Zeitreisender von abgemeldet
(Severus/Harry (mal was anders))
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Kapitel 1:
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Kapitel 1
Eine wichtige Ansage gleich vorweg: Ich bin auf der Suche nach Beta-Leser/Innen.
Ich weiß, wie es um meine Rechtschreibung und Grammatik steht und will meinen
Lesern so viele Fehler wie möglich ersparen! Also, wer Interesse hat, meldet
sich bitte per ENS oder E-Mail bei mir^^ Ich freue mich auf zukünftige
Zusammenarbeit! (Wenn sich überhaupt jemand dafür interessiert! ^^“)
Kapitelvorwort: *_* Ich liebe diese meine eigene FF xD Ich bin verrückt, ich
weiß. Aber bisher is diese Geschichte ja auch recht gut angekommen bei euch^^
Zur Beruhigung aller, ich quäle Harry nicht lange xDDD~
Kommentarsantworten:
@all: Es folgt immer eine Benachrichtigung an alle meine Kommischreiber, wenn
ich neue Kapitel hochgeladen habe^^
Animexx:
@SailorStarPerle: Ich hoffe, deine Neugierde diese FF betreffend wir noch mehr
angefacht durch dieses Kapitel ^^
@KaRou: schön, wenn es dir gefällt ^^
@InaBau: xD Diesmal auf Mexx ein Kommentar hinter lassen? ^^ Harry ist nicht
lange allein, keine Sorge^^
@Chiron: Natürlich geht alles gut aus. Aber es gibt noch eine Menge Hindernisse
vorher.
@Aschra: Ich versuche meine Prologe immer so kurz wie möglich zu machen ^^
Meine Kapitel an sich sind aber meist etwas länger.
ff.de:
@FicWriter2000: Ich hoffe es gefällt dir weiter hin ^^ (Ich weiß nicht mehr,
was ich dir noch schreiben könnte xD“ ändert sich bestimmt, wenn man dann in
den Kommis selbst mehr sagen kann^^)
@Silvercat88: Ich hoffe, es bleibt für dich auch weiterhin interessant!
@Chiku: Das Pairing hier ist für mich selbst eine Herausforderung, weil ich das
noch nie selbst geschrieben habe^^ Ich hoffe, die FF wird dir gefallen!
@Chiiyo-chan: Hier kommt das nächste Kapitel ^^ Was war denn deine Vermutung?
Obwohl, eigentlich ist es mehr oder weniger eindeutig… xD
@Marsali: höhö xD Ich liebe es, meine Leser hibbelig zu machen xP
Viel Spaß dann beim Lesen:
°~°~°~°~°~°~°~°~°
Der Bahnsteig war noch leer und Harry wunderte das nicht weiter. Es war so
früh, dass nicht einmal der Hogwarts-Express schon am Gleis stand. Dabei saß
er schon seit zwei Stunden hier und ließ die Zeit an sich vorbeistreichen.
Laut fuhr der Zug etwas später ein und Harry war froh darüber. Die Bank auf
dem Bahnsteig war alles andere als bequem. Die Sitze in den Abteilen waren zwar
auch nicht der gemütlichste Ort, aber alle mal besser!
Mit Mühe schleppte er seinen Koffer in den Zug und ließ sich in dem
nächstbesten Abteil nieder. Er machte sich nicht die Mühe, zu versuchen, den
Koffer auf die Ablage zu heben. Dazu war er momentan viel zu schwach, dass
wusste er auch, ohne es auszuprobieren.
Sein Onkel hatte in den letzten Wochen keine Gnade gezeigt und Harry hatte sich
nicht getraut zu zaubern. In dieser Zeit war er noch immer 16 gewesen und auch
nach seinem Geburtstag hatte er Angst gehabt, das Ministerium würde auf der
Matte stehen, sobald er seine Magie anwandte.
Niemand durfte entdecken wer er wirklich war, wer er nun war! Besonders
Dumbledore würde ihm das Leben schwer machen. Er war sich sicher, der Direktor
konnte dafür sorgen, dass er in Askaban landete. Und noch einmal würde er das
nicht aushalten! Die zwei Wochen, die er vor recht langer Zeit dort verbracht
hatte, reichten ihm!
Außerdem würde das nicht nur für ihn Schwierigkeiten bringen!
Doch die einzige Person, die von der ganzen Sache gewusst hatte, hatte er selbst
getötet. Damals wusste er noch nicht, dass er für die falsche Seite kämpfte.
Warum hatte er das zu spät erfahren? Warum war ihm erst diesen Sommer passiert,
was ihm jetzt so viele Sorgen bereitete. Hätte es nicht ein Jahr früher
geschehen können?
Nein, vermutlich nicht! Er hätte niemals zugelassen, dass sich die Dinge so
entwickelten, wie sie sich nun entwickelt hatten. Er hätte niemandem zugehört.
Bis zu Voldemorts Tod hatte er viel zu sehr auf Dumbledore vertraut, als das
hätte geschehen können, was geschehen war!
Doch nun hatte er niemanden, der ihm helfen konnte.
Harry lehnte seine Stirn an die kühle
Scheibe.
Tränen liefen ihm erneut über das Gesicht. Ohne dass er sich dagegen wehren
konnte, schlief er über diesem Gedanken ein. Immerhin war er schon seit zwei
Uhr morgens wieder wach.
Er erwachte von dem Lärm der Schüler auf dem Bahnsteig. Müde blinzelnd
blickte er hinaus auf das Gleis. Es war überfüllt mit Schülern, so wie jedes
Jahr. Er wollte sich schon wieder abwenden, als sein Blick auf sein Spiegelbild
fiel.
fluchte er. Ohne nachzudenken
erneuerte er sie wortlos und ohne auch nur den kleinen Finger zu regen.
Er wusste sich nicht wirklich weiter zu helfen, denn aus irgendeinem Grund hatte
er in dieser Zeit nicht mehr seine volle Magie. Er hatte sich schon im Sommer
gewundert woran das lag. Doch dazu konnte er in Hogwarts recherchieren. Jetzt
musste er eine Lösung für sein aktuelles Problem finden.
überlegte er.
Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als die Abteiltür lautstark aufgeschoben
wurde. Harry seufzte genervt. Konnte Malfoy mit seinen Anfeindungen nicht
wenigstens warten, bis sie in Hogwarts waren?
„Wen haben wir denn da? Potty so ganz allein?“ schnarrte der blonde
Slytherin. Hinter ihm im Gang stand Blaise Zabini, sein bester Freund.
„Verschwinde, Malfoy!“ sagte Harry emotionslos.
„So schlechte Laune? Haben deine Versagerfreunde dich sitzen lassen?“ kam es
spöttisch von Draco.
Harry schnaubte:„Ach, dir ist auch schon aufgefallen, dass ich nicht mehr viel
mit ihnen zu tun habe? Man bist du ein Blitzmerker!“
„Da kannst du mal sehen, was geschieht, wenn du Lügen in der Welt
verbreitest!“ grinste Draco.
„Was für Lügen?“ fragte Harry mit hochgezogener Augenbraue.
„Das der Meister tot sei, zum Beispiel!“ mischte sich Blaise spöttisch
ein.
Harry sah ihn skeptisch an:„Er ist tot. Aber glaub mir – mittlerweile bin
ich selbst darüber nicht mehr sehr erfreut!“
„Warum?“ grinste Draco. „Weil dich deine Pseudofreunde haben fallen
lassen?“
Harry wandte den Blick von dem Blonden ab und sah ins leere:„DAS ist mir
reichlich egal…“
„Ach, ist Dumbledores Goldjunge deprimiert?“ spottete Draco.
„Du kannst das nicht verstehen, Malfoy!“ murmelte Harry.
Draco lachte auf:„Glaub mir, ich WILL dich gar nicht verstehen!“
„Besser so…“ flüsterte Harry.
„DRACI!!!“ wurden sie von Pansy Parkinson unterbrochen, die sich durch den
Gang drängte. „Hast du ein freies Abteil gefunden?“
„Für dich bestimmt nicht!“ murrte Draco, ohne dass das Mädchen es hören
konnte. Jedoch hörte Harry den Satz und musste sich ein Grinsen verkneifen.
„OH, da sitzt ja schon Potter drin!“ Parkinson verzog das Gesicht. „In dem
Abteil kann man nicht mehr sitzen. Potter hat das schon verseucht!“
„Komm, Draco. Wir sollten wirklich ein leeres Abteil suchen!“ meinte nun
auch Blaise.
Draco stimmte ihm zu, ohne sich noch einmal Harry zuzuwenden.
Der schwelgte mittlerweile in Erinnerungen. Es hatte in seinem Leben eine Zeit
gegeben, da hatten die beiden zu ihm aufgesehen. Doch die beiden Slytherins
hatten gar keine Möglichkeit ihn zu durchschauen. Sie waren damals vier
gewesen…
Harry seufzte:
Gedankenverloren wanderte sein Blick zum Fenster und er bemerkte, dass auf dem
Bahnsteig mittlerweile nur noch die Eltern standen und ihren Kindern zum
Abschied winkten. Kurze Zeit darauf fuhr ein Ruck durch den Zug und die Lock zog
die Wagen hinter sich her aus dem Bahnhof.
Ein weiteres Schuljahr hatte damit begonnen. Harry wusste was auf ihn zukommen
würde und sah dem ganzen ganz gelassen entgegen. Doch trotzdem durchfuhr ihn
das alljährliche Gefühl des Wohlbefindens und des freudigen Erwartens des
Kommenden.
Für die meisten hier war es nur ein Jahr her, dass sie einem neuen Schuljahr
entgegenfuhren. Doch in Harrys Zeitrechnung, waren es 5 Jahre. Und er hatte
dieses Gefühl wirklich vermisst, auch wenn er einigen sehr unangenehmen Dingen
entgegenfuhr.
Es wunderte ihn nicht, dass er während der gesamten Zugfahrt allein im Abteil
blieb. Die Gryffindors, gerade aus seinem Jahrgang, mieden ihn seit dem Kampf
gegen Voldemort. Doch jetzt störte ihn das nicht mehr.
Vor den Ferien war das noch etwas anderes gewesen. Er war verstört gewesen,
weil er das Verhalten seiner Klassenkameraden nicht verstand. Die einzigen
beiden die noch so mit ihm umgingen, wie vor dem doch recht kurzen Krieg, waren
Ginny und Neville.
Doch nun kannte er die Wahrheit, eine Wahrheit die viele nicht sehen wollten.
Aber das störte ihn gegenwärtig auch nicht mehr. Es war genug, dass er wusste
woran er war. Besonders bewusst war ihm, dass er Dumbledore nicht trauen konnte.
Doch das hatte er auch schon vor dem Kampf gegen Voldemort geahnt.
Der alte Mann hatte ihm so viele Lügen erzählt… Angefangen mit dem Stein der
Weisen, über die Kammer des Schreckens…
durchfuhr es Harry wie ein Blitz.
Zufrieden lächelnd lehnte Harry sich zurück. Damit hatte er ein Problem schon
einmal aus der Welt geschafft. Auch wenn er zugeben musste, dass es eine Person
an Hogwarts gab, die ebenfalls in die Kammer von Salazar Slytherin gelangen
konnte, immerhin war diese direkter Nachfahre des Gründers. Doch was sollte der
Meister der Tränke bitte in der Kammer des Schreckens wollen?
Am Abend fuhr der Zug in den Bahnhof von Hogsmeade ein. Harry blieb noch etwas
sitzen und wartete, bis die meisten der Schüler ausgestiegen waren. Warum
hätte er sich auch beeilen sollen? Es waren schon genug Kutschen da und ihm war
recht egal, mit wem er hoch zu Schloss fuhr.
Letztendlich landete er in einer Kutsche mit jüngeren Schülern aus Ravenclaw.
Sie beachteten ihn nicht, doch das störte Harry auch nicht weiter. Er war das
von seinen Klassenkameraden in Gryffindor ja auch schon gewöhnt.
Bis sie alle in der großen Halle saßen, verlief alles normal und Harry war
auch ganz froh darüber. Es brauchte nicht jedes Schuljahr mit einem Abenteuer
zu beginnen. In so fern war es wohl für Harry eher unnormal, dass nichts
geschah, denn so etwas hatte er in dieser Zeit bisher in noch keinem Schuljahr
erlebt!
Aber die Überraschung kam früher als es Harry lieb sein konnte. Als die
Hauslehrerin Gryffindors und stellvertretende Schulleiterin Professor McGonagall
nämlich die Erstklässer hereingeführt hatte, geschah erst einmal gar nichts.
Der Hut weigerte sich standhaft, sich von einem der Erstklässer aufsetzten zu
lassen.
Immer wieder rief er laut in die Halle:„Ein Schüler ist falsch
eingeteilt!“
Der Direktor versuchte mit einigen Zaubern den widerspenstigen Hut dazu zu
bringen, seine Aufgabe zu erfüllen. Doch der Hut blieb bei seiner Aussage.
Anscheinend würde er nur dann die Erstklässer einteilen, wenn der falsch
eingeteilte Schüler in sein richtiges Haus kam.
Das ganze ging so lange, bis Severus Snape auf stand und durch die Halle
donnerte:„Dann sage uns, welcher Schüler im falschen Haus ist!“
Harry zuckte bei der wütenden Stimme unwillkürlich zusammen und legte sich die
Hand auf den Bauch.
„Harry Potter!“ ließ der Hut verkünden.
Augenblicklich war die gesamte Halle still und alle starrten den Schwarzhaarigen
an, der selbst käseweiß auf den Hut sah. Das konnte doch nicht sein! knurrte Harry in Gedanken.
„Nun, Mr. Potter. Ich würde sagen, sie kommen nach vorne und setzten den Hut
auf!“ meinte Dumbledore ruhig. Doch Harry sah ihm an, dass er über den Lauf
der Dinge unzufrieden war.
murrte Harry gedanklich, ging
aber nach vorne und ließ sich auf den Hocker nieder. McGonagall setzte ihm den
Hut auf.
~Da bist du also wieder! Zum dritten Mal nun!~ meinte der Hut.
~Na wenigstens einer, der sich erinnert…~ grummelte Harry. ~Ich will nicht das
Haus wechseln!~
~Es ist besser für dich! Im Haus deiner Vorfahren und deines Verlobten wird es
dir besser gehen, als im Haus der Löwen!~ erwiderte der Hut ruhig.
~Nur, dass mein Verlobter mich in dieser Zeit hasst!~ Harry bis sich auf die
Unterlippe.
~Bist du dir da so sicher? Er hat dir ewige Liebe geschworen!~ meinte der Hut
sanft.
~Vor über 13 Jahren…~ murmelte Harry.
~Dann geh zu ihm und erkläre ihm, was geschehen ist!~ riet der Hut.
~Ich weiß es doch selbst nicht! Ich weiß nicht, warum ich…~
~Es geht nicht um das warum. Es reicht, wenn du ihm erzählst, was geschehen
ist!~ unterbrach der Hut den Ex-Gryffindor. Ohne, dass dieser noch etwas sagen
konnte, rief der sprechende Hut laut:„Slytherin!“
Ein Keuchen ging durch die Halle, während die sichtlich geschockte McGonagall
den Hut von Harrys Kopf hob. Der neue Slytherin ließ den Kopf hängen. Es wäre
überall besser gewesen als dort. Im Haus der Schlangen hassten sie ihn doch
alle! Was sollte er da? Warum ausgerechnet jetzt?
„Mr. Potter, bitte gehen sie zu ihrem Haustisch!“ meinte McGonagall ernst.
Harry nickte und ging schweigend zum Tisch der Slytherins. Doch ließ er sich
ganz am Ende auf einen leeren Platz fallen und beachtete die anderen gar nicht
weiter. Unter anderen Umständen hätte er sich vermutlich gefreut, jetzt hier
am Tisch der Schlangen zu sitzen. Doch jetzt musste er nur noch mehr aufpassen,
dass seine zweite Identität nicht aufflog!
„Na Potter!“ wurde Harry von Draco aus seinen Gedanken gerissen.
„Was willst du?“ fragte Harry desinteressiert.
„Du bist jetzt in meinem Haus und ich bin Vertrauensschüler. So ungern ich es
auch mache, muss ich dich wohl mit dem Haus Slytherin vertraut machen!“ meinte
der Blonde.
„Das kannst du dir sparen!“ meinte Harry.
„Das denke ich nicht!“ schnarrte Draco. „Es gibt viele Regeln, die du
lernen musst zu beachten!“
„Kein hausinterner Streit vor anderen Schülern, alle gemeinsam zu Essen,
warten bis auch der letzte aufgegessen hat, gemeinsam zum Unterricht, den
Hauskameraden nicht in den Rücken fallen, sie vor den Lehrern immer schützen,
Bestleistungen im Unterricht. Das müsste es doch gewesen sein, oder?“ fragte
Harry genervt.
Draco sah ihn emotionslos an und fragte:„Woher weißt du das?“
Harry konnte sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen:„Das bleibt mein
Geheimnis!“
„Wie du willst, Potter! Wenn du die Regeln kennst, dann halte dich auch
daran!“ knurrte Malfoy.
Harry nickte nur. Innerlich lächelte er:
Nur um den Schein zu wahren ließ Harry sich von Draco in den Gemeinschaftsraum
der Slytherins führen. Es war auch keine Überraschung für den
Schwarzhaarigen, als er erfuhr, dass es hier in Slytherin keinen allgemeinen
Schlafsaal gab, sondern immer Zwei- bis Vierbettzimmer. Harry kam zu Theodor
Nott und Simon Lestrange in ein Dreibettzimmer.
Harry sah sich in dem Zimmer um und lächelte zufrieden. Er kannte sich hier
unten wirklich besser aus, als so manch anderer Schüler. Zum Beispiel wusste
er, dass von dem Bad, welches zu diesem Zimmer gehörte, ein Gang direkt in die
Kammer des Schreckens führte. Damit hatte er ein Problem weniger. Denn so
musste er sich nicht immer durch die halbe Schule schleichen. Außerdem konnte
er morgens auch rechtzeitig zurückkehren, so dass sein nächtliches Fehlen wohl
nicht auffallen würde.
dachte Harry mit einem seligen
Lächeln. Die Erinnerungen, die ihm in diesem Zimmer aufkamen, zählten zu den
schönsten, die er hatte. Doch das Lächeln verschwand fast sofort wieder. Er
war sich sicher, es würde nie wieder so schön werden, wie damals.
Harry lag auf seinem Bett und versuchte vergeblich seine Tränen
zurückzuhalten. Der Tag war hart gewesen und Harry konnte seine Trauer nicht
mehr zurückhalten.
Angefangen hatte der Tag damit, dass seine ehemaligen Freunde aus Gryffindor ihm
entgültig die Freundschaft gekündigt hatten. Er sei nun ein Slytherin, hatte
Weasley gemeint. Damit könne er nicht mehr ihr Freund sein.
Das einzige, was Harry davon abgehalten hatte, auf den Rothaarigen loszugehen,
war Ginnys Blick gewesen. Sie hatte ihn um Verzeihung gebeten, still und ohne
Wort, doch deutlich. Und Harry war das erste Mal aufgefallen, wie viel
Ähnlichkeit das Mädchen mit ihrer Mutter hatte.
Und auch der Rest der Schule behandelte ihn wie einen Slytherin. Selbst
McGonagall hatte ihn nicht im Geringsten geschont. Und sie behandelte die
Slytherins wesentlich strenger als ihre Gryffindors. Was Harry erstaunt hatte,
war, dass die Slytherins ihn in der Schule wirklich unterstützt hatten.
Natürlich, es waren ihre Regeln. Auch wenn er im Gemeinschaftsraum
ausgeschlossen wurde, außerhalb des Kerkers war er ein Mitglied von ihnen.
Das schlimmste jedoch war der Zaubertrankunterricht gewesen. Severus Snape
verhielt sich nicht viel anders als vor den Ferien. Harry hatte nichts anderes
erwartet, doch es hatte ihn doch hart getroffen. Jetzt, wo er wusste, dass der
Lehrer auch ganz anders sein konnte…
schoss es Harry durch den Kopf.
Dazu kam auch noch, dass Weasley und Granger seit dem Frühstück keine
Gelegenheit ausließen ihn mit Beleidigungen zu überhäufen. Es war schwer
immer wegzuhören und noch schwerer sich unter Kontrolle zu halten.
So wie der erste Tag vergangen war, zogen auch die restlichen Tage der Woche ins
Land. Für Harry wurde es von Tag zu Tag unerträglicher. Mittlerweile konnte er
seinen ehemaligen Freunden ohne mit der Wimper zu zucken kontern. Und auch
ansonsten ließen ihn die Anfeindungen der anderen Häuser kalt. Die Slytherins
ignoriert ihn, solange sie in ihren eigenen Räumen waren.
Was ihn wirklich fertig machte, war das Verhalten des Tränkemeisters. Früher
war er es gewohnt gewesen. Doch jetzt kannte er eine andere Seite an diesem
scheinbar so kalten Mann. Jedes Wort, das Severus an ihn richtete, versetzte ihm
einen Stich in sein Herz. Und der Tränkemeister hatte ihn die Woche über
wirklich auf dem Kicker gehabt.
Er war in den Sommerferien sehr viel besser geworden. Aber für ihn hatten diese
Ferien ja auch Jahre gedauert! Und er hatte einen hervorwagenden Lehrer gehabt.
Doch im Moment schien der Hauslehrer Slytherins zu glauben, Harry würde
irgendwie ihm Unterricht betrügen.
Harry war an diesem Abend nicht in den Gemeinschaftsraum gegangen. Er wollte
allein sein! In die Kammer des Schreckens wollte er nicht und so hatten ihn
seine Füße ganz von allein zu einem Ort in Hogwarts gebracht, mit dem er eine
seiner glücklichsten Erinnerungen verband.
Es war ein Gang, der weit ab lag, und durch den normalerweise niemand ging. Die
wenigen Fenster die es hier gab, boten einen wunderschönen Blick auf den
verbotenen Wald. An den Wänden hingen lange Wandteppiche die den Aufbau der
Schule zeigten. Es sah genauso aus wie vor 20 Jahren.
Harry hatte sich an der Wand auf den Boden sinken lassen und eine Weile nur ins
Leere gestarrt. Er war mit seinen Gedanken in die Vergangenheit abgedriftet. Und
ohne dass er es bemerkte, waren ihm wieder Tränen über die Wangen gelaufen.
Er wollte zurück. Zurück in die Zeit, in der man ihn nicht als den Jungen der
lebt ansah. Zurück in die Zeit, in der er Freunde hatte, die seiner Person
wegen und nicht seiner Berühmtheit wegen mit ihm befreundet waren. Zurück in
die Zeit, in die er geliebt wurde und in der er lieben durfte.
Harry unterdrückte ein
Schluchzen.
„Mr. Potter! Nur weil sie nun in meinem Haus sind, heißt das nicht, dass ich
ihnen alles durchgehen lasse!“ fuhr die strenge Stimme von Severus Snape durch
die Stille.
Harry zuckte zusammen und sah in das emotionslose Gesicht des Mannes vor ihm.
„Entschuldigen sie…“ murmelte er und stand auf.
„Ich dulde es nicht, dass Schüler meines Hauses gegen die Schulregeln
verstoßen!“ meinte der Tränkemeister fest, sah den Schüler jedoch mit
gerunzelter Stirn an.
Harry senkte den Blick, sah auf den Boden:„Es wird nicht wieder vorkommen,
Professor! Ich… ich brauchte nur etwas Zeit für mich…“
„Die können sie auch woanders als hier haben!“ sagte der Lehrer trocken.
„Sie werden sich morgen nach dem Abendessen bei mir ihre Strafarbeit
abholen!“
Harry nickte nur:„Kann ich dann gehen, Professor?“
„Noch nicht, Mr. Potter!“ hielt Severus ihn zurück, diesmal wesentlich
freundlicher.
Harry schluckte. Warum musste diese Konfrontation ausgerechnet hier stattfinden?
„Ich würde gerne wissen, was mit ihnen los ist!“ bat der Tränkemeister.
„Nichts… Es ist alles in Ordnung!“ log Harry.
Severus sah ihn durchdringend an, auch wenn Harry den Blick nur spüren konnte,
weil er immer noch zu Boden sah:„Das glaube ich ihnen nicht, Mr. Potter. Haben
sie Probleme mit ihren Hauskameraden?“
Harry schüttelte den Kopf:„Ich sagte doch, es ist nichts!“
„Natürlich!“ meinte Severus sarkastisch. „Deshalb…“
Doch Harry unterbrach ihn:„Seit wann interessiert es sie eigentlich, was mit
mir los ist!“
„Ich bin ihr Lehrer! Wenn sie Probleme haben, muss ich ihnen helfen!“ meinte
Severus jetzt wieder trocken.
„Natürlich, mein Lehrer…!“ murmelte Harry.
Severus überging dieses Kommentar:„Und ich habe ihrem Vater einst ein
Versprechen gegeben!“
Harry zuckte zusammen. Oh ja, er erinnerte sich an diesen Tag. Das war zwei Tage
gewesen, bevor seine Eltern gestorben waren, durch Dumbledores Hand, wie er
mittlerweile wusste.
„Auf mich aufzupassen und mich von Dumbledore fern zu halten…“ flüsterte
Harry.
Severus sah ihn erschrocken an:„Woher…?“
„Das ist ihnen ziemlich misslungen!“ meinte Harry leise.
„Woher wissen sie das, Mr. Potter?“ fragte Severus misstrauisch. „Haben
sie wieder einen unerlaubten Blick in ein Denkarium geworfen?“
Harry schüttelte den Kopf:„Das eine Mal hat mir gereicht!“ Er hatte viel zu
viel damit zu tun, seine Tränen zurückzudrängen als das er zu irgendwelchem
Sarkasmus fähig gewesen wäre.
„Woher wissen sie es dann?“ fragte Severus weiter.
Harry zögerte einen Moment, bevor er antwortete:„Ich möchte nicht darüber
reden!“
Severus schwieg, sah ihn nur nachdenklich an.
„Kann ich gehen, Sir?“ fragte Harry leise.
Doch der Tränkemeister ging gar nicht darauf ein:„Wenn sie wissen, was ich
ihrem Vater versprochen habe, verstehen sie sicher, wenn ich erst wissen
möchte, was mit ihnen los ist!“
„Ich kann es ihnen nicht sagen!“ meinte Harry sicherer als er sich fühlte.
„Mr. Potter…“ Severus trat einen Schritt näher und legte dem Slytherin
eine Hand auf die Schulter.
Der zuckte unter der Berührung zusammen. Er wusste, dass sein Onkel mehr mit
der linken Schulter gemacht hatte, als sie auszukugeln. Sonst würde sie nicht
mehr so wehtun.
Dabei rutschte jedoch der Umhang von seinen Armen. Harry hörte, wie der Lehrer
scharf die Luft einzog. Harry hatte nicht damit gerechnet, dass er jemandem
begegnen würde. Deshalb hatte er nichts Langärmliges an.
„Wer hat sie geschlagen, Mr. Potter?“ fragte Severus.
„Wer schon!“ antwortete Harry bissig.
„Ihre Verwandten schlagen sie?“ jegliche Kälte war aus den Zügen von
Severus verschwunden. Harry zog sich das Herz zusammen.
„Und wenn schon… bisher hat es ja auch niemanden geschert!“ knurrte Harry
und versuchte sich von dem Lehrer loszureißen, vergeblich.
Severus zog die Stirn in Falten:„Dumbledore weiß davon?“
„Natürlich!“ Harry zuckte mit den Schultern. „Was glauben sie, warum er
mich auch dieses Jahr wieder dorthin geschickte hat? Ich soll bloß ja nicht auf
die Idee kommen, ich könnte gegen ihn irgendwas ausrichten!“
„Ich bringe sie auf die Krankenstation!“ meinte der Tränkemeister
entschieden.
Harry schüttelte den Kopf und wich einen Schritt zurück:„Nein!“
„Mr. Potter! Sie müssen verarztet werden!“
dachte Harry. „Ich geh da nicht hin!“
„Mr. Potter…!“ meinte Severus eindringlich.
„NEIN!“ fuhr Harry ihn an.
Der Zaubertränkelehrer sah ihn geschockt an:„Harry…“
Der sah ihn verwundert an. Dann kam ihm eine nicht gerade angenehme Vermutung.
Harry hob seine linke Hand in sein Blickfeld und zog scharf die Luft ein, der
kleine Finger fehlte. Die Illusion hatte sich aus irgendeinem Grund
verflüchtigt.
Harry wich einen weiteren Schritt zurück und sah unsicher zu Severus. Der
Tränkemeister musste sich erst einmal fassen.
„Was… wie kann das sein?“ fragte er mit belegte Stimme.
„Es tut mir Leid!“ flüsterte Harry.
„Wie kommst du jetzt hier her? Warum als Harry Potter? Ich… was ist mit dir
passiert, Harry?“ man konnte deutlich sehen, dass der Tränkemeister
durcheinander war.
Harry sah zu Boden um seine Tränen zu verbergen. Er wusste nicht, wie er sich
verhalten sollte. Am liebsten hätte er sich in die Arme seines Verlobten –
oder ehemals Verlobten? – geworfen, doch er hatte immer noch Angst vor dessen
Reaktion.
„Harry, bitte sprich mit mir!“ Der Tränkemeister trat zu dem jungen Mann
und hob dessen Kopf an, so dass er ihm in die Augen sehen konnte. „Was ist los
mit dir?“
Als Harry erneut nicht antwortete, zog Severus ihn einfach in seine Arme und
strich im beruhigend über den Rücken.
„Es tut mir Leid!“ murmelte Harry erneut. All die Gefühle, die ganze
Verzweiflung, die er die letzten zwei Monate zurückgehalten hatte, brachen aus
ihm heraus und er war nicht im Stande, mehr als diese vier Worte zu sagen.
„Was ist passiert?“ fragte Severus nach einer Weile leise. „Erst
verschwindest du im nichts, und jetzt tauchst du wieder auf, in der Gestallt von
Harry Potter und siehst noch genauso aus wie vor 13 Jahren!“
„Das sollte ich dir irgendwo erzählen, wo wir ungestört sind!“ flüsterte
Harry. „Wenn Dumbledore von der ganzen Sache erfährt, dann bin ich so gut wie
tot!“
Severus nickte verstehend. Es gab ja eigentlich nur eine mögliche Erklärung
für diese Sache. Und durch die Zeit zu reisen war immer noch verboten, auch
wenn Harry es augenscheinlich nicht absichtlich getan hatte, oder es irgendwie
beeinflussen konnte.
Der Tränkemeister ging zum nächsten Wandteppich, den er zur Seite schob und
somit einen Geheimgang freilegte.
„Hier gibt es Geheimgänge?“ Harry sah erstaunt hinter den Wandteppich.
Severus lächelte:„Du kannst ja nicht alle kennen!“
Harry nickte nur, und ließ sich von Severus durch das Wirrwarr von
Geheimgängen führen. Er spürte die Unruhe seines Geliebten, aber er traute
sich nicht, hier schon anzufangen zu erzählen. Wer wusste schon, wo Dumbledore
überall seine Ohren hatte.
Als sie einen Durchgang passiert, zu dem Severus auf Parsel ein Passwort nennen
musste, wusste Harry, dass die Kammer Salazars ihr Ziel war.
Als sie dort ankamen, sah der Tränkemeister sich erst mal verwundert um.
Harry musste grinsen:„Ich habe es mir hier unten etwas gemütlicher
gemacht!“
„Warum das denn?“ fragte Severus und zog Harry zu dem Sofa neben dem
verzauberten Kamin, in dem immer ein wärmendes Feuer brannte.
„Ich kann die Illusion nicht aufrechterhalten, wenn ich schlafe. Und wohl auch
nicht, wenn ich zu aufgewühlt bin… wie vorhin…“ murmelte Harry.
Severus strich Harry besorgt eine Strähne aus dem Gesicht:„Ich werde dich
erst einmal verarzten, bevor du mir erzählst, was hier los ist!“
Harry nickte dankbar und begann sich Wortlos zu entkleiden, während der andere
mit einer Handbewegung einen Tisch mit einer Reihe von Phiolen und Gefäßen
für Salben neben sich zu stehen hatte.
„Wie lange geht das schon?“ fragte Severus, während er die Blessuren und
Hämatome mit einer kühlen Salbe einrieb.
„Was?“ fragte Harry, als wüsste er nicht worüber sein Freund sprach. Er
wollte nicht unbedingt über seine Kindheit reden.
„Dass dein Onkel dich misshandelt!“ meinte der Tränkemeister, hörbar um
Fassung ringend.
Harry seufzte. Er wollte nicht antworten. Er wollte nicht darüber sprechen,
nicht jetzt. Und Severus ließ es erst mal auf sich beruhen. Er hatte sich schon
mehrmals um misshandelte Kinder gekümmert und wusste, dass man sie nicht zum
reden zwingen sollte.
„Was ist mit deiner Schulter?“ fragte er deshalb, vom Thema abweichend.
„Mein Onkel hat sie mir ausgekugelt… Ich habe mir wahrscheinlich irgendeinen
Muskelriss zugezogen, als ich sie wieder eingerenkt habe“, erklärte Harry,
vollkommen emotionslos.
Serverus verkrampfte sich das Herz und er war sich sicher, dass diese Muggel
nicht mehr lange leben würden. Dafür würde er schon sorgen! „Du hast dir
die Schulter selbst eingerenkt?“
Harry nickte:„Es blieb mir ja nichts anderes übrig… ich hätte so oder so
nicht zum Muggelarzt gekonnt!“
Severus seufzte und stützte die Schulter erst einmal mit einem Verband ab. "Die
Schulter muss sich ein Heiler ansehen!"
Harry nickte nur. Er war froh darüber, dass Severus vom Thema ablenkte. Aber er
war in gewisser Weise auch froh, dass seine Illusion vor Severus aufgeflogen
war. Der Tränkemeister war nicht sauer auf ihn, so wie er die ganze Zeit
befürchtet hatte. Es waren für ihn nur zwei Monate gewesen und doch war er
fast unter der Trennung zerbrochen.
Harry war dankbar, als Severus ihn in seine Arme zog und er sich einfach
anlehnen konnte. Und auch Severus war so glücklich wie lange nicht mehr. Seit
13 Jahren hatte er sich gefragt, was geschehen war. Außerdem hatte ihn die
Sehnsucht nach Harry beinahe in den Wahnsinn getrieben, auch wenn diese
Verzweiflung irgendwann in Resignation umgeschlagen war und er hatte seinen
Unmut meist an den Schülern ausgelassen.
Dann begann Harry zu erzählen, wie sich aus seiner Sicht alles abgespielt
hatte.
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So, ich weiß, ich quäle euch mit diesem Ende xD In drei Wochen geht es etwa
weiter^^
Hoffe auf viele Kommis^^
mfg
ta-chan
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