Oblivion von Anubi (Assassinen Ausbildung) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Titel: Oblivion Genre: Yaoi Autor: Anubi Thema: Oblivion, Original Warnings: viele... Rating: ab 18 Pairing: mal sehen Disclaimer: Manche Figuren sind nur geliehen und gehören Ausschließlich Bethesda Softworks . Manche Figuren sind allerdings erfunden und gehören mir! (z.B. Alec). Widmung: Meinem rattchen ^^ Beta: Ist drei mal Betagelesen und zwar von Ashee-Chaos, Yoru und Samuraigirl_vani. (Ich habe eine katastrophale Rechtschreibung ) Vielen Dank an meine Betaleser! Für dieses FF ist kein Hintergrundwissen nötig. Für diejenigen die das Game nicht kennen ist das einfach nur eine Originalgeschichte. Prolog Tropf. Tropf. Tropf. Tropf. Tropf. Tropf. Tropf. Tropf. Tropf. Tropf. Tropf. Tropf. Tropf. //Gott. Was ist das für ein nerviges Geräusch? // Ein schmerzdurchzogenes Stöhnen mischte sich dazu. „Verdammt! Wo bin ich?“, murmelte eine sanfte, mit Verwirrtheit durchtränkte Stimme. „Mein Kopf...“ „Hey, Kleiner! Wieder wach?“, rief plötzlich eine fremde Stimme und veranlasste den Träger der sanften Stimme schmerzlich zusammenzuzucken. Schmerzhafte Blitze in seinem Kopf ließen ihn erneut gepeinigt aufstöhnen. Ein schmutziges Lachen ertönte und schallte schaurig von den steinigen Wänden wieder. „Scheinst dir ja arg den Kopf gestoßen zu haben, als du hier reingeworfen wurdest, kleiner Waldelf. Du warst ein paar Stunden lang bewusstlos.“ //Bewusstlos? Waldelf?!// Der Angesprochene richtete sich schwankend auf. Wo war er? Wer war er? Und warum war es hier so kalt und dunkel? Orientierungslos sah er sich um. Dunkle, kahle Wände umgaben ihn. Ein paar Knochen lehnten an der Wand und schwere Ketten hingen von oben herab. Nur ein schmaler Lichtschein war zu sehen, welcher durch das weit oben angelegte Gitter schien, aber von der Dunkelheit fast vollkommen verschluckt wurde. Neben ihm stand nur ein sehr wacklig aussehender Tisch mit einem dreckigen Teller. Ein Apfel, der von Maden zerfressen wurde, lag auf dem Tisch. War er hier in einem Gefängnis? Vielleicht konnte ihm der Fremde helfen? Etwas unsicher auf den Beinen tapste er an das Gitter und krallte sich an die Gitterstäbe, die zwar leicht rostig, aber noch immer sehr stabil wirkten und sah ihm gegenüber den fremden Mann. Er konnte ihn aufgrund der Dunkelheit nicht richtig erkennen - und das leichte Flackern der Fackeln verhinderte ohnehin, dass er genaue Details wahrnehmen konnte. „Wo....Wo bin ich?“ fragte er leise und zögerlich. Seine Stimme zitterte leicht. Einerseits vor Kälte und anderseits vor Unsicherheit und Angst. Der Fremde lächelte herablassend. „Scheinst dir wirklich arg den Kopf gestoßen zu haben, sonst würdest du das nicht fragen.“ Er machte eine kurze Pause. „Du bist hier im Gefängnis der Kaiserstadt von Tamriel“ „Tamriel?“ murmelte der Waldelf. Das sagte ihm gar nichts. „Aber warum bin ich hier? Was habe ich denn getan?“ fragte er leicht verzweifelt. Er erinnerte sich an nichts. Er wusste nicht mal seinen Namen. Das einzige, was er nun wusste, war, dass er anscheinend ein Waldelf war und in einem Gefängnis der Kaiserstadt steckte. Alles war hier so fremd... Tränen schossen ihm in die Augen und seine Unterlippe bebte leicht. Der Fremde wollte gerade auf die zwei Fragen eine Antwort geben, als beide ein Geräusch hörten. Erschrocken zuckte der Kleine zusammen. „Die Wachen kommen“, knurrte der Gefangene und zog sich etwas ins Innere der Zelle zurück, während der Waldelf immer noch verkrampft die Gitterstäbe umklammerte und den fremden Stimmen lauschte. „Baurus! Verriegle die Tür hinter dir!“ „Zu Befehl.“ Eine dritte Stimme meldete sich. „Meine Söhne. Sie sind tot, nicht wahr?“ „Das wissen wir nicht. Der Bote sagte nur, dass sie angegriffen wurden.“ „Nein! Sie sind tot. Ich weiß es.“ Die Stimmen kamen näher. „Meine Aufgabe jetzt ist es, Euch in Sicherheit zu bringen.“ Die Stimme, die das gesagt hatte, erschien nun hinter den Gitterstäben. Es war eine in eine Rüstung gekleidete Frau. Hinter dieser stand ein Mann mit ergrautem Haar und hinter diesem noch zwei Männer, die ebenfalls Stahlrüstungen trugen. Ärgerlich wandte sich die Frau an eine der Wachen. „Baurus! Was macht der Gefangene hier?! Diese Zelle ist eigentlich Tabu!!!“ Der Angesproche mit den Namen Baurus trat hervor und warf den Waldelfen einen undeutbaren Blick zu. „Das übliche Problem mit der Wache, ich...“ Ärgerlich schnaubte die Frau und schnitt der Wache mit einer ärgerlichen Handbewegung das Wort ab. „Nun denn, öffne das Tor!“ Baurus nickte und wandte sich dem Gefangenen zu. „Zurück, Gefangener. Wir werden dich töten, wenn du nicht aus den Weg gehst! Zum Fenster!“, herrschte er den zitternden Knaben an und schlug mit dem Schwert, das er plötzlich in der Hand hielt, gegen das Gitter, sodass es unangenehm schallte. Der Waldelf zog sich sofort erschrocken zurück und drückte sich an die Wand, an der über ihm das Gitter war. Zufrieden lächelte Baurus und schloss klirrend die Gefängnistür auf. Sofort ging er hindurch und stellte sich vor den Jungen, das Schwert drohend erhoben. „Wehe es zuckt auch nur ein Muskel“ knurrte er, „Dann liegt dein hübscher Kopf abgetrennt vor meinen Füßen!“ Der Angesprochen wagte es nicht einmal zu atmen, so erschrocken war er über die ganze Situation. Der Mann mit dem ergrauten Haar und der roten Robe sah sich das Ganze mit undeutbaren Blick an. Er hatte den Gefangen noch nicht wirklich gesehen und um so erschrockener starrte er nun auf den Jungen, der sich zitternd an die Wand drückte. Er kniff leicht die Augen zusammen und musterte den Knaben. Ein schlanker und recht zierlicher, etwa 1,65m großer Waldelf. Weiße Haut. Schwarze Haare mit blutroten Strähnen die ihm bis zum Po gingen und jetzt recht wirr im Gesicht hingen, ein grünes und ein blaues Auge. Und natürliche die leicht spitzen Ohren, die zeigten, dass er ein Elf war. Der Blick des Mannes blieb kurz stirnrunzelnd an den Haaren und dann an den Augen hängen. „Du bist doch derjenige aus meinen Träumen“, murmelte er und sah sich den Jungen noch mal an, der nun noch viel verwirrter als vorher war. „Du bist Alec Auréfaie. Die Sterne hatten Recht, heute ist der Tag. Götter verliehen mir die Kraft“ sagte er und starrte den Jungen mit Namen Alec unverwandt an. Dieser fühlte sich unter den Blick recht unwohl. Doch dann holte er tief Luft und sprach den Mann an. „Was geht hier vor sich?“ Der Mann schwieg erst eine Weile, sodass Alec dachte, er würde ihm nicht mehr antworten - bis dieser es doch noch tat. „Meine Söhne wurden von Mördern angegriffen und ich bin der Nächste. Meine „Klingen“ führen mich auf einen geheimen Fluchtweg aus der Stadt. Zufälligerweise führt dieser durch deine Zelle.“ „Und wer seid Ihr?“ „Ich bin der Herrscher von Tamriel, Uriel Septim. Dein Kaiser“ antwortete er mit einen leicht bitteren Lächeln. Alec wollte gerade weiter fragen, als der Kaiser weiter sprach. „Du wirst deinen eigenen Weg finden. Hüte dich...denn vor dem Ende wirst du viel Blut und Tod sehen.“ //Das klingt ja beinahe wie eine Prophezeiung//, dachte der Waldelf leicht geschockt. „Bitte Herr. Wir müssen weiter gehen!“ Die Frau hatte gesprochen. Sie hatte alles, so wie auch die anderen anwesenden Personen, mit angehört. Doch nun drängte die Zeit. Der Kaiser warf Alec noch einen letzten Blick zu und verschwand dann durch den Durchgang, der sich aufgetan hatte, als eine der Wachen einen versteckten Stein an der Wand drückte. Die Wachen folgten ihm, warfen Alec aber noch einen kalten, warnenden Blick zu. Der Durchgang blieb offen. Anscheinend gab es keine Möglichkeiten diesen von Innen zu schließen. In Alecs Gehirn ratterte es. Gehen oder bleiben? Eigentlich hatte sich die Frage schon erübrigt, denn warum sollte er in diesem Loch versauern, wenn er die Möglichkeit hatte seine Freiheit wieder zu bekommen? Aber eine unbekannte, fremde Freiheit, dachte er leicht traurig, riss sich dann aber zusammen. Für das jetzt brauchte er einen klaren Kopf, das wusste er. Er atmete noch mal tief durch, bevor er seine Schultern straffte und den Wachen folgte, die gerade um die Ecke verschwanden. Kapitel 1: Der Weg aus dem dunklen Loch --------------------------------------- Titel: Oblivion Genre: Yaoi Autor: Anubi Thema: Oblivion, Original Warnings: viele... Rating: ab 18 Pairing: mal sehen Disclaimer: Manche Figuren sind nur geliehen und gehören Ausschließlich Bethesda Softworks . Manche Figuren sind allerdings erfunden und gehören mir! (z.B. Alec). Widmung: Meinem rattchen 1.Kapitel. Der Weg aus dem dunklen Loch Mit angehaltenem Atem lief er den sachten Abgang herunter, der dunkel vor ihm lag und an einen schmalen Höhleneingang erinnerte. Er konnte von weitem ein leicht bläuliches Licht sehen, welches den weiteren Weg zeigte. Leise schlich er weiter. Seine Umgebung nahm auf einmal andere Formen an. Es war, als wäre er in einer unterirdischen Ruine gelandet. Alles sah alt und zerbröckelt aus. Die steinernen, vor langer Zeit vielleicht einmal weißen Wände, sahen nun grau und modrig aus. Spinnweben hingen von der Decke herab und verliehen dem Ort noch zusätzlich etwas geheimnisvolles, aber auch bedrohliches. Alec war sich nicht sicher, ob die Decke nicht jeden Moment über ihm zusammenstürzen würde. Gerade wollte er einer Biegung nach rechts folgen, als plötzlich ein Morgenstern knapp an ihm vorbei zischte und sich knirschend in die Wand hinter ihm bohrte. Mit schreckensgeweiteten Augen blieb er erstarrt stehen und sah sich die Szene vor ihm an. Die Wachen kämpften verbissen gegen Männer in roten Kutten. Nicht gerade die beste Kampfkleidung, schoss es Alec durch den Kopf, doch die Männer bewegten sich dermaßen geschmeidig, dass sie eine Rüstung nur behindert hätte. Trotz dessen fiel einer nach dem anderen den Klingen der Wachen zum Opfer. Nur einer der roten Männer tötete einen Begleiter des Kaisers. „Hauptmann Renault ist tot.“ sagte Baurus. Hauptmann Renault war die Frau, die nun leblos und mit einem Schwert tief in ihren Eingeweiden auf dem Boden lag. „Wie konnten sie hierher kommen? Den Geheimweg kannte niemand außer uns!“ fluchte Baurus. Einer der Wachen drehte sich plötzlich um und sah Alec. „Der Gefangene ist uns gefolgt.“ „Lass ihn“ Die Wachen führten den Kaiser weiter. Sie gingen die Treppen hinunter, in den nächsten Raum der unterirdischen Ruine. Der Waldelf folgte ihnen weiterhin, wenn auch jetzt nicht mehr unauffällig, da er sowieso entdeckt worden war. Warum dann verstecken? Auf einmal blieb eine der Wachen stehen, sodass er beinahe in ihn hineingerannt wäre und drehte sich zu ihm herum. „Du bleibst jetzt hier und folgst uns nicht mehr!“ knurrte er ihm zu und verschwand mit dem Kaiser hinter einer Tür. Völlig überrumpelt sah Alec das mit an und stürzte dann zu der Tür, zerrte an dieser und schrie, dass man ihn nicht allein lassen solle. Völlig fertig mit den Nerven rutschte er an der Tür herunter und schluchzte leise. Ein Fiepen ließ ihn aufschrecken und sich näher an die Tür drängen. Das Fiepen klang alles andere als freundlich. Ob es daran lag, dass es verdammt laut war oder daran, dass es verdammt nah klang, vermochte er nicht zu sagen. Jedenfalls war er mit dem Geräusch ganz und gar nicht glücklich. Sein leicht panisch werdender Blick glitt zur Treppe. Im bläulichen Licht blitzte das Schwert auf, das im Körper des verstorbenen Hauptmanns steckte. Hastig sprang er auf und rannte stolpernd in diese Richtung. Das Ganze hätte ihn beinahe einen schmerzhaften Biss eingebracht, denn eine riesenfette Höhlenratte stand plötzlich neben ihm und fauchte ihn angriffslustig an. Und riesig war sie wirklich. Alec konnte sich vor Schreck nicht rühren, denn das Vieh ging ihm bis zu den Kniekehlen. Das war für ihn alles andere als klein. Und genau dieses Monstrum sprang mit offenem Maul auf ihn zu, um ihn in Stücke zu reißen. Nur aus reinem Reflex konnte er ausweichen, sich das Schwert schnappen und sich so zumindest die Chance zur Verteidigung zu sichern. Mit gespreizten Beinen und zitternden Händen, die mehr versuchten das Schwert halten als es zu führen, stand er vor der Ratte und betete, dass diese einfach von ihm ablassen würde. Doch die Ratte schien nicht einmal daran zu denken, denn sie fauchte erneut bösartig auf und sprang auf den Jungen an, um ihn endgültig zur Strecke zu bringen. Doch mit dem Schwert hatte sie anscheinend nicht gerechnet, welches sich geradewegs in ihren Oberkörper bohrte. Alec hatte, ohne zu wissen warum, das Schwert hochgerissen und sich damit das Leben gerettet. Die Sprungkraft der Ratte ließ ihn einige Meter nach hinten stolpern, bis das Tier schlussendlich auf ihm lag und ihn mit Blut bespritzte. Regungslos blieb der Waldelf für ein paar Minuten liegen. Der Schrecken saß ihm tief im Nacken und war auch an seinem Gesicht zu sehen. Erst jetzt bemerkte er das dunkle Blut, welches ihm über die Augen rann und versuchte panisch, es sich aus dem Gesicht zu wischen. Mit Mühe und Not zog er sich dann unter dem toten Körper hervor und vergaß dabei das blutdurchtränkte Schwert nicht. Schwankend stand er auf und wischte sich dabei über das Gesicht, welches mit Blut und Tränen verunstaltet war. // Ich muss hier raus//, dacht er nur und suchte einen anderen Weg, als den durch die Tür. //Die Ratte muss doch irgendwo hergekommen sein. Die kann sich doch niemals hier verstecken?!// Sein suchender Blick fiel auf eine Wand. Diese war so zerstört, dass ein großes Loch in ihr prangte, welches einen Blick in ein weiteres unterirdisches Gebilde preisgab. Alec schluckte noch einmal und versuchte seinen Atem unter Kontrolle zu bringen. //Tief durchatmen Alec...Es gibt hier bestimmt nur weitere Ratten.// Sich selbst Mut zusprechend trat er durch das Loch und fand sich in einer erdigen Aushöhlung wieder. Er musste also ein Stück unter der Erde sein. Sein Blick tastete die Umgebung ab. Er wollte nicht erneut überrascht werden. Lichtstrahlen, die durch ein Gitter fielen, zeigten auf eine Holztruhe. Hastig rannte er auf diese zu und versuchte sie zu öffnen. „Verschlossen!“ murmelte er enttäuscht und wollte sich schon abwenden, als etwas Kleines auf den Boden seine Aufmerksamkeit erregte. Es war ein Dietrich. Schnell schnappte er ihn sich und versuchte sofort mit diesem Hilfswerkzeug die Truhe zu öffnen. Nach einigem hin- und herbewegen hörte er schließlich das erlösende Klicken. Die Truhe sprang auf und ein Bogen mit ein paar Pfeilen war ebenso wie ein paar Münzen zu sehen Ohne Umschweife nahm er alles an sich. // Wer lässt sowas einfach hier unten stehen?//, dachte er stirnrunzelnd. Dass die Antwort knapp neben ihm lag, bemerkte er nicht. Ein Skelett war im Schatten versteckt und sah ihn aus leeren Augenhöhlen an. Doch weiter darüber Gedanken machen wollte er sich nicht, er wollte nur raus. Sofort machte er sich auf die Suche, nach einem weiteren Ausweg. Eine Tür fiel ihm ins Blickfeld. Mit schnellem Schritt ging er auf diese zu und versuchte sie zu öffnen. Glücklicherweise ließ sich diese auch sofort öffnen und gewährte ihm Einlaß. Eine weitere Aushöhlung. Trotz der Dunkelheit konnte er mehrere Bewegungen wahrnehmen. Ohne überhaupt nachzudenken legte er einen Pfeil an und schoß in die Richtung. Ein Fiepen bestätigte ihm, dass er etwas getroffen hatte. Erstaunt starrte er auf den Bogen. Er wusste gar nicht, dass er ein so guter in Bogenschütze war. Das würde ihm hier nützen. Doch noch immer war eine Bewegung zu sehen, also legte er erneut einen Pfeil an und schoss. Ein dumpfes Geräusch war zu hören. // Getroffen!//, dachte er erfreut und wollte schon weitergehen. Er konnte sich jedoch nicht rühren. Seine Muskeln versagten ihren Dienst. „Das..Das kann doch nicht sein.“ flüsterte er erstickt. Seine Augen waren starr auf das gerichtet, was er getroffen hatte. Dass er getroffen hatte, wusste er nun ganz genau. Denn in diesem ETWAS steckte noch der Pfeil. Erst jetzt bemerkte er auch den fauligen Geruch in der Luft. Ihm wurde übel. Er drehte sich herum und rannte in die nächstbeste Ecke und übergab sich. Krämpfe schüttelten seinen Körper und am liebsten wäre er einfach zusammengebrochen. Doch dann wäre er sofort tot. Das wusste er. Was er da gesehen hatte, war einfach nur grauenhaft. Ein zerfleischter, toter Körper. Naja, nicht wirklich tot, denn er wanderte geradewegs auf ihn zu. Aus dem Körper hingen noch die Gedärme und es schien an jeder Stelle irgendwie angefressen zu sein. Blut bedeckte fast den ganzen Körper und er roch dazu einfach nur grauenhaft. Tote Augen starrten auf Alec nieder, suchten nach einem neuen Opfer. Das Opfer, welches ihn mit einem Pfeil durchbohrt hatte. „Reiß dich zusammen, Alec. Wenn du leben willst, musst du das jetzt schaffen!“ sprach sich der Elf zu und hob das Schwert, welches er verkrampft festhielt. Der Zombie schlug nach ihm. Alec machte einen Schritt nach hinten und wich damit aus, schlug dann ohne Strategie einfach zu. Er spürte, dass er immer wieder Fleisch durchdrang, doch würde das einen bereits toten Körper lahmlegen? Langsam wurde ihm das Schwert zu schwer. Er schlug noch einmal kräftig zu und sah dann wie der Körper endlich zusammenbrach. Schwer und hektisch atmete Alec, ihm lief Blut und Schweiß über die Schläfe. Das war einfach zu viel für seine Nerven. Er ließ das Schwert fallen und glitt zu Boden. Der unerträgliche Geruch trieb ihn nach einer Weile weiter, jedoch nicht ohne dass er das Schwert wieder an sich genommen hatte. Er ging durch die Tür, nachdem er sich vergewissert hatte, dass wirklich kein weiteres Monster auf ihn lauerte und hoffte, nun gar nichts mehr zu begegnen. Leider schien das Schicksal es nicht gut mit ihm zu meinen. Dadurch, dass er gelaufen war, war er in der Höhle gut hörbar. Dass es ihm besser ergangen wäre, wenn er geschlichen wäre wurde ihm nun schmerzlich bewusst. Hinterher war man immer schlauer. Zwei Goblins stürzten sich auf ihn, als sie ihn bemerkten. Wieder einmal war es seinen guten Reflexen zu verdanken, dass er nicht in Stücke gehackt wurde. Kampfbereit hob er das Schwert und schlug nach dem ersten Goblin, der gackernd nach hinten sprang und ihm auswich. Alec fühlte sich immer mehr in die Enge getrieben. Was sollte er tun? Er war kein Schwertkämpfer. Diese Goblins sahen zwar verdammt hohl aus, aber selbst hohle Tiere konnten töten. Ein Lichtblitz zuckte vor seinen Augen auf und plötzlich wusste er, was zu tun war. Er hob seine rechte Hand und erschuf einen gleißend hellen Feuerball und schleuderte ihn auf einen der Goblins, der begann kreischend hin und herzuspringen, als seine Kleidung Feuer fing. Sofort schnellte der Waldelf hervor durchbohrte die Brust der Kreatur, nahm dabei ein leichten Schnitt an der Seite in Kauf und drehte sich in der gleichen Bewegung herum und trennte den Kopf vom Körper des zweiten Goblins. Beide Körper fielen dumpf zu Boden. Eine erneute Handbewegung ließ die Wunde an seiner Seite verheilen. Anscheint konnte er Feuerbälle werfen und leichte Wunden heilen. //Gut zu wissen//, dachte er und setzte seinen Weg fort. Diesmal dachte er aber daran lieber zu schleichen, um weiteren unliebsamen Gästen zu entgehen. Das war gut so, denn auf seinem Weg traf er noch einen weiteren Goblin, der ihn aber nicht bemerkte, da er mit dem Rücken zu ihm saß und ins Feuer starrte. Schließlich kam er in eine Umgebung, die ihm sehr bekannt vorkam. Er war wieder in einem Teil der Ruine. Blaues Licht erhellte erneut die düstere Umgebung. Bekannte Stimmen ließen ihn aufhorchen. Das war doch die Stimme des Kaisers und diesem Schwertkämpfer Baurus. Er hatte sie wiedergefunden. Glücklich rannte er in die Richtung, in der er die Stimmen vermutete und hatte auch Glück. Baurus wirbelte sofort mit kampfbereit erhobenem Schwert herum. „Wie ist er uns gefolgt?“, fragte eine der fremden Wachen und hob nun ebenfalls seine Stichwaffe und ging auf Alec zu. „Lasst ihn!“ befahl Uriel Septim. Die Beschützer gehorchten widerwillig. Mit ernsten Minen ging sie weiter, bis Baurus mit einer Handbewegung andeutete stehen zu bleiben. Er sah sich in dem Raum um. „Das riecht geradezu nach eine Falle“ Er ging die Treppen runter. Sein Blick tastete jeden Winkel des Raums ab, doch er konnte nichts Verdächtiges entdecken. Er entspannte sich etwas und gab dann den Befehl, dass man ihm weiter folgen solle, doch der Weg endete hier. Zum Einen, weil es eine Sackgasse war und zum anderen hörten sie hinter sich ein Geräusch. Männer in roten Kutten stürmten von hinten auf sie zu. Baurus rief, Alec solle beim König bleiben und ihn beschützen. Dabei trieb er mit den restlichen seiner Männer die Angreifer zurück. Ernst wandte sich der Kaiser Alec zu. „Hier wird meine Reise enden Alec. Das Schicksal hat etwas Besonderes mit dir vor und ich werde dir auch nach meinen Tod helfen es zu erfüllen. Lerne schnell stärker und listiger zu werden, erkunde die Welt da draußen und lerne so viel wie möglich über die Völker und Gegenden meines Reiches. Ich werde verhindern, dass dein Schicksal zu schnell zuschlägt.“ Mit einem Mal packte er den Kleinen fest an den schmalen Schultern. Er holte tief Luft. „Halte dich von Kvatch fern! Gehe erst dorthin, wenn ich dich aufsuche! Sonst wirst du schneller tot sein, als du denkst. Versprich mir das, Alec!“ „Ich verspreche es“, erwiderte der Waldelf ohne Zögern. Uriel Septim drückte Alec eine Karte in die Hand. „Mit dieser Karte kannst du an jeden Ort reisen, den du schon einmal gesehen hast, aber nur, wenn du nicht wie hier in einer Ruine oder Höhle bist. Die Städte die eingezeichnet sind, kannst du auch bereisen ohne dass du sie gesehen hast. Außerdem...uhhh“ Die Stimme des Kaisers versagte. Blut quoll ihm aus dem Mund. Die Spitze eines glänzenden, silbernen Schwertes ragte aus seiner Bauchdecke und wurde lautlos wieder herausgezogen. Der Kaiser fiel vor Alec auf die Knie, der erschrocken zusah, wie der Herrscher langsam sein Leben aushauchte. Ein leichtes Lächeln bildete sich auf den Lippen des Kaisers. „Du wirst schon noch herausfinden, was die Karte noch kann...Warte auf mich!“ sprach er mit letzter Kraft, bevor er die Augen schloss und starb. Tränen liefen dem Waldelfen über das Gesicht, ohne dass er es bemerkte. Der Mörder des Kaisers wollte gerade ausholen, um den Trauernden ebenfalls mit einem Streich zu töten, als dieser röchelnd zu Boden ging. Baurus hatte ihm die Kehle durchgeschnitten und stand nun zitternd vor dem blutrot-schwarzhaarigen Waldelfen. Sein Blick war starr auf den Kaiser gerichtet. „Das kann nicht sein...“ - seine Stimme zitterte. Sein Blick wanderte zu der Wand, die einen weiteren Geheimweg offenbarte. „Er wurde hinterrücks ermordet.“ Der Blick glitt nun zu Alec, der verkrampft dastand und dem anderen nicht in die Augen sehen konnte. „Was hat der Kaiser dir gesagt?!“ fragte er mit einen mal ruhig. „W... was?!“ stotterte Alec hilflos und mit der Situation überfordert. „Du sollst mir erklären, was der Kaiser zu dir gesagt hat!!!“ herrschte er ihn wütend an. Ängstlich erzählte er alles, was der Kaiser ihm kurz vor seinem Tod mitgegeben hatte. Baurus nickte und drückte ihm einen Schlüssel in die Hand. „Dieser Weg“, er zeigte auf das Loch in der Wand, „führt in die Abwasserkanäle. Aus diesen gibt es einen Weg nach draußen. Nimm die Karte, um den Weg nach draußen zu finden.“ Er wand sich ab, um sich den weiteren Angreifern zu stellen, die nun wieder auftauchen. „Aber auf der Karte sieht man doch nur...die Weltkarte.“ Die letzten Worte waren kaum noch hörbar. Alec starrte verwundert auf die Karte, die nun nicht mehr ganz Tamriel zeigte, sondern den Bereich, in dem er sich gerade befand. Ein roter Pfeil zeigte, welchen Weg er gehen musste. „Verschwinde endlich,“ schrie Baurus und versuchte die Angreifer abzulenken. Sofort sah Alec auf und bemerkte erst jetzt in welcher Gefahr er schwebte. Er warf noch einen letzten Blick auf die Kämpfenden und verschwand dann durch den Geheimgang. Dieser Gang führte tatsächlich zu einer Kanalisation. Fiepende Geräusche ließen ihn leise und vorsichtig den Weg fortsetzen. Doch er konnte nicht verhindern, dass ihn immer wieder eine Ratte angriff, die ihn schneller sah, als er sie bemerken konnte. Aber sein Schwert tat seinen Dienst und tötete die Angreifer. Er hatte schnell bemerkt, dass diese Viecher eigentlich gar nicht so schwer zu töten waren. Anscheinend waren sie nicht sehr intelligent, denn sie sprangen beinahe schon in die Klinge hinein. Goblins war er auch begegnet, die er aber mit seiner Magie schnell in die Flucht schlug. Einen Zombie hingegen hatte er nicht wieder getroffen und war mehr als froh darüber. Er hoffte, dass es die erste und auch letzte Begegnung mit diesen untoten Wesen war. Erleichterte stellte er fest, dass es nur noch wenige Meter bis zum Ausgang waren. Er ließ alle Vorsicht fallen und rannte. Mit dem Schlüssel öffnete er das letzte Hindernis und trat hinaus in die Freiheit. Kapitel 2: Neuer Anfang? ------------------------ Titel: Oblivion Genre: Yaoi Autor: Anubi Thema: Oblivion, Original Warnings: viele... Rating: ab 18 Pairing: mal sehen Disclaimer: Manche Figuren sind nur geliehen und gehören Ausschließlich Bethesda Softworks . Manche Figuren sind allerdings erfunden und gehören mir! (z.B. Alec). Widmung: Meinem rattchen Für dieses FF ist kein Hintergrundwissen nötig. Für diejenige die das Game nicht kennen ist das einfach nur eine Originalgeschichte. 2. Kapitel: Neuer Anfang? Gleißend helles Licht blendete Alec für einen Augenblick so, dass er automatisch die Hand vor Augen hielt. Mit tränenden Augen blinzelte er leicht. Langsam nahm er die Hand herunter, als sich seine Augen an das starke Sonnenlicht gewöhnt hatten. Ihm stockte der Atem. „Wahnsinn...“, stieß er erstaunt aus und starrte auf die Landschaft, die vor ihm lag. Überall Bäume, die durch die glänzenden Blätter das Licht leicht reflektierten, saftiges, grünes Gras und blühende, für ihn unbekannte Pflanzen. Ein Fluss lag vor ihm und erleichtert ging er hinunter um sich zu waschen, denn das getrocknete Blut juckte ungemein. Grashalme strichen ihm leicht über die nackten Beine und ließen ihn erschauern. Er versicherte sich, dass ihn niemand beobachtete und begann sich zu entkleiden. Die Karte, den Bogen sowie das Schwert legte er beiseite. Ihm war nicht wohl dabei alles aus der Hand zu legen. Am liebsten hätte er es bei sich behalten. Und wie als würde sein Wunsch erhört werden, verschwand alles, was er aus der Hand gelegt hatte. „Was zum Teufel...“ //Wo ist das alles hin?// Leicht panisch suchte er den Boden ab. Das konnte doch nicht sein. Er wollte sofort alles wieder haben! Durch den Gedanken erschien wieder alles. Das Schwert und die Karte in seiner Hand, der Bogen wieder um seine Schulter. Irritiert starrte er das Schwert an. //Verschwinde Schwert, Karte und Bogen.// Alles drei verschwanden. Erst jetzt nahm er es bewusst war. Wenn er sich leicht konzentrierte, konnte er die Gegenstände ‚sehen’, die verschwunden waren. Nicht wirklich verschwunden, aber auch nicht da. Es war als hätte er sie einfach in seine Gedanken verbannt und konnte sie erscheinen und verschwinden lassen wie er wollte. Doch er bemerkte auch, dass er minimal in seiner Geschmeidigkeit eingebüßt hatte. Ein leichtes Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. Das könnte sehr nützlich für ihn sein. Konnten das auch die anderen Bewohner dieser Welt? Leicht schüttelte er den Kopf und zog sich das einfache Hemd über den Kopf und war von seiner eigenen Person angeekelt . Es stank nach Blut. Die Hose folgte ein paar Sekunden später. Bibbernd lies er sich ins kalte Wasser gleiten. Alec schwamm ein paar Züge und erstarrte plötzlich. Etwas hatte sein Bein berührt. Etwas glitschiges. //Keine Panik Alec. Es war nichts//, versuchte er sich selbst zu beruhigen. Ohne Erfolg. Denn es streifte ihn wieder etwas. Die Selbstbeherrschung war nun vorbei. So schnell er konnte schwamm er ans Ufer und rannte zu seinen Sachen. Ihm war es egal, ob sie nun noch blutig waren. Schnell zog er sie sich über und atmete tief ein und aus, um sich zu beruhigen. Anscheinend wirkte es, denn seine Bewegungen waren nicht mehr so hektisch. Er schaute noch einen kurzen Moment auf den Fluss, bevor etwas anderes seine Aufmerksamkeit erregte. Eine weiße Ruine war auf der anderen Seite des Flusses zu sehen. //Am liebsten würde ich dahin gehen. Vielleicht gibt es da jemanden, der mir helfen könnte.// Doch verwarf den Gedanken gleich wieder. Wer würde schon in einer Ruine hausen? Mit einem kurzen Gedanken lies er seine Karte erscheinen um sie zu studieren. Sie zeigte ihm an, wo er sich befand, und auch, wo die nächstbeste Stadt war. Laut Karte war diese nur wenige Meter hinter ihm. In seiner Aufregung hatte er das gar nicht mitbekommen. Also lies er die Karte wieder verschwinden und drehte sich um. Ein nicht zu übersehender Turm war zu sehen, der von der Mitte der Stadtmauer weit in den Himmel ragte. Silberne leuchtete dieser im Licht der Sonne. Ein Laut des Erstaunens kam über seine Lippen. //Ich muss wohl im Paradies gelandet sein.//, dachte er //Oder in der Hölle// fügte er selbst noch an, als er an die Goblins und den Zombie dachte und verzog leicht das Gesicht. Dann zuckte er mit den Schultern und lief den Weg entlang, der nicht befestigt, aber zu erkennen war und nach oben zur Stadt führte. Eigentlich war es mehr ein Trampelpfad. //Aber besser als gar nichts// Auf den Weg nach oben traf er nicht ein Tier, was ihn doch sehr verwunderte, aber er tat es mit einem Achselzucken ab und schlug eine schnellere Gangart an, denn eine blasse Röte senkte sich über das Land, die langsam tiefer wurde. Mit dem letzten Sonnenstrahl kam er auf dem Hügel an. Er kletterte auf eine steinerne Brücke, welche über einen Abgrund führte und die Verbindung zwischen dem Gefängnis der Kaiserstadt und der Kaiserstadt selbst war, wie er Augenblicke später an den Toren lesen konnte. Mit einer Handbewegung strich er sich ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht und starrte verdrossen auf das riesige Tor auf dem stand: ‚Kaiserstadt- Marktbezirk’. „Toll. Und wie soll ich jetzt das Tor aufbekommen?“, fragte er sich selbst mißmutig. Probehalber versuchte es zu öffnen und zog an den riesigen Ringen. Das Tor öffnete sich ohne Schwierigkeiten. Verblüfft starrte er es an. „Willst du nun reinkommen oder willst du das Tor die ganze Zeit offen halten?!“ herrschte ihn eine kalte Stimme an, sodass Alec beinahe die Ringe losgelassen und damit das Tor wieder freigegeben hätte. Schnell huschte er hinein und stand kurz darauf vor einem Wachposten, der ihn misstrauisch musterte. Dessen Blick glitt über die blutige Kleidung. Er kniff leicht die Augen zusammen. „Du solltest dir schnellstens was anderes zum anziehen kaufen, sonst denkt hier jeder du hättest jemanden ermordet!“, knurrte er, nahm wieder die Stellung vor dem Tor an und beachtete den Waldelfen nicht weiter. Nervös fuhr sich dieser durch die langen Haare. //Kein guter Start würde ich sagen, aber mit der Kleidung hatte er recht.//, dachte er und schaute an sich herunter. //Aber wo herbekommen?// „Ähm entschuldigen Sie, Sir! Wo bekomme ich denn hier neue Kleidung ?“, fragte er zögernd die Wache und machte sich schon auf ein Donnerwetter bereit. Die Dunkelbraunen Augen des Torwächters bohrten sich in die des Grün bzw. Blauäugigen, der unter der Kälte des Blickes zusammenzuckte. Nervös leckte Alec sich über die Lippen. „Sir?“, piepste er ängstlich, als dieser nicht sofort antwortete, sondern ihn nur mit seinem kalten Blick durchbohrte. „Pass auf Kleiner. Ich werde dir jetzt mal ein paar Dinge erklären, damit du keiner Wache hier mehr auf den Geist gehen musst. Ich glaube nämlich nicht, dass du nur diese Frage hast. Darum unterbrich mich jetzt nicht und hör zu. Noch mal werde ich es dir nicht erklären!“ Als Alec zur Zustimmung nickte, erklärte die Wache monoton, wie die Stadt aufgebaut war, welche Dienste angeboten wurden und die Problematik der Gilden. „Der Kaiserpalast liegt im Zentrum. Die sechs Bezirke liegen wie die Speichen eines Rades um den Palast herum. Von Nordosten aus im Uhrzeigersinn sind dies das Marktviertel, wo wir uns im Moment befinden, die Arena, der Baumgarten, der Tempelbezirk, der Talos - Platz und Elfengarten. Das Hafenviertel liegt südöstlich des Tempelbezirkes. Die Geheime Universität liegt südlich des Baumgartenbezirks. Das Kaiserliche Gefängnis liegt nördlich des Marktviertels. Hier in der Kaiserstadt werden verschiedenste Dienste angeboten. Du findest du im Marktviertel Schmiede, Alchimisten, Buchhändler, Magiegeschäfte, Schneider, Waffenschmiede und Händler. Kleidung für dich findest du zum Beispiel in der „Göttlichen Eleganz“. Aber ich glaube kaum, dass du dir da auch nur das billigste Kleidungsstück kaufen kannst. Gilden gibt es hier nicht. Willst du in eine Gilde, musst du in eine andere Stadt und dich dort melden. Es gibt die Kämpfergilde und die Magiergilde.“ „Wie, nur 2 Gilden?“ rutschte es Alec raus. Er schlug erschrocken eine Hand vor den Mund und zog den Kopf ein, als die Wache ihn böse ansah. „Das sind die ehrenhaften Gilden. Man munkelt es gäbe auch eine Diebesgilde. Doch das sind alles nur Gerüchte. Sie existiert nicht. Und außerdem hoffe ich für dich, dass du einer solchen nicht beitreten würdest.“, erklärte er mit einen drohenden Unterton, sodass der zierliche Elf schnell den Kopf schüttelte. „Gut! Und nun verschwinde!“, knurrte der Wachposten und ignorierte den Waldelfen nun völlig. Er hatte seine Arbeit getan, auch wenn er ihm noch etwas verschwiegen hatte. Es war besser. //Dann kommt er wenigstens nicht auf dumme Gedanken// Alec verzog sich lieber schnell, damit er sich nicht noch mehr Ärger einhandelte. Nachdenklich schlenderte er durch die graue Straße. Er sollte jetzt wirklich schauen ob er irgendwo neue Kleidung herbekam und danach ob er in eine Gilde beitreten konnte. Wie Uriel Septim ihm ja gesagt hatte, sollte er seine Fähigkeiten trainieren. Und wo ging das besser als in einer Gilde? Mit dem geplanten Ablauf zufrieden, machte er sich auf die Suche nach dem Laden „Die Göttliche Eleganz“. Dabei fiel ihm ein, dass er doch seine Karten nutzen konnte. Vielleicht half sie ihm weiter. //Karte// In seiner Hand erschien seine Karte und zeigte an wo er sich befand, doch leider nicht, wo das Geschäft war. Enttäuscht sah er die Karte an. Dabei viel ihm auf, das dort, wo er schon langgegangen war, sehr wohl angezeigt wurde ob dort ein Geschäft war oder ob da einfach nur jemand wohnte. Nur dort wo er noch nicht war, war noch alles weiß. Also ging er ein paar Meter weiter. Und tatsächlich zeichnete die Karte nun ein, ob sich in der Nähe ein Geschäft oder ein Haus befand in dem jemand wohnte. „Ich verstehe. Die Karte kann mir nur das zeigen was ich schon gesehen habe“ Zufrieden mit der weiteren Erkenntnis lies er die Karte wieder verschwinden und suchte nach dem Geschäft, welches er dann später auch fand- nur geschlossen. Geschafft lies er sich einfach auf den Boden fallen und lehnte sich an eine Kiste die hinter ihm stand. Alec schloss die Augen, um wenigstens ein paar Sekunden zu entspannen. Aus den Sekunden wurden Minuten, aus den Minuten wurden Stunden. Sonnenstrahlen schienen dem Waldelfen ins Gesicht, er drehte sich missmutig im Schlaf zur Seite, dabei kippte er zur Seite auf den harten Steinboden. Vom plötzlichen Schmerz erschrocken, sprang er auf und wäre beinahe wieder umgefallen, hätte ihn nicht jemand geistesgegenwärtig aufgefangen. Verlegen wollte er sich bei dem Fremden bedanken, doch dieser war schon wieder verschwunden. //Komisch. So schnell kann man doch garnicht verschwinden// dachte er verwirrt und glaubte schon beinahe, er hätte das nur geträumt. Seufzend zuckte er mit den Schultern und sah sich um. //Hmm...ich glaube ich träume immernoch. Ich dachte ehrlich ich hätte eine aufrechtgehende Echse gesehen, die sich mit einer aufrechtgehenden Katze unterhalten hätte - und das in Kleidern. Und daneben ein grünes Etwas, das sich gerade mit einer blauhäutigen Frau unterhält...// Nach ein paar Minuten realisierte der Waldelf, dass er nicht mehr träumte, sondern es tatsächlich so war. Er strich sich übers Gesicht. „Okay, jetzt werd ich Verrückt“ Das alles als Halluzination abtuend ging er in das Geschäft ‚Göttliche Eleganz’ , an dem das Schild ‚geöffnet’ den Beginn der Geschäfte verkündete. Neugierig sah er sich um. Die Kleidung sah sehr edel aus und Alec war sich nicht sicher hier wirklich etwas zu finden. Eine junge Frau sah ihren Kunden abwertend an. Vor allem das Blut schien ihr nicht zu gefallen, sie sagte aber nichts. Etwas unwohl schritt Alec zur Theke. „Verkaufen Sie Kleidung für...“ er schaute in den kleinen Beutel, den er in der Unterirdischen Höhle in der Truhe gefunden hatte „3 Goldstücke ?“ fragte er hoffnungsvoll. Die Frau sah ihn als sei er nicht mehr ganz dicht. „Für 3 Goldstücke?! Dafür bekommst du nicht mal die Schnürsenkel für die Schuhe!“, fauchte sie wütend. „Und jetzt raus!!! Ich will keine blutbesudelten Penner in meinem Geschäft! Du verscheuchst mir meine Kunden!“, schrie sie und wäre beinahe handgreiflich geworden, als Alec nicht sofort spurte. Der Kleine nahm die Beine in die Hand und verließ so schnell er konnte das Geschäft. „Penner?“, sprach er draußen empört, „Ich bin kein Penner.“ „Du siehst aber wie einer von uns aus.“ Sagte eine fremde Stimme, sodass Alec erschrocken einen Satz zur Seite machte. Ein Mann mit fettigem Haar, zerschlissener Kleidung und kaum Zähnen im Mund starrte ihn an. „Verdammt! Müssen Sie mich so erschrecken?!“, japste Alec erschrocken und hielt die rechte Hand an die Stelle, an der sein Herz schlug. Der alte Mann lachte. Aber es klang eher als würde er jeden Moment verrecken, dachte der Waldelf, verkniff sich aber dazu was zu sagen. Dabei viel ihm etwas ein. Unauffällig lies er seine Karte hinter seinem Rücken erscheinen. „Entschuldigen Sie. Ich hätte eine Frage an Sie. Mit dieser Karte hier kann ich in verschiedene Städte reisen ohne das ich sie gesehen habe. Können sie mir sagen wie das geht?“ Der Alte lachte wieder und nickte. „Kein Problem“ krächzte er. „Streich einfach über die Stelle wo du hin willst und denk den Namen der Stadt -Name steht auf der Karte. Dann kommst du sofort hin.“ Alec nickte dankend. „Und vielleicht noch eine Frage“, er zögerte. Sollte er das wirklich fragen? „Gibt es hier eine Diebesgilde?“ Der Alte starrte ihn an. Dann schaute er auf ein ausgehängtes Plakat auf dem stand „Der Meisterdieb Graufuchs gesucht“. Dann schüttelte er den Kopf. „Das ist nur ein Märchen, Kleiner. Die Diebesgilde gibt es nicht. Mach dir darüber keine Gedanken.“ Kopfschüttelnd ging er davon und lies Alec stehen. //Der hat doch gelogen.// Sein Blick glitt zu dem Plakat mit dem gesuchten Dieb. Dann schüttelte er selber den Kopf. Er beschloss nun einfach in eine andere Stadt zu gehen. „Hmmm...“ sein Blick viel auf die Stadt Kvatch. „Was ist nur da los das ich nicht dahin darf?“ Das wüsste er wirklich zu gerne, doch er spürte auch, dass er besser da noch nicht hin sollte. Und so sah er sich die anderen Städte an. Eigentlich ist es ja egal dachte er und strich über eine Stadt mit Namen ‚Anvil’ und dachte den Namen. Sofort verschwamm alles vor seinen Augen und einen kurzen Augenblick später hatte er wieder Boden unter seinen Füßen. Davon so überrascht, begrüßte er sofort mit seinen Hintern den Boden. „Autsch“, fluchte er und rieb sich den Hintern nachdem er aufgestanden war. Sofort starrte ihn jeder misstrauisch an, als sie die blutbefleckte Kleidung sahen. Alec versuchte das zu ignorieren und sah sich um. Anscheinend hatte er Glück gehabt mit seiner Landung, denn vor ihm hing ein Schild mit zwei gekreuzten Schwertern – das konnte nur das Zeichen der Kriegergilde sein. Tief atmete er durch und klopfte an. Nichts rührte sich. Alec runzelte die Stirn und klopfte noch einmal. Wieder keine Reaktion. „Hm“ Versuchsweise drückte er die Tür auf. Mit Erfolg. Sofort wandten sich ihm Blicke zu, sodass er sich ziemlich unwohl fühlte. Denn der Raum war überfüllt mit Männern in verschiedenen Rüstungen und dazu waren sie alle auch noch ziemlich groß. Mindestens einen Kopf größer als er. Ein Mann mittleren Alters ging auf ihn zu und sah ihn Fragend an. „Was willst du?“ „Ich wollte der Kämpfergilde beitreten.“ Der Mundwinkel des Mannes zuckte. „Du willst der Gilde eintreten, ja? Sorry, Kleiner, aber sowas wie dich können wir nicht gebrauchen. Für dich brauchen wir eher noch einen Beschützer.“ Vorsichtig packte er die schmalen Schultern und schob ihn Richtung Tür. Alec stemmte sich dagegen. „Aber ich WILL beitreten“ meinte er verzweifelt. „Kannst du denn mit dem Schwert umgehen?“ „Ich...nein, aber..“ „Dann hast du hier nichts verloren!“ Mit etwas mehr Druck schob er den Jungen durch die Tür. „Komm wieder, wenn du kämpfen kannst!“ Mit den Worten wurde ihm die Tür vor der Nase zugeknallt. „Das ist ja ein Frechheit“, fauchte der Waldelf und stampfte wütend mit einem Fuß auf. Dass er sich jetzt ziemlich kindisch benahm, ignorierte er einfach. Er war halt wütend. Nur weil er so klein war und halt noch kein Meisterschwertkämpfer war. Kein Grund ihn nicht zu nehmen. Er war lernfähig! Da er nun doch nichts ändern konnte, macht er sich auf die Suche nach der Magiergilde. Da sie nicht weit entfernt war von der Kämpfergilde , hatte er keine Probleme sie zu finden. Allerdings wollten die ihn dort auch nicht. „Das ist doch wie verhext“, sprach er wütend. Doch dann sackten seine Schultern zusammen und er schluchzte. Er wollte doch seine Fähigkeiten verbessern, so wie es der Kaiser von ihm verlangt hatte, aber niemand wollte ihn. Tränen flossen ihm über die weißen Wangen. Unwirsch wischte er sie fort, doch es kamen immer wieder neue, sodass er es nach einiger Zeit unterließ. Auf einmal hört er ein paar Stimmen tuscheln. Gespannt hielt er den Atem an. „Hey, hast du schon von der Dunklen Bruderschaft gehört?“ „Ja, klar. Das sind Asassinen die ihr Unwesen treiben. Ich hab ja gehört, dass man da reinkommt, wenn man jemand tötet. „Ja, und wenn man schläft, kommen sie dann zu dir. So werben sie neue Anhänger. Echt gruselig. Aber ich glaube es sind die besten Kämpfer, die es gibt! „Still! Da kommt ein Wache!“ Die Stimmen verschwanden und Alec merkte, dass er noch immer die Luft angehalten hatte. //Die Dunkle Bruderschaft also. Vielleicht war das ein Wink des Schicksals//, dachte Alec und lächelte leicht. Kapitel 3: Erster Kontakt ------------------------- Titel: Oblivion Genre: Yaoi Autor: Anubi Thema: Oblivion, Original Warnings: viele... Rating: ab 18 Pairing: mal sehen Disclaimer: Manche Figuren sind nur geliehen und gehören Ausschließlich Bethesda Softworks . Manche Figuren sind allerdings erfunden und gehören mir! (z.B. Alec). Kapitel 3 Erster Kontakt Alec fuhr sich durch die offenen Haare und dachte angestrengt nach. Er versuchte systematisch vorzugehen... Mit was sollte er einen Menschen umbringen? //Mit dem Schwert// Konnte er das mit seinem Gewissen vereinbaren? //Nein!// Und wo bekam er jemanden her, der sich einfach so freiwillig umbringen ließ, ohne zu schreien, um die Wachen anzulocken? //Nirgendwo?// //Verdammt! Was soll ich denn jetzt machen?// ... gut, das ging in die Hose. Alec stand auf und tigerte auf der Straße hin und her, dabei beachtete er die Leute, die ihn verwirrt anschauten nicht. Aber das ganze Hin- und Hergelaufe brachte ihn auch nicht weiter. „Verdammt!“, fluchte er und raufte sich die Haare, so dass sie verwuschelt abstanden. //Ich hätte nie gedacht, dass ich mir je Gedanken machen würde, wo und wie ich einen Menschen umbringe...sollten das hier alles Menschen sein?// ,dachte er und sah dabei eine auf zwei Beinen gehende Echse. //Okay. Am besten ich versuche es gar nicht erst in einer der Städte, sondern außerhalb. Da sind meine Chancen größer, unbemerkt zum Zug zu kommen// Gedacht, getan. Mit schnellen Schritten lief er auf das Tor zu, welches unübersehbar den Platz gegenüber der Kriegergilde dominierte. Wie das Tor in der Kaiserstadt ließ auch dieses sich ohne Probleme öffnen. Als kompletter Gegensatz zur Stadt befand sich direkt hinter der Stadtmauer eine kleine, hölzerne Hütte mit einer angrenzenden Koppel. Um das idyllische Bild zu komplettieren grasten auf der Rasenfläche mehrere kräftige Pferde. Sonst erstreckte sich um ihn herum eine hügelige Landschaft, die von grünen Bäumen und Gräsern bewachsen war. Ein Weg führte hinauf auf einen kleinen Hügel und nach kurzem Abwägen folgte er diesem. Schnaufend und außer Atem kam er nach einigen Minuten an. //Meine Konstitution ist wahrlich nicht die Beste//, dachte er mit einem Schnauben und atmete erst einmal tief durch. Hinter der Anhöhe stand ein kleines Häuschen. //Leicht abgelegen. Perfekt!// Doch nun bekam er doch etwas Bammel. //Ich sollte erst einmal bis zur Dämmerung warten.// Mit einem Rascheln ließ er sich auf den Rasen am Wegrand fallen , lehnte sich an einen Baum und ließ sein Schwert erscheinen. Mit starrem Blick betrachtete er es, drehte es immer wieder in der Hand und beobachtete wie der Stahl die Lichtstrahlen in verschiedenen Farben brach. „Ist das wirklich die einzige Möglichkeit den Wunsch des Kaisers zu erfüllen? Ein Mörder zu werden?“, murmelte er vor sich hin und blicke in den Himmel, der sich langsam in allen Abstufungen von rot färbte. Der angehende Mörder wurde unruhig. Seine Hand verkrampfte sich um das Schwert und er begann leicht zu zittern. Ihm kam es vor, als würde die Zeit schneller vergehen als sonst. Als der letzte Sonnenstrahl verschwunden war, richtete er sich langsam auf. Mit bloßen Füßen schlich er sich zum Haus und lehnte sich lauschend an die Tür. Kein Geräusch drang nach außen. Lautlos schlich er zum Fenster und sah hinein. Eine Frau saß am Tisch und aß gerade zu Abend. Alec beschloss zu warten, bis sie sich hinlegte. Die Minuten verstrichen und die Frau schien nicht gewillt zu sein, jetzt schlafen zu gehen. Aber ER wurde langsam müde. Diese Ereignisse in der letzten beiden Tage zerrten an seinen Nerven und machten ihn anfällig für eine bleierne Müdigkeit. Um nicht einzuschlafen kniff er wich in den Oberarm – und nutzte etwas zu viel Kraft, er hätte beinahe aufgeschrieen. Wenigstens war er jetzt wach. Er hatte seine Haut etwas zu stark gequetscht. Wenigstens war er jetzt wach – und konnte warten, bis die Frau sich zur Ruhe legt. Doch seine nicht vorhandene Geduld macht ihm ein Strich durch die Rechnung. Er wurde immer unruhiger und hibbeliger. Er hielt es nicht mehr aus. //Verdammt. Ich mach’ s jetzt einfach!// Schon schlich er zur Tür und versuchte sie leise zu öffnen. Abgeschlossen. Er zog seine Augenbrauen gereizt zusammen. So ein Glück hatte auch nur er. Hatte er nicht noch den Dietrich? Er griff in seine Hosentasche und fand tatsächlich den schmalen Gegenstand. //Wenn der jetzt kaputt geht, habe ich ein Problem// Der Waldelf hockte sich hin, steckte den Dietrich in das Schloß und bewegte ihn vorsichtig hin und her – nach einigen Sekunden folgte das erlösendes Knacken. Erfreut zog er den Dietrich aus der Öffnung, aber schon dabei hatte er ein seltsames Gefühl. Ein Blick auf diesen bestätigte seine Befürchtungen: Das Stück Metall hatte einen seiner Barten verloren. Wahrscheinlich steckte der Schlüssel im Inneren und nun war der Dietrich sowie das äußere Schloss unbrauchbar. //Toll. WIRKLICH toll. So ein Glück habe auch nur ich!// //Und nun?// //Anklopfen?!// „Warum eigentlich nicht?“ Zögernd folgte er seinen eigenen Gedanken. Holz kratzte über Holz und langsame, ledrige Schritte näherten sich der Tür. „Hallo? Wer ist da? Und was wollen Sie?“, krächzte eine dumpfe Stimme. „Mein Name ist Alec und ich..“ fieberhaft überlegte er, was er sagen sollte. „...ich suche jemanden, der meiner Schwester hilft. Sie... sie hat sich den Fuß verstaucht und ich brauche jemanden, der mir hilft sie bis in die Stadt zu tragen“, rief er hastig und seiner Meinung nach eigentlich ziemlich unglaubwürdig. Aber anscheinend war die Frau ein wenig naiv. „Oh mein Gott. Natürlich helfe ich dir, mein Junge. Warte einen Augenblick“ Wieder waren Schritte zu hören, die sich diesmal von der Tür entfernten. //Okay Alec. Das schaffst du schon. Wenn sie die Tür aufmacht, einfach zuschlagen//, versuchte sich der Waldelf selbst einzureden. Seine verschwitzten Hände umklammerten das Schwert fester, damit es ihm nicht aus der Hand rutschte. Als die Schritte sich wieder näherten und der Schlüssel sich im Schloss drehte, hob er das Schwert um bereit zu sein, sobald die Frau herauskam. „Was machst du da, Junge?“ Alec schrie auf, ließ das Schwert fallen und drehte sich herum. Ein berittener Soldat sah ihn mit erhobener Fackel misstrauisch an. „Ich...Ich...“, stotterte er hilflos. //Scheiße!!// Das einzige, was Alec noch einfiel, war Weglaufen. Geistesgegenwärtig schnappte er sich im Lauf sein Schwert und rannte dann so schnell er konnte in Richtung Wald. Der Soldat fluchte und trieb sein Pferd an, um Alec zu folgen. Doch er verlor den Jungen aus den Augen, da die Bäume einfach zu dicht beieinander standen und es einfach zu dunkel war. Der Wache blieb nichts anderes übrig, als die Verfolgung aufzugeben. Alec rannte weiter. Ihm war egal ob der Berittene ihm noch folgte oder nicht. Sein einziger Gedanke war ‚Weg hier!’ Der Boden war uneben und er stolperte mehr als dass er wirklich rannte, aber trotzdem bewegte er sich so schnell als irgend möglich weg von diesem Haus. Das war im Moment für ihn das Wichtigste. Nach einer Weile des Rennens versperrte ihm plötzlich eine dunkle Gestalt den Weg. Der Schreck und eine der zahlreichen Wurzeln ließen ihn vollends das Gleichgewicht verlieren. Entgegen aller Wahrscheinlichkeit war der Aufprall schmerzlos. Trotz dieser sehr seltsamen Tatsache blieb er einen Moment schwer atmend liegen, um sich und seine Atmung zu beruhigen - zumindest bis die Feuchtigkeit, die sich auf seiner Brust ausbreitete, sein Hemd vollständig durchnässt hatte. „Was zum Teufel...“ Schnell stemmte er sich von seiner Auflage hoch. Auch in der Dunkelheit konnte Alec nun endlich ausmachen, auf WAS er eigentlich gelandet war. Es war ein Körper. Ein menschlicher Körper. Und in diesem steckte ein Schwert. SEIN Schwert. Er hatte einen Stadtbewohner umgebracht. Er war tot. Allerdings war das gar nicht seine Absicht gewesen. Aber... //Nein. Nicht tot. NOCH nicht// Der Brustkorb des Menschen hob und senkte sich noch sehr schwach. War dies nicht seine Chance? Der Waldelf schloss die Augen und zog das Schwert heraus. Schmerzerfüllt und qualvoll keuchte diese Person auf. Alec öffnete die Augen langsam wieder und sah auf den halb toten Körper hinunter. Um es sich nicht doch noch anders zu überlegen, platzierte er das Schwert ohne Zeitverzögerung nun etwas links des Brustbeins, um dem Mann sicher das Herz zu durchbohren und ihn auch sofort zu erlösen. Ein letztes Gurgeln war zu vernehmen, bevor endgültig Stille eintrat. In dieser gespenstischen Stille hatte er plötzlich das Gefühl beobachtet zu werden, tat es jedoch sofort als dummes Hirngespinst ab. Zitternd zog er das besudelte Schwert erneut heraus und ließ es verschwinden. Sein Hemd war nun völlig mit Blut getränkt. Schweiß lief ihm über die Stirn und der Blau- und Grünäugige schien noch blasser als sonst zu sein. Unwirsch wischte er sich über die Stirn und verteilte somit etwas von diesem Blut darauf. //So kann ich nicht zurück in die Stadt. Ich wurde ja schon vorher verdächtigt, aber DAS...// Ein leises Seufzen, bevor er sich das Hemd über den Kopf zog und sich mit diesem so gut es eben ging das Blut abwischte. Der improvisierte Waschlappen wurde dann hinter einen Busch geworfen, reine Vorsichtsmaßnahme, falls jemand hier entlanggehen sollte. Aber nun kroch die Kälte schleichend in seine Glieder hinauf und er rieb sich zitternd über die nackten Arme. //Das muss ich jetzt wohl durchstehen.// So schnell er konnte huschte er durch den Wald und suchte nach dem Weg zurück. Nach kurzer Zeit fand er ihn und stolperte weiter in Richtung Stadttor. //Hoffentlich erkennt mich nicht der Soldat wieder, er könnte noch dort sein//, das erweckte in Alec neue Bedenken und er suchte verzweifelt nach anderen Möglichkeiten. Nicht lange, denn die Stallungen neben den Stadttoren boten ihm genau diese. Eigentlich konnte er auch hier übernachten - in der Stadt hatte er schließlich keine Verpflichtungen – warum also? Mit diesem Entschluss beruhigte sich der Flüchtige endlich und schlich langsam und vorsichtig zur Koppel, schließlich wollte er die Pferde nicht verschrecken und schon wieder unerwünschte Aufmerksamkeit erregen. Eines der Pferde lag nahe der Weidegrenze im für diese Gelegenheit bereitgelegten Heu und hatte dem fremden Neuankömmling interessiert den Kopf zugedreht. Zögernd und mit einem, wegen des großen Tieres, unguten Gefühl pirschte sich Alec weiter an. Als das Tier ihm dann nur neugierig die Nase in die Seite drückte, als er über den Zaun kletterte, fiel seine Anspannung endgültig ab. Er fuhr dem Pferd sanft über die samtige Nase, redete beruhigend auf es ein, legte sich dann langsam hin und kuschelte sich an das weiche Fell des Tieres. Als Waldelf hatte er eine besondere Beziehung zu Tieren, sodass sich beide schnell aneinander gewöhnten. Auch das Pferd streckte sich entspannt aus. Durch die Wärme, die der große Grasfresser ausstrahlte, nahm seine bleierne Müdigkeit immer weiter zu und es dauerte nur noch wenige Sekunden, bis er Morpheus Ruf folgte. So blieb die Gestalt, die einige Minuten später vor ihm auftauchte, natürlich unbemerkt. Erst als er an der Schulter berührt wurde, riss er erschrocken die Augen auf und drehte seinen Kopf reflexartig in Richtung der Berührung. Alec starrte in zwei schwarze Onyxe. Nach einigen Sekunden fing der Besitzer eben dieser an zu sprechen: „Für einen Mörder schläfst du sehr tief. Das ist gut. Du brauchst einen gesunden Schlaf, falls du auf meinen Vorschlag eingehst“ Alec schwieg. Was sollte er auch dazu sagen? „Du bevorzugst also die Stille? Genau wie ich, mein Kind. Genau wie ich. Denn ist nicht die Stille die Symphonie des Todes, die Instrumentalisierung von Sithis selbst? Welch eine Ironie, dass ich hier nun als ‚Sprecher’ der Dunklen Bruderschaft vor dir stehe.“ Er machte eine kurze Pause, die Alec nutzte, um die Stimme zu verinnerlichen. Sie klang so, als würde sie nicht oft genutzt. Sehr tief und ein wenig rau. Sehr beruhigend – eigentlich sehr angenehm... Die Augen des Waldelfen blieben nun an den Lippen des mysteriösen Mannes - er ging zumindest davon aus, dass es sich um einen Mann handelte, seine Stimme sprach eindeutig dafür - haften. „Mein Name ist Lucien Lachance und meine Stimme ist der Wille der Mutter der Nacht. Sie hat dich beobachtet. Sie hat zugesehen wie du tötest, hat sich daran erfreut, wie du Leben beendest. Die Mutter der Nacht ist sehr zufrieden. Daher stehe ich jetzt vor dir. Ich habe ein Angebot für dich. Eine Gelegenheit unserer einzigartigen Familie beizutreten.“ Der Mundwinkel des Assasinen zuckte leicht. „Ich habe also deine ganze Aufmerksamkeit. Hervorragend. Hör nun gut zu. Auf dem Grünweg nördlich von Bravil liegt die Schenke ‚Zum schlechten Omen’. Dort wirst du einen alten Mann namens Rufio treffen. Töte ihn, und deine Aufnahme in die Dunkle Bruderschaft ist vollendet! Tu dies und wenn du das nächste Mal schläfst, zeige ich mich dir wieder und bringe dir die Liebe deiner neuen Familie.“ Er machte wieder eine kurze Pause und zog aus dem Nichts einen schmalen, leicht gebogenen Dolch, der mit Gold und Edelsteinen verziert war, heraus und reichte ihn Alec, der schon fast automatisch danach griff. Die Bewegungen des Fremden waren geschmeidig und elegant, er erinnerte ihn immer mehr an eine tödliche Raubkatze. „Nimm diesen Dolch als Zeichen der Dunklen Bruderschaft. Diese Klinge des Leids ist noch unberührt - und sie dürstet nach Blut. Mag sie dir so gute Dienste erweisen, wie es dein Schweigen tun wird. Damit möchte ich mich verabschieden. Ich hoffe wirklich, dass wir und schon bald wieder treffen.“ Vor seinem Verschwinden ließ nun der Sprecher seinen Blick über Alecs Körper wandern und strich ihm über die nackte Brust - dann verschmolz er noch während des Aufstehens mit der Dunkelheit. Alecs Position hatte sich nicht verändert, er lag noch immer auf einem Heuhaufen und lies sich von einem Pferd wärmen, aber er konnte jetzt einfach nicht aufhören in die Richtung zu starren, in der eben noch *Lucien* gesessen hatte. Eigentlich hatten ihm viele Fragen auf der Zunge gebrannt. //Aber die kann ich auch später noch stellen//, dachte er müde und ließ sich wieder vom Schlaf übermannen. Im Schlaf verarbeitete er auch die Worte, die er vernommen hatte. Früh am Morgen schreckte ihn ein lautes Wiehern aus seinem tiefen Schlummer. Müde wischte er sich über die vom Schlaf verklebten Augen und richtete sich auf. Die Bilder der letzten Nacht liefen vor seinem inneren Auge ab. Er lächelte leicht. Jetzt musste er sich nur noch um den alten Mann kümmern. Mit neuem Elan sprang er auf und streckte sich, um den Schlaf endgültig zu vertreiben. Seine lebendige Wärmflasche war ebenfalls auf den Beinen – sie kam nun auf ihn zugetrabt, wieherte leise und stubste mit der Nase gegen seine noch immer nackte Brust. Lächelnd strich Alec ihm über die Schnauze, kraulte es hinter den Ohren und bedankte sich für die Wärmespende über Nacht. Der schwarze Hengst, den er nun bei vollem Licht und in wachem Zustand betrachten konnte, ließ es sich gern gefallen und wieherte leise als Zeichen der vollkommenen Zufriedenheit. Er wäre ein mehr als zufriedenstellendes Reittier, aber jetzt musste er zunächst den Ort Bravil aufsuchen. Und dafür wollte er lieber die Karte verwenden. Beim Gedanken an die Papierrolle erschien diese in seiner Hand. Südöstlich seines derzeitigen Standortes fand er den Ort – die Illustration war sehr viel kleiner die der anderen Städte, aber es war ein ansteuerbarer Punkt. //Bravil//, dachte er und schloss die Augen. Um einer erneuten Kollision mit dem Boden zu entgehen, machte er sich diesmal für die Ankunft bereit und landete auf seinen Füßen. Der anfänglichen, zugegebenermaßen kindischen Freude wich schnell das Gefühl einer leichten Übelkeit: Unangenehme Luft stieg ihm in die Nase. Überall lagen Essenreste auf den Straßen oder andere, nicht näher definierbare Dinge. Auch die Häuser hier wirkten alt und vermodert. Doch dafür hatte er keinen Blick, er wollte seine Aufgabe hinter sich bringen. Er ging noch einmal die Anweisungen durch: Nach Norden den Grünweg entlang gehen und nach einer Schänke Ausschau halten. //Vielleicht haben die hier Pferde// Ein Blick aus dem Stadttor gab ihm eine Antwort. Tatsächlich gab es auch hier einen Stall mit Pferden. Leider wurden diese von einem Stallburschen bewacht. //Ich versuch’ s trotzdem!// Da der Waldelf keine Aufmerksamkeit erregen wollte, ging er den Weg eine Weile entlang, bis er sicher sein konnte den Sichtbereich der Stadtwachen und des Stallburschen verlassen zu haben. Danach verließ er den Weg, um sich in einem Bogen von hinten an den Stall heranzuschleichen. Niemand hatte ihn bisher bemerkt. Der Waldelf biss sich auf die Lippen. Er musste den richtigen Moment abpassen, sonst konnte er die ganze Aktion vergessen. Anscheinend hatte er diesmal auch tatsächlich Glück. Ein gesatteltes und aufgezäumtes Pferd schritt neugierig in seine Richtung und schaute über den Zaun. Der Stallbursche wurde offenbar von einem potenziellen neuen Kunden abgelenkt. So leise er konnte öffnete Alec das Gatter und lief zu dem gescheckten Reittier. Schnell warf er einen Blick hinter das Pferd, um zu schauen ob er noch unbeobachtet war und schwang sich etwas ungelenk auf den Rücken des Tieres. Als ihn niemand beachtete trieb er das Pferd mit festem Schenkeldruck an, hinaus in die grüne Landschaft. Nachdem er ein paar Minuten ziellos durch die Gegend geritten war, um mögliche Verfolger abzuhängen, ließ er seine Karte erscheinen, um zu schauen wo er sich befand. Mit einem geübten Blick erkannte er, dass er sich nicht weit des Hauptweges befand. Er ließ die Karte wieder verschwinden und trieb das Pferd an. Der Waldelf wollte so schnell er konnte die Schänke erreichen, um das letzte Hindernis zu bewältigen. Als sich die Sonne schon dem Horizont näherte, kam am „Schlechten Omen“ an, stieg vom Pferd und rieb sich erst einmal den wunden Hintern. Reiten war nicht sein Ding. Er band das Pferd vorsorglich an die dafür vorgesehene Stange. Seiner Affinität zu Tieren ist es zu verdanken, dass die Schecke ohne sich zu wehren alles mit sich machen ließ und zum Abschied wieherte. Mit erhobenem Haupt und einem selbstsicheren Gang betrat er durch die hölzerne Tür die Schänke. Der Wirt musterte ihn kurz, grüßte ihn abwesend und dann ignorierte er ihn. Naja, er sah ja auch nicht aus wie ein reicher Kunde, dachte Alec und hob eine fein geschwungene Augenbraue. Er zuckte mit den Schultern und beschloss zuerst das Obergeschoss zu durchsuchen, um den alten Mann eventuell dort aufzuspüren. Nach einer gründlichen Durchsuchung ohne Ergebnis folgte der Keller. Dort angekommen schaute er sich wieder nach ‚Rufio’ um, den er schließlich schlafend in einem Bett fand. Sofort zückte er die „Klinge des Leids“ und stach ohne zu Zögern zu. Er hatte aus seinem Fehler gelernt und sich nicht erst Gedanken darüber gemacht, dass er jemanden tötete. Denn hatte er ein schlechtes Gewissen dabei, machte es ihm das Ganze nur schwerer. //Und jetzt schnell verschwinden.// hastig zog er den Dolch aus der Brust des Mannes und wischte die Klinge an der Bettdecke ab. Ohne zu überlegen ließ er den Dolch verschwinden und entwischte aus dem Fenster. Mit etwas Geschicklichkeit schloss er das Fenster von außen wieder. Geschwind schwang er sich aufs Pferd und ließ sich per Reisezauber wieder nach Anvil geleiten. Kapitel 4: Zweiter Kontakt -------------------------- Titel: Oblivion Genre: Yaoi Autor: Anubi Thema: Oblivion, Original Warnings: viele... Rating: ab 18 Pairing: mal sehen Disclaimer: Manche Figuren sind nur geliehen und gehören Ausschließlich Bethesda Softworks . Manche Figuren sind allerdings erfunden und gehören mir! (z.B. Alec). 4. Kapitel Zweiter Kontakt Er befand sich mitten in Anvil... und stand schon wieder vor dem bereits bekannten Problem: einem Schlafplatz. Er strich sich müde und fahrig die Haare aus dem Gesicht. Trotz der eigentlich erst kurzen schlaflosen Zeit, fühlte er sich schon wieder so unendlich müde. Selbst die Sonne schien seine Meinung zu teilen, denn ihre letzten wärmenden Strahlen wurden bereits schwächer, sie würden bald vollends verschwinden, um der Lichtquelle der Nacht Platz zu machen. Schon verspürte Alec eine eisige Kälte, die seinen Körper ergriff. Mit steifen Fingern fuhr er sich über die nackten, schutzlosen Arme. //Es hilft nichts. Muss wohl wieder in den Stall...// Mit zitterndem Körper setzte er sich in Bewegung und ignorierte die Wachen, die ihn misstrauisch mit ihren Blicken verfolgten. Ein halbnackter Junge, der in einer so kalten Nacht durch den Wald streifte, war nicht unbedingt alltäglich. Schon als er sich mit raschen Schritten näherte, beobachtete er das Heu rund um den Stall. Er hatte Glück. Vor ihm lag eben jenes Pferd, welches ihn schon gestern ohne Aggression zu zeigen angenommen hatte. Es begrüßte den Näherkommenden mit einem leisen, gutmütigen Wiehern und leckte ihm über die Wange. Beruhigend fuhr Alec dem schwarzen Hengst durch die Mähne. Sichtlich erfreut schnaubte das Tier. Kaum dass er sich an seinen immer noch liegenden tierischen Freund angekuschelt hatte, schlug die bleierne Müdigkeit zu und ließ ihn in einen tiefen, traumlosen Schlaf gleiten. Im Schatten des Stalls stand schon seit einiger Zeit unbemerkt eine dunkle Gestalt und beobachtete den schlafenden Waldelfen. Mit der Geschmeidigkeit einer Katze kniete er sich langsam neben den schlafenden Knaben. Seine schwarze Augen tasteten das zarte Gesicht des Jungen unter ihm ab. Langsam hob er die rechte Hand und strich mit seinen langen, sanften Fingern die Gesichtskonturenkonturen Alecs nach, strich über die feinen Augenbrauen, die weichen Wangen, hinunter zu den von Kälte leicht blassen Lippen. Diese öffneten sich mit einem Seufzen ein wenig und der dazugehörige Kopf drehte sich leicht in die Richtung des Besuchers. Die Finger, die für einen Moment innegehalten hatten, als Alec sich bewegt hatte, nahmen nun ihre Tätigkeit wieder auf und erkundeten nun den vor ihnen liegenden Körper weiter. Die schlanke Hand fuhr von den weichen, einladenden Lippen hinunter zum Kinn und über den schlanken Hals hinunter zur entblößten Brust, die unter der zarten Berührung erzitterte. Am ganzen Körper bildete sich eine Gänsehaut. Die tastenden Finger fuhren die leichte Erhebung des Brustbeins nach, bevor sie weiter abwärts zu der kleinen Vertiefung wanderten und dort für einige Sekunden in ihrer Bewegung innehielten. Die Finger wurden zurückgezogen. Die schlanke Gestalt beugte sich stattdessen hinunter und streifte mit seinen Lippen die des Waldelfen, doch so kurz und sanft, dass dieser davon nichts bemerkte. Die Gestalt beschloss Alec noch eine Weile schlafen zu lassen, bevor er diesen weckte, denn er sah so aus, als könnte er den Schlaf gut gebrauchen. Lautlos erhob sich der Unbekannte und verschwand unbemerkt in einem der Schatten. Erst kurz vor Sonnenaufgang erschien die Gestalt wieder und stupste den schlafenden, eingerollten Alec an. Dieser schreckte auf und sah in die schwarzen Augen seines Gegenübers. Mehr konnte er nicht erkennen, denn Lucien´s Gesicht wurde wieder in Schatten gehüllt. Einerseits von der noch anhaltenden Dunkelheit, anderseits von der schwarzen Kapuze die seinen Kopf bedeckte. Ein schmales Lächeln bildete sich auf den Lippen Luciens, welches allerdings von Alec unbemerkt blieb. Mit rauer, aber angenehmer Stimme sprach er den Waldelfen an. „Deine Tat ist also getan.“ Auf den fragenden Blick hin lachte er leise, woraufhin Alec angenehme Schauer heimsuchten. „Woher ich das weiß? Du wirst sehen, dass die Dunkle Bruderschaft eine Menge weiß. Denn du bist nun ein Teil der Familie.“ Alecs einzige Antwort war erneutes Schweigen, er sah Lucien nur unverwandt an. „Nun achte auf meine Worte.“ Er sah Alec mit einem solchen Funkeln in den Augen an, das dem Blau- und. Grünäugigen ganz unwohl wurde. „Indem du Rufio erstachst, unterschriebst du einen besonderen Vertrag. Die Art der Exekution war deine Unterschrift und Rufios Blut diente als Tinte. Mir, als dem Sprecher der Schwarzen Hand, untersteht eine besondere Gruppe innerhalb unserer Familie. Du wirst dieser Gruppe beitreten und die dir erteilten Aufträge erfüllen. Als nächstes musst du dich nach Cheydinhal begeben, in das verlassene Haus in der Nähe der östlichen Stadtmauer. Geh in den Keller und versuche die schwarze Tür dort zu öffnen. Jemand wird dir eine Frage stellen. Antworte mit: „Sanguin, mein Bruder“. So erhältst du Zutritt zur Zuflucht. Sprich dort mit Ocheeva. Hast du verstanden?“ Alec nickte und verknotete nervös seine Hände. „Und nun wisse dies. Jeder Dunkle Bruder und jede Dunkle Schwester sind Kinder des Sithis. Er den wir Sithis nennen, trägt viele andere Namen. Chaos, Verdammung, Zwietracht. Sithis ist die Leere... Wir von der Dunklen Bruderschaft dienen der Mutter der Nacht, der Braut von Sithis. Die Mutter der Nacht führt ihre Kinder mit einer fürchterlichen schwarzen Hand. Die schwarze Hand ist das leitende Organ der Dunklen Bruderschaft. Es besteht aus einem Zuhörer und vier Sprechern. Vier Fingern und einem Daumen, wenn man so will. Als Mitglied der Dunklen Gilde musst du die fünf Gebote befolgen. Sie sind die Gesetze, die uns leiten und schützen. Merke dir diese fünf Gebote gut.“, mahnte Lucien. „1. Gebot. Entehrte NIEMALS die Mutter der Nacht. Diese Handlung erweckt den Zorn von Sithis. 2. Gebot. Verrate NIEMALS die Dunkle Bruderschaft oder ihrer Geheimnisse. Diese Handlung erweckt den Zorn von Sithis.“ Beim dritten Gebot lächelte Lucien geheimnisvoll, was Alec natürlich nicht sehen konnte. „3. Gebot. Mißachte NIEMALS den Befehl eines höhergestellten Mitglieds der Dunklen Bruderschaft. 4. Gebot. Stehle niemals die Besitztümer eines Dunklen Bruders oder einer Dunklen Schwester. Diese Handlung erweckt den Zorn von Sithis. 5. Gebot. Töte NIEMALS einen Dunklen Bruder oder eine Dunkle Schwester.“ Mit der letzten Aufzählung verstummte Lucien und studierte die Gesichtszüge Alec´s. “Hast du alles verstanden?“ Der Angesprochene nickte und starrte nachdenklich in die Schatten, die das Gesicht Luciens verdeckten. Er hatte alles verstanden und würde, soweit es ihm möglich war, die Gebote befolgen, denn er spürte, dass er diese ernst nehmen sollte, wenn er überleben wollte. „Hast du noch irgendwelche Fragen, bevor ich gehe?“, fragte Lucien mit samtener Stimme. Die unerwartete Frage riss den rot- schwarzhaarigen in die Wirklichkeit zurück - seine Gedanken hatten sich selbständig gemacht, als der in schwarz Gehüllte verstummt war. In seinen Kopf herrschte Chaos. Er konnte noch nicht wirklich glauben, dass er es fast geschafft hatte. Noch nicht glauben, dass er fürs Erste das erreicht hatte, was er erreichen wollte. Der Weg zum Ziel war natürlich ein anderer, als er eigentlich geplant hatte, aber er hatte es erreicht. Freudige Erregung durchfloss seinen Körper und ließen ihn erzittern. Erst als sein ‚Boss’ ihn erneut ansprach, konnte er antworten. Seine Unsicherheit spiegelte sich in seinen verschiedenfarbigen Augen wieder, was Lucien heimlich genoss. Er liebte es, wenn andere vor ihm Angst hatten oder auch nur unsicher waren. Doch am liebsten hatte er sie in Panik. Daraufhin schweiften seine Gedanken ab - zu seinem letzten Opfer, welches sich ängstlich, ja beinahe panisch an die Wand gedrückt hatte und ihm schlussendlich doch nicht entkommen konnte. Doch er ließ seine Gedanken nicht soweit abschweifen, dass er seine Umgebung nicht mehr wahrnahm. Das würde der Waldelf auch noch lernen müssen. „Ich hätte da noch eine Frage zu Sithis.“, sprach Alec leise und sah überall hin, nur nicht in das Gesicht seines Gegenübers. Die unheimlichen, schwarzen Augen des Anderen machten ihn noch unsicherer als er ohnehin schon war. Er wusste nicht wieso, aber er hatte ein verdrehtes Interesse für Vater Sithis. „Wie... Wie kann ich mir Sithis denn vorstellen?“ Alec wusste nicht, wie er seine Frage richtig formulieren konnte, doch er hatte das Gefühl, dass Lucien ihn schon verstanden hatte. „Tja. Wie beschreibe ich am besten unseren fürchterlichen Vater? Stell dir eine perfekte, wolkenlose Mitternacht vor - kalt wie Eis und in Schatten gehüllt...Das ist Sithis“, versuchte er sich verständlich zu machen. //Vielleicht wirst du ihn irgendwann einmal kennen lernen,// dachte er mit einem undeutbaren Grinsen. Alec nickte nachdenklich und versuchte sich Sithis auf diese Art vorzustellen. Doch er gab schnell auf. „Hast du noch weitere Fragen?“ „Nein. Ich denke nicht.“ „Nun denn. Dann ist die Zeit des Abschieds für uns gekommen, denn es gibt noch Vieles für mich zu erledigen. Ich werde deine Laufbahn verfolgen. Willkommen in der Familie.“ Mit diesen letzten Worten verschwand der Meisterasassine vor Alec`s Augen. //Und wieder einfach so verschwunden,// dachte der angehende Mörder seufzend und erhob sich. Weiter rumliegen würde nichts bringen, da die Sonne den Himmel bereits blutrot färbte. //Wie passend,// dachte er. Sich in der warmen Morgensonne genüsslich streckend, blinzelte er, noch immer den Schlaf in den Gelenken, Richtung Horizont. Für einen kurzen Moment tauchte plötzlich eine vollkommen zerstörte Stadt vor seinem inneren Auge auf. Brennend, von unheimlichen, aggressiven Monstern heimgesucht. Doch so schnell wie die Illusion gekommen war, verschwand sie auch wieder. „Was war das?“ Er fand keine Antwort darauf. Zur Ablenkung strich er sich durch die zerzausten Haare. „Ich glaub, ich werde langsam verrückt“, meinte er schließlich kopfschüttelnd und konzentrierte sich auf seine neue Aufgabe – sein neues Zuhause. Alec interessierte es bereits brennend, wie es wohl aussähe. „Cheydinhal“, murmelte er vor sich hin... Die Schriftrolle aufrufend, studierte er die Zeichnung der Stadt auf der Karte. „Ziemlich weit im Osten... und es gibt mehrere Orte, an denen man landen kann,“ nach einigem Überlegen strich er über eine östlich der Stadtmauer gelegene Stelle der Siedlung. Sofort fühlte er ein schon fast vertrautes Ziehen im Körper und landete, nun vorbereitet, sanft an der gewählten Stelle. Erstaunt glitt sein Blick über die Häuser und Straßen. Diese Stadt war das genaue Gegenteil von Bravil. Im krassen Gegensatz zum vermoderten, dreckigen und unangenehm stinkenden Bravil, war dies hier das reinste Paradies. Viel Grün, moderne Häuser mit einladenden, mamornen Fassaden, auch die Luft war frisch, sauber und höchstens einige Blumendüfte waren wahrzunehmen. Hier und da flogen ein paar Schmetterlinge und er konnte auch einige Vögel sehen, die sich in einem Baum eingenistet hatten und fröhlich vor sich hin zwitscherten. Mit einigen Minuten Verspätung bemerkte er, dass er schon eine Weile auf der gleichen Stelle stand und vor sich hinstarrte, was einige Leute schon mit belustigtem Kichern quittierten. Schnell machte er sich auf den Weg zum beschriebenen, verlassenen Haus - er wollte nicht noch mehr Aufmerksamkeit auf sich lenken. Für seine nun eingeschlagene ‚Karriere’ wäre das sicher alles andere als förderlich. Luciens Beschreibung war zwar vage, aber leicht zu befolgen. Er fand sein Ziel unweit der östlichen Stadtmauer. Neben diesem Haus war ein Brunnen ausgehoben, welchen Alec mehr als unpassend fand, denn er sah ziemlich unbenutzt aus. Das schwarz-weiße Gebäude wirkte deplaziert in all der Pracht um es herum, es war leicht verfallen. Ein wenig misstrauisch näherte er sich und drückte die Klinke nach unten. Verschlossen. Alec verzog den Mundwinkel. Er hatte doch keinen Dietrich mehr. Frustriert stopfte er seine Hände in die Hosentasche. Seine Finger ertasteten einen schmalen Gegenstand. Überrascht zog der Assasine seine Hand zurück. In seiner Hand hielt er einen zwei-Nadel-dicken Dietrich. Mit ziemlicher Gewissheit wusste er, dass er vorher keinen Dietrich mehr besessen hatte. Lucien musste eine Gelegenheit gefunden haben, ihm den Dietrich zuzustecken. //Wann hat er eigentlich angefangen mich zu beobachten? Er wusste immerhin, dass ich keinen Dietrich mehr hatte.// Die Frage blieb unbeantwortet im Raum stehen. Von einer Sekunde auf die nächste wurde Alec purpurrot. Was, wenn er ihn schon nackt im Fluss badend gesehen hatte? //Oh man, wäre das peinlich.// Ein schnelles Kopfschütteln vertrieb seine unerwünschten Gedanken. Mit einem halbwegs klaren Kopf konzentrierte er sich nun auf das Schloss. Als er sicher war, dass ihn niemand beobachtete, versuchte er sein Glück. Ungeschickt stieß er da und dort mit der Spitze seines Dietrichs an und endlich ertönte das erlösende Klicken. Doch die Tür lies sich trotzdem nicht öffnen. Sofort wurden weitere Versuche unternommen. Die Zeit verstrich und Alec wunderte sich immer mehr, warum hier niemand vorbeikam. Irgendwie beschlich ihn das Gefühl, dass die Bürger, und auch die Wachen einen großen Bogen um dieses Haus machten. Ihm war am Anfang zwar auch etwas unwohl in der Nähe dieses Gebäudes, aber es war nicht so, dass er deswegen nicht vorbeilaufen würde. Schulternzuckend tat er den Gedanken ab, ihm sollte es nur Recht sein. Er vernahm noch zwei weitere Klicke und die Tür sprang knarrend auf. Schnell und unbemerkt huschte er hinein, sah sich mit noch unentschlossener Miene in dem Haus um, ihm war wirklich nicht ganz wohl bei der Sache. Hier und da waren Schränke umgestoßen. Aufgebrochene Holztonnen lagen herum. Es sah einfach alles alt und verstaubt aus, unbewohnt eben. Doch eigentlich war es ihm egal, wie es hier aussah. Seine Gedanken waren nur bei Lucien und seinen Worten. Wo sollte er noch hin? Der Keller. Er fand den Weg dorthin und stieg die Treppe hinab. Unten erwartete ihn ein ganz normaler Keller - wie jeder andere auch. Das Einzige, was das Bild störte, war ein Stück eingebrochene Steinwand. Ohne zu Zögern setzte Alec sein Weg fort, folgte dem steinernen Gang, der weiter in die Tiefe führte. Schon von Weitem konnte er die schwarze Tür sehen, die von einem unbekannten, roten Licht angestrahlt wurde. Der Schatten eines Totenkopfes zeichnete sich auf der Tür ab, sodass Alec für ein Moment erschauerte, als er das Symbol erkannte. Zögernd versuchte er die Tür zu auf-zumachhen, doch die ließ sich, wie von Lucien prophezeit, nicht öffnen. Stattdessen antwortete auf seinen Versuch eine raue Stimme: „ Welche Farbe hat die Nacht?“ „Sanguin, mein Bruder“, antwortete Alec, und die Tür öffnete sich. Kapitel 5: Die Dunkle Bruderschaft ---------------------------------- Titel: Oblivion Genre: Yaoi Autor: Anubi Thema: Oblivion, Original Warnings: viele... Rating: ab 18 Pairing: mal sehen Disclaimer: Manche Figuren sind nur geliehen und gehören Ausschließlich Bethesda Softworks . Manche Figuren sind allerdings erfunden und gehören mir! (z.B. Alec). Kapitel 5. Auf der anderen Seite der Tür erwartete ihn nicht, wie erwartet, der Fragensteller, sondern ein leicht gebeugtes Skelett, ausgestattet mit einer Axt. Vor Schreck hätte Alec beinahe aufgeschrien, doch mit Mühe und Not konnte er sich zusammenreißen. Trotzdem raste sein Herz, als wäre er gerade einen Marathon gelaufen. Mit klopfendem Herzen sah er das Skelett fragend an, doch das drehte sich einfach herum und folgte dem düsteren, allein von Fackeln erhellten Gang ins Innere. Schweigend lief der Waldelf dem untoten Wesen nach. Schon nach wenigen Minuten verbreiterte sich der Gang und es war ein steinernes Grab zu erkennen. Das war also die „Zuflucht“, so wie Lucien sie nannte. Das Ganze schien eine Art ausgebaute unterirdische Höhle zu sein. Die Wände sowie der Boden bestanden überwiegend aus Stein. Er dachte bei sich, dass das Ganze eigentlich wie eine unterirdische Burg aussah und sah sich weiter um. Er schien in der Eingangshalle gelandet zu sein, denn der Raum war recht groß - mit vereinzelten hölzernen Tischen und Stühlen. Der Raum wurde wieder ausschließlich von Kerzen und Fackeln erhellt, welche Schatten in jede gewundene Ecke warfen. Hier und da liefen schwarz gekleidete Gestalten herum. Genauer konnte Alec es nicht ausdrücken, denn er sah wieder diese echsengleichen Geschöpfe... und auch die Katzenähnlichen. Scheu betrat er die Eingangshalle. Das Skelett war längst wieder verschwunden und zog seine Runden, so wie andere Skelette, die ebenfalls in der Eingangshalle auf und ab liefen. Eine der schwarzgekleideten Kreaturen kam auf ihn zu und stellte sich als Ocheeva vor. Sie war eins der Echsengeschöpfe. Alec sah sie befremdlich an. Ihm war sie auf Anhieb unsympathisch. „Willkommen in der Dunklen Bruderschaft! Mein Name ist Ocheeva und ich bin für die Neuen zuständig. Im Moment habe ich allerdings keine Zeit, darum wird sich jetzt Adel um dich kümmern“ rasselte sie herunter und sah Alec dabei so an, als sei er ein giftiges Insekt, das man leider nicht töten konnte. Dabei konnte er sich gar nicht vorstellen, was er schon angestellt haben könnte, dass er ihren Zorn auf sich gezogen hatte. Sie winkte einen Assassinen zu sich, der ihn kurz begrüßte, wartete bis Ocheeva verschwunden war und dann grinsend auf Alec hinuntersah. „Endlich ist dieser Drache weg!“ stieß der Junge, der sich Adel nannte, erleichtert aus. „Man, Kleiner, hast echt Glück gehabt, dass sie heute anscheinend gut gelaunt ist, glaub mir, mit schlechter Laune willst du sie auf KEINEN Fall erleben.“ Der schwarz- und blutrothaarige war erstaunt wie locker der Assassine war. Er hätte gedacht, dass hier alles viel ernster sein würde. Doch er schien sich getäuscht zu haben, denn hier und da konnte er sogar ein Lachen vernehmen. Zögerlich lächelte er den fremden Jungen an. Dieser lachte leise und schaute den Kleineren mit einem offen und gewinnenden Lächeln genau in die Augen. „Komm, ich führe dich etwas herum, damit du dich hier auch zurecht findest.“ Ohne irgendwelche Berührungsängste zu zeigen, ergriff Adel Alecs Hand und zog ihn quer durch den Saal hin zur rechten Tür. Erst dort entließ er ihn wieder in Freiheit und hielt ihm die Tür auf. Alec folgte der stummen Aufforderung zögerlich. Adel zeigte ihm sämtliche Räume der Zuflucht. Begonnen mit den Schlafräumen: Es gab Einzel- und Mehrbettzimmer, doch erstere waren natürlich alle besetzt. Ihm fiel beim Zeigen der Räume auf, dass manche ihm verwundert nachschauten, was er sich nicht erklären konnte. Mit einem Schulterzucken tat er das Ganze ab und schaute sich lieber neugierig um. Die Zimmer waren nicht sehr groß, was man auf den ersten Blick erkennen konnte, und auch sonst gab es darin nicht viel zu sehen. Fenster natürlich auch nicht. //Ist ja auch klar, wer will schon die Würmer unter der Erde angucken?// Gedankenverloren und interessiert lief er weiter. In der einen Ecke stand ein wackelig aussehender Tisch, während in der anderen Ecke ein Schrank die steinerne Wand verzierte... und natürlich ein Bett - es sah alles andere als einladend aus.... Als Adel sah, dass Alec alles mit eher unbegeistertem Blick musterte, grinste er wieder leicht. „Naja, sieht hier nicht wie ein Luxushotel aus, aber das sind wir auch nicht. Wir sind hier fürs erste in der Ausbildung und da brauchen wir nicht mehr. Aber mach dir mal keine Sorgen, du wirst sowieso meistens unterwegs sein - und kaum in unserm Zimmer.“ „UNSERM Zimmer?“ fragte der Kleinere nach. „UNSERM Zimmer.“ Wiederholte Adel und warf Alec dabei unbeobachtet einen Blick zu, den Alec wahrscheinlich alles andere als begrüßt hätte, hätte er ihn bewusst wahrgenommen. „Und DAS werde ich dir jetzt auch zeigen, denn du musst dich umziehen und dann zeige ich dir die weiteren Räume. Es ist wichtig, dass du dich hier schnell zurecht findest.“ Erneut packte er Alec am Handgelenk und zog ihn etwas weiter ins Labyrinth hinein. Etwas verwirrt, dass sich der andere so beeilte, stolperte er hinterher und versuchte sich dabei so schnell es ging den Weg zu merken. Erst jetzt fiel ihm auch auf, dass hier, wo die Zimmer waren, Alles mehr als totenstill war. Die Assassinen, die an ihnen vorbei gingen, hatten einen ernsten Ausdruck und kalte Züge. Er hatte es nur bei Zweien gesehen, als das Licht einer Fackel auf sie fiel. Ansonsten wurden die Gesichtszüge von deren Kapuzen, verdeckt. „Adel? Adel, jetzt warte doch mal!“ protestierte der zweiaugenfarbige Waldelf und zerrte an seiner energisch umklammerten Hand. Doch entweder schien Adel nicht gehört zu haben oder er ignorierte die protestierenden Laute Alecs, denn er wurde weiter zielgerichtet hinterhergeschleift, sodass der Kleinere schließlich aufgab und sich weiterziehen ließ. Erst nach etlichen Minuten hielten sie vor einer verstärkten Holztür inne, welche sein Zimmergenosse ohne Probleme aufstieß. Das Zimmer, welches sie betraten, war etwas größer als das Andere, aber auch nicht unbedingt besser ausgestattet. Bis auf einen weiteren Schrank und ein weiteres Bett gab es nichts Bemerkenswertes. „Auf deinem Bett liegt deine Kleidung. Alle tragen hier diesen Lederanzug. Er schützt dich vor den meisten Angriffen und sorgt auch dafür, dass deine Fähigkeiten verbessert werden.“ Alec nahm sich die Lederkluft nach oben und unterzog sie einer genaueren Untersuchung. „Wie meinst du das mit „Fähigkeiten verbessern?“ fragte er nach einem neugierigen Blick – all diese Taschen! So wie es aussah, bestand es aus einem einzigen Stück feinsten Leders. Hier und da waren ein paar Schnallen, an denen man wohl die Waffen befestigen konnte. Als er leicht an den Hosenbeinen entlang fuhr, fand er noch weitere versteckte Taschen. //Kein Wunder, dass sie alle hier die Kleidung tragen. Damit sind sie wandelnde Waffenkammern.// Sein Blick wanderte nun weiter zu Adel. Er hatte ihn noch gar nicht wirklich angesehen. Dieser trug nämlich ebenfalls diese Rüstung. Jetzt, wo er ihn genau musterte, konnte er sogar einige versteckte Waffen sehen, die er auf den ersten Blick gar nicht wahrgenommen hatte. Sein Blick glitt von den Beinen nach oben zu Adel´s Gesicht auf dem ein verschmitztes Grinsen zu sehen war. Adel besaß dunkelblaue, schulterlange Haare, die aber durch das wenige Licht beinahe schwarz erschienen. Seine Augen hatten ein tiefes Grasgrün, welche ihn belustigt anfunkelten, dazu einen schlanken Körperbau mit ausgeprägten Muskeln, welche aber gut proportionierten waren und dazu noch etwa eine Körpergröße von 1,85m. Im Großen und Ganzen war er eigentlich das schönste männliche Wesen, welches er je gesehen hatte. „Na, fertig mir gucken, Kleiner?“ schmunzelte der Größere. Alec lief rot an und murmelte etwas Unverständliches, bevor er sich herumdrehte um sich anzuziehen. Doch mitten in der Bewegung hielt er inne und sah den Anderen abwartend an. Dass Adel ihm dabei die Frage nicht beantwortet hatte, fiel ihm gar nicht auf. Adel hob eine fein geschwungene Augenbraue und sah auf den Kleineren herunter, bevor er sich demonstrativ auf sein Bett setzte und den anderen weiter beobachtete. Dem angehenden Assassinen lag eine sehr guter Kommentar DAZU auf den Lippen, aber er überlegte es doch noch einmal und ließ es dann doch sein. Er drehte dem Anderen den Rücken zu und zog sich die Hose aus. Mehr hatte er ja auch nicht an - jetzt erst konnte er sich denken, warum alle Anderen ihn so komisch angestarrt hatten. Mist. Gerade wollte er sich seine neue Tageskleidung anziehen, als er bemerkte, dass Adel seine Rüstung –haltende Hand (SCHON wieder) festhielt, so dass er diese erschrocken losließ und den Anderen von unten in die Augen schaute. „Was..“ „Du solltest dich erst waschen,“ meinte der Blauhaarige nur und strich mit seinen Händen und verklärtem Blick über seinen Rücken, so dass Alec schnell einen Schritt zur Seite trat, um dem Blick und den Händen zu entkommen. Dabei lächelte er leicht unsicher und nickte. „Komm!“ befahl Adel nur und zog Alec mit seinem schmerzenden Griff am Handgelenk nach Draußen. „Warte Adel! Adel...Au. Du tust mir weh!“ war Alex verzweifelter Versuch seine Hand zurückzubekommen, doch dieser hörte nicht auf ihn, sondern zog ihn im Gegenteil noch etwas schneller mit sich. Sein Griff wurde so stark, dass Alec die Tränen in die Augen schossen. Zum Glück für ihn wurde er nicht sehr weit gezerrt, denn sie traten in einen weiteren Raum ein. Es schien eine Art Schwimmhalle zu sein: es floss ein unterirdischer Fluß hindurch und es tummelten sich viele der unmenschlichen Kreaturen, sowie Menschen darin. Dem schwarz- blutrothaarigen wurde unwohl bei den Gedanken, dort mit rein zu gehen. Adel lies Alec los, welcher sich sofort die Handgelenke rieb, die sich schon verfärbt hatten. Sauer fauchte er Adel an. „Warum bist du nicht stehen geblieben, als ich gesagt habe du sollst warten?!“ Dieser hob nur eine Augenbraue und fragte: „Warum sollte ich tun, was du mir sagst?“ „Na weil...“ Alec wusste nicht, was er dazu sagen sollte, denn er wurde durch diese einfache Frage aus der Bahn geworfen. Damit hatte er nun nicht gerechnet. Ja, warum sollte der Andere das tun? So blieb er stumm und schaute lieber stur auf den Fluß. Für Adel war das Ganze erledigt und er schubste den Kleineren Richtung Fluß, doch der stemmte sich dagegen. „Was soll das Kleiner? Du sollst dich doch nur waschen!“ „Aber da sind diese komischen Kreaturen drin!“ „Komische Kreaturen?“ fragte Adel nach und lies seinen Blick zu dem Fluß wandern. Doch er konnte keine entdecken. „Von was redest du?“ „Na, diese Echsen und diese komischen Katzen!“ „Du meinst die Argonier und Khajiit.“ - er runzelte die Stirn. „Weißt du das denn nicht?“ fragte er verwundert nach. Alec schüttelte nur den Kopf. „Dann werde ich deinem Ausbilder sagen, dass er dir ein bisschen was über Tamriel beibringen soll. Die Argonier gehören, genau wie die Khajiit, zur Bevölkerung. Es gibt hier viele Rassen. Ich selber zum Beispiel bin ein Hochelf.“ Dabei schob er seine Haare leicht zur Seite, damit Alec sehen konnte, dass er, genau wie Alec selbst, spitze Ohren besaß. „Doch ich will dich jetzt nicht über alle unsere Rasse aufklären. Jetzt wasch dich lieber endlich, damit ich dir den Rest zeigen kann.“ Nach den Worten gab er Alec einen Stoß, sodass dieser haltlos ins Wasser fiel und erst nach einigen Sekunden prustend wieder auftauchte und den Anderen böse anfunkelte. So wirkten seine Augen noch viel heller. Doch der Assassine war bereits wieder verschwunden und ließ ihn alleine zurück. Mit einem unterdrückten Fluch begann Alec sich zu waschen, dabei versuchte er nicht in der Nähe der Khajiit und Argonier zu kommen, denn auch wenn sie anscheinend dazu gehörten, waren sie ihm unheimlich. //Wer weiß, was noch alles kommt.// Seufzend reinigte er sich gründlich und bemerkte nicht, wie sich jemand von hinten anschlich und ihn plötzlich fremde Arme umschlossen. „Na, Süßer. Neu hier? Soll ich dir alles zeigen?“ flüsterte eine rauhe Stimme und biss sacht in seinen Hals. Erschrocken schreckte der Kleinere auf und versuchte sich aus dem Griff zu winden- ohne Erfolg. „Lass deine Hände von ihm, Aidan!“ erscholl eine kalte Stimme und die Hände wurden zwar widerstrebend, aber trotzdem sofort von ihm ab. Die grasgrünen Augen Adels´s funkelten den Angesprochenen wütend an, sodass dieser sich zurückzog - sich nebenbei leise entschuldigend. Alec lächelte unsicher, als er in das kalte Gesicht seines Zimmernachbars sah. „Danke.“ „Schon in Ordnung, Kleiner“ knurrte dieser nur und fixierte Alec. „Hör auf, mich dauernd Kleiner zu nennen!“ „Dann sag mir doch deinen Namen.“ „Ich heiße Alec.“ „Dann also Alec. Und nun komm!“ befahl er missgelaunt und hielt Alec seine Kleidung hin. Dieser stieg schnell aus dem Fluß und zog sich so schnell es ging alles über, da ihm sein Adamskostüm mehr als peinlich war. Dabei fiel ihm nicht auf, dass der Andere einen bestimmten Punkt an seinem Rücken fixierte. Als er fertig war, drehte er sich um und schaute den Anderen, den Kopf leicht schieflegend, fragend an. Adel kam auf ihn zu und fuhr ihm grob mit dem Fingern durch die Haare, damit sich die größten Knoten lösten. „So und jetzt komm! Ich will dir auch die anderen Räume zeigen“ meinte Adel, nun wieder besserer Laune, als wäre vorher nichts nennenswertes passiert. Das ließ den kleineren verwundert eine Augenbraue heben, aber dann nickte er zustimmend, denn er war müde und wollte sich nur noch hinlegen und schlafen. Nach einigen Stunden hatte er es endlich geschafft wieder in sein Zimmer zu kommen, nach der endlosen Führung durch den Komplex, darunter war auch der Übungsraum, das Waffenlager und der Speisesaal. Müde und geschafft ließ er sich aufs Bett fallen. Mit Ach und Krach zog er sich bis auf die Unterwäsche aus und krabbelte unter die Decke. „Ich wecke dich morgen, Alec. Denn morgen beginnt deine Ausbildung als Assassine.“ – das waren die letzten Worte, die Alec am ersten Tag seines Assassinendaseins hörte, bevor er und sein Zimmernachbar einschliefen. Kapitel 6: Unterricht --------------------- Titel: Oblivion Genre: Yaoi Autor: Anubi Thema: Oblivion, Original Warnings: viele... Rating: ab 18 Pairing: mal sehen Disclaimer: Manche Figuren sind nur geliehen und gehören Ausschließlich Bethesda Softworks . Manche Figuren sind allerdings erfunden und gehören mir! (z.B. Alec). Kapitel 6 Unterricht Mitten in der Nacht erschien ein Schatten neben Alec´s Bett und ließ sich langsam auf dessen Bettkante nieder. Die Gestalt hob eine Hand und strich dem Schlafenden vorsichtig durch die vollen Haare, kraulte dessen Nacken und kratzte leicht über die weiche Haut. „Mein lieber, kleiner Alec“, murmelte der Schatten: „Du wirst MIR gehören!“ Am Morgen traf Alec etwas an der Schulter. Müde schnappte er nach dem Störenfried und traf prompt ins Leere. Gezwungenermaßen hob er seine Augenlider, um den Grund seines unsanften Erwachens grummelnd ins Augen zu fassen. „Wie spät?“, murrte er. „Viel zu spät! Also zieh dich an, damit wir Frühstücken gehen können. Ich bring dich dann zu deinem Ausbilder,“ rief Adel schnell beim Verlassen des Zimmers. Schweren Herzens schwang Alec seine langen Beine aus dem warmen Bett und streckte sich ausgiebig und augenreibend, um den Schlaf zu vertreiben //Anziehen? Hab ich mich gestern Abend etwa ausgezogen?// Er sah an sich herunter und bemerkte, dass er tatsächlich fast nackt war. Sofort schoss ihm das Blut in den Kopf, er zog sich so schnell es ging an und suchte dann den Weg zum Bad, um seine Morgentoilette zu erledigen. Erfrischt und um einiges wacher als zuvor lief er zu Adel, der schon auf ihn gewartet hatte, um sich zum Speisesaal führen zu lassen. Während der gestrigen Führung wurde ihm zwar auch dieser gezeigt, aber man konnte sich nicht alles merken. Schweigend lief er neben ihm her und starrte zu Boden. „Wir sind da.“ Alec hob überrascht den Kopf und sah sich interessiert um. Der geräumige Saal war mit schwarzgekleideten Geschöpfen gefüllt, die an den Tischen saßen oder in Grüppchen im Raum standen und sich unterhielten. Mit einer Kopfbewegung wies er Alec an, an einem Tisch Platz zu nehmen, was dieser auch zögernd tat. Oder besser versuchte, denn alle waren besetzt, sodass er sich an einen Tisch setzen musste, der schon belegt war. „Darf ich mich setzen?“ fragte er schüchtern und setzte sich nach einer gemurmelten Zustimmung. Schweigend, verkrampft und unsicher saß er nun an einem Tisch mit der anderen Gestalt, die schweigend weiter ihre Mahlzeit zu sich nahm. Alec konnte das Gesicht seines Gegenübers nicht erkennen, da dieser eine Kapuze trug, obwohl fast alle hier in diesem Raum sie abgesetzt hatten, er war eine der wenigen Ausnahmen. „Hör auf mich anzustarren,“ sagte die Gestalt plötzlich mit einer angenehmen Stimme. „Ent- entschuldigung...“, stammelte Alec und schaute schnell woanders hin. Er wusste nicht wieso, aber dieser Mann, zumindest nach der Stimme zu urteilen, machte ihn irgendwie nervös - wieso auch immer. Jedenfalls war der Schwarz-rothaarige erleichtert, als Adel mit etwas Essbarem zurückkam und sich zu ihm setzte. Verwundert hob er eine feingeschwungene Augenbraue. „Wie ich sehe, hast du schon einen deiner Ausbilder gefunden...“ Als Alec ihn nur verständnislos anstarrte, erklärte er sich genauer. „Das ist Razyan Cheron. Er ist zuständig für die - sagen wir mal – Allgemeinbildung, was Cyrodiil angeht. Er wird dich aufklären, was es mit den Rassen hier auf sich hat und auf was du achten musst, wenn du hier lebst. Allerdings wirst du bei ihm fürs erste Einzelunterricht haben, da du noch völlig grün hinter den Ohren bist, was diese Welt angeht. Zumindest hatte ich das Gefühl, dass es so ist, und habe ihn deshalb gefragt, ob er für dich nicht eine Ausnahme machen könnte.“ Alec nickt verstehend und gleichzeitig dankbar, denn es war ihm auch unangenehm, unwissend durch die Gegend zu streunen. Mit einem Mal erhob sich Razyan, nickte Adel und ihm kurz zu und verschwand dann in der Menge. Verwirrt runzelte der Waldelf die Stirn. „Irgendwie ist er komisch.“ „Er ist ein Vampir.“ „Ein...ein Vampir???“ „Genau so ist es. Ich hoffe du weißt wenigstens, was DAS ist.“ „ Ja, sicher,“ murmelte Alec und sah dabei auf den Teller vor sich. „ Was ist das?“ fragte er und stieß dabei mit der Gabel das `Etwas` an, das auf seinem Teller schmorte. „ Gut durchgebratenes Rattenfleisch,“ antwortete Adel dabei und schnitt sich ein Stück ab, um es zu verzehren. Ungläubig und angeekelt starrte Alec sein Essen an. Von Ratten hatte er genug - und somit schob er den Teller von sich und nahm sich lieber nur den Apfel, der daneben lag. Adel schüttelte daraufhin nur den Kopf und schwieg. Der Andere würde schon noch mitbekommen, wie nahrhaft Ratten waren, auch für das Überleben draußen. Man brauchte die Nährstoffe. Auch in der Schulzeit. Nachdem beide aufgegessen hatten, erhoben sie sich, um zum Unterricht zu gehen. Adel hatte ja etwas von Einzelunterricht gesagt. Irgendwie wunderte sich Alec, wie vertraut er mit dem Anderen umgegangen war, obwohl dies ein Ausbilder war. Ob das hier normal war? „Du, Adel? Wie soll ich die Leute hier eigentlich ansprechen?“ Adel schaute kurz auf ihn hinab und dann wieder nach vorne. „Je nachdem, wie man es dir anbietet. Die Ausbilder werden mit Nachnamen angesprochen, wenn sie dir nicht sagen, du sollst sie irgendwie anders ansprechen. Deinen jetzigen Lehrer solltest du für den Anfang mit Cheron ansprechen. Später wenn er dir Aufträge gibt, kannst du ihn vielleicht mit Vornamen ansprechen, wenn er es dir anbietet,“ antwortete er darauf und blieb dann an einer Tür stehen. „So. Hier hast du ab jetzt deinen Unterricht bei Cheron. Wünsch dir viel Spaß, Kleiner,“ lächelte er ihm aufmunternd zu, bevor er ihm einen Klaps auf den Rücken gab und sich seinen eigenen Sachen zuwand. Alec atmete tief durch und betrat zögernd den Raum. Er war nicht sehr groß und wohl auch nur für Einzelunterricht angelegt. Mit zwei Tischen und dazugehörigen Stühlen war er eher sporadisch eingerichtet. Auf dem einen Tisch befanden sich ein paar Bücher und Pergamentrollen, während auf dem anderen nur eine zentimeterhohe Staubschicht lag. //Hier war man echt nicht sehr oft. Und wo ist nun Cheron?// Unsicher sah er sich weiter um. Für einen Moment glaubte er, unter den vielen Schatten eine Bewegung wahrzunehmen, doch tat er es als eine Halluzination ab und wandte sich um. Cheron schüttelte daraufhin den Kopf. Der Junge hatte noch viel zu lernen. Unbemerkt trat er aus dem Schatten und berührte Alec kurz am Nacken. Daraufhin erschrak Alec so sehr, dass er einen Schrei ausstieß und beim Herumwirbeln beinahe über seine eigenen Beine gestolpert wäre, hätte Cheron ihn nicht aufgefangen.. „Du solltest besser aufpassen,“ flüsterte er nur leise in das Ohr des Erschrockenen, seine Hand glitt nochmals über den Nacken, bevor er an Alec vorbei nach vorne ging. „Setz dich bitte. Ich will anfangen.“ Nachdem Alec sich beruhigt hatte, tat er worum sein Ausbilder ihn gebeten hatte und setzte sich auf den verstaubten Stuhl. „Also fangen wir ganz von vorne an.“ Er warf Alec eine Pergamentrolle zu, die auf dem Tisch lag. „Der Planet auf dem wir uns befinden wird Nirn genannt und dieser kleine Teil...“ Cheron schritt vor den Einzeltisch, an dem der Waldelf saß und kreiste mit einem Finger einen Teil der Karte ein. „....ist Tamriel.“ Tamriel ist in 10 Provinzen aufgeteilt: High Rock, Hammerfell, Skyrim, Elsweyr, Valewood, Summerset Isle, Black Mash, Morrowind, Vvardenfell und Cyrodiil. Wir bewohnen die Provinz Cyrodiil, das Herz Tamriels und gleichzeitig das Kaiserreich.“ Cheron machte eine kurz Pause und überlegte, ob er noch tiefer darauf eingehen sollte oder lieber erst später. Nach kurzem Überlegen entschied er sich für später. Wichtiger war, dass sein Schüler erstmal das Gröbste wusste. „Gehen wir weiter zu den Rassen. Es gibt verschiedene Rassen, die Tamriel bevölkern. Adel hatte mir erzählt, dass du nicht einmal weißt, dass es hier verschiedene Rassen gib?“ Alec nickte darauf beschämt. Er wusste nicht, wieso er sein Gedächtnis verloren hatte und hoffte es durch diese Informationen wieder zu erlangen, doch bis jetzt...Fehlanzeige. „Nicht so schlimm. Es ist nur wichtig, dass du sie kennst, damit du auch weißt, wie du sie am besten angreifen und töten kannst,“ sagte Cheron daraufhin und lehnte sich leicht an den Tisch, der ganz vorne stand und verschränkte die Arme. „Es gibt genau 10 Rassen, die uns bekannt sind. Das wären die Khajiit, Argonier, Waldelfen, Dunkelelfen, Hochelfen, Nord, Rothwardon, Kaiservolk, Bretonen und Orks. Die Erkennungsmerkmale sind nicht besonders schwierig.“ Er legte Alec ein Buch vor die Nase, auf denen die Rassen mit Bildern gezeigt wurden. „Khajiit haben, wie du siehst, das Aussehen von Katzen. Anders ist nur, dass sie auf zwei Beinen gehen und den Verstand eines Menschen haben. Bei denen musst du vor allem auf die Krallen und die Zähne achten. Argonier sehen auf wie Echsen. Sie können am Land und genauso gut im Wasser leben. Solltest du also mit einem Argonier kämpfen, meide das Wasser. Du würdest sterben. Die Könige der Bäumen sind die Waldelfen. Sie sind hervorragende Bogenschützen und fühlen sich im Wald zu Hause. Man kann sie leicht erkennen: an den spitzen Ohren und der blassen Haut. Außerdem sind sie recht klein und können sich im Wald nahezu lautlos bewegen und tarnen - und du bist einer dieser Waldelfen. Deine Fähigkeiten in diesen Dingen werden wir noch prüfen, damit wir wissen, wo wir da noch nachhelfen müssen und wo nicht. Gehen wir weiter zu den Dunkelelfen oder Dunmer. Dunkelelfen sind sehr magiebegabt und deswegen ergreifen sie oft den Beruf des Kampfmagier. Durch die dunkle Haut, die dunklen Haare und den meist grimmigen Gesichtsausdruck sind sie leicht zu erkennen.“ Alec musste leise lachen, als er das hörte. //Diese Dunkelelfen scheinen ein recht nettes Völkchen zu sein.// Jetzt wusste er auch, warum ihn manche so böse angeschaut hatten. Das waren Dunkelelfen und die konnten anscheinend nichts anderes, als böse schauen. Leicht grinsend hörte er weiter zu. Die Informationen saugte er regelrecht auf - er war sich sicher, dass das nicht alles war, sondern nur das Gröbste, damit er überhaupt etwas wusste. „Machen wir weiter mit den Hochelfen. Einen kennst du ja schon. Sie haben meistens helle Haare und sie sind...nun ja, sagen wir mal arrogant, auch wenn es das nicht wirklich trifft. Sie haben gespitzte Ohren, genauso wie die Waldelfen und Dunkelelfen. Rothwardon haben dunkle Haut und sind perfekte Krieger. Das Kaiservolk sind die, die du beinahe überall hier in Cyrodiil sehen wirst. Sie sind die eigentlich Bewohner dieser Provinz. Bretonen sind sehr Magieresistent. Mit Zauberkraft kommst du bei ihnen nicht weit. Außerdem haben sie einen großen Magievorrat, so dass du davon ausgehen kannst, dass sie dich auch mit Magie angreifen. Kommen wir nun zu der letzten Rasse, den Orks. Von denen hast du bestimmt auch schon einige gesehen. Das sind die Grünen, die hier rumlaufen. Nicht schwer zu erkennen. Ihr Gebiet ist der Kampf, also nimm dich in Acht.“ Er macht eine Pause und sprach dann weiter. “Ich denke das reicht erstmal. Morgen werden wir genauer auf die Rassen eingehen, da das sehr wichtig ist. Hast du noch Fragen an mich?“ Der Waldelf war erstaunt, dass der Unterricht anscheinend schon vorbei war. Die Zeit war nur so an ihm vorbeigezogen. „Ja, ich hätte da eine. Adel meinte Sie seien ein Vampir und...naja, wozu gehören die?“ Cheron lachte leise, allerdings klang es alles andere als freundlich. „Adel plaudert zu viel. Aber naja, irgendwann hättest du es auch so rausgefunden, außerdem ist es sowieso ein offenes Geheimnis. Alle Vampire sind noch immer ihrer Rasse angehörig, nur das sie einige Vorteile, aber auch viele Nachteile haben. Zum Beispiel kann ich nur Nachts nach draußen, da mich die Sonne sonst verbrennen würde. Nicht sofort, sondern langsam und schmerzhaft. Dafür bin ich aber stärker als ich vorher war. Um so weniger Blut ich zu mir nehme, umso stärker werde ich, aber auch um so aggressiver, so dass es passieren kann, dass ich meine eigenen Freunde oder Verbündeten angreife. Das ist deshalb nicht zu empfehlen. “ Der Waldelf nickte daraufhin. Ihm war das Thema nun doch etwas unangenehm. Anscheinend war Cheron nicht so gut darauf zu sprechen. Überhaupt fragte er sich, wie der Vampir nun aussah. Bis jetzt hatte der andere immer noch seine Kapuze über dem Kopf, so dass man sein Gesicht kaum erkennen konnte. Ob es ihm peinlich oder unangenehm war, ein Vampir zu sein? Theoretisch hatte das doch bei seinem `Beruf` keine Auswirkung. Assassinen arbeiten doch nur Nachts. „Alec!“ Zum Dritten mal sprach er den Kleinen nun schon an und der reagierte nicht. „ALEC!!!“ rief er nun etwas lauter und endlich reagierte der Angesprochene, der ihn allerdings nur irritiert anstarrte. //Tief durchatmen,// dachte Cheron nur und tat es auch gleich in der gedachten Sekunde. „Worüber hast du gegrübelt?“ fragte er sofort nach. Alec lief rot an und stotterte etwas von Aussehen und Vampir. Cheron seufzte und schwor sich Adel zu Kleinholz zu verarbeiten, wenn dieser von seinem Auftrag wieder kam. „Du willst wissen, wie ein Vampir aussieht?“ brachte der Vampir es auf den Punkt und der angehende Assassine nickte daraufhin. „Blass, rotäugig und hat spitze Zähne,“ schnappte Cheron daraufhin nur und musste leise lachen, als er das Gesicht des Kleineren sah. „Dein Unterricht ist fürs Erste beendet. Begib dich jetzt in die Mensa. Vielleicht ist Adel ja schon zurück.“ Und damit ließ er den verdutzt aussehende Waldelfen einfach sitzen. Kapitel 7: Verirrt ------------------ Titel: Oblivion Genre: Yaoi Autor: Anubi Thema: Oblivion, Original Warnings: viele... Rating: ab 18 Pairing: mal sehen Disclaimer: Manche Figuren sind nur geliehen und gehören Ausschließlich Bethesda Softworks . Manche Figuren sind allerdings erfunden und gehören mir! (z.B. Alec). Kapitel 7 Verirrt Noch immer saß Alec verwirrt auf seinem Platz und dachte über das Geschehene nach. Weit kam er allerdings nicht, denn mit einem laute Knall flog die Tür auf und riss den Waldelfen mit solch brutaler Gewalt aus seinen Gedanken, dass vor Schreck aufsprang – und dabei mit einem Schrei vom Stuhl fiel. Der Verursacher dieses Geräusches hockte sich – nachdem er geschockt den Fall seines Gegenüber bemerkt hatte - neben dem Liegenden und sah ihn direkt an. „Ich weiß ja, dass ich umwerfend aussehe, aber deswegen musst du doch nicht gleich umkippen,“ murmelte er, während er durch die Haare des Verletzten fuhr. Der Waldelf hatte sich beim Fall den Kopf gestoßen und schien für einen Moment die Besinnung verloren zu haben. „Adel bringt mich um.“ Ohne Probleme hob er den Ohnmächtigen hoch und trug ihn aus dem Raum, hinaus auf den Gang, wo er sich auf den Weg zum Zimmer des Ohnmächtigen machte. Dort angekommen legte er ihn auf dessen Bett und setzte sich neben ihn. Wie auf Kommando stöhnte Alec gequält auf und sofort schoss seine Hand an den Kopf, um sich das schmerzende Körperteil zu halten. Es brachte zwar nichts, aber Reflexe sind nun einmal Reflexe. Der auf dem Bett sitzende schob die Hand des Verletzten beiseite, um sich die kleine Wunde am Kopf anzusehen kopfschüttelnd hielt er dann einfach die Hand darüber, murmelte einige Worte und die Wunde schloss sich. Zwar sah man nichts mehr, aber die Kopfschmerzen blieben natürlich. „Was ist hier los?“ knurrte eine kalte Stimme und der Kopf des Braunhaarigen ruckte sofort in diese Richtung. „Was hast du hier zu suchen, Aidan?“ knurrte Adel, betrat das Zimmer und ließ dabei den jungen Bretonen nicht aus den Augen, der nun ruhig aufstand und sein Gegenüber ebenfalls keinen Augenblick aus Augen verlor. „Ich hab ihn nur geheilt, weil er sich den Kopf gestoßen hat,“ beruhigte er den anderen, der ihm nicht wirklich zu glauben schien, denn dessen Augen verengten sich gefährlich, sodass sich die grasgrünen Augen mit solcher Präzision in die braunen Augen des Bretonen bohrten, dass dieser unwillkürlich einen Schritt zurück wich. „Es stimmt,“ mischte sich ein sanfte, aber heisere Stimme ein. Adel´s Augen fixierten nun den schwarz- rothaarigen, der im Bett lag und sich stöhnend den Kopf hielt. „Geh, Aidan!“ befahl der Blauhaarige kalt und beachtete den anderen gar nicht mehr. Der Braunhaarige tat wie befohlen, warf aber noch einen besorgten Blick auf dem Waldelfen. „Wenn es dir wieder besser geht, komm in die Mensa!“ knurrte er nun genauso kalt zu Alec und verschwand ohne ein weiteres Wort schnell aus dem Zimmer. Alec sah dem Abgang nur irritiert zu und ließ sich dann mit einem Seufzen wieder ins Bett fallen. //Wo bin ich hier nur gelandet?// fragte er sich zum zigtausendsten Mal und schwang dabei vorsichtig die Beine vom Bett. Für einen Moment wurde ihm wieder schwindlig, doch da es nur ein kurzer Augenblick war, stufte er es als ungefährlich ein. //Immerhin ist jetzt das Problem gelöst, wie ich von meinem Klassenzimmer zur Mensa komme,// dachte er mit einer Spur Belustigung in seinen Gedanken. Leicht kopfschüttelnd stand er auf. Anscheinend hatte die Heilung von Aidan eine Menge gebracht, denn wirkliche Schmerzen hatte er nicht mehr. Vielleicht sollte er später mal zu diesem gehen und sich bedanken. Mit immer sicherer werdenden Schritte begab er sich zur Mensa, nachdem er drei mal nach dem Weg fragen musste, und sich dabei die feixenden Gesichter anderen Assassinen aussetzen musste. //Ich sollte mir eine Karte für diesen Untergrund beschaffen,// dachte er resignierend, als er wieder in einer Sackgasse gelandet war. Dass er eine Karte hatte, wurde dabei vollkommen verdrängt. „Was tust du hier?“ fragte eine ihm bekannte Stimme - er hob automatisch den Kopf. „W...Wie..?“ stammelte Alec. Er erschrak, da diese Person genau vor ihm stand und das eigentlich nicht möglich sein konnte, da er ja in einer Sackkasse stand und damit nur eine Wand vor seiner Nase hatte. Cheron runzelte die Stirn. Wusste der Junge überhaupt irgendetwas von hier, außer den wenigen Informationen, die er ihm selbst gegeben hatte? „Du stehst genau vor meiner Zimmertür“ „Oh.“ Daraufhin entstand eine Pause. Beide starrten sich an. Alec etwas peinlich berührt, sein Lehrer abwartend. Als der Kleinere keine Anstalten machte zu gehen oder mit ihm zu reden entschied er sich mit einem Seufzen selbst die Initiative zu ergreifen: „Was suchst du denn?“ „Eigentlich die Mensa,“ murmelte der Waldelf beschämt und senkte den Blick, froh das Schweigen erneut gebrochen zu wissen, aber immer noch unangenehm davon berührt, den Weg nicht zu wissen. Überrascht schaute er wieder nach oben, als er eine Hand an seinem Kinn spürte und in ein paar freundliche rote Augen sah, die unter der Kapuze hervorblitzten. „Du musst dich nicht dafür schämen den Weg nicht gefunden zu haben, es ist nicht besonders einfach. Normalerweise wird unseren Schülern gleich in der ersten Stunde gezeigt, wie man sich Dinge am besten merken kann. Damit ist es eigentlich meine Schuld, dass du dich verirrst, ich hätte es dir beibringen müssen. Ich hoffe du kannst mir verzeihen,“ erklärte Cheron und sah den Anderen dabei unverwandt an, der sich dabei reichlich unwohl fühlte. Zumindest weil sich sein Lehrer bei ihm entschuldigte. „Sch...Schon in Ordnung.“ Unwohl nahm Alec die Entschuldigung an und konnte sich dabei nicht von den roten Augen abwenden, die ihn auf eine eigenartige Weise faszinierten. Was er dabei nicht sah, war das Lächeln, welches sich auf Cherons Lippen bildete. Sie hätten sich vielleicht noch weiter wie hypnotisiert in die Augen geschaut, wäre nicht Adel dazwischen gefunkt, der ein wütendes `Alec` zischte, sodass der Blau- Grünäugige erschrocken herumwirbelte und in eiskalte, wutentbrannte Smaragde sah. Er wusste nicht wieso, aber Angst kroch für einen Moment in seinen Adern hoch und er wich ein Stück vor dem wutschnaubenden Hochelfen zurück, so dass er an seinem Rücken die Brust Cherons fühlte. Für einen Augenblick glaubte Alec, diese Reaktion würde Adels Gefühle endgültig zum Überkochen bringen, doch anscheinend hatte dieser sich soweit noch untere Kontrolle. „Hör auf den Kleinen so eine Angst zu machen!“ fing Cheron plötzlich an und zog damit die Aufmerksamkeit Adels auf sich. Ein Fehler, wie sich bald darauf herausstellte, denn Adel hatte nun endgültig genug. Wütend schrie er auf und stürzte sich auf Cheron, der Alec schnell zur Seite stieß und den Schlag abfing. Allerdings lösten sie sich nicht wieder, sondern sahen sich nur stumm in die Augen. Der Waldelf hingegen war vollkommen geschockt über Adel. Er griff einfach einen Lehrer an! Er war sich nicht sicher, ob das irgendwelche Konsequenzen für diesen hatte und er wusste auch nicht, wieso dieser so ausgerastet war. Plötzlich zischte der Blauhaarige Cheron etwas zu, ließ dann die Arme sinken, drehte sich um, packte Alec am Handgelenk und zog ihn hinter sich her. Dass er ihm damit weh tat, schien er gar nicht zu registrieren. Der Waldelf hingegen schon, denn der verzog vor Schmerz sein Gesicht, doch gab keinen Laut von sich. Erst als sie in der Mensa waren und er auf einen Stuhl gestoßen wurde, wagte er wieder den Mund aufzutun, wenn auch nur um schmerzerfüllt zu zischen, denn sein Handgelenk war blau angelaufen und stieß schmerzhafte Impulse aus. Vorsichtig begann er es zu massieren um die Durchblutung wieder in den Gang zu bringen, die Adel so brutal unterbrochen hatte. „Was willst du von Cheron?!“ knurrte ihn Adel plötzlich an und er musste sich den wütenden Blicken, die seinen Körper taxierten, unterwerfen. Er verstand die Frage nicht ganz. Was sollte er denn von Cheron wollen? Er war immerhin sein Lehrer, der ihm etwas beibrachte - worüber er auch sehr froh war. Dies sagte er dem Blauhaarigen auch, doch der schien ihm nicht zu glauben. Immer noch wütend stand dieser auf und ließ den verwirrten Waldelfen alleine sitzen. Leider wusste er gar nicht, warum sein Zimmernachbar überhaupt sauer war. Seufzend ließ er seinen Blick umherschweifen. Was sollte er tun? Hatte er noch Unterricht - war dieser schon vorbei? Er wusste auch nicht, wen er fragen sollte, bis sein Blick auf Aidan fiel. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen stand er auf und ging zu ihm hinüber. Er unterhielt sich gerade mit seinen Freunden, doch sofort verstummte das Gespräch und alle sahen Alec an, der sich sichtlich unwohl fühlte unter deren Blicken. „Was ist los?“ fragte Aidan, ihm war die Stille genauso unangenehm. „Eigentlich wollte ich mich nur bedanken, dass du mir vorhin geholfen hast und mich entschuldigen, dass Adel so gemein zu dir war. Ich weiß auch nicht was mit ihm los war. Bis jetzt hat er sich noch nie so...komisch aufgeführt. Es tut mir leid.“ Betroffen senkte der grün- blauäugige seinen Kopf. Ein leichtes Lächeln bildete sich auf Aidans Lippen. „Schon in Ordnung. Adel ist nun mal so. Dafür brauchst du dich nicht entschuldigen. Aber du solltest dich in Acht vor ihm nehmen, denn er ist...“ Aidan brach ab. Er hatte Adel erspäht, der sich anscheinend suchend umsah. „Du solltest schnell wieder zu deinem Tisch gehen. Adel sucht dich,“ meinte Aidan nur noch und wandte sich von Alec ab. Dieser tat irritiert das, was ihm der Braunhaarige empfohlen hatte und setzte sich wieder an den Tisch, an dem er vorher gesessen hatte. Sofort gesellte sich der Hochelf wieder zu ihm und sah ihn ernst an. „Wo warst du?“ fragte er sofort und ließ den Kleinen nicht aus den Augen. „Mir nur die Beine vertreten,“ log Alec, denn er wollte Aidan nicht in Schwierigkeiten bringen. Doch dass er log sah man sofort, er war ein miserabler Lügner, eine verräterische Röte breitete sich auf seinen weißen Wangen aus. Adel sagte dazu nichts, sondern sah sich suchend im Saal um. Sein Blick fiel dabei auf Aidan, der mit dem Rücken zu ihm saß. Wie als hätte dieser den Blick gespürt, drehte er sich um, sah Adel geradewegs an und schüttelte dabei kaum merklich mit dem Kopf. Adel wandte den Blick ab und sah auf Alec herunter, der verspannt auf dem Stuhl saß und überall hinsah, nur nicht zu dem ihn anstarrenden, blauhaarigen Hochelfen. Dabei wusste der Waldelf nicht einmal, was er verbrochen hatte. Warum war Adel immer so sauer, wenn sich ihm jemand näherte. Wollte er etwa, dass er keine Freunde bekam? „Iss jetzt! Ich bring dich nachher zu deinem weiteren Unterricht.“ Alec tat schweigend was Adel ihm befohlen hatte. Zum einen wollte er schnell weg von dem Hochelfen und zum anderen freute er sich schon auf den weiteren Unterricht. Er war gespannt was er nun hatte. Kaum hatte er den letzten Bissen geschluckt, erhob sich Adel und gab Alec mit einer Kopfbewegung zu verstehen, dass er ihm folgen solle. Ohne ein Wort zu verlieren liefen sie schweigend den Gang entlang, bis der Assassine plötzlich Halt machte und damit vor einer sehr stabilen Tür stand. „Hier ist deine Klasse. In dem Raum trainierst du mit den anderen. Vormittags hast du immer bei Cheron und Nachmittags hier mit einem anderen Lehrer. Ich wünsch’ dir viel Spaß.“ So beendete Adel seine Rede, lief den Gang weiter und ließ Alec vor der Tür stehen. Mit klopfendem Herz öffnete er diese und fand sich in einem riesigen steinernen Raum wieder, der stark an eine Waffenkammer erinnerte, da alle ihm auch nur vorstellbaren Tötungswerkzeuge vorhanden zu sein schienen. In diesem Raum befanden etwa um die 20 Schüler, die leicht gelangweilt an der Wand lehnten und vor sich hinstarrten. In der Mitte stand ein Mann in einer Kutte, der nicht einmal gezuckt hatte, während die anderen sofort der willkommenen Ablenkung nachgegeben hatten und in Alecs Richtung starrten. „Da nun alle vollständig sind, möchte ich mit dem Unterricht beginnen.“ Alec zuckte zusammen. Diese Stimme kannte er doch. „Lucien Lachance,“ murmelte er tonlos. Kapitel 8: Unterricht und Erster Auftrag ---------------------------------------- Titel: Oblivion Genre: Yaoi Autor: Anubi Thema: Oblivion, Original Warnings: viele... Rating: ab 18 Pairing: mal sehen Disclaimer: Manche Figuren © Bethesda Softworks . Manche Figuren (z.B: Alec, Cheron...) © ME Kapitel 8 Unterricht und Erster Auftrag Lucien Lachance. Der Name hatte sich in sein Gehirn gebrannt. Er wusste nicht wieso, er spürte eine gewisse Verbundenheit zu diesem Assassinen, und zwar eine mehr als angenehme. Wie jemand, der nach langer, langer Zeit ein Familienmitglied wiedergefunden hat. Doch so plötzlich wie das Gefühl aufgeflammt war, war es auch wieder verschwunden - und hinterließ eine gähnende Leere, welche eine gewisse Verzweiflung in ihm aufsteigen ließ. Allerdings bekämpfte er es erfolgreich, bevor es nach außen sichtbar wurde, wie verzweifelt er –anscheinend ja ohne Grund- war. Das alles geschah in nur wenigen Sekunden und doch kam es ihm unendlich lang vor. Sein Blick, den er vorher von Lucien abgewandt hatte, richtete sich nun wieder auf seinen hochgewachsenen Ausbilder. Sie sahen sich in die Augen und für einen Moment glaubte Alec einen lächeln auf den Lippen Luciens zu sehen, war sich aber nicht sicher. Ob dieser mehr wusste? Aber mehr wovon? Fragen über Fragen häuften sich in seinen Kopf und er selbst konnte keine Antwort finden, die ihn befriedigte. "Würdest du dich JETZT bitte zu den Anderen bewegen?", eine Stimme riss ihn aus den Gedanken und Alec schreckte auf. Er hatte total vergessen, wo er sich befand. Er schluckte nervös und ging, wie befohlen, zu den anderen Schülern herüber, die ihn geschlossen weiter anstarrten, so dass er diese für einen Moment wütend anfunkelte. Er mochte es nicht, wenn man ihn beobachtete. Der Blick schien zu wirken, denn die Anderen beachteten ihn nun nicht mehr, sondern schenkten ihre volle Aufmerksamkeit dem wartenden Lehrer. Ohne Umschweife begann Lucien mit dem Unterricht. Er erklärte seinen Schülern, dass es seine Aufgabe ist, ihre Sinne zu schärfen und ihnen beizubringen das sie um sich eine Art Kreis haben, den niemand betreten darf, außer man möchte das aus eigenem Willen, da dieser ansonsten, durch die Waffe seines Gegners, sterben würde. Dieser unsichtbare Kreis, den jeder erst vor seinem Inneren Augen sehen musste, war wie ein Schutzwall. Er war weit genug, dass jemand mit einer normalen Waffe denjenigen nicht erreichen konnte. Betrat allerdings jemand den unsichtbaren Kreis, war dieser des Todes sicher. Jeder musste selbst wissen wie weit dieser Kreis um sich war und vor allem, musste er das spüren. Genauso wichtig war es zu wissen wann man bei jemand anderem diesen Kreis betreten hatte. Zwar war nicht jeder darauf trainiert diesen Kreis zu sehen oder zu spüren, doch instinktiv wussten es manche Wesen und so sollte man wissen wann man manchen Geschöpfen zu nah kam. „Es ist nicht leicht, doch die, die diese Aufgabe meistern können, sind hier richtig. Wer das nicht innerhalb einer bestimmten Zeit schafft, hat hier nichts mehr zu suchen!“ stellte Lucien letztendlich klar und sah einen nach dem anderen an. „Du! Komm zu mir und bleibe dann dort stehen wo du das Gefühl hast, in ein fremdes Gebiet einzudringen“ befahl er einem Jungen, der zögernd auf Lucien zu ging. Die anderen Schüler, somit auch Alec, beobachteten das Ganze. Immer weiter schritt der Junge auf Lucien zu blieb schließlich ein paar Meter vor diesem stehen. Er schien sich nicht ganz schlüssig ob er weiter gehen sollte oder lieber an der Stelle verharren sollte. Schließlich entschied er sich noch einen Schritt zu wagen und blieb dann dort stehen. Lucien nickt und befahl nun das jeder einzelner Schüler nach vorne kam und es probierte. Am Ende blieb nur noch Alec übrig, der genau wie die anderen auf Lucien zu ging. Dabei sah er unentwegt auf seinen Ausbilder. Er war sich nicht sicher auf was er achten sollte. Auf das was sein Gefühl ihm sagte, oder auf das was er sah? Denn der Waldelf glaubte ein leichtes anspannen von Lucien gesehen zu haben, doch sein Gefühl sagte ihm das er noch nicht diesen imaginären Kreis überschritten hatte. Was nun? Schließlich entschied er sich dafür einfach stehen zu bleiben und lieber seinen Augen zu trauen. „Gut, die meisten von euch wären tot, die andere Hälfte war viel zu weit weg. Nur wenige haben die Grenze zu meinem Kreis bemerkt, und wenn dann auch noch zu unsicher. Das müsst ihr ändern. Wenn ihr jemanden angreifen wollt, habt ihr nicht soviel Zeit wie jetzt!“ Lucien erklärte noch eine Weile wie man sich das ganze besser Vorstellen konnte und rief einem nach dem andere zu sich um ihnen zu sagen ob sie zu weit, zu nah oder fast richtig lagen. Als letztes wurde Alec nach vorne gerufen. „Warum bist du nicht weiter gegangen?“ fragte Lachance Alec, der überlegte wie er am besten darauf antworten konnte. „Ich war mir nicht sicher, ob ich weiter gehen sollte, ich sah, dass Sie sich angespannt hatten und da dachte ich, es wäre nah genug.“ Murmelte er. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass diese Entscheidung genau falsch war. Zu Recht. „Genau falsch. Du sollst dich nicht darauf konzentrieren, zumindest jetzt noch nicht, ob sich ein Gegner anspannt oder nicht. Denn dadurch könntest du vergessen, dich auf das Wesentliche zu konzentrieren, denn sobald du bemerkst, wo sich der ‚Kreis’ deines Gegners befindet, kannst du auch einschätzen, wo er dich angreift. Egal ob von hinten, vorne oder von der Seite. Wenn du weißt wo der ‚Kreis’ des Gegners ist, kannst du ausweichen. Außerdem hilft dir diese Fähigkeit dabei, dich im Dunkeln zu orientieren, wenn du nicht weißt, wo genau dein Angreifer sich befindet.“ erklärte er und wand sich ab. „Das reicht für heute! Der Unterricht ist vorbei, wir sehen uns in drei Tagen wieder. Und dann möchte ich, dass ihr genau das trainiert! Und du, Alec, kommst mit mir, Cheron hat mir erzählt, dass er dir noch nicht beigebracht hat dich hier zu orientieren und dir bestimmte Dinge sofort zu merken. Das holen wir jetzt nach!“ Nach einer Stunde hatte Alec es verstanden und nickte Lucien zu, als dieser sich verabschiedete und verschwand. Er machte sich nun auf den Weg etwas Essbares aufzutreiben und traf daraufhin einen seiner Klassenkameraden. Erstaunt wandte er sich um, als dieser an ihm vorbei gegangen war. //Warum hat er mich so kalt und hasserfüllt angesehen?// Er runzelte die Stirn. Er wüsste nicht, was er diesem getan hatte, vor allem, da er diesen erst vor kurzen zum ersten Mal gesehen hatte. Schlussendlich tat er es mit einem Schulterzucken ab. Wenn dieser ein Problem mit ihm hatte, würde dieser es früher oder später ihm schon sagen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Zeitsprung Seit diesen Ereignissen war ein Jahr vergangen und Alec hatte sich rasend schnell weiterentwickelt. Er war nun längst nicht mehr so unwissend wie zu seiner Ankunft. Er konnte mit Waffen aller Art umgehen, kannte sich mit Pflanzen, Tiere und den hier beheimateten Rassen aus und hatte gelernt verschiedene Zauber anzuwenden. Doch alles wurde ihm nicht beigebracht. Alles übrige musste er sich selber aneignen, indem er durch die Welt reiste und Erfahrungen sammelte. Denn seitdem er der Dunklen Bruderschaft beigetreten war, war er nicht mehr draußen gewesen und schon seit einiger Zeit sehnte er sich danach wieder unter freiem Himmel arbeiten zu können. Es war zwar schön hier unten in der Dunkelheit, doch ihm fehlte die natürliche Umgebung. Adel hatte sich während dieses Jahres immer merkwürdiger benommen und Alec war sich nun nicht mehr sicher, ob er viel mit diesem zu tun haben wollte, denn dieser entwickelte in dieser Zeit regelrecht eine Obsession für ihn. Der Waldelf konnte fast nirgendwo mehr hingehen ohne dass Adel ihn verfolgte. Nur wenn dieser Aufträge ausführte hatte Alec seine Ruhe, wie in diesem Augenblick. Leicht nervös spielte der Schwarz-Rothaarige mit einem kleinen Dolch. Es war der, den ihm Lucien gegeben hatte als er seinen zweiten Mord begangen hatte. Er hatte sich schon immer gefragt, warum er ohne schlechtes Gewissen einfach so jemanden umbringen konnte. Diese Frage hatte er auch seinem Lehrer Lachance gestellt, doch dieser hatte daraufhin nur geheimnisvoll unter seiner Kapuze gelächelt und geschwiegen. Alec war sich sicher, dass dieser etwas wusste, dass er mehr über ihn wusste als er selbst. Denn noch immer hatte er keinen Hinweis zu seiner Herkunft gefunden. Sein Gedächtnis schwieg wie ein Grab. Lächelnd schüttelte er den Kopf, steckte den Dolch in die kniehohen schwarzen Stiefel und sein Blick hob sich, als er spürte, dass sich eine Person näherte. Fast lautlos näherte sich Cheron und sah auf seinen Schüler herab. „Es ist Zeit. Dein erster Auftrag wartet darauf, dass du ihn sauber ausführst.“ Der Waldelf nickte und erhob sich. „Dein Auftrag ist es einen Piraten namens Taussand zu töten, der momentan mit seinem Schiff in Imperial City angelegt hat. Hier ist ein Bild von ihm. Achte darauf, dass dich keiner der Wachen erwischt! Danach kannst du noch etwas umherziehen, wenn du möchtest, sozusagen eine Art Urlaub. Es ist dir überlassen.“ Alec nickte daraufhin nur und machte sich auf den Weg nach draußen. Nur ein paar Minuten später traf er auf Adel und blieb stock steif stehen. Die Hoffnung, dass dieser ihn noch nicht gesehen hatte, wurde sofort zerstört als dieser mit schnellen Schritten auf ihn zu kam, ihn am Arm packte und zu sich zog, um ihn zu küssen. Knurrend biss er dem Waldelfen auf die Lippe, als dieser ihm nicht sofort Einlass gewährte und nickte zufrieden, als dieser ihn dann doch öffnete, um ihn den Kuss vertiefen zu lassen. Der Assassine im derzeitigen Rang eines Mörder schloss gequält die Augen. Ja, auch das hatte in dem vergangenen Jahr angefangen und Adel war alles andere als zärtlich - immer öfter zwang dieser ihn dazu ihn zu küssen, auch wenn er es nicht wollte. Am Anfang hatte es ihm gefallen, doch mit der Zeit wurde Adel immer aufdringlicher, sodass Alec sich alles andere als wohl dabei fühlte. Schließlich ließ Adel von ihm ab und sah auf ihn herab. „Wo warst du?! Ich habe dich gesucht!“ „Ich habe meinen ersten Auftrag abgeholt.“ Der Blauhaarigen zog die Augenbrauen zusammen. „Bei wem?“ //Nicht schon wieder...// dachte Alec und schüttelte innerlich den Kopf. „Cheron. Ihm wurde die Aufgabe übertragen mir Aufträge zu geben, da ich bereits als fähig genug eingeschätzt werde.“ „Dieser verdammte…“ knurrend schob er den Waldelfen zu Seite und stürmte in die Richtung aus der Alec gekommen war. „Warum regt er sich immer so auf, wenn ich den Namen ‚Cheron’ auch nur erwähne?“ dachte er laut und schüttelte den Kopf. Schließlich machte er sich wieder auf den Weg, dabei hob er seine Hand und tastete seine Lippe ab. //Er hat schon wieder so fest zugebissen, dass es blutet, das er es auch nicht lassen kann...// Missmutig wischte er sich das Blut ab. //Jetzt wird wieder jeder sehen, dass ich auf Adel getroffen bin. Naja ich muss mich ja heute nirgendwo mehr blicken lassen.// Kapitel 9: Beginn des ersten Auftrages -------------------------------------- Titel: Oblivion Genre: Yaoi Autor: Anubi Thema: Oblivion, Original Warnings: viele... Rating: ab 18 Pairing: mal sehen Disclaimer: Manche Figuren © Bethesda Softworks . Manche Figuren (z.B: Alec, Cheron...) © ME Hallo an alle, sorry das es so lange dauert aber meine Betaleser kommen nicht aus dem knick. Das Kapitel ist jetzt erst einmal korrigiert worden, also nicht wundern. Wenn die restlichen Betaleser durch sind, aktualisiere ich das ganze noch mal. Kapitel 9 – Beginn des ersten Auftrages Nach langer Zeit betrat Alec nun wieder die Außenwelt. Geblendet hielt er sich die Hand vor das Gesicht. //Es ist wirklich lange her, doch verändert hat sich nichts.// dachte er mit einem Lächeln auf den Lippen. Noch immer blühte die Landschaft in Cheydinhal. Mit einem leisen Seufzen zog er den Mantel noch etwas enger um seine Schultern und schwang sich aufs Pferd, welches für ihn bereitgestellt wurde. // Wenigstens muss ich nicht gleich wieder eines klauen.// dachte er mit einem Schmunzeln auf den Lippen und lenkte das Pferd Richtung Tor, welches er ohne Probleme passieren durfte. Zwar warf man ihm einige misstrauische Blicke zu, doch anscheinend waren die Anwohner schon gewöhnt das merkwürdige Gestalten aus und eingingen. Es schien nicht mehr ungewöhnlich zu sein öfters Männer oder auch Frauen zu sehen, die lange Mäntel trugen. Dass diese nur die Assassinen Kluft verdeckten, wussten diese ja nicht. Gemächlich trieb er seinen Hengst zu einem leichten Galopp an, und so flog die Landschaft nur so an ihm vorbei. Er hatte beschlossen wenigstens für den Hinweg sich auf dem „normalen“ Weg zu bewegen, denn er wollte mehr von der Welt kennenlernen. Am späten Abend lies er sein Pferd etwas ausruhen, in dem er es in einem leichten Schritt laufen lies. Der Mond schien hell vom Himmel und warf ein angenehmes weiches Licht auf die Landschaft. Entspannt schloss Alec für einen Moment die Augen, jedoch öffnete er diese wieder ruckartig als er ein Geräusch von raschelndem Gras hörte. Mit einem sanften Zug am Zügel wies er seinen Hengst an, stehen zu bleiben. Sein Kopf wand sich in die Richtung aus der das Geräusch gekommen war. Er spürte die Anwesenheit einer Fremden Person und so spannte er sich leicht an, auch sein Pferd schien die Unruhe zu spüren, denn es tänzelte nervös auf der Stelle. Seine Hand tastete unter seinem Mantel hinunter zum Schwert welches er um die Hüfte trug und seine Finger legten sich um das Heft des Schwertes. Sein Atem ging ruhig weiter und noch immer starrte er in die Richtung aus der das Geräusch gekommen war. „Was willst du?“ fragte er in die Stille. Keine Antwort. Nur ein weiteres Rascheln. Alec runzelte die Stirn. //Der muss doch längst bemerkt haben, das ich ihn schon gehört habe.// Seine Hand die erst am Schwertheft gewesen war, wanderte zu seinem Oberschenkel und zog aus einer versteckten Öffnung einen Shin gata Shuriken (Nadelförmiger Shuriken; 5 - 10mm Durchmesser und bis 18cm Länge, meist beidseitig spitz). Mit einer schnellen Bewegung aus dem Handgelenk, warf er diesen in die Richtung, in der er die Gestalt vermutete. Ein kurzer Aufschrei, dann war alles wieder ruhig, dann das wütende Knurren einer tiefen Stimme. Ein bärtiger Mann kam aus dem Gebüsch geschossen, an der Wange zierte ihn ein blutiger Schnitt. In der Hand hielt er ein großes Langschwert, welches er mit erhobenen Händen ihm entgegen streckte. Alec zog schnell genug sein Kurzschwert und parierte den Schlag, wobei er gleichzeitig sein Pferd mit einem Schenkeldruck dazu zwang sich zur Seite zu Bewegen, damit dieses nicht verletzt wurde und er eben so im gleichen Moment dafür sorgte das die fremde Klinge, die auf seiner lag, abgleiten konnte, in dem er mit einer Drehung des Handgelenkes sein Schwert drehte und gleichzeitig die Klinge etwas weg zog, so das der Fremde Räuber – als was anderes konnte Alec ihn nicht beschreiben – nach vorne stolperte und nach vorne fiel.   Fluchend rappelte er sich wieder auf und trat dem Waldelfen erneut entgegen. „Was willst?“ fragte Alec erneut und machte sich schon innerlichen bereit erneut angegriffen zu werden. „Was wohl Jungchen? Dein Gold natürlich!!! Und das werde ich mir jetzt holen!“ gab dieser als Antwort Preis und stürzte sich mit einem Schrei erneut auf ihn. „Ich doch gar kein Gold bei mir!“ antwortete Alec daraufhin und wich dem Angreifer aus, in dem er sein Pferd antrieb. //Also mit sowas muss ich mich nun echt nicht rumschlagen.// dachte er nur und trieb sein Pferd weiter an, in die Richtung in der eigentlich wollte. Für sowas hatte er beim besten Willen keine Zeit. Er hörte nur noch ein wütendes brüllen hinter sich, welches er gekonnt ignorierte und konzentrierte sich wieder auf seinen Weg. //Im Morgengrauen müsste ich etwa da sein// ------------------------------------------- Alec war wirklich im Morgengrauen angekommen, hatte sein Pferd im Stall abgeben und machte sich nun auf den Weg zum Hafen. Er wollte für die Nacht schon mal auskundschaften wo sich sein Opfer befand, und wie er am besten an dieses ran kam, dabei fielen ihm die vielen Bettler auf der Straße auf, die bettelnd durch die Gegend rannten.  Schon als er zum ersten Mal diese Stadt betreten hatte, war ihm aufgefallen das es anscheinend viele solcher Obdachlosen gab, doch ihm war nicht aufgefallen, dass es SO viele gab. Fast an jeder Straßenecke standen sie und streckten bettelnd die Arme aus. Er schüttelte den Kopf als ein Bettler nach seinem Mantel griff. „Ich habe nichts. Tut mir leid.“ Murmelte er und ging schnellen Schrittes weiter. Jetzt ärgerte er sich etwas dass er keine Septime(Die Währung in Oblivion) besaß. Vielleicht war ja was bei den Piraten zu holen. Dank seiner Karte hatte er den Weg schnell zum Hafen gefunden und sah sich nun um. An den zwei Eingängen standen jeweils 2 Wachen und es lief noch eine hin und her. Das dürfte kein Problem sein. Im großen Hafenbecken schwamm das Schiff was er suchte. Es wunderte ihn etwas ,dass die Wachen nichts taten. Immerhin wahren es Piraten und dazu noch ziemlich auffällige. Auf einem Blick konnte man sie sofort erkennen. Doch das war nicht sein Problem. Er beschloss sich etwas dem Schiff zu nähern um zu schauen wie er am besten hineingelangte und vor allem wollte er auskundschaften wo er hin musste. Jedoch stellte sich das Unterfangen als schwieriger raus, als er dachte, denn die Piraten beobachteten ihn misstrauisch. Völlig ruhig und in einem normalen Schritt lief er an dem Schiff vorbei. Aus den Augenwinkeln bemerkte er, dass die Piraten unruhig die Hand am Schwertgriff hatten. //Wissen sie etwa etwas? Wie kann man nur sonst so misstrauisch sein?// Alec zählte etwa 5 Piraten die sich draußen aufhielten. Zwei schleppten gerade Kisten und die anderen bewachten das Schiff. //Vielleicht sollte ich in die Truhe…Nein. Ich habe eine viel bessere Idee// Ihm war aufgefallen das sich am Heck des Schiffes eine Art Balkon befand und eine Tür die in das Innerste führte. Das konnte nur der Teil sein, wo sich der Anführer aufhielt, der Mann, den er töten sollte. Er würde einfach dort rüber springen – die Distanz war nicht sehr weit- das Schloss aufbrechen und seinen Auftrag ausführen. //Na hoffentlich wird das auch so einfach wie ich es mir denke.// Sich selbst innerlich dafür rügend das er so negativ dachte, machte er sich wieder auf den Weg in das Innerste von Imperial City. Es konnte nicht schaden sich genauestens auszukennen. Man konnte nie wissen wann man sich verstecken musste. Und so kam es, dass Alec im Tempelbezirk umsah. Graue aneinander gereihte Häuser, die eigentlich gar nicht wie welche aussahen, sondern eher wie ein geformter riesiger Steinblock, da es nirgendwo eine wirkliche Trennung gab, sondern nur die Türen zeigten, dass es verschiedene Wohnungen und Läden gab. Ihm war schon beim ersten Mal aufgefallen das es beinahe überall in Imperial City so aussah, nur das es in manchen Bezirken etwas mehr Grün und Statuen in der Umgebung gab, während in den anderen nur grauer Stein die Umgebung bildete. Hier im Tempelbezirk war alles recht gut gemischt. Sträucher und Bäume lockerten die sonst graue und trostlose Gegend etwas auf. Er ging an einem Strauch vorbei der violette Blüten trug. Um an den Blüten etwas zu riechen beugte er sich nach vorne, um gleich darauf heftig zu niesen, worauf ein lautes Lachen hinter ihm ertönte. „Es ist doch immer das Gleiche.“ Verwirrt drehte der Waldelf sich herum und musterte die Gestalt, die so unverfroren lachte. Ein junger Mann, höchstens 20 Jahre alt, mit einem schwarzen Wuschelkopf, einem einfachen Hemd und Stoffhose und an den Füßen einfachen Sandalen. Offensichtlich ein Bewohner dieser Stadt, wenn auch wohl nicht einer der reichsten. Alec hob eine Augenbraue. „Was ist immer das gleiche?“ Der junge Mann lächelte. „Dass die Leute, die zum ersten Mal hier sind, oder erst sehr kurze Zeit, an diesen Blumen schnuppern. Denn sonst weiß jeder Bewohner dieser Stadt das man das nicht machen sollte, wenn man nicht aller paar Minuten niesen möchte.“ Zur Bestätigung dessen hatte Alec wieder einen Niesanfall und fluchte leise. Er hoffte dass dies schnell vorbei ging. „Schön, dass Ihr das so lustig findet.“ „Der Meinung bin ich auch.“ Antwortete der Fremde lachend. „Aber mach dir nichts draus.“ Der Fremde verfiel sofort in die Du–Form, da er den Jungen nicht für sehr alt hielt. „Es hält nicht unbedingt lange. Vielleicht einen Tag.“ „EINEN TAG?“ krächzte Alec und nieste daraufhin kurz. „Das ist nicht Euer ernst?“ Der Fremde legte den Kopf schief. „Doch, mein voller Ernst.“ Alec nieste darauf hin. „Gibt es dann dafür kein Gegenmittel?“ fragte er mit einem flehenden Unterton und sah den Fremden gleichermaßen flehenden an, worauf der andere nur verlegen sich den Kopf kratzte. „Nein, tut mir leid. Musst es wohl so ertragen.“ Der Betroffene seufzte geschlagen. „Ich danke Euch trotzdem. Lebt wohl.“ Bedankte und verabschiedete sich Alec und ging niesend davon. Der Fremde sah ihm eine Weile nach, bis der Kleine verschwunden war, drehte sich dann herum und verschwand in die Entgegengesetzte Richtung. Währenddessen schwor der Waldelf sich, dass er nie mehr an einer Pflanze riechen würde die er nicht kannte. //Wenigstens habe ich daraus was gelernt. Rieche nie an etwas was du nicht kennst, und ist es noch so schön!// ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Zeitsprung Nachdem Erlebnis mit den Blumen hatte Alec sich erstmal ins Gras gesetzt und versucht den Zeitraum der Niesattacken zu vergrößern was sich als recht schwierig herausstellte. Erst Stunden später hatte er es geschafft, dass es maximal eine halbe Stunde dauerte, bis er wieder Niesen musste, und damit hatte er den ganzen Nachmittag, samt Abend, verbracht. Zeit zum umschauen hatte er damit nicht mehr. //Das mir das gleich beim ersten Mal passieren muss.// Den Kopf schüttelnd um die Gedanken zu vertreiben stand der schwarz/weinrothaarige auf und band seine Haare im Nacken zusammen. Sie würden ihn nur behindern, würde er sie offen tragen. Dann zog er sich die Kapuze über den Kopf und machte sich auf den Weg zum Hafen. Dabei schritt er an den Wachen vorbei, die vor dem Tor Wache hielten. Beide schauten ihm nach. Doch ihr Gesichtsausdruck sagte nichts darüber aus, was sie dachten. Sie sahen ihm einfach nur hinterher, was Alec noch nervöser machte als hätten  sie ihn einfach angesprochen. Schließlich hockte er hinter eine Kiste, verborgen im Schatten, und lies seinen Mantel verschwinden, der vorher seinen Anzug verdeckt hatte. Nun hatte er bessere Bewegungsfreiheit. Für einen Moment hatte er wieder das Bedürfnis zu niesen, welches er aber erfolgreich unterdrückte. Der Mord musste schnell vonstatten gehen. Sein Blick tastete die Umgebung ab und blieb an den zwei Wachen mit den Fackeln in der Hand hängen. Beide starrten abwesend auf das Wasser. Zwei Piraten lehnten etwas weiter weg von ihm an zwei Kisten und unterhielten sich. Keiner achtete auf die Umgebung und Alec verschwand sowieso fast durch seine dunklen Haare und seinen dunklen Overall, so dass er schwierig zu sehen war. Dann wanderte sein Blick zum Heck des Schiffes. Leise richtete sich Alec etwas auf und stieg lautlos auf eine Kiste. Die weichen Sohlen der Lederschuhe dämpften jeden Ton und gaben ihm festen Halt. Ebenso lautlos sprang er ab und landete weich auf dem Geländer des Balkons. Plötzlich hörte er näherkommende Schritte in seine Richtung, welche aus der Kabine kamen. Lautlos fluchend sprang er rückwärts nach hinten und hielt sich am unteren Teil des Geländers fest um nicht ins Wasser zu fallen und sich zu verraten. Zum Glück war er schnell genug, denn kurz darauf öffnete sich die Tür, die in die Kabine führte, und ein kräftiger Mann mit Schnäuzer trat hinaus in die Kühle Nachtluft. Die kräftigen, schweren Schritte ließen den Boden erbeben, worauf Alec ein Stück abrutschte und sich ein paar Holzsplitter einzog. Krampfhaft biss er die Zähne zusammen um sich vor Schmerz aufzustöhnen. Mit einer Zigarre im Mund starrte der Kapitän des Piratenschiffes auf die offene See. Scheinbar war dieser in Gedanken, und der Waldelf hoffte, dass er die Gedanken schnell beendete, denn die Schmerzen steigerten sich immer mehr und auch seine Arme taten langsam weh. Als hätte jemand seine Gebete erhört ertönte eine Stimme aus dem Inneren des Schiffes. „Kapitän! Wir haben alle Kisten aufgeladen und sind für morgen bereit zum ablegen!“ Der Angesprochene drückte die Zigarre auf dem Geländer aus und warf sie nach unten, genau auf Alecs Kopf. //Du…..// Er verkniff sich einen Gedanken dazu, sondern wartete bis der Kapitän die Tür geschlossen hatte. Ein leises Geräusch aus Richtung Tür zeugte davon, dass diese gerade abgeschlossen wurde. Wütend schüttelte der Assassine den Kopf um die Asche und den Zigarettenstummel loszuwerden und kletterte danach vorsichtig und leise nach oben. //Sowas kann auch nur mir passieren und das gleich beim ersten Mal!// Es war nicht gerade hilfreich, dass der Kapitän noch so spät wach war. Damit hatte er nicht gerechnet und das ärgerte ihn noch mehr.  Seine Lehrer hatten Recht. Man lernt am besten bei der richtigen Praxis, denn theoretisch hatten sie ihm vieles beigebracht. Nur, dass dieses Lernen weitaus gefährlicher war als manch andere Dinge. Denn er bezahlte mit seinem Leben, wenn er einen Fehler machte. Leise lauschend legte der der Waldelf den Kopf schief, um zu hören, ob sich drinnen etwas tat. Doch er konnte nichts hören. Alec griff in eine versteckte Öffnung seines Anzuges und zog einen Dietrich hervor. Vorsichtig lies er diesen durch die schmale Öffnung gleiten und schloss danach die Augen. Es war eine schlechte Angewohnheit von ihm das er beim Schlösser knacken die Augen schloss um besser fühlen zu können, wo die richtigen Erhebungen waren, denn somit konnte er auch nicht nahende Angreifer von weitem sehen, sondern nur durch seinen Kreis fühlen, wenn diese ihn betraten. Zwar konnte er das auch mit offenen Augen, doch es dauerte länger und würde ihm eine Menge Zeit kosten, die er nicht hatte. Nach ein paar Sekunden hatte er das Schloss geknackt. Noch einmal lauschte er ob von drinnen etwas kam, doch nichts Auffälliges traf auf seine Ohrmuschel, trotz seiner empfindlichen Ohren. Somit lehnte er sich neben die Tür und öffnete sie langsam und spähte hinein. Es war niemand zu sehen. Nur eine unruhig Fackelnde Kerze, diverse Karten, eine Truhe, die er sich später vornehmen würde, ein Bett, ein Tisch, welcher an der Seite stand, mit einer merkwürdigen Pflanze darauf, und eine Holzkommode, die schon staubig und zerfallen aussah. Alles in allem war es ein einfacher Raum der nichts wirklich Auffälliges aufwies. Leider war auch das gesuchte Objekt nicht anwesend. Sein Auftrag.  Ärgerlich presste er die Lippen aufeinander. Dabei war er schon recht spät anwesend. Dann würde er halt dafür erstmal die Truhe plündern. Nach wenigen Sekunden hatte er diese mit seinem Dietrich geöffnet, da dies ein recht leichtes Schloss war und nahm die Septime, einige Magische Schriftrollen und ein paar Tränke hinaus die er dann gedanklich verschwinden lies. Später würde er sie sich anschauen ob sie ihm etwas nützen würden, oder ob er sie lieber verkaufte. Plötzlich ruckte sein Kopf nach hinten und fixierte die Tür die zum vorderen Teil des Schiffes. Die Tür öffnete sich langsam. Kapitel 10: Begegnug -------------------- Titel: Oblivion Genre: Yaoi Autor: Anubi Thema: Oblivion, Original Warnings: viele... Rating: ab 18 Pairing: mal sehen Disclaimer: Manche Figuren © Bethesda Softworks . Manche Figuren (z.B: Alec, Cheron...) © ME Wer irgendwie fragen hat, weil er das spiel nicht kennt oder sonst welche Fragen hat, bitte per ENS schicken  Kapitel 10 - Begegnung Alec`s Atem ging Stoßweise und seine Muskeln waren ungewohnt verspannt. Seit der Pirat den Raum betreten hatte, stand dieser an der gleichen Stelle, in der Mitte des Raumes. Und das waren schon mindestens fünf Minuten. Er hatte sich sofort unters Bett gerollt, als er bemerkt hatte das jemand das Zimmer betrat und lag sei dem schon angespannt auf den Rücken, in der Hoffnung das der Kapitän nichts bemerkte. Doch dieser stand nur die ganze Zeit hier herum und tat nichts. //Verdammt, warum legt er sich nicht hin?!// Sein Blick glitt von den Stiefeln des Piraten zu der Truhe. Sie stand ein paar Millimeter offen. Vor Schreck hatte er aufgehört zu Atmen. //Er weiß das etwas nicht stimmt.// Schoß es ihm durch den Kopf. Wie als hätte der Pirat seine Gedanken gelesen trat dieser auf die Truhe zu und betrachtete sie nachdenklich. Mit einem Tritt warf er sie um. Sie öffnete sich vollständig und gähnende Leere zeigte sich dem Kapitän. „Komm raus!“ sagte dieser auf einmal und Alec wusste, dass er gemeint war, doch er rührte sich keinen Millimeter. Auf einmal bemerkte er den Niesreiz, den bis jetzt erfolgreich unterdrückte hatte, in sich aufsteigen. Schnell presste er eine Hand vor seinem Mund, doch das leise Geräusch, welches deswegen trotzdem entstand, konnte er nicht verhindern. Lautlos fluchte er, zog einen Dolch aus der Oberschenkelhalterung und umklammerte diesen. Der Pirat bewegte sich auf das Bett zu und genau als dieser davor stand und sich hinunterbeugen wollte, trat Alec zu, so das die Beine des Piraten nach hinten rutschten und dieser nach vorne viel. Schnell rollte der Waldelf sich von Bett hervor, und sprang auf die Beine. Der Pirat hatte sich mich ach und krach abgefangen, da er sonst mit dem Kopf gegen die Wand geknallt wäre und wollte sich gerade herumdrehen als er schon eine Klinge an seinen Hals spürte. Er wollte gerade den Mund aufmachen, um etwas zu sagen, doch kein Laut verließ seine Lippen. Alec hatte ihm die Kehle durchgeschnitten. Ohne ein Gefühl der Reue sah Alec auf den Piraten herab. Bei dem Mord fühlte er nichts dabei und er war froh darüber. Vielleicht würde er irgendwann herausfinden, warum ihm das töten nichts ausmachte. Bis jetzt hatte er nur den Anhaltspunkt, dass es wahrscheinlich etwas mit seinem Blut zu tun hatte, laut Lucien. Er würde dem auf den Grund gehen. Doch jetzt hieß es wegkommen, denn seine Ohren vernahmen schon die Schritte der anderen Piraten. Schnell verließ er die Kombüse auf dem gleichen Weg, wie er hereingekommen war. Doch diesmal hatte er keine Zeit noch an das sichere Land herüber zu springen, sondern er sprang schnell in das Wasser und drückte sich an die Schiffwand. Kurz darauf hörte er auch schon die Gesetzlosen aufschreien und auf den kleinen Balkon stürzen, wo sie sich hektisch umsahen. „Hier ist nichts!!!“ Dann verschwanden sie wieder und Alec tauchte unter und schwamm Weg vom Schiff weg. An der Außenmauer der Stadt Imperial City kletterte er zitternd aus dem Wasser. Gedanklich rief er seinen Mantel und schlang ihn sich um die Schultern. Dann sah er sich um und erschrak. Nur wenige Meter neben ihm angelte jemand. Es war der gleiche Mann den er heute schon im Tempelbezirk getroffen hatte. Erschrocken starrte er diesen an. Warum hatte er ihn nicht bemerkt? „So schnell sieht man sich wieder. Findest du es nicht etwas zu kalt um schwimmen zu gehen?“ fragte er mit hochgezogener Augenbraue und musterte Alec, der immer noch wie versteinert, zitternd und mit blauen Lippen auf den Fremden starrte, der nun einen Fisch nahm, den er gefangen hatte und anfing zu braten. ‚Wie viel hatte der Fremden gesehen?’, schoss es ihm nur den Kopf und er tastete unter dem Umhang nach einem Wurfstern. „Möchtest du dich nicht zu mir setzen? Ich habe genug Fisch da.“ Alec zögerte. Anderseits, warum auch nicht? Schweigend ging er zu dem Fremden, dessen Namen er nicht einmal wusste, und setzte sich ihm gegenüber an das Feuer und starrte hinein. Der Fremde stand auf und setzte sich neben ihn, hielt ihm den Fisch vor die Nase. Irritiert sah der Waldelf auf den Fisch und dann hoch zu den fast schwarzen Augen. „Nein danke, ich habe keinen Hunger.“ Murmelte er leise. Doch sein Magen protestierte kurz darauf lautstark und Alec wurde leicht rot. Der Fremde lachte und hielt dem Waldelf wieder den Fisch vor die Nase, der sich diesen zögernd nun doch nahm. „Wie heißt du eigentlich?“ fragte der Schwarzhaarige Alec nun, der an dem Fisch knabberte. „Alec.“ Murrte er kurz angebunden. „Schön Alec. Mein Name ist Lennox und du darfst jetzt aufhören mich so hochtrabend anzureden, ein „du“ reicht vollkommen.“ Antwortete er daraufhin mit einem Lächeln, welches Alec etwas irritierte. Er hatte noch nie einen so fröhlichen und aufgeschlossenen Mann gesehen. „Nun sag mal Alec…was hast du so spät in der Nacht im Wasser gemacht?“ Der Angesprochene schluckte und sagte ohne zu zögern: „Ich hab nach einem Anhänger gesucht den ich verloren hatte, als ich das erste Mal hier schwimmen war.“ „Im Dunkeln?“ „Ja im Dunkeln. Er leuchtet.“ „Ich hoffe du findest ihn bald wieder, wäre schade wenn nicht.“ „Mhm.“, stimmte Alec zu. „Du siehst immer noch halb erfroren aus, trotz des Feuers. Komm her.“ Er wartete nicht darauf dass der Langhaarige zu ihm kam, sondern zog ihn sich gleich auf den Schoß und umarmte ihn von hinten. Sofort wollte der Kleinere protestieren, doch Lenn verhinderte das, indem er ihn unterbrach. „Da wird dir schneller wieder warm.“ Alec verzog missmutig den Mund, lies es aber geschehen, jedoch gedanklich lies er seine Assassinenkleidung verschwinden. Zwar hatte er jetzt nur noch den Mantel an, aber das konnte er begründen, dass er ja schwimmen war und damit keine Kleidung anhatte. Immerhin hatte Lennox ihn sowieso nur mit dem Mantel gesehen, ohne drunter zu schauen. Und so saßen sie eine Weile am Feuer. Der Waldelf wurde langsam dösig. Zum einen die Wärme vom Feuer und zum anderen die Körperwärme von Lenn trugen dazu bei und er lehnte sich leicht zurück an die Brust des Mannes. Lenns Hand, die vorher locker um Alec´s Hüfte gelegen hatte, begann sich nun langsam zu bewegen. Sie öffnete den Spalt des Umhangs und glitt hinein, strich sachte über den noch kalten Bauch und blieb dort liegen, streichelte nun dort nur noch mit dem Daumen über die weiche Haut. Der Schwarz- Weinrothaarige war erst zusammengezuckt, blieb aber still sitzen und genoss die Zärtlichkeit, die ihm zuteil wurde. Doch dann sickerte langsam in seinem Gehirn, was er gerade hier tat. Er saß hier, halb nackt mit einem Mann, der ihn gerade streichelte. Und zwar dort, wo bis jetzt niemand annähernd heran durfte, nicht mal Adel. Hastig sprang er auf und sah auf Lenn hinunter und funkelte diesen wütend an. Ihn einfach so um den Finger zu wickeln…. Lenn hingegen war hin und weg von den wundervollen funkeltenden Augen, die jedoch sehr schnell vergessen waren, als er sah, dass der Mantel offen stand und er somit einen wunderschönen, athletischen, zarten Körper bewundert durfte. Alec, der diesen gerade sauer anfahren wollte, folgte dessen Blick, der geradewegs in seine Körpermitte ging. Dann wurde ihm klar WOHIN dieser starrte und empört schlug er seinen Mantel zusammen. //Also…// Alec fehlten die Worte. Sprachlos wand er sich ab und ging davon. Lenn lachte und rief ihm zu. „Wenn du mich mal wieder besuchen willst, ich bin in der `Herberge zum Kaufmann` im Marktviertel zu finden.“ Der Assassine schnaubte. Als würde er diesen Kerl je aufsuchen. Fluchend zauberte er sich seine Ausrüstung wieder an und fühlte sich gleich um vieles besser. Zwar fühlte sich seine Kleidung darunter klamm und feucht an, aber immer noch besser als nackt herum zu laufen. Ihm war die Lust auf einen Ausflug in der Kaiserstadt vergangen, sodass er sich wieder in den Unterschlupf der Assassinen zauberte. Sein Zimmer war leer. Adel war scheinbar unterwegs, was ihm nur zu sehr zugute kam. Er warf seinen Mantel in die Ecke und machte sich auf den Weg zu dem unterirdischen Fluss. Dort angekommen zog er sich aus. Außer ihm tummelten sich auch noch andere Assassinen dort herum. Mit der Zeit hatte er sich daran gewöhnt nackt zusammen mit anderen zu baden, sodass er damit nun kein Problem mehr hatte. Leise seufzend lies er sich in das eher kalte Wasser gleiten und schloss die Augen, um etwas zu entspannen. Seine Muskeln waren total verspannt und seine Gedanken sowieso. Doch er wollte sich damit nicht jetzt auseinander setzen. Er öffnete die die Augen wieder und starrte geradewegs in zwei dunkle Höhlen eines Schädels. Alec schrie auf und drückte sich von hinten nach vorne weg, Richtung tieferes Gebiet des Flusses, geradewegs an die Brust eines weißhaarigen Mannes, der diesen erst verwirrt, dann belustigt anschaute. Der Waldelf, der jetzt erst bemerkte, an wen er sich klammerte, wich entschuldigend zurück und sah dann über die Schulter um zu schauen was ihn so erschreckt hatte. Es war nur ein Skelett des Unterschlupfes was es wohl lustig fand jemanden zu erschrecken, denn es ging vor Lachen klappernd wieder weg. „Immer noch so schreckhaft, trotz deiner Ausbildung hier?“ fragte der Unbekannte mit einer leicht belustigten Stimme, sodass sich Alec ihm wieder zuwandte, dann nur mit den Schultern zuckte und den Mund etwas verzog. Das war ihm jetzt hier mehr als unangenehm gewesen, denn alle Anwesenden starrten ihn an, was er überhaupt nicht mochte, und so warf er den Starrenden einen wütenden Blick zu, sodass diese sich wieder abwandten. Der Weißhaarige ging an Alec vorbei und lehnte sich nun seinerseits an den Rand des Flusses und beobachtete Alec nun aus halb geschlossenen Augen. „Warum bist du überhaupt schon hier?“ „Weil…Moment…das geht Euch überhaupt nichts an.“ Sagte der Grün-Blauäugige plötzlich. Er kannte diese Person doch gar nicht, dabei kam er ihm irgendwie bekannt vor, aber er war sich sicher noch nie eine Person wie diese gesehen zu haben. Weiße Haut, weiße Haare, schlank, aber kräftigt gebaut, dass man nur neidisch werden konnte, und rote Augen. //Moment. Rote Augen?!// „Cheron?!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)