Summer in Konoha von abgemeldet (NejiTen, ShikaIno, NaruHina) ================================================================================ Kapitel 1: Der Brief -------------------- Titel: Summer in Konoha Pairings: NejiTen, ShikaIno, NaruHina Vorwort: Eine dieser klischeehaften Liebesgeschichten, die man nur deshalb liest, weil man anspruchslose Unterhaltung braucht. Und das soll's auch sein. Einer dieser sonnigen, freien Tage, an denen man aufwacht und am liebsten die ganze Welt umarmen möchte... Für Tenten waren das die Tage, an denen man nutzlos herumsitzt und gar keinen umarmen will. Mit vierzehn ein echtes Armutszeugnis für ein Mädchen, das gar nicht mal hässlich war. Aber man kam eben zu nichts, wenn man in Schriftrollen alle erdenklichen Waffen versteckte und in seiner Freizeit am liebsten damit herumfuchtelte, sodass sogar die Eltern schon manchmal Angst vor einem hatten. Schon gestern hatte Ino ihr gesagt, dass sie so als alte Jungfer sterben würde. Eigentlich nichts Neues. Nur heute lag diese Prognose unheilvoll in der Luft wie dicker Rauch, der sich langsam auf sie herabsenkte und sie zu ersticken drohte... Und so versaute man sich seine arbeitsfreien Tage. Tenten wälzte sich herum und vergrub ihr Gesicht im Kissen. Und wenn schon, sie starb wenigstens im Dienst. Bloß... warum hatte Ino so gegrinst, als sie diese wenig schmeichelhafte Zukunftsaussicht vorgetragen hatte? In diesem Moment riss ihre Mutter wie üblich ungefragt ihre Zimmertür auf. "Du hast Post." "Sonntags?!" fragte Tenten irritiert und richtete sich auf. Ihre Mutter hielt einen rosafarbenen Briefumschlag in der Hand, auf den eine kleine, weiße Blume geklebt war. Tenten schwang sich träge aus dem Bett. "In der Farbe und mit Blume muss der von Ino sein." Ihre Mutter sah damit ihre Mission als beendet, zumal Tenten sich heute selber aus dem Bett geschmissen hatte, und ging wieder. Halbwegs interessiert, warum Ino in aller Herrgottsfrühe Briefe verteilte, öffnete sie den Umschlag. Die Farbe tat ihr in den Augen weh. Rosa Umschlag, rosa Briefpapier, rosa Schrift und rosa Herzen. Besonders letzteres kam ihr verdächtig vor. Und der Inhalt des Briefs noch mehr. "SHIKAMARU! Wenn du nicht in drei Sekunden hier unten bist, komme ich hoch!" Mit der Stimmgewalt eines Nebelhorns, die die gesamte Nara-Residenz erschütterte, schrie Mrs. Nara ihren Sohn aus dem Bett. Shikamaru hatte keine Ahnung, warum sie ihn eine Stunde vor ihrem üblichen Termin weckte, doch er wollte auf keinen Fall riskieren, dass sie hoch kam, schaffte er es tatsächlich, auf den Flur zu kommen. Ein erneuter ärgerlicher Schrei warf ihn die Treppen runter. Sich den Hinterkopf reibend blieb er auf dem Boden sitzen und sah seine Mutter missmutig an. Deren strenges Gesicht verzog sich unerwartet zu einem gruseligen Lächeln. "Gratulation, du hast es trotz allem geschafft..." "Was geschafft?!" Shikamaru war sogar zu verwirrt, um sich über die Komplexität der Frauen zu beschweren. Dann fiel ihm der rosafarbene Gegenstand in den Händen seiner Mutter auf. "Und was ist das?" "Das, mein Lieber, ist ein Brief, den vorhin dieses reizende Mädchen vorbeigebracht hat. Ich dachte immer, Ino-chan macht sich nichts aus dir, und-" "Ino hat den vorbeigebracht?" Shikamaru war sowohl überrascht als auch misstrauisch. Bei Ino gab es immer Grund dazu. Seine Mutter lächelte süßlich und wedelte mit dem parfümierten Umschlag. "Ja, sie sagte, es sei eine Einladung. Und weil sie von Ino-chan kommt..." Ihr Gesicht wurde unheimlich und unerbittlich. "... wirst du da hingehen, was auch immer das ist, verstanden?" Neji hasste es grundsätzlich, wenn man in seine Privatsphäre eindrang. Und seine Privatsphäre war ein sehr weitläufiges Gebiet. Vor allem gehörte dazu sonntags seine Zimmertür, und er konnte es absolut nicht leiden, wenn jemand morgens dagegen klopfte. Entschlossen, ihn in Grund und Boden zu starren, wer auch immer es war, stand er auf und öffnete seine Zimmertür – nur, um fast mit einem rosa Briefumschlag die Augen ausgestochen zu bekommen. "Neji-kun!" "Jaaa... Was treibst du hier, Hanabi-chan? Du weckst alle auf." Seine kleine Cousine grinste wie ein Honigkuchenpferd und wedelte mit dem Umschlag. "Das sind sie schon. Es war ein Mädchen hier und hat zwei Briefe abgegeben, einen für Hinata-onee-san und einen für dich. Onee-san ist wahnsinnig aufgeregt, sie hätte gleich den Gong schlagen können und das wäre nicht weniger laut gewesen." Neji sah desinteressiert auf sie herunter. "Und was hat das mit mir zu tun?" Hanabi stellte sich auf die Zehenspitzen, sodass er die Anschrift auf dem Umschlag lesen konnte. Außerdem war er parfümiert. Mit Rosenparfüm. So was fiel nur Ino ein. "Mach auf, ich will sehen, ob du auch so ausflippst!" Neji nahm ihr den Brief aus der Hand und gähnte hinter vorgehaltener Hand. "Das ist nichts zum Ausflippen, Hanabi-chan... Das ist nur eine Einladung." Wie könnte es anders sein, auch Naruto schätzte es nicht besonders, sonntags mit Sturmklingeln geweckt zu werden. Er hätte es liebend gern ignoriert, doch nach einem erboster Schrei 'Ich weiß, dass du da drin bist, Uzumaki! Mach die Tür auf, oder es setzt was!' fürchtete er um seine Gesundheit. Also schlurfte er müde aus seinem Zimmer. Sobald er die Haustür einen Spalt geöffnet hatte, um nach draußen zu schielen, flog sie ihm beinahe ins Gesicht. Ino grinste triumphierend. "Ich wusste, dass du zur Vernunft kommst. Hier, für dich." Sie drückte ihm einen rosa Umschlag in die Hand und wartete mit verschränkten Armen, dass er ihn öffnete. Naruto ahnte, dass sie nicht eher verschwinden würde, bis sie ihren Willen bekommen hatte, und riss schicksalsergeben das duftende Papier auf. Ino schnaubte pikiert, vergaß es jedoch schnell und beobachtete seine Reaktion. "Ein Einladung... Zum Camping?!" Sie lächelte und nickte. "Ich bin heute schon durch das Konoha gerannt, um alle zu verteilen. Du musst nur deinen Kram packen und heute Mittag auf dem Trainingsplatz aufkreuzen. Ich kümmer' mich um alles, du brauchst nicht mal ein eigenes Zelt. Und, was sagst du?" Naruto zog eine Grimasse. "Eigentlich... weiß ich wirklich nicht, warum ich..." Ino fuhr ihm dazwischen: "Willst du also sagen, dass meine sorgfältige Planung zusammenbricht, nur weil du Feigling keinen Grund siehst zu kommen?" Naruto schluckte, doch sein Wille, den Sonntag nicht unnütz zu verschleudern, trieb ihn vorwärts. "Tja... Offen gesagt-" "Natürlich, wie sollte es anders sein... Was machen wir da bloß mit Hinata? Na ja, es findet sich sicher ein netter, gutaussehender Junge, der mit ihr die Campingatmosphäre genießen möchte..." Narutos Aufmerksamkeit schnellte von null auf hundert. "Hinata... kommt auch?" Inos Augen glitzerten bösartig, als sie nickte. "Die Ärmste... Sie will sich ja nicht langweilen und wird die Gelegenheit sicher ergreifen, ein paar Bekanntschaften zu knüpfen..." "Äääh... Ich komme! Ganz bestimmt! Lad' bloß keinen Neuen ein!" Und so war die erste Phase von Inos genialem Plan geglückt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)