Erotic Games von abgemeldet (Sind sie zu stark - bist du zu schwach!) ================================================================================ Kapitel 1: Die erste Begegnung ------------------------------ Chiaki fieberte dem Pausenklingeln entgegen - er wollte sich heute in der großen Mittagspause mit Aoi-kun und Ozaki-kun im Park treffen und sich den Playboy mit ihnen zu Gemüte führen. Wenn er daran dachte, fühlte er sich wie ein kleiner Teenager, der seinem ersten Mal wie wild entgegenfieberte. Na gut, er /war/ so ein kleiner Teenager... Obwohl Masturbation für ihn kein Fremdwort war, wollte er es schon gerne mal "richtig" machen. Solange er aber kein Mädchen gefunden hatte, musste er halt fünf gegen Willy spielen... *ring-ring-ring* Mit einem hypermäßigen Hentaigrinsen machte er sich auf den Weg in den Stadtpark, der gut hundert Meter weiter vom Schulgelände war. Aoi-kun und Ozaki-kun erwarteten ihn schon - ebenfalls dämlich grinsend. "Hast du's mit?" fragte er letzteren. "Klar. Ich vergess' doch nicht den Hauptgrund unseres Treffs hier!" Siegesgewiss zauberte er das zerknitterte Heft aus seiner Gesäßtasche und blickte in die Runde. „Können wir anfangen?" Chiaki und Aoi nickten nur und öffneten schon mal ihre Hosen. Ozaki fing an, das Heft durchzublättern. "Auf welche Typen stehst du denn?" Während er die Seite umblätterte: "Hier, Chiaki! Wär das nicht eine für dich? So ein scharfes rassiges Weib?!" Chiaki wiegte den Kopf hin und her. "Nee, die sieht doch scheiße aus. Guck dir mal die kleinen Titten an!" Dann lachte er wie doof und blätterte auch in dem Heftchen. "Ähm... und wenn uns jemand sieht?" Aoi-kun war ein wenig hibbelig und schaute sich immer wieder um. Aber im Park war keine Menschenseele. Gelegentlich hörte man einen Vogel zwitschern, aber sonst war alles still. "Mensch Aoi, reg' dich ab! Entweder du willst es oder nicht! Und wenn du es willst, können dir die anderen total egal sein!" Ozaki sprach das Machtwort und fuhr dann - mehr zu Chiaki gewandt - fort: "Uuuuuuuuund hier! Die Dame zum Ausklappen!" Er hielt die nackte Frau auf dem Papier vor sich und den Blondi und öffnete nun auch seine Hose. Dann lachte er verlegen, als Chiaki ihn etwas unsicher ansah. "Was denn? Willst du mir was abgucken oder wie?!?!" Nachdem sich Chiaki immer noch nicht rührte, hielt er ihm das Poster ins Gesicht und meinte: "Brauchst du's noch größer?! /Hier/ sollst du hingucken! Noch nie 'nen Schwanz gesehn' oder was?!" Er starrte auf das Poster und begann Hand anzulegen. Etwas irritiert blickte Chiaki nun auf die Frau und begann auch, sich zu befriedigen. Er hatte gesehen, dass Ozaki einen ziemlichen Ständer hatte.... warum hatte er sich nicht von dem Anblick losreißen können?! Er selbst war überhaupt nicht erregt. So sehr er auch die Brüste der Frau anstarrte, sich vorstellte, was er alles mit ihr machen konnte - er bekam keinen Steifen! Es blieb totte Hose.... Heut war wahrscheinlich nicht sein Tag. "Sorry, Ozaki-kun. Heute doch nicht." "Eh?!" Der dunkelhaarige Junge stockte in seinen Bewegungen und starrte Chiaki an, als käme er von einem anderen Stern. "Was solln das?! Morgen muss ich das Heft meinem Bruder wieder zurückgeben! Entweder heute oder gar nicht!" Er legte einen bedrohlichen Unterton in seine Stimme, doch das erzielte bei Chiaki keinerlei Wirkung. "Sorry..." "Dir muss es ja nicht leid tun, war ja nur ein gut gemeinter Ratschlag!" Mit diesen Worten wendete er sich von Aoi und Chiaki ab und führte sein angefangenes Werk fort. "Chiaki?" "Hm?" Der Blonde steckte die Hände in die Hosentaschen und blickte griesgrämig zu dem etwas kleineren Aoi, der sich nun noch mehr duckte und aber schließlich doch mit seiner Frage rausrückte: "Warum plötzlich nicht mehr?! Vorhin warst du doch noch Feuer und Flamme!" "Hm." Jetzt war Chiaki noch saurer, drehte sich um und ließ Aoi-kun stehen. Was musste der ihm auch noch diese Tatsache unter die Nase reiben?! Er wusste selbst nicht, warum ihn die nackte Frau nicht aufgegeilt hatte. So wie sonst immer. An was dachte er immer, wenn er sich einen runterholte? An zwei Personen die wilden Sex miteinander hatten. Ha! Daran lag es bestimmt! Seine Züge hellten sich wieder auf! Im Playboy waren ja bloß irgendwelche nackten Frauen, standen, lagen oder saßen einfach nur so da. Wo sollte da bitteschön der Reiz sein?! Ein Porno würde ihn bestimmt mehr erregen... Mit Bestimmtheit und dem guten Gewissen, mit ihm sei "alles in Ordnung" machte er sich auf den Weg zurück zum Schulgebäude. Seine nächste Stunde war Ethik, da wollte er nochmal kurz in den Hefter schauen. Rotoki-sensei war sehr streng und rief gern mal einen ihrer Schülerinnen oder Schüler am Anfang der Stunde an die Tafel. Da wollte er nicht unbedingt dastehen und nichts wissen. Das Schuljahr war bald zuende und er wollte sich noch ein paar gute Noten verdienen... Im Unterrichtszimmer angekommen waren noch nicht viele Schüler wieder von ihrer Mittagspause zurückgekehrt. Nur ein paar Jungs, die in der Schule gegessen hatten, hatten sich schon im Zimmer eingefunden und fachsimpelten über neue Computerspiele oder andere "interessante" Dinge, die Chiaki bald vom Sitz hauten. Müde ließ er sich auf seinen Platz fallen und stützte nachdenklich den Kopf in seine Hände. Warum bekam er die Sache von gerade eben nicht mehr aus seinem Kopf?! Es war doch alles klar: Ihn erregten nur "bewegte Akteure", so ein billiges Pornoheft machte ihn halt nicht heiß! Aber wieso kamen in ihm Zweifel auf?! Wieso war er sich nicht sicher?! So oft er sich das einredete, er wollte es nicht richtig glauben! Er beschloss, nun doch erst mal zu lernen und sich nach dieser Stunde ausgiebig mit seinem "kleinen" Problem zu beschäftigen. ~*~ Die Schule war vorbei und Chiaki schlenderte mehr oder weniger glücklich nach Hause. Zuvor legte er aber nochmal einen Zwischenstopp beim Vietnamesen ein. Er stieg durch die Kübel voll frischer Schnittblumen, betrachtete etwas pikiert die kitschigen Porzellanfiguren, die wahrscheinlich zum Ladenhüter auserkoren waren, und hatte es schließlich bis zu den Zeitungen geschafft. Er überflog mit einem Grinsen die diversen Jugendzeitschriften wie Yam, Bravo oder Mädchen, ließ auch die Titel der Computerzeitschriften nicht lange auf sich einwirken, sondern suchte sich die Tageszeitung aus dem ganzen Wirrwarr heraus. Nach erfolgreichem Kampf gegen verschiedene ältere Damen, die als Stammkunden fungierten und ihm in die Wange kneifen wollten, da er doch "so süß" wäre, konnte er doch noch - ohne sich zu prügeln - die Zeitung bezahlen und aus dem Geschäft verschwinden. "Endlich frische Luft...." Im Gegensatz zu der parfümierten stinkenden Luft im Laden war hier draußen diese abgasverpestete Luft pure Erholung... Er lenkte seine Schritte nach Hause und überflog im Laufen schon mal die Schlagzeilen: 'Zugunglück in Osaka...', 'Baby wiedergefunden - tot in einer Mülltonne', 'Trinkwasser wird wie-...' --- "Autsch!" "Sag mal, kannst du nicht aufpassen, du Rotzbengel?!" Chiaki hasste es, wenn ihn jemand so ansprach. Besonders irgendein verkackter Lehrer! Er sah hoch und knurrte, als er bemerkte dass er mit seine Annahme recht hatte. Er war geradewegs seinem verhasstesten Lehrer in die Arme gelaufen - Hijiri Shikaidou!! "Ah, der Herr Nagoya will sich auf offener Straße weiterbilden, indem er wichtigtuerisch die Tageszeitung studiert!" Der beißende Spott hinterließ tiefe Kratzer in Chiakis Ego und er knurrte nur etwas von: "Lassen Sie mich vorbei, sie unqualifiziertes Etwas von Lehrer!" Aber der um etwa einen Kopf größere Lehrer schien das genau gehört zu haben und blieb deswegen gerade stehen. "Ich werde mich wohl eben verhört haben.... du beleidigst etwa auch noch deine Lehrer?! Wieviel Respekt hast du eigentlich in deinem Leib, hm?!" Diese Stimme, immer wieder diese markante scharfe Stimme, die Chiaki innerlich erschaudern lies! Er fand sie einfach nur grässlich und laut... ekelhaft zu hören. "Dass das noch Folgen haben wird, weißt du hoffentlich, Chiaki Nagoya!!" Am liebsten hätte er dem Lehrer noch etwas von 'Belästigung von Schülern' an den Kopf geworfen, aber er wollte sich nicht mehr weiter mit diesem Ekelpaket abgeben. Stattdessen bahnte er sich einfach seinen Weg an ihm vorbei. Unterließ es aber nicht, ihn 'ausversehen' hart mit dem Ellenbogen anzustoßen. Er bemerkte nicht die Blicke, die der Rothaarige ihm - oder vielmehr der Zeitung - zuwarf. ~*~ Zuhause angekommen atmete er erst einmal tief durch, während er die Wohnungstür schloss. Stille empfing ihn. Eigentlich schön, nach /so/ einem Tag... aber heute hätte er gern mal jemanden gehabt, der ihn empfangen und einfach mal mit ihm geredet hätte. Er kratzte sich verwundert am Kopf, als er bemerkte /was/ er da eigentlich dachte. Seit wann fühlte /er/ sich denn einsam?! Chiaki Nagoya und einsam passte zusammen wie Erdbeermarmelade und Leberwurst... und das auf Butterkeks...!! Trotzdem empfand er es plötzlich nicht mehr als so eine blöde Idee, einfach mal die Kontaktanzeigen nach ein paar Leuten aus der Nähe zu durchstöbern... 'Jung, frech & sexy! Nimm mich! 0190 - 866 66 66' 'Bin grade erst 18 geworden... und noch sooo unerfahren! 0190 - 88 77 66' 'Geile Oma sucht jungen Hengst! 0190 - 44331 Rentner gratis!' Über diese und andere 'tolle Angebote' stolperte Chiaki erst mal. Dann kamen die Anzeigen, die nicht von irgend einer schmutzigen Agentur geschrieben worden - sondern von 'realen' Menschen. Er grummelte irgendetwas vor sich hin, als er sah dass die Kontaktanzeigen ohne Rubriken waren. Kein 'Er sucht ihn', 'Er sucht sie' oder 'Sie sucht ihn' hielt ihn davon ab, sich aus Versehen die falschen Anzeigen durchzulesen. Minutenlang war nur noch Schweigen zu hören, er las aufmerksam verschiedene Anzeigen und fand schließlich etwas, was ihn sehr interessierte: "Du bist noch unerfahren&willst gern mal wissen, wie es /richtig/ ist?Komm zu mir&ich zeig dir problemlos was richtig geiler Sex ist!Roth.,groß,schlank&sexy!SMS an 0162-4865434 Ich warte auf dich!" Chiaki starrte unsicher auf die Zeilen, wusste nicht was er tun sollte. Genau /das/ wollte er doch!! Warum zögerte er?! So eine Chance bekam er sicherlich nicht noch einmal! Jedoch immernoch zögernd griff er nach seinem Handy und tippte langsam: 'Hab deine Anzeige gelesen, wann hast du Zeit?' Dann die Nummer und auf 'Senden'... "Die Nachricht wurde gesendet!" Okey. Er atmete tief durch und schloss die Augen. Er hatte sich da gerade auf etwas... /sehr dummes/ eingelassen. Was sollte er nur machen?! Er hätte das nicht machen dürfen! Er hatte mächtig Schiss... Ein Piepen direkt in seiner Hand ließ ihn stark zusammenzucken und sein Handy fiel krachend auf den Boden. Auf dem Display stand: "Neue Textmeldung erhalten!" Mit zitternden Händen öffnete er die Nachricht und wurde kreidebleich, während er las: 'Komm heut Abend 20.00Uhr auf die Gamigstr.32, 5.Stock, linke Tür.Klingel 2x, ich mach dann auf.' Mit starrem Blick auf die gegenüberliegende Wand legte er das Mobiltelefon aus der Hand und blieb stumm. Nicht einmal ein "Shit." entfloh seiner Kehle. Er hatte sich tatsächlich gerade einen Termin für sein erstes Mal ausgemacht... ~*~ Und wieder wischte er sich seine feuchten Hände an seiner schwarzen Jeans ab. Er war aufgeregt, zitterte leicht und hatte Hunger. Er hatte vorher solche Bauchschmerzen gehabt, dass er nichts mehr essen konnte. Die 2 1/2 Stunden, die er noch Zeit gehabt hatte, verbrachte er mit stylen und geeigneten Klamotten raussuchen. Schließlich hatte er sich für eine legere schwarze Hose sowie ein weißes No-Name-Shirt entschlossen. Seine Haare hatte er auch noch einmal gewaschen, sie lagen jetzt schön um sein Gesicht und ließen ihn gleich ein bisschen älter wirken. Er war außerdem froh, dass er ausnahmsweise haute mal /keine/ lästigen Pickel hatte, die wirklich nicht schön anzusehen waren... Er erschrak, als plötzlich ein Blitz knapp vor ihm einschlug und den dunklen Abendhimmel für einige Sekunden hell erleuchtete. Kurz darauf folgte ein lauter Donner und es fing zu regnen an. "Toll." Chiaki sah aus wie ein begossener Pudel und nach seinem ersten Schreck fing er an zu rennen. Warum musste ihm dieses scheiß Wetter ausgerechnet heute einen Strich durch die Rechnung machen?! Warum gerade /jetzt/?! Zum Glück sah er schon von weitem das Schild der Gamigstraße. Es war alt und verwittert. Erst jetzt sah er sich überhaupt um. Dieses Stadtviertel hier war wirklich nicht das, was man 'modern' nannte. Alte baufällige Häuser, wahrscheinlich noch aus vorangehenden Jahrhunderten stammend, dicht gedrängt, kleine dunkle Gassen... Zusammen mit dem schwarzen wolkenbehangenen Himmel machten sie einen sehr bedrohlichen Eindruck auf ihn. Er schüttelte sich, als ihn eine erneute Kältewelle durch seine nassen Klamotten erreichte. Knurrend öffnete er die alte Tür des etwas baufälligen Hauses mit der Nummer 32. Ein kurzer Blick auf die Klingel half ihm auch nicht weiter, die Knöpfe waren zum größten Teil abgeschraubt und die Schilder waren abgeblättert und kaum noch entzifferbar. Das Schild vom 5. Stock links fehlte ganz. Ob sie ihn bloß verarscht hatte?! Zu seiner Aufregung gesellte sich nun auch noch Ungewissheit, die sich überhaupt nicht gut anfühlte. Er trat in das Haus, suchte schon fast verzweifelt nach einem Lichtschalter und fand schließlich einen, nachdem er ein paar mal in diverse Spinnennetze gefasst hatte. Angewidert strich er sich den Dreck an seiner Hose ab und fluchte daraufhin über seine Dummheit, während er versuchte den Dreck wieder von seiner Hose zu bekommen. Wirklich, wie ein hibbeliger Teenager... Von Stufe zu Stufe wurde der Batzen in seinem Magen größer, wieder stärker zitternd hielt er sich an dem baufälligen Geländer fest. Geschafft, die letzte Stufe zum 5. Stock. Dort war die Tür. Er musste nur noch zwei Mal klopfen und dann ging es los. Etwas, wofür er eigentlich... noch gar nicht so bereit war... *klopf-klopf* Mist, das war zu leise. Oder nicht?! Sollte er nochmal klopfen? Oder doch nicht?! Er wollte gerade noch einmal die Hand heben, um erneut anzuklopfen, dann hörte er etwas, was sich nach eiligen Schritten auf knarzenden Dielen anhörte. Er vernahm ein Geräusch, was nach dem Öffnen eines Schlosses klang. Er senkte seine Hand wieder und schloss die Augen, atmete tief ein. Beim Ausatmen öffnete er wieder die Augen, genau in diesem Moment ging die Tür auf. "Chiaki Nagoya...." Dem Jungen kam das Abendbrot wieder hoch, als er diese Stimme erkannte. Er begann schon, leise zu würgen. In der gerade geöffneten Tür stand Hijiri Shikaidou, nur mit einem knappen weißen Handtuch begleitet - und mit einem Grinsen im Gesicht was er ihm am Liebsten herausgeschlagen hätte. "Also mit dir hätte ich eigentlich am Wenigsten gerechnet, dass du derjenige bist der mir auf meine Anzeige geantwortet hat!" Chiaki brachte kein einziges bissiges Wort heraus. Er stand einfach nur mit offenem Mund da. "Das... das kann nicht sein!" Schon machte er auf dem Absatz kehrt, doch plötzlich spürte er eine starke Hand an seinem Unterarm, die ihn mit Bestimmtheit zu sich zog. Er wirbelte herum und mit einem kräftigen Ruck fand er sich in Herrn Shikaidous Wohnung wieder. Dieser schloss gerade die Wohnungstür und drehte sich dann wieder zu ihm um. "Warum willst du schon wieder weg?! Ich steh zwar nicht unbedingt auf Jungs, aber wenn du unbedingt dein erstes Mal mit einem Mann haben willst, dann kann ich dich ruhig für heute Abend einplanen..." Schon wieder diese ekelhafte Herablassenheit, dieses 'Coole', was ihn so stark abturnte... Er hasste ihn, diesen Macho. Doch dann begann er überhaupt erst, die Worte zu verarbeiten.... "Sind Sie irre?! Wollen Sie mich vergewaltigen oder was?!" Der Lehrer ging nicht auf seine Frage ein und meinte nur mit einer erotischen Stimme. "Schau nur, deine Sachen sind ja ganz nass... zieh sie lieber aus, bevor du dich noch erkältest!" Nach einer kurzen Pause, in der er sich über Chiakis schockiertes Gesicht amüsiert hatte, fügte er hinzu: "Ich könnte dir auch dabei behilflich sein..." "..." Der Blonde war einfach sprachlos. Sprachlos darüber, wie man in kurzer Zeit nur so viele anzügliche Sachen sagen konnte ohne mit der Wimper zu zucken oder sonstige Anzeichen zu machen, dass er nur scherzte. "Ich zeige Sie an...!" "Mach nur, mach nur! Was willst du sagen?! 'Ich habe auf ein Inserat geantwortet, wo angeboten wurde, dass man entjungfert wird, ich bin zu dem Typ gegangen und der hat angefangen, mich pervers anzumachen?!' Hör mal, Chiaki Nagoya, ich glaube damit kommst du echt nicht weit..." "Wa- was...." Wieso bekam er keinen Ton heraus??! Er wurde gerade von diesem Arschloch beleidigt und konnte sich einfach nicht wehren!! Was war los mit seiner sonstigen lockeren Coolness, mit der er jeden Sprücheklopfer zum Schweigen brachte?! "Willst du jetzt noch lange so rumstehn? Komm mit, ich gebe dir trockene Sachen." "Pffh...!" Chiaki verschränkte die Arme vor der Brust, wendete seinen Kopf zur Seite und meinte störrisch: "Ich nehme nichts von Leuten wie Ihnen an!" "Na wenn du meinst..." Kopfschüttelnd ließ der Rothaarige von ihm ab und ging in Richtung Küche. Er rief über die Schulter zu ihm: "Willst du auch 'nen Tee haben?" Der Blonde und schaute verdattert um sich. Er dachte, der Lehrer würde ihn noch weiter belästigen, aber Herr Shikaidou schien irgendwie kein Interesse mehr an ihm zu haben. Etwas in seinem Inneren bäumte sich wütend auf, er lief dem Mann schnellen Schrittes hinterher und warf ihm mehrere Schimpfwörter der schlimmeren Art an den Kopf. Aber der setzte nur seelenruhig einen Kessel mit Wasser auf und suchte im Küchenschrank nach ein paar Teebeuteln. "Willst du nun Tee oder was?! Antworte mir gefälligst!" meinte er mitten in einen Schwall böser Wörter des Jungen. Darauf hin war wieder Ruhe. Chiaki kochte innerlich... vor Wut und... weil er nicht beachtet wurde! Genau, das war es!! Diese Arroganz ihm gegenüber...! Aber ein Tee konnte ihm nicht schaden. "Meinetwegen." "Was?!" "Einen Tee." "Gewöhn dir mal ein bisschen Höflichkeit an." Der Rothaarige wühlte noch ein bisschen in den Schränken herum und fand noch eine Packung Kekse, die das Verfallsdatum noch nicht überschritten hatten. "Hier." Zielsicher schmiss er den Kekskarton auf den Küchentisch und schaute Chiaki fragend an. "Willst du hier noch lange rumstehn?! Setz dich gefälligst!" Er grinste befriedigt als der Junge ihn böse anschaute, sich aber trotzdem setzte. In der kleinen Küche war es ruhig, allein das Gluckern und Sprudeln des Wasserkochers durchbrach die Stille. Chiaki griff nach der Packung auf dem Tisch und bemerkte zu seiner Freude, dass es Schokoladenkekse waren. Natürlich zeigte er seine Freude nicht. Nichts wäre schlimmer gewesen, als sich vor dem Lehrer die Blöße zu geben und zu zeigen, was ihm gefiel. Er öffnete die Schachtel und nahm sich einen Keks. *klick* Das Teewasser war fertig. Hijiri nahm den Kocher und goss das Wasser in die Kanne mit den Teebeuteln. Da er mit dem Rücken zu Chiaki stand, konnte er nur anhand des Knusperns erahnen, dass dieser gerade die Kekse aß. Nun drehte er sich um und stützte sich mit den Händen auf die Anrichte. "Schmeckt's? Was anderes gibt's nicht." Und schon wieder bekam er einen bitterbösen Blick von dem Blonden, dem diese Art mit dem man mit ihm sprach wohl überhaupt nicht gefiel. "Oooh, entschuldige bitte! Ich hole meine Samthandschuhe!" Als sich nach diesen Worten Chiakis Miene noch mehr verfinsterte, platzte dem Rothaarigen endgültig der Kragen und er begann lauthals zu lachen. "Was. Ist. Los." Die Stimme des Jungen war eisig und strotzte nur so von Hass und Wut auf die Person, die ihn gerade auszulachen schien. "Nichts. Du bist nur so...." Eine neue Lachsalve folgte. "...mädchenhaft!" Stille. "WAS?!?!" Chiaki stand so heftig auf, dass der Stuhl mit lautem Krachen umfiel. "Sowas muss ich mir von jemandem wie Ihnen nicht bieten lassen!!" Mit wutverzerrtem Gesicht schritt er auf Hijiri zu und packte ihn am Kragen. "Ich bin verdammt nochmal NICHT MÄDCHENHAFT!!!" "Wolln wir wetten?" Und mit einer schnellen Bewegung hatte der Rothaarige den Jungen noch näher zu sich gezogen und küsste ihn auf den Mund. Chiaki erstarrte, konnte sich nicht rühren. Sein ganzer Körper schien wie gelähmt zu sein. Er spürte einzig und allein die sanften weichen Lippen des Mannes, den er so abgrundtief hasste und der ihn so gedemütigt hatte. Nachdem der erste Schock vergangen war und er sich gerade losreißen wollte, kam auch schon der nächste, indem Hijiri seine Kiefer auseinanderschob und mit seiner Zunge in ihn eindrang. Sein nächster Versuch, sich loszureißen blieb erfolglos, zu seiner körperlichen Gelähmtheit kam hinzu, dass seine Knie weich und sein Verstand wie weggeblasen wurde. Er konnte nicht mehr denken, nur noch fühlen.... wie Hijiri mit seiner Zunge spielte, mit den Fingern seinen Haaransatz kraulte - als ob er wüsste dass ihn genau das irre anmachte, ihn näher an sich drückte, damit er nicht das Gleichgewicht verlor - als ob er wüsste dass er genau das im Moment brauchte... Wie lange er ihn geküsst hatte wusste er nicht. Ganz benommen kam er wieder zu sich, wie nach einem Trip. "Siehst du? Du /bist/ mädchenhaft." Wie konnte man nur mit fünf solchen simplen Worten eine ganze Atmosphäre zerstören?! Genau, indem man so etwas nach einem Kuss sagte. Wieder wütend riss sich Chiaki endgültig los und nahm ein paar Schritte Abstand. "Sie sind so ein verdammtes Ekel. Wenn ich's dürfte, würde ich Sie bei der nächstbesten Gelegenheit umbringen." Kälte lag in seiner Stimme. Zwar noch leicht schwankend, aber trotzdem ernst zu nehmend. "Gut. Dann werde ich mich darauf gefasst machen." Ein breites Grinsen folgte, als hätte der Lehrer nicht verstanden, dass der Blonde es total ernst meinte. "Du weißt ja jetzt wo ich wohne. Du kannst jederzeit wiederkommen um mich zu... /töten/." Leichter Spott lag in seiner Stimme. Statt dem 'töten' hätte man problemlos eine andere Tätigkeit einsetzen können. "Aber denk nicht, dass ich mich so einfach von dir /töten/ lasse..." Nun war Chiaki verwirrt. Mit verdutztem Gesichtsausdruck starrte er den Größeren an. "Hä?!" "Am besten, du gehst jetzt nach Hause." Hijiri ergriff das Handgelenk des Jungen und wollte ihn bis zur Wohnungstür geleiten. Aber wie zu erwarten riss sich Chiaki los und knurrte: "Ich kann alleine gehen, keine Sorge...!" "Na wenn du meinst. Ich hätte nicht gedacht, dass du das mit deinem niedrigen Intelligenzquotienten kannst..." "Arschloch." An der Tür drehte sich Chiaki nicht noch einmal um, bemerkte aber, während er bis zur Treppe lief, dass er von Hijiri gemustert wurde. "Hast übrigens 'ne schöne Kehrseite. Ich würde dich gerne mal.... /töten/...!" Jetzt drehte sich Chiaki doch noch einmal um und zeigte ihm den Finger. "Du kannst mich mal." Hijiri erwiderte mit einem Handkuss und grinste ihm hinterher. "Bis bald, Süßer!" "Wixer!" kam es noch einmal vom Ende der Treppe gerufen, dann hörte er nur noch die Schritte des Blonden auf den unteren Treppen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)