Crossfire - Die Stadt der Diebe von Picco-der-Teufel (Vision of Escaflowne - Story) ================================================================================ Kapitel 29: Suche nach Exkarnus ------------------------------- Währenddessen bei Varno, dem kleinen Prinzen. Er hockte strampelt am See und ging seinen Gedanken nach. Noch immer hatte er das Bild eines schwarzen Drachens vor sich. Wütend peitschte er durch die Luft und sein zorniger Blick schweifte über die Menschenmassen. „Wer er wohl sein mag?“, fragte sich Varno und schloss die Augen. Der Wind zog warm übers Land und machte die Welt kuschelig. Die Grashalme richteten sich mit dem vorüberzeihenden Unsichtbaren. Die Tiere des Waldes grasten ruhig. Varno sah hinauf zum Himmel und machte sich immer noch Gedanken über dieses Geschöpf. Er konnte ihn einfach nicht vergessen. Anmutig und voller Stärker, so einen Drachen sah man nicht alle Tage. Seinen Namen, wie gerne wüsste er ihn. Dann hörte er ein leises Knacken. Er schreckte nicht hoch, auch weglaufen wollte er nicht. Nur gelangweilt meinte er dann: „Xen. Wie heißt dieser schwarzer Drache?“ – „Du meinst den Drachen den du mir beschrieben hast?“ – „Genau den! Er war sehr anbetungswürdig. So eine Macht habe ich schon lange nicht mehr gesehen!“ – „Ich kenne die Namen der Drachendynastie leider nicht. Aber dein Vater hat ein Register von ihnen angelegt. Bei ihm solltest du dich mal erkunden. Er kann dir gewiss weiterhelfen.“ – „Was meinst du Xen, wenn ich erst mal einen Drachen habe, werde ich dann noch stärker, als meine Mutter sein?“ – „Ganz bestimmt! Aber denk dran, ein guter König wirst du nur, wenn du auch das Herz dazu hast!“ – „Das werde ich ganz sicher haben. Duhu, Xen?“ – „Was gibt’s denn, Varno?“ – „Du hast doch auch einen Drachen! Wie hast du ihn denn kennen gelernt?“ – „Das war ein dummer Zufall! Ich war total ungeschickt und bin in die Höhle reingeschlittert. Alles andere hat sich von alleine erledigt.“ – „Hoffentlich bekomm ich diesen schwarzen Drachen! Ich will keinen anderen Drachen als ihn! Und seinen Namen wird hoffentlich mein Vater kennen!“, sagte er und sprang auf. Er rannte quer über eine Graswiese. Vorbei an Tieren und Geäst sprang er durch Gewässer und andere Hindernisse. Angst hatte er keine, denn er wusste, dass er beschützt wurde. Xen, sein Kindermädchen, war als königliche Kriegerin zurückgetreten und hatte sich seit diesem Tag um ihn gekümmert. Sie folgte ihm weiter über ihn und hatte ihn immer in ihrer Sicht. In der Stadt der Diebe angekommen, lief er sofort in den Palast hinein. Unterwegs dorthin winkte er allen Dorfbewohnern, mit einem Lächeln auf dem Lippen, zu. Seine Mutter und Xen hatten ihn immer wieder gepredigt, er solle sich gut zu den Dorfbewohnern verhalten. Streiche die er ihnen gespielt hatte, wurden hart von der Mutter bestraft. Als er endlich das Arbeitszimmer seines Vaters erreichte, staunte er, dass Amee nicht anwesend war. Sein Blick fiel durch den Raum und überall hingen Drachengemälde, Statuen und aberdutzende von Büchern. Varno schnappte sich einen Stuhl und versuchte an das Buch der Drachendynastie heranzukommen. Als Autor war Amee angegeben, dass bedeutete sein Vater kannte die Drachen und hat sogar das Buch dazu verfasst. So sehr er sich aber auch bemühte, er kam einfach nicht ran. „Xen, kannst du mir mal helfen?“, rief er in den menschenleeren Raum. Aber niemand kam. Er rief noch einmal nach ihr, doch wieder war keine Reaktion. Grummelnd drehte er sich um. So hatte Xen ihn noch nie hängen gelassen. Anstatt vorwärts zu gehen, hämmerte er gegen eine Rüstung. Seine Hand tastete sich nach oben und er konnte etwas vertrautes um den Hals dieser Person wahrnehmen und sie sogar erkennen. Freudestrahlend guckte er in das Gesicht von seinem Vater. Dieser hob ihn zu sich nach oben: „Seit was kommst du mich denn besuchen?“ – „Ich will mal ins Buch der Drachendynastie gucken! Das was du geschrieben hast!“ Amee setzte seinen Sohn ab und ging zum Regal hin. Er stellte den Stuhl beiseite und nahm es aus dem Fach. Doch bevor er ihm das gab, mahnte er noch: „Das Buch bleibt aber hier in diesem Raum. Wenn du es lesen willst, musst du auch hier bleiben!“ – „Verstanden, Vater. Darf ich es denn haben?“ – „Sicher!“, sagte er und überreichte es ihm. Sofort rannte Varno damit in eine andere Ecke und setzte sich auf ein Sofa. Wie wild blätterte er darin herum und suchte einen bestimmten Drachen, der zu seiner Beschreibung passte. „Vater! Wer hat die Bilder hier gemalt?“ – „Das war ich! Ich wollte eigentlich nie regieren, musst du wissen. Als deine Mutter mein Talent sah, redete sie mit mir. Als ich ihr sagte, was ich wirklich möchte, haben wir uns auf das geeinigt was heute an der Tagesordnung ist. Deine Mutter regiert hauptsächlich und mich lässt sie das tun was ich gerne möchte! Ich verdanke deiner Mutter viel.“ – „Hast du auch schon mal ein Bild von Mama gemalt?“ – „Wenn du weiterblätterst, dann wirst du sie auch noch finden. Aber wieso wolltest du das Buch haben?“ – „Ich hab neulich einen Drachen gesehen! Einen Schwarzen! Und nun wüsste ich gerne wie er heißt.“ – „Es gibt nur einen schwarzen Drachen. Und sein Name ist Exkarnus. Er ist der Sturmdrache. Wenn du mehr über seine Geschichte erfahren willst, musst du das Buch lesen, dort wirst du alle Einzelheiten erfahren.“ – „Woher kennst du all diese Geschichten?“ – „Ich hab Arkase und Crosser darüber ausgefragt und sie haben mir Wahrheitsgemäß geantwortet.“ – „Woher willst du wissen, ob sie dir die Wahrheit gesagt haben, sie können dich doch auch angelogen haben.“ – „Ein Drache kann nicht lügen, wenn du ihn fragst. Dazu sind sie nicht in der Lage. Es gibt da eine bestimmte Hürde, die ein elementar Drache nicht überschreiten kann. Triffst du einen wildlebenden Drachen, dann kann es gut möglich sein, dass er dich belügt!“ Varno blätterte neugierig im Buch und fand dann wonach er die ganze Zeit gesucht hatte. Ein prachtvolles Bild das den wütenden schwarzen Drachen zeigte. Die Pranken durchbohrten soeben einen Körper und das wütende Flammeninferno, welches der Drache auslöste, flammte auf dem Bild ein Haus nieder. „Exkarnus..“, flüsterte er und streichelte über die Seite. Das Verlangen ihn zu besitzen, wurde immer größer. Es stieg ihm regelrecht zu Kopf. Als er endlich mit der Geschichte von dem Drachen fertig war, ging er wieder hinaus und schlenderte seinen Weg entlang. Seine Gedanken drehten sich nur noch um dieses schwarze Wesen. Die glühenden gelben Augen die er sich verinnerlicht hatte, wollten ihn anscheinend verfolgen. Sein ziellos geplanter Weg führte ihn zu der Höhle von Sharank. Davor hockte Rosa die mit einem großen gelbgrünen Kopf sprach. Kurz hinter ihr stand dieser Ritter. Schnell nahm er seine Beine in die Hand und rannte zu Rosa. Wild sprang er ihr in die Arme. „Varno! Was gibt es denn so wichtiges?“ – „Ich möchte Sharank gerne etwas fragen! Darf ich?“ – „Wenn er dir antwortet, gerne“, sagte sie und blickte zu ihrem Drachen, „Sharank?“ – „Ja, er darf seine Frage stellen.“ Varno stellte sich vor den Donnerdrache und fragte: „Kennst du den Drachen Exkarnus? Ich würde ihn gerne treffen!“ – „Exkarnus! Dieser Drache ist die Geburt der Hölle. Jeder der sich ihm nähert, wird getötet. Er macht keine Ausnahmen. Bei seiner Vergangenheit würde jeder Drache so reagieren. Was willst du denn von ihm?“ – „Ich kenne seine Vergangenheit. Ich würde ihn mir nur gerne von nahem ansehen!“ – „Da hast du keine Chance. Kein Drache wird dir diesen Gefallen tun. Wir halten uns von den Höhlen der anderen fern. Keiner von uns mag es, wenn ein fremder Drache unsere betritt, also warum sollten wir die anderen betreten, wenn wir es selber nicht mögen.“ – „Gibt es da keine Möglichkeit?“ – „Keine Chance!“, schüttelte er den Kopf. Aber Varno ließ sich nicht abschütteln und hakte nach: „Wo finde ich seine Höhle?“ Nun mischte sich auch Rosa ein: „Da wirst du nicht hingehen!“ – „Aber...!“ – „Hör auf Rosa. Das ist viel zu gefährlich!“, klang es eingebungsvoll von Allen, „Alle wollen hier nur dein Bestes und haben Angst um dich.“ Varno sah es ein, dass es für ihn viel zu gefährlich war. Er verabschiedete sich von ihnen und ging wieder den Weg zurück den er gekommen war. „Ich glaube nicht, dass er hören wird!“, kam es überraschend von Rosa. Sie richtete sich auf und entdeckte schnell Xen: „Pass gut auf ihn auf! Wenn etwas sein sollte, ruf mich einfach!“ Sie nickte und folgte weiterhin ihren Schützling. Die königlichen Kriegerinnen kannten ihren kleinen Prinzen gut, denn er hatte die Absicht nun die Höhle alleine ausfindig zu machen. Den Wald und die Umgebung kannte er gut. Sein Weg ging auch schnell voran und er kannte jede Einkerbung oder Erhebung in Schluchten und andere Gegenden im Wald. Aber seine Suche verlief im Sand. Er hockte sich an einen Abgrund einer Schlucht und starrte auf das blaue Nass hinaus. Die Wellen schlugen gegen die Steilwand und rissen immer etliche Steine mit sich. Xen hockte auf einem Ast und beobachtete ihn mit sicherem Blick. In Ferner und Nähe war nichts zu sehen. Dann erhallte ein Gebrüll und die Kante auf welcher Varno hockte, stürzte in die Tiefe hinab. Schreiend mit Angst in der Kehle fiel er herunter. Sein Kindermädchen eilte zu spät zu ihm heran. Große Vorwürfe machten sich in ihr breit. Doch Varno landete sicher einige Meter tiefer auf ein Plato. Vorsichtig öffnete er wieder die Augen und vor ihm erschien eine Öffnung zu einer Höhle. Noch nie hatte er sie gesehen. Er dachte immer er kannte alle, doch nun stand er vor einer Unbekannten. Tief in ihm drin machte sich Angst breit. Aber er überwandt seine Angst und ging hinein. Im Inneren gab es nirgends eine Lichtquelle, einzig das Tageslicht aus dem einem Eingang spendete Helligkeit. Mit den Armen ausgestreckt machte er sich auf den Weg, weiter nach Innen zu gehen. Als er die Hände nur für einen Augenblick herunternahm, rannte er gegen etwas hartes schuppiges. Das Lid öffnete sich und ein gelbes Auge starrte ihn an. Hass und Zorn spiegelten sich wieder. Ein letzter Schwung Sonnenlicht strömte herein und erhellten die Hölle. Vor dem kleinen Prinzen bäumte sich der Drache Exkarnus auf. Er brüllte das die Wände wackelten. Wie versteinert blieb er stehen. Eine Pranke von dem Sturmdrachen holte aus. Im letzten Moment konnte er sich bücken. Trotz schlotternder Knie lief er den Weg hinaus. Hinter ihm hämmerte der schwarze Drache auf ihm zu. „XEN!!!“, schrie er verzweifelt. Zur rechten Zeit erhörte Xen ihren Schützling. „Er hat es tatsächlich geschafft, diesen Drachen zu finden!“, flüsterte sie vor sich hin. Doch es blieb ihr keine Zeit. Sie stellte sich aufrecht hin und legte die Innenhandflächen aneinander: „Mutter Natur zeig uns deine Macht! Brok komm an meine Seite!“ Die Erde bebte. Auch Exkarnus blieb in seiner Höhle. Varno schaffte es nach draußen auf den Vorsprung. Die Erdkruste spaltete sich und Lava trat hervor. Zwei Pranken herhoben sich aus dem Spalt und ein brauner Kopf lugte hervor. Ein gewaltiges Horn auf der Nasenspitze. Er durchbohrte mit seinem Panzer die Erde und ein brüllender Drache mit einem gewaltigem Horn hämmerte seine stählenden Pranken auf den Boden. Ohne ein Wort seitens Xen hebte er ab und flog vor zum Vorsprung, wo sich Varno aufhielt. Er drehte dem Jungen den Rücken zu und hielt seinen Schwanz zu ihm hin, den er dankend annahm. Als Brok gerade abheben wollte, durchbrach Exkarnus die Wand der Steilküste und rammte den Erddrachen. Nur mit Müh und Not konnte er Varno noch festhalten. Zornige braune Augen richteten sich auf Exkarnus. Brok beförderte den Jungen mit einem Wurf in die Arme von Xen: „Varno, verschwinde von hier!“ „Du hast dich mit einem Menschen eingelassen! Wie kann man nur so weit sinken!“ – „Was geht dich mein Leben an!“ – „Ich will den Jungen töten und du hast mich davon abgehalten!“ – „Der Junge ist ein Bekannter meiner Jägerin und wenn sie mir befehligt ihn zu beschützen, dann werde ich das auch tun. Egal wie sehr du versuchst uns aufzuhalten! Denk dran, dass du der jüngste Drache bist und keine Erfahrung hast!“ – „Schweig Brok! Meine Macht übertrumpft eure, in vielen Dingen!“ – „Das mag sein, aber wir haben die meiste Erfahrung und wissen mit unserer Macht umzugehen. Deine Vergangenheit ist traurig, jeder kennt sie, aber das gibt dir nicht das Recht vorschnell zu Handeln!“ – „Seh du die Dinge wie du willst, aber ich seh sie so, wie ich es will!“ – „Lass es nicht dazukommen, dass ich einen Befehl erhalte! Ich werde ihn ausführen, egal was du von mir hältst!“ – „Was geben euch die Menschen schon? Sie rufen euch herbei und ihr führt ihre Befehle aus? Was aber tun sie für euch?“ – „Loreley beschützt Myrnus vor Eindringlingen! Und Xen hat mir die Einsamkeit genommen! Du musst dich doch auch schrecklich einsam fühlen, oder etwa nicht?“ – „Dank den Menschen werde ich immer einsam bleiben!!!“, zischte er den Erddrachen an und nahm erneut Kurs auf den Prinzen. Xen schrie nur noch: „Brok! Greif ihn an!“ Brok richtete einen traurigen Blick nach unten und vergoss eine Träne. Der Erddrache drehte sich nach oben und spreizte seine Flügel aus. Sein ohrenbetäubendes Gebrüll rauschte durch den Wald Crosser. „Es tut mir Leid, mein Bruder!“, dachte er. Er riss sein Maul auf und erzeugte eine Energiekugel, welche komplett aus Steinen bestand. Lianen kamen aus allen Ecken und fesselten Exkarnus. Dieser hatte nun keine Möglichkeit mehr zu fliehen. Varno drehte sich noch einmal um und sah den Gefangenen. Sofort machte er kehrt und stellte sich schützend vor den Schwarzen. Er spreizte seine Arme aus und brüllte Brok an: „Hör sofort auf damit! Du darfst ihn nicht verletzten! Es ist doch alles die Schuld der Menschen, dass er so geworden ist!“ Xen suchte schnell den Kontakt mit den Gedanken zu ihrem Wächter: „Brok! Stell deine Attacke ein! Varno steht vor ihm!“ Brok verschluckte die Steine und sank zu Boden. Xen und Brok standen nebeneinander und starrten auf Varno und Exkarnus. Der Sturmdrache hatte geweitete Augen. Noch nie hatte sich ein Mensch für sein Leben eingesetzt. Das war ihm alles neu und er verstand sich selber nicht mehr. Varno holte ein Messer heraus und trennte die Liane entzwei. Dann grinste er Exkarnus an und meinte: „So jetzt bist du wieder frei!“ Exkarnus senkte seine Schnauze zu ihm herunter. Leicht stupste er ihn an und sagte: „Dich hab ich vorschnell beurteilt. Tut mir Leid!“ Lächelnd umarmte Varno die Schnauze von Exkarnus. Plötzlich erblickte der Schwarze im Augenwinkel Ranks. Sie hatten sich mal wieder den Prinzen ausgesucht. Doch sie blieben lieber aus der Reichweite und wiegten sich in Sicherheit. Schützend legte Exkarnus seinen Schwanz um Varno und drohte immer wieder mit einem Blick zu ihnen. Nicht ganz zogen sie sich zurück. Es schien so, als wollten sie nicht Varno gefangen nehmen, sondern Exkarnus. Als sich Xen genauer umgesehen hatte, waren sie von diesen Monstren umzingelt gewesen. Selbst in der Luft hatten sie sich mit einem Luftschiff die Macht über den Himmel angeeignet. Exkarnus verzog verduzt die Augen und holte einmal kräftig Luft, dann schoss er aus seinem Maul eine gewaltige Feuerbrunft. Das Luftschiff begann zu brennen und stürzte vom Himmel herab. Beide Vorderpranken hämmerte er in die Erde und stieß einen schreckensverzehrten Geschrei aus. Die Ranks hielten sich mit schmerzverzehrtem Gesicht die Ohren zu. Für alle anderen Anwesenden war dieser Schrei von Exkarnus nicht zu hören. Varno stand immer noch in der Nähe des Drachens. Plötzlich griff einer der Ranks nach ihm. Die blutige Vergeltung folgte auf dem Fuße. Exkarnus umschlang den Körper des Jungen mit seinem Schwanz und entriss dem Rank seine Beute. Dann teilte er den Angreifer in kleine Stücke und wehte diese zu den Anderen hinüber. Sanft ließ er den Jungen wieder runter und stellte sich nun über ihn. Erneut ertönte aus seiner Kehle der Schrei. Als sich wieder einer an Varno ranmachen wollte, klammerte sich dieser an die Pranke von Exkarnus. Dieser beugte seinen Kopf nach unten und stieß aus seinen Nasenlöchern Rauch heraus, welcher im Gesicht des Menschenhändlers landete. Varno kletterte auf den Rücken seines neuen Freundes. In Sicherheit vor seinen Feinden, sprach Exkarnus zu ihm: „Halt dich fest!“ Im selben Moment drückte er sich mit allen vier Pranken von dem Boden ab und machte nur einen Flügelschlag, schon war er in der Luft. Die Chance verpasst sich Varno zu schnappen, entdeckten sie Xen und ihren Drachen Brok. Xen stellte sich kampfbereit hin. Sie ballte ihre Fäuste und sagte zu Brok: „Kann es losgehen?“ – „Ich werde immer an deiner Seite kämpfe!“, grummelte Brok. Als ein Rank sich nähern wollte, fiel die Pranke von Brok kurz neben ihn und die Erde begann zu beben. Alle Ranks in der Nähe fielen hin und konnten sich kaum noch bewegen. Xen drückte ihre Fäuste noch stärker zusammen und schon schossen die Krallen heraus, für die sie einst berühmt war. Sie rieb die Klingen aneinander und erzeugte so ein quietschendes Geräusch. Dann preschte sie los, mit ihren Krallen voraus. Gelenkig wie eine Katze wich sie jedem Angriff aus und konterte tödlich. Innerhalb von wenigen Minuten kippten alle Ranks Tod um. Zum Schluss stand Xen alleine da und um sie herum waren die gesamten Ranks erledigt gewesen. Ein gehässiges Grinsen zog sich über ihre Lippen. Varno saß oben auf Exkarnus und sah Xen zum ersten Mal in Aktion. Seine Erstaunung ihr gegenüber wuchs immer mehr. Plötzlich entdeckte Exkarnus den Anführer von ihnen. Er holte tief Luft und stieß eine Feuerbrunft hinunter und verkokelte den Rankführer. Langsam schwebte Exkarnus wieder herab und ließ den Kleinen wieder nach unten. Mit einem Mal breite er seine Flügel aus und legte diese schützend um Varno. Ein glühendes Licht entfachte sich um den Prinzen und hüllten ihn eine warme Umgebung. Verwirrt, was nun mit ihm passiert, sah er sich um. Eine Lichtsäule schoss in den Himmel. Exkarnus beugte sich weiter zu ihm herunter und berührte mit seiner Schnauze die Stirn von Varno. Dieser legte seine Hände auf dessen Schnauze. Eine unbekannte Macht stieg in ihm hoch. Er verspürte eine Energie langsam in sich hinaufkriechen. Erst jetzt erblickte er, verborgen auf seiner Stirn, einen schwarzen Kristall. Davon löste sich ein Stück und trat auf ihn zu. „Wenn du mit mir einen Pakt eingehen willst, musst du ein Stück von meinem Kristall in dir tragen! Bist du bereit dafür?“ – „Ja!“ Der Kristall drang in seinen Körper ein und suchte sich sein Herz. Beide verbanden sich miteinander. Vor Varno erschien ein Schwert. Dieses war die verborgene Waffe, die Exkarnus bei sich trug und nun für seinen Jäger bestimmt war. Erschöpft davon, lag der Junge auf dem Boden und schnappte nach Luft. Der schwarze Riese beugte sich zu ihm nach unten, schützend legte er sich um ihn herum. Seine Schnauze bettete er auf seinen Beinen ab und beobachtete seinen neuen Schützling. Nie hätte er gedacht, dass sich jemals jemand solche Sorgen um ihn machte. Brok sah von weitem zu und meinte schließlich: „Du kannst ihn getrost hierlassen! Exkarnus wird nun sein Leben für ihn opfern!“ – „Lass uns nach Hause gehen!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)