Requiem pour un fou von abranka ================================================================================ Kapitel 3: III. Kapitel ----------------------- Je n'étais qu'un fou mais par amour Elle a fait de moi un fou, un fou d'amour Mon ciel s'était ses yeux, sa bouche Ma vie s'était son corps, son corps Je l'aimais tant que pour la garder je l'ai tuée Pour qu'un grand amour vive toujours Il faut qu'il meure qu'il meure d'amour Ich war nur ein Wahnsinniger durch die Liebe Sie hat aus mir einen Wahnsinnigen, einen Wahnsinnigen der Liebe gemacht Mein Himmel waren ihre Augen, ihr Mund Mein Leben war ihr Körper, ihr Körper Ich liebte sie so lange, bis ich sie getötet habe, um sie zu schützen Damit die große Liebe für immer lebt Dazu ist es notwendig, dass er tötet, dass er die Liebe tötet Ich drücke sie an die Wand. Nicht brutal. Eher liebevoll... Ihre Wange ruht an meiner. Ihr Widerstand zerbröckelt. Sie lehnt sich an mich, sucht meine Nähe. Die Gefahr ist gebannt, keine Angst mehr. Ihr Lippen berühren hauchzart meine. Ist das Glück? Ist es wirklich so nah, so greifbar, obwohl es immer so aussichtslos schien? „Onii-chan... Bitte...“ Regentropfen hängen in ihren Wimpern. Ich kann ihren warmen Atem auf meinem Gesicht spüren. „Deine Schwester? Der kleine Rächer hat was mit seiner Schwester... Wie pervers!“ Eine höhnische Stimme in meinem Rücken. In einem Sekundenbruchteil wirbele ich herum. Kurz davor sehe ich noch Ayas fassungsloses Gesicht. Die Katastrophe ist nicht abgewendet. Erst jetzt beginnt sie wirklich. Ein einziger Schwertstreich und er sinkt tot zu Boden. Eine weitere Leiche – was bedeutet sie schon? Ein Übel mehr, von dem die Welt erlöst ist. Blut tropft von meinem Katana zu Boden. Noch mehr Blut, das an meinen Händen klebt und sich mit dem all der anderen Toten vermischt. Ich habe den Überblick verloren, weiß lange nicht mehr, wie viele es sind. Spielt es eine Rolle? Hektik bricht aus. Sie haben die anderen Leichen in der Seitenstraße gefunden. Sie ahnen langsam, womit sie es zu tun haben. Aber sie haben noch lange keine Vorstellung. Wie auch? Ihre Augen sind aufgerissen, noch entsetzter als zuvor. „Ran, ich...“ Sie weicht zurück, rennt einige Schritte, hinaus, auf die Straße, von der diese Gasse abzweigt. Dann bleibt sie wieder stehen, sieht mich verzweifelt an. Tränen rinnen aus ihren Augen, vermischen sich mit dem Regen. „Ich kann es nicht, Ran... Ich kann es nicht... Ich liebe dich, aber... Ich kann es nicht.“ „Aya?“ Meine Knie sind weich. In meinem Kopf dreht es sich. Wie kann sie das sagen? Wir haben doch gerade erst... zueinander gefunden. Wir haben doch gerade erst gefunden, was uns Halt gibt. Was mir Halt gibt. Was mich aus der Dunkelheit reißt und mir den Willen gibt, mich nicht fallen zu lassen. „Nein, Ran! Nicht!“ Sie weicht wieder zurück, während ich näher komme. Wieder nackte Panik in ihren Augen. „Das mit uns – es geht nicht, Ran. Hast du seine Augen gesehen? Hast du die Abscheu gesehen? Das Urteil? Ich kann das nicht, Ran. Ich kann es nicht...“ Sie schluchzt auf. Hemmungslos. Meine Welt zerbricht. Meine Welt zerfließt mit ihren Tränen. Ich kann ihr Herzen brechen hören. Und meines dazu. Für mich sind die Gesellschaft und ihre Moral nicht wichtig. Ich lebe schon lange am Tag einen Schein und bin in der Nacht Racheengel und Teufel. Aber sie... Sie ist zerbrechlich und zart. Habe ich sie zerbrochen? Oder waren es die Worte dieses nichtswürdigen Kerls? Es ist gleich... Ich kann die Trümmer sehen, die Scherben. Und ich werde voll und ganz von ihnen zerschnitten... Aya... Sie ist mein Leben. Sie ist alles... Ihre Augen meine Sonne, ihr Lächeln mein Himmel, ihr ganzes Wesen – mein Leben... Was würde ich darum geben, wenn es nicht geschehen wäre... Was würde ich darum geben, wenn diese Nacht nicht wäre. Warum kann man die Zeit nicht zurückdrehen? Warum können solche Dinge geschehen? Sie sollten es nicht... Und doch lassen sie sich nicht verhindern... Ich verliere die Kontrolle, ich kann mir selbst dabei zu sehen. Ich verliere den Verstand... Die Zeit steht still und rast zugleich. Ich kann sie nicht gehen lassen Ich kann sie nicht verlieren. Darf sie nicht verlieren. Unmöglich. „Und doch kann ich ohne dich nicht leben, Ran…“ Ein trauriges Lächeln liegt auf ihren roten Lippen. Ihre Augen lassen den Kampf erahnen. Er tobt in ihr, er tobt in mir „Beende es, Ran. Ich bitte dich: Beende es.“ Ihre Stimme ist klar. Keine Spuren von Tränen. Ihr Entscheidung ist längst getroffen. „Wie…“, frage ich heiser, längst ahnend, was sie verlangt. Auch ich sehe keinen anderen Weg. Zu tief sind wird verstrickt in diesem Geflecht, bestehend aus den verschiedenen Fassetten von Liebe und Pein. Ihr Blick haftet an meinem Katana. „Bitte…“ Ich schließe die Augen. Ich mache keinen Hehl aus meinem Schmerz, weine. Diese Fäden aus Liebe und Schmerz ersticken uns. Wie Stacheldraht bohren sie sich in unsere Haut. Ich blute so lange schon. Sie blutet so lange schon... Zeit, ihn endgültig zu zerschlagen. Ich hebe die Waffe, langsam. Sie kommt mir entgegen, lächelnd durch Tränen und Regen. Unendlich langsam jagt das Katana auf sie zu. Sie umfängt es mit einer Umarmung, wie einen alten, lieben Freund. „Aishiteru...“ Das sind ihre letzten Worte, kurz bevor sie tot zusammenbricht. Ich falle auf die Knie, fange sie auf. Schreie ihren Namen Schreie meinen Schmerz heraus, meine Verzweiflung. Ich habe getötet, was mir das Liebste war. Ich habe sie getötet. Denn nur so kann diese Liebe leben. Jenseits aller Grenzen, jenseits aller moralischer Verurteilung... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)