Holidays! von abgemeldet (Kreurfahrt des Horrors xD [JoeyxSeto]) ================================================================================ Kapitel 6: Ach du Scheiße... ---------------------------- Ich wanderte über das sonnenbeschienene Deck und lief, von der Sonne geblendet und das Gesicht noch immer mehr Richtung Himmel als zu Boden gerichtet, an den anderen Passagieren vorbei. Man konnte ihnen ihr Geld nicht nur ansehen – vielmehr, man roch es ihnen förmlich an. Immer wieder bemerkte ich erstaunte und sogar schockierte Gesichter. Nicht dass mir das etwas ausgemacht hätte, im Gegenteil: Mit jedem Schritt wurde mein Gang sicherer, meine Gesten arroganter, mein Grinsen stolzer. Ich hatte es bis hierhin geschafft und darauf konnte ich mir doch wohl mächtig etwas einbilden. Ich reckte die Nase höher und höher, inspizierte das Deck des Schiffs, als hätte ich es persönlich gepachtet, und marschierte zwischen Topmanagern, Titelkäufern und dem echten, alten Adel hindurch, von den Blicken der anderen Passagiere beinahe gelöchert. Hachja, der Himmel war heute wirklich schön. Schade, dass ich den blank geputzten Planken keine Aufmerksamkeit schenken konnte – und dass ich den schraubenversehenen Übergang zwischen zwei Teilen des Decks übersah. Sie kamen mir plötzlich in den Weg und entsprangen haargenau vor der Spitze meines rechten Turnschuhs. War ich eben noch stolziert, kam nun nicht nur mein Gang ins Wanken, sondern meine hochtrabende Arroganz gleich mit. Ich kam ins Straucheln, stolperte auf heftigste und legte mich der Länge nach hin. Im Flug schloss ich die Augen, in Erwartung eines schmerzvollen Aufpralls auf Holz oder Metall. Seltsamerweise landete ich verhältnismäßig weich und als ich die Augen auftat, musste ich mir die Hand vor den Mund schlagen, um nicht erschrocken aufzuschreien. Ich war auf etwas gelandet – nein, auf jemandem. Und zwar nicht auf irgendjemand x-beliebigem. Ich war auf demjenigen gelandet, über dessen Zurücklassen ich mich so sehr gefreut hatte, nämlich mitten auf Seto Kaiba! Auch er schien am allerwenigsten mit meiner Wenigkeit gerechnet zu haben. Er blinzelte mich unverhohlen an, als könne er meine Anwesenheit verleugnen, wenn er nur oft genug die Augen schloss. Doch als mein Bild partout nicht von seiner Linse verschwinden wollte, schien er doch einzusehen, dass ich real war, und sein Mund blieb in stummer Erkenntnis ein Stück weit offen stehen. „DU?!“ Wir hatten beinahe zeitgleich unsere Sprache wiedergefunden und so hallten nun zwei entsetzte Aufschreie Unisono übers Deck und zog die neugierigen Blicke der gelangweilten Highsociety auf sich. Unmittelbar darauf folgte ein zweiter, nicht minder schockierter Schrei von Mister Eisklotz persönlich; diesmal war es ein „Geh sofort runter von mir, Wheeler!“. Nun hatten wir auch die Aufmerksamkeit des letzten Passagiers endgültig auf unserer Seite. Eine leichte Röte zierte meine Wangen – natürlich, das war ja wohl auch eine peinliche Aktion sondergleichen gewesen! -, als ich mich, so schnell wie nur irgend möglich, von ihm hinunterrollte und erst mal für einen Moment dort sitzen blieb, wo ich war. Ich versuchte, mein hämmerndes Her zu beruhigen – das war der Schock, nichts weiter als der Schock! – und lehnte mich an die kühle, eiserne Wand des Kreuzfahrtschiffs, wie um der Hitze entgegenzusteuern, die sich allmählich von meiner Nasenpartie über das gesamte Gesicht ausbreitete – natürlich alles nur der Peinlichkeit wegen, wie gesagt... Ich schloss halb die Lider, um dem blendenden Sonnenschein zu entgehen, als sich ein schwarzer Umriss vor die gleißend helle Scheibe schob und sich damit wie ein Schutzschild zwischen meine Augen und das schmerzende Licht bewegte. Es war der Umriss von Kaibas Hand, gut zu erkennen an den langen, feingliedrigen Fingern und dem Mantelsaum, der über sein Handgelenk hinausragte. Und er bot mir seine Hilfe an. Etwas irritiert, aber dankbar, nahm ich die Hand entgegen und spürte, wie er meine in einem festen Griff umklammerte und mich mit einer einzigen, kräftigen Bewegung auf die Füße zog. „Hör zu, Wheeler...“ Sein Ton hatte etwas Geschäftliches angenommen, so als wolle er gerade die neusten Aktien seiner Firma handeln und einen möglichst guten Deal dabei machen. „...ich schätze mal, ich bin auch nicht gerade derjenige, den du hier unbedingt antreffen wolltest.“ Ich nickte bedächtig. Er wusste ja gar nicht, wie recht er hatte! Das hätte ich ihm jetzt auch ganz gerne gesagt, aber ich entschloss mich, ihn doch lieber ausreden zu lassen. „Machen wir es doch einfach so: Wir tun so, als würden wir uns überhaupt nicht kennen. Wir vermeiden es, aufeinander zu treffen und wenn wir es dann doch einmal tun sollten, können wir uns immer noch ignorieren...Okay?“ Er streckte mir erneut die Hand entgegen und ohne zu zögern schlug ich ein. Das war genau das, was ich wollte. Konnte er Gedanken lesen oder hatte er einfach nur genauso wenig Lust auf mich wie ich auf ihn? Ich dankte dem Himmel für Kaibas unerwartete Einsicht, hob zum Abschied noch ein letztes Mal kurz die Hand und machte mich auf den Weg in mein Zimmer. Sagt mal, bin ich so faul oder kommt’s mir nur so vor?! lD Gomen nasai... *drop* Ich hoffe, ihr bleibt mir trotzdem treu ^^“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)