Another solution von -Ray- ================================================================================ Kapitel 12: I´m Worry About You ------------------------------- Kapitel 12: I´m Worry About You Es dauerte länger, als ich gedacht hätte. Am nächsten Tag herrschte immer noch eine eher bedrückte Stimmung zwischen Sam und mir. Wohl fühlte ich mich dabei gar nicht. Dieser Zustand veränderte sich nur sehr langsam. Tag für Tag wurde es etwas besser, doch ich hatte das Gefühl es zog sich ewig hin. Das Vertrauen kam nur langsam wieder. Seit dieser Zeit hatte ich weder Alkohol noch Zigaretten auch nur angesehen. Nur um keinen weiteren eskalierenden Streit heraufzubeschwören. Dazu kam, dass ich die meiste Zeit alleine war. Auf dem Revier meines Mitbewohners schien eine Grippeepidemie ausgebrochen zu sein. Es gab so viele Krankheitsfälle, dass schon Polizisten von außerhalb kommen mussten. Jedenfalls hatte es zur Folge, dass Sam teilweise zwei Schichten hintereinander arbeiten musste und somit erst spät abends nach Hause kam. Während dieser Zeit versuchte ich mich vor allem durchs Laufen von meinen düsteren Gedanken abzulenken, was auch sehr gut klappte. Mittlerweile lief ich jeden Tag meine halbe bis dreiviertel Stunde und genoss die Runden, die ich täglich drehte sehr. Auch wenn es anstrengend war, und mir eigentlich jeden Tag irgendeine Muskelpartie schmerzte, war mir das Laufen viel zu wichtig geworden um es jetzt wieder zu missen. Ansonsten verbrachte ich jetzt gerne wieder zeit mit meinem Bruder. Nach einem bedrückenden Abendessen mit Sam flüchtete ich mich meist zu Rick, der mich auch gerne bei sich aufnahm. Trotzdem fuhr ich jedes Mal nach ein paar Stunden wieder zurück, wollte ich doch nicht allzu lange von zu Hause fern bleiben. Denn auch wenn es momentan irgendwie alles etwas kompliziert war, wollte ich Sams nähe nicht missen. Irgendwann wurde es auch leichter. Nachts, wenn wir nebeneinander lagen und versuchten einzuschlafen, redeten wir ab und zu noch ein bisschen und kamen uns dabei auch immer wieder ein kleines Stückchen näher, bis wir aneinandergekuschelt einschliefen. Meist legte ich meinen Kopf in seine Armbeuge und er streichelte mir sanft durchs Haar. Erst dann war ich in der Lage beruhigt einzuschlafen. Eine Woche, nach Ricks Auszug, hatte sich unser Verhältnis wieder komplett normalisiert. Keuchend verlangsamte ich meine Schritte und blieb schließlich neben einer Parkbank stehen. „Pause!“, jammerte ich außer Atem und setzte mich hin. Lachend drehte Sam, der ein paar Schritte vor mir gelaufen war sich zu mir um und setzte sich dann neben mich. „Du bist besser geworden.“, erwähnte er und ich lächelte leicht. Der Schweiß rann mir übers Gesicht und ich wischte mir kurz mit meinem leicht feuchten T-Shirt über die Stirn. „Danke.“ „Und macht es dir langsam mehr Spaß?“ „Oh ja. Sehr sogar. Ich genieße es. Vor allem wenn kein Sklaventreiber neben mir her rennt und mich quält.“ Ich lachte leise und versuchte so die Ernsthaftigkeit meiner Worte herunterzuschrauben. Sam stimmte leicht in das Lachen mit ein. „Na irgendwer muss dich ja ein bisschen mehr fordern. Wenn ich nicht ab und zu mal mitlaufe, bleibst du ja immer in deinem langsamen Trott.“ „Ach. Das ist eben mein Rhythmus. Du bringst mich doch nur raus.“ Fies grinste ich ihn an. Er dotzte mir leicht gegen die Schulter und grinste zurück. „Eigentlich genießt du es doch, mich dabei zu haben, stimmts?“ „Ja, da hast du recht.“ Ich lächelte und schloss dann meine Augen um das gute Wetter zu genießen. Ich liebte den Sommer. Nach einer weile machten wir uns dann etwas gemütlicher auf den Rückweg. Auch weil der Park immer voller wurde. An einem Samstagvormittag war es ja noch machbar, eine Runde zu laufen, doch da es jetzt langsam auf Mittag zuging, wurde es immer dichter und schwerer passierbar. Für den Abend hatte Rick uns zum Abendessen eingeladen um uns als Dank für unsere Hilfe einmal richtig zu bekochen. Sam freute sich darüber wie ein Schnitzel, und ich sah der Sache momentan noch eher skeptisch entgegen. Hatte doch unser letztes gemeinsames Treffen zu diesem beschissenen Streit geführt. Außerdem hatte ich Angst, mich wieder zu verschließen…gerade jetzt, wo ich mich wieder etwas mehr öffnete, gegenüber meinem Mitbewohner, wollte ich es nicht unbedingt riskieren, alles wieder kaputt zu machen. Bevor wir nach Hause liefen, holten Sam und ich uns noch ein Eis, beim Eismann vor dem Parkausgang. Er Vanille-Schoko, und ich Melone-Banane. Immer wieder hielt er mir sein Eis vor die Nase und ich probierte und tat es ihm gleich. Nach dem Eis liefen wir zügig zurück zu unserer Wohnung, gingen nacheinander unter die Dusche und setzten uns noch für eine halbe Stunde vor den Fernseher. Während Sam Nachrichten sah, saß ich an seine Schulter gelehnt da, und döste vor mich hin. Kurz vor halb Sechs weckte er mich und wir machten uns fertig. Schnell fuhr ich mir mit dem Kamm noch mal durch die Haare, brachte sie dann gewohnheitsmäßig wieder total durcheinander und ließ dann Sam vorbei, der sich mit Axe voll sprühte und sein Gesicht nach Bartstoppeln absuchte. Ich grinste bloß, drehte mich weg und griff schon mal nach meiner Jacke um mich fertig anzuziehen. Dann beugte ich mich zu Mikey runter, fuhr ihm liebevoll über den Kopf und ließ mich von ihm genüsslich anschnurren. Lachend kraulte ich ihn hinter den Ohren. Ich liebte dieses Viech. Meine Angst war total unbegründet. Das Abendessen verlief super, das Essen schmeckte gut, die Stimmung war ausgelassen und Rick schien heute nicht ganz so auf Sam fixiert wie sonst. Scheinbar hatte er mittlerweile bemerkt, dass er sich etwas zu weit aus dem Fenster gelehnt hatte… Oder er wollte einfach keinen Ärger? Ach was weiß ich! Hauptsache er nahm sich etwas mehr zusammen. Nach dem Essen spielten wir noch eine Runde Mensch Ärgere Dich Nicht, da es scheinbar das einzige Spiel war, dass Rick besaß. Mir war es egal, primitive Spiele machten mir nichts aus und es sah sogar so aus, als hätte ich heute mal etwas mehr Glück. Allgemein gesehen konnte ich mich an diesem Abend also wirklich nicht beklagen, er war ein voller Erfolg. Als Sam und ich uns um zirka halb Elf schließlich verabschiedeten waren sowohl er als auch ich noch total aufgedreht. „Was machen wir jetzt noch?“ fragte er grinsend und legte einen Arm um meine Schultern. „Weiß nicht. Heim will ich noch nicht!“ entgegnete ich und strahlte ihn an. Kurz drückte er mich fester an seine Seite, dann ließ er den Arm wieder fallen und schlug ein paar Aktivitäten vor. „Kino!“ „Nein…“ „Bar…“ „Zu langweilig.“ „Disco!“ Kurz überlegte ich… Disco…hm…ja, das war jetzt genau das richtige. Ich nickte zustimmend. „Ja das ist ne gute Idee.“ Er lächelte, griff nach meiner Hand und zog mich mit sich. Etwa zehn Minuten später ließ er sie plötzlich wie elektrisiert los. Ich wollte ihn schon fragend ansehen, als ich plötzlich jemanden laut meinen Namen rufen hörte. Suchend sah ich mich um. Dennis! Und er kam direkt auf uns zu. „Heey!“ rief er freudig zur Begrüßung und fiel mir um den Hals. „Hi.“ Entgegnete ich lächelnd und erwiderte die herzliche Umarmung. „Na, alles klar?“ „Ja, alles okay. Darf ich dir meinen Begleiter vorstellen? Das ist Sam!“ Dennis Augen leuchteten. „Freut mich dich kennen zu lernen. Hab schon einiges über dich gehört.“ Damit streckte er Sam grinsend seine Hand entgegen. Dieser zog irritiert seine Augenbraue hoch und sah mich kurz an. Dann nahm er zögernd und mit deutlichem Unwillen Dennis Hand und wandte sich dann leicht ab. Etwas verwirrt sah ich ihn kurz von der Seite her an und wandte mich dann wieder an Dennis. „Was treibst du?“ fragte ich und lächelte ihn an. „Ach…dies und das. Du weißt schon.“ Ich nickte vage. Anscheinend vertickte er gerade. Gegenüber Sam so etwas zu erwähnen war wohl eher ununklug. „Und ihr? Geht ihr noch weg?“ „Ja. Sind auf dem Weg zu ner Disco, wollen uns noch mal richtig auspowern, bevor wir wieder nach Hause gehen.“ Er grinste übers ganze Gesicht und griff dann nach meinem Arm um mich ein paar Schritte von Sam wegzuziehen. „Sag…“ fing er dann leise an, „hast du nächste Woche mal Zeit?“ „Ja, denk schon. Warum?“ fragte ich verwundert. „Ach…das erzähl ich dir dann…wie wäre es mit Montag?“ „Ja okay. Um Zwei am Stadtpark?“ Er strahlte mich an. „Das passt perfekt.“ „Okay, dann mach ich mich mal aus dem Staub. Viel Spaß noch. Tschüss Sam!“ sagte er nun etwas lauter und ging dann gut gelaunt weiter. Ich trat zu Sam und sah ihn auffordernd an. „Was ist? Wollen wir los?“ Sam verschränkte die Hände vor der Brust und sah mich misstrauisch an. „Was hat er dir zugeflüstert?“ Ich schüttelte verwirrt mit dem Kopf. „Hä?“ „Was er wollte frage ich dich!“ „Was soll das?“ „Was das soll? Er hat dir was zugeflüstert, ich will nur wissen was es war!“ Bockig wandte er den Kopf ab. Was ging denn jetzt ab? Entwickelte sich das Gespräch gerade schon wieder zu so einem eskalierenden Streit, dessen Ursache mir absolut unbekannt war? Was sollte dieses Gezicke? „Fängst du schon wieder damit an?“ entgegnete ich ihm scharf. Ich spürte wie Sam zögerte. Er schien noch etwas sagen zu wollen. „Ich mache mir nur Sorgen.“ „Kannst du dir nicht auch mal normal Sorgen machen? Dein Verhalten ist total unbegründet.“ Er lockerte seine verschränkten Arme und schob schließlich die Hände in die Hosentaschen. Meine Laune war auf dem Nullpunkt. „Also Echt. Ich verstehe nicht was das soll.“ Kopfschüttelnd wandte ich mich ab und ging den Weg zurück, den wir gerade eingeschlagen hatten. Auf Disco hatte ich jetzt keinen Bock mehr. Dann doch lieber nach Haus. „Ach...verdammt. Jo warte!“ rief er mir nach und holte auf. „Es tut mir leid! Keine Ahnung was in mich gefahren ist. Bitte sei nicht böse.“ Ich zuckte nur mit den Schultern. „Lass es einfach.“ Sam seufzte leise. „Bitte…es tut mir leid.“ Schließlich gab ich nach. Hatte keine Lust auf Streit. „Schon okay. Jetzt lass uns nach Hause gehen!“ Schweigend folgte er mir. „Jo…“ „Was?“ Ich drehte mich zu ihm um. Immer noch war meine Laune auf dem Nullpunkt. „Lass uns den Abend jetzt nicht so beenden. Wir wollten doch tanzen gehen…“ „Das Tanzen ist mir vergangen…“ erwiderte ich und seufzte ebenfalls. „Bitte…“ Schließlich willigte ich ein. „Gut…aber ich kann nicht versprechen, lange zu bleiben…“ Er lächelte mich warm an. Dann hielt er mir seine Hand hin. Kurz zögerte ich. Dann ergriff ich sie und ließ mich von ihm mit ziehen. Lachend bestellte ich mir einen zweiten Cocktail und drehte mich wieder zu Sam um. „Das ist total geil! Und dann? Was hat er dann gemacht?“ „Dann ist er gemeinsam mit der Kleinen durchgebrannt, obwohl er genau wusste, dass die Polizei direkt vor seiner Haustür stand. Fazit war jedenfalls das sie beide eingebuchtet worden sind.“ Ich grinste breit und stieß mit ihm an. „Auf uns!“ „Und auf den eingebuchteten Stalker!“ Er lachte laut und stieß erneut mit mir an. „Genau!“ Meine Laune hatte sich schnell gebessert. Die Umgebung, das Ambiente, die laute Musik und der Alkohol hatten ihr bestes dazu gegeben. Sam nahm mir das Getränk aus der Hand und stellte es zu seinem eigenen auf die Theke. „Los komm! Tanzen!“ rief er begeistert und zog mich mit zur Tanzfläche. Zum dritten Mal der noch relativ Jungen Nacht überredete er mich jetzt schon zum Tanz und wie auch die beiden Male davor, machte es riesig Spaß. Die Disco war gut besucht, somit war auf der Tanzfläche einiges los, doch wirklich behindern tat man sich gegenseitig nicht. Eine volle Tanzfläche war mir lieber als eine leere, da fühlte man sich nicht so beobachtet. Sam kam relativ schnell in den Rhythmus und tanzte freudig um mich herum. Lachend beobachtete ich ihn dabei und bewegte mich dann auch zaghaft zur Musik. Ich spürte zwei Hände, die sich um meinen Bauch schlangen und lächelte leicht vor mich hin. Sam tanze mich an und zog mich automatisch mit sich. Schnell passte ich mich seinen Bewegungen an und schloss die Augen. Die Musik dröhnte in meinen Ohren, der Alkohol rauschte durch mein Blut und gab mir das Gefühl einer eigenartigen Schwerelosigkeit. Sams erhitzter Körper fühlte sich gut an, passte sich perfekt dem meinen an und die Bewegungen wurden immer einfacher, wurden immer leichter. Die Lichter der Diskothek blitzten hinter meinen Augenliedern und hinterließen helle Punkte auf meiner Netzhaut. Der Geruch, aus Schweiß, Rauch und verschiedenen Parfümen, betäubte meine Nase und ließen meinen Atem schwer werden. Trotzdem war es nicht unangenehm. Weder die Hitze, noch die laute Musik, noch die tanzenden Lichter vor meinen Augen waren störend. Stattdessen berauschten sie mich, ließen mich alles um mich herum vergessen und nur eins Wichtig werden: Sam und mich, wie wir eins in eins tanzten und uns dem Rhythmus hingaben. ******************************************************************* So damit wäre dieses Kapitel auch geschafft :) Diesmal wieder etwas länger, dafür aber weniger informativ ^^ Aber keine Sorge. Demnächst sorgen meine Charas mal wieder für etwas mehr Aktion. Kommentare und Kritik sind gerne gesehen :) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)