Endlos von -Ray- (Story about Alec and Ray) ================================================================================ Kapitel 12: Part 12 ------------------- Ich starrte ihn an, realisierte langsam, was das zu bedeuten hatte und spürte augenblicklich, wie meine Knie zum zittern anfingen. Der Griff meines Onkels und meines Bruders tat weh. Meine Arme schmerzten und ich verzog stöhnend das Gesicht, als mein Bruder die andere Hand hob, sie ihn meinen Haaren vergrub und meinen Kopf grob an die Wand knallte. Kurz schloss ich die Augen, verbiss mir einen Schmerzensschrei und versuchte mich zu sammeln. Du musst dich wehren, ging es mir durch den Kopf. Aber allein gegen drei? Das ging nicht. Verdammt, Ray, wo bist du? Ging es mir durch den Kopf. Sofort bereute ich meinen Gedanken. Er würde sich nur in Gefahr begeben. Ich verzog das Gesicht, als ich den kalten, scharfen Gegenstand an meinem Hals spürte. Schnell öffnete ich wieder die Augen und blickte direkt in seine, die mich durchdringend anstarrten, mich förmlich aufsogen und schon fast liebevoll ansahen. Ich schluckte mühsam und wollte den Kopf zur Seite drehen, doch der Griff meines Bruders wurde stärker und ich gab auf. „Na? Freust du dich, mich zu sehen?“ fragte mein Gegenüber lächelnd und fuhr mit der scharfen Klinge schon fast liebevoll über meine Haut. Sofort spürte ich einen Bluttropfen, der sich langsam einen Weg zu meinem Schlüsselbein bahnte. Wieder schloss ich die Augen. „Ist das eine ernst gemeinte Frage?“ schaffte ich es herauszubringen. Meine Stimme klang matt und brüchig. Ja, so fühlte ich mich auch. Hilflos, Matt, Ängstlich…. Verdammt Ray…was brauchst du denn so lang… Wieder hätte ich mir am liebsten auf die Zunge gebissen. Wenn Ray hier auftauchte, würde es ihm nicht besser ergehen als mir. Selbst er kam mit seinem Judo wahrscheinlich nicht gegen alle drei an. Mein Vater lachte belustigt, und fuhr mit dem Messer weiter nach unten. Seine sanften Bewegungen verletzten mich nicht, doch ich zog trotzdem scharf die Luft ein, als er mir über meinen Bauch fuhr. „Was ist los, Alec? Du wehrst dich gar nicht? Hast du in den letzten Fünf Jahren etwa doch noch gelernt, wer hier der Boss ist?“ Ich lachte hysterisch auf, schüttelte mit dem Kopf so weit es ging, und spuckte ihm verächtlich vor die Füße, da ich wusste, das meine Worte nur ein klägliches Krächzen gewesen wären. In seinen Augen blitzte kurz die Wut, doch er hielt sich vorerst im Zaum, lächelte nur liebevoll und kam noch etwas näher. Mit seiner scharfen, glänzenden Klinge fuhr er mir mit leicht zur Seite geneigtem Kopf, über die Wange und hinterließ eine kleine Wunde, die ebenfalls sofort zu bluten anfing. „Was sollen wir jetzt machen, Alec? Sollen wir auf deinen kleinen Freund warten…und ihn wie versprochen umbringen, am besten vor deinen Augen, das gäbe dem ganzen noch so einen spielerisch kaltblütigen Touch, oder willst du lieber noch ein bisschen weiter spielen…mit dieser schönen, scharfen Klinge, die ich extra nur für dich aufgetrieben habe.“ Ich schloss die Augen und versuchte erneut mich zu sammeln. Ich konnte mir schon denken, wie dieses Spiel enden würde. Doch es war mir hundertmal lieber, als Ray in Gefahr zu bringen. Verdammt, Alec du Idiot, sonst siehst du doch auch immer durchs Guckloch, warum nicht auch diesmal? War ich so leichtsinnig geworden? Schließlich traute ich mich endlich, den Mund aufzumachen und brachte halbwegs selbstsicher heraus: „Du kannst doch eh nicht die Finger von mir lassen, Mick. Also spielt es keine Rolle, ob du Ray zuerst umbringst, um dir dann zu nehmen, was du willst, oder ob du es dir jetzt nimmst, und dann verschwindest.“ Mein Vater lachte laut auf, legte den Kopf auf die Seite und nickte schließlich. „Ja, du hast Recht. Obwohl die zweite Variante schon fast zu langweilig ist…außerdem ist es doch blöd, dir erst einen Besuch abzustatten und dann zu gehen. Wir würden dich viel lieber mitnehmen, dir ein paar Manieren beibringen und das ganze, du kennst das Spielchen ja schon. Denn wenn wir danach abhauen würden, würde ich dich ja wieder ewig suchen müssen…nein, nein, du haust mir nur ab, wenn ich dich allein lasse.“ Mir stockte der Atem, und ich keuchte auf, als ich das hörte. Verdammt, was hatten diese Spinner vor? Mich mitnehmen? Lieber würde ich sterben… Ich versuchte mich zusammenzureißen, um nicht zu schwach zu wirken, vor allem um es ihm nicht noch leichter zu machen, doch ich nahm an, es scheiterte kläglich, denn mein Vater lächelte nur und fuhr mir sanft über die Wange, während er sein Messer, das schon leicht Blutig war, mit einem leidenschaftlichen widerlichen stöhnen zum Mund führte um das Blut mit seinen Lippen aufzufangen. Dann testete er es erneut an mir aus. Es schmerzte, als er das Messer leichten in meine Haut stieß und sich langsam einen Weg bahnte. Er verletzte mich am Bauch, fing das Blut mit seinem Messer auf, und führte es erneut zu seinen Lippen. Ich schloss die Augen und versuchte dem Brechreiz, der in mir aufkam, keine Chance zu lassen. Das Desaster hätte mir nämlich auch nicht weiter geholfen. „Du bist krank, Mick…“ sagte ich leise und sah ihn mit kalten Augen an. Mein Vater lächelte nur wissend, nickte kurz, um sich dann erneut an meinem Oberkörper zu schaffen zu machen. Die Klinge hinterließ eine weitere Wunde auf meiner Brust und ich keuchte schmerzhaft auf, als Mick mein Hemd aufriss um die Ränder der Wunde etwas weiter auseinander zuziehen, damit es mehr blutete. Er beugte sich zu dem Schnitt und fing das Blut mit seinen Lippen auf. Er sog daran, bis ich erneut stöhnte vor Schmerz. Schließlich ließ er von der geröteten Wunde ab, wandte sich meinen Lippen zu und gab mir einen sanften Kuss, während er mir nebenbei das Messer erneut an den Hals hielt, um einen Biss meinerseits in seine Lippen zu verhindern. Ich presste die Lippen aufeinander, wollte ihm keinen Einlass gewähren. „Stell dich nicht so an.“ Zischte mein Vater zornig. Erneut wollte er mich Küssen, doch ich verkrampfte meinen Mund noch mehr, was mir schließlich einen Harten Schlag in den Magen einhandelte. Ich wollte meinen Oberkörper nach vorne krümmen, doch die zwei Männer neben mir, hielten mich immer noch eisern fest, ließen mir keinen Spielraum. Also öffnete ich den Mund für einen leichten Aufschrei und keuchte erschrocken auf, als ich doch noch seine Zunge in meinem Mund spürte. Sofort schmeckte ich mein eigenes Blut, das noch an seinen Lippen hing und schloss angewidert die Augen. Er durchforschte meinen Mund, lächelte triumphierend und lachte leise, als er die Tränen in meinen Augen sah, die sich langsam einen Weg nach unten bahnten. „Schon am heulen, Süßer? Was tust du dann, wenn wir richtig loslegen? Dich vor mir auf die Knie werfen und um Gnade winseln? Ja, das würde mir gefallen.“ Sein dreckiges Lachen hallte unnatürlich in meinem Kopf wieder. Ich fühlte mich schwach, hilflos und ausgenutzt und verfluchte mich selbst dafür, nicht stärker zu sein. Früher hatte es schon viel Schlimmeres gegeben, und diesmal heulst du schon wegen einem solch jämmerlichen Kuss? Fragte ich mich in Gedanken. Ja, tatsächlich. Doch damals gab es auch noch keinen Ray, und damals war ich Jünger gewesen, hatte es verdrängen können, und jetzt? Jetzt konnte ich das nicht mehr. Würde mein Vater bis ans Äußere gehen, würde ich mich danach wahrscheinlich von dem nächsten Hochhaus stürzen. Doch wenn er mich wirklich mitnahm? Ich spürte wie mir erneut schlecht wurde und schloss wieder die Augen, um ihm nicht ins Gesicht sehen zu müssen. Verdammt, du Loser! Ging es mir durch den Kopf. Wirklich… Alec du bist ein Loser… Statt stark zu sein, und dass alles auszuhalten, wünschte ich mir sehnlichst, mein Freund wäre hier, um mir zu helfen. Doch Ray konnte mir hier nicht helfen. Die drei waren zu stark. Und ich konnte mich nicht wehren. Ich konnte nicht mal einen Finger rühren. Schaffte es nicht, ich hatte so großen Schiss, dass ich nicht mal schreien konnte. Mein Vater bemerkte das natürlich, lächelte kalt und machte damit weiter, mir schmerzen zuzufügen. Er schnitt mir tief ins Fleisch, lachte über den kleinen Schrei, der über meine Lippen kam, kniff mir in die Wunde, zerrte an meiner Haut, bis mir der Schweiß ausbrach. Er musste mir den Mund zuhalten, sonst hätten meine Nachbarn meinen Schrei gehört, als er mir seinen Finger in die frische, gerötete Wunde bohrte und dabei laut auflachte. Verdammtes Arschloch, ging es mir durch den Kopf. Mit zusammengekniffenen Augen starrte ich ihn an, verfluchte ihn innerlich und wünschte ihm alles erdenklich Schlechte dieser Welt. Ich wünschte er wäre Tod, ging es mir durch den Kopf. „Hoffentlich verreckst du an deinem Scheiß Lungenkrebs.“ Stieß ich leise raus, als er die Hand von meinem Mund nahm. Er lachte erneut dreckig auf. „Nicht sehr Eindrucksvoll. Denn sterben werde ich daran so, oder so. Doch bis es soweit ist, habe ich genug Zeit, um mich mit dir zu vergnügen, mein Süßer.“ Seine Hand wanderte nach unten zu meinem Hosenbund und er packte mich hart am Schritt. Ich kniff die Augen zusammen und spürte gleichzeitig wie ich langsam an Stärke gewann. Der erste Schock war überstanden. Ich versuchte mich loszureißen, spürte nur einen weiteren Schlag in der Seite und hob schließlich das Bein um es meinem Vater erfolgreich zwischen die Beine zu katapultieren. Er stöhnte auf und krümmte sich. Mein Onkel riss mich zu Boden und mein Bruder prügelte auf mich ein. „Das wagst du nicht noch mal.“ Zischte er mir ins Ohr und schlug mir hart ins Gesicht. Ich sah nur noch Sterne, versuchte einen klaren Gedanken zu fassen und wehrte mich so gut es ging. Ich riss einen Arm los, brach meinem Bruder die Nase und wollte auch meinen anderen Arm losreißen, doch mein Onkel war zu stark, bändigte mich mit einem gezielten Faustschlag in den Magen und stellte mich mit einem weiteren Fußtritt ruhig. Ich schloss kurz die Augen, verdrängte die Schmerzen so gut es ging und versuchte mich nicht unterkriegen zu lassen. Mein Bruder saß jammernd am Boden, heulte auf und fing an zu plärren. Mein Onkel herrschte ihn an, sich gefälligst zusammen zu reißen. Kurz besah er sich die Nase meines Bruders, drückte den Knochen wieder gerade und schubste ihn leicht, als er wieder aufheulte. „Stell dich nicht so an.“ Zischte er. Ich richtete mich halb auf, schlüpfte hinter ihnen zur Tür und riss sie auf, um mich aus dem Staub zu machen. Mein Onkel bemerkte es jedoch rechtzeitig, packte mich am Kragen und riss mich zurück. Ich stolperte zurück zu Boden, lag auf den Rücken, während mein Onkel mich wieder zurück zu den anderen beiden zerrte und mich gegen die Wand drückte. Mein Vater sah mich böse an, schloss die Tür und gebot meinem Onkel mich wieder auf die Beine zu zerren. Er packte mich erneut am Kragen zerrte mich mit einem Ruck auf die Beine und herrschte meinen Bruder an, gefälligst wieder aufzustehen und sich nützlich zu machen. Mein Bruder packte meinen Arm hielt ihn eisern fest, sodass ich erneut das Gefühl hatte, mich keinen Zenitmeter weit bewegen zu können. Mein Vater kam wieder näher zu mir und schlug mir mit der flachen Hand hart ins Gesicht. „Du denkst wohl du kannst es mit drei Leuten gleichzeitig aufnehmen, was? Dabei kommst du doch nicht mal gegen mich alleine an.“ Er lachte dreckig. Plötzlich hörten wir einen Schlüssel im Schlüsselloch und die Tür schwang auf. Mein Onkel ließ mich sofort los und stürmte zur Tür. „RAY VERSCHWINDE!“ brüllte ich laut und versuchte mich loszureißen, doch mein Bruder war wesentlich vorsichtiger als vorher und hielt mich eisern fest. „VERSCHWINDE!“ schrie ich erneut, bis mir mein Vater den Mund zuhielt. Trotzdem half meine Warnung nichts. Ray ließ sich schon fast willig ins Zimmer ziehen und ich sah seine Überraschung in den Augen. Er sah sich kurz um, entdeckte meinen Bruder und meinen Vater, sah sie kurz an, erfasste sofort die Lage und wehrte sich nicht. Mein Onkel drückte ihn auf die Knie und auch mein Bruder schlug mir die Beine unter den Füßen weg. Ebenfalls auf die Knie gerutscht sah ich Ray an, unsere Blicke kreuzten sich. Er sah mir tief in die Augen, flüsterte leise Worte, die ich nicht verstand, dessen Bedeutung ich mir aber schon denken konnte. Ich lächelte leicht und nickte. Er lächelte ebenfalls kurz. Mein Vater bemerkte den kurzen Blickkontakt zwischen uns und schlug Ray zornig ins Gesicht. „NEIN!“ schrie ich auf und versuchte erneut mich loszureißen. Ich wehrte mich mit aller Kraft, bis Simon schließlich aufgab und mich losließ. Ich stürzte mich auf meinen Vater, der überrascht zu Boden fiel, als ich ihn zornig ansprang. Ich prügelte auf ihn ein, schlug ihm ins Gesicht, bohrte ihm mein Knie in den Magen, doch mein Bruder riss mich nach kurzen Momenten wieder zurück, schleuderte mich zu Boden und legte mir eine Hand an den Hals. Er würgte mich und ich bekam keine Luft mehr. Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich ihn an, griff nach seinem Arm, wollte ihn von meinem Hals lösen. Immer fester drückte er zu, ich würgte, versuchte Luft zu bekommen. Langsam geriet ich in Atemnot. Meine Lungen schmerzten, ich brauchte Luft. Verdammt! Schließlich spürte ich, wie mir schwarz vor Augen wurde, doch kurz bevor ich ohnmächtig ins Land der Träume wanderte ließ Simon mich wieder los und ich schnappte keuchend nach Luft. Mein Atem pfiff unnatürlich und mir liefen die Tränen übers Gesicht. Schwach versuchte ich mich zu wehren, als mein Vater nach meinem Arm griff und mich in mein Zimmer schleifte. Er zerrte mich aufs Bett, fesselte mir die Hände und zückte erneut sein Messer. Er drückte es hart gegen meinen Hals, und lächelte mich kalt und gleichzeitig liebevoll an. „Also dann Süßer, kommen wir zum angenehmeren Teil des Tages.“ Damit beugte er sich vor, küsste mich hart auf den Mund, steckte mir gierig und fordernd die Zunge in den Hals und fing an meinen Oberkörper zu streicheln. Mir wurde ganz elend. Übelkeit kam in mir auf. Ich wollte mich wehren, doch das Messer bohrte sich noch weiter in meinen Hals, als ich versuchte mich loszureißen. Mick wusste genau wie er es machen musste. Er hatte mich immer noch ziemlich im Griff Wie früher. Früher. Verdammt. Was zählte das? Jetzt war Jetzt. VERDAMMT DU BIST ACHTZEHN JAHRE ALT, schrie es in mir und ich spürte, wie die Kraft in meinen Gliedern wieder zurückkam. Mein Vater machte sich an meiner Hose zu schaffen, öffnete den Knopf, zog den Reißverschluss runter und schob seine Hand unter meine Boxershorts. „Lass das.“ Sagte ich zornig und versuchte mich loszureißen. Er lachte leise und machte weiter. Er streichelte mich, küsste mich und setzte sich breitbeinig auf meine Beine um mich vom treten abzuhalten. Ich versuchte mich zur Seite zu drehen und schlug nach seiner Hand mit dem Messer. Er keuchte erschrocken auf, als ich ihm in die Zunge biss und mich gleichzeitig wegdrehte. Sein Messer rutschte ab und traf mich glücklicherweise nur am Schlüsselbein. Sofort schoss ein Schwall Blut aus der Wunde und ich keuchte erschrocken. Er schrie auf, als ich ihm den Ellenbogen in den Magen rammte und schließlich konnte ich unter ihm entwischen und krabbelte schnell zur Tür. Mit meinen gefesselten Händen versuchte ich die Türklinke herunterzudrücken, wurde aber im letzten Moment an den Haaren zurück gerissen. Ich schrie auf und schlug um mich. Mein Vater wich mir aus und schlug mir mit der Faust ins Gesicht. Kurz sah ich Sterne, mir wurde schwindlig. Er tastete nach meinem Hals und drückte mir die Luft ab. Verdammt, warum wollten heute alle, dass ich ersticke? Fragte ich mich in Gedanken und versuchte mich zu wehren, doch Mick ließ nicht los, suchte nach seinem Messer und wollte mir das Messer in die Seite rammen, doch ich ruckte meinen Oberkörper zur Seite, und rammte ihm das Knie in den Bauch. Er versuchte auszuweichen, war zu langsam, ließ mich los und ich keuchte erleichtert, atmete schnell ein und aus, füllte meine Lunge wieder mit dem rettenden Sauerstoff. Ich wollte aufstehen und verschwinden, doch ich war zu schwach, hatte keine Kraft in den Gliedern. Mein Vater hatte sich wieder genug gefangen, um weiter zu machen, er zerrte an meiner Hose, öffnete gleichzeitig seine Eigene und versuchte einen Hochzukriegen, während er versuchte mir meine Hose weit genug runter zu ziehen um gierig in mich eindringen zu können. Ich biss die Zähne zusammen, wollte mich wehren, doch ich war immer noch zu schwach. Alles in mir Schrie nach Hilfe und ich schnappte keuchend nach Sauerstoff. Es lief mir eiskalt den Rücken runter, als Mick mich auf den Bauch zwang und mir stöhnend an der Hose zerrte, um endlich loslegen zu können. Gerade als er sich über mich beugen wollte um in mich einzudringen, keuchte er auf und hustete krampfhaft. Ich zitterte am ganzen Leib, spürte jede einzelne Wunde und versuchte dennoch mich von ihm zu befreien. Ich kroch unter ihm hervor, zerrte meine Hose wieder ein Stück nach oben und schleppte mich zur Wand um mich gegen sie sinken zu lassen. Ich zerrte an meinen Fesseln, konnte sie mit den Zähnen öffnen und zog die Beine an. Plötzlich öffnete sich die Tür. Ray wehrte sich so gut es ging, gegen die zwei, schlug dem einen mit der geröteten, blutenden Nase erneut ins Gesicht, bis dieser schließlich aufheulend nach unten sank. Phil war ein größerer Brocken und schwieriger niederzuringen. Doch Ray hatte den braunen Gürtel im Judo und wusste, dass er dadurch wesentlich wendiger und überlegender sein konnte. Er musste viel einstecken, bevor er es endlich schaffte Phil aufs Kreuz zu legen und ihn mit einem gezielten Faustschlag außer Gefecht zu setzen. Er brauchte etwas zum fesseln, ging es ihm durch den Kopf. Er rannte in die Küche, suchte nach der Paketschnur, die Alec hier irgendwo in den Schubladen aufbewahrte, schnappte sich ein Messer und ging zurück zu den beiden um sie zu knebeln und zu fesseln. Dann rannte er zu Alecs Zimmer und riss die Tür auf. Sofort stürzte er sich auf den alten, kranken Mann und erkannte sofort, dass dieser eh nicht mehr lang konnte. Er fesselte auch ihn so gut es ging, und drehte sich dann suchend nach seinem Freund um. Als er ihn in der Ecke entdeckte erschrak er und merkte, wie es ihm eiskalt den Rücken runter lief. Alecs Hals war blutverschmiert, überall waren teils tiefere und teils leichtere Einschnitte von einem Messer. Die Hose war geöffnet, die Wange gerötet. Tränen liefen über Alecs Gesicht, sein Blick war starr zu Boden gerichtet. Er hatte die Knie angezogen, presste die Hand auf die Wunde am Hals und zitterte am ganzen Leib. Mit wenigen Schritten war Ray bei ihm, kniete sich vor ihm nieder und berührte ihn leicht am Knie. „Alec?“ Apathisch starrte ich zu Boden. Mick rührte sich nicht mehr, Ray stand neben ihm und fesselte ihn mit einer Paketschnur. Mit zitternden Händen fuhr ich kurz über die Wunde an meinem Schlüsselbein. Es blutete schlimm doch ich spürte keinen Schmerz. Immer noch lag mein Blick auf dem blauen, blutverschmierten Teppich. Ray kam langsam auf mich zu, sah mich an, kniete sich vor mich und legte mir leicht eine Hand auf das Knie. „Alec?“ fragte er leise. Ich sah nicht auf. Stand unter Schock. Konnte mich nicht rühren, konnte meinen Kopf nicht heben um ihn anzusehen. Ich fühlte mich leer, eigenartig befreit, meinen Vater gefesselt auf dem Boden liegend zu wissen, fühlte mich gleichzeitig schwindlig durch den Blutverlust. Ich wollte Ray ansehen, ihm antworten, doch ich schaffte es nicht. „Alles klar?“ fragte Ray weiter. Er fuhr mir leicht durchs Haar. Als ich die Berührung spürte, fühlte ich mich besser, fühlte ich mich geborgen. „Soll ich einen Krankenwagen rufen?“ fragte Ray besorgt und sah mir tief in die Augen. Ich zwang mich zurück in die Realität, zwang mich zu einer Reaktion. Kurz schüttelte ich den Kopf starrte weiter auf den Blutfleck im Teppich der im dämmrigen Licht leicht glänzte. „Soll ich dich ins Krankenhaus bringen?“ fragte Ray weiter und fuhr mir erneut durchs Haar. Die Berührung seiner warmen Hand beruhigte mich so sehr, dass ich schließlich die Augen schloss und meinen Kopf nach hinten lehnte. Dann zuckte ich leicht mit den Schultern, was ich sofort bereute, als erneut ein kleiner Blutschwall aus der Wunde an meinem Schlüsselbein schoss. Ich spürte, dass Ray sich Sorgen machte. Schließlich griff mein Freund nach meinen Armen und legte sie sich um seinen Hals. Dann stand er langsam auf, griff nach meinen Beinen und nahm mich Huckepack. Ohne sich noch mal im Zimmer umzusehen trug er mich in den Gang, stieg über die leblosen Körper der beiden anderen drüber, griff nach seinem Schlüssel, den er beim reinkommen fallen gelassen hatte und trug mich raus aus der Wohnung. Er fuhr mit mir den Aufzug runter, wandte sich zum Ausgang des Wohnblocks und trug mich die Straße entlang, zügig Richtung Krankenhaus. Ich lehnte meinen Kopf gegen seine Schulter, spürte, wie mir die Tränen kamen, ließ ihnen freien Lauf und weinte mich aus. Ray hielt weder an, um eine kurze Verschnaufpause einzulegen, noch sprach er mich an. Er trug mich einfach weiter, immer weiter die Straße entlang im dämmrigen Licht des Abends. Ich drückte mich fester gegen seine Schultern und fühlte mich sicher. Ich schloss die Augen, spürte wie die Müdigkeit mich übermannte und viel in einem dämmrigen Zustand, zwischen Traumwelt und Realität. Im Krankenhaus angekommen, ging Ray kurz zur Rezeption, ließ sich von der Krankenschwester schnell zu einem Behandlungszimmer lotsen, wo er seinen Freund langsam und vorsichtig auf das Bettgestell sinken ließ. Wenige Augenblicke später kam ein Arzt herein, sah etwas erschrocken auf Alecs geschundenen Körper und fragte Ray etwas aufgebracht: „Warum haben sie keinen Krankenwagen gerufen? Wer hat ihm das angetan, hast du die Polizei geholt?“ Ray schüttelte müde mit dem Kopf. „Ich komme gleich wieder.“ Sagte er leise und ging zur Tür. Gerade als er die Tür öffnen wollte um kurz zur Toilette zu gehen, wurden seine Knie weich und er brach zusammen. Benommen ließ er sich von dem Arzt aufhelfen und zu dem Stuhl bringen, auf dem er gerade noch gesessen war. „Es ist besser du wartest, bis ich mir deine Kopfverletzung angesehen habe.“ Ray nickte, deutete aber gleichzeitig auf Alec. „Erst er. Das ist wichtiger.“ Der Arzt lächelte wissend, wandte sich dem Jungen auf der Liege zu, und schnitt vorsichtig das zerrissene, blutdurchdrängte T-Shirt vom Oberkörper und besah sich die Schnittwunden. „Eindeutig ein Messer.“ Stellte er fest, untersuchte, welche noch bluteten, welche tief genug waren um nähen zu müssen und wartete dann, bis die Krankenschwester ins Zimmer kam um ihm zu assistieren. „Zwei Wunden müssen genäht werden, die am Hals und die an der Stirn. Bereiten sie bitte zwei Betäubungsspritzen vor.“ Die Krankenschwester nickte und griff nach einer der Spritzen, die neben ihr lagen. Der Arzt desinfizierte die Wunden, spritzte die Flüssigkeit unter die Haut und wandte sich dann den anderen Verletzungen zu, um diese schon mal zu verarzten. Er desinfizierte auch hier, klebte Pflaster auf die Einschnitte, tastete den Bauch nach inneren Verletzungen ab, machte auch einen kurzen Ultraschall und wandte sich dann wieder den beiden Wunden zu, die er nähen wollte. Da die am Schlüsselbein die wesentlich schlimmere war, nähte er zu erst die an der Stirn, um sich dann auf das Schlüsselbein konzentrieren zu können. Nach einer Stunde war er komplett mit allem fertig. „Das Beste ist, wir behalten ihn über Nacht hier.“ Sagte der Arzt an Ray gewandt, der ebenfalls eine kleine Untersuchung über sich ergehen lassen musste. Der Arzt klebte ihm ein Pflaster auf die Wunde an der Wange, tastete seinen Unterleib ab, nach inneren Verletzungen, schmierte eine wohltuende Salbe auf die Prellungen und ließ dann von ihm ab. Ray schüttelte nachdrücklich mit dem Kopf. „Nein. Ich lasse das nicht zu. Alec würde das nicht wollen. Ich bringe ihn nach Hause.“ „Wo mittlerweile eine Horde Polizisten wimmeln, die alle darauf warten, euch zu verhören. Ja, klar, dass ist natürlich eine gute Idee.“, entgegnete der Arzt mit einem ironischen Unterton und rollte mit den Augen. Ray biss die Zähne zusammen, schüttelte allerdings erneut mit dem Kopf. „Nein, Krankenhaus kommt trotzdem nicht in Frage. Dann gehen wir über Nacht zu einem Nachbarn, der hat schon genug Platz für uns.“ Der Arzt nickte schließlich widerwillig. „Gut, dann mach wie du meinst. Doch pass auf ihn auf, wenn sich die Wunden entzünden sollten, dann bring ihn wieder vorbei.“ Ray nickte und ging zu seinem Freund, der immer noch ruhig schlafend auf der Liege lag. Ray strich ihm kurz über den Kopf. „Hey Süßer.“ Sagte er leise und rüttelte an Alecs Schulter. Dieser öffnete langsam die Augen. Ray lächelte ihn liebevoll an. Alec lächelte ebenfalls leicht und wollte dann erneut die Augen schließen. „Komm wir gehen Kim besuchen.“ Sagte Ray und nahm Alec wieder Huckepack. Dieser stöhnte leicht als er mit der frisch genähten Wunde auf Rays harten Rücken stieß. Ray redete beruhigend auf ihn ein, und trug ihn dann wieder aus dem Krankenhaus. Bei ihrem Haus angekommen wimmelte es tatsächlich von Bullen. Es standen drei Streifenwagen vor dem Haus und die Polizisten verfrachteten die drei Männer auf den Rücksitzen der Autos. Ray hatte die Polizei gerufen, ihnen die Situation erklärt und wusste, dass er jetzt in ein Gespräch verwickelt werden würde, wenn sie jetzt auftauchten. Also drehte er schnell wieder um und verschwand in einer Seitengasse, bevor einer der Polizisten ihre Schatten in der Dunkelheit erkennen konnten. Schließlich fuhren die Streifenwagen aus der Einfahrt und Ray wandte sich aufatmend mit seiner etwas schweren Last wieder zum Haus. Er fuhr mit dem Aufzug nach oben in den achten Stock und machte Sturmklingeln an Kims Tür. Als dieser die Tür öffnete, schnappte er erschrocken nach Luft. „Hey Kim, ist es okay, wenn wir hier für eine Nacht pennen? Alec muss sich hinlegen und unsere Wohnung wurde abgesperrt.“ Kim nickte immer noch etwas baff und trat einen Schritt zur Seite. „Du kannst ihn in mein Bett legen, es ist groß genug für euch zwei. Dann schlafe ich auf der Couch.“ „Ist das wirklich okay?“ „Ja klar. Geht in Ordnung. Leg ihn hin, er sieht schrecklich aus.“ Dankbar lächelte Ray ihn an und wandte sich zu Kims Schlafzimmer um seine Last endlich abzulegen. Er legte seinen Freund vorsichtig ins Bett und deckte ihn zu. Dann setzte er sich an den Rand des Bettes und sah auf seinen Freund runter. „Was ist passiert?“ fragte Kim, verschränkte die Arme und lehnte sich an den Türrahmen. Mit knappen Worten erklärte Ray seinem Freund, was passiert war und Kim nickte immer wieder. „Schlimme Sache. Wurde er schwer verletzt?“ fragte Kim und deutete mit einem Kopfnicken auf Alec. Ray schüttelte mit dem Kopf. „Nein. Zwei Wunden mussten genäht werden, ansonsten ging es. Doch er hat einiges an Blut verloren. Deshalb ist es auch das Beste, wenn er einfach nur schläft.“ Kim nickte und wandte sich schließlich um. „Also ich bin im Wohnzimmer, falls du etwas brauchst.“ Ray nickte lächelnd und wandte seinen Kopf wieder zu seinem Freund. Als Alec erwachte, lächelte Ray ihn liebevoll an. „Hey mein Kleiner, alles okay?“ fragte er leise und strich seinem Freund sanft die Haare aus der Stirn. Ray hatte einen sanften, und doch besorgten Gesichtsausdruck. Seine Augen spiegelten die Angst wieder, die er in den letzten Stunden verspürt hatte. Sein Mund deutete ein lächeln an. Alec zwang sich, das Lächeln zu erwidern und deutete dann auf sein Schlüsselbein. „Tut weh.“ Sagte er ebenfalls leise und verzog das Gesicht. Ray fuhr ihm besorgt über die unverletzte Wange und nickte. „Und sonst? Wie geht’s dir?“ Ich lächelte erneut. Schließlich nickte ich. „Geht so, wenn du da bist.“ Stellte ich beruhigt fest und schloss die Augen. „Ja…schlaf am besten weiter. Ich bleibe hier.“ Ich nickte und versuchte mich wieder zu entspannen. Ray saß ruhig neben mir und fuhr mir leicht übers Gesicht. Schließlich griff ich nach seiner Hand und drückte sie fest. „Legst du dich neben mich?“ fragte ich leise. Er lächelte liebevoll und schob mich leicht auf die Seite, damit er sich zu mir legen konnte. Als ich seine beruhigende Wärme spürte, die sein Körper ausstrahlte, fühlte ich mich wesentlich besser. Beruhig schlief ich schließlich ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)