Der Feind ist unter uns von -Ayako ================================================================================ Kapitel 3: Erinnerungen ----------------------- „Jemand spricht“ >Jemand denkt< #Jemand träumt# Warnung: Dieses Kapitel besteht überwiegend aus Rückblicken oder Traumsequenzen der Protagonisten, also sehr genau lesen. Ich hoffe es gefällt euch. Erinnerungen In einem Raum auf der Intensivstation des Kusakabe Krankenhauses: #Mutter wo bist du? Warum hast du mich allein gelassen? Dieser Schmerz in meiner Brust, er schnürt mir alles ab, noch nicht einmal weinen kann ich. Alles um mich herum ist so kalt, die Welt scheint alle Farbe verloren zu haben. Dein Lachen fehlt mir so, warum hast du mir nie gesagt wie krank du bist. Ich hab dir doch nur Sorgen bereitet, wenn du mir doch nur etwas gesagt hättest... # Nur ein flüchtiges Zucken der rechten Hand verriet, das die Person dort im Bett noch lebte. Die Haut hatte jegliche Farbe verloren, Kei Enjoji lag wie tot in seinem Bett. Ein Wunder, das er noch lebte. Die Beatmungsmaschine pumpte gleichmäßig Luft in die gequälten Lungen und ihr leises Zischen wurde nur von dem gleichmäßigen Piepen des Monitors begleitet. #...Kyoto wann war ich das letzte mal hier? Auf Mutters Beisetzung, - 5 Jahre ist das jetzt her - und nun, nun bin ich hier mit dem Mann, den ich liebe und mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen will. War ja klar, das diese Zecke von kleinem Bruder auch diesmal unsere Zweisamkeit stört, wir sind doch hier quasi auf Hochzeitsreise. Warum musste er ausgerechnet jetzt mitkommen, kann er seine Probleme nicht ohne Ranmarus Hilfe lösen? ...# Piep ---- Piep ---- Piep #...süß wie er sich geniert, und rot wird er auch immer noch, wenn ich Lust auf ihn habe. Aber heute gibt es keine Ausreden mehr... Hmmm Ranmarus Haut duftet so wunderbar und der Schaum des Duschgels, wie er auf ihr hinabgleitet, es raubt mir die Sinne. Seine Lippen sind so sinnlich und weich und sein Stöhnen ist so verlangend. Oh mein Tenshi ist heute aber empfindsam, ich sollte mich etwas zurücknehmen. Wie schön sich seine Haut anfühlt... # Suchend bewegte sich Keis Hand auf dem Laken, nur um einen Augenblick später wieder wie leblos dazuliegen. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ „Kei, Kei...“ schluchzend ließ sich Ranmaru hinabgleiten. „Senpai, bitte beruhige dich, mein Bruder ist zäher als man denkt. Er wird es schon schaffen“. Sagano versuchte vergeblich den hemmungslos weinenden Ranmaru zu beruhigen, obwohl er selbst voller Angst war. >Verdammt, diese Fesseln, ich kann mich kaum bewegen. Wenn doch nur Senpai nicht so verzweifelt wäre. < Kai versuchte nochmals die Fesseln zu lockern, aber er hatte keine Chance, sie schnitten nur noch tiefer ins Fleisch. Langsam wurde das Schluchzen von Ranmaru weniger und bald schien es, als sei er vor Erschöpfung eingeschlafen. #...Warum bin ich immer allein... Mutter bitte hör mich doch, Großvaters Training ist so hart. Ich... Vater, ach wie tut es gut, immer findest du mich, wenn ich traurig bin und tröstest mich. Bei dir fühle ich mich geborgen... Vater, wo bist du... Vater... jetzt bin ich ganz allein... allein... wenn doch nur Enjoji... ach er kommt ja doch nicht... # Ranmaru stöhnte auf. #... unser Dojo... meine Lippen kribbeln und mein Herz klopft so stark, ach dieser Kuss ich... aber wir sind doch zwei Jungen... nicht das er etwas mitbekommt... am liebsten würde ich ihn wieder und wieder küssen... Kei# Ranmaru schreckte auf, ein schneidender Schmerz an seine Handgelenken brachte ihn in die raue Wirklichkeit zurück. >Er lag hier gefesselt und Kei, Kei brauchte ihn jetzt. < Ranmaru schluckte. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Masa starrte aus dem Fenster, doch von der vorbeiziehenden Landschaft nahm er nichts wahr. >Shinji, das ist nicht wahr... das, das kann nicht sein. Kai bitte... Nein das hat er ihm nicht angetan, nicht seinem Kai. Shinji ich bring dich um. Dort in der Lagerhalle, dort ist es. Wo ist Kai? Nein Kai bitte sei am leben, bitte, bitte wach auf... Kai, Gott sei dank du lebst, ruhig mein Liebling, jetzt bin ich da, er wird dir nie wieder etwas antun. Niemals wieder wird dir jemand etwas antun. < Masa schreckt auf >warum kommen gerade jetzt diese schrecklichen Erinnerungen zurück? <. Er griff erneut zum Handy, doch auch diesmal meldete sich Kai nicht. Er wählte ein zweites Mal. „Hallo Toshi, habt ihr schon etwas herausgefunden über den Verbleib des jungen Herrn?“ Masa war über das Ergebnis sichtlich ungehalten und am anderen Ende der Leitung wurde Toshi blass. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Kai Sagano blickte zu Ranmaru hinüber, als dieser aufstöhnte >Er musste Enjoji sehr lieben. Kei Enjoji ein Name, den er noch vor einigen Jahren so gehasst hatte. Kei der, so glaubte er damals, am Leid seiner Mutter schuldig war. Der ältere Sohn seines Vaters mit seiner Geliebten, die Vater nach Mutters Tod auch noch zu sich ins Haus holen wollte. Wie oft hatte er sich früher den Tod seines Bruders gewünscht, sah er doch in ihm, den Grund für sein Unglück. Ja er hatte Kei für den Tod seiner Mutter verantwortlich gemacht. Er hatte ihn dafür gehasst, das er der Grund für Senpais Unfall war und das es ihm trotzdem vergönnt war an Senpais Seite zu leben. Er hat ihn so gehasst, das er ihn töten wollte. < Kai zerrte erneut an den Fesseln. >Senpai entschuldige, ich habe dich nicht fair behandelt, ich wollte dir Anfangs meine Liebe aufdrängen, ich habe nicht erkannt, was Enjoji für dich ist. Senpai verzeih mir, das ich auch jetzt immer noch Streit mit Kei suche, ich habe dir damit nur Sorgen bereitet. > Kai schreckte aus seinen Gedanken auf, als er hörte, wie die Tür zu ihrem Gefängnis geöffnet wurde. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ In sich zusammengesunken saß Ranmarus Großvater im Warteraum des Krankenhauses. >Warum nur war Ranmaru noch nicht hier? < Die Angst, welche in ihm hoch kroch wurde durch die Erinnerungen an damals nur noch stärker. Backflash: Es regnete und den ganzen Tag schon schien Miyo-San irgendwie unruhig zu sein, immer wieder sah sie zur Uhr, Ranmaru war immer noch nicht zuhause. Ungeduldig sah Miyo-San zum Dojo, doch Meister Samejima war wie immer ganz in seinen Unterricht vertieft. Gewiss in letzter Zeit kam Ranmaru später nach Hause, besonders nachdem Enjojis Mutter gestorben war, doch irgendetwas war heute anders als sonst. Als das Telefon klingelte nahm sie von unguten Vorahnungen getrieben den Hörer ab. Zuerst erkannte sie die tränenerstickte Stimme gar nicht, „Ran-chan hatte einen...“ Enjoji musste schlucken, „E... er hatte einen Unfall...“ wieder musste Enjoji mit den Tränen kämpfen. Miyo beendete fassungslos das Telefonat und zog Yuki in ihre Arme. Yuki rannte über den Flur auf einen in sich zusammengesunkenen Enjoji zu. Als sie ihn ansprach schaute er kurz auf und Samejima-San konnte einen kurzen Blick in das tränenüberströmte Gesicht von Ranmarus Freund werfen. Ein kalter Schauer überfiel ihn, denn selbst nach dem Tode seiner Mutter, hatte Enjoji nicht so verzweifelt ausgesehen wie jetzt in diesem Moment. Ein Arzt, noch in grüner Op-Kleidung sprach die Worte aus, auf die sie alle so sehr hofften, „Er wird den Unfall überleben, ist aber noch sehr schwach.“ Ein paar Tage später. „Ihr Enkel hat zur Zeit keine Kontrolle über seine rechte Körperhälfte und die Wahrscheinlichkeit, das er sie je zurückerlangen wird ist sehr gering“ diese Worte hallten immer wieder in Samejimas Kopf und die Vorstellung, das sein Enkel, nein er wollte gar nicht weiter denken. >Wenn nur dieser Unfall nicht gewesen wäre. < Backflash Ende >Dieser Unfall damals - eigentlich ein Anschlag - und Ziel dieses Anschlages war Enjoji. Nein er konnte ihm keinen Vorwurf machen, der Anschlag war ja nicht seine Schuld. Sagano-San hatte ihm damals sein tiefstes Bedauern über den Vorfall ausgedrückt, nein Enjoji hatte gewiss keine Schuld. Ihm war es auch zu verdanken, das Ranmaru sich nicht aufgegeben hatte und wieder ein normales Leben, führen konnte. Aber jetzt, jetzt kämpfte Enjoji mit seinem Leben und von Ranmaru fehlte jede Spur.< Einsam saß Großvater Samejima im leeren Warteraum. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ >Verdammt, schon wieder ein Fehlschlag, aber vielleicht überlebt dieses Balg ja doch nicht. Tsuneya dieser Idiot hatte damals seinen Auftrag nicht richtig ausgeführt und ich musste mich weiterhin bedeckt halten. Doch letztendlich hatte es sich als Vorteil erwiesen, hatte er doch das Vertrauen von Sagano und dem jungen Boss erlangt. Doch dann hätte Koga mit seinem Alleingang fast alles kaputt gemacht. Gott sei Dank hat Tashiro den Kerl rechtzeitig kaltgemacht, sonst wäre er womöglich aufgeflogen. Sagano-kun jedenfalls ist gut verschnürt. Hoffentlich haben seine Leute ihn nicht zu sehr in die Mangel genommen, lebend ist er zur Zeit mehr wert als tot. Was ich mit dem anderen mache weiß ich noch nicht, immerhin war er es gewesen, der den ersten Anschlag auf Enjoji vereitelt hat. Ich glaube ein paar meiner Leute würden sich über einen so hübschen Kerl nur freuen, aber im Moment dient er als Druckmittel für das kleine Aas.< Der Unbekannte stand auf und verließ das Gebäude durch die Hintertür, >Zeit das Geschenk für Don Sagano und Araki vorzubereiten.< ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ >Keiko ich verspreche dir auf unseren Sohn aufzupassen. Keiner wird ihm jemals wehtun – wann habe ich das geschworen, ach ja auf Keikos Beisetzung. Entschuldige Hotaru, aber ich habe mich nicht genug um Kei gekümmert. Auch wenn er meine Hilfe immer abgelehnt hat, ich hätte besser auf ihn Acht geben sollen. Immer haben andere ihn besser beschützt, als ich selbst. Samejima-San, ihm verdankt er sein Leben, ohne ihn, hätte ich unseren Sohn schon vor einigen Jahren verloren. Meine Pflichten als Vater habe ich nicht erfüllt, auch Kai habe ich immer der Obhut anderer überlassen. Masa war mehr eine Vater für ihn als ich. Ungeachtet dessen scheint mein Sohn, Masa mehr zu bedeuten, er sieht in ihm mehr als nur den Sohn vom Boss. Masa hat sich zwar gut im Griff, aber als er Kai nicht erreichen konnte, habe ich die Angst in seinen Augen gesehen. < Sagano sah nachdenklich zu seinem Nachfolger hinüber, dieser schien nun den Blick seines Herrn zu merken und drehte den Kopf zu ihm. „In ca. 30 Minuten werden wir am Krankenhaus sein.“ „Ist gut. Du wirst mich begleiten, Kyosuke wird in unser Hauptquartier fahren und den anderen ein wenig Druck machen, ich will noch heute wissen, wer hinter dem Anschlag steck und was mit Kai geschehen ist.“ „Wie sie wünschen.“ Masa war nicht wohl dabei seinen Boss ins Krankenhaus zu begleiten, viel lieber wollte er – falls Kai etwas zugestoßen war – die Ermittlungen leiten. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ #... in weiter Ferne schien ein Wecker zu klingeln, dann spürte er einen sanften Kuss in seinem Nacken. „Mmmm...“, als er sich umdrehte blickte er in das Gesicht seines Koibito. Du bist so schön, besonders wenn du rot wirst. Er schlang seine Hand um Ran-chans Taille und zog ihn, zu sich hinunter. Heiße Lippen berührten die seinen und den Wiederstand seines Koibito missachtend drängte er ihn auf den Rücken. Langsam ließ er seine Hand nach unten gleiten und... ein geller Blitz schien sich durch tief in seine Gedanken zu bohren, >Ran-chan < ein rasender Schmerz breitet sich in seinem Kopf aus und jäh schienen seine Trommelfelle zu bersten, seine Lungen brannten... eine Welle des Schmerzes jagte durch seinen Körper... Ran-chan... Dunkelheit umhüllte ihn... Mutter hilf mir... mir ist so kalt, 2lass mich an deiner Seite sein... so kalt... kalt # Piep ---- Piep ---- Pieeeeeeep ---------------------------------------- ein schriller Alarmton ließ die Schwestern der Intensivstation aufschrecken, Kei Enjojis Herz hatte soeben aufgehört zu schlagen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)