Möge das Spiel also beginnen. ------------------- Er faltete den Zettel zusammen und steckte ihn in seine Hosentasche. Sie war also auch nicht wirklich erwachsen geworden. Er lehnte sich zufrieden zurück und nippte an seinem Bier. Im Garten des Hotels und am Pool war zu Fernandos Erleichterung an dem Nachmittag nicht viel los. So würde er sich doch an den Pool wagen können, um dort eine Runde zu schwimmen. Nachdem er sein Bier ausgetrunken hatte, stand er auf und ging zurück auf sein Zimmer um seine Schwimmsachen zu holen. Anna war unterdessen, mit immer noch triumphierendem Grinsen im Gesicht, wieder an der Rezeption angekommen. Fabienne musterte sie kritisch. Was hatte sie bloß falsch gemacht? Anna setzte sich wortlos wieder auf ihren Platz. „Nicht, dass es mir nicht egal wäre, aber wann soll euer ’Date’ denn stattfinden?“, fragte Fabienne dann neugierig. „Wieso fragst du dann, wenn es dir doch egal ist?“ „Reine Neugierde.“, entgegnete sie. Anna grinste. Sie würde Fabienne noch ein wenig auf die Folter spannen. „Wann das Date ist, siehst du ja dann.“ „Och komm schon Anna...“, bettelte ihre französische Kollegin. „Vergiss es.“ Fabienne schaute Anna schmollend an. „Du verarscht mich doch bloß.“ Ach, ne. Das merkte sie aber früh, dachte sich Anna. „Das würde ich doch niemals tun.“, antwortete Anna mit ernstem Gesichtsausdruck. „Ich kann dir den Zettel gern zeigen.“ Fabienne schüttelte den Kopf. „Ich kann doch eh kein Spanisch. Ich glaub es dir erst wenn ich es sehe.“ Fernando hatte sich in seinem Zimmer umgezogen und war in seinen Schwimmsachen zum Pool gegangen. Dort ließ er sich auf einer der Liegen nieder und setzte seine Sonnenbrille auf. Über das Wetter in Deutschland konnte er sich nicht beschweren. Es waren knapp an die 30 Grad und der Himmel über Berlin war absolut wolkenlos. Fast wie zu Hause. Er lehnte sich zurück und schloss die Augen. Endlich mal ein paar Minuten Ruhe. Kein Training, keine Mitspieler, keine Trainer, keine Fans, nur Ruhe. Was Fernando nicht wusste, war dass er aus dem Fenster beobachtet wurde. „Du, Anna? Wozu brauchen Fußballer bloß solche Bauchmuskeln?“ Anna drehte sich um und sah zu Fabienne, die am Fenster stand. „Sag mal, hast du eigentlich nichts besseres zu tun, als den armen Kerl den ganzen Tag zu beobachten?“ „So was bekommt man doch nicht alle Tage zu sehen.“ Anna verdrehte genervt die Augen. Heute war Fabienne extrem schlimm. Sie hatte ja schon immer die Angewohnheit gehabt gut aussehende männliche Gäste zu beobachten. Aber das war schon übertrieben. „Jetzt guck es dir doch wenigstens mal an.“, verlangte Fabienne. „Kein Interesse.“, entgegnete Anna genervt. „Ist ja gut.“ Fabienne setzte sich wieder an ihren Platz und widmete sich wieder ihrer Arbeit. „Du bist echt seltsam Anna.“, verkündete sie. Das fiel ihr aber früh auf. Wenn Fabienne die Norm war, dann war Anna auf jeden Fall seltsam. Natürlich gab es eine Menge gut aussehender Fußballer, aber ging es nicht beim Fußball eigentlich um den Sport an sich und nicht um das Aussehen der Spieler? Okay, Fernando war ein extrem gut aussehendes Exemplar des Typs Fußballspieler und Anna hatte in ihrem Zimmer auch zwei Poster von ihm aufgehängt, aber er war in ihren Augen immer der kleine Junge von nebenan geblieben der für sie immer wie ein Bruder gewesen war. „Hóla Señora Sanchez.“ Anna zuckte erschocken zusammen und sah auf. Vor ihr stand einer der wenigen spanischen Gäste des Hotels „Ich wollte sie nicht erschrecken.“, sagte er lächelnd. „Schon okay. Was kann ich für sie tun, Señor García?“ „Ich wollte fragen, ob wir den Fernseher in der Lobby anmachen können. TVE zeigt gleich die Abreise der spanischen Mannschaft.“ Anna nickte. „Aber natürlich doch. Das müssen sie doch nicht fragen.“ „Na in Deutschland weiß man ja nie.“, entgegnete er grinsend und ging davon. Arturo García und sein Freund Sergio Moreno, waren schon seit Anfang der WM zu Gast in Annas Hotel. Beide hatten nur Karten für das Finale, in welchem Spanien Weltmeister werden würde. Der gestrige Abend war für beide nicht gerade toll verlaufen. Anna hatte sie zufällig auf der Fanmeile getroffen und war nach dem verlorenen Spiel mit ihnen noch ein Frustbier trinken gegangen. Die beiden kamen aus Valencia und hatten Kind und Kegel für vier Wochen zu Hause gelassen um einmal eine richtige WM-Party zu feiern. Anna sah Señor García seufzend hinterher. Er hatte seinen ganzen Jahresurlaub für einen Traum geopfert der jetzt geplatzt war. Anna beobachtete die beiden Fans in ihren David Villa Trikots beim fernsehen. Sie würden schon recht bald merken, dass einer fehlt. Sie freute sich schon auf ihre verblüfften Gesichter, wenn ihnen Fernando das erste Mal über den Weg laufen würde. Auch wenn sie keine Fans von Atlético Madrid waren, würden sie sich sicher freuen. Keine 15 Minuten später hörte man von der anderen Ecke der Lobby den Aufschrei des Verwunderns, auf den Anna bereits gewartet hatte. „Wie, Torres fehlt?“, fragte Sergio verwirrt. „Wo steckt der Kerl denn?“ Doch selbst die Fernsehreporter konnten für die beiden Spanier in Deutschland kein Licht ins Dunkel bringen. Erst als es einem der Reporter gelang Sergio Ramos vors Mikrophon zu bekommen, und der grinsend antwortete Fernando würde aus privaten Gründen noch ein paar Tage in Deutschland bleiben, kam etwas Licht ins Dunkel. „Aber was will der denn noch hier? Die WM ist für Spanien doch schon gelaufen.“, erklärte Sergio. Arturo grummelte: „Wer weiß, vielleicht hat der schon einen neuen Verein gefunden. Der geht jetzt sicher zu den Bayern.“ Sergio schüttelte den Kopf. „Was will der denn da? Da ist es ihm doch viel zu kalt.“ Während die spanischen Fans in Spanien und weltweit allesamt rätselten, warum Fernando Torres denn in Deutschland geblieben war, lag der angesprochene immer noch am Pool in der Sonne und hörte Musik. Die Wassertemperatur im Pool hatte er auch schon geprüft. Das Wasser war angenehm warm gewesen. Ein grummeln in seinem Magen gab ihm nun unweigerlich zu verstehen, dass er was zu essen brauchte. Er sah auf die Uhr und entschloss sich dazu noch eine kurze Runde im Pool zu schwimmen, dann zu duschen und im Hotelrestaurant etwas essen zu gehen. Nachdem Fernando sich im Pool abgekühlt hatte, trocknete er sich ab und machte sich auf zurück in sein Zimmer. Dort angekommen stellte er sich erstmal unter die Dusche, um das Chlor abzuwaschen. Anschließend setzte er sich, noch im Handtuch, vor den Fernseher und schaltete ihn ein. Wie Anna gesagt hatte, konnte er drei spanische Programme empfangen. Telemadrid Sat, einer der Sender, hatte eine Laufschrift eingeblendet in der stand, dass das spanische Team gerade auf der Heimreise sei und in etwas mehr als einer Stunde in Madrid erwartet würde. Fernando Torres sei aus persönlichen Gründen in Deutschland geblieben. Fernando grinste. Das klang aber geheimnisvoll. Jetzt fragte sich sicher ganz Spanien was mit ihm los sei. Die anderen hätten sich aber schon was einfallen lassen können, warum er nicht mitgekommen war. Er zappte noch ein wenig durch die Kanäle und stellte schnell fest dass deutsches Fernsehen, sich nicht besonders vom spanischen Fernsehen unterschied. Überall in etwa dasselbe Programm. Er sah auf die Uhr und stellte überrascht fest, dass es schon kurz nach sieben Uhr war. Im Speisesaal würde er jetzt sicherlich etwas zu essen bekommen. Fernando stand auf und ging herüber zum Schrank. Er hatte gerade nach einem T-Shirt gegriffen, da fiel ihm wieder ein, dass Anna ja um 21 Uhr Feierabend hatte. Gut, die Französin würde heute also noch eins drüber bekommen. Irgendwie konnte sie einem fast schon wieder Leid tun. Fernando verwarf den Gedanken recht schnell und zog sich an. Zwanzig Minuten später durchquerte er die Lobby in Richtung Speisesaal. Die Französin war nicht am Platz. Er grinste Anna verschwörerisch an. Diese grinste nur zurück. Es war schon eine seltsame Sache. Trotz der Tatsache, dass er sie so lange nicht gesehen hatte wusste er genau was sie plante und dachte. Fernando betrat den Speisesaal, der zu dieser Uhrzeit recht gut gefüllt war. Glücklicherweise waren viele der Gäste so sehr in ihr Essen vertieft, dass sie ihn nicht bemerkt hatten. Er sah sich nach einem geeigneten Sitzplatz um, sah auf Anhieb aber keinen. Zur selben Zeit saßen Arturo García und Sergio Moreno nichts ahnend im Speisesaal am Fenster. Arturo hatte gerade seinen Teller leer gegessen und trank an einem Bier. Er blickte sich im Saal um und stockte. Das konnte jetzt unmöglich sein. Was bei der Jungfrau Maria machte Fernando Torres denn hier? „Madre Mio!“, sagte er nur erstaunt. „Was denn?“, fragte Sergio, der mir dem Rücken zum Eingang des Speisesaals saß und Fernando somit noch nicht gesehen hatte, und drehte sich um. „Das ist doch...?!“ Arturo nickte. Das hätte er in seinen Träumen nicht für möglich gehalten. „Doch, das ist Fernando Torres. Er sieht irgendwie verloren aus.“ „Ach was.“ „Holen wir ihn her!“ „Bist du verrückt?“, fragte Sergio in etwas lauterem Tonfall, so dass einige der Gäste ihn böse anguckten. Auch Fernando sah herüber. Es gab hier also doch ein paar Spanier im Hotel. Die würden gleich ihr blaues Wunder erleben. Arturo sah seinen Freund an und grinste. „Ich hol ihn.“ Aber bevor er überhaupt aufgestanden war, sprach Fernando die beiden Spanier an. „Ist hier noch frei?“, fragte er grinsend. Sergio und Arturo tauschten einen verwirrten Blick. „Aber sicher doch.“ Fernando setzte sich hin. Das wollte er schon immer mal machen. Sich einfach so zu ein paar Fans setzen und mit ihnen einen netten Plausch halten. In Madrid war das ja leider nicht möglich. „Ich bin Arturo García und das ist mein Freund Sergio Moreno.“, stellte Arturo, welcher als erstes wieder Worte fand, sich und seinen Freund vor. „Freut mich. Ich hoffe ich störe nicht bei irgendeiner wichtigen Unterhaltung?“ Sergio schüttelte den Kopf. „Das Thema unserer Diskussion hast du uns gerade genommen.“ „Wieso?“, fragte er. „Na, wir hatten uns gefragt, was du denn in Deutschland noch zu tun hast und wo du bist. Aber das zweite hat sich jetzt ja erledigt.“ Fernando lächelte. „Sieht so aus.“ „Sagst du uns, warum du nicht zurückgefahren bist?“ „Klar, aber erst hol ich mir was zu essen. Ich verhungere sonst noch.“, entgegnete er, stand auf und ging zum Büffet. Sergio und Arturo sahen ihm verwirrt hinterher. „Sind wir hier in einem schlechten Film?“, fragte ersterer verwirrt. „Keine Ahnung. Wenn das ein Traum ist, will ich erstmal nicht aufwachen.“, verkündete Arturo. Sergio nickte. Fernando kehrte nur kurze Zeit später zu seinem Platz zurück. Dieser Blick der beiden war einfach unbezahlbar gewesen. Er setzte sich wieder hin und widmete sich der gewaltigen Portion Nudeln, die er sich geholt hatte. „Eigentlich kann sich jeder, der bei vernünftigem Verstand ist, denken warum ich in Deutschland geblieben bin.“, sagte er dann. Arturo grinste. „Wegen einer Frau?“ Fernando lachte und schüttelte den Kopf. „Nicht wirklich.“ „Du wechselst zu den Bayern.“, vermutete Sergio dann. „Auch nicht. Was will ich denn da? Ich bin doch glücklich in Madrid. Ich mache ganz einfach ein paar Tage Urlaub.“ „In Deutschland?“ Fernando nickte. „Warum nicht? Hier gibt’s doch einiges zu sehen. Und während der WM ist hier doch ne Menge los.“ „Da hast du Recht. Hier gibt es eine Menge zu sehen.“ „Als Spieler bekommt man von den Städten ja nicht viel zu sehen.“ „Das glaub ich dir gern.“ Fernando lächelte. Jetzt hatte er aber genug erzählt. „Und wo kommt ihr her?“, fragte er neugierig. Sergio und Arturo erzählten ihm bereitwillig ihre Geschichte. Beide kamen sie aus Valencia und arbeiteten zusammen in einer EDV Firma. Sie hatten monatelang gespart, um diesen Trip machen zu können und wollten die ganze WM über bleiben, um Spanien gewinnen zu sehen. Fernando seufzte. Na da hatte seine Mannschaft ja etwas Tolles angestellt. Für ihn war es schon hart zu verlieren, aber für die Fans die ihren Urlaub und ihr erspartes geopfert hatten, nur um dabei zu sein, war es sicher viel schlimmer. Irgendwie fühlte er sich jetzt schuldig. Sergio sah ihn an und lächelte. „Aber euer Ausscheiden ist ja nicht so tragisch. Wir haben hier eine tolle Zeit.“ Fernando seufzte. „Es ist trotzdem blöd.“ Arturo klopfte ihm aufbauend auf die Schulter. „Es war von vorneherein ein Risiko. Einer musste das Spiel nun mal verlieren.“ Sergio nickte. „Immerhin haben wir danach dank Anna eine tolle Kneipe gefunden, wo wir unseren Frust wegtrinken konnten.“ Fernando sah Sergio verwirrt an. „Anna?“ Was hatte Anna denn mit den beiden zu tun? „Die junge Dame vom Empfang. Señora Sanchez.“ Noch ehe er irgendetwas weiteres sagen konnte, begann Arturo ihm vom Vorabend zu erzählen. Die beiden waren, wie jeden Tag an dem Fußball war, zur Fanmeile am Brandenburger Tor gefahren. Dort hatten sie sich das Spiel angeguckt, bis ihnen Anna auf einmal über den Weg gelaufen war. Nach dem Spiel hatten sie Anna gefragt, ob sie noch mit ihnen ein Bier trinken gehen würde. Sie hatte ja gesagt und war mit ihnen zusammen in einer nahe gelegene Kneipe gegangen. „Wenn du wissen willst, wo genau in Berlin du dich mal umsehen solltest, brauchst du sie nur zu fragen. Sie weiß alles.“, grinste Sergio. „Aber sie ist nicht jeden Tag hier.“, fügte Arturo hinzu. Fernando guckte verdutzt. Wie das denn? Sergio bemerkte Fernandos Blick. „Sie arbeitet nur drei Mal die Woche hier für einen halben Tag. Während der WM jetzt ein wenig mehr. Außer wenn Deutschland oder Spanien spielt.“ So erfuhr Fernando dann einige neue Details über Anna, von denen er bislang nichts gewusst hatte. Anna arbeitete nämlich nicht fest in diesem Hotel, sondern nur Aushilfsweise. Sie studierte noch und finanzierte sich mit der Arbeit ihren Lebensunterhalt. Außerdem war aus Anna eine wahre Rojiblanco geworden. Sergio erzählte Fernando, dass Anna mindestens zweimal im Jahr nach Madrid flog um sich ein Spiel im Vicente Calderón anzusehen. Das Derby zwischen Real und Atlético zählte jedes Jahr zu ihrem Pflichtprogramm. Fernando schmunzelte. Anna war schon immer genauso verrückt auf Fußball gewesen wie er. Als kleines Kind hatte sie ihr Atlético Trikot von Paulo Futre abgöttisch geliebt. Eigentlich überraschte es ihn nicht wirklich, dass sie immer noch so war. Einzig das Fußballspielen, so dachte Fernando, hatte Anna wohl irgendwann auf dem Weg verloren. Arturo lächelte. „Sie ist schon eine nette Person. Ich versteh nur nicht, warum sie nicht zurück nach Spanien geht.“ „Das hab ich mich all die Jahre auch gefragt.“, murmelte Fernando. „Was hast du gesagt?“ Fernando schreckte aus seinen Gedanken. „Nichts. Wer weiß. Sie hat sicher ihr Leben hier.“ Er blickte kurz auf die Uhr. Schon kurz vor halb neun. Sergio bemerkte den Blick auf die Uhr. „Hast du noch was vor?“ Fernando grinste. „Die Französin an der Rezeption wird um neun Uhr eine kleine Gemeinheit erfahren.“ „Wie?“ „Ein kleiner Scherz von mir und Señora Sanchez.“ Sergio und Arturo sahen sich verwirrt an. Was plante der denn jetzt? Als nächstes machte Fernando sich auf, um sich noch einen Nachtisch zu holen. Nachdem Fernando seinen Nachtisch verspeist hatte und noch ein paar Minuten mit den beiden Männern aus Valencia geplaudert hatte, machte er sich langsam auf den Weg zurück auf sein Zimmer. Seine Uhr verriet ihm, dass er noch 10 Minuten Zeit hatte. Er ging noch einmal kurz ins Bad und machte sich um fünf vor neun auf den Weg zur Hotellobby. Anna saß noch auf ihrem Platz, genauso wie ihre französische Kollegin. Fernando ging zu Anna herüber und blieb vor ihr stehen. „Buenos tardes.“ Anna blickte auf und lächelte. „Hallo.“ „Heute Abend schon was vor?“, fragte er dann in seinem besten Deutsch. Anna musste sich beherrschen nicht loszulachen. „Jetzt scheinbar schon. Ich hab gleich Feierabend.“ Fernando nickte. „Okay.“ Anna sah zur Uhr und dann zu Fabienne, die beide verwirrt anstarrte. Fünf Minuten noch. Fernando setzte sich in der Lobby hin und beobachtete Anna, die ihre Arbeit normal fortsetzte. Aus dem Hinterzimmer kam dann eine etwas ältere Dame und blieb hinter Anna stehen. Anna drehte sich um. Ihre Chefin würde jetzt den Nachtdienst übernehmen. Sie lächelte Anna an und wies mit dem Kopf zu Fernando. „Ich denke du hast unseren spanischen Gast kennen gelernt.“ Anna nickte. „Ich war sprachlos.“ „Das dachte ich mir schon. Du kümmerst dich hoffentlich gut um ihn. Wenn er irgendwas will, versuch es ihm zu beschaffen.“ Fabienne sah Anna mit einem giftigen Blick an und sagte dann: „Scheinbar will er im Moment Anna und die wird sich sicher gut um ihn kümmern.“ Anna erwiderte den giftigen Blick und lächelte dann: „Selbst wenn, wüsste ich nicht was dich das angeht.“ Die Chefin musterte ihre beiden Angestellten. Anna und Fabienne waren sich noch nie besonders grün gewesen, aber leider hatte es in dieser Woche nicht anders gegangen. „Was hab ich verpasst?“, fragte sie neugierig. „Anna hat ein Date mit ihm.“, informierte Fabienne ihre Chefin bereitwillig. Die sah Anna daraufhin überrascht an. „Und was machst du dann noch hier? Sieh zu dass du Feierabend machst!“, entgegnete sie zwinkernd. Das ließ Anna sich natürlich nicht zweimal sagen. Sie stand auf und ging ins Hinterzimmer um sich umzuziehen. Nur kurze Zeit später verließ sie das Zimmer und ging zu Fernando herüber. „Wollen wir dann?“ Fernando, der gerade eine deutsche Zeitung durchblätterte, schaute sie an. „Klar doch.“ Er legte die Zeitung beiseite und stand auf. Dann hielt er ihr ein einzelnes Gänseblümchen unter die Nase. „Leider kann ich heute nichts besseres liefern.“ Anna musste grinsen. Das hatte er schon mal gemacht. Sie erinnerte sich daran, als wäre es gestern gewesen. Sie hatten sich wegen irgendetwas gestritten. Es hatte den ganzen Vortag geregnet und im Garten von Fernandos Haus war es deswegen recht matschig gewesen. Sie hatte ihn wütend mit einem Matschklumpen beworfen und war dann schmollend ins Baumhaus gegangen. Nur kurze Zeit später war er die Leiter zum Baumhaus hinaufgeklettert und guckte mit Hundewelpenblick hinein. Dabei hielt er Anna ein einzelnes Gänseblümchen vor die Nase. Sein Gesicht war voller Matsch. Bei diesem Anblick hatte sie so lachen müssen, dass sie gar nicht mehr böse sein konnte. Fernando musterte sie. Anna hatte das Fußballoutfit gegen ein knielanges schwarzes Kleid getauscht. „Gehen wir?“, fragte Fernando lächelnd und hielt ihr Gentleman-like seinen Arm hin. Anna hakte sich ein und sie verließen gemeinsam das Hotel. Fabienne stand sprachlos an der Rezeption neben ihrer Chefin. „Was mache ich bloß falsch?“, murmelte Fabienne. Die Chefin lächelte. „Du bist scheinbar nicht spanisch genug. Und seine Großmutter scheint dich nicht zu kennen.“ „Seine Großmutter?“ Die Chefin nickte. „Seine Großmutter hatte das Zimmer reserviert. Aber erst nachdem sie sich erkundigt hatte ob Anna auch wirklich hier arbeitet.“ Jetzt verstand Fabienne das ganze. Die beiden kannten sich irgendwoher. Deswegen war Anna auch so ruhig geblieben, als er ins Hotel gekommen war. Dieses spanische Biest hatte das alles geplant. Anna und Fernando hatten inzwischen das Hotel verlassen. „Wo geht’s denn hin?“, fragte Fernando neugierig. Anna sah ihn ernst an. „Nirgendwo. Wir fahren jetzt einfach weg und dann lässt du mich einfach unterwegs irgendwo raus.“ Fernando guckte sie überrascht an. Was hatte die denn jetzt? „Wieso das denn?“ „Seien wir doch ehrlich. Ich weiß genau dass du das nur wegen Fabienne machst. Und freiwillig bist du auch nicht hier.“ Fernando seufzte. „Deine Großmutter hat das Zimmer vor knapp 3 Monaten hier reserviert. Und ich wette du wusstest nichts davon, dass ich hier arbeite. Warum bist du also wirklich hier?“, verkündete sie „Das ist eine lange Geschichte.“, erklärte Fernando daraufhin und stieg ins Auto ein. Was sollte er ihr sagen? Dass er eigentlich gar keine Lust hatte sie zu sehen? Dass das alles nur eine blöde Idee seiner Oma gewesen war, damit die beiden sich wieder sehen müssten? Anna setzte sich auf den Beifahrersitz. Fernando startete den Motor und fuhr los. „Du hast schon Recht. Hätte ich gewusst, dass du in dem Hotel bist, wäre ich gar nicht hier.“ Anna sah aus dem Fenster. Warum nicht direkt so? Sie hatte keine Lust auf irgendwelche Ausreden und dumme Geschichten. „Meine Großmutter will, dass wir beide wieder wie gesittete Menschen miteinander umgehen. Nur deswegen bin ich hier.“ „Wir reden doch schon miteinander. Erzähl das deiner Oma und gut ist’s. Dann kannst du auch endlich deinen Urlaub genießen.“ Fernando seufzte. Jetzt wo er sie eh schon wieder gesehen hatte, wollte er doch mehr über sie wissen. Was war aus ihr geworden? Was mochte sie, was nicht? Hatte sie sich stark gegenüber früher verändert? Wahrscheinlich würde er sie nach diesem Urlaub niemals wieder treffen. „Da vorne rechts kannst du mich rauslassen.“, erklärte Anna kühl. Fernando schüttelte den Kopf. „Und was wenn ich das nicht tu?“, fragte er mit aufgesetztem Grinsen. „Wieso solltest du das wollen?“ Er zwinkerte. „Vielleicht will ich ja wirklich mit dir ausgehen?“ Anna musterte ihn kritisch. „Willst du nicht.“ Fernando lächelte. „Nennen wir es nicht Date, sondern eher einen Abend um die alten Zeiten willen. Ich weiß doch gar nichts mehr über dich.“ Anna war sprachlos. Damit hatte sie jetzt nicht gerechnet. Sie war überzeugt gewesen, dass er sie am liebsten immer noch ignorieren würde. „Wie du willst.“ „Na dann. Wo gehen wir hin?“, fragte Fernando lächelnd. To be continued So das war Teil 3.Eigentlich wollte ich in dem Teil mit dem Plot schon viel weiter vorangekommen sein… ist mir nicht wirklich gelungen… Bis dann Gruß Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)