Ferien der unerwarteten Art von Atobe_Keigo (Die Seigaku Regulars fahren in ein Camp, aber da wartet mehr als nur eine Überraschung auf sie...) ================================================================================ Kapitel 1: Eine Überraschung kommt selten allein... --------------------------------------------------- Endlich. Das Ende der letzten Trainingsstunde des Seigaku Tennis Clubs vor den Ferien war nahe. Die letzten Wochen stellte Inui ein neues Trainingsmenü auf und so gab es noch zusätzliches trainieren für die Regulars. Wer streikte, machte Bekanntschaft mit Inui’s neuester Kreation seines Inui Juices. So wurde selten gemeckert, schliesslich wollten alle noch etwas länger leben bleiben. Sogar Fuji distanzierte sich von dem blubbernden „Getränk“, falls man dieses etwas tatsächlich so nennen konnte... Wie auch immer... Ryoma freute sich auf die Ferien. Es hiess Pause von diesem Höllentraining. Nicht dass man ihn falsch verstand, er liebte Tennis wirklich, aber bei Inui’s Methoden würde jeder kreischend wegrennen, wenn dieser nicht dieses „Druckmittel“ hätte. Momoshiro textete ihn bereits mit seinen Ferienplänen zu. Er hörte aber gar nicht richtig hin. Nur hie und da schnappte er Worte auf wie „Burger essen“, „Ann“ oder „Tennisladen“. Auch die anderen Regulars schwelgten bereits in den bevorstehenden Ferien. Fuji wollte unbedingt wieder etwas Zeit mit seinem Bruder verbringen und ihn von diesem ätzenden Mizuki wegholen. Kikumaru und Oishi planten irgendein Ausflug zusammen. Kawamura wollte sich auf seinem Weg als Sushichefkoch etwas bereichern und Kaidoh wie immer weitertrainieren. Was Inui machte wollte Ryoma gar nicht erst wissen und bei Tezuka... Er konnte sich seinen Buchou beim besten Willen nicht in einer Freizeitaktivität vorstellen. Kurze Zeit später rief Oishi alle zusammen. Wenige Minuten später durften alle gehen bis auf die Stammspieler, denn anscheinend wollte Tezuka noch etwas wichtiges sagen. Alle standen gespannt um ihren Buchou. „Jetzt hält er bestimmt eine Ferienrede!“, flüsterte Momoshiro. „Das glaubst du doch selbst nicht Momo-Senpai...“, entgegnete Ryoma. Doch was Tezuka wirklich zu sagen hatte, liess alle für einen Moment erstarren. Er erzählte ihnen nämlich, dass sie für eine Woche in ein Trainingscamp gehen würden, um dort das Training fortzusetzen. „Morgen um zehn Uhr treffen wir uns beim Bahnhof.“, endete Tezuka schliesslich, ohne die entsetzten Gesichter zu beachten. Soviel zu den wohl verdienten Ferien... Zugegeben eine Ferienrede wäre auch total Tezuka unlike gewesen, aber das? Ryoma war nicht sonderlich begeistert, wie alle andern auch. „A-Aber...!“ Momoshiro brachte als erstes wieder Worte aus seinem Mund. „Aber...Wir...Wir haben doch schon wochenlang mehr trainiert als üblich...Warum müssen wir in ein Trainingscamp und dann auch noch in den Ferien?!“ „Genau...Wir haben uns die Ferien doch verdient...Eine Pause...“, stimmte Kikumaru zu, dessen fröhliches Lächeln komplett aus seinem Gesicht verschwunden war. Sogar Fujis Engelslächeln war zur Abwechslung einmal verschwunden. Ihr Buchou sagte jedoch nichts. „Wer nicht mitkommen will darf meinen neuen Inui Juice Hyper Remix Neo probieren.“ Inui hielt Momoshiro und Kikumaru einen Becher entgegen, aus dem Dampf aufstieg und die Farbe konnte man auch nicht wirklich identifizieren. Die beiden Regulars schluckten und traten zurück. Sie schienen keine Wahl zu haben. Tezuka konnte man sowieso nicht mehr umstimmen, diesen Sturkopf. Vielleicht war diese Idee auch von Inui... Dieser kam in den letzten Wochen auch auf die verrücktesten Ideen, nur um neue Daten zu sammeln. Manchmal fragte sich Ryoma schon, ob es richtig war an diese Schule zu gehen. Mit einem Seufzer verliessen auch die Regulars endlich den Platz. In der Umkleide herrschte gedrückte Stimmung. Niemand sagte etwas. Auch als Ryoma zusammen mit seinem Senpai nach Hause lief. Der trauerte bestimmt einem Date mit Tachibanas Schwester nach, dass er Dank dem Camp nun nicht mehr haben konnte. Ryoma sprach ihn aber nicht darauf an, er wollte sich schliesslich Momo-Senpais Klagen über sein nichtvorhandenes Date nicht anhören. **** Am nächsten Morgen schnallte sich Ryoma das Gepäck auf den Rücken und machte sich auf den Weg. Unterwegs zum Bahnhof traf er auf Momoshiro, der ziemlich mies drauf war. Kurz darauf hatten sich auch Kikumaru und Fuji der Zweiergruppe angeschlossen und sie stapften Richtung Bahnhof. „Hat Tezuka eigentlich gesagt wohin wir gehen?“, erkundigte sich Kikumaru, um ein Gespräch anzufangen. Fuji schüttelte den Kopf. Stimmt, Tezuka hatte ihnen gar nicht gesagt wohin sie gehen. „Er wird es uns bestimmt gleich sagen.“, meinte Fuji nur lächelnd. Wenige Minuten später waren sie auf dem Bahnhof. Sie sahen ihren Buchou sofort. Oishi war auch schon da. Gleich nachdem sie dort waren, kamen nacheinander noch Inui, Kaidoh und dann Kawamura. Nun waren sie vollzählig und wollten wissen wie es weiterging. „Von hier aus fahren wir erst mit dem Zug etwa eine Stunde und dann müssen wir den Rest zu Fuss bis zu unserem Aufenthaltsort gehen.“, erläuterte Inui, die Nase bereits wieder in sein Notizbuch gesteckt. So nahmen die Seigaku Regulars erst den Zug. Eigentlich war es eine sehr friedliche Stimmung. Kikumaru, Momoshiro, Kaidoh und Ryoma spielten ein Kartenspiel. Oishi und Kawamura sahen sich zusammen mit Inui die Landkarte an, um zu sehen, wo sie lang laufen mussten. Tezuka sah zum Fenster hinaus und Fuji las in einem Buch. Erst als Momoshiro und Kaidoh in einen Streit gerieten, weil anscheinend irgendeiner von beiden angeblich geschummelt haben sollte, war es vorbei mit der Ruhe. Ryoma seufzte und wandte sich ab, während Kikumaru und kurz darauf auch Oishi versuchten die beiden Streithähne auseinander zu bringen. Es nützte jedoch alles nichts, bis Tezuka ein Machtwort sprach. Eine gute Stunde später verliessen sie den Zug und setzten zu besagtem Fussmarsch an. „Was ist das für eine Art Unterkunft?“, wollte Oishi wissen. Inui zückte sein Notizheft und blätterte darin herum. „Es ist ein Haus, das wir sehr billig gemietet haben. Die Umgebung ist perfekt, um zu trainieren.“ Klang eigentlich gar nicht so schlecht. Jedoch stellten die Regulars bald fest, dass dieses Haus auf einem Berg war, den sie nun zu Fuss hoch marschieren durften...Ryoma sah genau, dass es nebst diesem Pfad eine kleine Autostrasse hatte, die wahrscheinlich genau zu dem Haus führte. Sie mussten natürlich den ganzen Weg laufen, war ja klar. Nach zwei Stunden laufen durften sie endlich eine Pause machen. „Zehn Minuten Pause, dann gehen wir weiter.“, verkündete Tezuka. Kikumaru liess sich auf einen Stein sinken. „Wie weit ist es denn noch?“ „Laut der Karte sind wir etwa in der Hälfte...“ Oishi seufzte und klappte die Karte wieder zusammen. Die Begeisterung sank noch tiefer. „Falls ihr müde seid, hab ich genau das richtige für euch!“ Inui nahm eine Thermoskanne hervor und schenkte etwas von seinem Special Inui Juice ein. Er grinste hinterhältig. Kikumaru stand sofort auf. „Äh...nein danke, ich bin noch fit!“ Nach dieser Pause ging der Marsch weiter. Gut zwei Stunden später hatten sie ihr Ziel erreicht. Allen klappte der Mund auf, ausser Inui, Tezuka und Fuji, der sich recht gut beherrschen konnte und man ihm seinen „Schock“ nicht ansah. Das Haus war mehr eine grosse Bruchbude und sah aus, als würde es demnächst zusammen fallen. „Was...Das ist unsere Unterkunft für eine Woche?!“ Momoshiro konnte es kaum glauben. „Die Wahrscheinlichkeit, dass bei einer solch tiefen Miete nicht mehr als das zu erwarten ist liegt bei gut 90%.“, kommentierte Inui. „Ausserdem sind wir hier um zu trainieren, da ist mehr als das gar nicht notwendig. Es ist alles vorhanden was wir brauchen und das reicht vollkommen.“, ergänzte Tezuka und schritt auf das Haus zu. Die übrigen Regulars folgten ihm. Nun gut, das Haus war wirklich gross und hatte Platz. Von innen sah es zum Glück nicht so schlimm aus, wie von aussen und immerhin hatte es ein grosses Bad und genug Betten. Eine Küche war auch vorhanden, sowie Vorräte. Daraus schlossen sie, dass sie sich hier wohl selbst bekochen mussten. Als sie ankamen, sahen sie neben dem Haus auch zwei Tennisplätze, die zwar nicht in einem sehr tollen Zustand waren, aber brauchbar. Bei der Hausbesichtigung stolperte Kaidoh über irgendwas und knallte genau gegen Momoshiro, so dass beide hinfielen. „Uaah! Was soll das Baka Mamushi?!“ Schon Sekunden später steckten die beiden wieder in einem Streit. Ryoma besah sich währenddessen das schuldige Objekt. Es war eine Sporttasche. Was machte eine Sporttasche hier? Jetzt wo er sie sah, fielen ihm noch ein paar weitere auf. Sie schienen wohl nicht die einzigen zu sein, die hier waren. Auch den anderen fielen diese Taschen auf. Komisch... Sie sollten eigentlich die einzigen sein, die hier waren. Und wie um das Ganze zu bestätigen hörten sie auf einmal Stimmen. Bekannte Stimmen... Kurz darauf erschienen Kamio Akira und Ibu Shinji im Raum. „Puh Pause...“ Die beiden Fudomine Spieler schienen sie noch nicht bemerkt zu haben. „Ah! Kamio und Ibu! Was macht ihr hier?!“ Momoshiro, sowie die anderen Regulars waren erstaunt. Mit Fudomine hätten sie nicht gerechnet. „Wah?! Was macht IHR hier?!“ Kamio wirkte nicht sonderlich begeistert. Ibu schwieg, aber sein Blick wanderte sofort zu Ryoma. „Dasselbe könnten wir euch fragen!“ „Na so wäre wenigstens geklärt, wem die Sporttaschen gehören.“, meinte Fuji lächelnd. „Kamio, wo bleibt ihr solange?!“, hörten sie eine weitere Stimme. Sogleich erschien auch Sakurai, gefolgt von Ishida. Beide blieben stehen und starrten die Seigaku Spieler an. „Seigaku...?“ „Fshuu....“ Schweigen. Es war solange still, bis Tachibana persönlich kam. „...Seigaku? Was für eine Überraschung. Was macht ihr hier?“ „Wir sind zum Training hier.“, antwortete Oishi und sah Hilfe suchend zu Tezuka. „Wir auch und wir waren zuerst hier!“, knurrte Kamio. Schliesslich trat Tezuka vor und Kamio machte einen Schritt zurück. Tezuka erklärte die ganze Sache. „Sieht aus, als wurden wir verarscht...“, meinte Momoshiro nur. Denn laut Tachibanas Schilderungen hatten Fudomine ebenfalls dieses Haus für eine Woche gemietet. Man versicherte ihnen, dass ausser ihnen niemand kommen würde, genau wie bei Seigaku, damit sie sich voll und ganz auf das Training konzentrieren konnten. Anscheinend war das eine Lüge, sonst würden sie nicht hier stehen. „Seit wann seid ihr eigentlich hier?“, wollte Kikumaru wissen. „Heute früh sind wir hier angekommen.“, sagte Ishida. „Hat es genug Betten für uns alle?“ Kawamura schaute sich um. „Es hat acht Zimmer mit je zwei Betten. Es bekommt also jeder ein Bett.“, erklärte Tachibana. Nachdem alles wichtige geklärt war, konnte das Training ja beginnen. Wer mit wem in einem Zimmer schlafen würde, wollten sie erst bestimmen, wenn sie mit dem Training zu Ende waren. Auch Fudomine widmete sich wieder ihrem Trainingsprogramm. Das konnte interessant werden. So hatte man wenigstens nicht immer dieselben Gegner in einem Übungsmatch, dachte sich Ryoma. So fing ihr Training dann endlich an und zwar mit laufen. Fudomine ging währenddessen auf die Tennisplätze, die man aber erst etwas aufräumen musste. Wie üblich herrschte ein erbarmungsloser Wettkampf zwischen den Seigaku Regulars, weil der letzte Inuis neuen Juice kosten durfte. Sie rannten quer durch den Wald über Steine, kleine Bäche und lauter Gestrüpp. Sie rannten bestimmt zwei oder drei Stunden durch die Natur, bevor es zurück zum Haus ging. Leider war wieder niemand letzter geworden und Inui wirkte etwas enttäuscht. Keuchend lagen die Stammspieler auf dem Boden, froh diese Horrormixtur nicht trinken zu müssen. „Ah...Ich kann nicht mehr...“, hechelte Kikumaru und schloss die Augen. Lange ausruhen konnten sie sich aber nicht, denn Tezuka hatte gerade eben mit Tachibana ausgemacht, dass sie den zweiten Tennisplatz benutzen konnten. Schon wenige Minuten später standen sich Oishi und Kaidoh gegenüber. Die anderen schauten zu. Ryomas Blick wanderte aber auf die andere Seite, wo gerade ein Match zwischen Uchimura und Mori gegen Sakurai und Ishida statt fand. Er blickte eine ganze Weile dort hinüber, bis er seinen Namen hörte. „Echizen, Kikumaru, ihr seid die nächsten.“ Kikumaru stand bereits an seinem Platz und winkte Ryoma zu. „Ochibi!“ Mit dem Schläger in der Hand stapfte Ryoma auf seine Seite. Das Match konnte beginnen und es war gar nicht so leicht gegen seinen akrobatischen Gegner. „2:0“, ertönte Oishis Stimme. Kikumaru hüpfte herum und streckte Ryoma das Victory-Zeichen entgegen. Er liess sich davon aber nicht beeindrucken und murmelte nur: „Mada Mada Dane.“ Der Verlauf des Spiels änderte sich auch recht schnell und schliesslich gewann Ryoma das Match mit 3:6. Kurz danach waren noch weitere Matches, aber Ryoma verzog sich um etwas zu trinken. Am späten Nachmittag war das Trainingsprogramm endlich durch. Einige seufzten erleichtert. Beim Gedanken daran, dass sie das nun eine ganze Woche lang taten liess alle noch ein weiteres Mal seufzen. Aber nicht einmal nach ihrem harten Training konnten sie sich entspannen, nein, sie mussten sich ja auch noch selbst bekochen! Dabei hatte Ryoma keine Ahnung davon, Momo-senpai wahrscheinlich auch nicht und Inui hielt man am besten von der Küche fern. Wer weiss was man sonst auf den Tisch bekam... „Wollen wir vor dem Kochen noch die Zimmeraufteilung machen?“, erkundigte sich Oishi. „Das hat auch Zeit bis nach dem Essen, würd ich sagen. Ich hab riesen Kohldampf!“, meinte Momoshiro und sein Magen bestätigte das mit einem lauten Knurren. Danach gingen Oishi, Kawamura und Inui zusammen mit Ishida und Sakurai von Fudomine nachsehen, was es an Vorräte da hatte. Die anderen begaben sich nacheinander ins Haus. Momoshiro, Ryoma, Kikumaru und Kamio waren die letzten. „Das ist es? Das ist ja total heruntergekommen...!“ Die vier Jungen blieben stehen, als sie eine ihnen bekannte Stimme hörten. „Träum ich oder habt ihr diese Stimme eben auch gehört?“, wollte Momoshiro wissen. „Ich hab es auch gehört. Aber ist das nicht die Stimme von-?“ Ryoma und Momoshiro nickten, während Kamio in die Richtung schaute, aus der die Stimme gekommen war. Noch sah man allerdings nichts. „Yuuta hat recht, dane...Haben wir uns auch nicht am Ort geirrt, dane?“ „Natürlich nicht. Für so einen Preis kann man nicht mehr erwarten, als beklagt euch nicht bei mir.“ Sekunden später bogen Fuji Yuuta, Mizuki und Yanagisawa um die Ecke des Hauses, dicht gefolgt von den restlichen St.Rudolph Regulars. Unwillkürlich klappten den vier Jungen die Münder auf. Auch die Spieler von St.Rudolph blieben überrascht stehen. „Was macht ihr denn hier???“ Yuuta sah sie verwirrt an. „Dasselbe wie ihr.“, sagte Momoshiro. Als sei ein Stichwort gefallen kamen eben in dem Augenblick die fünf Jungen beladen mit Vorräten zurück. „St.Rudolph!“ Das war das einzige was Oishi in seinem Erstaunen herausbrachte. „Interessant...“ Inui rückte seine Brille zurecht. Ishida und Sakurai hingegen gingen ins Haus und sagten den anderen Bescheid. Es dauerte keine Minute bis Fuji freudestrahlend hinaus kam. „Yuuta!“ „Aniki...“ Yuuta schien weniger begeistert und trat aus Prinzip ein kleiner Schritt zurück. „Ah Fuji Syuusuke...“ Hingegen Mizuki trat einen Schritt vor, wurde aber geschickt von Fuji ignoriert. „Yuuta, du siehst gut aus.“ Wie immer lächelte der Tensai. „Kann mir vielleicht einer sagen was hier los ist?“, redete Akazawa dazwischen. Alle drehten sich dem Kapitän von St.Rudolph zu, jedoch antwortete niemand. „Die ganze Sache ist so...“ Tachibana und Tezuka erschienen an der Türe des Hauses. Den Spielern von St.Rudolph wurde die ganze Situation erklärt. „Ich hab doch gesagt, dass mit dem Typen etwas nicht stimmt Mizuki-san!“, meinte Yuuta nur. „Yuuta hat recht, dane. Der war von Anfang an verdächtig dane.“ „Ach was. Es könnte doch nicht besser sein!“ Mizuki zwirbelte eine seiner schwarzen Haarsträhnen und grinste zufrieden. Was konnte ihm besseres passieren? Man konnte hier schliesslich jede Menge Daten sammeln und Fuji Syuusuke war auch hier und er würde ihn nicht die ganze Zeit über ignorieren, dafür würde er schon noch Sorgen! Das einzige Problem war nun, wie man alle unterbringen sollte. Es hatte zu wenig Betten und selbst auf dem nicht mehr so bequem aussehenden Sofa im Wohnzimmer hatten nur zwei Platz. Dieses Problem musste sofort geklärt werden und somit das Kochen und Essen warten. Die drei Teams setzten sich oder standen im Wohnzimmer, um es zu klären. „Wir könnten ja auslosen.“, schlug Momoshiro vor, dessen Magen schon verdächtig laut knurrte und das Ganze irgendwie beschleunigen wollte. Leider fanden den Vorschlag alle ziemlich schlecht. „So wie es aussieht, müssen einige ein Bett mit jemandem teilen...“ Die Blicke richteten sich auf Fuji. Recht hatte er ja, aber das würde ziemlich eng werden. Nach einer langen Schweigeminute jedoch fanden auch die drei Kapitäne der Teams das die beste Lösung. Nun musste man nur noch ausmachen wer mit wem und da fingen auch schon wieder die ersten Probleme an. Momoshiro war gerne bereit mit Echizen ein Bett zu teilen, aber weigerte sich strikt mit Kaidoh in einem Zimmer zu schlafen. Kikumaru bestand darauf mit Oishi in einem Bett zu schlafen und lehnte jeden anderen Vorschlag sofort ab. Fuji wollte mit seinem kleinen Bruder zusammen sein, dagegen protestierte Mizuki heftig. Es herrschte Chaos pur und es wurde immer lauter. Die einzigen die ruhig zu sahen, waren die drei Kapitäne. Nachdem die Streitereien langsam ausser Kontrolle zu geraten schienen, griffen die Kapitäne ein. „Ruhe! Seid alle mal still!“ Kaum hatte Tachibana geendet, war es Mucksmäuschen still. „Tezuka, Akazawa und ich halten es doch für das beste und fairste, wenn wir auslosen wer in welches Zimmer kommt. Hat dagegen irgendwer Einwände?“ Allerdings wagte es niemand zu widersprechen und so wurde Momoshiros Vorschlag doch noch angenommen. Kaneda und Yanagisawa machten kleine Zettelchen und kritzelten Nummern von eins bis acht drauf. Es wurde so gemacht, dass es für jedes Zimmer vier Zettelchen gab und somit allen falls vier Leute in einem Zimmer schlafen würden. So würden natürlich welche übrig bleiben und es bestand eine kleine Chance, dass man doch alleine ein Bett bekam. Jeder hoffte inständig, dass er der Glückliche war. „So, die Lose sind fertig.“, verkündete Kaneda und legte sie in die Mitte des Wohnzimmertisches. Nach wenigen Sekunden stürzten sich die Teammitglieder auf die Zettel. „Den Zettel wollte ich, Mamushi!“, zischte Momoshiro. „Fshuuu! Na und?!“ Die beiden fingen sogleich wieder an zu streiten. „Mit denen will ich auf keinen Fall in ein Zimmer!“, meinte Kamio und nahm sich ein Zettel. „Jetzt beruhigt euch! Es hat doch genug Zettelchen für alle.“ Oishi versuchte die beiden auseinander zu bringen, was ihm erst nach etwa fünf Minuten gelang. Schlussendlich hatte jeder ein Zettel. Die übrigen wurden gleich darauf weggeschmissen. Jeder schaute vorsichtig nach, welche Nummer er gezogen hatte. In Zimmer eins waren nur Tachibana und Tezuka. Die beiden Glückspilze hatten doch tatsächlich jeder ein Bett für sich alleine. In Zimmer Nummer zwei waren Fuji, Kamio und Mizuki. Fuji lächelte zwar, aber man merkte schon, dass er recht angepisst war. Kamio war auch nicht sonderlich glücklich, aber froh nicht mit Momoshiro ein Zimmer teilen zu müssen. Nur Mizuki grinste. So musste Fuji ihn einfach beachten! In Zimmer drei würde es etwas eng werden, denn diese Nummer hatten Akazawa, Kaneda, Uchimura und Mori gezogen. Hingegen in Zimmer vier hatten Kawamura und Nomura das Glück allein ein Bett zu haben. Kikumaru, Oishi, Atsushi Kisarazu und Yuuta bewohnten Zimmer fünf. In Nummer sechs waren Momoshiro, Kaidoh und Ryoma. Genau das wollten weder Kaidoh noch Momo und Ryoma erst recht nicht. Ryoma fragte sich, ob er in dem Zimmer überhaupt Schlaf finden würde und seufzte nur. In Zimmer sieben waren Sakurai, Ishida und Inui. Irgendwie bemitleidete Ryoma die beiden Fudomine Spieler ein bisschen. Wer schlief schon freiwillig mit Inui in einem Zimmer, wenn man ihn kannte? Wohl kaum einer, der noch bei vollem Verstand war. Na ja Kaidoh wäre vielleicht noch bereit dafür, aber dieser war ja auch total Trainingsbesessen... Und im letzten Zimmer waren schliesslich noch Yanagisawa und Shinji. Diejenigen, die nur zu zweit in einem Zimmer waren, wurden von denen, die zu dritt oder zu viert eines hatten total beneidet. Obwohl Kikumaru und Oishi hatten kein Problem damit zusammen in einem Bett zu schlafen. Was man bei Kamio, Fuji und Mizuki, sowie Kaidoh und Momoshiro nicht sagen konnte. Von den erstgenannten hatte Mizuki eigentlich auch kein Problem damit, aber Fuji und Kamio. **** Etwas später schleppte jeder seine Taschen in den ersten Stock, weil alle Zimmer dort oben waren. Sie waren grösser als erwartet, aber zu viert würde es doch etwas eng werden. Die meisten hatten ihre Sachen recht schnell verstaut und begaben sich hinunter in die Küche, um mit kochen anzufangen oder um zu helfen. Es hatte ja doch jeder langsam riesen Hunger. Überall war man sich schnell einig wer mit wem im Bett schläft, nur bei Zimmer zwei ging es mit der Diskussion kaum voran. Mizuki wäre gerne bereit gewesen mit Fuji in einem Bett zu schlafen. Der Tensai jedoch lehnte ab und Kamio wollte auch ein Bett für sich. „Sag bloss die sind immer noch nicht fertig?“ Oishi blickte besorgt zur Zimmertür. „Ach, die einigen sich schon noch.“ Kikumaru zog Oishi Richtung Treppe. Yuuta stand noch vor der Zimmertür. „Aniki...Mizuki-san…” „Komm, gehen wir auch runter.“ Atsushi legte Yuuta eine Hand auf die Schulter. In der Küche herrschte Chaos und jeder stand sich im Weg. Bis Kawamura kam und allen Anweisungen gab, damit wieder etwas Ordnung in die Küche kam und man bald essen konnte. Es ging recht schnell, denn jeder hatte Hunger und weitere Streitereien konnte man auch auf später verschieben. Nur von Mizuki, Fuji und Kamio war noch keine Spur zu sehen. Gut eine halbe Stunde später war es dann so weit. Nachdem Kikumaru zusammen mit Inui und Yanagisawa im Esszimmer die Tische gedeckt hatten. Zum Glück herrschte an den Tischen kein Platzmangel und jeder konnte sich an einen Platz setzen. „Würde irgendjemand den dreien Bescheid sagen?“ Kawamura blickte in die Runde. Ehe jemand etwas darauf sagen konnte erschienen die drei Jungen von allein. „Das wird nicht nötig sein.“ Fuji lächelte. Aber was war man anderes gewohnt? Bis auf Fuji wirkten die anderen beiden recht fertig. Ob die sich auf irgendwas geeinigt hatten? Wer weiss... Das Essen verlief an sich ziemlich ruhig und es beklagte sich keiner. Danach räumten einige die Teller ab und halfen beim Aufräumen, während der Rest im Esszimmer sass und miteinander plauderte. Die drei Kapitäne sassen zusammen an einem Tisch und redeten über den morgigen Tag. Was sie redeten konnte Ryoma nicht verstehen, da es in der anderen Ecke bereits lauter wurde. Ein paar spielten irgendein Spiel und Kaidoh hatte anscheinend verloren, was Momo gleich nutzte und seinen Rivalen provozierte. Das konnte diese Nacht ja heiter werden... Ryoma überlegte sich Kawamura im Notfall zu fragen, ob er vielleicht bei ihm schlafen konnte. Aber erst einmal sehen wie sich die beiden verhielten. Etwas später verabschiedeten sich bereits die ersten. Auch Kikumaru war hundemüde und lehnte sich an seinen Doppelpartner, der sich kurz darauf auch verabschiedete und mit ihm hoch ins Zimmer ging. So gingen sie alle nach einander. Die letzten die übrig waren, waren die drei Kapitäne, Inui, Kaneda, sowie die Dreiergruppe aus Zimmer zwei. „Am besten gehen wir auch schlafen.“, meinte Tachibana und erhob sich. Es dauerte zwar einen Moment bis sich Fuji, Mizuki und Kamio bewegten, aber sie gingen ohne ein Wort zu sagen auf ihr Zimmer. Schon bald war es im Flur dunkel. Nur noch in dem ein oder anderen Zimmer brannte Licht. In den Zimmer eins, vier und sieben war es schon totenstille. Aus dem sechsten Zimmer konnte man noch leises Gezanke von Momo und Kaidoh hören, was aber auch schon sehr bald verstummte. Ryoma war froh, dass dieses Training wenigstens dazu gut war, die beiden ruhig zu stellen. Sein Senpai kuschelte sich auch schon bald darauf an den Kleineren und schlief tief und fest. Auch in Zimmer acht war bald Stille. Doch vorher musste Yanagisawa den Monologen von Shinji Ibu unfreiwillig zu hören. Dabei hatte er ihn doch bloss gefragt, ob er das Licht löschen konnte. „...Und nun bin ich mit einem im Zimmer, den ich nicht einmal richtig kenne. Überhaupt war Fudomine zuerst hier, aber dieser Vermieter hat alle aufs Kreuz gelegt und macht totalen Profit, nur wir müssen uns hier zusammen quetschen mit Leuten, die wir doch gar nicht richtig kennen und können uns doch nicht aufs Training konzentrieren, weil irgendeiner immer alles stört...nicht dass das schlimm wäre, aber es stört und es nervt auch andere und es ist eng. So-“ „Aaah!!! Kannst du bitte die Klappe halten, dane?! Das ist ja nicht auszuhalten dane!“ Yanagisawa hielt sich die Ohren zu. Schrecklich... Dabei war alles was er wollte nur schlafen! Er hatte nichts gegen den Fudomine Spieler, aber diese monotone Art zu reden und dann auch noch soviel würde ihn noch in den Wahnsinn treiben. Shinji war tatsächlich einen Augenblick ruhig, setzte dann seinen Monolog allerdings fort. Im dritten Zimmer wurde auch das Licht gelöscht. Kaneda hatte ein mulmiges Gefühl neben seinem Buchou zu schlafen. Er mochte ihn, aber so nahe wie jetzt war er ihm noch nie und das verunsicherte ihn. Akazawa schien nicht zu stören, dass er mit seinem Doppelpartner in einem Bett lag. Er wirkte total ruhig und war auch schon fast im Land der Träume. Kaneda schaute im Dunkeln zu den beiden Fudomine Spielern, die schon tief schliefen und eng aneinander gepresst waren. Zögernd rückte er etwas näher an seinen Buchou und hoffte, dass dieser nicht gleich wieder aufwachte. Er legte aber nur behutsam einen Arm um den Jüngeren und schlief weiter. Kikumaru schlief bereits tief, denn er war so erschöpft vom Training. Er bettete seinen Kopf auf Oishis Brust, während dieser ihn in seine Arme schlang und sie so schön warm hatten. Der rothaarige schnurrte zufrieden. „Nya...“ Atsushi und Yuuta lagen noch beide Schulter an Schulter wach im Bett. Ihnen ist die enge Bindung zwischen den beiden Seigaku Regulars nicht entgangen und irgendwie fühlten sie sich in diesem Zimmer fehl am Platz. Dennoch nickte auch Atsushi recht schnell ein. Nur Yuuta konnte einfach nicht einschlafen. Zu sehr hingen seine Gedanken an seinem Aniki und Mizuki. Er hoffte wirklich, dass sich die beiden nicht die Köpfe abrissen. Nun brannte nur noch im Zimmer zwei Licht. Kamio hätte heulen können. Nicht weil Fuji Mizuki wieder ignorierte und Mizuki vor Wut kochte, nein, der Grund warum er hätte heulen können war die Kleidung der beiden. Fuji Syuusuke war mit Abstand der Mensch mit dem schlimmsten Kleidergeschmack, den Kamio kannte. Andererseits war Mizukis knall Lila Pyjama ebenso eine Katastrophe... Kamio hoffte inständig, dass er nach dieser Woche keinen Augenkrebs hatte. Zum Glück trugen die beiden tagsüber die Sachen von ihrem Tennisclub, sonst wäre er kreischend nach Hause gerannt. Wie auch immer... Nun hatte Kamio ein anderes Problem. Vor dem Essen hatten sie sich nicht etwa geeinigt, wie alle annahmen, sondern es war nur ein vorübergehender Waffenstillstand. Aber nun da Kamio so in Gedanken gewesen war, rissen sich in dieser Zeit Mizuki und Fuji je ein Bett unter den Nagel. Fuji lag schon seelenruhig in seinem und las in einem Buch, während Mizuki immer noch wütend von seinem Bett aus den Tensai anstierte. Jetzt musste Kamio sich Wohl oder Übel zu einem von beiden gesellen. Aber wer? Kamio schaute vom einen zum anderen und dachte nach. Der Tensai an sich war eigentlich recht freundlich, dachte er. (Er konnte ja nicht wissen was für ein Sadist hinter diesem Engelslächeln wirklich steckte.) Aber neben ihm schlafen würde er nicht können. Dann blieb ja nur Mizuki. Er hatte viel über den St.Rudolph-Manager gehört und was er gehört hatte gefiel ihm nicht sonderlich. Kamio seufzte. Wenn er weder neben dem einen noch dem anderen schlafen wollte blieb nur eins: Der Boden. Na ja... Es war ja nur für eine Woche. Er versuchte sich so etwas aufzumuntern und kramte eine weitere Decke und ein Kissen aus dem Schrank im Zimmer und legte sich auf den Boden. „Huh? Du schläfst auf dem Boden?“ Der Tensai wandte sich von seinem Buch ab und sah Kamio an. Derjenige nickte nur. „Nimm doch das andere Bett, das Ungeziefer kannst du ja rausschmeissen.“, meinte der Tensai lächelnd. Mizuki schnaubte. Dieser...! Irgendwann würde er dem hübschen Tensai den Hals umdrehen, ganz bestimmt! „Ach schon gut, der Boden ist ja auch ganz bequem...“ Das war zwar eine Lüge, aber er wollte nicht noch unnötigen Streit mit einem der beiden anfangen. Fuji zuckte mit den Schultern. „Wie du meinst...“ Nach ein paar Minuten löschten auch sie ihr Licht und es war zum Glück ruhig. Obwohl Mizuki noch eine zeitlang wütend mit den Zähnen knirschte. Kamio konnte es ein kleinwenig verstehen, aber wirklich nur ein kleines bisschen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)