Es ist okay von CruxisLyrica (Ruby x Sapphire) ================================================================================ Kapitel 1: OneShot ------------------ Nachdem Team Magma aus dem Klimainstitut verjagt wurde, machte sich Sapphire auf in Richtung Nordosten. Hierbei musste sie eine hohe Brücke überqueren, um auf die andere Seite des Tales zu kommen. Drüben angelangt fand sie gleich ein verloren gegangenes Item. Nachdem sie es in ihrer Tasche verstaut hatte ging es weiter nach Norden. Doch nach wenigen Schritten kam ihr ein alter Bekannter entgegen. "Sapphire-chan, welch Vergnügen dich hier zu sehen." Mit gewohnter Ironie begrüßte Ruby seine Nachbarin, Kameradin und Rivalin. "Welch Ehre dich mal wieder zu sehen, Ruby-kun." Nicht, dass die beiden an angespanntes Verhältnis hätten. Ihre Rivalität und der Zufall, dass Sapphire die Pokémonkämpfe der beiden immer gewann. setzten Ruby zu. Wer wollte denn schon gerne von einer Anfängerin und einen Mädchen geschlagen werden? "Heute fordere ich dich zum letzten Mal heraus. Und diesmal werde ich auch gewinnen, Sapphire-chan!" "Na wenn du das glaubst, Süßer." Es war ihre freche Art, ihn mit diesen Worten zu ärgern. Ruby wusste dies auch zu gut. Trotzdem errötete er im Gesicht als sie ihm ‚Süßer' nannte. Es war ein langer und anstrengender Pokémonkampf. Keiner schenkte dem anderen etwas. Keiner erlaubte sich auch nur den geringsten Fehler. Und doch, als Ruby's stärkstes Pokémon Moorabbel besiegt wurde, war der Kampf vorbei. Wieder hieß die Siegerin Sapphire. Wie immer… "Victory!" Erfreut über den Sieg platzierte Sapphire ihren Zeige- und Mittelfinger in die Peace-Position und lächelte Ruby entgegen. Es war kein schadenfrohes oder arrogantes Lächeln. Es war einfach nur das Lächeln einer Gewinnerin. Als Ruby sein Morrabbel zurück in den Pokéball schickte, blickte er immer noch zu Boden. Er verstand es einfach nicht. Warum? Warum?! "Warum gewinnst du immer?!", murmelt er laut. Laut genug für Sapphire's Ohren. "Te hehe. Sieh es einfach ein. Meine Pokémon sind stärker und viel besser trainiert." Sapphire wollte mit diesen Worte nie und nimmer jemanden verletzten. Schon gar nicht Ruby. Nichtsdestoweniger hatte ihre anhaltende Siegessträhne ihr wohl den Boden unter den Füßen weggenommen. "Sei ruhig. Was verstehst du schon?!" Obwohl Ruby es nicht wollte, sah er sie wütend an. Nein, er war nicht wütend auf sie. Er war wütend auf sich selbst, dass er so ein Versager war. Er hatte einen Vorsprung als Trainer. Trotzdem wurde er von ihr eingeholt und verlor jeden Kampf jämmerlich. "Ruby-kun…" Sie standen weit auseinander, doch Sapphire erkannte seine Tränen im Gesicht als würde er direkt vor ihr stehen. Sein gekränkter Stolz, seine verletzten Gefühle… Mit einen Male fühlte sie sich miserabel. Was war sie nur für ein Unmensch und bemerkte nie diese Seite von ihm? „Ruby-kun, ich…“ „Es ist schon okay.“, winkte er unglaubwürdig ab. „Es tut gleichmäßig weh.“, murmelt er wieder laut für sich. Doch Sapphire’s guten Ohren entging auch nicht sein letzter Satz. Oh, es ist schon okay, es tut gleichmäßig weh, und es ist Sonnenzeit ohne Plan, ohne Geleit. Und der Mensch heißt Mensch, weil er erinnert, weil er kämpft, und weil er hofft und liebt, weil er mitfühlt und vergibt. Und weil er lacht, und weil er lebt, du fehlst. "Nichts ist okay! Ich hab nicht auf deine Gefühle geachtet. Auch wenn es nichts am Ergebnis geändert hätte, ich hätte nicht so reden dürfen." "Und wie du das Recht hast als Gewinnerin über so einen Verlierer wie mich herzuziehen." "Ruby-kun…" Wäre sie nicht so traurig gewesen, hätte sie ihre normale Reaktion gezeigt und ihm für diese blödsinnigen Worte eine gescheuert. Doch stattdessen ging sie auf ihn zu, blieb wenige Zentimeter vor ihm stehen und blickte ihm in die Augen. Sie brach den Augenkontakt nicht ab, nahm seine Hände in ihre und zog ihn zu sich in eine Umarmung. Es ist okay, alles auf den Weg Und es ist Sonnenzeit, unbeschwert und frei. Und der Mensch heißt Mensch, weil er vergisst weil er verdrängt Und weil er schwärmt und stillt Weil er wärmt wenn er erzählt Und weil er lacht, und weil er lebt, du fehlst. Es waren nicht die verlorenen Pokémonkämpfe, die solche Emotionen in ihm auslösten. Es war die Tatsache, dass er zu schwach war um die wichtigste Person in seinem Leben zu beschützen. Und das Faktum, dass sie nicht einmal einen Beschützer - oder gar ihn - brauchte, traf ihn wie ein Messerstich sein Herz. "Ich will dich nicht verlieren.", flüstert Ruby in ihr Ohr. Er erwidert ihre Umarmung und drückte sie sogar noch fester an sich. "Ich habe schon bei unseren ersten Kampf bemerkt, dass du das Talent hast, mich zu überbieten. Doch das es so schnell kam… bevor ich dich überhaupt ‚Mein' nennen konnte, entflogst du mir schon wieder." Sapphire hörte ihm zu und ließ ihn in Ruhe ausreden. Sie benötigte sogar einige Zeit um zu realisieren, dass er diese Worte wirklich gesagt hatte. Auch wenn sie sich noch über ihre Gefühle im Unklaren war, so wusste sie eins: Sie will diese Umarmung, seine ganze Anwesenheit nie mehr missen. "Bleib bei mir…" Sapphire brauchte keine Worte als Antwort. Seine Umarmung und sein Kuss waren Antwort genug. Es ist okay, alles auf den Weg Und es ist Sonnenzeit, ungetrübt und leicht. Und der Mensch heißt Mensch, weil er irgendwann erkämpft Und weil er hofft und liebt Und weil er mitfühlt und vergibt Und weil er lacht, und weil er lebt, du fehlst. „Für immer.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)