Dämonenliebe von Chery (Sesshomaru x Chery) ================================================================================ Kapitel 8: Der Begründer des Heiratsantrages und seine Freunde -------------------------------------------------------------- Hey ihr Lieben! Sorry, dass ich euch mal wieder so lange hab' warten lassen! *gomen nasai* *sich schäm* Eure Kommis waren spitze und ich freu' mich echt, wenn ich seh, dass ich so viele Leser hab'! DANKE an euch alle! Heute weiß ich nicht so viel zu schreiben, also lass ich es lieber und wünsch' euch noch viel Spaß beim Lesen! Ciao Chery --------------------------------------------------------------------------------- Der Begründer des Heiratsantrages und seine Freunde Auf den Straßen des Dorfes herrschte, trotz der frühen Stunde reges Treiben. Frauen begaben sich, ebenso wie ein Teil der Männer, auf die Felder, während eine kleine Gruppe von jungen Männern das Dorf verließ um auf die Jagd zu gehen. Kinder tollten vergnügt herum und alles in allem machte dieses Dorf einen sehr friedlichen Eindruck. Niemand schien die Ankunft von Chery und den anderen in der Nacht bemerkt zu haben, denn viele drehten sich irritiert zu dem Hanyou und Tasha um, als diese durch das Dorf gingen. Chery bemühte sich bewusste ihre dämonischen Merkmale zu verstecken, z.B.: indem sie ihre Harre absichtlich so legte, dass sie ihre spitzen Ohren verdeckten, und so wirkte sie auf die Dorfbewohner nur wie eine exotische Schönheit. Dies war vermutlich auch der Grund, warum sich einige Jugendliche um Tasha und sie scharrten und während drei Mädchen, von etwa 14 – 16 Jahren, mit Chery ein Gespräch anfingen, zogen fünf Jungs desselben Alters Tasha zur Seite. Den Mädchen hörte Chery nur mit halbem Ohr zu, als diese sie ausfragten, wie sie es schaffte ihre Haare so glänzend und lange zu bekommen, oder ob sie vielleicht einen Geheimtipp habe, um ihre Figur zu bekommen. Stattdessen konzentrierte sich Chery mehr auf die Fragen, mit denen Tasha bestürmt wurde. Angefangen von ‚Wer ist sie?’, über ‚Hat sie einen Freund?’ bis zu ‚Hast du schon mit ihr geschlafen?’ waren so ziemlich alle Fragen vorhanden. Während Chery bei einige Fragen fast der Gesichtsausdruck entgleiste, konnte Tasha nur schwer an sich halten, um nicht laut los zu lachen, denn dies war exakt die Reaktion, die er erwartet hatte. Als er aber nicht auf die Fragen seiner Freunde antwortete, fühlten sich diese in der Annahme, dass Tasha was mit Chery hatte, bestätigt. Doch als daraufhin die Fragen immer extremer und intimer wurden, von wegen ‚Wie oft habt ihr es getan?’, ‚War es heiß?’, oder, ‚Hast du es geschafft sie zufrieden zu stellen?’, platze selbst dem sonst so ruhigen Jungen der Kragen. „Jetzt aber halt mal … ich hab’ nie behauptet, dass ich mit ihr geschlafen habe. Chery ist gestern mit ihren Begleitern während des Gewitters hier angekommen und hat bei uns übernachtet. Aber es ist nichts passiert und wenn dann könnte ich jetzt sicher nicht hier sein und mit euch darüber streiten!“ „Du meinst, du würdest nicht, oder?“, fragend und auch etwas verärgert darüber, dass Tasha ihm etwas verheimlichen würde, sah einer der Jungen Cherys Bekannten an. „Nein, nein … ich könnte wirklich nicht.“ Skeptisch sahen seine Freunde ihn an. „Und warum bitte nicht? Du suchst doch nur nach einer Ausrede!“ „Ihr könnt mir ruhig glauben. Einer ihrer Begleiter hätte mich heute Morgen wohl umgebracht, wenn ich sie in der Nacht bedrängt hätte. Er will es zwar nicht zugeben, aber ich glaube, dass er doch ein bisschen mehr für Chery empfindet!“ „WAS???“ Obwohl Tasha sich bemüht hatte möglichst leise zu sprechen, hatte er Cherys Gehör gründlichst unterschätzt, denn die Schwarzhaarige hatte jedes einzelne Wort vernommen. „Du meinst doch nicht etwa Sesshomaru, oder? Der und Gefühle für mich haben? Du spinnst doch … so wie er mich immer behandelt, hält er mich höchstens für seine Dienerin, oder so!“ Perplex starrten Tashas Freunde Chery an und wunderten sich, wie sie alles hatte hören können. Tasha selbst lächelte nur wissend. Wenn Chery wirklich der Meinung wäre, dass Sesshomaru nichts für sie empfindet, und sie auch nichts für ihn, dann hätte sie dieses Thema ziemlich kalt lassen müssen. Das Mädchen hatte ihm mir seinem Verhalten quasi bestätigt, dass er mit seiner Vermutung recht hatte. „Du hast echt ne Schraube locker … und hör’ auch so dämlich zu grinsen!“ Tashas Grinsen wurde noch eine Spur breiter und er entgegnete hämisch: „Wie kommst du eigentlich darauf, dass ich Sesshomaru meine? Ich hab’ seinen Namen gar nicht erwähnt.“ „Also wenn du jetzt ernsthaft Jaken gemeint hast, dann bin ich aber echt beleidigt auch dich!“ Schmollend zog Chery eine Schnute und erhielt dafür von den fünf fremden Jungs einen träumerischen Blick. Doch plötzlich stutze einer der Jungen, als er sich Cherys Worte noch einmal ins Gedächtnis rief. „Sag mal … du reist doch nicht wirklich allein mit zwei Männern durchs Land, oder? Das ist doch gefährlich. Was ist, wenn sie über dich herfallen? Da kannst du dich doch sicher nicht wehren!“ Zustimmend nickten die anderen Jugendlichen, mit Ausnahme von Tasha, und wieder hatte es Chery geschafft alle so zu verzaubern, sodass sie sich sofort Sorgen um sie machten. Beruhigend winkte Chery ab und versuchte Tashas Freunden klar zu machen, dass ihr keine Gefahr drohte. „Ihr braucht euch wirklich keine Sorgen um mich zu machen. Erstens bin ich mir sicher, dass keiner der beiden jemals über mich herfallen würde, zweitens reist auch noch ein kleines Mädchen mit uns und drittens würde ich Jaken sowieso nicht als Mann bezeichnen, sondern eher als kleinen grünen Giftzwerg, der eh nicht gegen mich ankommen würde.“ Als sie in die fragenden Gesichter der Menschen blickte musste die Schwarzhaarige schmunzeln und fügte noch erklärend hinzu: „Er ist etwa so groß *ihre Hand etwa in Kniehöhe haltend*, grün und seines Zeichens ein Krötendämon.“ „… Ein Dämon?“ Bestätigend nickte Chery, doch gleich darauf erwies es sich als großer Fehler, dass sie so gesprächig war, denn das Mädchen hatte vergessen, wie die Einstellung der meisten Menschen Dämonen gegenüber war. In den Gesichtern der Jungen und Mädchen spiegelten sich Unglauben, Zorn und purer Hass. „Ihr habt allen ernstes einen Dämon bei euch übernachten lassen, Tasha?“ „Was hat sich der Dorfälteste nur dabei gedacht?“ „Diese Bestie gehört aus dem Dorf gejagt oder am Besten gleich getötet!“ Lautstark taten die Jugendlichen ihre Meinung kund, während sie noch immer durch das Dorf gingen. „Jetzt aber mal halblang. Man vertreibt keinen Dämonenlord und seine Begleiter, oder greift ihn an, wenn er zu einem kommt. Lasst meinen Großvater da aus dem Spiel. Er hat völlig richtig gehandelt.“ „Du willst doch nicht wirklich sagen, dass dieser Krötendämon ein Dämonenlord ist, oder? Das ist doch lächerlich … davon hab’ ich ja noch nie was gehört!“ Fast schon verächtlich waren diese Worte gesprochen worden und Chery zuckte bei diesem Tonfall leicht zusammen. Wieder einmal wurde ihr nur all zu deutlich gezeigt, dass die Menschen über Dämonen urteilten, obwohl sie sie gar nicht kannten. Gut … ein großer Teil der Youkai war schon so, wie die Menschen dachten, dass sie es waren … grausam und brutal … doch man konnte dadurch nicht auf die Allgemeinheit schließen. Chery kannte eine Menge Dämonen, die den Menschen friedlich gesinnt waren. Ihre Halbcousinen und Cousins (alles vollwertige Dämonen) waren ein gutes Beispiel dafür, denn keiner untern ihnen würde einfach nur aus Jux einen Menschen töten. Während sich Chery innerlich selbst beschimpfte so viel erzählt zu haben *war doch gar nicht so viel* schüttelte Tasha auf die Frage seines Freundes nur den Kopf. „Ich meinte doch nicht diesen Jaken, sondern Sesshomaru, Cherys zweiten Begleiter, von dem ich sagte, dass ich glaube, dass er in Chery verschossen ist …“ „Was er nicht ist!“, warf die Schwarzhaarige ein, doch Tasha fuhr unbeeindruckt fort: „Er ist der Dämonenlord und bevor ihr fragt … nein, er ist kein Krötendämon, sondern ein … ein … sag’ mal, Chery, was genau ist er eigentlich?“ Etwas eingeschüchtert, da sie auf einmal alle ansahen, erwiderte sie nur leise: „Ein Inu-Youkai … ein Hundedämon.“ Misstrauisch blickten Tashas Freunde zwischen eben diesem und Chery hin und her, woraufhin das Mädchen etwas näher an ihren Freund heranrückte, der neben ihr ging, und sich leicht in seinen Arm krallte. Sie mochte es ganz und gar nicht, wenn man sie mit so unverhohlenem Misstrauen anstarrte. Als ihre ‚Belagerer’ diese Reaktion sahen, gingen sie sofort der Annahme, dass sie Chery Angst eingejagt hatten und wandten etwas beschämt die Blicke ab. Eine Zeit lang herrschte eine unangenehme Stimmung, bis eines der Mädchen versuchte die Stimmung wieder etwas anzuheben. „Und was hast du jetzt mit deiner ‚Nicht-Freundin’ noch vor?“ Leises Gekicher folgte auf diese Bezeichnung Cherys, woraufhin diese leicht rot anlief. Tasha schmunzelte nur darüber und begann mit einem: „Ich wollte ihr den See zeigen“, wofür er einige seltsame Blicke erhielt, und endete mit: „und dann wollen wir noch zu den Händlern.“ „Der See, eh …“ Grinsend sahen sich die Menschen an, was Chery nicht ganz verstand. Unter den Dorfbewohner gab es viele Paare, die sich an diesem See die Liebe gestanden gaben und es war schon fast zu einer Tradition geworden, dass sich ein Liebespaar gemeinsam dorthin begab. Obwohl Tasha gar nichts in der Art versuchen wollte, und er den anderen ja schon gesagt hatte, dass zwischen Chery und ihm nichts war, lagen die Vermutungen seiner Freunde klar auf der Hand. Deshalb grinsten sie Tasha noch einmal verschwörerisch an, woraufhin dieser die Augen überdrehte. Mit einem fast schon spöttischen ‚Na da wollen wir nicht weiter stören! Mach’s gut, Chery. Vielleicht treffen wir uns noch mal wieder. Und … bleibt ja anständig, okay?’, rannten sie davon und ließen eine sehr verwirrte Chery zurück, die sich noch immer an Tashas Arm klammerte, was aber keinen der beiden wirklich zu stören schien. „Nimm’ sie nicht ernst! Die treiben ständig irgendwelchen Schabernack.“ Nicht ganz überzeugt sah Chery ihn mit hochgezogener Augenbraue an. „Und was hat das Ganze mit dem See zu tun? Als du ihnen erzählt hast, dass wir dorthin wollen haben sie ja erst damit angefangen.“ Um eine Antwort verlegen blickte der Angesprochene zur Seite. Er befürchtete, wenn er Chery die Geschichte des Sees bereits hier und jetzt erzählen würde, dass das Mädchen nicht mehr mit ihm dorthin gehen würde. „Das erzähl’ ich dir, wenn wir dort sind, in Ordnung? Es ist eh nicht mehr weit.“ Zufrieden, dass sie bald die Antwort auf ihre Frage bekommen wird nickte die Schwarzhaarige und just in diesem Moment erreichten sie den Dorfrand. Tasha führte sie auf einem kleinen Pfad durch den Wald und Chery genoss sichtlich die friedliche Stimmung, die zwischen ihnen und in ihrer ganzen Umgebung herrschte. Es dauerte nicht lange, bis sich das Dicklicht vor ihnen lichtete und als Chery auf die große Lichtung trat stockte ihr der Atem. Wie in Trance ließ sie Tashas Arm los und lief staunend an das Ufer des Sees, von dem ihr Begleiter mit seinen Freunden vorhin gesprochen hatte. Das Licht der Vormittagssonne, das vereinzelt durch die Baumwipfel schien, brach sich in der glatten Oberfläche und erzeugte ein prächtiges Farbenspiel, das Chery nur mit glänzenden Augen und offenem Mund betrachten konnte. Langsam drehte sie sich wieder zu Tasha um, der hinter sie getreten war, und ihre Augen leuchteten vor Begeisterung. „Das … das … das ist wunderschön! Wie heißt der See?“ „Seinen richtigen Namen kann ich nicht aussprechen, da er in einer fremden Sprache ist, aber übersetzt bedeutet er so viel wie ‚Schicksalssee’. Es heißt, dass sich vor vielen Jahren die Prinzessin und er Prinz zweier verfeindeter Reiche hier getroffen haben, weil sie dem Krieg der Länder endgültig ein Ende setzten wollten. Sie verliebten sich auf den ersten Blick ineinander, doch sie wussten, dass ihre Liebe, wenn sie es nicht schaffen sollten die Könige zum Frieden zu bewegen, zum Scheitern verurteilt war. Nach einigen vergeblichen Versuchen brachten sie ihre Väter hierher, an diesen See, an dem sie sich das erste Mal getroffen hatten. Auch die Könige waren von der Schönheit dieses Ortes überwältigt und gemeinsam gelang es den beiden Verliebten die Herrscher davon zu überzeugen, dass es in ihren Reichen noch mehr solcher Plätze geben muss, und dass sie durch einen Krieg alle zerstören könnten. Der See wird Schicksalssee genannt, weil sich hier das Schicksal zweier Länder, die daraufhin tatsächlich Frieden schlossen, wie auch das Schicksal des Prinzen und der Prinzessin erfüllten. Die beiden ließen sich hier vermählen und das ist auch der Grund, warum alle Liebespaare des Dorfes hierher kommen und sich ewige Liebe schwören. Deshalb haben meine Freunde vorhin auch so blöd geredet, als ich ihnen gesagt habe, dass ich mit dir hierher will.“ *sorry, wenn ich jetzt ein wenig zu kitschig geworden bin, aber ich konnte nicht anders* Träumerisch hatte Chery Tashas sanfter Stimme gelauscht und nun wurde ihr auch einiges klar. Es war aber auch eine schöne Vorstellung, hier, an diesem wunderschönen Ort, von seinem Liebsten ewige Liebe geschworen zu bekommen. Unwillkürlich erschien Sesshomarus Bild vor ihrem geistigen Auge, woraufhin sie leicht errötete und den Kopf schüttelte, um den Anblick des Lords zu vertreiben. Was war denn nun los? Warum zum Teufel sah sie jetzt Sesshomaru vor sich? Um sich abzulenken sah sie noch einmal zur Wasseroberfläche und beobachtete fasziniert das Farbenspiel. Was weder sie noch Tasha wussten, war, dass sich der Youkai, an den Chery eben noch gedacht hatte, ganz in ihrer Nähe befand und die beiden beobachtete. Kurz nachdem seine Begleiterin mit dem Menschenjungen in das Dorf gegangen war, war Sesshomaru ihrem Beispiel gefolgt und hatte ebenfalls die Hütte verlassen. Jaken hatte auf seine Frage, wohin er denn ginge, nur Schweigen und tödliche Blicke bekommen. Ich meine … Sesshomaru hätte doch nicht einfach so sagen können, dass er sich Sorgen um Chery machte, dass es ihn nervös machte, wenn sie mit Tasha alleine war, und dass ihn besonders die Sachte mit dem See skeptisch machte. Das waren zwar genau die Gründe gewesen, warum er den beiden hinterher geeilt war, doch so etwas vor seinem Diener zuzugeben … unvorstellbar! Er war natürlich nicht, wie die zwei Verfolgten, mitten durch das Dorf gewandert, sondern hatte alles von einem Hügel am Dorfrand beobachtet, und was er gesehen hatte, hatte ihm alles andere als gefallen. Er hatte zwar nicht verstehen können, worüber die Menschen *Tashas Freunde* mit Chery geredet hatten, doch an ihrem wechselnden Minenspiel hatte er erkennen können, dass ein völlig falsches Thema angeschnitten worden war. Als sich Chery dann auch noch an Tashas Arm geklammert hatte, hatte nicht mehr viel gefehlt und er wäre fast ins Dorf hinunter gestürmt um dem Mädchen beizustehen und es zu beschützen. Er hatte sich gerade noch so zurückhalten können. Auch als Tashas Freunde verschwunden waren und dieser Chery in den Wald geführt hatte, war er den beiden gefolgt und so stand er nun, versteckt hinter ein paar Bäumen, am Rande der Lichtung und betrachtete sprachlos die schmale Gestalt Cherys am Ufer. Selbst auf diese Entfernung konnte er erkennen, dass sich in den Augen der Schwarzhaarigen das Farbenspiel des Sees spiegelte. Es würde ihn nicht wundern, wenn ihr auf einmal weiße Flügel wachsen und sie davon fliegen würde. Innerlich wunderte es ihn sehr, dass Chery ihn noch nicht bemerkt hatte, doch anscheinend hatte sie im Moment ganz andere Dinge im Kopf als ihn. *wenn er wüsste* *gg* Als er Tashas Erzählung über diesen See gelauscht hatte *ja … er hat zugehört! So was kann er auch* war er nun noch froher den zweien gefolgt zu sein, doch entgegen seinen Vermutungen verschwanden Chery und Tasha nach einer Weile wieder von der Lichtung, ohne, dass der Junge etwas bei der Schwarzhaarigen versucht hatte. Doch trotz dieser Tatsache war er nicht bereit deine Begleiterin Tasha völlig anzuvertrauen und so ging er ihnen auch noch nach, als diese zu den Händlern aufbrachen. Schon von weitem konnte man die Mensche hören, die gerade bei den Wägen der fahrenden Händler waren. Als diese in Cherys Sichtfeld kamen blieb sie einen Moment stehen und ließ den Anblick auf sich wirken. Es waren insgesamt sechs Wägen, von denen bei drei Lebensmittel verkauft wurden. Einer der Händler hatte sich auf Gemüse spezialisiert, der andere auf Fleisch, sowohl Wild als auch Fisch, und der Dritte verkaufte Gewürze und Heilkräuter. Dann gab es noch einen Händler, der Kleidung anbot und an dem Wagen daneben wurde (hauptsächlich billiger) Schmuck, aber auch Werkzeuge angeboten. Der letzte Wagen stand etwas abseits und nur selten verirrte sich einer der Dorfbewohner dorthin. Chery konnte auch nicht wirklich erkennen, was dort verkauft wurde, denn vor dem Wagen saß eine alte Frau auf einer Decke auf dem Boden und sah nur auf, wenn jemand auf sie zukam. Doch die Schwarzhaarige achtete nicht länger darauf, sondern ging zu Tasha, der bereits an den ersten Wagen getreten war und die Waren betrachtete. Auf einer kleinen Ablagefläche stapelten sich viele Arten von Gewürzen, die Chery zum Teil völlig unbekannt waren und von dem Geruch, den die vielen Kräuter verströmten wurde ich beinahe schwindelig. Für die Mischung an Gerüchen war ihre Nase viel zu fein. Das war auch der Grund, warum sie schnell weiter ging und auch dem Wagen mit den Fleischwaren, der daneben stand, schenkte sie nur wenig Aufmerksamkeit. Erst die Schmuckstücke, die der dritte Händler anbot, betrachtete sie ein wenig genauer. Zwischen vielen einfachen Ketten, die einen hölzernen Anhänger besaßen, erblickte Chery eine einzelne Perlenkette, die sich vermutlich nur Adelige leisten konnten und auch einige Muschelarmbänder waren vorhanden. Auf einmal zog ein, an sich sehr schlicht aussehender Ring die Aufmerksamkeit des Hanyous auf sich. Prunkvollere Ringe und Ketten außer Acht lassend griff sie zielstrebig nach dem Ring und betrachtete ihn genau. Tasha, der seine Einkäufe, die er zu erledigen gehabt hatte, bereits hinter sich gebracht hatte, trat neben sie und betrachtete interessiert was sich Chery denn ausgesucht hatte. Der Ring war aus deinem Metall, das Silber sehr ähnlich war und es waren seltsame Schriftzeichen in seine Oberfläche eingeritzt, die denen auf Cherys Kettenanhänger sehr ähnlich sahen. Mittlerweile war auch der Händler auf die beiden aufmerksam geworden und kam sofort auf sie zu. „Ihr habt Euch da wirklich ein außergewöhnliches Stück ausgesucht, meine Dame. Ich habe auf meinen Reisen viele Leute gefragt, doch niemand konnte mir sagen, aus welchem Metall es gemacht ist, noch konnten sie mir sagen, was diese Schriftzeichen zu bedeuten haben. Ich mache Euch einen Sonderpreis, wenn Sie mir sagen können, was hier steht.“ Chery zog eine Augenbraue hoch und sah den Händler vergnügt an. „Wirklich?“ „So wahr ich hier stehe. Ich gebe Euch mein Wort!“ Cherys Grinsen wurde immer breiter und langsam wurde dem Mann etwas mulmig. War es wirklich eine gute Idee gewesen dieses Angebot auszusprechen? Nein, war es nicht, wie sich nun auch herausstellte! „Wie sind wer wir sind, weil wir nicht versucht haben anders zu sein!“ Dem Händler entglitten die Gesichtszüge und auch Tasha sah Chery verwirrt an. „Woher kannst du das denn lesen?“ „Nun ja … vor langer Zeit war das die Sprache, die man in meiner Heimat gesprochen hat. Als Kind musste ich dieses Sprache sprechen, lesen und schreiben lernen. Jeder in meiner Familie trägt so einen Ring, nur die Schriftzeichen bedeuten bei jedem etwas anderes. Dieser Ring hat einmal mir gehört, aber ich habe ihn verloren, kurz nachdem ich von zu Hause weggegangen bin.“ „Dieser Ring hat einmal dir gehört?“ Nun war Tasha noch erstaunter. Es grenzte an ein Wunder, dass Chery in einem so großen Land ein verlorenes Schmuckstück bei einem fahrenden Händler wieder fand. Als der Junge Cherys sanften Blick bemerkte, mit dem sie den Ring betrachtete, fasste er einen Entschluss. Er zog den Händler ein wenig zur Seite und erkundigte sich nach dem Preis. Nachdem sie ein wenig gehandelt hatten und Tasha auch das Angebot des Mannes von vorhin miteinbezogen hatte, überreichte der Junge dem Händler den gewünschten Preis in Münzen und ging dann wieder zu Chery, die von all dem nichts mitbekommen hatte. Vorsichtig nahm er der jungen Frau den Ring aus der Hand und wollte ihn ihr auf den Ringfinger stecken, doch diese zog ihre Hand zurück und sah Tasha verwirrt an. „Er gehört wieder dir! Ich schenke ihn dir … dann wirst du dich immer an mich erinnern!“ „Aber … aber das kann ich nicht annehmen! Ich werde mich auch ohne den Ring an dich erinnern!“ Entschlossen schüttelte sie den Kopf, doch Tasha war genauso entschlossen ihn den Ring zu geben. Deshalb kniete er sich nun vor ihr auf den Boden, legte die Hand, in der er den Ring hielt, flach aufs Herz und streckte ihr die andere Hand entgegen. Möglichst ernst und mit feierlichem Tonfall sagte er: „Wir kennen uns noch nicht sehr lange, doch ich muss dir eine ernsthafte Frage stellen. Ich, Tasha aus dem Menschendorf, will dich, Chery aus der Ferne, fragen: Darf ich dir diesen Ring schenken?“ War Chery am Anfang noch etwas überrascht und fast schon geschockt gewesen, so konnte sie sich jetzt fast nicht mehr zurück halten und lachte beinahe laut los. Auch der Händler, der nach diesem misslungenen Geschäft, man bedenke die Ermäßigung, nicht sehr erfreut gewesen war, konnte ein kleines Schmunzeln nicht verhindern. Weder die beiden Amüsierten noch Tasha, der krampfhaft versuchte ernst zu bleiben, ahnten, dass diese Art der Frage einmal die gebräuchlichste Art eines Heiratsantrages werden wird. Wenn so etwas schon damals üblich gewesen wäre, dann wäre Sesshomaru, der noch immer alles genau beobachtete sicherlich dazwischen gegangen. So allerdings blieb er nur, äußerlich ruhig und innerlich brennend vor Eifersucht, am Waldrand stehen. Als Chery jedoch auf Tashas Spiel einging und ihm, keck lächelnd, ihre Hand hinhielt, woraufhin der Junge ihr mit einem charmanten Lächeln den Ring ansteckte, hielt ihn nichts mehr. So schnell, dass die Menschen nichts mitbekamen, eilte er zu Tasha, der mittlerweile zwar aufgestanden war, aber immer noch Cherys Hand hielt, und Chery, die er am Arm zurückzog, sodass sie nach hinten und direkt in seine Arme stolperte. Diese schloss er auch sofort um das perplexe Mädchen und umarmte es so von hinten. Mit stechenden Blicken spießte er den überraschten Tasha fast auf, während sich die Schwarzhaarige in seinen Armen ein wenig drehte und ihn fragend ansah. „Sesshomaru!?! Was machst du denn hier?“ --------------------------------------------------------------------------------- Vielen Dank für eure Treue und ich hoff' ihr schreibt mir auch wieder fleißig Kommis *g* Ciao Chery Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)