Draculas Diary von MisssMonster (alte Vergangenheit) ================================================================================ Kapitel 1: Prolog ----------------- Angst. Ein Gefühl, das er dachte nicht mehr fühlen zu können. Er dachte, er hätte es an dem Tage verloren, an dem seine Seele im schwarzen Dunkel der Nacht neu geboren wurde. Es ist nicht so, dass er nicht wüsste, was Angst ist, nein, dafür hatte er viel zu viel davon gehabt. Er weiß ganz genau, welch ein widerliches Gefühl es sein kann. Er weiß noch immer nach all der Zeit, die vergangen war, wie es sich anfühlt, denn er hatte Angst. In seinem sterblichen Leben hatte er Angst gehabt. Furchtbare Angst. Die Geschichten, die man sich damals, wie heute, über ihn, den Grafen, erzählte, lassen jeden, der sie hört bis aufs Mark erschaudern und treibt ihnen kalte Schauer des Grauens den Rücken hinunter. Niemand würde je auf den Gedanken kommen, dass dieser schreckliche, von Macht besessene Herrscher, dessen Untaten bis in die hintersten Ecken des Landes zu hören waren, einmal so etwas wie Angst empfinden würde. Doch so war es gewesen. Und ohne, dass es jemals ein Schreiber auf einem Stück Papier festhalten würde, hatte er Angst. Er hatte Angst vor dem Tod, Angst vor dem Leben, ja, anfangs hatte er Angst vor seinem neuen Leben gehabt. Angst vor sich selbst, dem neugeborenen Geschöpf der Dunkelheit. Die allergrößte Angst jedoch, hatte er um sie gehabt. Sie, deren Haut braun, wie Mutter Natur`s Erde, golden im Mondlicht schimmerte, deren weiches Haar, den faszinierenden Farben des Mondes glich, deren Lippen, so sinnlich, wie die der Liebensgöttin selbst und deren Augen, in einem so tiefen und betörenden blau, dass sich jeder Gott darin verloren hätte. Angst um diese, seine geliebte Schönheit. Kapitel 2: alte Zeit -------------------- Menschen dieser Rasse bekam man zu der damaligen Zeit in seinem Land nicht oft vor Augen. Sie nur zum Zwecke der Sklaverei in sein Reich bringen zu lassen wäre zu umständlich und zu kostspielig gewesen. Außerdem recht unnötig, denn man hatte hier genug unnützes Menschenpack, das man nach Belieben verwenden konnte. So kam es also, das dieser seltene Anblick verschiedene Sklavenhändler aufmerksam machte und sie wurde wie Vieh auf dem Markt hin und her gereicht, gegen Waren und Gold getauscht und wieder verkauft. Das war zu der Zeit damals nichts Unübliches. Vor allem Frauen hatten es schwer. Männer durften teilweise etwas größere Hütten ihr Eigen nennen, konnten wirtschaften und hatten eigene Besitztümer. Frauen jedoch gehörten unter anderem auch oft zu diesen Besitztümern. Vom Mann für ein paar Goldmünzen erworben, lebten sie ein Leben als Dienerin für den eigenen Gemahl, oder sie wurden an öffentliche Bordelle verkauft, dort zur Schau gestellt und als Spielzeug angeboten. Eigentlich konnte man noch von Glück sprechen, wenn man als Frau zur Ehe ausgewählt wurde, denn so gab es nicht mehr so viele Dreckhände, die man bedienen musste, und falls die einen Paar Hände wenigstens zum arbeiten taugten, so musste man sich finanziell zumindest keine Sorgen mehr machen. Das schöne Mädchen aber, das unsere Aufmerksamkeit verdient, war diese Umstände in keiner Form gewöhnt. Sie kam aus einem fernen Land, das niemals von Gewalt oder Leibeigentum heimgesucht war, wo die Völker friedlich miteinander lebten und wo sie eine Zeit lang ein angenehmes Leben gehabt hatte, was sich aber ruckartig mit ihrer Verschleppung in dieses Land änderte. Doch sie war ein äußerst willensstarkes Weib und hatte es bisher auch in dieser, für sie, neuen Welt, geschafft zu überleben was ihr aber wahrlich nicht immer sehr leicht viel. An einem sehr frühen Morgen, als gerade die ersten Sonnenstrahlen über das Land streiften, belauschte sie ihren derzeitigen Leibesherren bei einem Gespräch mit vorüber ziehenden Händlern, die ihn darauf ansprachen, dass der Graf persönlich bald in ein nicht allzu weit entferntes Nachbardorf kommen solle, um sich ein neues Weib für seinen Harem zu suchen. Wenn der Graf in Dörfer der Bauern kam wurden immer alle jungen Mädchen aus der ganzen Umgebung dort versammelt und für ihn bereitgestellt. Jedes Gör, hoffend, dem Herrscher zu gefallen und heraus aus dem Dreck in des Grafen feinen Besitz aufgenommen zu werden, und jeder Händler und schwer arbeitender Vater in der Hoffnung mit seiner Ware ein ordentliches Geschäft zu machen. Genauso, wie es auch ihr Leibesherr vorhatte. Kapitel 1 +END+ by silverchair Kapitel 3: lustlos ------------------ Die ersten Sonnenstrahlen durchzogen sein Schlafgemach und verrieten ihm, dass es Zeit wurde. Vor wenigen Tagen hatte er bekannt gegeben, dass er auf der Suche nach einer neuen schönen Bereicherung für seinen Harem sei. Seine alten Weiber langweilten ihn. Sie reizten ihn nicht mehr. Das Außergewöhnliche, Faszinierende fehlte einfach. Selbst seine bisherige Lieblingsfrau brachte ihn nicht mehr in Rage. Er war ihr Gesicht leid. Er wollte sie nicht einmal mehr ansehen. Die ewige Eintönigkeit machte ihn noch ganz krank. Der Graf war ein Mensch, dem eine solche Eintönigkeit gar nicht bekam. Manchmal war er sogar der Meinung, dass er an dieser schrecklichen Langeweile noch eines Tages zu Grunde gehen würde. Es musste sich schleunigst etwas ändern. Darum wollte er heute hinunter zu den Bauern und sich deren Töchter ansehen, in der Hoffnung etwas gegen diese schier grässliche Langeweile zu finden und das dazu beiträgt, dass sein Leben wieder von Leidenschaft erfüllt wird. In der Ferne hörte man schon die ersten Arbeiter und Marktschreier, noch bevor die Sonne die Getreidefelder in ein strahlendes Gold tauchte. Für die armen Leute begann der Tag schon früh und dauerte bis spät in die Nacht, so dass die meisten kaum ein paar Stunden Schlaf bekamen, bis sie sich wieder der endlosen Arbeit hingeben mussten, um ihr kleines Leben zu leben. Alles wie immer. Sein Schlafgemach, in dem er jeder Morgen aufs Neu die Augen aufschlug, war größer als eine ganze Hütte eines seiner Bauern. Die herrlichen Verzierungen und Kravuren im dunklen Holz, die schweren, dunkelroten Vorhänge, die einen bemerkenswerten Teil des wandgroßen Fensters bedeckten, von dem aus er hinunter auf sein Land, bis in die entfernteste Ecke blicken konnte, und sein riesiges Bett, gepolstert mit den weichesten Kissen und mit Tüchern der reinsten Seide überzogen, hätten jeden, der dies zum ersten Mal sah auf die Knie sinken lassen. Und der Raum durchzogen von einem Duft, der nicht sinnlicher hätte sein können. Ein junger, gepflegter Diener trat ein und nach einer kleinen Verbeugung begann er seinen Herren einzukleiden. Als der schöne Stoff auf seinem Körper lag und ihm angenehme Wärme schenkte, machte er sich mit mehreren Wachen begleitet, auf den Weg in das Dorf, in dem ,so Gott will, das Ende seiner Lustlosigkeit auf ihn wartete. Kapitel 2 +END+ by silverchair Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)