You belong to me - Jaden x Chazz von abgemeldet ("Einer ist da, der mir alles gibt. Und einer ist da, der mich über alles liebt. Du.") ================================================================================ Kapitel 1: Die Hiobsbotschaft ----------------------------- Hi ^^ Wie versprochen die nächste JadenxChazz FF ^^ hier gibts ja viel zu wenige xD Disclaimer: Nichts von Yu-Gi-Oh! GX gehört mir und ich verdiene hiermit leider auch kein Geld *drop* xD ne scherz. Ich würde hiermit nur gerne ein paar Kommis verdienen. ^^ Die gebt hoffentlich ihr mir, oder...? ^^ Hab euch alle lieb, viel Spaß mit dem ersten Kapitel! ^____^ ~*~ 1. Kap. ~*~ Die Sonne schien stark und hell am letzten Tag für die Schüler auf der Akademieinsel. Am nächsten Tag begannen offiziell die Sommerferien – glatte vier Wochen für die Schüler Zeit, auf dem Festland die Ferien mit ihren Eltern zu verbringen. Deshalb würde an diesem Abend eine Fähre um die Schüler nach Domino City bringen. Jeder hoffte natürlich von seinen Eltern abgeholt zu werden, und gleich mit ihnen nach Hause zu fahren, Haustiere zu begrüßen, oder sofort zum Flughafen zu fahren um in ein entferntes Land zu reisen, oder auch vielleicht um die Großeltern zu besuchen. Doch als die letzte Post für diesen Tag kam, wurde einem Schüler diese Aussicht zu Nichte gemacht. Chazz, ein gutaussehender Schwarzhaariger, gerade 17 Jahre alt geworden, stand ziemlich verloren in dem Gemeinschaftsraum der Slifer Reds. Vor ein paar Minuten hatte ihm die Vertretung für Professor Banner, der in diesem Schuljahr verschwunden war, einen Brief in die Hand gedrückt. Schon am Siegeldruck des Couverts hatte er erkannt, dass der Brief von Zuhause stammte. Er bekam nie Post! Chazz setzte sich an einen der Tische, und öffnete den Umschlag. ~Seit wann schreibt mir meine Familie?~, fragte er sich und holte ein Blatt Papier aus dem Umschlag. Er entfaltete das Papier und las die zwei kurzen Zeilen, die hastig auf das Papier gekritzelt worden waren. Chazz, Du hast unsere Familie blamiert. Zuhause erwartet man dich nicht, schau wo du bleibst! S. und J. Princeton Der Schwarzhaarige hielt die Luft an. "Soll das ein Scherz sein?", zischte er und las nochmal. "Zuhause erwartet man dich nicht...?" Er schüttelte den Kopf und verließ den Gemeinschaftsraum. Als er die Treppe zu seinem Zimmer hinauf rannte, kamen ihm zwei Jungen entgegen. "Oh, hi Chazz! Vergessen zu packen, oder warum so stürmisch?", grinste Jaden, doch Chazz lief einfach vorbei. Verwundert sah er dem Schwarzhaarigen nach. "Ob er schlecht gelaunt ist?" Jaden sah seinen Freund Syrus an, der nur die Schultern zuckte. "Ist doch egal." "Wenn du meinst.", gab Jaden zurück, und ging mit seinem grünhaarigen Freund in den Gemeinschaftsraum. Aufgeregte Slifer rannten durch den Raum und riefen irgendwelche Sachen, hatten Zettel in der Hand, schrieben sich Adressen und Telefonnummern ihrer Freunde auf. "Ganz schöner Trubel.", pfiff Jaden. Es war ungewöhnlich im Gemeinschaftsraum so viele Slifer zu sehen, die Essenszeiten ausgenommen. "Komm, lass uns mal sehen ob wir noch Post bekommen haben!", schlug Syrus vor und stürzte sich ins Getümmel. "Post?", fragte Jaden nur vielsagend und setzte sich an einen der Tische an der Tür. Nach wenigen Minuten kam Syrus mit einem Briefumschlag in der Hand wieder. "Hey, ich hab einen Brief von Zuhause bekommen!", rief er aufgeregt. Er riss den Umschlag auf und holte einen Zettel raus. "Lieber Syrus!", begann er vorzulesen, obwohl Jaden dem lieber entgangenen wäre, "Wenn du diesen Brief bekommst, wirst du morgen früh endlich wieder bei uns sein. Wir freuen uns, von deinen Geschichten zu hören. Pack alles zusammen, und vergiss nichts! Schau lieber zweimal unter dein Bett." Syrus wurde ein wenig rot, und Jaden musste lächeln. Der Kleinere fuhr fort: "Pass gut auf deinen Bruder auf, und wenn du auf der Fähre bist, vergiss nicht deine Tabletten zu nehmen. Wir holen dich und deinen Bruder morgen um halb zehn ab! Alles Liebe, Mama und Papa." "Tabletten?", fragte Jaden neugierig. "Naja, bei der Hinreise kamen wir ja mit den Helikoptern, aber da schon feststand dass die Rückreise auf der Fähre stattfindet, hat meine Mutter mir welche mit eingepackt, damit ich nicht Seekrank werde.", erklärte Syrus schnell. "Achso." "Hast du keinen Brief bekommen?", fragte Syrus unvermittelt. Jaden lächelte. "Nein." "Was? Warum nicht? Haben deine Eltern schon vorher alles mit dir abgeklärt?" "So ähnlich. Aber hey, sag mal, ich hab da ne Idee!" "Lass hören!" Syrus schien der abrupte Themenwechsel nicht aufzufallen. "Wie wäre es, wenn wir uns in den Ferien mal treffen würden?", schlug Jaden freudig vor. "Du, ich, Bastion, Alexis, Atticus, Zane, Chazz, die ganze Meute! Wir könnten uns bei mir treffen!" Sofort breitete sich ein strahlendes Lächeln auf Syrus‘ Gesicht aus. "Das ist ne tolle Idee! Komm, lass uns sofort zu den anderen gehen, und sie fragen!" "Klasse." Jaden grinste zufrieden und sie standen auf um die Unterkunft der Reds zu verlassen. Zuerst besuchten sie Bastion in der Unterkunft der Ra Yellows, welcher zustimmte und Jaden seine Telefonnummer gab. Bei den Obelisk Blues lief es nicht anders – Atticus konnte es sich nicht verkneifen, für Alexis gleich mit zuzusagen, und Syrus versicherte Atticus, er könnte mit Zane rechnen. Auf dem Weg zurück zu ihrer Unterkunft fragte Jaden neugierig: "Wieso konntest du Atticus eigentlich versprechen, dass Zane auch kommt? Ich meine, er sagt doch immer, dass er sowas viel zu kindisch findet." "Aber Jaden, ist doch ganz klar! Atticus kommt nur, wenn Zane mit von der Partie ist, und ich kann Zane nur mitbringen, wenn ich ihm versprechen kann, dass Atticus kommt.", sagte Syrus und grinste. "Das heißt was?", fragte Jaden etwas naiv. "Na dass sie nur wegen einander kommen!" "Nicht wegen uns?" Jaden legte den Kopf schief. Spanisch oder Französisch? Er zuckte mit den Schultern. "Kann ich nicht sagen. Aber was ich sagen kann, ist, dass ich wetten könnte dass mein Bruder total verknallt ist!" Übermütig streckte Syrus die Faust gen Himmel und grinste breiter als breit. "Bist du da nicht etwas vorschnell?" "Ich glaub nicht.", murmelte Syrus und nahm den Arm wieder runter. "Zane versteht sich ja gut mit ihr, aber ob er deshalb auch in Alexis verknallt ist? Naja..." Der Kleinere schlug sich die Hand ins Gesicht und blieb stehen. "Was?", fragte Jaden überrascht. "Alexis? Sag mal Jaden, über wen reden wir bitte?! Ich rede von Zane und Atticus!!", rief Syrus empört. Ohne vorzeigbare Reaktion drehte sich Jaden um und ging weiter. "Äh, Jaden? Warte!!" Syrus lief seinem Freund hinterher, der nicht wartete. In Chazz Zimmer sah es aus, als wäre ein Bombe eingeschlagen. Überall lagen Anziehsachen und Krimskrams verstreut, und auf dem Bett lag offen ein großer Koffer. Chazz versuchte irgendwie Ordnung in das Chaos zu bekommen, obwohl er gar nicht recht wusste, wie es eigentlich entstanden war. Erschöpft ließ er sich auf sein Bett sinken, und schloss die Augen. ~Was soll ich denn jetzt machen? Wenn ich nicht nach Hause kann, wohin soll ich dann gehen? Wo soll ich vier Wochen lang leben? Ich kann ja wohl schlecht hierbleiben...~, dachte Chazz und öffnete auf einmal die Augen. "Obwohl, warum eigentlich nicht?" Er sprang auf und rannte zur Tür, und als er sie gerade öffnen wollte, kam sie ihm entgegen und er machte mit dem Boden Bekanntschaft. Durch den Türspalt lugte ein wohlbekanntes Gesicht. "Oh, äh wolltest du gerade raus?", fragte Jaden und lächelte eingeschüchtert von dem Blick, den er vom Boden her bekam. Chazz stand auf, und rieb dich die Nase. "Nein, weißt du, ich tu den ganzen Tag lang nichts anderes als vor der Tür zu stehen und zu warten bis sie jemand aufschmeißt und mir dabei fast die Nase bricht!", knurrte der Schwarzhaarige. "Was willst du, Niete?" Jaden öffnete die Tür ganz und auch Syrus trat vor. "Sag mal, was ist denn hier passiert?", fragte der Braunhaarige etwas erschrocken. Chazz ballte die Hände, um nicht auszurasten. "Nichts, und wenn du nichts zu sagen hast dann geh mir aus dem Weg." Ohne zu warten packte er Jaden an der Schulter, drückte ihn und damit auch Syrus aus dem Raum, kam hinterher und zog die Tür zu. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren lief Chazz die Treppe runter und verließ die Unterkunft, um schnurstracks zum Schulgebäude zu laufen. Leider entging ihm das besondere Vergnügen nicht, Jaden und Syrus als Anhängsel dabei zu haben. Die beiden Mitbewohner dackelten ihm besonnen hinterher, und als sie irgendwann vor dem Büro des Direktors standen, drehte sich Chazz ohne Vorwarnung um, sodass Jaden fast in ihn rein gelaufen wäre. "Was zum Teufel wollt ihr von mir?!", zischte er genervt und Jaden trat einen Schritt zurück. "Wir wollten dich was fragen, aber so wie du dich aufführst hast du das gar nicht verdient.", antwortete Syrus und verschränkte die Arme. "Ach Sy, nun komm schon...", begann Jaden auf seinen Freund einzureden, doch Chazz hatte Besseres zu tun als auf das Gelaber der beiden zu hören. Er klopfte an die Tür des Direktors, und man gewährte ihm Einlass. Die Tür ging auf, und schloss sich hinter ihm. Direktor Sheppert saß auf dem Stuhl hinter dem großen Schreibtisch, der leer gefegt war. "Was gibt es, Chazz?", fragte der ältere Mann und lächelte. "Ähm...", begann Chazz zögerlich, da es ihm nicht lag jemanden um etwas zu bitten, "Ich bin hier, weil ich sie etwas fragen wollte." "Bitte, ich höre." "Naja, ich habe heute morgen einen Brief erhalten, der mir mitgeteilt hat, dass... dass ich Zuhause nicht mehr erwünscht bin." Er schluckte. "Und deshalb wollte ich fragen, ob ich vielleicht die nächsten vier Wochen bis zum Unterrichtsbeginn hier... auf der Insel bleiben könnte?" Direktor Sheppert schloss die Augen und nickte langsam, allerdings wirkte es nicht wirklich bejahend. "Es ist sehr wichtig für mich... Ich wüsste nicht, wo ich sonst hin sollte.", setzte Chazz deshalb hinterher. "Nun Chazz, die Sache ist so... es ist verboten während der großen Sommerferien auf dem Gelände zu bleiben, da Restaurationen vorgenommen werden müssen. Sogar wir Lehrer werden in den nächsten Tagen alle mit der Fähre nach Domino City fahren und dann nach Hause gehen. Das hat Seto Kaiba so vorgeschrieben, und wir haben nicht vor, diese Regel zu missachten.", erklärte der Direktor. "Sind sie sicher?", fragte Chazz nochmal. Das konnte doch wohl nicht wahr sein! Wo sollte er denn dann hin? Ein Princeton - vier Wochen auf der Straße? Also, bitte... Doch der Direktor schüttelte den Kopf. "Tut mir Leid, Chazz. Am besten du fragst bei deinen Freunden rum, ob du bei jemandem solange wohnen kannst." Chazz war sprachlos. Freunde...? Oh, nein, nicht doch! Flüchtig musste er an die Niete denken. "Du darfst jetzt gehen, ich hab noch zu tun.", bat und befahl der Direktor halb und schickte den Schüler vor die Tür. Genau dort blieb Chazz auch stehen – fassungslos. Jaden uns Syrus, die solange gewartet haben, musterten ihn. "Alles klar bei dir?", fragte Jaden. "Nein.", antwortete Chazz tonlos und setzte sich wieder in Bewegung. Er lief den Flur runter, doch Jaden und Syrus ließen ihn nicht entwischen. Sie verfolgten ihn stumm bis zu ihrer Unterkunft, sogar bis vor Chazz Zimmer, in dem der Schwarzhaarige verschwand. "Komm Jaden, wir müssen auch noch mal gucken, ob wir alles eingepackt haben. Unsere Eltern werden sonst sauer.", meinte Syrus und öffnete die Tür zu ihrem Zimmer. Etwas abwesend meinte Jaden: "Äh, ich hab alles eingepackt, geh du nur schaun. Ich helf‘ lieber mal Chazz, und frag ihn auch gleich wegen dem Treffen." "Okay.", gab der Grünhaarige nur zurück und verschwand in dem Zimmer. Jaden klopfte an Chazz‘ Tür, und nach zwei Minuten machte Chazz endlich auf. "Ah, du hast gelernt zu klopfen.", bemerkte Chazz fade und ließ Jaden rein kommen. "Was ist los?" "Äh, das wollte ich dich fragen.", gab Jaden zu und ließ sich neben den Koffer auf Chazz‘ Bett fallen. "Und wenn ich keine Lust habe, es dir zu erzählen?", kam es leise von Chazz‘ als er die Tür schloss. "Naja, du musst ja nicht. Ich dachte nur...", murmelte Jaden. "Hör auf zu denken. Ist besser für alle.", ärgerte Chazz, doch seine Stimme klang ein wenig zu lustlos fürs Streiten. Naja, streiten taten sie eigentlich seit ein paar Wochen schon gar nicht mehr wirklich. Es war eher eine Art Necken, und beide hatten sich damit abgefunden den anderen so zu nehmen, wie er war. "Soll ich dir vielleicht helfen zu packen? Nach dem Mittagessen müssen wir schließlich schon zum Hafen, und ich glaub das ist in einer Stunde oder so.", meinte Jaden. "Ja, sie haben es verlegt damit wir noch Zeit haben.", bestätigte Chazz und seufzte. Prüfend sah er Jaden an. "Kannst du denn packen?" Der Braunhaarige grinste. "Klar, ich musste vorhin sogar Bastion helfen. Und das heißt doch was, oder?" Chazz lächelte. "Okay, ich werf‘ dir alles zu und du packst es einfach irgendwie darein, okay? Ordnung ist nicht wichtig, nur rein passen sollte es irgendwie..." "Klingt fast so, als hättest du es schon versucht und es ging nicht.", meinte Jaden und musste etwas lächeln. "Ja, allerdings. Ich wollte das Ding zumachen, aber nein, der ehrenwerte Koffer will nicht.", sagte Chazz sarkastisch. "Und dann hast du alle Sachen einfach rausgeschmissen?" Chazz nickte. "Hast du gedacht, es wird dadurch besser?" Jaden lachte, als Chazz rot wurde. "Hör auf wie ein Waschweib zu gackern, fang lieber.", meinte der Schwarzhaarige und schmiss eins seiner Handtücher auf Jaden. "Jaja!" Jaden faltete das Handtuch mit einem fast geübt aussehendem Griff und legte es in den Koffer, ehe eine Ladung Hemden auf ihm landete. ~*~ Mein erstes Kap ^^ hoffe hat euch gefallen, und es war nicht zu kurz xD Vergesst nicht, mir ein Kommi zu schreiben, dafür habt ihr Zeit, denn die Kapitel dieser FF werden nur nach und nach onkommen, weil diese FF noch nichtmal von mir beendet ist ^___^ Alles Liebe, Eure Byue Kapitel 2: Erstens kommt es anders... ------------------------------------- Auf gehts zu Runde 2! Have some Fun ^____^ ~*~ 2. Kap. ~*~ Am späten Nachmittag war der Hafen überfüllt. Immernoch liefen Schüler umher und sammelten fleißig Adressen, um Kontakte über die Ferien erhalten zu können. Als bunter Haufen gemischt saßen Jaden, Syrus, Zane, Alexis, Atticus, Bastion und Chazz allerdings etwas abseits an einer der Kielmauern. Ihre Koffer und Taschen wurden in diesen Minuten neben den anderen tausend Gepäckstücken ihrer Mitschüler auf der riesigen Fähre verstaut, die ein Privatbesitz von Seto Kaiba war, und sie hatten noch einige Minuten bevor sie sich in den verschiedenen Klassen verteilen mussten. Das Gesprächsthema kam auf Jadens Idee für ein Treffen in den Ferien. Alexis war wütend darüber, dass Atticus für sie schon zugestimmt hatte, allerdings war sie auch begeistert von die Idee. „Also, wann sollen wir das denn machen?“, fragte ihr Bruder Atticus und wollte somit die Schalt seiner Schwester abbrechen. „Ja, wann sollen wir eigentlich zu dir kommen?“, fragte Syrus, der das auch nicht wusste. „Äh, keine Ahnung. Vielleicht in der zweiten Woche? An dem Wochenende, die Mitte der Ferien.“, schlug Jaden vor, und alle waren einverstanden. „Wohnen wir eigentlich alle in Domino City?“, fragte Bastion. „Ich wohn am Stadtrand, aber alles was weiter wäre, wäre schon etwas umständlich.“ „Aber wir könnten doch auch übers Wochenende bleiben, oder Jaden?“, fragte Alexis direkt nach Bastion. „Das wär kein Problem.“, sagte der Braunhaarige. „Hätten denn deine Eltern nichts dagegen?“, fragte Syrus nachdenklich. Jaden zuckte mit den Schultern. „Glaub ich eher weniger.“ „Naja, dann ist ja gut.“, meinte der Kleine. „Atticus und ich wohnen bei unseren Eltern in der Innenstadt.“, sagte Alexis. „Eigentlich in der Nähe von euch, oder?“, fragte sie und sah Zane und Syrus an. Zane nickte. „Wir wohnen im Zentrum von Domino. Wo wohnst du, Jaden?“ „In der Nähe vom Hafen, gibt in der Nähe ne direkte Verbindung ins Stadtzentrum. Wäre also kein Problem.“ „Da komm ich auch hin, das ist gut.“, fügte Bastion hinzu. „Und wo wohnst du?“, fragte Syrus und sah Chazz an, der stumm vor sich hin starrte. „Hallo?“ Erst als der Grünhaarige mit der Hand in Chazz‘ Blick wedelte, reagierte der Schwarzhaarige. „Was?“ „Wir wollen wissen, wo du wohnst.“, wiederholte Atticus und grinste. „Warst wohl weit weg, oder?“ Chazz kratzte sich am Kopf. „Naja...“, begann er gerade und überlegte fieberhaft was er nun sagen sollte, als Alexis aufschrie. „Leute, wir sollten schon an Bord sein! Los, kommt sonst fahren sie ohne uns!“ Sie sprang auf und rannte sofort los. Atticus kam ihr hinterher und rief etwas davon, dass er nicht glaube dass das Schiff ohne sie fahren würde, und auch Zane und Syrus kamen nach Bastion hinterher. ~Ich wünschte sie würden ohne mich losfahren...~, dachte Chazz und setzte an zu laufen. Vor ihm stand Jaden, und ihm ersten Moment konnte er den Blick des Jüngeren nicht deuten. Jaden sah auf die Duellakademie, und in seinem Blick lag etwas, dass förmlich danach schrie, nicht gehen zu müssen. „Komm.“, sagte Chazz und nach einem Moment grinste Jaden. „Ja, sonst fahren sie wirklich noch ohne uns.“ Sie liefen zu der Fähre und gingen an Bord. Am frühen Abend hatten endlich alle Schüler ihre Kabinen gefunden und sich für die Nacht eingerichtet, als plötzlich eine Durchsage durch die Räume aller Klassen ertönte. Zu erkennen war die Stimme des Direktors. „Guten Abend, meine lieben Schüler und Schülerinnen. Heute war euer letzter Schultag auf der Akademie für ganze vier Wochen, oder für manche auch für immer. Deshalb werden wir heute Abend wie jedes Jahr, eine kleine Party ausrichten. Ich würde mich freuen, euch in etwa einer halben Stunde in passender Gradrobe im großen Ballsaal auf dem ersten Deck zusehen. Dankeschön, und für die Müden unter euch, eine angenehme Nacht.“ Jaden, Syrus und Chazz, die eine Kabine teilen mussten, waren alle unterschiedlicher Meinung über die Party – Syrus war schon seinen Koffer für eine *passende Gradrobe* zu durchsuchen, Jaden saß gelangweilt auf seinem Bett und hatte partout keine Lust auf Party, und Chazz hatte die Ansage gar nicht mal gehört. Er lag auf seinem Bett und hatte abgeschaltet. Syrus wuselte und wuselte umher, bis Jaden ihm endlich versichern konnte, gut gekleidet zu sein, und er verschwand, mit dem Versprechen mehr Spaß zu haben als die beiden auf der Kabine. Als die Tür endlich zu war, seufzte Jaden erstmal laut und ließ sich nach hinten in seine Kissen fallen. Ihm war klar, dass er die Ferien hassen würde, und sich nur auf das Treffen in der zweiten Woche freuen konnte. Aber bis dahin waren es noch zwei Wochen... eine lange Zeit. In dem Bett ihm gegenüber lag Chazz, und hörte das Seufzen des Jüngeren. Er selbst könnte auch so viel seufzen, dass die Welt untergehen könnte. Wo zum Teufel sollte er vier Wochen lang bleiben? Er hatte ja nicht einmal eine Kreditkarte oder Bares. Er war total aufgeschmissen. Und wen sollte er bitte fragen: „Hey, hast ja nichts dagegen dass ich mal eben vier Wochen bei dir wohn und dir dein Essen wegspachtel, oder? Ja danke....“? Chazz kuschelte sich in seine Decke und hatte Jaden in seiner Blickrichtung. Er hatte sich mittlerweile wieder aufgesetzt, und sein Profil war vor dem Bullauge und dem dahinter liegenden Sternenhimmel über dem Meer gut sichtbar. „An was hast du gedacht, als du die Akademie so angesehen hast?“, fragte er, und die Worte rauschten über seine Lippen, ehe er es wirklich realisierte. Wieso fragte er so etwas eigentlich? Das ging ihn nichts an. Zu seiner Überraschung jedoch antwortete Jaden sofort. „Ich hab mich verabschiedet.“ „Verabschiedet?“ „Ja, von Zuhause.“ „Von der Duellakademie?“, fragte Chazz skeptisch. Er sah wie Jaden nickte. „Freust du dich denn nicht auf dein richtiges Zuhause?“ „Nein.“, kam es nur leise zurück, und ein weiteres Wort fiel an diesem Abend nicht mehr zwischen ihnen. Syrus kam kurz vor Mitternacht zurück, und prahlte noch, wie sehr er sich amüsiert hatte. Als er dann endlich schlief, konnten auch die beiden Älteren einschlafen, und es wurde langsam ruhig an Bord. Nächster Morgen, halb Zehn, Hafen von Domino City. Die Große Halle, die fast einer Anreisehalle eines Flughafen glich, war gefüllt von Schülern, die nicht mehr in ihren Uniformen rum liefen. Zahllose Eltern warteten auf ihre Kinder, verwandte und Freunde ebenfalls. Jaden musste grinsen bei den Anblick von drei Mädchen, die immernoch rum liefen und Adressen ihrer Freundinnen sammelten. Er stand bei Syrus und Zane, die sich gerade wie er kurz zuvor von Alexis und Atticus verabschiedeten. Bastion war schon verschwunden, hatte aber versprochen noch mal anzurufen. „Mama!“, schrie Syrus plötzlich neben dem Braunhaarigen auf, und erschreckte ihn total. Als Jaden dann aber sah wie Syrus auf eine Frau und einen Mann der späten Dreißiger zulief, und Zane schnellen Schrittes hinterher kam, musste er lächeln. Syrus, Zane und ihre Mutter umarmten sich heftig, und ihr Vater schloss beide fest in die Arme. Eine glückliche Familie... Jaden sah sich um. Die Rhodes waren weg, die Misawas auch, nun gingen auch die Truesdales, aber einer fehlte da doch? Der Braunhaarige entdeckte Chazz schließlich auf einer Bank in der Halle sitzen. Zielstrebig ging er zu dem Schwarzhaarigen, der schon wieder vor sich hin starrte. „Chazz?“, fragte er, und erhielt sofort Aufmerksamkeit. „Was machst du noch hier? Wo sind deine Brüder?“ Er sah, wie der Schwarzhaarige schluckte. „Stimmt was nicht?“ ~Was bringt es, jetzt noch vertuschen zu wollen, dass ich nirgendwo hin kann? Schlimmer kann es eh nicht werden, wenn er es weiß...~, dachte Chazz und seufzte. „Also gut, hör zu. Ich hab gestern einen Brief von meinen Brüdern bekommen, und ich... kann nicht mehr nach Hause. Ich bin nicht mehr erwünscht, sie wollen mich nicht sehen. Kurz: ich soll gucken wo ich bleibe. Ich steh hier, und meine Brüder, pah, wo weiß ich? *Da* sind sie jedenfalls, und zwar sind sie da und glücklich ohne mich.“, kam es in einem säuerlichen Ton über seine Lippen. Still hörte sich Jaden Chazz an, und legte den Kopf mal zu einen Seite, dann zur anderen. Schließlich kratzte er sich am Kopf. „Ich glaub zwar nicht, dass du willst, aber du könntest mit zu mir kommen. Ich würde mich über Gesellschaft freuen, und es wäre eh niemand da, den es interessieren würde wer mit mir zusammen wohnt.“ Jadens Ton klang ganz anders als sonst. Keine Spur von Freude, eher etwas missmutig. „Meinst du das ernst?“, fragte Chazz, da er irgendwie glaubte, sich verhört zu haben. Sollte er bei dem Jüngeren wohnen? Ernsthaft jetzt? „Würde ich es nicht ernst meinen, hätte ich es dir nicht angeboten. Aber ich hab mir ja schon gedacht, dass du nicht willst.“ Jaden zuckte mit den Schultern, und drehte sich um. „Äh, warte mal...“, sagte Chazz schnell, und Jaden sah ihn wieder an. „Ich... würde das Angebot gerne annehmen.“ „Dann nimm deinen Koffer und komm. Es ist nicht weit.“ Als Chazz diese Worte erreicht hatten, sah er wie Jaden lächelte. „Danke...“ Irgendwie traf Chazz fast der Schlag, als er etwa zwanzig Minuten hinter Jaden stehen blieb. Denn Jaden hatte ihn tatsächlich in eins der nobelsten Viertel von Domino City geführt, und das Haus, vor dem er halt gemacht hatte, war riesig. Nicht so riesig, wie seine eigene Villa, aber... irgendwie einladender. Die Fassade war in einem Cremegelb gestrichen, und rote Backsteine umrahmten jedes Fenster und die Eingangstür. Der Weg bis zu ihr war ziemlich lang, und der Schwarzhaarige hätte drauf wetten können, dass der Steinboden aus Marmor war. Der Vorgarten war von einer Hecke umgeben, und der Zaun sowie das Gartentor lagen in einem Dunkelgrün. Ein paar Meter neben dem Eingangstor war ein großes Tor für die Einfahrt, die zu einem Nebengebäude führte, der Garage. Der Rasen war satt und grün, und vielleicht vor zwei Tagen noch gemäht worden. Jaden stieß das Tor auf, und grinste über Chazz‘ verwirrtes Gesicht. Sie trugen ihre Koffer die Treppe hoch, und vor der Eingangstür hielt Jaden inne. „Wie fiel Uhr haben wir?“, fragte er, und Chazz sah auf seine Armbanduhr. „Kurz nach Zehn.“ „Na gut, dann ist bestimmt einer da. Hab nämlich keinen Schlüssel dabei.“ Er klingelte an der Klingel, die in einem goldenen Schild platziert war, auf dem *Domino West Ring 11-26. Hier wohnen Thorn, Anne und Jaden Yuuki* stand. Chazz war irgendwie irritiert. Er schien tatsächlich hier zu wohnen, aber... irgendwie... Nach ein paar Minuten wurde die Tür geöffnet. Eine junge Frau öffnete die Tür, und schaute erstaunt. „Ah, Jaden, ich hab nicht mit dir gerechnet.“, sagte sie. „Maia, wann haben sie bitte das letzte mal auf den Kalender gesehen?“, fragte Jaden und grinste unbeholfen. Sein Ton klang vertraut, aber irgendwie wieder so anders. Maia ließ die beiden rein, und Jaden stellte seinen Koffer neben einem großen Sofa in der Eingangshalle ab, die allein schon größer war als der Gemeinschaftsraum der Reds. Chazz konnte nicht anders und pfiff anerkennend. Sowas hatte er wirklich... nicht erwartet. „Ich werde deine Sachen sofort auf dein Zimmer bringen.“, sagte Maia und sah Chazz an. „Und wer bist du?“ „Äh, Chazz Princeton.“, sagte Chazz schnell. „Er wird die Ferien über hier wohnen bleiben, wenn er noch solange möchte.“ Jaden lächelte ihn an. Der Ältere nickte. „Gut, dann bringe ich seine Sachen ins Gästezimmer, einverstanden?“ Jaden nickte. Eine Tür ging auf, und ein hoch gewachsener Mann in einem schwarzen Anzug betrat die Halle. „Ah, James ist wieder im Haus.“, sagte er angezogen. Jaden wurde rot, und erklärte nur schnell auf Chazz‘ verwirrten Blick: „Zweitname. Er kann’s nicht lassen.“ „Shawn, kannst du mir eben die Koffer hoch tragen?“, bat Maia und beide liefen mit den Koffern nach oben. „Wer sind diese Leute?“, fragte Chazz. „Maia ist unsere Hausfrau, und Shawn ein Mann für alles. Die einzigsten die dafür sorgen, dass das Haus nicht zerfällt. Neben Cliff natürlich – Gärtner.“, erklärte Jaden. Er zog seine Jacke aus, und warf sie auf das Sofa. „Kannst deine auch dahin legen. Maia ist froh, wenn endlich mal jemand im Haus ist, für den sie arbeiten kann.“ „Was soll das heißen? Und wo sind eigentlich deine Eltern?“, musste Chazz nun einfach fragen. Dienstpersonal? Endlich jemanden zum arbeiten? Ne ganze Villa? Konnte es sein, dass er den Jungen hinter Jaden Yuuki gar nicht kannte? Der Braunhaarige öffnete eine große Flügeltür, die in eine ziemlich große Küche führte, die mit dunklen Platten gefliest war, und eine ziemlich große Theke in der Nähe des Esstisches stehen hatte. Jaden ging zur Theke, und nahm einen Zettel vom Board, den er entdeckt hatte. Nach wenigen Sekunden stieß er ein merkwürdiges Geräusch aus, dann ließ er sich auf einem der Barhocker nieder. „Setz dich.“ „Gute Idee.“, meinte Chazz und setzte sich auf den Barhocker neben ihm. „Ich glaub, du hast das alles etwas anders eingeschätzt, oder?“, fragte Jaden, und endlich klang seine Stimme wieder normal. Chazz nickte. „Tja... wo fang ich am besten an...“ „Deine Eltern?“ „Ja.“, stimmte Jaden zu. „Meine Eltern. Zwei Menschen, die ich überhaupt nicht kenne.“ „Bitte?!“, fragte Chazz und hob die Augenbrauen. „Ja. Wie soll ich sie kennen, wenn ich sie höchstens Mal zu Weihnachten sehe, was jetzt wegen der Akademie auch nicht mehr drin ist?“ „Wo sind sie denn die ganze Zeit? Die können dich doch nicht alleine lassen.“ Chazz entging der traurige Blick von Jaden nicht, und daher versuchte er, so viel Gefühl und Vorsicht in seine Worte zu legen, wie er hatte. „Sie sind Manager und verdienen einen Haufen Geld im Ausland. Sie sind immer auf reisen, und ich kann froh sein sie wirklich einmal im Jahr zu sehen... Gerade sind sie in Florida, und etwa nächste Woche wollen sie nach New York. Haben sie jedenfalls auf den Zettel geschrieben.“ Er hielt das Blatt hoch, dass er eben gelesen hatte. Jaden, wir sind zurzeit in Florida in den Vereinigten Staaten, wenn du das liest. Maia und Shawn sind ja da, und wir werden uns auf jeden Fall melden, wenn du von der Akademie kommst. Wir sind dann in etwa einer Woche in New York unterwegs, und mal sehen ob wir dich noch vor dem Ende deiner Ferien besuchen können. Anne und Thorn PS: Geld liegt am üblichen Platz Chazz schluckte. So eine... lieblose Schreibweise, irgendwie konnte man sofort verstehen, dass der Junge ihm gegenüber keine nennenswerte Beziehung zu seinen Eltern haben konnte. „Toll, oder?“ „Ist bei mir genauso gewesen, aber wir haben Unmassen an Bediensteten und eigentlich waren meine Brüder immer da...“, murmelte Chazz. „Und haben sie dir nur einmal gesagt, dass sie dich lieb haben? Stolz auf dich sind? Ich bin ehrlich zu dir – meine Eltern haben sowas nie gesagt, und deshalb hasse ich sie. Oder nein, sie sind mir eher total gleichgültig. Da sind Maia und Shawn viel eher eine Familie für mich.“, erklärte Jaden und seufzte. „Du bist enttäuscht von ihnen?“, fragte der Ältere, was aber eher wie eine Feststellung klang. Jaden nickte. „Tut mir leid.“, flüsterte Chazz. Irgendwie konnte er das verstehen, aber... so hätte er Jadens Leben nie eingeschätzt! Das kam viel zu plötzlich... „Das braucht dir nicht leid zu tun, du kannst ja nichts dafür. Und mir tut es ja auch nicht leid.“ Er sprang von dem Hocker und lief zu einer großen Glastür, die in der Glaswand der einen Seite der Küche halb geöffnet stand, und ging in den Garten. Kommi nicht vergessen x3 Hab euch alle lieb ^^ Byue Kapitel 3: Einsamkeit --------------------- ~*~ 3. Kap. ~*~ Einen Augenblick fragte sich Chazz, ob er Jaden folgen sollte, entschied sich aber dagegen und wartete weiter in der Küche, bis Maia und Shawn durch die Flügeltüren rein kamen. „Wo ist James?“, fragte Shawn, und zum ersten Mal sah Chazz den Mann genauer an. Er war Anfang der Dreißiger, und hatte hellrotes Haar. Er trug einen Kinnbart und sah eigentlich nicht schlecht aus, sodass Chazz es nicht gewundert hätte wenn Maia auf ihn stehen würde. Sie hatte blondes Haar, dass sie zu einem Knoten gedreht trug, und ein schwarzes Kleid im Stil von Shawns Uniform an. Sie war sehr schön und etwa 5 Jahre jünger als Shawn, und vielleicht knapp 10 Jahre älter als er selbst. Einen Moment lang schoss ihm ein Fragezeichen durch den Kopf, bis er sich an Jadens kurze Erklärung erinnerte. „Er ist in den Garten gegangen.“ „Danke.“, sagte der Mann kurz und ging den selben Weg wie Jaden zuvor. Maia wandte sich den Schwarzhaarigen zu. „Wie kommt es dazu, dass du von Jaden die Erlaubnis hast, hier wohnen zu bleiben?“, fragte sie. „Ähm, er hat es mir angeboten, weil ich momentan nicht nach Hause kann.“ Sie nickte, und hatte anscheinend nicht vor, weiter nachzufragen, was Chazz ziemlich tröstlich fand. „Seid ihr eng befreundet?“, fragte Maia jedoch und lief hinter die Theke. Sie holte ein Tablett und fünf Gläser aus einem Schrank, und aus dem Kühlschrank eine Flasche Cola. „Ähm, naja, ich weiß nicht, eher normal würde ich sagen.“, antwortete Chazz und war von der Anzahl der Gläser irritiert. Sie kicherte. „Naja, ich glaube von Jadens Seite sieht das anders aus.“ „Wie darf ich das verstehen?“ Wieso sah das von Jadens Seite bitte anders aus? „Naja, er schließt nicht sehr viele Freundschaften. Du musst was Besonderes sein.“ Chazz legte den Kopf schief. Jaden und nicht viele Freundschaften schließen? Wie viele Jadens wohl in diesem Haus lebten? „Tut mir ja leid, ihnen das sagen zu müssen, aber den Eindruck habe ich ehrlich gesagt nicht.“, sagte er nachdenklich. „Wieso?“ Sie befüllte die Gläser und stellte die Cola zurück, ehe sie aus dem Gefrierschrank eine Schachtel mit Eiswürfeln holte. „Weil Jaden ziemlich viele Freundschaften auf der Akademie geschlossen hat. Er hat sich auch irgendwie anders benommen als jetzt...“, meinte Chazz und sprach damit eigentlich aus, was er zu unhöflich und zu direkt hielt. Die Frau seufzte. „Jaden hat viel mitgemacht.“, sagte sie nur kurz während sie Eiswürfel in die Gläser fallen ließ und die Schachtel wieder zurückstellte, „Ich glaube er ist unglaublich froh über jedes nette Wort, dass er bekommt, geschweige denn über Freunde, die ihn mögen. Er muss dir ziemlich vertrauen.“ Sie blickte den Schwarzhaarigen kurz vielsagend an, und nahm dann das Tablett in die Hand. „Komm doch mit raus, ich hab euch was Zutrinken gemacht.“ Sie lächelte, und er folgte ihr. Bei ihm hatte er nie so freundliches, oder eher redseliges Personal getroffen. Das war hier alles so anders, obwohl sein eigenes Zuhause gerade Mal auf der anderen Seite der Stadt lag. Chazz musste sich zusammen reißen, um nicht gleich in blankes Staunen auszubrechen. Er war sowas zwar gewöhnt, aber... Der Garten war dreimal so groß wie der Vorgarten, und sah gleichzeitig komplett anders aus. Eine große Terrasse mit einem eingefaßten Pool nahm ein Drittel des Gartens weg, aber was danach kam, war wirklich einzigartig. Der Rasen wuchs wild, und war etwa 20 Zentimeter hoch. Jede erdenkliche Art von Blumen stand entweder frei wachsend oder in einem Blumentopf mitten in den Gräsern, nur am Ende des Garten war eine kleine Ecke, die anscheinend mit kontrolliertem Anbau wuchs. In geraden Reihen wuchsen kleine Pflanzen, und einige Gartengeräte standen in einem Trog am Rand des Beets. Auf der anderen Seite des hinteren Teils standen in einem anscheinend gemähtem Kreis des Rasens vier Bäume, etwa alle um die drei Meter hoch. Eine Leiter war an einen der Bäume gelehnt, und erst beim zweiten Hinsehen erkannt Chazz, dass jemand in der Krone des Baums hockte und anscheinend etwas erntete. Jaden und Shawn standen unter den Bäumen und unterhielten sich. „Wow.“, konnte der Schwarzhaarige nur herausbringen. Sein Garten war vielleicht größer, aber bei weitem nicht schöner, nicht so warm und freundlich. Auf der Terrasse stand ein kleiner Tisch mit fünf Stühlen, auf den Maia das Tablett stellte. „Shawn, Jaden, Cliff! Kommt ihr? Ich hab was Zutrinken gemacht.“, rief sie und Jaden kam angelaufen, bevor auch Shawn mit einem älteren Mann nachkam. „Können sie Gedanken lesen? Klasse, danke Maia.“, freute Jaden sich und nahm sich direkt sein Glas und trank einen großen Schluck. Allerdings hatte er drüber seine Manieren nicht vergessen, die er laut Chazz eigentlich gar nicht hatte, und stellte den älteren Mann mit schon ergrautem Haar und Strohhut vor. „Das ist Cliff, der Gärtner.“ „Hallo mein Junge.“, begrüßte Cliff den Schwarzhaarigen und nahm sich ebenfalls ein Glas Cola. Auch Maia und Shawn griffen zu. Chazz hatte zwar eigentlich keinen Durst, fand es aber unhöflich abzulehnen und nahm sich das letzte Glas auf den Tablett. Niemand schien sich hinsetzten zu wollen, aber das war wohl egal. „Sollen wir wie gewöhnlich kommen, oder brauchst du, ihr, uns öfter? Jetzt seit ihr ja zu zweit.“, fragte Shawn Jaden. Der Braunhaarige zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht. Bei Cliff reicht es ja zweimal die Woche zu kommen, und ich denke doch es wird reichen wenn sie jeden Tag für eine Stunde vorbeischauen?“ Shawn nickte, doch Maia fragte: „Und was ist mit dem Essen? Willst du für euch kochen, soll ich oder macht ihr das zu zweit?“ Jaden sah Chazz an. „Wie möchtest du es denn?“ Fast wie ertappt gefühlt reagierte Chazz. „Äh, also ich kann kochen, das ist nicht das Problem.“ Jaden grinste. Er konnte sich zwar nicht vorstellen, dass Chazz kochen konnte, aber die Antwort reichte ihm. „Dann brauchen sie nicht für uns zu kochen Maia, danke.“ „Gut. Um wie viel Uhr sollen wir vorbeischauen?“ „Weiß nicht. Von neun bis zehn vielleicht? Mir ist das egal.“, antwortete Jaden und zuckte wieder mit Schultern. Maia nickte, und sammelte die leeren Gläser wieder ein. Sie brachte das Tablett weg, und nach wenigen Minuten kam sie wieder. „Eure Zimmer sind eingerichtet, eingekauft habe ich aber nicht...“, begann sie wieder, und Jaden unterbrach sie. „Machen sie sich keine Sorgen, ich geh gleich selbst. Sie können gehen.“, sagte er, und man hörte dass es eine Anordnung war, doch sie klang freundlich und nach einem vertrauten Kommando. Die drei verabschiedeten sich, und Cliff meldete sich noch für den nächsten Tag an, da die Obstbäume abgeerntet werden mussten. Als Jaden die Tür hinter den drein schloss, seufzte er. „Ich hasse das.“, sagte er zu Chazz der in der Küchentür stand. „Ich hab immer versucht ihnen zu verklickern, dass ich keine Bediensteten brauche, aber nein, sie werden ja schließlich bezahlt...“ „Sie scheinen aber froh zu sein, hier arbeiten zu können.“, meinte Chazz. Er sah zu, wie Jaden seine Schuhe auszog und sie ziemlich unachtsam neben das Sofa schmiss. „Kann sein, aber das ist mir egal. Ich kann für mich selbst sorgen. Aber kannst du denn kochen?“ Mit einem schelmischen Grinsen sah er den Älteren an. Chazz wurde ein wenig rot. „Naja, ich kann zumindest das kochen, was ich mag.“, sagte er. Jaden grinste. „Ich auch. Soll ich dir mal das Haus zeigen?“ „Mein Zimmer wär nicht schlecht.“, stimmte Chazz zu und Jaden führte ihn eine Treppe hoch, die in der Eingangshalle die Blicke auf sich zog. Direkt auf dem Flur, auf den sie so gekommen waren, waren mindestens acht Türen, drei auf jeder Seite, zwei am Ende des Flurs. Sie gingen den Flur entlang, und bei den ersten beiden Türen sagte Jaden: „Rechts und Links hier sind die Gästezimmer, du musst schauen in welches Maia deine Sachen gebracht hat. Die nächsten beiden Türen führen zu den Badezimmern, danach kommt mein Zimmer und das meiner Eltern. Die Zimmer sind jeweils durch die Badezimmer miteinander verbunden. Die Türen am Ende führen in ein Arbeitszimmer und ein Freizeitzimmer, wie Maia es immer so toll nennt.“ Er machte die linke Tür auf, und ein riesiges mit Parkett ausgelegtes Zimmer tat sich vor ihnen auf. In einer Ecke stand ein Computer, in der anderen eine Staffelei und ein Klavier. „Kannst du das spielen?“, fragte Chazz. „Ähm, ich sollte es mal lernen aber ich hatte keine Lust dazu, wenn ich ehrlich bin.“ Jaden kratzte sich verlegen am Kopf. „Darf ich?“ „Von mir aus.“, meinte der Braunhaarige verwundert, und Chazz nahm an dem Klavier Platz. Er öffnete das Dach, die Klappe der Tasten, und probierte einige Töne aus. „Es muss gestimmt werden.“ „Oh. Naja, glaub ich, es spielt ja keiner, außer meinem Pa. Aber wir können Shawn ja mal fragen, er kann das auch glaub ich.“ „Schade.“, murmelte Chazz, brachte das Klavier wieder in den vorgefundenen Zustand und stand auf. Jaden war mittlerweile an die zweite Tür im Raum getreten, eine Glastür, die auf einen Balkon führte. Er hatte die Stirn an die Scheibe gelegt und die Augen geschlossen, sodass Chazz sich automatisch fragte, was der Jüngere wohl dachte. Nach einigen Sekunden öffnete Jaden seine Augen wieder und stieß sich von der Tür ab. Ohne weitere Worte führte er Chazz dann hinunter in die Eingangshalle zurück. Er öffnete die Tür, durch die Shawn zum ersten Mal auf sie gestoßen war. „Das Wohnzimmer.“, sagte Jaden kurz zur Erklärung, und ließ Chazz in den Raum eintreten, der ebenfalls einen Parkettboden hatte, auf dem ein großer grüner Teppich unter einer Garnitur von einem weißen Sofa und zwei weißen Sesseln lag. Ein Kamin war im Zentrum der Wand zum Haus hin angelegt worden, und ein Fernseher mit Flachbildschirm hing an der Wand über dem Sims, auf dem eine Reihe Fotos standen. In einer der hinteren Ecken des Zimmers stand ein Vogelkäfig, indem ein großer Papagei saß. Er hatte ein grünes Gefieder, an Flügel- und Schwanzspitze Rote längere Federn und einen gelben Kopf, an dem ein weißer Schnabel saß. „Du hast einen Papagei?“ Etwas verwundert sah Chazz Jaden an, der mit den Schultern zuckte. „Kann ich nichts für. Pa hat ihn vor vier Jahren mal mitgebracht.“ „Und wie heißt er?“ Jaden schluckte. Das hatte er sich nie merken können. „Weiß nicht. Irgendein Doppelname.“ Chazz musste lachen. Dass man seit vier Jahren ein Haustier hatte, den Namen aber vergisst, traute er wirklich nur Jaden zu. „Das ist nicht lustig.“, meinte der Braunhaarige, musste aber selbst breit grinsen. Plötzlich klingelte etwas, und er rannte aus dem Zimmer. Chazz folgte Jaden in die Küche, wo er das Telefon hinter der Theke entdeckte, dass er in diesem Haushalt irgendwie schon vermisst hatte. „Yuuki?“, sagte Jaden in den Hörer, nachdem er abgenommen hatte. In der nächsten Sekunde verfinsterte sich Jadens Gesichtsausdruck. „Aha.“, sagte er im gelangweiltem Ton. „Ist ja toll. Und wohin... ja. Athen?“ Mit skeptischem Blick suchte Jaden sich etwas zum schreiben, und griff sich einen Stift von der Theke und eine Serviette. „Ja, hab ich. Hm... ja. Ist gut. Hab... ja, hab ich gelesen. Jaha....“ Er sah mit gequältem Blick zu Chazz und schnitt eine Grimasse. ~Scheinen seine Eltern zu sein.~, dachte Chazz. „Ja, ich warte...“, sagte Jaden und nahm den Hörer vom Ohr. „Ma. Jetzt muss sie mal eben was mit irgendeinem Typen klären, klasse. Ich hasse es mit Ma zu telefonieren...“, grummelte er erklärend und nahm den Hörer wieder ans Ohr. „Ma? ... ja, hör mal zu, ich hab einen Mitschüler für die Ferien hier, und... ähm, ja, aber... Maia und Shawn? Von neun bis zehn. ... Doch. Kann ich machen. .... Aber... das geht doch klar, oder? ... Das kann ich machen, ja. Ja, zweimal täglich Wasser und jeden zweiten Tag Futter, ich weiß ich weiß.“, fauchte Jaden. „... Okay, dann tschüss.“ Mit einem frustrierten Blick legte er das Telefon wieder auf die Anlage. „Was ist los?“, fragte Chazz automatisch, ehe er merkte dass er seine Nase schon wieder in Sachen steckte, die ihn nichts angingen. „Ma und Pa fliegen nachdem sie nächste Woche in New York sind nach Athen unterwegs, deshalb können sie mich nicht besuchen kommen.“ Er zuckte mit den Schultern. „Ich soll den dämlichen Papagei füttern, es interessiert sie nicht ob ich jemanden über die Ferien hier hab, ich soll Maia und Shawn Bescheid sagen dass sie in der Wochen länger hierbleiben sollen, damit sie irgendeinem neuen Geschäftspartner ein paar Unterlagen geben können.“ Er lief ins Wohnzimmer zurück, um den Käfig des Papageien aufzumachen. Er holte zwei Schüsseln aus dem Käfig, kam in die Küche zurück und stellte sie auf die Spüle. „Und weißt du, was lustig ist?“ In Chazz Ohren klang der Satz komisch. „Was?“ „Sie hat mich kein einzigstes Mal gefragt ob ich gut hier angekommen wäre, oder ob es mir gut geht, ob es mir in der Akademie gefallen hat... wo sie so oder so nie einen Brief schreiben oder sonstiges.“ Der Jüngere holte zwei neue Schalen aus einem der Schränke, aus einem Ausziehschrank holte er eine Schachtel Vogelfutter, füllte eine Schale und stellte es wieder zurück. Die andere Schachtel füllte er mit Leitungswasser und dann lief er zurück ins Wohnzimmer, um dem Papagei seine Rationen zu geben. Chazz, der die ganze Zeit über in der Küche gestanden hatte, hörte nun wie Jaden aus dem anderen Zimmer rief: „Chazz? Ich geh gleich mal einkaufen.“ Nach ein paar Momenten kam er wieder in die Küche und wusch sich die Finger. „Entweder du kommst mit, oder du gehst mal dein Zimmer ansehen, oder machst irgendwas anders. Ach ja...“ Er trocknete sich die Hände ab, und begann in einer Schublade eines der Küchenboards zu kramen. Schließlich zog er einen kleinen Schlüsselbund aus dem Krimskrams und warf ihn zu Chazz rüber, der ihn mit einer Hand fing. „Schlüssel für Haustür, Gartentür, Gartentor, Kellertür, Garagentor und allem andern, was hier so üblicher Weise verschlossen ist.“, erklärte Jaden und lief schnell die Treppe hoch. Nach zwei Minuten kam er mit seinem eigenen Schlüsselbund in der Hand wieder. „Also, was machst du?“ Erwartungsvoll sah der Braunhaarige den Älteren an. „Ähm, macht es dir was aus, wenn ich nächstes Mal mitkomme und jetzt erstmal auf mein Zimmer gehe?“ Jaden zuckte die Schultern. „Ich hab dich gefragt, was du machen willst, nicht ob mir deine Entscheidung irgendwas ausmacht. Von mir aus bleib hier.“ Er ging in die Eingangshalle, und zog sich seine Schuhe wieder an. „Ich bin in einer Stunde etwa wieder hier.“ Als Jaden die Tür hinter sich schloss, ließ Chazz sich erstmal auf das Sofa fallen, was neben ihm stand. Er hatte den Jüngeren gar nicht kennen gelernt, wie er war. Jaden war einsam? Schloss nur schwer Freundschaften? An was sollte er sich denn jetzt halten? ~*~ Kommis Kommis Kommis bitte xD Byue ^^ Kapitel 4: Dunkelheit --------------------- ~*~ 4. Kap. ~*~ Natürlich war Jaden etwas enttäuscht darüber, dass Chazz ihn nicht begleitet hatte, aber wenn er es sich recht überlegte, hätte er auch nicht gewusst was er mit ihm gemacht hätte. Allerdings wäre es hilfreich gewesen, wenigstens eine Ahnung zu haben, was der Schwarzhaarige mochte, und was nicht... Naja, Karotten hasste er jedenfalls, das wusste jeder. Nach etwa einer Stunde kam Jaden wieder zurück, und als er die Tür hinter sich schloss und die Tüte in die Küche brachte, rief er erstmal laut, dass er wieder da wäre. Er räumte die Sachen die er mitgebracht hatte weg, und als er aufsah stand Chazz vor der Theke. „Und?“ „Was und?“, fragte Chazz. Jaden zuckte mit den Schultern. „Hast du Hunger?“ Chazz schüttelte den Kopf. „Nein, nicht wirklich.“ Der Braunhaarige sah, dass er sich umgezogen hatte, und aus seinen dunklen Klamotten mal raus gekommen war. Er trug ein helles Hemd und eine Jeans, was wesentlich besser zu ihm passte. „Wenn was ist, ich bin im Garten.“ Chazz sah ihm nach, ehe er in der Glastür verschwand. Es war mit ihm genau andersherum als bei normalen Menschen. Normale Menschen sind ihn ihrem Haus der Herr, lassen niemals jemanden aus den Augen, der auf ihrem Grundstück ist, und hängen einem immer auf der Pelle, wobei sie außerhalb ihres Reiches meistens ruhig und zurückhaltend sind. ~Jaden blüht außerhalb auf, aber in seinem eigenen Haus ist er total zurückhaltend und wirkt eingeschüchtert...~, dachte Chazz und ihm war etwas missmutig bei der Sache. Er selbst war irgendwie... er wäre froh, in so einem Haus zu wohnen, eigentlich hätte er bei seinen Eltern Glück gehabt, wären sie immer unterwegs. Aber es wäre auch einsam, und das bei Jaden zu sehen, empfand er nicht als richtig. Chazz folgte Jaden, und musste feststellen, dass der Jüngere in einem der Bäume herum kletterte. Er stellte sich unter den Baum und sah hinauf. „Was machst du da?“ „Ich schau mir die Äpfel an. Cliff meint sie sind schon reif, aber ich seh das anders.“, kam es zurück, und nach ein paar Sekunden landete Jaden mit einem schnellen Sprung direkt vor seinen Füßen. „Und du hast davon Ahnung?“, fragte Chazz mit eigenwilligem Blick. Jaden grinste. „Ein bisschen.“ Sie sahen sich einen Moment lang an, und überlegten, was sie jetzt sagen sollten. Plötzlich breitete sich auf Chazz Gesicht ein ziemliches Grinsen aus, was Jaden so außergewöhnlich fand, dass er sofort anfangen musste zu lachen, was die Stimmung immens auflockerte. „Was lachst du so?“, fragte Chazz schmunzelnd. „Was grinst du denn so?“, kam es von Jaden zurück, sodass beide wieder lachen mussten. Sie alberten noch ein bisschen rum, bis sie beschlossen sich auf die Terrasse zu setzten. Jaden brachte ihnen noch etwas Zutrinken, doch dann herrschte wieder eine etwas unangenehme Stille. Irgendwie hatte Chazz das Gefühl, Jaden noch eine Erklärung schuldig zu sein, obwohl er ihm eigentlich schon das wichtigste gesagt hatte. Aber Jaden hatte ihm ohne irgendwelche Ausflüchte oder Ähnlichem von seinem Leben erzählt. Er sollte es eigentlich auch tun, oder? „Hab ich mich eigentlich richtig bedankt?“, fragte er jedoch als er seinen Mund öffnete. Es kam einfach automatisch. „Du hast Danke gesagt.“, sagte Jaden und sah ihn an. „Außerdem tus lieber erst, wenn das hier vorbei ist. Du kannst ja schon in einer Woche weg sein, weil du’s mit mir nicht aushälst.“ Er grinste sein bekanntes Zähnezeigen und auch Chazz musste lächeln. „Trotzdem danke. Das hätte bei Weitem... nicht jeder gemacht.“, musste er zugeben. Jaden zuckte mit den Schultern. „Aber einer muss es machen. Und ich hab’s gerne gemacht. Ist so öde immer allein zu sein. Obwohl ich das letzte Jahr nicht wirklich als allein werten kann.“ „Glaub ich dir. Hast immer für ganz schön viel Trubel gesorgt.“ Jaden lachte. „So direkt hat mir das noch keiner gesagt.“ „Einer muss es ja tun.“, zitierte Chazz den Jüngeren. „Weißt du was?“ „Was denn?“ „Ich glaube wir haben uns heute mehr unterhalten als das ganze letzte Jahr zusammen.“ Chazz legte den Kopf schief. „Naja, nicht so ganz. Aber ein halbes war’s auf jeden Fall.“ „Irgendwie schade, oder?“ Jaden senkte den Kopf. „Ich denke, wir hätten uns nie streiten müssen.“ Chazz musste einen Moment lang überlegen. Hat es das gedacht oder hat er es nicht gewollt? „Wir sollten Einiges zwischen uns ändern. Und ich finde, wir sind gerade erst auf den richtigen Weg gekommen. Oder etwa nicht?“ Jaden sah ihn an, und er lächelte sanft. Der Jüngere nickte. „Doch. Wir sind zu gleich, um uns wegen kleinen Streitereien nicht zu mögen, glaube ich.“ ~Was soll das denn jetzt wieder heißen?~, dachte Chazz verwirrt. Plötzlich klingelte wieder etwas. Schon wieder das Telefon... Jaden seufzte, stand auf und lief in die Küche. Nach ein paar Augenblicken kam ein entsetzter Schrei aus dem Haus, sodass Chazz sofort rein lief. Jaden stand mit ziemlich entsetzter Mine am Telefon. „Das ist nicht dein Ernst...? Bitte, nein, ich will nicht... Das ist mir egal, dass ich Sechzehn bin! Ich mach das nicht... Nein!“ Chazz verstand die Welt nicht mehr. Was war jetzt wieder los? „Für die ganze obere Etage? Na toll... denken sie, ich hab ne Ahnung wie das Teil funktioniert? Nein, nein, nein! Ich mach das nicht. ... Aber... das ist ja auch blöd... ja... ja... okay, ist gut. Bis morgen.“ Jaden legte auf, und er war ziemlich bleich. Sofort begann er in den Schubladen zu kramen, in denen er auch Chazz‘ Schlüssel gesucht hatte, und stöhnte. „So ein Mist aber auch.“ „...Was machst du nicht?“, konnte der Ältere nur fragen. Er hatte das Gefühl, in Jaden vor sich eine Person zu sehen, die jede Minute das komplette Gefühlsleben ändern konnte. „Das war Maia, und sie hat gesagt dass wir in der oberen Etage keinen Strom haben, weil eh niemand da ist. Shawn wollte in den Keller gehen und ihn anmachen, hat es aber vergessen. Und jetzt soll ich darunter und irgendwas am Verteiler machen, wovon ich keine Ahnung hab! Und verdammt ich find hier keine Taschenlampe!!!“ Er schlug wütend die Schublade zu und lief nach oben. „Habt ihr da unten kein Licht?“, rief er dem Jungen hinterher, der nach kurzer Zeit mit leeren Händen wiederkam. „Nein, und das scheint irgendwie das Einzigste zu sein, dass nie ausgebessert wird.“, sagte er wütend. „Und was ist daran so schlimm?“ Jaden blieb abrupt stehen und beendete das merkwürdige und sinnlose hin und her rennen. Er kratze sich am Kopf und wurde rot. „Naja, eigentlich nichts, nur...“ Chazz winkte ab. „Ich versteh schon. Du hast Angst im Dunkeln?“ Irgendwie hatte Jaden jetzt erwartet, dass Chazz ihn damit aufzog, aber dem war nicht so. „Wo ist der Keller?“, fragte er stattdessen nur. Mit einem mulmigen Gefühl lief er in die Küche, und öffnete eine Tür, die Chazz bislang nicht aufgefallen war. Es war ein Wirtschaftszimmer, mit Waschmaschine und Wäschetrockner, Bügelbrett und allem möglichen anderem Kram, um einen Haushalt ordentlich führen zu können. Eine Bodenklappe von der größer einer normalen Tür war im Boden, und Jaden hob die Luke mit einiger Anstrenung hoch, nachdem er sie erstmal aufgeschlossen hatte. „Hier runter...“ „Wie alt ist dieses Haus eigentlich?“, fragte Chazz, kniete sich auf den Boden und versuchte irgendetwas im Dunkeln zu erkennen – vergeblich. Nur die ersten Stufen einer steil abfallenden Treppe sah er. „Ich weiß nicht, aber ein Jahrhundert mindestens schon.“, antwortete der Braunhaarige und beobachtete, wie Chazz langsam die Treppe runter stieg. „Wofür brauchen wir oben eigentlich Strom?“, fragte er leicht genervt, und verschwand ganz im Dunkeln. „Und würdest du vielleicht mal kommen?“ Jaden zuckte zusammen. „Äh, ich komme.“ Auch er ging Schritt für Schritt die Steintreppe hinab, als Chazz plötzlich aufschrie, fluchte, und ihm selbst ein gewaltiger Schwarm Fledermäuse entgegen kam. Er verlor das Gleichgewicht, versuchte sich an der Luke festzuhalten, rutschte jedoch ab und fiel. Mit einigem Gerumpel und einem lauten Knall legte sich Stille über den Keller. „... Ich hasse Fledermäuse.“ „Jaden? Alles okay bei dir?“ Die Luke war zugefallen, und es war stockfinster. Chazz wusste, dass Jaden irgendwo vor ihm auf dem Boden lag, bewegte sich aber nicht, weil er immer noch etwas geschockt war und Jaden auch nicht auf die Hände treten wollte oder sonstiges. „Ja, alles klar.“ Der Braunhaarige stand auf, und Chazz atmete erleichtert aus. „Nur wir haben ein Problem.“ „Nette Prognose. Was für ein Problem?“, kam es von Chazz zurück. „Die Luke geht nur von außen auf.“ Einen Moment lang stach der Satz in Chazz’ Gedanken, ehe er sich räusperte. „Also wenn du die Luke aufziehen konntest, dann kann man sie auch wieder aufdrücken, das ist doch klar.“ Die Stimme gehörte dem Besserwisser Chazz, nicht dem besorgten Jungen von eben. „Versuchs doch. Ich weiß, was ich sage. Ich hab mich schon oft genug selbst hier eingesperrt, weshalb ich es im Dunkeln nicht leiden kann.“, reagierte Jaden trotzig. Chazz taste sich auf die Treppe zurück, und bevor Jaden seinen Satz „Pass wegen deinem K...“, sagen konnte, gab es ein unfeines Geräusch. Chazz hatte sich den Kopf gestoßen, aber die Luke wieder gefunden. Er drückte und stemmte seine Arme mit aller Macht gegen das Holz, doch es bewegte sich keinen Zentimeter hoch. „Was hab ich gesagt?“, fragte Jaden nach einigen Minuten. „Ist ja gut, du hattest recht.“, fauchte Chazz in die Dunkelheit. „Was machen wir jetzt?“ „Wie wär’s mit warten?“ „Worauf?“ „Na auf morgen. Um neun kommen Maia und Shawn, sie werden uns suchen.“ Chazz stöhnte. ~Hört sich ja klasse an...~ Aber im Moment das Einzigste, was sie machen konnten. „Und was willst du solange machen?“ Es kam keine Antwort zurück. „Jaden?“ Er hörte ziemlich schnelles Atmen, und Jaden fluchte. Irgendetwas aus Richtung Boden machte ein schleifendes Geräusch. „Was ist?“ „N-nichts...“, kam es zurück. Chazz wusste schon nach einer Sekunde, dass der Satz gelogen war. Er taste sich durch den Raum, da er wirklich nur schwarz sah, und irgendwann bekam er Stoff zu fassen. Seine Hand lag direkt auf Jadens Brust, und das Herz in ihr raste. Chazz nahm beide Hände, und tastete sich nach oben, biss er Jadens Wangen umfasste. Seine Fingerspitzen striffen durch das Haar des Jüngeren, und er fühlte eine warme Flüssigkeit an den Fingerkuppen. „Du hast dir den Kopf angeschlagen...“, flüsterte Chazz. „Warum hast du das nicht gleich gesagt?“ „Ist doch egal.“, kam es leise zurück. „Nein, wieso sollte das egal sein? .... Blutet es stark?“, fragte Chazz und fasste nochmal über Jadens Haar, bis er sich der Wunde näherte. Der Jüngere zuckte leicht zusammen, und er nahm die Hand zurück. „Ich glaub nicht.“, flüsterte Jaden. „Wir müssen hier raus, dass muss sich sofort jemand ansehen.“ „Und wie willst du hier raus bitte? Es gibt nur die Luke. Und wenn wir rufen kann man uns nicht hören. Wir werden warten müssen.“ „Hast du hier irgendwas Spitzes, einen Spaten oder sowas?“ „Erstens ich hab keine Ahnung was hier drin ist, und zweitens - wofür?“ Jaden war verwirrt. „Naja, vielleicht die Luke aufbrechen, weiß nicht...“, sagte Chazz und verstummte. Er fasste sich an den Kopf. Was bitte hatte er gerade vor? Er wollte, er, ein Princeton, zu einem Spaten greifen und einfach eine Holzluke zertrümmern, um nach der Wunde seines... was auch immer zu sehen? Chazz schüttelte energisch den Kopf. Diese Einstellung konnte er jetzt nicht gebrauchen, im Moment ging es um Jaden, nicht darum was er tat oder tun wollte... oder wer zum Teufel nochmal er war! „Naja...“, flüsterte Jaden, und der Schwarzhaarige hörte ein paar Geräusche, die er nur einordnen konnte, wenn er einsah dass Jaden sich auf den Boden gesetzt hatte, und wohl warten wollte. Unwillkürlich musste er gähnen. Er tastete nach der Wand, und ließ sich nach wenigen Sekunden neben Jaden auf den Boden gleiten. „So... hab ich mir das nicht vorgestellt...“, nuschelte Jaden nach einer Weile. „Was?“, fragte Chazz, der dachte nicht ganz verstanden zu haben. „... Nichts, vergiss es.“ Chazz blieb stumm. Nicht mal eine Uhr hatten sie, aber ohne Licht hätte ihnen auch das wenig gebracht. „Wie spät meinst du, ist es?“ „Vielleicht Sechs? Ich hab keine Ahnung.“, antwortete der Jüngere. Chazz seufzte. Irgendetwas hielt ihm am Überlegen, etwas, was nicht ganz passte. Seine Gedanken flogen durcheinander, bis er plötzlich ein Bild vor Augen hatte, dass ziemlich merkwürdig erschien. Jaden saß in einem dunklen Raum, und flüsterte etwas, das fast klang wie: „So habe ich mir unserer erste gemeinsame Nacht nicht vorgestellt...“ Chazz schüttelte den Kopf, und das Bild veränderte sich. Hinter dem Jungen gab es einen hellen Lichtblitz, und er hörte das Geräusch von Flügelschlägen. Erst nach einigen Sekunden verstand Chazz, dass das Geräusch nicht zu seinem *Bild* gehörte. „Natürlich, das ist es! Die Fledermäuse!“, platze es aus ihm heraus. Er konnte Jadens fragenden Blick förmlich spüren. „Was ist mit denen?“ „Du hast doch gesagt, hier geht nie jemand rein, oder? Bei Nacht erst recht nicht, stimmt‘s? Aber wie bitte kommen dann die Fledermäuse hier herein? Es muss noch einen anderen Weg hieraus geben.“ Er schlug die Faust in die Hand und grinste selbstsicher ins Dunkle hinein. „Chazz, überleg mal wie groß die Dinger sind. Da reicht ein kleines Loch in der Wand, damit die hier rein kommen können.“, regte Jaden an und hatte damit völlig Recht. „Aber ein ganzer Schwarm von den Viechern? Nachts haben Fledermäuse einen zu regen Verkehr, als dass ein kleines Loch in der Wand ausreichen könnte um die Massen eines Schwarmes aufzunehmen.“ Chazz blieb bei seiner Idee, was Jaden wiederum zum seufzen brachte. „Ach komm, Jaden, du willst doch auch hieraus? Ich für meinen Teil hab keine Lust hier noch fast 15 Stunden rum zu sitzen. Du etwa?“ Der Jüngere hörte, wie Chazz aufstand und in dem Raum rum lief. Ab und zu trat er etwas mit seinen Füßen, fluchte leise und trat dann doch nach Sekunden wieder auf irgendwas. So ging das einige Minuten, und Jaden stürzte das Gesicht in die Hände. ~Hätte ich ihn nicht eingeladen, säße ich jetzt nicht hier fest. Ich will nicht wissen, was sonst wäre, aber eingesperrt wäre ich nicht. Und ich bin zwar mit ihm zusammen hier unten, aber... ob es für ihn nicht besser gewesen wäre? ... Oh man... so hab ich mir die erste Nacht nicht mal am hellsten Tag zusammen erträumt.~ Der Braunhaarige bekam irgendwie Kopfschmerzen. Seine Wunde blutete zwar nicht mehr, aber es war trotzdem ein unangenehmes Gefühl, das Haar verklebt zu haben. Plötzlich zuckte er zusammen, da Chazz sich bei ihm kurz abgestützt hatte, um sich neben ihn zu setzten. Er hörte, wie sein Freund seufzte. „Ich glaub, du hast recht.“ Jaden nahm das als Antwort darauf, dass er schon mit dem Warten gerechnet, und es auch gesagt hatte. „Wie geht es dir?“ Bei den Worten lief Jaden ein angenehmer Schauer über den Rücken. Er war dem Schwarzhaarigen nie abgeneigt gewesen, und so sanfte Worte, selbst wenn sie nichts Besonderes zu sein scheinen, brachten ihm ein wundervolles Gefühl. „Ach, ganz gut...“, nuschelte er und wurde rot, was Chazz zum Glück nicht sehen konnte. „Mir ist nur ein bisschen kalt.“ Einen Moment lang herrschte Stille, bis Jaden erneut aufschreckte. Die Dunkelheit machte ihn etwas sehr schreckhaft, doch diesmal hatte er einen guten Grund gehabt – Chazz hatte ihm den Arm um die Schulter gelegt. In wenigen Sekunden wurde dem Braunhaarigen ziemlich heiß, und fast bekam er das Gefühl, Fieber zu haben. Er saß stocksteif da, und wagte es fast nicht, zu atmen. Er konnte es einfach nicht glauben. „Stimmt was nicht?“, hörte er Chazz‘ leicht skeptische Stimme hören, und er flüsterte schnell: „Nein, alles g-ganz okay.“ „Zitterst du?“ „N-nein.“ Jaden war momentan eher nach Weinen zu mute. Es war ihm ja nicht unangenehm, den Arm auf seinen Schultern zu spüren, aber dadurch realisierte er erst, wie nah er Chazz war. Und natürlich benahm er sich wieder... als ob... was wusste er schon? Jaden war sich nur in einem Punkt sicher – wäre das Licht angegangen, hätte er auf jeden Fall angefangen zu weinen. Es wäre so peinlich, mit hochrotem Kopf neben Chazz zu sitzen, was sollte der Ältere denn denken? „Ist wirklich alles klar mit dir?“ „Ja!“, schrie Jaden fast, und ließ den Kopf an die angezogenen Knie sinken. Er musste so rot sein wie noch nie im Leben, und kalt war ihm erst recht nicht mehr. Sein Herz klopfte fast so laut, dass er hätte schwören können, Chazz müsste es hören. Was der Jüngere aber nicht sehen konnte, war dass Chazz, obwohl er die Stimme noch ruhig halten konnte, fast genauso fühlte. Auch er war sich bewusst, was er tat, und wie nah Jaden ihm war, doch es machte ihm wohl nicht so viel aus. ~Bleib ruhig Chazz, du kannst dich schlecht an ihn ran machen, wenn du bei ihm für vier Wochen wohnst. Er ist ein Slifer! ... Und... ich bin auch einer... Verdammt, ich muss aufhören so zu denken, das hab ich alles nur eingetrichtert bekommen! Das ist nicht der Jaden, den ich geglaubt hab zu kennen, also kann ich mich ihm gegenüber nicht so verhalten wie dem Jaden aus der Akademie... ich sehe, fühle doch, dass er ganz anders ist... warum muss das alles so schwierig sein?~ Übers Denken wurde ihm klar, wie müde er eigentlich war. Es war vielleicht wirklich erst sechs Uhr abends, und aufgestanden war er ganz normal um Sieben, aber trotzdem... er gähnte, und schloss die Augen. Wieso sie auch offen halten, wenn beides Mal dasselbe vor einem war – Schwarz? Jaden hatte sich in der kurzen Zeit ein gutes Stück beruhigt. Er riskierte es einfach, und lehnte sich nach hinten an die Wand, wie es der Ältere auch tat. Nach ein paar Sekunden atmete er aus. Er mochte die Dunkelheit nicht, vielleicht genau wegen diesem Ort, an dem er jetzt wieder mal festsaß. Aber er hatte Chazz bei sich – er brauchte sich vor nichts zu fürchten. Und die Dunkelheit um ihn herum schien schnell nicht mehr so bedrohlich, ungewiss. Er wusste doch eigentlich, dass hier unten nichts sein konnte, wovor er sich zu fürchten brauchte. Vielleicht hatte er deshalb auf einmal das Gefühl, dass die Dunkelheit ihm einmal helfen könnte – nämlich jetzt. Die Versuchung war groß, im Schutz der Schwärze einfach zu fragen. Was, das wusste Jaden im Moment noch nicht, aber er hätte jedenfalls etwas mehr Mut als irgendwo oder irgendwie anders. Er müsste die Reaktion von Chazz nicht sehen, wenn er ihn etwas persönliches fragen würde, kein Entsetztes Gesicht, keine Ablehnung. Aber war das nicht irgendwie feige? Der Braunhaarige horchte auf das regelmäßige Atmen seines Freundes. ~Ob er schon schläft...? Ich könnte gar nicht...~ Trotzdem schloss er die Augen, und ehe er es bemerkte, sackte er schon zur Seite an Chazz’ Brust. Dadurch wurde er direkt wieder wach, doch bewegen konnte er sich ja jetzt schlecht noch, wenn der Ältere schon schlief. Beruhigend registrierte er das auf und ab der Brust, der leichte Schlag des Herzens, die Wärme. ~Naja...~, dachte Jaden sich, ~Wenn ich mich nicht mehr bewegen kann, bleibt mir nichts anderes übrig als zu schlafen... in seinem Arm...~ Mit einer Spur Rot auf den Wangen, welche die Dunkelheit verdeckte, schlief der Braunhaarige ein. Wie gerne hätte er Chazz etwas gefragt... Am nächsten Morgen lag Jaden in seinem Bett, und Chazz schlief mit dem Oberkörper vornüber die Matratze gebeugt ebenfalls. Am Abend war Shawn nochmal vorbei gekommen, um nach dem rechten zu sehen, als er die beiden im Keller gefunden hatte. Chazz war aufgewacht, hatte die Sache erklärt und Jaden in sein Zimmer getragen, während der Mann sich um den Strom gekümmert hatte. Shawn hatte sich verabschiedet und die beiden alleine gelassen, und da Chazz zu müde war, um in sein Zimmer zu gehen, hatte er es sich einfach bei Jaden gemütlich gemacht. Durch ein Niesen wachte er auf, und verschlafen hob er seinen Kopf. Jaden saß aufrecht im Bett, und rieb sich die Nase. Seine Augen waren halb geöffnet, und er sah ziemlich orientierungslos aus. „Morgen.“, sagte Chazz, rieb sich kurz über die Augen und war so halbwegs wieder wach. „Chazz? Was... Oh ja, klar... du wohnst hier...“ Jaden war im ersten Moment total perplex, dann aber fiel ihm der letzte Tag ein. „Sag mal waren wir nicht im Keller?“, fragte der Braunhaarige eine Minute später. Chazz nickte, und erhob sich vom Bett. „Ja, aber wir hatten Glück. Shawn war gestern noch mal hier, und hat uns gefunden“ „Warum hast du mich nicht geweckt?“, fragte Jaden. „Du warst müde, also hab ich dich hoch getragen.“ „Aber du doch auch.“, warf der Braunhaarige dem Älteren fast vor, doch Chazz zuckte nur mit den Schultern. Jaden sprang aus seinem Bett, lief zielstrebig zu seinem Schrank und holte ein paar Anziehsachen raus. „Ich geh duschen, kannst du ja auch machen.“, sagte er knapp und lief in das Badezimmer, dass an seinem Zimmer lag. Chazz hatte das Gästezimmer auf der anderen Seite des Flures, also konnte er eigentlich auch das Badezimmer auf der Seite benutzen. Also machte er es wie Jaden und ging erstmal ausgiebig duschen. Als beide unten beim Frühstück saßen, aßen sie Toast und tranken Kakao, doch gesprochen wurde nicht. Eigentlich war Jaden morgens nicht launisch, aber der Start in den Tag war für ihn noch nicht so gut gewesen. Und Chazz konnte sich gut anpassen, und schweigend frühstücken. Doch schließlich begann Jaden zögerlich eine Konversation, da er es mit anderen Leuten nicht gerade gewöhnt war still zu sein. „Kannst du mich nachher wenn Maia und Shawn kommen, daran erinnern dass ich sie länger hier behalte? Ich hab dir ja erzählt, dass Geschäftspartner von Ma und Pa hier vorbei kommen...“ Nickend nippte Chazz an seinem Kakao. „Kein Problem.“ „Danke.“ Wenn er ehrlich war, fand er es wirklich schön in diesem Räumen mit jemandem zusammen zu sein. Egal was es war, Hauptsache jemand war dabei. Es verlieh Jaden ein neues Gefühl für die Räume, in denen er solange alleine gewesen war. Plötzlich sah Chazz mit einem etwas entsetzen Gesichtsausdruck zu Jaden hoch. „Was?“, fragte der Braunhaarige sofort. „Die Prüfungsergebnisse...“, schluckte der Schwarzhaarige. „Was ist damit?“ „Die werden doch nach Hause geschickt, oder?“ Skeptisch sah Jaden Chazz an. „Und?“ „Na, meine landen auch bei mir zu Hause – aber das wird nicht hier sein! Aber ich brauche die Ergebnisse...“ Der Ältere fuhr sich durch die Haare. „So ein Mist aber auch...“ Jaden verzog das Gesicht. „Warum rufst du nicht in der Akademie an? Jetzt sind die da bestimmt noch, und haben Zeugniskonferenzen. Vielleicht könntest du ihnen sagen, dass sie deine Sachen hierhin schicken sollen.“ Chazz seufzte. „Gute Idee. Aber die Nummer?“ Der Jüngere ließ den Toast sinken, in den er gerade beißen wollte, und sprang auf. Chazz hörte, wie er die Treppen hoch lief, und nach einer Minute kam er wieder zurück. „Die hab ich hier.“, sagte er und zeigte Chazz ein Blatt, das er selbst auch kannte. Es war die Bestätigung der Annahme, die man bekam wenn man die Insel für die Aufnahmeprüfung betreten dürfte. Der Schwarzhaarige nahm das Blatt, stand vom Tisch auf und lief hinter die Theke. „Darf ich?“, fragte er und hielt den Hörer des Telefons hoch. „Chazz, du wohnst hier die nächsten vier Wochen. Wenn du mich jedesmal, wenn du irgendetwas hier anfassen willst, fragst, ob du darfst, schmeiß ich dich schneller raus als du noch mal „Darf ich?“ fragen kannst.“ Jaden grinste schelmisch, und Chazz musste lachen. Er wählte die Telefonnummer, und wartete. „Isst du noch was?“, fragte Jaden schnell, als er fertig gegessen hatte, und Chazz schüttelte den Kopf. Der Jüngere räumte ab, und horchte auf, als Chazz sich mit seinem Namen meldete. „... Guten Tag, Chazz Princeton. Ich wollte sie fragen, ob sie eventuell meine Prüfungsergebnisse und mein Zeugnis an eine andere Adresse schicken könnten? ... Chazz Princeton, Slifer Red. ... genau. Domino West Ring 11-26, Domino City. ... Ja, Yuuki. ... Vielen Dank. Schönen Tag noch.“ Chazz legte auf. „Das ging aber schnell.“, staunte Jaden. „Tja.“, grinste Chazz. „Zum Glück.“ Das Grinsen verflog, und beide starrten auf den Boden. „Was machen wir jetzt?“, fragte der Braunhaarige den Älteren, der nur mit den Schultern zuckte. „Keine Ahnung.“ „Weißt du, worauf ich Lust hätte?“ Jaden sah auf und Chazz ins Gesicht. Der Kleinere grinste. „Nein.“, gab Chazz zu. „Ich würde jetzt gerne schwimmen.“ „Nein.“, lächelte Chazz. „Doch.“ „Du hast gerade erst geduscht.“, gab der Ältere zu bedenken. „Und gegessen.“ „Na und?“ Anscheinend ließ der Jüngere sich nicht von der Idee abbringen. Chazz schüttelte den Kopf. „Nee, also echt mal. Und ich hab nicht mal ne Badehose...“ Jaden grinste unaufhaltsam. „Dann nimm deine Boxershorts.“, schlug er vor. Chazz wurde leicht rot. „Nee, lass mal, Jay.“ Jaden bekam große Augen. „Jay?“ Chazz kratze sich am Kopf. „Naja, ich dachte ich könnte dich doch so nennen. Tun die anderen doch auch immer...“ Seine Stimme klang, als würde er sich fühlen, etwas angeboten zu haben, was man unhöflich abgelehnt hätte. „Nein, nein, das ist toll.“, lächelte Jaden und freute sich unglaublich. „Ich hab mir schon lange gewünscht, dass du mich so nennst.“ „Wirklich?“ „Ist besser als Sliferniete.“ Jaden lachte, und Chazz stimmte mit ein. Langsam hob der Ältere die Hände, und umfasste Jadens Wangen, die sofort rot aufblühten. „Cha...“, begann der Braunhaarige fragend, doch Chazz flüsterte: „Sssht, ruhig.“ Er fuhr dem Kleineren über die Stirn, und dann langsam ins Haar. „Wie geht es deinem Kopf?“ Jaden wurde noch röter. „Ganz gut soweit, glaub ich...“, nuschelte er. ~Er macht sich schon wieder Sorgen? Ich dachte, er hätte es schon wieder vergessen...~ Chazz strich das nasse Haar über der Wunde weg, die gut aussah. In den nächsten Tagen würde sich eine richtige Kruste bilden, und der Wunde helfen, zu verheilen. Der Jüngere schluckte, griff nach der Hand des Schwarzhaarigen, und zog ihn, tiefrot im Gesicht, mit sich. „Lass uns schwimmen gehen.“ ~*~ ._. mehr kommis bitte xD ich mach mir doch nur wegen euch die mühe xD Kapitel 5: Unbeugsamer Besuch ----------------------------- Hi Leute ^^ Es geht weitaaaa~ xD Viel Spaß ^^ und Kommi nicht vergessen. Und am Ende dieses Kapitels habe ich eine kleine Aufgabe für die fleißigen Leser hier *gg* ~*~ 5. Kap. ~*~ „Chazz, jetzt komm endlich!“, rief Jaden und stand ungeduldig vor der Tür des Gästezimmers. Er trug seine Badehose, und ein weißes Handtuch unterm Arm. „Nein!“, kam es zurück. Jaden seufzte. ~Was soll daran so schlimm sein, in Boxershorts schwimmen zu gehen?~ Er konnte nicht nachvollziehen, warum sich Chazz so offensichtlich genierte. „Ach bitte, ich will schwimmen.“ „Dann geh doch.“ Die Stimme des anderen klang missmutig. „Alleine macht das aber keinen Spaß.“ Schon seit Minuten versuchte Jaden Chazz zu überzeugen, raus zukommen. Keine Antwort. Der Braunhaarige schüttelte den Kopf. „Also wirklich...“, flüsterte er, und machte die Tür auf. Ein Grinsen bildete sich auf seinem Gesicht. Chazz stand in schwarzen Boxershorts vor dem hohen Spiegel, der in jedem Zimmer vorhanden war. Er zog an den Enden der Shorts, und schüttelte den Kopf. „Schwarze Unterwäsche trägt man normaler Weise nur, wenn man sie jemandem zeigen will. Was machst du mit ihnen, wenn du nicht mal schwimmen willst?“, neckte Jaden, und erschrocken drehte Chazz sich um. Er wollte grade zum Wortgefecht auffahren, und sah ziemlich perplex aus, als Jaden die Tür schon wieder ein Stück zuzog. Mit langsamen Schritten lief er die Treppe runter, und die Tür wurde hinter ihm aufgezogen. „Wem bitte sollte ich sie zeigen wollen?“ Jaden drehte sich um. Chazz stand in der Tür, ebenfalls ein Handtuch unterm Arm. Der Kleinere drehte sich schnell wieder zum gehen um, und zuckte mit den Schultern. „Mir?“ Er grinste, und lief die Treppe ganz runter in die Küche. „Jaden!“, rief Chazz dem Jungen nach, und bekam rote Wangen. Er schüttelte wild den Kopf. „Verdammt dreist.“, schimpfte er, doch in seinen Augen sah man die Belustigung. Chazz lief die Treppe hinunter, und kam in die Küche. Jaden war hinter der Theke, und schenkte Getränke ein, die er in die Hände und mit raus nahm. Der Ältere lief ihm hinterher, und sah, wie der Jüngere die Gläser an den Beckenrand stellte, und das Handtuch über den Stuhl warf. „...Musik?“ „Was?“ Chazz hatte die Frage gerade noch bemerkt. „Was ist mit Musik?“ „Ob du Musik hören willst. Ich hab sie gerne beim Schwimmen an.“ Jaden lächelte. „Von mir aus.“ Auch der Schwarzhaarige warf sein Handtuch über einen Stuhl, während Jaden zur Hauswand lief. Er streckte sich, und erreichte einen Lautsprecher, welchen Chazz auch noch nicht gesehen hatte. Schnell an ein paar Knöpfen rum gespielt, und kurz im Haus gewesen, kam Jaden wieder. Nach wenigen Sekunden begann Musik zu spielen. „Gleich viel besser.“, bemerkte Jaden, und sah Chazz prüfend an. „Was?“, fragte dieser und fühlte sich ein wenig unwohl. So... angestarrt. Nach wenigen Sekunden begann Jaden zu grinsen, kam auf den Älteren zu, und schubste ihn, ohne dass Chazz etwas hätte machen können, ins Wasser. Mit einem lauten *Platsch* landete der Schwarzhaarige im Wasser, und kam kurz danach wieder hoch, leicht Wasser spuckend. „Geht’s noch?! Was sollte denn das?“ Jaden konnte einfach nur lächeln, was bei Chazz den Zorn schnell schwinden ließ. Er setzte sich an den Beckenrand, und trank aus einem der Gläser. „Reg dich ab. Ich weiß gar nicht, was du hast. Nass wärst du so oder so geworden.“ „Jaja...“, grummelte Chazz und schwamm ebenfalls an den Beckenrand. Er nahm das anderen Glas, und trank ebenfalls einen Schluck. „Das Wasser ist doch schön, oder?“, fragte der Jüngere, und ließ die Füße im Wasser baumeln. „Mal was anderes, im Gegensatz zu den ganzen warmen Bädern in der Akademie. Davon hab ich immer Kopfschmerzen bekommen.“ Chazz nickte. „Ja, ich auch. Irgendwie war das auf Dauer total nervig...“ Nach einer Weile, wie sie da so saßen, beziehungsweise im Wasser standen, sagte Jaden: „Vorgestern... da hat Syrus was erwähnt, was ich nicht ganz einordnen konnte.“ „Das wäre?“ „Ähm... zuerst dachte ich, mich verhört zu haben, aber dann ist es mir eigentlich klar geworden, was er gemeint hat. Aber eingesehen hab ich’s nicht wirklich.“ „Ja was denn?“, fragte Chazz ungeduldig. Jaden seufzte. „Syrus hat gesagt, Zane wäre in Atticus verliebt.“ Wie auf Kommando wurden beide etwas rot um die Nase, stellten ihre Getränke ab, und starrten Löcher in die Luft. „Und?“, fragte Chazz mit seinem sichersten Ton, den er noch erreichen konnte. Das war das erste Mal, dass er Jaden von dem Thema sprechen hörte. Jedenfalls direkt. Und das stimmte eigentlich auch. „Hast du was gegen sowas?“ Jaden schüttelte den Kopf. „Nein, überhaupt nicht, aber ich überlegen, wie lange sich Zane und Atticus erst kennen...“ „Sie kannten sich doch schon im ersten Schuljahr.“, bemerkte der Ältere. „Echt? Das wusste ich nicht.“ „Doch, schon vor der Sache mit dem Schattenreiterzeugs...“ „Ob Atticus Zane auch liebt? Er wollte jedenfalls nur kommen, wenn Syrus ihm versichern konnte, dass Zane auch zu der Party kommt.“ „Du sprichst von der Party Mitte der Ferien?“ Jaden nickte. „Jaah... das wird bestimmt lustig...“ Beide tranken kurz einen Schluck, und sahen sich dann an. Chazz wurde rot, und brach den Blickkontakt ab. „Also, ich hab nichts dagegen...“, flüsterte er. „Dagegen dass es lustig wird?“, hakte Jaden nach. „Nein, ähm, gegen das andere...“ „Achso...“ Jaden musste mit seinen Lippen kämpfen, um kein Dauergrinsen zu bekommen. Genauso ging es Chazz auch, und dennoch ließ er es einfach zu. Er nahm Jadens Getränk aus seiner Hand, der ihn verwundert anblickte, und riss ihn ins Wasser. Der Kleinere schrie auf, und platschte ins Wasser wie Chazz selbst zuvor auch. Prustend kam Jaden wieder hoch, und grinste auch. „Ich hab mich schon gefragt, wann du das endlich machst.“, neckte er. „Ach?“, fragte Chazz nach, „Hast du dich auch schon gefragt, wann ich das hier mache?“ Mit einer vollen Ladung Wasser spritze er Jaden voll, der sofort zum Gegenschlag ausholte. Zwischen den beiden entstand eine Wasserschlacht, die keiner gewann. Immer wieder aufs Neue ließen sie Fontänen los, um den anderen zurück zu drängen, lachten und schrien, und alberten einfach nur herum. Jaden vergaß die Einsamkeit völlig, die er in der vor Kurzem noch unbeliebten Umgebung hatte, und Chazz die Scheu, die er aus seiner Vergangenheit eigentlich immer noch besaß. Sie waren alleine, und konnten tun und lassen was sie wollten. Sie waren fast erwachsen, waren frei. Niemand störte sie, belehrte sie, oder verbot ihnen etwas. Ja, sie waren frei. Wenigstens bis Neun. Schließlich standen sie sich schwer atmend im Wasser gegenüber, und lachten. Nass bis weit unter die Haut, aber wegen der Sonne trotzdem warm, holten sie kurz Luft, zwischen dem ganzen Gedränge und der Wasserschlacht. „Puh.“, stieß Jaden aus. „Du bist gut.“ Er grinste, als ginge es um ein Duell mit Duel Monsters Karten. „Hatte ein wenig Übung mit Syrus.“, antwortete Chazz belustigt. Sie grinsten sich an, doch attackierten sich nicht mehr. „Irgendwie bin ich ein bisschen K.O.“, gestand der Jüngere. Chazz fuhr sich durchs nasse Haar und nickte. „Ich auch.“ Beide Jungs entspannten sich, und schlossen die Augen, um ihren Puls wieder runter zu kriegen. Jaden lehnte sich an den Beckenrand, und dachte nach. Sie waren sich sehr Nahe gekommen... Er holte tief Luft, und versuchte an etwas anderes zu denken. ~Die Party... ich könnte die anderen mal anrufen, ob sie an dem Wochenende denn jetzt könnten. Wäre gut, dass planen zu können... Ich muss ja auch einkaufen und sowas... ob die anderen sich nicht wundern werden, wenn Chazz hier ist? Ich sollte ihn fragen, ob er ihnen sagen will, was los ist. Oder ob ich lieber sagen soll, er wäre noch früher gekommen als sie? Das könnte ich jetzt mal fragen...~ „Chazz?“ „Hm? Was ist?“ Jaden öffnete die Augen. Jetzt saß Chazz neben ihm, ohne, dass er es bemerkt hatte. Er war ihm so nahe, wie gestern im Keller... „Ähm, ich wollte dich fragen, wegen der Party, äh, den anderen mein ich, ob ähm, wärest du fragen wenn ich sauer würde, ob... äh, nochmal, äh... was?“ Total nervös und rot werdend bedeckte Jaden sein Gesicht mit den Händen, und schüttelte den Kopf. „Was red ich hier?“, fragte er sich verzweifelt. „Tief Luft holen, und dann versuchst du’s einfach nochmal.“, flüsterte Chazz’ Stimme direkt an Jadens Ohr. „Oh, Chazz!<“, rief Jaden aus, „Würdest du vielleicht...“ Der Braunhaarige verzog das Gesicht. „Würde ich vielleicht was?“ Gute Frage. Was würde Chazz vielleicht? Jaden hatte keine Ahnung, was er sagen sollte. Er war total von der Nähe irritiert. So distanziert hatte er Chazz doch irgendwie lieber gehabt. Dann hatte er nämlich nicht das Gefühl, der Schwarzhaarige könnte seine Gedanken lesen. Verdammt, Jaden wurde total nervös dadurch! Chazz schmunzelte, als er sah wie der Kleinere von Sekunde zu Sekunde röter wurde. Er schien total aufgekratzt. ~Bin ich das?~, fragte sich Chazz, ~Mache ich dich so nervös? Bringe ich dein Konzept durcheinander? ... Wie gerne würde ich dich das jetzt fragen, Jay...~ In Gedanken seufzte der Schwarzhaarige. Er kletterte aus dem Pool, und schnappte sich sein Handtuch. Nach wenigen Sekunden machte Jaden dasselbe, und beide setzten sich in ihren Handtüchern um die Hüfte gewickelt auf die Stühle. „Also, nochmal. Was wolltest du fragen?“ Jaden schluckte. „Ähm, ich wollte fragen, was ich den anderen sagen soll. Wegen der Party. Ob du hier wohnst, also die Wahrheit, oder ob du nur früher als sie gekommen bist und später als sie gehst? Ich hab keine Ahnung, aber ich könnte mir vorstellen, es wäre dir vielleicht... peinlich, zuzugeben, hier zu wohnen. Ich weiß nicht, ich hab nur gedacht, dass... naja... Alle denken ja schließlich, du magst mich nicht, und... und...“ „Sssht, sssht, sssht... ganz langsam. Was hast du gesagt?“ Stur starrte Jaden auf den Boden. Er hatte schnell gesprochen, und atmete flach. Es schien, als würde er nicht wissen, was er eigentlich hatte sagen wollen. „Jay...?“ Der Angesprochene hob den Kopf, und nickte, als würde er sich selbst etwas bestätigen. „Soll ich sagen du wohnst hier, oder nicht?“ Eigentlich wollte Chazz lieber das letzte Teil des Wortschwalls hören, denn das konnte man ja auch mal klären. „Tu das, was du willst. Ich wohn bei dir, ich steh zu dir. Wenn du dass den anderen nicht sagen willst, tu ich eben, als wäre ich auch nur zu Besuch hier. Deine Sache.“ Jaden nickte. Gerade wollte Chazz nochmal nach fragen, doch der Braunhaarige stand auf, und nahm die Gläser vom Beckenrand. Er lief in die Küche, und kam nicht mehr wieder. Beide Jungs waren auf ihren Zimmern, als es Neun schlug und Maia und Shawn pünktlich antraten. Minute um Minute vergingen, und Chazz saß auf der Treppe. Es machte irgendwie Spaß, den beiden zuzusehen, wie sie die ganze Zeit hin und her liefen, und immer wieder durch die Eingangshalle kamen. Doch irgendetwas hämmerte in Chazz‘ Hinterkopf. Irgendetwas war da doch gewesen... „Na, interessant?“ Chazz drehte sich um. Jaden kam aus seiner Tür, und kam neben ihn. Der Ältere lächelte. „Irgendwie schon.“ „Wir hätten fast vergessen, dass ich die beiden noch hier behalten muss.“, bemerkte Jaden, wobei es bei dem Älteren *Klick* machte, und ließ ihn alleine. Der Jüngere lief in die Küche, wo er Maia erklärte, sie möge länger bleiben, um auf die Geschäftspartner zu warten. Bis Fünf zu bleiben, sollte schließlich reichen. Auch zu Shawn ging er, der nach einigen Minuten die Treppe hoch an Chazz vorbei lief. Wenig später kam Maia, und brachte die Zimmer der Jungs in Ordnung, während Jaden Chazz holte. „Komm mal mit.“ „Wohin geht’s?“, fragte Chazz, doch die Antwort war abzusehen. Jaden führte den Älteren ins Freizeitzimmer. Shawn schloss gerade das Klavier, und stand auf. „Ich habe den Flügel gestimmt, ganz wie du wolltest, James. Ist sonst noch etwas?“ Jaden schüttelte den Kopf. „Nein, ich danke ihnen, Shawn. Sonst fällt nichts an.“ Der Mann lächelte, und verließ das Zimmer. Chazz sah den Jüngeren an. „Du hast ihn stimmen lassen?“ „Hab ich doch gesagt.“ Jaden grinste. „Spiel was, bitte.“ Chazz hob beide Augenbrauen. Der Kleinere hatte doch dran gedacht? Wow. Der Schwarzhaarige setzte sich auf den Hocker, öffnete das Klavier und die Klappe zu den Tasten. Wie beim letzten Mal probierte er ein paar Tasten, und Jaden schien es, als wären es genau die selben. Zufrieden lächelte Chazz. „Perfekt. Schöner kann ein Flügel nicht klingen.“ Jaden freute sich. Er stellte sich den Stuhl vom Computer neben das Klavier, und setzte sich hin. Chazz begann zu spielen, und schnell fing Jaden der Bann der Musik ein. Er war schon immer ein Mensch mit besonderem musikalischem Gehör gewesen, und ohne Probleme hatte er erkannt, dass Chazz für so eine Perfektion schon jahrelang spielen musste. Genießerisch schloss der Kleinere die Augen, und lehnte sich zurück. Die Musik, die Chazz spielte, war eine schöne Melodie, die Jaden schon einmal gehört hatte, allerdings nicht so. Als der Ältere nach wenigen Minuten endete, seufzte Jaden. „Was ist?“, fragte Chazz nach. „Nichts. War das ähm... das Stück, ich weiß wie es heißt, Moment... es liegt mir auf der Zunge...“ Der Schwarzhaarige schmunzelte. „Kirschnoten in Eis. Von Shimaru Kanatake.“ Jaden streckte ihm die Zunge raus. „Das hätte ich auch gewusst.“ Chazz fing an zu lachen. Der Kleinere sah zu süß aus, mit diesem kindlichen, und naiven Gesichtsausdruck eines Dreijährigen. Er konnte nicht anders, nahm die Hand hoch und strich dem Jüngeren über die Wange. Jaden wurde sofort rot. ~Seine Hand ist so warm...~, dachte er und wurde sich der Wohligkeit bewusst, die ihn ihm aufstieg. Schlagartig zog er den Kopf zurück, und hielt den Atem an. Er beobachtete wie Chazz traurig den Blick und den Arm senkte. „Tut mir Leid...“, nuschelte Jaden, sprang auf und rannte aus dem Zimmer. „Mir auch...“, sagte Chazz leise, als er den Deckel der Tastatur zuklappte. An diesem Tag sprachen die beiden kein Wort mehr miteinander, und selbst beim Mittag- und Abendessen schwiegen sie und verhielten sich zurückhaltend. Für beide ging es in ihren Gedanken konkret um zwei Sachen – ihr Verhalten gegenüber dem jeweils anderen, und, dass man nichts riskieren dürfte, um den anderen so umzustimmen, dass Chazz schließlich gehen müsste. In der Nacht hingen sie sich hinterher, und schliefen erst spät ein, nachdem sie Gedanken geplagt hatten, die sie gar nicht hätten denken brauchen... Als die beiden Jungs am nächsten Morgen aufstanden, hatten beide erstmal ein Ziel vor Augen – sich bei dem anderen zu entschuldigen. Allerdings gab es da nur ein Problem – als Jaden wach wurde, schlief Chazz noch, und als Chazz wach wurde, war Jaden... weg. „Also echt mal!“, schimpfte Chazz und stemmte die Fäuste in die Hüften, nachdem er das Haus zum dritten Mal abgelaufen war, „Wo zum Teufel ist der Kerl?“ Es war kurz vor neun, und in wenigen Minuten würden Maia und Shawn kommen. Und natürlich würden sie sofort nach Jaden fragen. Was sollte er dann antworten? „Tut mir leid, er ist abgehauen weil wir uns gestritten haben.“ etwa? ~Haben wir uns denn eigentlich gestritten? Ich würde das nicht sagen...~, dachte der Schwarzhaarige, als ihn eine Stimme aus den Gedanken holte. Er lief in den Flur, und tatsächlich – durch die Glasscheibe der Haustür sah er Jadens Silhouette. Und – er schien mit irgendjemandem zu sprechen... „Nein... du kannst nicht mir rein... tut mir ja leid, aber ich hab doch nichts für dich... lauf mir nicht nach.“ Chazz zog die Tür auf, und sofort zischte ein schwarzer Schatten ab durch den Spalt, durch die Halle ins Wohnzimmer. Jaden sah Chazz entnervt an. „Na toll.“ „Was war das...?“, fragte Chazz, und ließ Jaden rein, der wohl wieder einkaufen gewesen war, und eine Tüte im Arm hatte. Die Tür wurde geschlossen, Jaden zog seine Schuhe aus, und brachte die Einkäufe in die Küche, wo er sie sofort verstaute. „Ein nerviges Anhängsel, dass mir schon eine halbe Stunde hinterher gelaufen ist.“ Jaden hatte nicht wirklich gute Laune, soviel war klar... Der Braunhaarige lief ins Wohnzimmer, und Chazz kam hinterher. „Nerviges Anhängsel?“, fragte er und sein Blick fiel auf den Papagei, der, soweit er das beurteilen konnte, große Augen machte und geschockt aussah. Jaden nickte nur, und sah sich in dem Zimmer um. Er beugte sich hinunter, um unter das Sofa zu sehen und stöhnte. „Wie krieg ich dich jetzt da raus?“ Er setzte sich auf, und sah Chazz stumm an. „Was?“, fragte Chazz skeptisch. „Was ist das denn jetzt eigentlich?“ „Ne Katze, was denkst du denn? ... Sag mal, du hast nicht noch zufällig dieses Ding, mit dem du Pharao damals gesucht hast?“ Der Ältere hob eine Augenbraue. Er lief auf sein Zimmer, und kam nach kurzer Zeit wieder. „Das Teil hier?“ Er reichte Jaden den Fellbausch, der an einem Stock befestigt war. „Jaah. Vielleicht krieg ich sie damit raus.“ Etwas unbeholfen vielleicht, wedelte Jaden mit dem Spielzeug am Rand des Sofas, und maunzte etwas. „Komm her, komm mal raus...“ Chazz konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, und als Jaden zurück schreckte, weil die Katze ihn angesprungen hatte, konnte er sich kaum noch halten vor lachen. Der schwarze Schatten flitze durch Chazz Beine aus dem Zimmer. Ziemlich sauer starrte Jaden, der die Hand auf der Brust hielt vor Schock, Chazz an. „Warum hast du sie nicht aufgehalten?“ „Ich... weiß ehrlich gesagt gar nicht, was du hast...“, schmunzelte der Ältere immernoch, „Sie kommt schon wieder raus, spätestens wenn sie Hunger hat.“ „Meinst du?“ Jaden schien das nicht ganz zu glauben. „Was fressen Katzen denn? Fisch?“ „Zum Beispiel.“ „Wir haben aber keinen...“, antwortete Jaden säuerlich und zog eine Grimasse. „Was machen wir denn jetzt? Maia und Shawn rasten aus, wenn sie eine Katze hier drin sehen...“ Wie auf Kommando klingelte es, und Jaden seufzte. „Oh-Oh...“, flüsterte er, stand auf, und ging zur Tür. ... ... ... „AAAAAAH!!“ Etwas verwirrt und vor allem erschrocken lief Chazz dem Jüngeren nach – und am liebsten hätte er auch sofort losgeschrien. „Ist nicht wahr...“, sagte Jagger Princeton leise. „... Unser Versager-Brüderchen wohnt bei... dem Typen, gegen den er verloren hat?“, fügte Slade Princeton hinzu. Chazz machte große Augen, und schluckte. „Slade, Jagger... was macht ihr hier?“ Mehr bekam der 17-Jährige nicht raus. Die beiden Brüder grinsten. „Eigentlich... sind wir hier, um ein paar Unterlagen zu holen, wie es uns ein paar Geschäftspartner gebeten haben...“, sagte der Jüngere der Brüder. „Aber dich zu finden... ist ja wohl die Spitze.“, ergänzte Jagger. Die beiden Brüder von Chazz sahen wie auf Kommando Jaden an, und grinsten. Sofort ging Chazz dazwischen, und ließ die Blicke auf sich gleiten. „Lasst ihn in Ruhe.“, sagte er ihm ernsten Ton und blickte die beiden böse an. „Oh, unser Versager-Brüderchen beschützt die andere Niete, wie süß.“, höhnte Slade. Auf den Wangen der Jüngeren brannte die Röte, doch Chazz wandte sich an Jaden. „Weißt du, wo die Unterlagen sind?“ „Nein.“, gestand der Braunhaarige. „Aber Shawn, und er müsste jeden Moment kommen.“ Chazz schluckte. Dann... sollten seine Brüder wohl warten... Ohne, dass sie ein Zeichen der Erlaubnis bekommen hätten, stolzierten Slade und Jagger in die Eingangshalle, während Jaden die Tür schloss. Irgendwie... war er etwas eingeschüchtert, wofür er sich selbst verfluchen könnte. Diesen Idioten hatte er es schon gezeigt, er brauchte nicht eingeschüchtert zu sein! Die beiden Brüder liefen ins Wohnzimmer, und ließen sich auf dem Sofa nieder. Chazz stand in der Tür, direkt vor Jaden. „Bietet man uns in diesem Haus denn gar nichts zu trinken an? Erbärmlich.“, meckerte der Älteste, und Chazz war fast am ausrasten. „Was erlaubt ihr...“, begann er, doch Jaden hielt ihm die Hand vor den Mund und zog ihn in die Küche. „Jaden!“, fauchte Chazz, „Was soll das?!“ Jaden sah den Älteren warnend an. „Beruhige dich. Ich bring ihnen was Zutrinken, klar?“ Sofort rebellierte der Schwarzhaarige. „Nein! Sie führen sich auf wie...“ Chazz fehlten die Worte. „Jedenfalls wirst du ihnen nichts Zutrinken bringen, klar?!“ „Willst du mir in meinem Haus was befehlen?“, zischte Jaden zurück. Beide funkelten sich ernster an, als sie es je zuvor getan hatten. „Es geht ums Prinzip, und es geht genau darum, dass es eben dein Haus ist! Sie würden sich nicht so aufführen, wenn ich nicht hier, in deinem Haus, wäre, okay? Also musst du nicht auf sie hören!“, argumentierte Chazz, doch Jaden machte trotzdem etwas fertig. „Jaden!“, fauchte Chazz entrüstet. Jaden stierte den Älteren an. „Pass bloß auf, okay? Ich warne dich. Wenn meine Eltern die Zusammenarbeit mit deinen Brüdern verlieren, bin ich sowas von dran, also halt dich gefälligst zurück!“ Chazz ging ein Licht auf. ~Ach, darum geht es ihm!~ Er schluckte die Widerworte hastig runter, und nickte. Jaden brachte die Getränke ins Wohnzimmer, und blieb auch dort, da er die Brüder ungern aus den Augen lassen wollte. Der Schwarzhaarige lehnte sich in den Türrahmen, und musterte die Szenerie. „Na, jetzt wo du bei deiner Niete wohnst, teilst du dann auch das Bett mit ihm? Ein Extrabett kann er sich ja wahrscheinlich nicht leisten.“, witzelte Jagger, und fing genauso wie Slade an zu lachen. Chazz schnaufte, und ballte die Hände zu Fäusten. Jetzt hieß es cool bleiben – Jaden zuliebe. „Wir haben ausreichend Schlafzimmer.“, antwortete Jaden trocken, „Macht euch da mal keine Sorgen um euren Bruder.“ Die beiden grinsten sich an. „Was? Sorgen um unser Versager-Brüderchen?“ Wieder lachten die Brüder. Jaden schluckte fest. Es war schon zehn nach Neun, dass konnte er von der Uhr an der Wand ablesen. Aber wo zur Hölle blieb Shawn? Wenn der Mann kam, würden die beiden Idioten endlich wieder gehen. Er sah kurz zu Chazz. Er zitterte, und die Wut war ihm ins Gesicht geschrieben. Jaden hoffte nur eins, obwohl er sehr sauer war - dass sein Freund jetzt nicht ausrasten würde... Ich reite die beiden immer wieder rein x3 Tja, so bin ich halt. Nun zu der kelinen Aktion, die ich am Anfang dieses Kapitels erwähnt habe: Ich hätte gerne Kapitel-Titel von euch! Jaaaa, richtig gehört! Schickt mir eine Liste mit Namensvorschlägen für die bisherigen kapitel per Ens ^^ Die Titelvorschläge die mir am besten gefallen nehme ich, und der Namensgeber wird natürlich auch erwähnt ^^ NEU: Die Namen bis zum fünften kapitel sind gewählt! Weiter gehts! Schickt mir eure Namen für die nächsten Kapitel per ENS! ^^ Nun, dann viel Spaß beim Warten auf das nächste Kapitel x3 Eure Byue ^^ Kapitel 6: ----------- *hüstel* *sich ma an die leser richt* o,o wenn ihr vorschläge für die Kapitelnamen habt, bitte her damit!! >< ich hab grad echt keinen plan v.v einige vorschläge sind schon da ^.^ aber noch nicht genug... finde ich -.- es reicht wenn ihr nur für ein Kapitel einen namen vorschlagt, aber bitte tut es einfach per ens xD ja? dankeeee~ ~*~ 6. Kap. ~*~ Von Sekunde zu Sekunde fiel es Chazz nun schwieriger, sich zu beherrschen. Seine Brüder rissen Witz um Witz, lachten, und machten sich über Jaden lustig. Und der Schwarzhaarige konnte nicht verstehen, wie der Jüngere das einfach ignorieren konnte. Der Braunhaarige stand nur da, und antwortete sogar auf die Fragen der Brüder. Es ließ ihn total kalt, was Chazz eigentlich noch mit aufregte. Am liebsten hätte er angefangen zu schreien, seine Brüder sofort rausgeworfen, und Jaden erstmal darüber aufgeklärt, dass er so etwas nie auf sich sitzen lassen konnte! Denn genau das... hatte Jaden ihm ja selbst beigebracht... „Sag mal Niete...“, begann Slade leicht grinsend und sah Jaden an, „Bleibst du dieses Jahr nur sitzen...“ „Oder fliegst du gleich von der Schule?“, beendete Jagger den Satz des Jüngeren und wieder lachten beide. Großkotzig, überheblich, herabsetzend. Verachtend, gehässig. ~Oh, ich hasse euch so...~, fluchte Chazz in Gedanken. ~Ihr habt mein ganzes Leben vorbestimmt, ruiniert... und jetzt, wo ihr mich endgültig verstoßen habt, werde ich es euch nicht erlauben, auch noch ein anderes Leben zu ruinieren, an dem ich hänge...~ Jaden wartete darauf, dass Chazz ihn ansah, um Blickkontakt aufzubauen. Doch nichts. Er starrte seine Brüder unentwegt voller Zorn an. ~Hey... sieh mich an! Schau her, Chazz... schau mich an...!~ Er musste den Älteren zur Vernunft bringen. Er wusste, Chazz würde ausrasten – wann? Das war nur eine Frage der Zeit. Jaden atmete schwer. Er musste cool bleiben, und Chazz runter bringen. Das war jetzt wichtig, mehr nicht. „Irgendwie glaube ich, dass die Niete zittert, kann das sein, Bruder?“ „Nein, er schlottert richtig.“ Wieder dieses unglaubliche Lachen. Fies, zermürbend, aufwühlend. Jaden sah ruhig zu Chazz, der auch ihn endlich ansah. Leicht schüttelte er einfach nur den Kopf. Bestimmend, beruhigend. Doch auch Chazz schüttelte den Kopf. Sein Blick war uneinsichtig. „Hey, wann bekommen wir endlich unsere Unterlagen? Zeit ist Geld, Niete.“ Slade schien genervt. „Kommt.“, sagte Jaden trocken. ~Shawn, wo bleibst du?!~, dachte er verzweifelt. Sein Freund hatte die Augen weit aufgerissen, und bebte richtig. ~Er hält das nicht mehr lange aus...~ ~Niete... Ich hätte nie gedacht, wie ich dieses Wort hassen könnte... so wie jetzt. Ich habe nie verstanden, dass es solchen Schaden anrichtet – und nur bei mir. Warum tut er nichts? Er wehrt sich nicht! Was soll das?!~ Chazz schnaufte. Er ballte die Fäuste, bis seine Fingerknöchel weiß hervorstanden. Sein Mund war trocken, und unglaubliche Dinge tobten in seinem Kopf. Nur noch ein Ticken, und er würde explodieren. Nervös trat Jaden von einem Fuß auf den anderen. Hin. Her. Hin. Her. Er musste warten, egal was er wollte. Er wollte weg von hier, das alles nicht hören. Er wollte sie aus dem Haus schmeißen, sie nie wieder sehen. Er wollte Chazz beruhigen, ihn weg bringen. Er wollte Shawn hier haben. Er wollte das alles geregelt haben. Jaden wollte einfach nicht hier sein. Plötzlich ein Klicken, Stimmen.. Ein schleifenden Geräusch, Schritte. Die zufallende Tür. Chazz drehte sich um, und nach wenigen Sekunden traten Shawn und Maia in den Türrahmen. „Oh, Besuch, James?“, fragte der Mann und lächelte. „Gib ihnen die Unterlagen, von denen ich dir gestern erzählt habe.“, presste Jaden heraus, und Chazz sah den Jüngeren an. Zum ersten Mal in dieser Situation hörte er Aggressivität in Jadens Art, seiner Stimme. Und zum ersten Mal duzte Jaden den Mann. „Ah, sie sind die Geschäftspartner von Thorn und Anne. Einen Moment!“ Freundlich nickte Shawn den beiden Brüdern auf dem Sofa zu, und verschwand aus dem Blickfeld. Stattdessen tauchte Maia auf, und durch ihren Gesichtsausdruck konnte man erkennen, dass sie die gespannte Atmosphäre, anders als Shawn, deutlich wahrnahm. Ein wenig später war Shawn wieder da. Slade und Jagger standen auf, der Mann gab ihnen die Unterlagen, die sich lediglich als ein Stapel von vielleicht fünf Blättern herausstellten. „Hm, vielen Dank.“, sagte Jagger zu Shawn, und grinste Jaden nochmal an. „Bis... dann.“ Die Brüder liefen lachend aus dem Zimmer, und Maia schloss die Tür hinter den Beiden. Chazz sank an die Wand, Jaden rannte aus dem Zimmer, Shawn stand ratlos da, und Maia stellte sich in den Flur und fragte laut: „Was war hier eigentlich los?“ Der Schwarzhaarige seufzte, und sackte auf den Boden. Einen Moment später hörte er ein furchtbares Klirren. Er schrak auf, und Maia schrie schrill. „James!“, polterte Shawn, und klang perplex. Chazz raffte sich sofort wieder auf und lief in die Küche, in der auch die andern waren. Jaden stand mit dem Rücken zu den beiden Bediensteten, und vor ihm lagen unzählige Scherben, in denen Chazz eine Vase erkannte, die auf der Theke gestanden hatte. Seine Schultern bebten. „Geht. Ich brauche euch heute nicht mehr.“ Der Satz klang nicht nach Jaden, doch er hatte ihn ausgesprochen, und zwar mit einer von Wut verzerrten Stimme. „Aber...“, begann Maia, doch Jaden drehte sich um. Er hob den Arm deutend zur Haustür in der Eingangshalle, und schrie sie an: „ICH HABE GESAGT GEHT!“ Chazz sah, wie die Älteren zusammen zuckten. Maia wich vor dem Jungen zurück, wogegen Shawn noch auf Jaden zukam. „James, beruhige dich bitte, du bist ja ganz verwirrt....“ „ICH BIN NICHT VERWIRRT!“, brüllte Jaden, „UND VERDAMMT ICH HEIßE NICHT JAMES! ZUM LETZTEN MAL, ICH HEIßE JADEN! JADEN!! VERSCHWINDET ENDLICH!!“ Seine Wangen glühten Rot, seine Lippen dagegen presste er so fest zusammen, dass sie ganz blass wurden, und wie ein weißer Strich in seinem Gesicht wirkten. Chazz war ziemlich überrascht. Da hatte er die ganze Wut gelassen... er hatte sie nicht geschluckt, sondern nur gesammelt... und nun ließ er sie aus... Der Schwarzhaarige schluckte, als Shawn und Maia nachgaben, und wirklich wieder gingen, allerdings nicht, ohne Chazz einen bedeutenden Blick zuzuwerfen. Und nun waren sie allein. Jaden keuchte, stand verloren in dem großen Raum. Chazz hielt sich im Hintergrund, und lehnte sich mit besorgtem Blick leicht an den Türrahmen. Und der Kleinere schien ihn nicht mal zu bemerken. Er umschlang seine Ellbogen mit den Händen, sein Schluchzen erfüllte den Raum, und Chazz konnte die Tränen hören, die auf den schwarzen Boden fielen. „Jaden...“, flüsterte er fassungslos. Seine Beine fühlten sich schwer an wie Blei, als er langsam auf den Braunhaarigen zuging. Seine Schultern zuckten immer wieder zusammen, und ließ den Kopf hängen. Er sank in sich zusammen, und weinte hemmungslos. Chazz spürte, dass es nicht das erste Mal war, dass Jaden so etwas tat – und es zerriß sein Innerstes. Der Junge sah auf, und direkt in die Augen des Schwarzhaarigen. „Geh weg!“ Chazz schüttelte den Kopf. Er sollte jetzt nicht alleine sein müssen. „Ich sagte, du sollst weggehen!“, wiederholte Jaden, doch seine Tonlage war nicht ansatzweise das, was sie vielleicht hatte sein sollen. Sein Gesicht war nass, und er wich ein paar Schritte zurück. „GEH!“ „Jaden, hör mir zu...“, beschwichtigte Chazz weiter, doch verbissen schüttelte Jaden den Kopf. „Ich will dich nicht hier haben, verschwinde! GEH WEG VON MIR!“ /Klatsch/ „Jay!!“ Chazz ließ seine Hand wieder sinken, und Jaden fiel auf die Knie. Er hielt seine Wange, und weinte immernoch. „Chazz...“, wimmerte er, und zog die Schultern zusammen. Der Schwarzhaarige ließ sich vor ihm nieder sinken, und schloss ihn in seine Arme. Jaden stieß ihn nicht zurück, er lehnte sich an den Größeren und krallte sich in sein Hemd. Chazz umfasste den Kopf und den Rücken des Kleineren fest, und drückte ihn an sich. Er hielt ihn einfach nur. „Warum...?“, wisperte der Ältere. „Warum musst du weinen? Das hast du nicht verdient. Du darfst nicht weinen...“ Träne um Träne rollte Jadens Wangen hinunter, und er zitterte. Sein Keuchen war abgehackt, und der Kampf mit den Tränen ließ ihn zusammen zucken. Chazz strich dem Jüngeren über das Haar, und ließ Ruhe in ihn einkehren. In sanften Wellen wurde Jaden ruhiger, dennoch brachen immer neue Tränenschwälle aus. „Sssht... ich bin bei dir. Ich halt dich fest.“, tröstete Chazz und ihm selbst stiegen die Tränen in die Augen. Jaden hatte es nicht verdient, zu weinen, zu leiden. Und dabei war das alles nur seine Schuld... Er war es Schuld, dass der Kleinere nun so etwas durchmachte. „Tut mir so leid...“, flüsterte der Schwarzhaarige dem Kleineren zu. „So unglaublich leid...“ Am späten Abend saßen beide im Wohnzimmer, und Chazz hatte ein Feuer im Kamin und ihnen beide eine heiße Schokolade gemacht. Es war zwar Hochsommer, trotzdem saß Jaden in einer Decke und mit Kissen auf dem Sofa. Chazz hatte sich auf einen der Sessel gesetzt, und ein Knie angezogen, auf dass er sein Kinn legte. Beide hatten seit dem Vorfall nicht mehr mit einander geredet – wieder mal. Chazz hatte nicht mehr gewusst, was er hätte sagen sollen, und Jaden war einfach nur erschöpft vom vielen Weinen und dem dämlichen Erlebnis, dass er am liebsten sofort wieder vergessen würde. Er musterte den Schwarzhaarigen, der gedankenverloren in die Flammen starrte. Die Show, die er abgeliefert hatte, tat ihm schrecklich leid. So einen Mist in solch einer Situation zu verzapfen... Jaden stellte sich schon darauf ein, am nächsten Tag anders von Shawn und Maia begrüßt und behandelt zu werden, als sonst. Der Braunhaarige seufzte. Chazz sah zu dem Jüngeren. Etwas zu sagen, hatte er allerdings nicht wirklich. „Wie geht es dir... jetzt?“, fragte er dennoch, obwohl er nicht ganz wusste, wie Jaden auf die Frage reagieren würde. Der Kleinere zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht...“, flüsterte er. „Nicht so gut, würde ich sagen.“ „Aha.“, gab Chazz nur leise zurück. Jadens Blick lag in Reue gehüllt, und auch in einer Traurigkeit, die er nicht aushielt anzusehen. Das flackernde Licht des Feuers warf ein Spiel von Farben, besonders Rottönen und Schatten auf ihre Gesichter. Der Geruch der Schokolade lag süß in der Luft. Trotzdem war Chazz kalt. „Ich glaube, du gehst morgen besser.“ Jaden hielt den Kopf gesenkt, als Chazz ihn überrascht ansah. „Was? Wieso gehen?“ Nach langer Wartezeit erhielt er eine Antwort. „Weil du nicht hierher gehörst. Wir kommen nicht miteinander klar.“ Chazz musste schlucken. „So siehst du das?“ Langsam nickte Jaden. „Ich aber nicht.“ Jaden sah auf. Sein Blick verlief verloren ins Nichts. „Wegen so einer Kleinigkeit... ich bezweifle, dass das was mit uns zu tun hatte. Es wäre nicht passiert, wären sie nicht hier gewesen. Nein, das hat absolut nichts mit uns zu tun gehabt.“ Chazz‘ Hals war trocken, und das spiegelte sich in seiner Stimme wieder. „Okay?“ Jaden stieß einen Ton aus, der wie ein bitteres Auflachen klang. „Meinst du? ... Irgendwann wäre es eh passiert. Ich hasse dieses Haus. Es passiert immer. Deine Brüder waren nicht mal der wirklich Grund dafür. Und wir sind zu verschieden, es geht nicht.“ Chazz zog die Brauen zusammen. „Dir ist bewusst, dass du vorgestern genau das Gegenteil davon, was du jetzt gesagt hast, meintest? Sag mir, wozu stehst du wirklich?“ Jaden drückte eins der Kissen an sich. ~Wenn ich das wüsste...~, dachte er traurig. „Warten wir bis morgen, okay?“ Chazz schloss müde die Augen und nickte. „Lass uns lieber schlafen gehen.“ Als Chazz am nächsten Morgen noch ziemlich verschlafen die Treppe runter tapste, hatte er sofort ein komisches Gefühl. Naja, das wurde auch relativ schnell bestätigt – allerdings in recht positiver Weise. Als der Schwarzhaarige in die Küche sah, war er auf einmal hell wach. Summend, mit fröhlichem Grinsen und einer... Schürze um die Hüfte, hopste Jaden in der Küche rum. Er hatte den Tisch gedeckt, Blumen aus dem Garten auf den Tisch gestellt, und auf dem Herd stand eine Pfanne, aus der schon mehrere Pfannkuchen gekommen waren, die daneben auf einem Teller gestapelt waren. Es duftete himmlisch. Auf einmal drehte Jaden sich zu ihm um, und lächelte zuckersüß. »Morgen, Liebling.« »AHHHH!« Halb lachend, und halb verzweifelt über so einen kranken Traum saß Chazz senkrecht im Bett, und bedeckte sein Gesicht mit den Händen. „Verdammt, verdammt, verdammt... daran wird ich mich mein Leben lang erinnern...“, nuschelte er. ~Tief durchatmen, und aus, und ein....~, dachte er, und sah auf. Allerdings ließ er sich sofort zurück in sein Kissen fallen. „Träum ich noch...?“, fragte er in leicht zitterndem Ton. „Ich würde doch eher sagen, dass du wach bist.“, kam es vom Ende des Bettes. „Naja, war wohl eher eine schlechte Idee...“ Chazz setzte sich wieder auf, und traute seine Augen kaum. Er hasste es, wenn er die Fortsetzung eines Traumes in der Realität erlebte. Denn – Jaden hockte am Ende des Bettes, auf die Matratze gelehnt, Und vor ihm stand ein Tablett, mit Frühstück... mit Pfannkuchen. Zum Glück fehlte die Schürze... Der Schwarzhaarige musste erstmal schlucken, ehe er antworten konnte. „Nein, ist schon okay, ich bin nur grad ein wenig... äh, verwirrt.“ „Klar. Wunderst dich bestimmt, was ich damit bezwecken will.“ Jaden hielt den Kopf gesenkt. Voller Befürchtungen flüsterte Chazz: „Frühstück zum Abschied?“ Er wusste, dass es sich vielleicht dumm anhörte aber vielleicht ja dumm genug, um zu stimmen... Doch zu seiner großen Erleichterung sah Jaden auf und lächelte: „Eigentlich nicht.“ Chazz seufzte glücklich. Der Jüngere schmiss ihn also nicht raus. Aber... was denn dann damit bezwecken? Chazz ging ein Licht auf. „Eher wollte ich mich... bei dir entschuldigen... Tut mir wirklich leid, wie ich mich gestern benommen hab.“ Der Ältere lächelte sanft. „Ist schon okay. Eigentlich muss ich mich bei dir entschuldigen.“ Etwas verwirrt sah Jaden Chazz in die Augen. „Warum? Du hast doch nichts getan.“ Der Schwarzhaarige wurde leicht rot. „Naja, ich hab dir doch eine geklebt...“ Zu Chazz‘ Überraschung kicherte Jaden. „Ich hab‘s verdient. Ich bin total ausgerastet, und ich glaube, das hätte schlimm enden können.“ Beide seufzten. Sie fingen gleichzeitig an: „Chazz, ich muss dir was sagen...“ „Jaden, ich muss dir was sagen...“ Sie sahen sich an und grinsten. „Fang du an.“, bat Chazz. Jaden wurde leicht rot um die Nase. „Na gut... also...“, begann er leicht stockend, „Ich... bin dir sehr dankbar. D-dafür dass du das mit mir aushälst. Ich weiß, du bist erst ein paar Tage hier, aber ich hab mich schon von meinen schlimmsten Seiten gezeigt, und trotzdem bist du nicht gegangen. Und ich bin mir sicher, du hättest jemanden gefunden, der dich aufnimmt, bis die Schule wieder anfängt. Was ich aber sagen will... ist...“, er kratze sich am Kopf, „dass... ich dich wirklich sehr gerne mag, und sehr froh bin, dass du hier bei mir bist.“ Jaden holte tief Luft. Es war ihm schwer gefallen, die richtigen Worte zu finden, und er hatte die ganze Nacht überlegt, was er sagen könnte. Und nun war’s raus. Er traute sich fast nicht, in Chazz‘ Gesicht zu sehen, und seine Reaktion mitzubekommen. Er erschrak leicht, als er Chazz‘ warme Finger an seinem Kinn fühlte, die sein Gesicht langsam und sanft hoch drückten. Chazz hatte sich zu ihm vorgebeugt, und sah ihn liebevoll an. Er strich mit der zweiten Hand über Jadens Wange, und legte die Stirn an die den Kleineren. „Ich mag dich auch... wirklich sehr gern.“, flüsterte Chazz, und auf dem Gesicht des Braunhaarigen erschien ein sanfter roter Schimmer. Beide sahen tief in die Augen, und spürten etwas, dass man nicht beschreiben konnte. Chazz fuhr Jaden mit der Hand in den Nacken, und der Jüngere senkte seine Augenlieder leicht. Mit der anderen Hand zog der Schwarzhaarige sanft Jadens Lippen nach, während dieser, mit einem wohligen Schauer über den Rücken laufend, die Hand auf Chazz‘ Brust legte, deren Konturen er durch den dünnen Stoff des weißen Pyjamas deutlich spürte. „Chazz, ich...“, flüsterte Jaden, und hielt inne. Er sah gerade etwas, was ihm gar nicht gefiel. „Hey!“, zischte er. Chazz, etwas resigniert und enttäuscht, sah dorthin wo Jaden hindeutete. Etwas Schwarzes fingerte vom Rand des Bettes, direkt vor ihnen, mit den Waffeln auf dem Tablett rum. „Äh....“, brachte er nur heraus. „Katze?“ Jaden nickte, sprang auf, und schloss die Tür des Zimmers, was ihm einen fragenden Blick von Chazz einbrachte. Die Pfote war verschwunden. „Sie ist unter meinem Bett!“, sagte Chazz spitz. „Wieso ist sie unter meinem Bett?“ Jaden zuckte mit den Schultern. „Vielleicht hat sie der Geruch der Waffeln angelockt...“ Chazz sah den Jüngeren böse an. „Ich hab ja nichts gegen Katzen, aber ich kann in meinem Zimmer nichts mit ihnen anfangen!“ „Ist doch eh nur eine. Letztens hast du dich aufgeregt, weil ich mich aufgeregt habe und die Katze nicht hier haben wollte. Jetzt spielst du Prinzessin oder was?“ Damit fing Jaden sich noch einen bösen Blick ein. Chazz zog einen Schmollmund. Jetzt hatte er definitiv etwas gegen diese Katze! ... ~Musste die auch genau jetzt auftauchen?! .... Grr...~ Jaden legte sich mit dem Bauch auf den Boden, um unters Bett zu sehen. Die schwarze Katze saß am Kopfende an der Wand, und putzte sich ausgiebig. „Wie kriegen wir sie hier raus?“, fragte Chazz von oben. „Naja, ich kenn’ mich mit Katzen zwar nicht aus, aber vielleicht können wir sie mit den Waffeln anlocken?“, schlug Jaden vor. Chazz zuckte mit den Schultern. „Selbst wenn, was dann? Sie könnte ja total kratzbürstig sein oder so, dann fass ich sie bestimmt nicht an.“ „Weichei.“, flüsterte der Braunhaarige. „Das hab ich gehört!“, meckerte Chazz, während Jaden ein Stück Waffel abriss und damit unter dem Bett verschwand. Der Schwarzhaarige grummelte vor sich hin. „Pah. Dämliche Katze...“ Nach wenigen Sekunden kam Jaden wieder hoch, und hatte die Katze in den Armen. Oder... eher gesagt, das Kätzchen. „Die ist ja noch ganz klein...“, flüsterte Chazz. Das Vieh war einfach zu putzig! Es schlug dem Schwarzhaarigen ein ganzes Stück der schlechten Laune wieder weg. Jaden setzte die Katze aufs Bett, wo sie sich sofort hinsetzte. Sie sah Chazz mit großen Augen an. Schwarzes Fell, grüne Augen, eine helle Nase und ein weißes Ohr. ~Echt markante Zeichen für eine Katze~, dachte sich der Schwarzhaarige. „Die ist ja total süß.“, grinste Jaden. Die Katze sah zu Jaden, und es schien, als legte sie den Kopf schief. „Awii. Also, halten wir fest – du hast nichts gegen Katzen?“ Chazz schüttelte den Kopf. „Naja, ich eigentlich auch nicht. Dann ist es ja beschlossen.“ „Hä? Was denn eigentlich?“, fragte Chazz etwas verwirrt. „Na, dass sie hier bleibt.“ Chazz brauchte einen Moment, um zu verstehen, dass Jaden dass jetzt wirklich gesagt hatte. „Du willst sie behalten?“ Jaden nickte eifrig. „Sie ist mir schon auf der Straße hinterher gelaufen, Also scheint sie doch kein Zuhause zu haben. Och, bitte, bitte, lass sie uns behalten.“ Chazz stöhnte. „Schon mal aufgefallen, dass es dein Haus ist? Wieso willst du mich das erlauben lassen?“ Jaden lief rot an. „Au, stimmt ja...“ „Ich meinte nur, dass du wenn du ein Tier hast, ziemlich viel Verantwortung trägst. Du musst es füttern, schaun dass es stubenrein ist, es immer umsorgen. Und natürlich auf die anderen Bedürfnisse achten. Bei einer Katze zum Beispiel sollte man immer beachten, dass sie genügend Freilauf hat. Man muss ihr mindestens einmal täglich frische Nahrung geben, dann braucht sie noch Trockenfutter, eine Wasserschale und ein paar Plätze zum relaxen. Und das Katzenklo darf man erst Recht nicht vergessen. Katzen zu haben, ist schwierig.“ Angesicht diesen kleinen Vortrags machte Jaden große Augen. „Hast du Zuhause etwa Katzen?“ „Nö.“, gab Chazz zurück. „Wieso?“ „Weil‘s so klingt.“ „Jay, das ist Allgemeinbildung.“, tadelte Chazz. „Echt?“ Wieder lief Jaden rot an. „Ich hab’s nicht gewusst.“ Nach ein paar Sekunden sagte Chazz: „Erstmal müssen wir herausfinden, ob sie verträglich ist. Uns gegenüber, meine ich. Ob sie sich streicheln lässt zum Beispiel.“ Jaden schluckte. Eigentlich dürfte die Katze nicht kratzbürstig sein, weil er sie ohne Probleme anlocken, hochheben und halten hatte können. Er streckte die Hand nach dem Kätzchen aus, und strich ihr sanft über den Kopf. Sofort reagierte das Kätzchen, schloss die Augen und schmuste an Jadens Hand. Nach wenigen Augenblicken begann sie zu schnurren. Skeptisch hob Chazz eine Augenbraue. „Aber so zutraulich... ist eigentlich schon unnormal.“ „Ist doch egal.“, meinte Jaden. „Sie ist mir ja auch schon hinter gelaufen. Versuch du’s mal.“ Etwas widerwillig streichelte auch Chazz die Katze. Schnell hatte er an der Stelle hinter dem weißen Ohr einen Punkt gefunden, auf den die Katze besonders freudig reagierte. „Echt krank. Sie ist bestimmt schon mal bei Menschen gewesen, sonst wäre sie nie im Leben so zutraulich.“ „Und was machen wir jetzt?“ „Wenn du dir sicher bist, dass du eine Katze haben, oder in unserem Falle eher behalten willst, solltest du ihr einen Namen geben.“ „Mausi?“ Jaden grinste schief. „Jay! Du kannst sie doch nicht so nennen! Das ist gemein und unpersönlich. Außerdem hast du keine Ahnung, ob sie überhaupt weiblich ist. Überleg doch mal.“ Der Jüngere seufzte, und streichelte die Katze. „Das war doch nur ein Witz. Reg dich nicht immer so auf, Chazz.“ Beruhigt schloss Chazz die Augen. Bei Jaden konnte man schon mal darauf kommen, dass sowas kein Witz war... „Also, erstmal das Geschlecht bestimmen, würde ich sagen.“ Jaden nahm die Katze vorsichtig hoch. „Würde sagen... männlich.“ „Ein Kater? Zeig mal.“ Jaden übergab das Kätzchen in Chazz Hände, dass dabei ungewöhnlich ruhig blieb. Der Ältere nickte. „Scheint zu stimmen.“ „Also ein Jungenname...“, nuschelte Jaden, während Chazz den Kater wieder absetzte. Sofort schlich er sich wieder zu dem Tablett rüber, und begann an den Waffeln zu schnüffeln. Beim Nachdenken fütterte Jaden den Kater, und Chazz sah etwas enttäuscht zu. „Jetzt bekommt er schon mein Frühstück...“ Jaden seufzte, und stopfte das Stück Waffel, dass er in der Hand hatte, Chazz in den Mund. „Kannst dich auch nicht selbst bedienen, oder was?“ Chazz wurde rot, und zog einen Schmollmund während er kaute. „Aber die Waffeln sind lecker. Und trotzdem kriegt der Kater sie.“ Jaden grinste ihn an. „Bist du scharf drauf, von mir gefüttert zu werden, oder was?“ Abermals schoß Chazz das Blut ins Gesicht, und er stand auf. Aus seinem Schrank holte er ein Handtuch, und verschwand im Badezimmer. Jaden ließ den Kopf hängen. ~Läuft irgendwie nicht ganz, wie gedacht....~ Er musste an die vorherige Situation denken, und wurde knallrot. Er war sich sicher, wäre der Kater nicht aufgetaucht, hätten sie sich geküsst. Als er an das Gefühl dachte, dass er in diesem Moment davor gehabt hatte, wurde ihm ganz kribbelig unter den Fingernägeln. Er sah zu, wie sich der Kater nun mehr oder weniger selber bediente, und staunte, wie viel in ihn rein passte. „Wie nenn ich dich denn jetzt? Ich glaube Chazz hat nicht so viel Lust drauf, dir einen Namen zu geben.“ Schon bei dem Namen seines Freundes bekam Jaden Schmetterlinge im Bauch. ~Das ist doch wohl nicht wahr... wieso wird mir immer so komisch? Ich hätte ihn fast geküsst, aber mehr doch nicht, und....~ Plötzlich kam der Kater und schnurrte wie wild. „Na du? Wartest auf einen Namen, was?“, fragte Jaden und streichelte das Kätzchen hinterm Ohr. „Hm... wie wäre es mit... Yuisa?“, schlug der Braunhaarige dem Kater vor, als ob er antworten könnte. „So kann man wenigstens einen Mädchen und einen Jungen nennen, obwohl ja schon klar ist, was er ist. Mir gefällt es.“ Jaden sah auf, und dem grinsenden Chazz ins Gesicht, der nur mit einem Handtuch um die Hüfte bekleidet im Zimmer stand. Anscheinend hatte er geduscht, denn seine Haare tropften. Sofort stand Jaden auf, und wurde rot. „Naja, okay, ähm, ich geh dann mal und nehm die Tablett und das Kater mit, äh, ich meine das Tablett und der Karter, Kater....“ Stotternd, rot und total verwirrt schnappte der Jüngere sich das Tablett, und verschwand aus dem Zimmer. Der Kater blieb auf Chazz Bett sitzen, und folgte nicht. Perplex sah der Schwarzhaarige dem Braunhaarigen hinterher, bis sich ein Grinsen in seinem Gesicht bildete. Er wandte sich dem Kater zu. „Yuisa also? ... Scheint, als wäre dein neuer Besitzer etwas schüchtern.“ ~*~ Kommis erwünscht! xD Kapitel 7: ----------- Also Raphaela-chan hat gesagt das Kapitel endet fies xD Sagt mir obs wirklich so ist =^.^= *smile smile* ~*~ 7. Kap. ~*~ Im Verlauf des Tages hatten Jaden und Chazz sich überlegt, die anderen ihrer Clique endlich einmal anzurufen. Das übernahm natürlich der Braunhaarige. Jaden saß am Telefon und Chazz suchte ihm die Nummern raus. „Also, die ist von Alexis und Atticus.“ Chazz reichte Jaden einen Zettel mit einer schwarzen Nummer drauf. „Festhalten: Erstmal müssen wir wissen, ob alle an dem Wochenende können, richtig?“ Der Älter nickte bestätigend. „Und dann rufen wir sie in ein paar Tagen noch mal an, wenn alles geplant ist. Und... wenn einer nicht kann...? Daran hab ich noch gar nicht gedacht.“ Jadens seufzte. „Wir sind jetzt zu... siebt? Selbst wenn Alexis und Atticus und Syrus und Zane zusammen wohnen, heißt es ja nicht gleich, das alle könne. Und das alle können, ist so wie so unwahrscheinlich...“ Chazz lächelte. „Mach dir keinen Kopf, ruf doch erstmal an, ja? Danach können wir weiter sehen. Aber jetzt alle Hoffnung in den Wind zu schreiben, ohne überhaupt jemanden angerufen zu haben, ist doch nichts.“ Nach einem weiteren kleinen Seufzer, bildete sich auch ein Lächeln auf Jadens Lippen. „Du hast Recht.“ „Hab ich doch immer. Und jetzt ruf an.“, grinste Chazz ungeduldig wie eh und je. Jaden nickte, und wählte die Nummer der Rhodes. Gespannt nach er den Hörer ans Ohr. Schon nach zwei mal Tuten nahm jemand ab. „Guten Tag, Jaden Yuuki hier.... Könnte ich vielleicht Alexis sprechen?“ Einen Moment dauerte es, die Antwort zu bekommen, schon. „Oh, dann vielleicht Atticus? ... Dankeschön. Ja, ich warte.“ Plötzlich sprang Yuisa auf den Frühstückstisch in der Küche, an dem die beiden saßen, und Jaden ließ beinahe den Hörer fallen. Chazz schien es, als müsse sich Jaden wirklich an solche Überraschungen gewöhnen. Doch anscheinend war gerade wieder jemand am Telefon, und Jaden konzentrierte sich wieder in dem Ausmaß aufs Telefonieren, das nötig war, um sich nicht von Yuisa ablenken zu lassen. Der Kater strich währenddessen schnurrend um Chazz‘ Hände. „Hi Atticus, ich bin’s. ... Japp, darum geht’s. Könnt ihr kommen, du und Alexis? ... Ähm, ich weiß nicht, ich habe noch nicht dort angerufen. ... Zurückrufen? Klar, kann ich machen. ... Okay, ich melde mich. Grüß Alexis. Bye.“ Einen Moment lang war Jadens Blick nicht zu deuten, doch dann schüttelte er den Kopf. „Scheint wirklich zu stimmen.“ Chazz legte den Kopf schief, und Yuisa stieß seinen Kopf gegen seine Nase. „Was?“ Der Braunhaarige zuckte nur mit den Schultern. „Ich meine nur, dass Sy vielleicht Recht hatte. Atticus scheint wirklich Interesse an Zane zu haben.“ „Warum? Hat er wieder gefragt, ob Zane schon zugesagt hat?“, grinste der Ältere, und Jaden nickte nur. „Ich glaub er hat Hunger. Yuisa meine ich.“ Chazz hob eine Augenbraue. „Der? Der hat heute Morgen fast mein ganzes Frühstück verputzt, wie soll der jetzt Hunger haben bitte?“ „Naja, dann nicht. Ich hab keinen Plan von ihm. Vielleicht will er ja nur schmusen.“, meinte der Braunhaarige, und griff nach dem nächsten Zettel, den Chazz ihm schon hingelegt hatte, und wieder nach dem Telefon. „Na, dann wollen wir doch mal hören, ob unser Zane denn Interesse an unserem Atti hat.“ Er grinste, tippte die Nummer ein und wartete wieder. Diesmal dauerte es schon etwas länger, doch trotzdem nahm niemand ab. Jaden griff nach Chazz‘ Handgelenk, und drehte das Zifferblatt der Uhr zu sich. Naja, halb zwölf. Schlafen konnte da wohl schlecht noch einer, und das traute er auch höchstens Syrus zu. Er verzog den Mund und legte auf. „Geht keiner ran.“ „Kann man nichts machen, dann versuchen wir es später nochmal bei ihnen. Dann ruf jetzt Bastion an.“ Chazz hielt ihm eine weitere Karte entgegen. Einen Herzschlag lang sah Jaden Chazz direkt in die Augen. „Was?“ Keine Antwort. Stumm wählte Jaden zum dritten Mal eine Nummer ein, und wartete darauf, das jemand abnahm. „Jaden Yuuki hier... Ja, hi Bastion. Es geht um das Treffen in den Ferien ... Oh, äh, das ist aber schön für dich, ja ... ähm, dann, wann hättest du sonst Zeit?“ Er trommelte irgendwie ungeduldig auf dem Tisch rum. „Gar nicht? ... Das... ähm nein, geht schon in Ordnung, ist nur Schade Bastion. ... Okay, ja, ist wirklich nicht schlimm. Vielleicht beim nächsten Mal. ... Ist gut. Wir sehen uns dann, schöne Ferien noch. ... Ja, tu ich. Bye.“ Jaden knallte das Telefon auf den Tisch. „Er kann nicht. Er hat jetzt eine Freundin. Päh.“, erklärte er patzig, und stand auf. Als er die Treppen hoch lief, sah ihm Chazz nur stutzend nach. ~Freundin?~ Doch als Jaden nach zehn Minuten nicht zurückkehrte, und Chazz langsam genug für einen halben Pullover von Yuisas Haaren überall hängen hatte, stand er auf und lief ihm hinterher. Natürlich war Yuisa ihm auf den Fersen. Der Kater tapste munter zwischen Chazz Beine hindurch, und erreichte mit einem kleinen Sprint die Tür des Freizeitzimmers. Chazz fragte sich etwas unsicher, ob der Kater nun meinte, dass Jaden da drin war, oder nur selbst erkunden wollte. Jaden lehnte an der Balkontür, als Chazz die leicht Tür öffnete. „Komm ruhig rein.“, hörte er die Stimme den Kleineren. Der Ältere trat ganz ein, und bevor er die Tür schließen konnte, musste Yuisa sich natürlich noch durch quetschen. Er sprang fast zielstrebig auf den Hocker des Flügels, und begann sich eifrig zu putzen. „Was machst du?“, fragte Chazz. Er trat neben Jaden, der mit dem Finger an der Wand entlang fuhr. Einige Punkten waren auf die Tapete gezeichnet, und mit Datum und Größen gekennzeichnet. Schnell erkannte Chazz, dass es sich wohl um einer der berühmten Messlatten für die Kinder des Hauses ging. Er konnte von unten her die Daten lesen, und mit jeden Blick weiter nach oben sah er, wie schnell Jaden gewachsen war. Für so etwas hätte man bei ihm zu Hause keine Tapete bemalt. „Nichts.“, flüsterte Jaden. Aber Chazz erkannte, dass der Junge etwas auf dem Herzen hatte. „Du weißt, dass du mir alles sagen kannst?“ Einen Moment lang, indem Jaden zu ihm blickte, schien er verwirrt, doch er fing sich wieder, schüttelte den Kopf leicht und lächelte milde. „Doch, natürlich.“ „Na siehst du.“ Die Sonne schien sanft in das Zimmer, nachdem eine Wolkenphase vorüber zog, und brachte Jadens braunes Haar zum leuchten. „...Es ist nur...“, wollte der Junge beginnen, stockte jedoch. Und da Chazz es zu untaktvoll hielt, ihm jedes bisschen aus der Nase zu ziehen, begnügte er sich ihn nur anzulächeln und sich in Geduld zu üben. Der Kleinere seufzte widerwillig. „Ich weiß nicht, ob du das verstehst.“ „Dann versuch mir zu zeigen, wie man es versteht.“, wisperte Chazz sanft, und ohne es wirklich zu realisieren, lag Jaden ihm schon im Arm. „Ich glaub ich hab Mist gebaut.“, schoss es Jaden über die Lippen. Es klang als würde ein vierjähriger der Mutter beichten, das letzte Stück Kuchen gegessen zu haben. Unbeholfen, weil er immernoch etwas überrascht war, strich Chazz Jaden über den Rücken. „Was ist denn los?“ Er hätte es doch bemerkt, hätte Jaden was angestellt, oder? „Hast du... hast du die Blicke der beiden gesehen?“ „...Ja.“ Chazz wusste sofort, dass es um Maia und Shawn ging. „...Sie waren so sauer... und ich glaube sogar, Maia hat Angst vor mir gehabt... Sie haben kein Wort gesagt, und mich nur angesehen, wenn sie dachten ich würde es nicht merken! ... Und jetzt bin ich deshalb sogar sauer auf Bastion gewesen, obwohl ich mich doch für ihn freuen sollte... Nur wegen diesem bescheuerten Treffen...“ Er schien seinen Kopf vor der Außenwelt verstecken und in Chazz‘ Hemd vergraben zu wollen. „Ach... mach dir keinen Kopf darum. Du bist verwirrt, genauso wie du es gestern warst. Und in ein paar Tagen ist die Sache völlig vergessen, dann wird alles so sein wie vorher. Hör auf dir solche Gedanken zu machen, okay? ... Mach dir keinen Stress wegen Nichtigkeiten. Das legt sich wieder, vertrau mir. Ich kenne das...“ Er drückte Jaden noch einmal fest an sich, und schob ihn dann sanft wieder auf eine Armeslänge Abstand zurück. „Tust du das?“ „Ach Chazz.... Danke.“, nuschelte Jaden, und als sich ein roter Schimmer in seinem Gesicht abzeichnete, war Chazz zufrieden. Also konnte er auch sogar wieder an andere Dinge denken. Also würde er auch tun, was besser für ihn wäre – sich eben keinen Kopf drum machen. „Gut. Und jetzt rufen wir nochmal bei Zane und Syrus an. Ich will endlich wissen, wer kommt. Du nicht?“ Chazz grinste, und auch Jaden bekam ein ordentliches Lächeln ins Gesicht gezaubert. Plötzlich miaute Yuisa, und begann ein heftiges Schnurren, sodass beide den Kater ansahen. „Vielleicht reagiert er auf was...“, murmelte Chazz. „Auf Liebe vielleicht...?“, sagte Jaden nachdenklich, und schlug sich wie vom Blitz getroffen die Hand vor den Mund. Das tat weh... Schnellen Schrittes lief Jaden vor, die Treppen runter in die Küche. Wieder blieb Chazz mit dem Kater alleine. „Scheint, als würde ich recht behalten.“, lächelte er geheimnisvoll. „Komm Yuisa, ich will dich hier nicht einsperren.“ Als hätte der Kater die Anweisung verstanden, sprang er von seinem Sitzplatz und schlug den Weg ein, den Jaden vorgegangen war. Zufrieden folgte dem Beispiel auch Chazz. Es war schon lange dunkel, als Jaden und Chazz immernoch im Wohnzimmer saßen, und sich unterhielten, wobei der Fernseher nur nebenbei lief, und nicht wirklich beachtet wurde. Yuisa schien sich nach Jaden nun einen wirklichen Narren an Chazz gefressen zu haben, denn der Kater hatte sich auf den Schoß des Schwarzhaarigen gepflanzt, und schien so fest zu schlafen, dass man schon annehmen könnte, er atmete nur noch, weil er die Kontrolle über seinen Liegeplatz nie mehr im Leben verlieren wollte. „Irgendwie schlafen mir langsam die Beine ein...“, grinste Chazz schief. Er saß am Rand der Couch, und Jaden hatte sich auf dem Rest der Couch längst gelegt, um Yuisa am Bauch kraulen zu können. Zufrieden brummte der Kater, bewegte sich aber nicht. Jaden kicherte. „Yuisa sieht nicht so aus, als würde er dich die nächsten Stunden gehen lassen wollen...“ „Dann schmeiß ich ihn halt runter.“ Beide lachten, und Yuisa stellte sein weißes Ohr aufrecht, worauf sie noch mehr lachen mussten. Es herrschte gute Stimmung – man hatte Syrus und Zane endlich erreichen können, und tatsächlich hatte Zane nach Atticus gefragt. Und Alexis und Syrus hätten auch so kommen können. Naja, das war jedenfalls geklärt. Am Freitag vor der Mitte der Ferien würden die vier ankommen, und bis zum Montag Morgen bleiben. Das hieß ganze drei Übernachtungen. Und nicht mal einzukaufen brauchten sie selbst – mit Freude hatten die vier sich dazu bereit erklärt, selbst alles Nötige mitzubringen. Besser hätte es gar nicht sein können. Jaden gähnte müde. Es war kurz vor elf, eigentlich eine Zeit, in der Jaden hochging zum schlafen, doch irgendwie wollte er nicht. War doch interessant zu beobachten, was Yuisa tat. ... Oder ob das nicht eher ein Vorwand war, um weiter bei Chazz bleiben zu können? Natürlich musste Jaden bei dem Gedanken wieder rot anlaufen, aber er hatte sich dran gewöhnt. Er war halt unverbesserlich. Gedanklich seufzte er. Der Braunhaarige hatte fast das glühende Verlangen, Chazz wieder Klavier spielen zu hören... aber er wollte den Älteren damit nicht nerven. Vor allem zu so einer Uhrzeit... Gedankenverloren begann er die Melodie des Stückes zu summen, dass Chazz im beim letzten Mal vorgespielt hatte. Er erinnerte sich an jede Note, obwohl er das Stück zugleich nie im Leben hätte spielen können. Ein Kichern holte ihn in die Wirklichkeit zurück, und sofort verstummte er. Chazz lächelte ihn an. „Du bist gut.“ „Was? Wofür?“ „Ach Jaden...“ Er wuschelte dem Jüngeren liebevoll durchs Haar. „Was denn? Wofür bin ich gut?“, wollte er dennoch beharrlich wissen. Wieder lachte Chazz. „Hm, man könnte sagen...“ Plötzlich war es um sie herum dunkel. Erst jetzt bemerkten sie, dass es wirklich schon so spät war, und nur noch der Fernseher sein gemütliches Licht ausgestrahlt hatte, was jetzt aber verloschen war. „Nee, oder?“, stöhnte Jaden. „Das ist doch ein Witz...“ „Ich fürchte... nicht. Stromausfall.“ „So ein Müll!“, fauchte Jaden in die Dunkelheit. „Warum immer ich...?“ „Bist du alleine oder was?“ „Äh, nein, tut mir Leid.... nur, du weißt ja...“ Halt! Moment! Er wusste eben nicht – denn solange Chazz doch bei ihm war, gab es nichts zu fürchten... eher sogar noch im Gegenteil... Und das hieß...? „Und was jetzt? Sollen wir schlafen gehen?“, kam Chazz Stimme neben ihm aus der Dunkelheit. Innerlich seufzte Jaden wieder. Das war nicht ganz, was er wollte, aber jede andere Reaktion außer Zustimmung würde vielleicht etwas wie Misstrauen hervorrufen... „Ich weiß, was ich mache.“, flüsterte Jaden. „Aber ich glaube du gehst eher schlafen.“ „Was soll das denn heißen?“ „Ich gehe Schwimmen.“ „Was denn? Jetzt?!“ „Japp. Genau jetzt.“ Nach wenigen Sekunden hörte er, dass Chazz leise lachte: „Und dann glaubst du, ich geh schlafen? Dass lass ich mir doch nicht entgehen.“ Jetzt schluckte Jaden. Chazz empfand es sogar noch als spannendes Erlebnis im Dunkeln schwimmen zu gehen? Und der Unterton in der Stimme des Schwarzhaarigen hatte ihm auch nicht ganz entsprochen... Aber jetzt gab es kein Zurück mehr! Jaden raffte sich auf, und da er den Kater bereits stundenlang verwöhnt hatte, erlaubte er es sich jetzt, ins Dunkle zu greifen, den Kater wirklich zu erwischen, und ihn laufen zu lassen. Er hörte die Tapse der Pfoten, und als sie außer Reichweite ihres Weges erschienen, lief Jaden zur Wohnzimmertür. Naja, soweit gings ohne Licht ja noch. Dennoch prüfte er kurz den Schalter, um zu sehen, ob nicht vielleicht nur der Fernseher einen Kurzschluss bekommen hatte. Fehlanzeige. Es schien wirklich ein Stromausfall zu sein... „Komm, wenn du mit willst. Ich hab keine Lust alleine durch das Haus zu laufen.“ Ein normaler Chazz hätte jetzt gewitzelt, dass der Kleinere doch schon seit er denken könnte hier wohnen würde, und selbst blind noch hätte alles finden müssen, doch dieser Chazz erhob sich nur, versuchte schnellstens das Prickeln aus den eingeschlafenen Beinen zu bekommen, schloß zu Jaden auf und ergriff ohne ein weiteres Wort fest dessen Hand. „Ich bin da.“ Stumm gingen sie die Treppe hoch, und im Flur vor ihren Zimmern blieben sie stehen. „Umziehen kannst du dich alleine?“ Jaden entging der neckende Unterton der Stimme seinen Freundes nicht. „Wenn ich Hilfe brauche, rufe ich.“, gab er nur ebenso frech zurück. Nachdem sie sich in ihren Zimmern befanden, seufzten beide gleichzeitig. Irgendwie bereuten beide gerade den Entschluss gefasst zu haben, jetzt noch schwimmen zu gehen. Aber nicht nur weil sie doch schon müder waren, als sie eigentlich gedacht hatten, sondern weil Chazz Angst hatte, überhoben zu reagieren. Er konnte nicht sagen wieso, aber er hatte ein wohltuendes Flattern im Bauch. Jaden ging es ähnlich, und eigentlich hatte auch er Angst – was sollte er machen, wenn Chazz schließlich doch genug von seiner Zuneigung mitbekommen hatte, und nun alles auf eine Karte setzte? Beide waren sich sicher, am nächsten Tag wieder in eisiges Schweigen zu verfallen, sollte etwas in der Art passieren. Und das wollten sie einfach nicht. Schließlich standen sie im Garten. Von dieser Seite des Hauses sah man den Mond, dessen Licht vorhin nicht ins Wohnzimmer gedrungen war, stark und hell leuchten. Man sah alles. Der Himmel war klar, Millionen von Sternen blinken am Himmel – es war kein Anzeichen eines Gewitters zu sehen, dass den Stromausfall verursacht hätte haben können. Es musste etwas anderes gewesen sein... Jaden fragte nicht mal nach Musik. Er ließ seinen Körper in das Wasser gleiten, und schrie dabei leicht auf. Es war doch kälter, als er gedacht hatte. „Warm?“, fragte Chazz grinsend. „Probier’s aus, vielleicht verbrühst du dich ja.“, meinte Jaden und tauchte Unterwasser, während Chazz ebenfalls das Becken betrat. Er hätte es zwar nicht zugegeben, aber auch ihm war es eigentlich wirklich zu kalt. Es erschien ihm wie eine Ewigkeit, ehe Jaden wieder auftauchte, und den Kopf schüttelte, und ihn dabei nass spritzte. „Hey...!“, grinste Chazz spielend böse. „Ach komm, als ob du nicht schon nass wärst.“ „Ist trotzdem kein Grund...“, wollte Chazz gerade anführen, da flog ihm eine mächtige Portion Wasser ins Gesicht, und es war so erschreckend kalt, dass er doch aufschrie. Jaden amüsierte sich köstlich und lachte. Doch das Lachen verging ihm, und wurde auch in ein Aufschreien verwandelt, als er seine Wasserladung abbekam. „Boah, das kriegst du zurück!“, rief der Braunhaarige fröhlich aus, und ähnlich wie beim letzten Mal entwickelte sich ein angenehmer Poolbesuch mit Wasserschlacht. Sie konnten es einfach nicht lassen... Wasserfontäne um Wasserfontäne flog durch die Lüfte, erweckten wegen ihrer Kälte Aufschreie und Racheversprechen, die alle natürlich im Spaß gerufen wurden. Schließlich waren sie keine Sekunde mehr als dreißig Zentimeter voneinander entfernt, und versuchten mit größter Freude, den anderen Unterwasser zudrücken, was jedoch keiner, falls er es hatte einbüßen müssen, lange auf sich sitzen ließ. Beim finalen Manöver schließlich wollte Chazz Jaden hinab drücken, doch der Braunhaarige machte ihm einen Strich durch die Rechnung, und riss alles herum, buchstäblich. Chazz fiel mit dem Rücken ins Wasser, riss den Jüngeren jedoch mit. Als Beide wieder auftauchten, waren sie am Beckenrand und hielten sich gegenseitig fest. Aus dem an Anfang noch neckischen Blick, der die Schlacht beherrscht hatte, wurde ein nachdenklicher, als sich ihre Blicke trafen. Beide wussten, würden sie sich jetzt nicht voneinander lösen, würde etwas entscheidendes für ihre Freundschaft passieren. Doch sie konnten sich einfach nicht voneinander weg bewegen. Ihre Muskeln waren paralysiert, ihre Gedanken wie gefroren, und nur ihre neuen Blicke sagten die Worte, nein, die unbeschreiblichen Massen an magischen Worten, die sie nie ihm Leben hätten sagen können. Schon allein, weil ihr Leben vielleicht nie dafür ausgereicht hätte, weil das, was sie fühlten, einfach unbeschreiblich war. Jaden traute sich nicht, zu blinzeln. Er war wie hypnotisiert, von Chazz eingenommen. Er versank in den dunklen Augen, die in dem Mondschein noch dunkler und magischer auf ihn wirkten, und betrachtete jede Feinheit seiner Gesichtszüge so genau, dass sie sich in sein Bewusstsein prägten, als würde er ihn das letzte Mal sehen. ~Chazz...~ Chazz ging es nicht anders. Er verfolgte jeden Wassertropfen, der von Jadens nassen Haaren über sein Gesicht lief, sah die wunderschöne Klarheit in Jadens glänzenden Augen, die gebräunte Haut, die der Mond zum Leuchten brachte und die Haare zu Kupfer schmelzen ließ. ~Was machst du nur mit mir...?~ Langsam legte Chazz seine Hand auf Jadens Wange, und strich mit dem Daumen über die weiche, feuchte Haut. Unmerklich legte Jaden den Kopf leicht in den Nacken, und lehnte sich nach vorne, bis er den warmen Atem des Älteren auf seinen Lippen prickeln fühlte. Mit der Hand hob er das Kinn des anderen an, schloss die Augen, bis ihre Lippen miteinander verschmolzen. Der schwarzhaarige Junge wanderte mit seinen Fingerspitzen über den Hals des Jüngeren, der mit seiner Hand die Brust des anderen erforschte. Im seidigen Rausch ihrer Gefühle traten sie enger aneinander, öffneten ihre Lippen bis sich ihre Zungen in einem feurigen Kampf verflochten, und gaben sich dem anderen hin. Ein elektrisierender Impuls folgte dem anderen, schoss durch ihre Körper und machte sie noch benebelter. Ein Flirren vor den geschlossenen Augen, die Wärme des anderen in sich aufsteigend, hörten sich nichts mehr um sich herum, und vergaßen sämtliches um sie. Bis... ~*~ Kommi nich vergessen xD Und während des Wartens aufs Achte Kapitel hier etwas Feines *gg* http://webchat.animexx.onlinewelten.com/onlineclub-rpg.phtml?modus=beschreibung&rpg=134774 NEU: Die Namen bis zum fünften kapitel sind gewählt! Weiter gehts! Schickt mir eure Namen für die nächsten von Kapitel 6 an per ENS! ^^ Kapitel 8: ----------- (LESEN xD) Hey ho ^^ Ich glaube (naja, ich weiß es eigentlich aus euren Kommies xD) dass ihr unbedingt wissen wolltet, was aus dem "Bis..." am Ende des letzten Kapitels geworden ist xD *looool* Naja, hier ist die Antwort. ^^ Ich glaube, ihr werdet überrascht sein, was in dem Kapitel alles passiert o.o Bevor ihr mich killt - ich hab einen Plan xD Wie immer *lol* Also alles passiert aus einem bestimmten Grund ^^ Ihr werdet schon sehen xD Naja, aber ihr denkt doch nicht, dass ich wirklich auf der langweiligen Ferienspur bleibe? Ich könnte, (klar), noch zehn Wochen mit den beiden beschreiben, so viele Ideen habe ich eigentlich. Aber dass hier ist mein letztes Werk zu den beiden... da wird was anderes draus xD Falls danach noch was kommt, glaube ich ist das eher zu Naruto ^^° Dann könnt ihr ja auch mal reinschauen xD (oh gott ich schreib so viel dass klingt für euch nach Ende, oder? xD keine Angst, das Ende von You belong to me ist noch lange nicht in sicht!! xD Jedenfalls für euch nicht *lol*) Ich muss euch sagen ich werde für die nächsten Kapitel etwas länger brauchen (so wie bis zum achten vielleicht) weil ich noch im Klausurstress stecke, noch ein paar Geschenke für meine ReilaLiail machen muss, und noch an meinemn Buch rumschreiben will x.x ojeeee *sfz* Also nich wundern, jaah? xD"" ÜBRIGENS: Ich will euch mal darauf aufmerksam machen, dass ich immernoch Kapitelnamen suche ^^ Für das sechste, siebte und achte (also dieses) Kapitel! ^^ Schickt mir einfach ne ENS wenn ihr ne Idee habt ^^ Vielen Dank für die anderen Namen an Autumn ^___^ *knuddel* Und naja.... Chazz ist ziemlich am Ende mal etwas... "ausführlicher" beschrieben xD wisst ihr was? Ich wäre die glücklichste Ja*zz Autorin der Welt, würde ihn mal jemand so zeichnen *sabba* xD Naja, ich glaube da müsst ihr richtig viel Fantasie reinbringen xD *lol* Der Arme Chazz ^^ Wer mich erschlagen will, wegen dem, was ihm in diesem Kapitel passiert, bitte tuts nach dem Ende von You belong to me xD dann könnt ihr mich für alles schlagen und schalten, was ich je verbrochen habe xD *loooool* xD ~*~ 8. Kap. ~*~ Unbeschreiblicher Schmerz. Spitzen wie Messer. Zerfetzte Haut. Blut... „AAAAAAH!!“ Perplex sprang und fiel Jaden ein Stück von Chazz zurück, der sein Gesicht zu einer Maske verzerrt hatte. Der Ältere verrenkte den Hals, und hinter seinem Rücken schoß ein schwarzer Schatten davon, rutschte am Beckenrand aus und landete im Wasser. „Yuisa...?“, flüsterte der Kleinere verwirrt. „Verfluchte Katze!! Ich glaub’s nicht!“ Die Worte ignorierend war Jaden schnell bei dem Kater, und fischte ihn aus dem Pool. Der Kater heulte auf, war verstört und sprang dem Jungen aus den Armen. „...Bin ich ein Kratzbaum oder was...? Argh...“ Der Braunhaarige drehte sich um. „Guck dir mal an, was er mir angetan hat!!“ Jadens Miene war unberührt. Auf Chazz‘ Rücken zogen sich lange Kratzspuren hinunter, die bluteten. Der Jüngere seufzte laut. „Er ist halt unromantisch. Was erwartest du?“ „Vorhin hat er aber nicht so unromantisch reagiert!“, zischte Chazz. Etwas trostlos lächelte Jaden. „Gehen wir rein. Mir ist kalt.“ In diesem Moment wusste Chazz, dass er Jaden wieder verletzt hatte. Wie hatte er das auch nur tun können? Er hatte ihn geküsst... erster Fehler! Und ihn dann auch noch so unwirsch weggestoßen... zweiter Fehler. Aber nur wegen diesem dummen Kater... Er hätte sich ohrfeigen können. Trotzdem gingen sie rein, trockneten sich ab und zogen sich in ihren Zimmern um. Als Jaden etwa schon fünf Minuten im Bett lag, klopfte es plötzlich. „Komm rein.“, sagte er überrascht, aber leise. Die Tür ging auf, und Chazz kam rein. „Hey.“, sagte er leise, und kam ans Bett. Jaden setzte sich auf. „Was ist?“ Chazz senkte leicht den Kopf und grinste. „Ich hab eine Idee.“ Jaden hob eine Augenbraue. „Welche?“ „Wenn ich heute Nacht bei dir schlafen kann, lass ich mir die Haare grün färben.“ Er grinste verschwörerisch, als Jaden die Kinnlade runter klappte. „Was willst du machen?!“ Diese Aussage bezog sich auf beide Teile des offensichtlichen Angebotes. „Wenn du mir erlaubst, heute Nacht bei dir im Bett zu schlafen, färbe ich mir die Haare grün.“ „Sag mal spinnst du?“, fragte Jaden forsch und setzte sich auf die Knie. Sein Blick funkelte im Halblicht mehr, als er es im Hellen hätte tun können. „Niemals.“ Chazz‘ Grinsen erstarb für keinen Moment. Er war sich sicher. „Außerdem hast du mir erst... erst heute morgen gesagt, dass du deine Haare so liebst! Und Grün würde dir nicht stehen!!“ Wie ein Kleinkind zog Jaden einen Schmollmund, was Chazz zum lachen brachte. „Das hab ich dir nicht gesagt.“ Der Kleinere bekam geweitete Augen, und senkte den Blick. Das hatte Chazz tatsächlich nicht gesagt... das hatte er selbst am Morgen gedacht, als er Chazz nach seiner Dusche gesehen hatte. Er war unendlich dankbar, dass Chazz nicht sehen konnte, wie rot er wurde… „Na und? Ist doch egal. Es würde dir trotzdem nicht stehen.“, nuschelte er zu seiner Verteidigung. „Egal.“ Chazz grinste munter und legte sich einfach neben Jaden auf das Bett, der laut seufzte und sich weg drehte. Nach wenigen Sekunden war es still, doch das Schweigen dauerte Minuten. Schließlich griff sich Chazz einfach den nötigen Mut zusammen, lehnte sich an den Kleineren und frage so einfühlsam wie er es nur konnte: „Was ist denn los? Was hab ich gemacht?“ „Nichts.“, gab Jaden wieder genuschelt zurück. „…Es war keine Absicht.“, sagte der Schwarzhaarige unvermittelt. „Ich hab mich bloß erschrecken lassen. Ich wollte das nicht…“ Nach einem kurzen Moment drehte Jaden sich in seinen Armen zu ihm um. „Das weiß ich doch. Mir wäre dasselbe passiert.“ Zwar sah Chazz es nicht, doch er wusste dass der Braunhaarige lächelte. „Aber…“, Jaden legte sich näher an den Älteren und schmiegte sich an seine Brust, „ich kann nicht leugnen, dass ich es mir anders vorgestellt hab.“ Mit einer sanften Bewegung fuhr Chazz Jaden übers Haar, und küsste ihn sanft auf die Stirn. „Ich kann es leider… nicht mehr ändern. Tut mir Leid.“ „Versuchen wir es morgen einfach noch mal.“ Der Braunhaarige nuschelte nur vor sich hin, bevor er langsam einschlief. Chazz schloss seine Arme um ihn und tat es ihm gleich. Als Jaden am folgenden Morgen langsam erwachte, stieg ihm sofort der süße Geruch von Honig in die Nase. Mit langsamen Bewegungen rekelte er sich in der warmen Decke, ehe er realisierte, dass es überhaupt keine Decke war, die ihn so fest umschloss. Vorsichtig öffnete Jaden die Augen, und stieß einen kurzen, schrillen Schrei aus. „Nein...“, jammerte er, als er erkannte dass er nicht träumte. Chazz hatte ihn fest umklammert, und Abhauen unmöglich gemacht! ~Tu mir das nicht an...~, dachte der Jüngere nur, setzte sich halb auf, und stieß sofort ein Seufzen aus. Also gut, von rechts wurde er von Chazz festgehalten, und links lag Yuisa. Wie auch immer der Kater ins Zimmer gekommen war... „Was mach ich denn jetzt?“, wisperte der Braunhaarige und ließ sich wieder zurück in die Kissen sinken. Es war schon hell, und durch das Fenster schienen die Sonnenstrahlen auf den Parkettboden des großen Zimmers. Mit einem Seitenblick auf den Wecker auf dem Schreibtisch wurde Jaden noch niedergeschlagener. Erst kurz nach halb Sieben! Wenn er Chazz jetzt aufwecken würde, würde ihm sein schöner Kopf bestimmt nicht mehr lange erhalten bleiben. Keine schöne Vorstellung. ~Man...~, stöhnte Jaden in Gedanken, ~warum müssen seine Haare so gut nach Honig riechen...? Da kann man doch nur Hunger bekommen... ~ Unwillkürlich sah er auf den schlafenden Chazz mit seinen verstrubbelten dunklen Haaren. Jaden liebte diese Farbe, so dunkel, man könnte meinen es war schwarz, und das war es doch nicht. Jaden hatte keinen Namen für diese Farbe, aber das war ihm auch egal. Er würde nicht zulassen, dass Grün sie verunstalten würde. Plötzlich fing der Ältere sich an zu regen, ließ Jaden los, flüsterte irgendwas, ehe er sich herum drehte und *Bong!* auf dem Boden landete. Jaden brach in heilloses Gekicher aus, als Yuisa erschreckt von dem Geräusch dasselbe Unterfangen gelang. Schon nach wenigen Sekunden standen ihm die Tränen in den Augen, und er musste sich den Bauch halten und zeitweise um Luft ringen. „Ha ha ha, oh Gott... Ha ha ha!“ *Bamm!*, traf ihn ein Kissen mitten ins Gesicht, dich sein Lachen wurde nicht unterbrochen. Prompt folgten die nächsten Kissen, bis die Wurfgeschosse ausgegangen waren, und sich jemand auf Jaden schmiss. Der Kleinere landete auf dem Rücken, lachte immernoch, und sah einem fies grinsenden Chazz ins Gesicht. „Was erheitert dich so, Liebling?“ Jadens Gesicht war purpurrot, als sein Lachkrampf so abrupt endete wie er angefangen hatte. „Nichts“, brachte er nur heraus. „Wirklich? Das kam mir aber gerade ganz anders vor, Süßer.“ Chazz‘ Gesicht kam Jadens gefährlich näher. „Willst du deine Aussage nicht nochmal revidieren?“ Verbissen schüttelte Jaden nochmals den Kopf, und Chazz sah mit Genugtuung, dass er noch röter geworden war. Seine Brust lag so eng an der des Jüngeren, dass er den schnellen Herzschlag fühlen konnte. „Achja? ... Hm... Der Angeklagte wird für schuldig befunden. So. Und, was machen wir jetzt, Liebling?“ „Äh, Chazz?“, fragte Jaden schnell dazwischen, und versuchte das nervige Stottern in seiner Stimme zu unterdrücken, „Du weißt, dass wir erst halb Sieben haben?“ Einen Moment erstarrte Chazz, ehe er sich wieder gefasst hatte. „Halb Sieben sagst du...?“, er schien nachzudenken, „Na und?“ ~Ich wusste er würde das sagen....~, dachte Jaden nur und schloss die Augen. Vielleicht verstand er das als Zeichen, dass er auf sowas einfach keine Lust hatte, nicht jetzt, schließlich... Plötzlich fühlte er, wie Chazz sein Schlafanzugoberteil aufknöpfte, und langsam begann seine Brust zu küssen. „Chazz!“, rief er empört aus, und setzte sich soweit auf wie es mit den Älteren auf sich hockend ging. Als er sah, dass der Schwarzhaarige nur grinste, ballte er die Fäuste, und sagte klar heraus: „Das bedeutetet Frisör!“ Diesmal erstarrte Chazz wirklich. Seine Augen weiteten sich, und seine Lippen begannen zu zittern. „Nein!“ „Oh doch!“, stellte Jaden mit fester Stimme klar und übertönte das Wimmern des Älteren. Endlich hatte er was, womit er ihn in der Hand hatte! Jadens Röte verflog, und er freute sich so sehr, dass er sich ein Grinsen verkneifen musste. „Das bedeutet Frisör und Grün!“ „Aber du, aber du hast gestern selbst gesagt dass du es nicht willst!“, argumentierte Chazz hoffnungslos, „Wieso solltest du deine Meinung so schnell ändern...?“ „Ich hab halt eben darüber geschlafen. Und deine Klammerattacke hat mir bei der Entscheidung sehr geholfen, muss ich schon sagen.“ Jaden setzte ein ernstes Gesicht auf. „Nein! Nein, nein, nein!!“ „Doch“, sprach Jaden seine Antwort genüsslich langsam aus. Jetzt verkniff er sich sein Grinsen nicht mehr, schob Chazz von sich weg, und sprang aus dem Bett – genau aus Yuisas Schwanz, welcher gerade unter dem Bett gehockt hatte. Das laute Kreischen der Katze ließ Jaden weiter springen, straucheln, bis er sich im Vorhang des Fensters festhielt, allerdings hinfiel und den Gelben Stoff mit sich riß. „Jaden?!“ Sofort stand auch Chazz auf, und lief zu dem gelben Bündel Stoff mit seinem geliebten Inhalt darin. Nach und nach hob er Ecken und Enden des Vorhangs an, bis Jadens wirklich schlecht gelauntes Gesicht zum Vorschein kam. „Frisör.“ Das Wetter in Domino war widerlich für den Sommer. Der Himmel hing grau und verwölbt über der Hafenstadt, und es war unangenehm kalt, sodass niemand mehr wie am Tag davor noch mit einem T-Shirt rumlief. Die Nachrichten meldeten, dass wohl ein unbekanntes Tief vom Meer aus über Domino hereingebrochen wäre, dass nicht von ihren Sensoren und Satellitenbildern erfasst worden wäre. Um kurz nach acht standen die beiden Jungs tatsächlich vor einem Frisörladen. In Jacken. Chazz sah dem Gebäude mulmig entgegen, Jaden verzog keine Miene. Höchstens das Wetter wäre ein Grund gewesen. Wäre man abergläubisch gewesen, hätte man an dieser Stelle ruhig sagen können, so fand er, dass Jemand oben im Himmel schon eine Bedauerungszeremonie für Chazz am organisieren war. Beide gingen schließlich mit gemischten Gefühlen hinein. Es gab ja eh kein Zurück mehr... „Guten Morgen, ihr beiden!“ Eine kein Jahr älter als sie aussehende Friseuse begrüßte die beiden. „Was darf es denn sein?“ Chazz sah sich in dem Laden erstmal prüfend um, während Jaden das Reden übernahm. Sollte er dem hier seine geliebten Haare anvertrauen...? Jaden musste Witze machen. „Mein Freund hier möchte sich gerne die Haare grün färben lassen.“ „Oh...“ Die Friseuse zog Chazz unwillkürlich an sich und fuhr ihm durch die Haare, was ihr mehr als einen skeptischen Blick einbrachte. „Dann müssen wir vorblondieren, sonst sieht man von dem Grün nichts.“ Gleichzeitig öffnete beide Jungen ihren Mund, und sprachen das Gegenteil des anderen aus. Jaden sagte schnell und gewandt Ja, während Chazz fast quiekte als er sein Nein los wurde. Nun blickte die Friseuse beide skeptisch an. „Bist du sicher, dass du die Haare überhaupt gefärbt haben willst?“, fragte sie Chazz. Dieser suchte mit einem Seitenblick Jadens Gesicht, blickte dann wieder zu der Frau und nickte seufzend. „Jaah, bin ich.“ „Gut. Ich bin Jennifer. Setz dich hierhin.“ Sie brachte Chazz zu einem Stuhl vor einer großen Ablage und einem riesigen Spiegel. Jaden setzte sie eine Stuhl daneben, damit er auch ja schön zugucken konnte. Das tat der Braunhaarige auch, selbst die Tatsache dass er verdammt müde war, ignorierte er. Er ließ ohne ein Wort zu verlieren die drei Stunden über sich ergehen, in denen Chazz die Haare gewaschen, gekämmt, und vorblondiert wurde, er alles nochmal ausgewaschen bekam und wie eine Karikatur einer gewissen Duellantin rumlief, und schließlich nach zehn Minuten nochmal mit grün die Haare gemacht bekam, und eine halbe Stunde warten musste. Jetzt konnte Jaden mit gewisser Genugtuung erkennen, dass Chazz sich nicht traute in den Spiegel zu gucken. Allerdings plagte ihn auch etwas das schlechte Gewissen – er selbst hatte nun dafür gesorgt, dass Chazz grüne Haare bekam. Grün! ... Wieso war der ehemals Schwarzhaarige am letzten Abend auch nur auf diese absurde Idee gekommen? Schließlich kam Jennifer wieder, und verkündete: „So, nun können wir die Haare auswaschen, und dann föhnen. Und dann bist du schon fertig." Als die Friseuse Chazz‘ Gesichtsausdruck sah, und dass er nur ein Auge halb geöffnet hatte, fragte sie: „Alles in Ordnung?“ An seiner Stelle winkte Jaden ab: „Jaja, er kann es nur einfach nicht glauben.“ Jennifer glaubte dies wohl auch nicht ganz... Als die beiden Jungs schließlich etwas später aus dem Frisörladen traten, und nur die kleine Einfahrt vom Parkplatz zur Straße runter laufen mussten, blieb Chazz stehen. Jaden bemerkte dies sofort und sah den Älteren an. „Was ist?“ Er sah, dass Chazz den Kopf gesenkt und die Fäuste geballt hatte. Er zitterte. Bei diesen Anblick dachte Jaden natürlich sofort an das schlimmste - war Chazz am heulen? Wegen seinen Haaren?! Der Braunhaarige beugte sich zu dem Älteren hin, wollte gerade ansetzten ihm etwas zuzuflüstern, als ein dumpfer Schlag ihn nach hinten beförderte, und er auf den Boden knallte. „Argh... spinnst du?!“ Chazz sah auf und hielt seine geballte Faust hoch. Sein Blick war... nun ja, leicht belustigt...? „Weißt du was? Ich hab vergessen mir einen Mantel mit Kapuze mitzubringen....“ „Und deswegen schlägst du mich?!“, fuhr Jaden hoch und den Schwarzhaarigen an. „Du hast doch einen Knall ey!“ Leicht gekrümmt vor Schmerz ging Jaden ein Paar Schritte, und versuchte seine Haltung wieder zu bekommen. „Meine Güte, einen Mantel mit Kapuze, als ob es Winter wäre...“ Just in diesem Moment fiel ihm eine Schneeflocke auf die Nase. Er blieb verdutzt stehen. „W-was...?“ Chazz kam neben ihn, den Blick in den dunklen Himmel gerichtet. Die Schneeflocke war nicht allein geblieben, tausende andere flogen in einem leichten Senkflug über die Stadt, bis sie den noch von den Tagen davor aufgewärmten Boden berührten und schmolzen. „Das gibt’s doch nicht... Schnee im Sommer?“ „Vielleicht wirklich ein Tief von der Küste? Das ist schon öfter passiert.“, fragte Chazz als Gegenfrage. „Aber Schnee! Im Hochsommer? Willst du mich verarschen?!“ Mit immernoch großen Augen lief Jaden an die lange Straße, und sah von einer Seite zur anderen. Da es keine Hochhäuser an dieser Straße gab weil sie nicht dicht genug am Zentrum Dominos lag, konnte man den Himmel Kilometer weit sehen. Und überall dasselbe Bild – dunkle Wolken; und Schnee... „Verrückt... Lass uns lieber nach Hause gehen.“, flüsterte er, als Chazz wieder neben ihn kam. „Aber meine Haare!! Alle werden es sehen....“ „Chazz!“, fuhr Jaden ihn an, und sein Blick war mehr als nur streng. „Du schläfst nie wieder in meinem Bett, wenn du noch einmal den Mund aufmachst um über deine Haare zu jammern! Das ist deine eigene Schuld, also komm damit klar! Und im Übrigen bezweifle ich, dass wir einen Menschen sehen, der nicht in den Himmel guckt...“ Mit diesen Worten zog er den Schwarzhaarigen am Ärmel die Straße runter. Jaden hatte tatsächlich recht behalten – Zuhause angekommen, hatten sie keinen Menschen gesehen, der sie angeguckt hatte. Zu Chazz‘ Glück jedenfalls, wie er meinte. Schließlich hätten ja alle ihn anstarren können, und wenn jemand den Princeton erkannt hätte... „Ist doch auch egal, jetzt komm mal runter“, beschwichtigte Jaden, als er den Fernseher anmachte. „Ich will hören was die zu dem Schnee sagen.“ „Jaja...“, murrte es aus dem Flur, und Jaden konnte sich vorstellen, wie Chazz vor dem Spiegel stand und Grimassen zog. „...Und laut dem Dekadenzentrum der Klimaforschung der örtlichen Universität fallen die Temperaturen heute schneller als je zuvor an einem Tag in Domino. Und der Rekord der Tieftemperatur ist auch gebrochen, höre ich gerade, Moment...“ Der Nachrichtensprecher des Sonderjournals das lief bekam ein neues Blatt auf den Tisch gegeben, und man merkte, wie sein Atem stockte. Er flüsterte nur, aber jeder Zuschauer musste es verstanden haben: „Ist das wahr?! Das kann nicht sein! Draußen ist es doch keine –3° Celsius?!“ Die geweiteten Augen nach ein paar Sekunden sprachen für sich. Doch anstatt dies zu verkünden, sagte er nur: „Die Tieftemperatur wurde um 12 Grad unterschritten. Der alte Rekord ergeht aus dem Jahre 1889, als das Klimainstitut dieser Tage gegrün-...“ „Lügner. Als ob die das nicht mitbekommen...“, sagte Jaden säuerlich und dachte an alle Zuschauer die diesen Bericht außer ihm verfolgten, und schaltete um. Der nächste Sender den er fand, und über dieses Thema berichtete, war eigentlich ein 24-Stunden-Horoskop- und Tarotlegesender. Aber heute rannte eine ziemlich aufgeregte Frau im Studio hin und her, hielt ihre Unglückskarten in die Kamera und schrie etwas von Weltuntergang... Ein paar Programme, gefakte Nachrichten und Weltuntergangstories weiter schaltete der Braunhaarige entnervt den Fernseher ab. „Die wissen einfach nicht, was los ist. Deshalb machen die so ein Tara.“ „Sie haben keine Ahnung, was sie sagen sollen...“, flüstere Jaden zustimmend, als Chazz sich neben ihn setzte. „Aber warum Schnee? Das will mir nicht in den Kopf. Es müsste eigentlich auch viel zu warm dafür sein. Aber draußen ist es bestimmt keine –3° Celsius!“ „Reg dich doch nicht auf...“ „Ich reg mich nicht auf“, Erklärte Jaden, „ich versuch nur mir das zu erklären.“ Chazz schüttelte den Kopf. „Kannst du aber nicht. Also lass es.“ Jaden seufzte. „Ich bin voll müde... eben wäre ich beinahe eingeschlafen, als die an deine Haaren rumgefummelt hat.“ Nach einer kurzen Zeit des Schweigens wandte Jaden sich zu dem Schwarzhaarigen, und erstarrte. Jetzt sah er ihn erst richtig an. Und es lag gewiss nicht an dem fast tödlichen Blick aufgrund des Themas, das er angeschlagen hatte, dass ihm ganz anders wurde. Chazz hatte sich auch umgezogen, und nicht nur vor dem Spiegel rum gejammert. Er hatte sich dunkle, ziemlich eng sitzende Hosen angezogen, und ein schwarzes Hemd, dass er wahrscheinlich nicht mal versucht hatte, zuzuknöpfen. Und dazu die Haare, die ihm in diesem Moment verdammt gut standen... Sofort belegte ein leichter rötlicher Schimmer Jadens Gesicht. ~Oh Gott~, fluchte er in Gedanken und wandte schnellstens seinen Blick ab, ~sieht er gut aus...~ „Weißt du was?“, hörte er plötzlich Chazz Stimme direkt an seinem Ohr flüstern. „Nein!“, quietschte Jaden zu eifrig und etwas zu schnell, doch ungestört davon legte Chazz seine Hände um Jadens Bauch und lehnte sich an seine Schulter. „Heute morgen hab ich nicht weiter gemacht, weil du mir mit den Haaren gedroht hast...“ „U-und?“ Selber Tonfall wie davor. Jaden war noch eine Spur röter geworden. „Jetzt kannst du mir damit nicht mehr drohen, und ich kann mit dir machen, was ich will...“ Bei diesen Worten legte sich ein Schauer über Jaden und er bekam eine Gänsehaut. „Mit mir machen, was du willst??“, wiederholte er unsicher. „Hm...“, bestätigte Chazz, und küsste Jaden sanft auf den Hals. Unwillkürlich zuckte der Kleinere zusammen, ohne es zu wollen, und er hielt inne. „Was ist los?“ „Nichts“, kam es leise von dem Braunhaarigen zurück. „Überhaupt nichts?“, fragte Chazz, und ließ von Jaden ab. „Willst du das nicht?“ Es war schwierig, die richtigen Worte ihm gegenüber zu finden, ohne Jaden dabei in die Augen sehen zu können. Jaden schluckte. Was sollte er denn jetzt sagen? Er wusste doch, dass er dem Schwarzhaarigen nicht abgeneigt war, dass konnte ja schlecht sein, das war ihm soweit spätestens nach der letzten Nacht klar geworden. Er würde bestimmt nicht in den Armen von jemanden schlafen, ohne... naja, ohne Hintergedanken schon, aber bestimmt nicht ohne diesen dann schon etwas mehr zu mögen, als normal. Und eigentlich war er sich sicher, dass er Chazz mehr mochte als normal, aber er wusste nicht bis zu welchem Punkt das ging. Sie hatten sich geküsst... „Ich bin oben.“ Jaden fühlte, wie Chazz aufstand, und kurze Zeit später auch die Treppe hochging. Als seine Tür dann zufiel, wusste er, dass er falsch gehandelt hatte. „Verdammt!“ Und noch ein letztes: MEGAMÄßIGEN DANK AN ALLE MEINE KOMMISCHREIBER!!!! >O< Ohne euch wäre ich nicht so weit ^___^ *alle knuddel* Apropos - vergesst nicht, ein Kommi zu diesem Kapitel zu schreiben xD Könnte sein, dass ihr es nötig habt *fg* oder nicht? xD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)