Shinigami von Knotenameise (Komm zu mir) ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 5 -------------------- So, das ist der letzte Teil meiner FF.. Bin froh, sie endlich beendet zu haben! Ich hoffe das Ende gefällt euch irgendwie ;o) Danke an alle, die mir Kommis hinterlassen und diese FF gelesen haben! und danke an raphael asdrai, die mich ohne irgendwas zu tun dazu gebracht hat meine ff zu beenden xD viel spaß beim lesen! nix ist mir, nur die idee ~*~*~ In den nächsten Tagen – oder eher Nächten – bekam ich nicht sonderlich viel schlaf. Oft wurde ich von Gedanken an die Vergangenheit wachgehalten. An schöne Momente, die Kaoru und ich alleine oder zusammen mit der Band geteilt hatten. Manchmal weinte ich wieder seinetwegen und ich ging zu meinem Schreibtisch, um mir von dort sein Foto zu nehmen. Ich hielt es oft lange in den Händen und starrte es einfach an. Des öfteren nahm ich es auch zu mir ins Bett und presste es an meine Brust, so stark, dass ich Angst haben musste das Glas würde im nächsten Moment platzen. Jedoch waren es nicht nur sehnsüchtige Gedanken, die mich wachhielten. Oft war es auch eine eigenartige Angst, dass er wieder zu mir kam. Doch er kam nicht mehr zu mir. Ich sah ihn einige Tage und Nächte nicht mehr. Und irgendwann war es nicht mehr die Angst, dass er mich besuchen kam, die mich wachhielt, sondern die Angst, dass ich ihn nun vielleicht wirklich nie wieder sehen würde.. Es hatte mir doch gut getan, ihn zu sehen. Irgendwie... hatte ich mich gefreut. Auch wenn die letzte Begegnung eskaliert war. Sein Lächeln, die Erinnerung an seine Stimme, an seine Berührungen. Das alles hatte mir trotzdem Stärke gegeben, auch wenn ich mich in der letzten Zeit so schwach gefühlt hatte. Nun spürte ich mich wieder schwächer werden. Ich fühlte mich einsam und allein gelassen, zermürbt von den wenig erholsamen Nächten. Ich hatte keine Lust mehr aufzuräumen, raus zu gehen. Die meiste Zeit blieben die Gardinen geschlossen. Unter meinen Augen zeichneten sich dunkle Augenringe ab und ich war wirklich froh, dass ich nicht zur Arbeit gehen musste. So konnte ich nicht unter Leute gehen.. Und ich wollte es im Moment auch gar nicht. Ich wollte zu Hause sitzen, auf meinem Sofa. In ungewaschener Kleidung, die nur labberig an meinem Körper hing. Ich wollte dort sitzen, die Fernbedienung in der Hand ohne wirklich mitzubekommen, was in der bekloppten Glotze lief. Ich wollte niemanden hören, niemanden um mich haben. Die Anrufe auf meinem Anrufbeantworter stauten sich jetzt schon. Meistens war es mein Manager oder Shinya. Shinya klang inzwischen schon recht besorgt, wenn er anrief, aber ich wollte nicht abnehmen. Ich wollte einfach dasitzen, wie ein Penner. Mit ungekämmten Haaren, nicht geschminkt, unrasiert, dreckig. Dreckig. So wie ich mich fühlte, obwohl ich nicht einmal wusste warum. Ich fühlte mich, als wäre Kaoru ein zweites Mal gestorben. Und dieses Mal, war es meine Schuld gewesen. Ich hatte ihn verjagt. Dabei wollte ich nun nichts mehr, als dass er wieder hier war. Ich wollte nichts mehr, als dass er vor mir erscheinen und mich so beruhigend anlächeln würde. Ich wollte nicht dieses traurige Lächeln sehen, dass er mir in der Mall gezeigt hatte. Ich wollte sein schönes, sanftes Lächeln sehen, welches mich mit Licht erfüllte und mein Herz mit Schmetterlingsflügeln beflügelte. Ich lächelte vollkommen weggetreten vor mich hin, während ich mir Kaoru vorstellte, wie er vor mir hockte. Lautes Geplapper dröhnte aus dem Fernseher durch die Wohnung, doch Kaoru wurde davon nicht berührt. Sein Lächeln erreichte mich und ich spürte wie Wärme meinen Körper erfüllte. Er hob eine Hand, und mein Lächeln wurde liebevoller. Ich hob leicht eine Schulter, als er seine Hand auf mein Knie legte und sanft darüber strich. Ich seufzte, war so glücklich ihn wieder vor mir zu sehen, und wenn es nur eine Traum war. Ohne es wirklich mitzubekommen, sah ich wie meine Hand sich ebenfalls hob um ihn zu berühren. Wie gerne wollte ich sein Haar wieder spüren.. Sein seidiges, schwarzes Haar. Wie gerne seine Haut wieder an meine fühlen.. Die Klingel, die schrill von der Tür erklang, hörte ich erst gar nicht. Ebenso Shinyas Stimme, die dumpf und besorgt durch das Holz meiner Tür drang. Erst das heftige Klopfen ließ mich aufschrecken und ich wollte mich erheben. Doch ich spürte plötzlich, wie mich Kaorus Hand auf meinem Knie sanft zurück hielt. Mein Herz klopfte schnell, als ich meine Augen zurück auf seine Gestalt lenkte. Da hockte er vor mir, keine Einbildung. Ich spürte seine Hand schwer auf meinem Knie liegen. Shinyas Stimme war nun lauter geworden. Er habe einen Zweitschlüssel, den er gleich benutzen wolle. Es war mir egal. Ich spürte nur die Hand auf meinem Knie und erwiderte den Blick aus seinen schwarzen Augen, die meine erbärmliche Gestalt so voller Liebe ansahen. Meine Augen füllten sich mit Tränen und er hob beide Hände, umfasste mein Gesicht und wischte die Tränen mit seinen Daumen fort. Ich wehrte mich nicht. Ich konnte und wollte mich nicht wehren. Shinya war für einige Sekunden verstummt, und meine Lippen formten ein Lächeln, ja, ich lachte sogar leise, als ich meine Hände auf Kaorus legte. Kaoru schenkte mir ebenfalls wieder sein sanftes Lächeln, als ich kurz schniefte, mir mit einer Hand ebenfalls die Tränen von meinen Wangen wischte und mich dann in seine Hand schmiegte. Mir schien es, als wäre die Welt um uns herum stehen geblieben. Der Fernseher flimmerte zwar noch, doch kein Ton drang zu mir hindurch. Ich lachte nur leise in mich hinein, überglücklich ihn wieder bei mir zu spüren. Bald verklang mein Lachen und ich versuchte mich und meine Nerven zu beruhigen, in dem ich seine Hand immer wieder an meine Wange schmiegte. Plötzlich jedoch spürte ich seinen Daumen auf meinen Lippen und er hob mein Gesicht etwas an, drehte es in seine Richtung. Ich öffnete die Augen, die ich die ganze Zeit über geschlossen gehalten hatte, aus Angst, er würde verschwinden, wenn ich ihn ansah. Sein Lächeln intensivierte sich nur noch, als ich ihm fragend in die Augen sah. „Hörst du mich...?“, drang es plötzlich wie aus weiter Ferne an meine Ohren. Ich realisierte nicht sofort, von wo diese Stimmen – ja, es waren wirklich mehrere gewesen, wie viele Echos einer Stimme – hergekommen waren. Meine weit geöffneten Augen klebten förmlich an Kaorus Lippen, die gerade eben diese Worte geformt hatten. Ich klammerte mich an seinem Handgelenkt fest, konnte kaum reagieren. In Kaorus Augen blitzte kurz Enttäuschung auf, ehe er die Brauen zusammenzog und mich kurz rüttelte. „Hörst du mich...?“ Dieses Mal konnte ich es lauter hören und nun verstand ich auch die Bedeutung der Worte, die Kaoru soeben zu mir gesagt hatte. Meine Lippen zitterten und ich hatte kaum Kontrolle über meine Stimme, als ich hastig begann zu nicken, meine Tränen wieder flossen. „Ja...“, antwortete ich ihm leise, mit schwacher Stimme, die jeden Moment zu brechen drohte. Ich hörte wie Kaoru erleichtert ausatmete und mich glücklich ansah, während seine Hände von meinem Gesicht über meine Schultern und Arme glitten, als würde er mich nach irgendwelchen Verletzungen abtasten oder nach anderen Dingen, die nicht in diese Situation gehörten. Ich hielt seine Hände fest, als er wieder an meinem Gesicht angelangt war und sah ihn fest an, auch wenn seine Gestalt dank der Tränen etwas verschwommen war. Langsam ließ ich mich hinabgleiten, so dass ich wie er auf dem Boden saß. Ich kniete vor ihm und ließ meine Hand langsam über seinen Hals und seine Brust wandern, ehe sich zu ihm aufsah und mir noch einmal die Tränen fortwischte. „Was... was willst du..?“, fragte ich leise eine Frage, die ich mir oft gestellt hatte und ebenso ihm, wenn er mich besuchte, die ich jedoch niemals mit Liebe, sondern mit Angst erfüllt ausgesprochen hatte. Meine Hände hielten erneut an seinen Handgelenken inne, die sich dich bei mir befanden, da er nun mit beiden Händen meinen Kopf umfasst hielt, mir immer wieder mit den Daumen über Haare und Wangen strich. „Komm zu mir...“, sprach er leise und ehe ich antworten konnte, verschlossen seine Lippen die meinen. ~*~*~ Shinya hatte inzwischen hastig den Schlüssel aus seiner Hosentasche gekramt und Toshiyas Tür aufgeschlossen. Er öffnete die Tür und er lief beinahe gegen eine Wand aus stickiger Luft, die ihn kurz husten ließ. Rasch ging er durch den Flur ins Wohnzimmer, wo der Fernseher noch lief und weiter zu dem Fenster, welches er öffnete. Tief atmete er die frische Luft ein, die nun in das Zimmer drang und sah auch erleichtert, dass der düstere Raum nun mit Licht erfüllt war. Er ging zum Fernseher und drückte auf einen kleinen Knopf, was das Bild mit einem kurzen Zischen erlischen ließ. Die Wohnung lag nun still vor ihm. „Toshiya?“, rief er in das leere Zimmer hinein und ging leise weiter, steuerte auf die Schlafzimmertür zu. Er klopfte an, doch es drang keine Antwort zu ihm durch. Leise klickend öffnete er die Tür, und auch hier empfing ihn bloß die Dunkelheit. Er ging zum Fenster und zog die Gardinen zurück und die Rollos hoch, öffnete das Fenster einen Spalt. Toshiya war nirgends zu sehen, das Bett unbenutzt. Vielleicht war er im Bad? Er kämpfte sich durch die Unordnung der Wohnung hindurch, welche ihm erst jetzt auffiel und wirklich erstaunte, denn Toshiya war eigentlich ein ordentlicher Mensch. Als er ihn auch im Bad nicht fand, beschlich ihn eine leise Unruhe. Eben hatte er ihn noch sprechen hören, ja, sogar lachen. Auch wenn er nicht glaubte ihn dort zu finden, sah er ebenfalls in der abgedunkelten Küche nach. Aber natürlich war der Bassist hier ebenfalls nicht zu finden.. Nun wirklich beunruhigt bis Shinya sich auf die Unterlippe und sah sich noch einmal in der Wohnung um, rief nach Toshiya. Er bekam keine Antwort. Langsam ging er zu dem Sofa um sich darauf zu setzen. Mit einem Seufzen und einem unguten Gefühl im Bauch ließ er sich darauf fallen, schreckte etwas zusammen als er etwas hartes, halb unter seinem Bein spürte. Er griff danach und förderte ein Bild zu Tage, das ihn stutzen ließ. Es war das Bild von Kaoru, welches sonst immer auf Toshiyas Schreibtisch gestanden hatte. Doch etwas daran war anders, auch wenn er nicht wusste was. Genauso wenig wusste er, was ihn dazu bewogen hatte den Bilderrahmen umzudrehen. Als er dies jedoch getan hatte, stockte ihm der Atem. „Tut mir leid, Shinya. Aber ich denke, du kommst ohne mich klar. Toshiya“, wurde dort langsam in Toshiyas schwungvoller Schrift sichtbar, als würde es gerade erst geschrieben werden. Shinya lachte ungläubig auf, als er dann noch das Herz erblickte, welches Toshiya nur zu gerne unter kurze Notizen oder ähnliches blickte und legte verwundert eine Hand auf seine feuchte Wange, als er sah, wie eine Träne auf den Bilderrahmen gefallen war... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)