Zeitreisender von abgemeldet (Severus/Harry (mal was anders)) ================================================================================ Kapitel 7: ----------- Kapitel 7 Die Zeit bis Mittwochabend schien wie im Fluge zu vergehen. Harry verbrachte so viel Zeit wie nur möglich mit Severus, was ihm immer wieder wütende Blicke von Dumbledore einbrachte. Er störte sich jedoch nicht viel daran. Der Unterricht machte Spaß und Harry war sich sicher, dass das nicht nur er so sah. Besonders die Schüler der sechsten und siebten Klasse schien er zu begeistern. Mittwoch, nach dem Abendbrot, wartete er mit Severus auf Tom, der zu seiner 'Strafarbeit' antreten sollte. Immerhin musste Tom für die Zeit, die sie im Ministerium sein würden, verschwinden. Schließlich wäre es äußerst unpraktisch, wenn man Harry Potter gleichzeitig in Hogwarts und im Ministerium gesehen hätte. „Was muss ich denn machen?“ fragte Tom grinsend, als er das Büro des Tränkemeisters betrat. „Du sortierst meine Tränke und meine Zutaten!“ meinte Severus ernst. Tom sah ihn daraufhin entgeistert an. „Ich lass das immer die Schüler machen!“ sagte Severus. „Wozu sollte ich sonst Strafarbeiten verteilen?“ „Das ist nicht dein Ernst!“ widersprach Tom entgeistert. „Natürlich!“ entgegnete Severus. „Was dachtest du denn? Du hast vorhin den Kessel explodieren lassen!“ „Damit du einen Grund hast, Harry Potter eine Strafarbeit zu geben!“ empörte sich Tom. „Und da du Harry Potter bist, zumindest im Moment, wirst du diese Strafarbeit abarbeiten!“ stellte Severus ernst fest. Tom sah zu Harry:„Du bist mit jemandem verlobt, der dich SO behandelt?“ „Er behandelt jeden Schüler so!“ stellte Harry grinsend fest. „Zumindest war das in den letzten sechs Jahren so!“ Tom sah sie beide missbilligend an:„Ich komme da nicht herum, oder?“ Beide schüttelten grinsend den Kopf. „Verschwindet schon!“ grummelte Tom. Harry legte sich wieder die Illusion auf, die ihn als Harry Potter erscheinen ließ, bevor sie erst nach Malfoy Manor flohten und von dort ins Ministerium. Dank Lucius mussten sie sich nicht einmal anmelden. Als Severus der Dame am Empfang sagte, er müsse dringend mit Minister Scrimgour sprechen, wollte diese ihn erst abweisen. Als sie jedoch Harry erblickte, ließ sie die beiden ohne Wiederworte durch. Harry war auf dem Weg zu den Aufzügen seltsam ruhig. „Alles in Ordnung, Harry?“ fragte Severus besorgt, sich schmerzlich darüber bewusst, dass er Harry jetzt nicht in den Arm nehmen konnte. Er spürte das Unbehagen des Jüngeren. „Was machen wir denn, wenn das was wir haben nicht reicht und Dumbledore davon Wind bekommt, dass wir ihn anzeigen wollten?“ meinte Harry leise. Er wusste nicht, woher die Angst kam, die ihn gerade überfallen hatte. „Allein dieses Siegel auf dem Haus deiner Verwandten reicht aus um Dumbledore für mehr als ein Leben nach Askaban zu bringen!“ versuchte Severus seinen Freund zu beruhigen und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Ich weiß auch nicht, wieso ich Angst habe!“ flüsterte Harry. „Dieses Gefühl ist einfach da!“ Severus wusste nicht, wie er seinen Freund aufmuntern sollte. Um sie herum waren viele Auroren, die sie schon so misstrauisch beobachteten. Sie konnten nicht noch mehr Aufsehen gebrauchen und jede freundliche Geste würde dies unweigerlich mit sich führen. „Ich bin bei dir, Harry. Und Dumbledore wird auf alle Fälle vor Gericht gestellt!“ meinte er leise, so dass die Auroren um sie herum nicht hörten, was er sagte. Harry nickte kaum merklich und versuchte sich zu beruhigen. Die Auroren machten es ihm nicht gerade leicht. Jeder von ihnen stand hinter Dumbledore, das wusste Harry. Vor dem Büro des Ministers blieb Harry kurz stehen und atmete noch einmal tief durch, bevor er anklopfte und eintrat. Scrimgour sah überrascht von seinen Unterlagen auf, in die er vertieft gewesen war. „Mr. Potter?“ fragte er verwirrt. „Und Professor Snape? Was führt sie zu mir?“ Harry setzte sich unaufgefordert und atmete noch einmal tief ein, bevor er sagte:„Ich möchte einen Verdacht gegen Albus Dumbledore vortragen und sie bitten diese Sache zu überprüfen!“ „Einen Verdacht?“ fragte Scrimgour überrascht. „Ich hatte das Gefühl bekommen, sie würden dem Direktor von Hogwarts blind vertrauen!“ „Das habe ich einmal“, bestätigte Harry. „Aber diese Zeit ist vorbei!“ „Nun, worum handelt es sich denn?“ wollte Scrimgour deutlich interessiert erfahren. „Ich denke, auf dem Haus meiner Verwandte liegt ein Siegel!“ erwiderte Harry kurz. „Ein Siegel? Welcher Art?“ erkundigte sich Scrimgour ungläubig. „Keine Ahnung“, gab Harry zu. „Es lag bis Samstag auch auf mir, doch Poppy und Mr. Zabini haben es mit einer nicht ganz unriskanten Aktion von mir gelöst!“ „Bitte erklären sie mir das!“ forderte der Minister. Harry sah auf den Boden, als er leise meinte:„Ich war sehr stark verletzt und die Wunden sind nicht geheilt, weil das Siegel mein Immunsystem geschädigt hat!“ Scrimgour runzelte die Stirn:„Wobei haben sie sich so stark verletzt, dass die beiden Heiler das Siegel sofort von ihnen nehmen mussten um sie zu heilen?“ Ein Zittern durchfuhr Harrys Körper und er biss sich auf die Unterlippe. Er wollte nicht, dass es irgendjemand erfuhr. Harry spürte, wie Severus hinter ihn trat, ihm sanft durch die Haare strich und sich zu ihm beugte:„Es ist alles in Ordnung, Harry. Er ist nicht hier und du musst nicht mehr dorthin zurück!“ Die sanften Worten beruhigten Harry zumindest etwas. In Scrimgours Augen spiegelte sich Erkenntnis. „Entschuldigen sie mich kurz!“ meinte er und verließ für einige Minuten sein Büro. Severus nutzte die Zeit und hockte sich vor Harry. Sanft strich er seinem Freund über die Wange und fragte leise:„Soll ich das hier übernehmen?“ Doch Harry schüttelte den Kopf:„Ich schaff das schon! Ich muss im Gericht doch sowieso aussagen. Vielleicht fällt es mir dann im Gericht leichter, wenn ich schon einmal über alles gesprochen habe, vor einem Fremden!“ „Wenn ich merke, dass dir das zu viel wird, dann übernehme ich das, okay?“ versicherte Severus. „Danke!“ murmelte Harry leicht lächelnd. Scrimgour kehrte in sein Büro zurück und Severus setzte sich auf den Stuhl neben dem von Harry. Der Minister meinte:„Ich habe einige Auroren zum Haus ihrer Verwandten geschickt, Mr. Potter. Allerdings werden sie erst einmal überprüfen, um was für ein Siegel es sich handelt und ob es wirklich von Albus Dumbledore stammt!“ Harry nickte nur. „Sie sind bestimmt nicht erst letzten Samstag auf die Idee gekommen, auf dem Haus ihrer Verwandten könnte ein Siegel liegen, oder?“ wollte Scrimgour wissen. „Doch – aber es hätte mir schon früher auffallen sollen. Nur hatte ich letztes Jahr im Sommer wahrlich andere Probleme als mich über meinen Cousin zu wundern und vergangenen Sommer war ich auch eher mit mir selbst beschäftigt, als dass ich über meinen Cousin und meine Tante hätte nachdenken können!“ erwiderte Harry. „Wie meinen sie das?“ fragte der Minister nach. „Letztes Jahr hat mich die Frage gequält wie ich diesen vermaledeiten Krieg beende und dieses Jahr – sie wollen das nicht wirklich wissen!“ beendete Harry seinen Satz und starrte auf den Boden. Severus erinnerte sich schmerzlich an die Wunden, die er damals vor zwanzig Jahren bei Harry gesehen hatte. Wenn das Ergebnis von einer Woche bei seinen Verwandten so aussah, wollte er sich nicht ausmalen, was sein Freund in sieben Wochen dort hatte ertragen müssen. Harry ließ weder Severus noch dem Minister Zeit, etwas zu sagen und fragte:„Wenn mein 'Pate' meinen Onkel anzeigen will, muss er das bei den Muggeln oder hier im Ministerium machen?“ „Hier“, informierte Scrimgour. „Ihr Pate?“ „Harry Viator“, antwortete Harry. „Er wäre mein Pate geworden, wenn es nicht zu gefährlich für meine Eltern gewesen wäre. Ich wurde nach ihm benannt. Aber Dumbledore hat es ja trotzdem geschafft, meine Eltern zu töten!“ „Wovon reden sie, Mr. Potter?“ fragte Scrimgour verwirrt. Harry seufzte. Eigentlich hatte er dies nicht in Gestalt von Harry Potter erzählen wollen. „Wenn ich ihnen jetzt den Teil der Geschichte erkläre, der mir bekannt ist, muss ich dann im Gericht noch einmal aussagen, oder reicht ihre Erinnerung an dieses Gespräch?“ „Wenn ein Auror an diesem Gespräch ebenfalls teilnehmen würde, würde die Erinnerung von uns beiden dafür reichen. Wieso wollen sie das wissen?“ entgegnete der Minister. Harry warf kurz einen Blick zu Severus, der ihn verwundert beobachtete, bevor er sich an den Minister wandte und meinte:„Ich würde sie bitten, dass ich nach meiner Aussage im Gericht aus dieser Welt verschwinden darf!“ „Verschwinden?“ mischte Severus sich ein. „Ich würde den Rest meines Lebens liebend gern nichts mehr mit dieser Welt zu tun haben. Daher bitte ich sie, Minister Scrimgour, es mir zu ermöglichen der Welt der Magie den Rücken zu kehren, ohne dass es irgendjemandem möglich ist, mich zu finden!“ erklärte Harry. „Mein Pate wird sich um alles kümmern, ich habe das bereits mit ihm besprochen. Mir ist klar, dass ich gegen Dumbledore aussagen muss. Doch was vor 16 Jahren im Haus meiner Eltern geschehen ist, weiß ich nur aus Erzählungen.“ „Und von wem wissen sie das?“ fragte Scrimgour. „Von Harry, Severus und – Tom Riddle!“ antwortete der Slytherin. Scrimgour runzelte die Stirn:„Sie reden nicht von DEM Tom Riddle, oder?“ „Doch, ich spreche von Voldemort!“ erwiderte Harry ruhig. „Er lebt. Ich habe ihn im Frühling nicht besiegt. Wir haben lediglich eine Vereinbarung getroffen, die dieser Welt den Frieden gebracht hat. Tom wollte versuchen, Beweise gegen Dumbledore zu finden. Allerdings scheine ich dieses Beweis nun gefunden zu haben!“ „Das müssen sie mir erklären!“ verlangte Scrimgour. Harry seufzte und erzählte das, was er mit Tom abgesprochen hatte:„Ich habe nach dem Vorfall hier im Ministerium am Ende der fünften Klasse angefangen an dem zu zweifeln, was Dumbledore mir erzählte. Ich habe viel darüber nachgedacht und einige Unstimmigkeiten in der Geschichte von Dumbledore gefunden. Daraufhin suchte sich eine Möglichkeit, mit Tom in Kontakt zu treten. Professor Snape war es dann letztendlich, der an einem Hogsmeade Wochenende ein Treffen zwischen mir und Tom Riddle möglich machte. Sie müssen wissen, dass es für ihn durchaus die Möglichkeit gibt, nach Hogwarts zu kommen. Ich bekam eine Strafarbeit von Professor Snape und habe mich, während alle anderen in Hogsmeade waren, mit Tom getroffen. Bei diesem ersten Treffen habe ich längst nicht alles erfahren, aber wir haben seit dem Treffen einen regelmäßigen Briefkontakt gehabt. Natürlich stand ich auch allem skeptisch gegenüber, was Tom mir erzählte. Ich habe ihm genauso wenig getraut wie Dumbledore. Er bot mir deshalb an, im Frühling einen Kampf vorzutäuschen, bei dem wir seine Vernichtung durch mich inszenieren wollten. Das hat Tom die Möglichkeit gegeben, unbemerkt nach Beweisen für Dumbledores Machenschaften zu suchen und mir gab es die Chance zu sehen, wie Dumbledore und meine Freunde sich von nun an verhielten. Es hat mir die Augen geöffnet. Gerade der letzte Sommer – Dumbledore hat mich zu meinem Onkel geschickt, obwohl er ganz genau wusste, was mich dort erwarten würde. Und er hat nichts unternommen, als ich ihn um Hilfe bat! Ich habe in seinen Augen meinen Zweck erfüllt, und jetzt versucht er zu verhindern, dass ich stark genug werde, mich gegen ihn aufzulehnen!“ „Was sie gerade erzählt haben, sollten sie vor Gericht noch einmal aussagen!“ meinte Scrimgour. „Darf ich danach diese Welt verlassen? Und versichern sie mir, dass sie dafür sorgen, dass mich niemand findet?“ fragte Harry. Scrimgour nickte, kam jedoch nicht zu antworten, da jemand an die Tür klopfte. „Herein!“ meinte der Minister. Ein Auror trat herein, den Harry schon oft in Begleitung des Ministers gesehen hatte. „Was hat die Untersuchung bei dem Haus der Muggel ergeben, Taylor?“ wollte Scrimgour ohne Umschweife wissen. „Muggel ist gut!“ meinte Taylor schnaubend. „Wenn das Muggel sind, sind nur Mr. Potter und der dunkle Lord höchst persönlich Zauberer, vielleicht nicht einmal die beiden! Die Frau und der Junge besitzen ein Magielevel, dass ich bisher nur bei sehr wenigen Magiern gesehen habe. Und die waren alle – mit Ausnahme von Mr. Potter – hervorragend ausgebildet und nicht versiegelt! Und der Squib, der da noch wohnt, ist vorbestraft, und zwar in unserer Welt, nicht bei den Muggeln!“ „Mein Onkel ist vorbestraft?“ fragte Harry entsetzt. Taylor nickte nur und berichtete:„Es liegt tatsächlich ein Siegel auf dem Haus dieser Familie. Ich habe meinen Leuten bereits gesagt, sie sollen herausfinden um was für ein Siegel es sich handelt. Es ist keinem von uns bekannt. Allerdings wissen wir, dass es zu den stärksten weißmagischen Siegeln überhaupt gehören muss. Betroffen von dem Siegel sind die Frau und der Junge. Der Squib ist der Wächter des Siegels. Und Urheber des Siegels ist ohne Zweifel – Dumbledore!“ Scrimgour nickte schwer:„Daran habe ich mittlerweile nicht mehr gezweifelt. Danke, Taylor!“ „Sollen wir nach Hogwarts und ihn festnehmen?“ fragte der Auror. „Das sollte vorbereitet werden und auch nicht so heimlich von statten gehen. Ich denke, morgen früh, wenn in Hogwarts Frühstück ist, werden wir ihn in Verwahrung nehmen!“ entschied Scrimgour. „Bereiten sie dafür bitte alles vor!“ Taylor nickte und verließ dann wieder das Büro des Minister. „Sie haben damit zumindest einen Teil der Beweise gefunden, die Voldemort gesucht hat. Wissen sie, wie er nun weiter vorgehen will?“ fragte der Minister. Severus antwortete:„Tom will mit ihnen in Verhandlung treten, sobald Dumbledore nicht mehr in allem, was im Ministerium vor sich geht, seine Hände im Spiel hat!“ „In Verhandlung worüber?“ wollte der Minister wissen. „Die Gesetzte, die die Schwarzmagier betreffen! Schwarze Magie ist nicht unbedingt schlecht, so wie weiße Magie nicht unbedingt gut ist! Das beste Beispiel dafür ist ja wohl das Siegel, dass auf meiner Tante und meinen Cousin liegt!“ stellte Harry fest „Aus ihren Worten spricht viel mehr Lebenserfahrung, als sie mit 17 eigentlich haben dürften!“ meinte Scrimgour überrascht. Harry sah ihn düster an:„Seit dem Tod meiner Eltern kämpfe ich um mein Leben. Meine Verwandten, hauptsächlich mein Onkel, haben mich zehn Jahre lang in einem Schrank wohnen lassen und die Hausarbeiten machen lassen. Und kaum kam ich nach Hogwarts wurde ich auf ein Podest gehoben und jeder erwartete von mir, dass ich die Welt rette. Ich hatte keine Zeit, Kind zu sein! Deshalb will ich auch alles hinter mir lassen, und weit weg ein neues Leben anfangen!“ Der Minister nickte verstehend:„Ihr Wunsch ist durchaus nachvollziehbar und ich werde sie dabei unterstützen. Sie sagten, sie wollten sofort nach der Gerichtsverhandlung untertauchen?“ „Am liebsten gleich, nachdem ich ausgesagt habe!“ bestätigte Harry. „Morgen ist Donnerstag. Das heißt, die Verhandlung gegen Dumbledore wird wahrscheinlich, aufgrund seiner Berühmtheit, schon am Samstag stattfinden. Wenn sie bis dahin alles erledigen, was noch zu tun ist, dann werde ich dafür sorgen, dass niemandem ihr Verschwinden, nachdem sie ihre Aussage gemacht haben, auffällt!“ meinte Scrimgour. Harry lächelte den Minister dankbar:„Sie tun mir damit einen sehr großen Gefallen!“ „Ich denke, dass bin ich ihnen als Stellvertreter für alle Magier, schuldig!“ erwiderte der Minister. „Es gibt noch zwei Dinge, die ich sie bitten würde, zu überprüfen!“ meinte Harry. „Eigentlich wollte Harry das zwar mit den Auroren klären, aber wenn sie morgen schon in Hogwarts sind, könnten sie vielleicht Hermine Granger überprüfen? Mein Pate hat erwähnt, dass er vermutet, auf ihr liegt die weißmagische Variante des Imperius!“ „Diesen Fluch kennt kaum noch jemand!“ stellte Scrimgour mit gerunzelter Stirn fest. Severus sah zwar verwirrt zu Harry, mischte sich aber ein:„Es könnte stimmen. Den Imperius hätten wir gespürt. Aber das Verhalten von Miss Granger stimmt mit den Merkmalen des Imperius erstaunlich gut überein!“ „Ich werde mich persönlich darum kümmern!“ versicherte Scrimgour. „Sie sprachen von einer weiteren Bitte?“ „Es geht um Remus Lupin“, ergriff Severus das Wort. „Dumbledore hält ihn mit der Begründung fest, dass er, da er ein Werwolf ist, eine Bedrohung für die Öffentlichkeit sei!“ „Wo wird er festgehalten?“ fragte Scrimgour perplex. Die Gesetzte über die Werwölfe waren schon geändert worden, als Severus mit seinem Wolfsbanntrank an die Öffentlichkeit getreten war. In den letzten zwei Jahren hatte sie die Situation der Werwölfe deutlich verbessert und keiner von ihnen musste mehr damit rechnen, allein wegen dem, was er war, verhaftet zu werden. „Im Grimmauldplatz 12. Außer Dumbledore hat dafür gesorgt, dass er woanders 'hingegangen' ist.“ Harry blickte missmutig auf Scrmgours Schreibtisch. „Aber da werden die Auroren nicht hinkommen!“ „Ich werde sie hinführen!“ meinte Severus. „Ich denke, das sollten wir morgen klären, wenn Dumbledore verhaftet wurde!“ warf der Minister ein. Severus blickte auf die Uhr:„Wir sollten langsam zurück nach Hogwarts!“ Scrmgour nickte zustimmend und wünschte Harry und Severus einen guten Abend, als diese aufstanden und sein Büro verlassen wollten. Die Hand schon an der Türklinke drehte Harry sich noch einmal um:„Dürfte Harry mit, wenn die Auroren zu meinen Verwandten gehen? Tante Petunia kennt ihn, glaube ich. Es ist vielleicht besser, wenn sie nicht von jemand wildfremden erfährt, das sie gar kein Muggel ist!“ „Selbstverständlich!“ Der Minister nickte. Damit verließen Harry und Severus das Ministerium. Sie nahmen den gleichen Weg zurück, den sie auch auf dem Hinweg benutzt hatten. Bevor der Tränkemeister sich in sein Labor begab um Tom von der Strafarbeit zu erlösen, wandte er sich an Harry, der seit sie das Ministerium verlassen hatten, seltsam schweigsam war. „Alles in Ordnung, Schatz?“ fragte er sanft. Harry, mittlerweile wieder ohne die Illusion des Harry Potter, hob nur hilflos die Schultern:„Ich weiß nicht. Ich hab ein ungutes Gefühl. Als würde noch irgendetwas geschehen!“ Severus zog seinen Freund in seine Arme. Auch ihn hatte dieses Gefühl befallen, als sie das Ministerium verlassen hatten, doch er versuchte es so gut wie möglich zu verdrängen. Am nächsten Morgen saß Harry neben Severus am Lehrertisch. Sein Blick glitt immer wieder über die Schüler hinweg. Keiner von ihnen ahnten, das sie bald Zeugen eines Ereignisses werden würden, das die Skandalpresse zerreißen würde. Doch noch war alles friedlich. Harry stellte erstaunt fest, dass unter den Siebtklässlern von Slytherin ausgesprochen gute Laune herrschte und sogar der maskierte Tom nicht mehr von den Slytherins ausgeschlossen wurde. Nur Simon Lestrange saß am Rande der Gruppe und warf immer wieder hasserfüllte Blicke auf den vermeintlichen Harry Potter. Der Lehrer für Verteidigung war gerade dabei, seine Tasse wieder mit Tee zu füllen, als die großen Flügeltüren aufgestoßen wurden und Minister Scrimgour gefolgt von einen guten Dutzend Auroren die große Halle betrat. Augenblicklich waren alle Gespräche der Schüler und Lehrer erstorben. Dumbledore blickte kurz gehässig zu Harry, wohl in der Annahme, die Auroren seinen hier um ihn zu verhaftet. Er erhob sich und fragte mit seiner üblichen freundlichen Stimme:„Was führt sie zu so ungewöhnlicher Zeit hier her, Minister Scrimgour?“ Scrimgours Blick war kalt auf Dumbledore gerichtet:„Sie sind verhaftet!“ „Bitte?“ Dem Direktor entgleisten die Gesichtszüge und in der Halle wurde es, wen möglich, noch stiller. „Sie sind verhaftet!“ wiederholte der Minister. „Der Unterricht hier in Hogwarts fallt für den Rest dieser Woche und für die nächste Woche aus, bis sich noch nicht geklärte Verdachtsmomente bestätigt oder aufgeklärt haben!“ In Dumbledores Blick kehrte Entschlossenheit zurück:„So einfach geht das nicht, Scrimgour!“ „Es gibt genügend Beweise gegen sie!“ meldete sich der Auror Taylor zu Wort, den Harry am Vorabend bei Scimgour im Büro gesehen hatte. „Welche Beweise? Und was wird mir überhaupt vorgeworfen?“ Der Direktor war sichtlich um seine Fassung bemüht. „Sie werden angeklagt, ein verbotenes, weißmagisches Siegel auf Mitglieder der Zauberergemeinschaft gelegt zu haben. Des Weiteren stehen sie unter anderem unter Verdacht der Freiheitsberaubung, der Mittäterschaft bei Kindesmisshandlung, Fälschen von Beweisen und Erpressung“, zählte der Minister auf. Für einen Moment schien Dumbledore nicht zu wissen, was er sagen sollte, doch er fasste sich recht schnell wieder:„Das sind unhaltbare Anschuldigungen, Scrimgour. Damit kommen sie niemals durch.“ „Sie glauben keine Beweise hinterlassen zu haben, aber es gibt neben zahlreichen Zeugenaussagen genug Dinge, die wir gegen sie in der Hand haben!“ erwiderte der Minister ruhig. „Wenn sie uns nun bitte folgen würden! Ich bin mir sicher, sie wollen die Sache nicht noch weiter vor den Schülern ausbreiten.“ Harry bekam nur am Rande mit, wie Dumbledore sich weiter mit Scrimgour stritt und wie sich drei der Auroren auf den Weg zum Lehrertisch machten. Seine Aufmerksamkeit war auf Hermine gerichtet, die unbemerkt von allen anderen aufgestanden war und ihren Zauberstab gezogen hatte. „Wer bringt diese Anschuldigungen gegen mich vor?“ verlangte Dumbledore zu wissen. Scrimgours Blick huschte kurz zu Harry und Severus, doch er meinte:„Das tut jetzt nichts zur Sache. Händigen sie den Auroren ihren Zauberstab aus!“ „Ohne, dass sie mir ihre Beweise vorlegen, werden ich gar nichts tun!“ beharrte Dumbledore. Er hatte den Blick Scrimgours gesehen. Ebenso hatte Tom diesen Blick gesehen, und fürchtete Dumbledore würde einen Zauber gegen Harry richten. Er stand auf und sah kalt zum Direktor hinauf:„ICH war gestern bei Minister Scrimgour und habe ihm von dem Siegel auf den Haus meiner Verwandten berichtet! Ich bin nicht so dumm wie sie glauben, Dumbledore!“ Die Auroren, der Minister, die Schüler und Lehrer, alle wandten sich überrascht zu dem vermeintlichen Harry Potter, der sich plötzlich so stark gegen den Direktor stellte. Harry nutzte den Moment der Ablenkung um sich zu Poppy zu beugen und ihr zu zuraunen:„Poppy, ich erlaube dir, hier und vor dem Gericht zu erzählen, was du über meine Verletzungen, die ich von meinem Onkel habe, weißt!“ „Anscheinend bist du noch viel dümmer!“ zischte Dumbledore dem falschen Harry Potter zu. Harrys Blick streifte Hermine und seine Augen weiteten sich geschockt. Dann geschah alles auf einmal. Dumbledore riss seinen Zauberstab in die Höhe und ein grüner Blitz löste sich von dessen Spitze, raste direkt auf Tom zu, der vor Schreck erstarrt unfähig war, sich zu bewegen. Gleichzeitig sah Harry, wie sich aus dem Zauberstab von Hermine ein ebensolcher Blitz löste und auf ihn zuraste. Auf die Schülerin schien jedoch niemand zu achten. Die Auroren überwältigten Dumbledore. Doch der leistete nun keinen Widerstand mehr. Das Grinsen in seinem Gesicht sprach eindeutig die Genugtuung darüber aus, dass er sein Ziel anscheinend erreicht hatte. Harry zögerte eine Moment zu lange und erkannte, dass es bereits zu spät war sich noch vor dem tödlichen Fluch zu retten. Und selbst wenn, würde er von seinem Stuhl gleiten, hätte der Fluch freie Bahn und würde Severus treffen. Seine Hand fuhr zu seinem Bauch. Er spürte, wie seine Tochter sich unruhig bewegte. Sein Blick war auf Hermine gerichtet. Die Gryffindor zitterte am ganzen Körper und Harry sah auch aus dieser Entfernung, dass sich das blanke Entsetzen in ihren Augen spiegelte. Doch ihr Zauberstab war weiterhin auf Harry gerichtet. Dann gewahrte Harry eine Bewegung am Rande seines Gesichtsfeldes und im nächsten Moment wurde Hermine von Taylor überwältigt. Dass alles geschah noch während die beiden Todesflüche unaufhaltsam auf ihre Opfer zurasten und Totenstille die Halle erfüllte. Mittlerweile war auch der zweite Fluch entdeckt worden. Harry hörte, das hinter ihm ein Stuhl polternd umgestoßen wurde. Sich in sein Schicksal ergebend schloss er die Augen. Es konnte nur noch den Bruchteil einer Sekunde dauern, bis der tödliche Fluch ihn traf. Doch nichts geschah. Stille herrschte in der großen Halle. Niemand wusste, was eben geschehen war. Waren nicht eben noch zwei Avada Kedavra Flüche durch den Saal geschossen? Sie waren verschwunden, einfach verschwunden. Dafür klaffte in den Wänden hinter Harry und Tom nun jeweils ein Loch in der Wand. Als wären die Flüche einfach durch sie hindurch geschossen. „Harry!“ Severus war der erste, der irgendetwas tat. Zitternd zog er seinen Verlobten an sich. „Geht es dir gut?“ Harry nickte nur, immer noch benommen von dem Schock der ihm in die Glieder gefahren war. Noch hatte die Erkenntnis über das, was eben geschehen war, ihn nicht erreicht. „Zerbrecht Dumbledores Zauberstab!“ ertönte plötzlich die befehlende Stimme von Taylor. „Dafür gibt es keinen Grund!“ wetterte Dumbledore, und versuchte nun doch, sich los zu reißen. „Zwei Avada Kedavra dürften wohl Grund genug sein!“ entschied Taylor. „Einer!“ verbesserte Dumbledore. „Wieso geben sie diesen Befehl, Taylor?“ wollte der Minister wissen, ohne auf Dumbledore zu achten. „Miss Granger steht unter einem Fluch und da Dumbledore ihn nicht freiwillig aufheben wird, ist die einzige Möglichkeit ihn zu lösen, den Zauberstab zu zerbrechen!“ meinte Taylor. „Also zerbrechen sie ihn endlich!“ Minerva hob den Zauberstab von Dumbledore auf, der ihm aus der Hand gefallen war, als die Auroren ihn überwältigt hatten. In ihren Augen spiegelte sich Entsetzen über das, was Dumbledore getan hatte. Sie zögerte nicht, den Zauberstab des alten Mannes in der Mitte durchzubrechen. Das Knacken hallte in der immer noch gespenstisch stillen Halle wieder. Das nächste, was man hörte, war wie Hermine zusammenbrach und weinend auf dem Boden sitzen blieb. Tom, der sich von seinem Schock einigermaßen erholt hatte, lief mit schnellen Schritten hinüber zum Gryffindortisch. Er war wirklich froh, dass Harry ihm damals, als er ihm seine Geschichte erzählt hatte, auch die Erinnerungen an die sechs Jahre in Hogwarts gezeigt hatte. So wusste Tom jetzt, wie Harry sich verhalten würde. Dumbledore wurde von der Hälfte der Auroren aus der Halle geführt, während Tom Hermine in den Armen hielt und versuchte sie zu trösten und während Harry sich sehr langsam auch von dem Schock erholte. „Allein das wird ihm Jahre in Askaban bescheren!“ stellte Scrimgour fest. Harry schreckte zusammen, als er plötzlich die Stimme des Ministers neben sich hörte. Er hatte nicht mitbekommen, wie dieser zum Lehrertisch gekommen war. „Er wusste, das ohnehin alles verloren war!“ meinte Severus. „Ich wusste auch vorher, dass er skrupellos ist. Aber dass er so weit geht hätte ich nicht erwartet!“ „Ist bei ihnen alles in Ordnung, Mr. Viator?“ fragte der Minister. Harry nickte langsam:„Einigermaßen.“ „Mr. Potter hat mich gestern darum gebeten, dass sie mit den Auroren zusammen zu seinen Verwandten gehen. Fühlen sie sich gut genug die Auroren zu begleiten?“ wollte Scrimgour wissen. „Ich denk schon“, erneut nickte Harry. „Kann Sev auch mitkommen?“ Scrimgour sah zwar erst skeptisch auf den Tränkemeister, nickte dann jedoch:„Das ist vielleicht keine schlechte Idee. Aber ich wollte die Auroren sofort los schicken!“ Harry stand auf und musste sich anstrengen, dass ihm die zitternden Knie nicht gleich wieder weg knickten:„Ich sehe nur schnell nach Harry und Miss Granger!“ Langsam ging er zu den beiden hinüber, die von sowohl von Slytherins als auch von Gryffindors aus dem siebten und sechsten Jahrgang umringt waren. „Ist bei dir alles in Ordnung, Harry?“ frage der Lehrer für Verteidigung und hockte sich neben die beiden Schüler. Tom nickte:„Alles klar!“ „Und bei ihnen, Miss Granger?“ Es viel Harry auf einmal sehr schwer, seine Freundin nicht mit Vornamen anzusprechen. „Es tut mir Leid!“ schluchzte Hermine. „Das muss es nicht!“ versicherte Harry. „Ich wusste schon bevor du den Zauberstab auf mich gerichtet hast, dass du unter Dumbledores Fluch standest und ich habe gesehen, dass du das nicht wolltest!“ „Aber ich... ich hätte sie fast ge... getötet!“ stotterte Hermine weinend. „Psch“, Harry wischte ihr vorsichtig die Tränen aus dem Gesicht. „Du warst das nicht! Dumbledore hat diese Entscheidung getroffen und Dumbledore hat es auch ausgeführt.“ „Mr. Viator, wir sollten los!“ drängte Taylor. Harry seufzte:„Bitte komm heute Abend in mein Büro, nach dem Abendbrot. Dann reden wir noch einmal, ja?“ Hermine nickte leicht und Harry wandte sich etwas erleichtert an Tom:„Du kümmerst dich so lang um sie, ja?“ Auch Tom nickte. Harry stand auf und folgte Taylor aus der Großen Halle. Auf halben Weg trafen sie auf Severus und vor dem Schloss warteten bereits die anderen Auroren auf sie. Da diese wussten, dass sie auf Harry Rücksicht nehmen mussten, nannte Taylor Harry und Severus einen Kamin, der in dem Muggelort war und an das Flohnetzwerk angeschlossen war. Sie machten sich aus, sich vor dem Haus der Dursleys zu treffen. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Guten Morgen *gähn* Da ist es schon ne Stunde später als sonst und ich bin trotzdem Müde... liegt vielleicht daran, dass es gestern Abend ziemlich spät geworden ist... oO Eigentlich hatte ich Kommiantworten versprochen *blubb* Sorry Leute, aber meine Zeitplanung war irgendwie nicht so passend. Hab es gestern Abend nach dem Sachenpacken und all dem anderen nicht mehr geschafft, die Kapitel hier hoch zu laden, und in etwas mehr als ner Stunde geht’s los zum Krankenhaus. Ich hab noch nicht mal gefrühstückt... ^^“ Danke für eure ganzen lieben Kommentare. Ich freu mich schon, wenn ich aus dem Krankenhaus wiederkomme am Montag und dann eure Kommis auf dieses Kapitel hier lesen kann. ^-^ glg ta-chan PS.: Sorry, dass es auch diesmal keine ENS gibt! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)