Endlos von -Ray- (Story about Alec and Ray) ================================================================================ Kapitel 9: Part 9 ----------------- Er lächelte. „Was wohl?“ fragte er zurück. Etwas verwirrt sah ich ihn an. Dann verstand ich. Ich lachte befreit und fiel ihm um den Hals. Er erwiderte die Umarmung liebevoll und lange knieten wir so da und umarmten uns. „Wirklich, Ray? Oder ist das nur vorübergehend?“ „Ganz echt.“ „Was ist mit-.“ Begann ich, brach dann allerdings ab. „Mach dir keine Sorgen. Ich denke ich habe mich im Griff. Du sahst so traurig aus, und so verletzt...ich könnte dich niemals anrühren. Ich könnte dir niemals so wehtun.“ Erleichtert drückte ich ihn noch fester an mich. Er fuhr mir sanft durchs Haar. Schließlich ließ ich ihn los und gab ihm einen leichten Kuss auf den Mund. Lächelnd stand er auf und half mir ebenfalls aufzustehen. Er brachte mich zurück zum Bett, da er bemerkte dass ich nicht mehr lange aufrecht stehen konnte. Ich legte mich beruhigt hin und griff nach seiner Hand. Ich verschränkte meine Finger in die seinen und lächelte leicht. Dann schloss ich die Augen und drehte mich auf die Seite. Er setzt sich auf meine Bettkante und strich mir sanft über die Stirn. Schließlich schlief ich ein. Am Abend erwachte ich wieder. Ich war immer noch müde, fühlte mich allerdings wieder ein Stück besser. Aus eigener Kraft stand ich auf und ging ins Bad um schnell aufs Klo zu gehen. Ich wusch mir die Hände und sah kurz in den Spiegel. Ich sah schrecklich aus. Meine Haare waren ganz durcheinander und ich hatte Augenringe unter den Augen. Kurz fuhr ich mir durch die Mähne und ging dann zurück zu meinem Zimmer. Als ich ins Wohnzimmer sah, lag Ray auf der Couch und sah ein bisschen fern. Kurzerhand entschloss ich mir die Wolldecke zu holen und mich zu ihm zu legen. Als ich mit der Wolldecke auf ihn zu kam rückte er schon ein Stück beiseite damit ich Platz hatte, um mich zu ihm zu legen. Ich breitete die Decke über uns aus und kuschelte mich an seine Seite. Er legte mir seinen Arm um die Schultern und ich legte meinen Kopf auf seinen anderen, angewinkelten Arm. Unter der Decke suchte er nach meiner Hand und spielte ein bisschen mit meinen Fingern. „Was guckst du da?“ fragte ich leise und gähnte. „Ist irgendein Liebesfilm mit Orlando Bloom. Der Typ ist ja zurzeit dauernd im Fernsehen zu sehen. Wundert mich aber auch nicht. Für einen Kerl sieht er gar nicht so schlecht aus.“ „Findest du?“ meinte ich etwas verwundert. „Hast du dir noch nie Gedanken darüber gemacht, ob ein Typ gut aussieht oder nicht?“ fragte mich Ray etwas verwundert. „Mit meinem Onkel musste ich tagtäglich darüber diskutieren.“ Ich grinste und schüttelte mit dem Kopf. „Nein, bevor ich dich traf, hab ich mir noch nie großartig Gedanken darüber gemacht.“ Er sah mich fragend an. „Und?“ hakte er nach. Ich grinste verschmitzt und erwiderte den blick schmunzelnd. „Tja, das wüsstest du jetzt wohl gerne, was?“ sagte ich und zwinkerte ihm zu. Er rollte mit den Augen und sah wieder zum Fernseher. „Ja, ja. Immer das gleiche mit dir.“ Seufzte er. Ich schubste ihn leicht. „Quatsch nicht.“ Entfuhr es mir. „Doch wirklich. Immer blockst du ab.“ „Stimmt doch gar nicht.“ Ich streckte ihm die Zunge raus und wandte mich ebenfalls wieder zum Fernseher. „Sag mal,“ meinte Ray und schaltete die Glotze aus, „Was an mir findest du denn schön?“ Wir setzten uns etwas auf und ich wich ein kleines Stück zurück um ihn besser betrachten zu können. Immer noch hielt er meine Hand. Ich lächelte leicht und fuhr ihm leicht durchs Haar. Ich strich ihm das Haar hinter die Ohren und grinste breit: „Deine Ohren sind niedlich.“ Stellte ich fest und er riss erschrocken die Augen auf. „Nee oder? Ist das dein ernst? Ich fragte dich, was du an mir schön findest, und du sagst: die Ohren?“ Ich lachte und schüttelte mit dem Kopf. „Das ist ja nicht das einzige.“ Charmant lächelte er mich an. „Und?“ „Na gut. Ähm...“ ich fuhr ihm über die rechte Wange, direkt unter dem Auge, „deine Augen. Ich finde deine Augen wunderschön. Auch wenn ich eine Zeitlang leicht Angst vor ihnen hatte, haben sie mich von Anfang an in ihren Bann gerissen. Die Farbe deiner Iris variiert im Sonnenlicht. Mal eher ein bisschen Grün, dann wieder durch und durch braun... außerdem hast du so schöne lange Wimpern. Ich glaube, ich habe noch nie jemanden mit so langen Wimpern gesehen. Traumhaft.“ Erklärte ich wie in Trance. Ich fuhr ihm wieder leicht über die Wange und küsste ihn sanft auf den Mund. „Wow. Dass hat mir noch keiner gesagt. Echt stark.“ Meinte Ray und lächelte mich schon fast schüchtern an. „Jetzt bist du dran.“ Sagte ich grinsend und legte den Kopf leicht zur Seite. „Dein Lächeln.“ Sagte er prompt und ich zog eine Augenbraue hoch. „Und deine Augen.“ Stellte er fest. „Vor allem deine Haare.“ Machte er weiter. Ich verdrehte die Augen und schubste ihn leicht. „Und dein Mund...einfach toll.“ „Deine Nase ist auch toll. Und deine Ohren...klasse geformt.“ Ich knurrte und er grinste leicht. „Deinen Körper finde ich voll geil. Im Schwimmbad wäre ich am liebsten über dich hergefallen.“ Mir klappte der Mund runter und ich schubste ihn erneut, diesmal fester. Er lachte laut über meinen erstaunten Gesichtsausdruck. „Und was davon hast du jetzt ernst gemeint?“ fragte ich weiter, obwohl ich mir schon denken konnte, dass es nichts bringen würde. „Ehrlich gesagt, alles. Du bist rundum der gutaussehendste Typ, den ich je getroffen habe. Außerdem finde ich dich verdammt Sexy. Weshalb ich wohl auch schrecklich eifersüchtig war, als du dich mit Tina unterhalten hast. Sie wirkt ziemlich cool, in deiner Gegenwart. Ich habe Angst, dass sie sich in dich verknallen könnte.“ Ich riss erschrocken die Augen auf. „Tina??? Vergiss es. Wir sind nur befreundet.“ Abschätzend sah er mich aus. Er zog ebenfalls eine Augenbraue hoch und grummelte vor sich her. „Mhm...na ja...ich weiß ja nicht...wer weiß...vielleicht...Mhm...“ Ich dotzte ihn leicht gegen die Schulter und schüttelte grinsend mit dem Kopf. „Du Spinner.“ Stellte ich fest und er musste lachen. „Ja, kann schon sein. Doch irgendwie werde ich halt eifersüchtig, wenn andere Leute dich so ansehen. Weißt du, dass ich dem Opa damals am liebsten volle Kanne die Visage poliert hätte, als der versucht hat dich anzugrapschen? Ich war so eifersüchtig. Ich hätte ihn am liebsten umgebracht.“ Ich sah ihn erstaunt an und lachte dann laut auf. „Du hast sie echt nicht mehr alle. Auch wenn ich es irgendwie süß finde.“ Er sah mich erstaunt an. „Süß? Ich hätte mehr erwartet.“ Wieder verdrehte ich die Augen. „Dir kann man es aber auch gar nicht recht machen.“ Tadelte ich kopfschüttelnd und verschränkte die Arme vor der Brust. „Du könntest ja mal so richtig ehrlich sein. Wahrheit oder Pflicht?“ Ich seufzte und antwortete: „Wahrheit.“ „Wie findest du meinen Körper.“ „Ich hab ja noch nicht alles davon gesehen, aber was ich bisher kenne, finde ich wirklich gut. Du bist muskulös, deine Haut ist schön weich, du bist stark, gibt alles Pluspunkte. Ich finde dich ziemlich sexy.“ Antwortete ich ehrlich und wurde dabei ein bisschen Rot. Er grinste. „Du bist rot geworden.“ Stellte er fest und fuhr mir über die Wange. Ich zuckte mit den Schultern. „Wahrheit oder Pflicht.“ Entgegnete ich. „Wahrheit.“ „Was hast du gedacht, als du mich zum ersten Mal gesehen hast?“ „Ich dachte: Wow. Der Typ ist verdammt gutaussehend. Und neben ihm ist ein Platz frei. Klasse. Zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.“ Ich dotzte ihn erneut gegen die Schulter. „Ehrlich sein.“ Tadelte ich ihn. „Also gut. Mhm...was dachte ich da nur? Ich habe mir alle Gesichter kurz angesehen und bin dann an deinem Hängen geblieben. Ich sah dir in die Augen und unsere Blicke haben sich gekreuzt, weißt du noch? Ich hab dich angelächelt, doch du hast weggesehen. Da bin ich zum erstem mal auf dich aufmerksam geworden. Ich fand dich schon damals, ohne mit dir reden zu müssen, ziemlich interessant. Und ich hab tatsächlich gedacht: Wow, sieht der gut aus.“ Er streckte mir die Zunge raus und fuhr mir kurz über den Kopf. „Wahrheit oder Pflicht?“ fragte er schließlich weiter. „Wahrheit.“ „Wann hast du bemerkt, dass du mehr für mich empfindest, als ursprünglich gedacht?“ „Mittwoch. Nach deinem Kuss.“ Er sah mich erstaunt an. „Als ich dich zum erstem Mal geküsst habe? Wow.“ Ich lächelte leicht. „Wahrheit oder Pflicht.“ „Wahrheit.“ „Liebst du mich?“ ich sah ihn fragend an. Er schenkte mir ein charmantes Lächeln und zog mich etwas näher zu sich. Sanft küsste er mich auf den Mund. Ich schloss die Augen und hüllte mich ein, in seinen angenehmen Kuss und seine warme Umarmung. Als er sich von mir löste, sah ich ihm tief in die Augen. „Ja. Ich liebe dich.“ Sagte er leise und hob seine Hand. Sanft fuhr er mir über die Wange und vergrub seine Hand in meinem Haar. Wieder zog er mich etwas näher zu sich heran. Ich lächelte und ließ mich erneut von ihm küssen. Plötzlich wurde ich ziemlich müde. „Du wirst bestimmt krank.“ Meinte ich, als er mich wieder losließ. Er zuckte mit den Schultern. „Du wirst mich sicher wieder Gesundpflegen, wenn ich krank werden sollte.“ „Ja, das werde ich, sobald ich wieder auf den Beinen bin. Vielleicht könntest du mir einen gefallen tun?“ fragte ich leise. Ich senkte die Lieder und lehnte mich nach hinten. „Was denn?“ fragte er und fuhr mir leicht über die Wange. „Du fühlst dich heiß an. Ich dachte, das Fieber wäre zurückgegangen?“ meinte er besorgt. Ich zuckte mit den Schulten. „Weiß nicht. Bringst du mich ins Bett?“ Er nickte und drehte mir den Rücken zu. Ich verschränkte meine Arme um seinen Hals und er griff nach meinen Beinen um mich ins Zimmer zurück zu tragen. Er deckte mich noch zu und schob mir das Fieberthermometer zwischen die Lippen. Als es piepste nahm er es aus meinem Mundwinkel und las die Anzeige ab. „Achtunddreißig Acht. Ist ziemlich hoch. Ich gebe dir noch eine Tablette und mach dir einen Tee. Versuch zu schlafen, Süßer. Morgen geht’s dir bestimmt besser.“ Meinte er und drückte mir eine Tablette in die Hand. Ich schluckte sie und spülte mit dem restlichen Kamillentee nach, den ich noch neben mir auf dem Nachtkästchen stehen hatte. Ray stand auf und fuhr mir erneut über die Stirn. „Gute Nacht.“ Sagte er leise und ging aus dem Raum. Ich erwachte erst wieder am nächsten Morgen. Immer noch war ich ziemlich müde, und ich fühlte mich heiß an. Trotzdem stand ich auf um schnell ins Bad zu gehen. Dann suchte ich nach Ray, um ihn in die Schule zu schicken. „Ray?“ rief ich und sah mich suchend in der Wohnung um. Er war gerade erst aufgestanden und kam aus dem Zimmer. „Hey, gehst du zur Schule?“ fragte ich ihn und legte den Kopf zur Seite. Er kam etwas näher und gab mir einen leichten Kuss auf den Mund. „Nein. Ich bleib noch mal daheim. Du siehst immer noch so schlecht aus. Will dich nicht alleine lassen.“ Ich schüttelte mit dem Kopf. „Wenn du mir ein bisschen Tee machst, komme ich schon klar. Komm schon, einer von uns muss ja in die Schule gehen. Sonst verpassen wir zu viel.“ „Nix da. Ich bleibe daheim.“ Ich seufzte leise. Schließlich nickte ich leicht. Ich verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihn abschätzend an. „Nimmst du Vitamin C?“ Er nickte. „Ja, schon seit Montag. Mach dir keine Sorgen. Ich werde schon nicht krank.“ „Gut. Ich geh wieder ins Bett.“ Lächelnd fuhr er mir durchs Haar. Dann drehte ich mich um und tappte zurück in mein Zimmer. Ich öffnete das Fenster und ließ etwas frische Luft hinein. Dann legte ich mich wieder hin. Nach einigen Minuten kam Ray ins Zimmer. Er hatte mir Tee gemacht und stellte ihn wie immer auf das Nachtkästchen. „Fieber?“ fragte er leise und fühlte meine Stirn. Besorgt steckte er mir das Fieberthermometer in den Mund. Nach einer Weile piepste es und Ray las die Anzeige. „Siebenunddreißig, Neun. Zumindest ist es gesunken. Doch es ist immer noch zu hoch. Wenn es bis heute Abend nicht noch weiter runter geht, bringe ich dich zu einem Arzt. Langsam mache ich mir Sorgen um dich.“ Er fuhr mir leicht über die Wange. Ich schüttelte den Kopf. „Das ist normal bei mir. Ich habe immer hohes Fieber. Mein Körper reagiert extrem auf Krankheiten. Dafür klingen sie bei mir schneller ab.“ Er nickte leicht, sah allerdings immer noch nicht sonderlich beruhigt aus. „Willst du noch mal eine Tablette nehmen?“ Ich zuckte mit den Schultern. „Dann aber die letzte. Ich hasse Tabletten.“ Er nickte und drückte mir die Packung in die Hand. Ich nahm mir eine Tablette raus und schluckte sie mit dem Tee runter, den mir Ray bereitet hatte. Ich verzog das Gesicht und stellte die Tasse wieder auf das Nachtkästchen. „Ich trinke ja wirklich gerne Tee. Doch Kamillentee ist das widerlichste, was es überhaupt gibt.“ Stellte ich fest und Ray lachte leise. „Ja, ich kenn das. Doch du weißt ja: Kamillentee hilft bei einer Erkältung am besten.“ „Ich will nie wieder so krank werden. Echt schrecklich.“ Schließlich stand Ray auf und holte einen Löffel aus der Küche. Er gab mir von dem Meditonsin und verabschiedete sich dann, um in der Küche ein bisschen Sauber zu machen. Ich grinste leicht. Gut dass ich krank bin, ging es mir durch den Kopf. So muss ich nicht in die Küche gehen und das verheerende Chaos sehen, das mein Freund so gern veranstaltet. Bis zum Abend hatte sich mein Zustand wesentlich verbessert. Als Ray mir noch mal das Thermometer in den Mund steckte, hatte ich relativ normale Temperatur. Erleichtert strich er mir über den Kopf und ging in die Küche um etwas zu essen zu machen. Ich stand vorsichtig auf und ging zum Schrank, um mir ein anderes T-Shirt anzuziehen. Dann folgte ich ihm in die Küche. Sie sah relativ aufgeräumt aus und ich setzte mich erleichtert an den Tisch. Er stand am Herd und machte Nudelsuppe, aus der Tüte. „Willst du morgen schon wieder zur Schule gehen?“ fragte er leise. Ich nickte. „Ja, auf jeden Fall. Zwei Tage reichen mir völlig. Ich hab keine Lust mehr daheim rum zu sitzen. Das zieht nur meine Gemütsverfassung runter. Ich brauch Bewegung.“ „Okay.“ Sagte er und rührte die Flüssigkeit im Topf noch mal um. Dann holte er zwei Teller aus dem Schrank und stellte sie auf den Tisch. Er stellte die Herdplatte aus und brachte den Topf zum Tisch. Hungrig löffelte ich die Suppe. Ich hatte seit zwei Tagen nicht mehr richtig gegessen, und war froh, endlich wieder etwas Warmes in den Magen zu kriegen. Auch wenn es nur eine Suppe war. Nachdem wir gegessen hatten, ging ich ins Wohnzimmer und breitete mich auf der Couch aus. Ich griff nach der Fernbedienung und schaltete die Glotze ein. Nach einigen Minuten kam Ray ebenfalls ins Zimmer und quetschte sich zu mir auf die Couch. Ich machte etwas Platz und griff nach der Decke um sie über aus auszubreiten. Er kuschelte sich an meine Seite und suchte nach meiner Hand. In dieser Nacht schlief ich wieder mal so richtig gut. Ausgeschlafen und frisch stand ich am nächsten Morgen auf und ging erst mal unter die Dusche. Dann zog ich mich an und weckte Ray, der immer noch im Bett lag. Er murrte leise und zwängte sich aus seiner Decke. Dann ging er an mir vorbei um ebenfalls duschen zu gehen. Ich machte mir in der Küche etwas zu essen und setzte mich an den Küchentisch. Ray zog sich an und packte seine Schulsachen. Dann kam er ebenfalls in die Küche um sich schnell was zwischen die Zähne zu schieben. Wir redeten nicht viel, er wusste, dass ich es hasste, wenn man mich schon am frühen Morgen zutextete. Immer noch fühlte ich mich etwas krank. Meine Nase lief und ich suchte im Bad nach Tempos. Schließlich griff ich nach meiner Jacke und suchte in meinem Schrank nach einem Schal, zur Prophylaxe. Dann gingen wir aus dem Haus. Im Aufzug griff Ray nach meiner Hand und drückte sie leicht. Ich kam etwas näher und lehnte mich an seine Schulter. „Hab keine Lust auf Schule.“ Stellte ich fest und drückte auf den Erdgeschoss-Knopf. Langsam fuhr der Aufzug nach unten. Als wir draußen waren, ließ Ray schließlich meine Hand los und gemütlich schlenderten wir zur Bushaltestelle. Der Bus war wie immer voll gestopft, mit stinkenden, schwitzenden kleinen Kindern und alten Menschen. Zögernd stiegen wir ein und suchten uns einen Platz etwas weiter hinten, bei den Notsitzen. Ich lehnte mich an die Buswand und seufzte leise. „Ich hasse diesen Bus.“ Sagte ich leise zu Ray. Er nickte und schloss die Augen. „Bist du müde?“ fragte ich und sah ihn lächelnd an. Er nickte erneut. „Ja, ziemlich. Hab das Gefühl kein Auge zugedrückt zu haben.“ Etwas erstaunt hob ich die Augenbrauen und schubste ihn leicht gegen die Schulter. „Dabei bist du doch relativ früh ins Bett, oder?“ „Ja schon. Trotzdem.“ Ich lehnte mich unauffällig gegen seine Seite. Er lächelte leicht. Der Bus hielt an einer Haltestelle und weitere Schüler stiegen ein. Ich wurde noch weiter gegen seine Seite gedrückt und stellte mich leicht vor ihn. Unauffällig legte er mir leicht den Arm um die Seite und zog mich noch ein kleines Stück näher zu sich. Keiner bemerkte uns. Nach der Schule fuhren wir sofort nach Hause. Ich machte uns etwas zu essen und setzte mich an den Küchentisch. Ray kam ebenfalls in die Küche und setzte sich Schweigend aßen wir. Plötzlich klingelte es an der Tür. Ich winkte ab, als Ray aufstehen wollte und erhob mich. Mit großen Schritten ging ich zur Tür und öffnete sie. Mein Bruder stand vor mir und lächelte mich an. Erstaunt begrüßte ich ihn leise. „Hey Bruderherz. Alles klar? Was tust du hier?“ fragte ich ihn sofort. „Dich besuchen kommen. Was denn sonst. Hast du Besuch?“ Ich schüttelte mit dem Kopf. Schweigend sahen wir uns an. Schließlich kam Ray aus der Küche und kam einige Schritte näher. „Oh. Ein Freund?“ fragte Simon und schüttelte Ray kurz die Hand. „Auch. Mein Mitbewohner und Freund.“ Etwas verwirrt sah Simon mich an. Er schien nicht wirklich die Bedeutung meiner Worte verstanden zu haben. „Darf ich reinkommen?“ fragte er schließlich. Ich nickte und trat zur Seite. Er ging an mir vorbei, berührte mich nicht. Ich schloss die Tür hinter ihm. „Oh, seid ihr gerade beim Essen?“ fragte er leise. „Ja. Willst du auch was?“ Ich rieb mir die Stirn und sah meinen Bruder skeptisch an. Irgendwas war los. Sonst würde er nie hier auftauchen. Er nickte lächelnd. „Gern. Komme gerade von der Arbeit und bin wie ausgehungert.“ Ich signalisierte ihm mit einem Wink, mir zu folgen und ging zum Herd um ihm ein paar Nudeln auf den Teller zu schöpfen. „Warst du mal wieder bei Mama?“ fragte ich ihn und drückte ihm den Teller in die Hand. Dann öffnete ich die Schublade und gab ihm eine Gabel. Er nickte. „Ja. Gestern. Es geht ihr gut.“ Ich zuckte nur mit den Schultern. „Sie hat lange nichts mehr von dir gehört. Hast du sie nicht mal wieder angerufen?“ Kopfschüttelnd setzte ich mich zurück auf meinen Platz und stocherte etwas lustlos in meinem Essen herum. „Nein. Warum sollte ich?“ „Na ja. Sie ist deine Mutter. Sie macht sich sorgen um dich. Und sie vermisst dich.“ „Ja klar.“ Entgegnete ich abfällig und stopfte mir ein paar Nudeln in den Mund um mich zu beschäftigen. „Ist es okay, wenn dein Mitbewohner das alles mitbekommt? Hast du damit kein Problem?“ fragte Simon etwas verwundert. „Natürlich ist das in Ordnung.“ Entgegnete ich und legte die Gabel beiseite. „Also gut. Deine Mutter richtet dir aus, sie würde dich gerne mal wieder sehen. Und da du ja noch nicht ganz achtzehn bist, verlangt sie einen Besuch von dir. Sie hat sich mit deiner Sozialarbeiterin in Verbindung gesetzt. Sie sagte, es sei momentan noch ihr gutes recht dich zu sehen. Du sollst sie besuchen kommen. Am Samstag.“ Ich seufzte genervt. „Und deshalb kommst du vorbei, Bruderherz?“ fragte ich und verdrehte die Augen. „Toller Grund.“ „Quatsch keinen Scheiß, Alec. Du weißt genau, weshalb ich hier bin.“ „Ja, um mir gut zuzureden, damit ich meinen Alten im Knast besuche und ihm am besten auch noch ein paar Blumen mitbringe. Viel Spaß im Knast und danke für alles, was du für mich getan hast, oder was? Vergiss es einfach, Simon. Ich hab damit abgeschlossen“ Er zuckte leicht zusammen. „Das verlangt doch keiner. Blumen und so nen blöden Spruch. Du sollst ihn einfach nur besuchen. Was ist daran denn so schlimm?“ „Das verstehen sie nicht.“ Mischte ich Ray ein und sah meinen Bruder dabei tief in die Augen. Genau wie ich anfangs, sah Simon weg. Er konnte Raymonds Blick genauso wenig standhalten wie ich. Irgendwie fand ich das ziemlich belustigend. „Woher willst du das wissen?“ fragte Simon und verschränkte die Arme vor der Brust. Es schien ihm wohl ziemlich unheimlich, dass jetzt plötzlich zwei Leute gegen ihn waren. „Ganz einfach. Sie haben das nicht durchgemacht. Sie wissen nicht, was das für eine psychische Belastung ist, wenn jemanden so etwas angetan hat.“ „Ach, und du weißt das, oder was?“ er lachte leise. Ray stand langsam auf. „Ja,“ entgegnete er ruhig und doch gespannt. „denn mein Vater ist ungefähr ein genauso großes Arschloch, wie deiner.“ Dann ging er aus dem Raum. Etwas verwunderst starrte Simon ihm nach. Sein Blick glitt zu mir. Er sah mir tief in die Augen. „Wirklich? Du suchst dir ausgerechnet so einen wie ihn, als Mitbewohner?“ „Nein. Ich habe das nicht geregelt. Doch ich finde es schön mit ihm zusammen zu wohnen. Er ist klasse.“ Seine Augen weiteten sich etwas. Ich lächelte kalt. Er verstand wirklich rein gar nichts. „Was?? Du...und er??“ fragte er erschrocken. Ich nickte leicht. Lange schwieg mein Bruder. Er schien nicht zu wissen, was er dazu sagen sollte. Schließlich riss er sich zusammen. „Wenn dein Vater das erfährt, bist du tot.“ Entfuhr es ihm. Er kniff die Augen zusammen und sah mich misstrauisch an. Ich zuckte leicht zusammen. „Tja. Ich werde nicht derjenige sein, der es ihm erzählt.“ „Trotzdem. Es wird nicht schwer sein, das herauszufinden. Von mir erfährt er es nicht, keine Sorge, doch wenn seine alten Freunde, euch mal zusammen sehen, dann ist die Hölle los. Du weißt doch wie er ist.“ „Das interessiert mich nicht. Lass mich in ruhe mit dem Mist. Ich habe keine Lust, dass mir der Scheiß wieder hoch kommt.“ Er schüttelte mit dem Kopf. „Du weißt es doch ganz genau, du Idiot. Du gehörst ihm!“ „Ich gehöre niemandem, Simon! Und ich werde mich weder von dir, noch von ihm, als Besitz bezeichnen lassen. Ich gehöre nur mir selbst!“ brauste ich auf, und erhob mich. Simon schüttelte mit dem Kopf. „Ob du es willst oder nicht, doch er wird dich immer als sein Eigentum betrachten. Wenn er erfährt, dass du ausgerechnet mit einem KERL verkehrst, wird er ausrasten. Auch jetzt kann er dir noch gefährlich werden. Das weißt du doch wohl“. Ich zuckte mit den Schultern. „Ich mache was ich will. Und ich werde mir den Umgang mit Ray nicht verbieten lassen. Er denkt vielleicht, dass ich nur ihm gehöre, und dass nur er mich anrühren darf, doch das stimmt nicht. Ich habe nichts mehr zu schaffen mit ihm. Genauso wenig mit meiner Mutter, oder mit dir.“ „Quatsch keinen Scheiß. Das hört nie auf. Bis er Tod ist, wird das nie aufhören. Eine Frau würde er ja noch akzeptieren...doch einen Mann. Er wird das nicht tolerieren können.“ „Ich denke er hat sich so geändert! Waren das nicht deine Worte?“ „Ja, natürlich hat er das. Er würde dich nicht mehr anrühren. Doch das!“ „Hör auf Simon. Du hast kein Recht, mich zu verurteilen. Und was mein Vater getan hat, ist kein Stück besser.“ Schrie ich ihn an und er zuckte leicht zusammen. Schließlich stand er auf und ging zur Tür. „Na dann viel Glück, Kleiner. Doch du weißt, welche Konsequenzen das haben wird.“ Der Gedanke daran, was passieren würde, wenn mein Vater dass erfahren würde, machte mir so Angst, dass mir schlecht wurde. Simon öffnete die Tür, sah mich noch mal kurz an und verschwand Grußlos aus der Wohnung. Sein Blick beunruhigte mich. Er war wie der meines Vaters... Als sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, verstand ich endlich was dieser Blick zu bedeuten hatte. Eine unbändige Wut stieg in mir auf und die Tränen schossen mir in die Augen. Ich riss die Tür auf und rief ihm zornig nach: „Weißt du was, Simon? Du bist kein Stück besser als er. Auch wenn du dich körperlich zurückhältst, kann ich doch in deinen Augen sehen, was du am liebsten alles tun würdest. Das einzige, was dich davon abhält, ist dein unbändiger Schiss vor meinem Vater!“ Erschrocken drehte er sich um. Aufgebracht sah er mich an. Dann kam er mit wenigen Schritten auf mich zu, packte mich am Kragen und presste mich mit voller wucht, gegen die Wand. Mir blieb die Luft weg, und ich verzog das Gesicht, doch er beachtete meine Reaktion nicht. Sein griff wurde härter und ich spürte, wie meine Haut an der Wand aufritzte. Es tat weh, doch ich ließ es mir nicht anmerken. Ausdruckslos sah ich ihn an. Er packte mich an den Haaren und knallte meinen Kopf ebenfalls an die Betonwand, hinter mir. Ich biss die Zähne zusammen. „Du hast doch keine Ahnung, Alec.“ Sagte er leise. Ein grimmiges Lächeln umspielte meinen Mund. „Das meinst auch nur du.“ Entgegnete ich und sah ihm tief in die Augen. Er versuchte den Blick standzuhalten, musste dann jedoch wegsehen. Er schaffte es nicht. „Was ist los, Simon? Tu es doch. Ob du es dir nun in deinem Kopf vorstellst, oder es gleich hier und jetzt tust, da liegt für mich kein großer Unterschied. Der Gedanke allein, das selbst mein Bruder sich am liebsten am mir vergreifen würde, ist schlimm genug. Es ist so schrecklich, dass mir davon schlecht wird. Du bist kein Stück besser, als er.“ Simon zuckte leicht zusammen. Ich hatte genau seinen wunden Punkt getroffen. Er holte aus. Mein Kopf schmetterte zur Seite, als seine Faust mich am Wangenknochen traf. Langsam, wie hypnotisiert wandte ich meinen Blick wieder zu ihm. Ich spürte Blut auf der Wange und lächelte traurig. „Siehst du?“ Mehr musste ich nicht sagen. Seine Augen verengten sich und er wollte erneut ausholen, doch plötzlich schoss Arm hervor und fing seinen Schlag ab. Mit einer schnellen, geschmeidigen Bewegung war Ray hinter ihm und verdrehte ihm Brutal den Arm hinter dem Rücken. Ich spürte wie Simon mich losließ. Er verbiss sich einen Schmerzenslaut und ging in die Knie. Ruhig sah ich auf ihn runter. Mein Blick war voller Kälte. „Verschwinde von hier. Ich will nichts mehr mit dir zu schaffen haben. Du bist nicht mein Bruder!“ sagte ich leise und doch lag soviel Macht in meiner Stimme, das Simon erschrocken aufsah. Mit einem Mal, wurde ihm klar, was er gerade getan, und was er vor allem zugegeben hatte. Ohne ein weiteres Wort, warf ich Ray einen kurzen blick zu und nickte. Er ließ den Mann los und griff nach meiner Hand. Schweigend gingen wir in die Wohnung zurück und schlossen die Tür hinter uns. Meine Knie waren butterweich. Mit hängenden Schultern ließ ich mich langsam zu Boden sinken. Ich lehnte mich nach hinten gegen die Wand und rieb mir die Schulter. Simons griff war ziemlich hart gewesen und meine linke Schulter schmerzte. Ray kniete sich zu mir zu Boden. „Was war das denn?“ fragte er etwas verwundert und zerrte mein T-Shirt hoch, um sich meine Schulter anzusehen. Sie hatte eine Schürfwunde und die Schulter war ziemlich stark gerötet. „Scheint ein Blauer zu werden.“ Stellte Ray fest. Schließlich setzte er sich mir gegenüber in den Schneidersitz und sah mich durchdringend an. Kurz fuhr er mir über meine Wange. „Das sieht nicht sehr schön aus“ stellte er fest und wischte mir das Blut mit dem Finger weg. „Also? Was sollte das ganze? Und worüber habt ihr geredet?“ „Mein Vater...ist doch im Knast. Was er damals mit mir getan hat, war überall bekannt. Seine ganzen Freunde, mit denen er immer einen Trinken gegangen ist, wussten genau, zu was er mich zwang. Und es gab immer eine eiserne Regel. „Der Junge gehört mir.“ Hat er immer gesagt. Jedes Mal wieder. „Der Junge gehört mir.“ Seit dem habe ich immer denselben Traum. Er zwingt mich zu Boden. Schlägt mich. Sagt leise zu mir. „Alec...du weißt doch, du kannst mir nicht entfliehen. Du bist mein. Du gehört mir.“ Dann zerrt er an meiner Hose, begrapscht mich, oder zwingt mich dazu, ihm einen zu Blasen... Immer derselbe Traum. Und diese Einstellung hat er immer noch. Er verlangt von mir, dass ich ihn besuche, im Knast. Er verlangt von mir, dass ich komme um mit ihm zu reden, dass ich mit ihm rede, wenn er anruft, doch ich blocke natürlich ab. Dieser Typ, der mich vor ein paar Wochen versucht hat, anzugrapschen, das war einer seiner früheren Freunde. Der genau wusste, was mein Vater mir angetan hat, und nun das gleiche mit mir machen wollte. Mein Bruder...ist genauso verrückt wie der Rest. Der einzige Grund, weshalb er mich in Ruhe lässt, ist weil er eine Heiden Angst vor meinem Vater hat. Mein Vater würde ihn umbringen, wenn er mich anfassen würde. Er würde jeden umbringen, den er kennt, der sich an mich ranmacht. Genauso wie er mich umbringen würde, wenn er erfahren würde, dass ich mit dir zusammen bin. Er toleriert eine Freundin, doch er toleriert keinen Freund. Das bringt ihn um, vor Eifersucht. Er allein will entscheiden, wer mich kriegt und wer nicht. Und diese Einstellung hat er jetzt schon seit zirka zehn Jahren. Schlimm wurde es, als ich langsam älter wurde. Dreizehn, Vierzehn. Er hätte mich einmal beinah umgebracht. Ich weiß gar nicht, ob ich mit dir darüber geredet habe.“ Er schüttelte mit dem Kopf. „Ich war dreizehn. Es war im Sommer. Er schlug mich so lange, bis ich zu Boden ging. Mein Arm war gebrochen. Ich hatte eine schwere Gehirnerschütterung, innere Verletzungen, das ganze Programm. Als er merkte, dass er mich fast zu Tode geprügelt hatte, und ich mich nicht mehr bewegte, hat er den Notarzt gerufen, mich vor die Tür getragen und so getan, als hätte mich eine Bande streunender Jungs zusammengeschlagen. Der einzige Grund, weshalb sie mich nicht schon damals aus der Familie genommen hatten, war, weil ich mich damals so gewehrt habe, gegen seine sexuellen Misshandlungen, dass er gar nicht zum Zug gekommen war, sondern einfach irgendwann nur noch drauf losgeschlagen hatte. Hätten sie Sperma von ihm gefunden, wäre ich schon ein Jahr früher weggekommen. Ein Jahr später hab ich es dann trotzdem geschafft. Das hatte ich glaube ich ja schon erwähnt. Nach der Aktion war ich noch aufsässiger teilweise und wehrte mich noch mehr. Anfangs konnte er mich noch im Schach halten. Messer, Gürtel, Schlüssel, das alles klappte noch. Einmal war es wirklich ziemlich schlimm. Er zwang mich zum schlimmsten, sprich: Er zwang mich dazu, mit ihm zu schlafen, dann schlug er mich zusammen und verschwand aus der Wohnung. Das war der schlimmste Tag meines Lebens. Als ich mich wieder halbwegs aufsetzen konnte, holte ich mir Alk und Tabletten, sperrte mich im Schlafzimmer ein, schob mir die Tabletten in den Mund und schluckte sie mit hochprozentigem Schnaps allesamt runter. Kurz vor dem abdriften fand mich meine Mutter. Sie rief den Notarzt, dieser brachte mich ins Krankenhaus, und ich sah meinen Vater nie wieder...“ Ich brach ab. Wie unter Schock saß ich da, rührte mich nicht, starrte auf den Boden und weinte still. Konnte nicht mehr weiterreden. Ray hatte mir schweigend zugehört. Jetzt kam er langsam etwas näher zerrte mich von der Wand und schloss mich in den Arm. Ich lehnte mich gegen seine breite Brust vergrub mein Gesicht an seinem Hals und weinte Hemmungslos. Er drückte mich fest an sich und ich erwiderte die Umarmung, fühlte mich geborgen und wohl. Ich wurde ruhiger und gleichzeitig fühlte ich mich noch erschöpfter als vorher. „Komm wir gehen in die Küche, oder ins Wohnzimmer, dort ist es nicht so kalt.“ Ich schüttelte mit dem Kopf. „Bin zu erschöpft. Kann jetzt nicht aufstehen.“ „Dann trage ich dich.“ Entschied Ray und legte sich meine Arme um den Hals. „Halte dich fest.“ Sagte er leise und legte den linken Arm um meinen Rücken und den Rechten Arm unter meine Knie. Dann hob er mich langsam auf und trug mich in mein Zimmer. Sanft legte er mich aufs Bett und wollte aus dem Zimmer gehen doch ich griff nach seinem Arm und hielt ihn fest. „Nein. Geh nicht.“ Sagte ich leise und zog ihn zu mir aufs Bett. Ich rollte mich ganz klein auf die Seite und zog ihn hinter mich. Er schmiegte sich eng an meinen Rücken und legte mir seinen Arm um den Oberkörper. Ich hielt seinen Arm fest zwischen den Fingern und spürte, wie er mich noch etwas näher an sich heranzog. Ich schloss die Augen. Schließlich schlief ich ein. Wir erwachten erst spät in der Nacht. Das Telefon klingelte und ich befreite mich ungern aus Raymonds Umarmung. Langsam stand ich auf und ging zum Telefon. Als ich ran ging, war es Tina. „Alec? Bist du das? Ich...du musst mir helfen...ich weiß nicht, wo ich hin soll.“ Sagte sie, und ich konnte raushören, dass sie weinte. Ich zog die Stirn kraus und schüttelte unverständlich mit dem Kopf. „Was? Noch mal. Was ist denn passiert?“ „Mein Freund hat mich geschlagen. Ich bin weggerannt, doch meine Eltern sind über Nacht weggefahren, und ich habe keinen Schlüssel dabei, weil ich ja eigentlich bei meinem Freund übernachten wollte. Doch jetzt...“ sie brach ab und schluchzte leise. Ich unterdrückte ein seufzen. So ein Stress, mitten in der Nacht. „Okay, wo bist du?“ „An der Kreuzung kurz vor der Apotheke, an der Engelbertstraße. Aber ich weiß nicht, wo genau du wohnst.“ „Das ist schon mal richtig. Warte an der Apotheke. Ich hole dich ab.“ „Danke.“ Sagte sie leise. Ich legte auf und gähnte. So ein Mist, dachte ich, und griff nach meiner Jacke. Dann schlüpfte ich in meine Schuhe und ging kurz in mein Zimmer. Ich beugte mich über Ray und strich ihm sanft die Haare aus der Stirn. Er seufzte und öffnete leicht die Augen. „Ich muss schnell los, Tina braucht nen Schlafplatz. Ich bin gleich wieder da.“ Sagte ich leise und lächelte leicht. Ray nickte und schloss die Augen wieder. Ich drehte mich um und ging aus dem Haus. Draußen hauchte ich mir zitternd in die Hände und zog die Schultern hoch. Es war Arschkalt und nebelig. Kein Wunder das Tina schier hyperventiliert ist, dachte ich mir und wandte mich nach rechts, um zur Apotheke zu laufen. Eigentlich hatte ich jetzt wirklich keinen Nerv für solche Szenen, doch Tina war schließlich eine Freundin, zumindest mehr oder weniger. Nach zirka fünf Minuten kam ich bei der Apotheke an. Schon von weitem konnte ich sie sehen, wie sie zusammengekauert auf dem Boden saß. Ich kam auf sie zu und reichte ihr die Hand um ihr aufzuhelfen. Sie sprang auf, als sie mich erkannte und fiel mir um den Hals. Leise schluchzte sie in meine Jacke und ich fuhr ihr beruhigend über den Rücken. Sie war nicht sehr warm angezogen und erst jetzt erkannte ich, dass sie gar keine Schuhe trug. Anscheinend war es wirklich ziemlich ernst gewesen. Als sie sich wieder halbwegs beruhigt hatte, lächelte ich leicht und wies auf ihre Füße. „Ich trage dich, okay? Sonst liegst du morgen mit vierzig Grad Fieber im Bett.“ Sie nickte leicht und ich drehte ihr den Rücken zu, um sie Huckepack zu nehmen. Fest klammerte sie sich an meinen schmalen Hals und legte ihren Kopf leicht auf meine Schulter. Sie schmerzte von dem Druck, doch ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen. Trotzdem spürte ich schon nach wenigen Schritten, eine leichte Nässe auf der Haut. Die Schürfwunden bluteten wieder. Tina erzählte mir leise, was passiert war und ich nickte immer wieder, um zu signalisieren dass ich ihr zumindest halbwegs zuhörte. Als wir endlich an meinem Haus angekommen waren, ließ ich sie los und kramte nach meinem Schlüssel. „Mit Schule wird das morgen nichts für dich,“ stellte ich fest und sah an ihr herunter. Ihre Klamotten waren zerknittert und ihr Pullover war zerrissen. Sie hatte blaue Flecke am Hals und ihre Wange war leicht geschwollen. Ich wies ihr den Weg zu den Fahrstühlen und fuhr mit ihr nach oben. Wieder schluchzte sie leise. Frauen, dachte ich bei mir und legte ihr unterdrückt seufzend kurz einen Arm um die Schultern. Sie erwiderte die Umarmung und ich führte sie oben angekommen, langsam zur Wohnung. Ich öffnete die Tür und ging hinein. Ich winkte sie mit herein. „Brauchst du was zum anziehen?“ fragte ich leise. Ray kam verschlafen aus der Küche und tappte ins Bad. „Hallo Tina.“ Murmelte er leise und verschlafen und schloss die Tür hinter sich ab. „Na ja, ein T-Shirt, wäre ganz gut. Ist es okay wenn ich über Nacht hier bleibe?“ fragte sie bangend. Ich nickte. „Ja klar, sonst hätte ich dich sicher nicht her gebracht. Du kannst sicher in Raymonds Bett schlafen, und er schläft bei mir im Zimmer. Das geht schon.“ Ich holte ihr ein T-Shirt aus meinem Zimmer und drückte es ihr in die Hand. „Küche ist dort,“ meinte ich und zeigte auf die Tür, am ende des Ganges. „Wohnzimmer ist dort, Badezimmer ist dort, wo Ray gerade rein ist. Warte mal.“ Ich ging zum Bad. „Ray?“ fragte ich laut. „Jep?“ kam zurück. Immer noch ziemlich verschlafen. „Ist es okay, wenn Tina in deinem Bett pennt?“ fragte ich und schloss die Augen. Nix falsches sagen, dachte ich... Tina musste ja nicht gerade die erste sein, die von unserem etwas intimeren Verhältnis erfuhr. Ray öffnete die Badezimmertür, lehnte sich leicht gegen den Türrahmen und nickte. „Ja, ist okay, wenn du nichts dagegen hast, einen Obdachlosen wie mich in deinem Zimmer aufzunehmen, ist mir das recht.” Ich nickte lächelnd und ließ ihn an mir vorbei. Dann fuhr ich Tina kurz über den Kopf. „Geh ins Bett und ruh dich aus. Morgen früh melden wir dich krank und bringen dich nach Hause, okay?“ Sie nickte leicht und verschwand dann im Bad. Gähnend folgte ich Ray in mein Zimmer. Ich schloss die Tür hinter mir und sah ihn fragend an. „Meinst du ich sollte abschließen?“ Er schüttelte mit dem Kopf. „Das wäre zu ungewöhnlich. Zwei Jungs schließen sich im Zimmer ab, kommt nicht oft vor.“ Ich nickte und kam zurück zum Bett. Er hatte sich schon wieder hingelegt und ich legte mich lächelnd an seine Seite. Ich war müde und sehnte mich nach einer liebevollen Umarmung. Die ich auch prompt bekam. Ich schmiegte mich an seine Brust und lächelte in mich hinein. „Gute Nacht.“ Sagte ich leise. „Hab dich lieb.“ Kam es ebenfalls leise zurück. Lächelnd hülle ich mich ein, in seinen angenehmen Geruch und genoss es, von ihm umarmt zu werden. Am nächsten Morgen erwachten wir immer noch eng umschlungen. Als ich auf die Uhr sah, hatten wir erst halb neun. Ich befreite mich aus Raymonds warmer Umarmung und tappte in den Gang um kurz in der Schule anzurufen. Ich meldete uns alle drei ab, gab irgendeine fadenscheinige Begründung an und ging dann gähnend wieder zurück in mein Zimmer. Ray sah mich verliebt an und griff nach meiner Hand um mich wieder zurück ins Bett zu ziehen. Wieder hüllte ich mich ein in seine warme, angenehme Umarmung. Er kuschelte sich an meinen Rücken und seufzte wohlig. Ich lächelte und schloss die Augen um noch ein bisschen zu schlafen. „Alec?“ murmelte Ray in meinen Rücken. „Hm?“ fragte ich leise, und bekam eine Gänsehaut, als sein Atem über meinen Nacken strich. Er setzte sich etwas auf und stützte seinen Kopf in den linken Arm. Ich drehte mich zu ihm um und sah ihn fragend an. Er strich mir sanft über die Schulter und fragte dann lächelnd. „Wo ist deine besondere Stelle?“ fragte er leise. Ich schüttelte irritiert mit dem Kopf. „Ich weiß nicht was du meinst.“ „Du weißt schon. Deine erogenste Stelle, mit Ausnahme da unten natürlich.“ Er zeigte auf die Stelle zwischen meinen Beinen und bemerkte schmunzelnd wie ich rot anlief. Ich drehte ihm wieder den Rücken zu und gähnte erneut. „Da kommst du nie drauf.“ Sagte ich und lächelte in mich hinein. Er grinste breit. „Soll ich etwa raten?“ Ich nickte leicht. „Wie gemein.“ Stellte er fest und kam etwas näher. Er lag fast auf mir. Er hatte sein rechtes Bein um meine Oberschenkel gelehnt und stützte seine Arme auf meiner Schulter ab. Ich schloss die Augen und grinste. „Also gut. Am Hals?“ fragte er leise und küsste mich sanft an den Hals. Ich bekam Gänsehaut, schüttelte allerdings mit dem Kopf. „Nein. Nicht wirklich.“ Er lächelte breit und drückte mich auf den Rücken. Ich sah ihn fragend an. Er schlug die Decke zurück und krempelte mein T-Shirt ein Stück hoch. Sanft küsste er mich am Bauchnabel. Ich verschränkte die Arme hinter dem Kopf und lächelte noch breiter. „Nein. Auch nicht wirklich.“ Stellte er fest und schob mein T-Shirt noch ein Stück hinauf. Er fuhr mir mit den Lippen erst über die linke, dann über die rechte Brustwarze, machte allerdings auch hier keinen Treffer. Er machte eine kurze Pause und grinste mich breit an. „Das scheint wirklich schwierig zu sein.“ Dann beugte er sich vor und gab mir einen lieben Kuss auf den Mund. Ich erwiderte ihn ebenso sanft und musste erneut lächeln. „Also gut. Weiter geht’s.“ Murmelte er grinsend und beugte sich erneut über meinen eleganten Körper. Sanft küsste er mich in der Armbeuge und ich zuckte leicht zusammen. „Hey, das war doch gar nicht so schlecht.“ Stellte er fest und sah mich fragend an. „Nicht übel, doch noch lang nicht Hundertprozent.“ Sagte ich leise und ließ ihn weiter machen. Natürlich reagierte ich ziemlich auf seine Küsse. Mir wurde abwechselnd heiß und kalt, und auch mein Herz schlug wesentlich schneller. Trotzdem gewährte ich auch seinen nächsten Kuss. Er hatte sich wieder langsam nach unten gearbeitet und küsste mich sanft an den Lenden. Ich schloss die Augen und unterdrückte ein Seufzen. Ja, er kam der Sache langsam auf die Spur. Trotzdem hatte er meine „besondere Stelle“ noch nicht entdeckt. Immer noch lächelnd arbeitete sich mein Freund weiter nach unten. Er streichelte meinen Oberschenkel und wanderte mit seinen Lippen immer weiter nach unten. Ich kicherte leise, als er nach meinem rechten Fuß griff und mir leicht in den großen Zeh biss. „Du Spinner. Da unten wirst du nie fündig.“ Er lächelte und kam wieder zu mir nach oben gekrochen. Er drückte mir einen leichten Kuss auf den Mund und strich mit seinen sanften Lippen zärtlich über meine Wange. Dann hob er die Hand und griff mir ins Haar. Leicht zog er mir meinen Kopf auf die Seite und biss mir liebevoll ins Ohr. Wieder konnte ich mir ein Kichern nicht verkneifen. Er küsste mich direkt hinter dem Ohr, und ich griff nach seinem Haar um ihn wieder zurück zu meinen Lippen zu ziehen. „Gib es auf. Du findest sie nicht. Niemand kommt auf die Stelle. Bisher hat sie noch nie jemand angerührt“ Er lächelte und ließ sich willig von mir küssen. Ich liebkoste seine Lippen und versenkte meine Zunge mit der seinen. Er schüttelte mit dem Kopf und befreite sich von meinem Kuss. Lächelnd fuhr er mir über die Stirn. „Ich finde sie schon, keine Sorge. Zwei Stellen habe ich noch nicht ausprobiert. Die zwei wichtigsten.“ Damit wanderten seine Lippen wieder zurück zu meinem Oberkörper. Er beugte sich über mich und strich mir mein T-Shirt an der Linken Schulter hoch. Dann liebkoste er zärtlich meine Brandnarbe die ich seit meinem vierzehnten Lebensjahr besaß. Ich lächelte und schloss die Augen. Er war nicht schlecht. Doch selbst diese Stelle war noch nicht Hundertprozent. Wie erwartet kam er aber auf den richtigen Gedanken und griff nach meinem Kragen. Er zog ihn etwas runter und fuhr mit seiner Zunge leicht über mein linkes Schlüsselbein. Ein Schauer durchfuhr meinen Körper. Ich zog die Luft ein und zog die Beine an. Er liebkoste die kleine Narbe, die sich an dem Schlüsselbein abzeichnete. Leicht biss er in meine Salzige Haut und ich stöhnte leise. Seine Hand fuhr mir über die Seite und er beugte sich über mein Gesicht und mir einen Leidenschaftlichen Kuss zu geben. „Ich schätze ich habe dich erwischt.“ Stellte er lächelnd fest und biss mir zärtlich in die Unterlippe. Ich lächelte breit und versuchte meine Gefühle wieder in den Griff zu kriegen. Mein Körper schrie förmlich nach mehr, doch mein Kopf setzte dem einen Strich in die Rechnung. Doch Ray unternahm keinen Versuch, mich zu mehr zu überreden. Dankbar lächelte ich ihn an und zog ihn an meine Seite. Er legte seinen Kopf an meine Schulter und ich fuhr ihm durchs Haar. Zärtlich streichelte er mir über die kleine Narbe an meinem Schlüsselbein. „Wie viele vor mir, haben diese Stelle schon entdeckt?“ fragte er leise und kuschelte sich noch enger an meine Schulter. Ich schloss die Augen und antwortete ehrlich. „Keiner. Keine meiner Freundinnen haben sie entdeckt. Sie haben diese Stelle nie in betracht gezogen. Wegen der Narbe. Und meinem Vater war es egal. Hauptsache ich tat, was er wollte“ Er hob erstaunt den Kopf. „Ich bin der erste?“ Ich nickte lächelnd und zog ihn zu mir runter um ihn zu Küssen. Sanft drückte ich ihm meine Lippen auf den Mund und fuhr ihm durchs Haar. Er legte sich wieder hin und ich lauschte seinem Atem. Ruhig und gleichmäßig hob und senkte sich seine Brust an meiner Seite. Ich fühlte mich ziemlich wohl. Plötzlich hörte ich jemanden durch den Gang tapsen. „Unser Findelkind ist aufgestanden.“ Stellte ich fest und Ray schmunzelte leise. Ich grinste breit und machte Anstalten mich aus seiner Umarmung zu lösen, doch sein griff wurde fester und er ließ mich nicht los. „Lass sie. Sie wird schon klar kommen. Lass uns noch ein bisschen so liegen bleiben, okay? Nur noch ein bisschen.“ Ich schloss die Augen und entspannte mich wieder. „Wo ist eigentlich deine ganz besondere Stelle?“ fragte ich ihn leise. Er grinste breit. „Das findest du schon noch früh genug heraus, keine Sorge. Sobald du so weit bist.“ Ich lächelte. „Okay.“ „Wie viele Menschen kennen diese Stelle?“ „Niemand. Du weißt doch...hatte nie ne richtige Freundin. Ab und zu mal einen One-Night, doch da kam man natürlich noch nicht auf so was.“ Ich kuschelte mich noch ein bisschen näher an seine Seite und schloss die Augen. Er zog mich noch ein Stückchen zu sich und seufzte leise. Gedankenverloren strich ich ihm durchs Haar und wehrte mich nicht, als er sich über mich beugte, um mir einen sanften, einfühlsamen Kuss auf die Lippen zu geben. Ebenso sanft und zärtlich erwiderte ich die leichte Berührung unserer Lippen. Erneut seufzte Ray leise und legte sich dann zurück an meine Seite. Plötzlich klopfte es an die Zimmertür und Ray drehte sich schnell auf die andere Seite. Tina kam herein und sah unsicher zu uns rüber. „Morgen.“ Meinte ich leise. „Hast du gut geschlafen?“ Sie nickte und lächelte leicht. „Ist Ray schon wach?“ Ich spürte wie sich Ray wieder zu uns umdrehte. „Bin wach, ja.“ Sagte er leise und gähnte. Ich grinste ihn aus den Augenwinkeln an und setzte mich dann auf um mir was anzuziehen. „Ich mach gleich was zu essen, Tina. Geh schon mal vor in die Küche.“ Sie wurde leicht rot, als ich nur mit Boxershorts und T-Shirt bekleidet aufstand um nach meinen Hosen zu greifen. Schnell drehte sie sich um und schloss die Tür hinter sich. Ray stand ebenfalls auf und tappte mit leisen Schritten hinter mich um mir liebevoll die Arme um den Bauch zu legen. Ich schmiegte mich an seine Brust und schloss die Augen. Sanft küsste er mich am Hals zu zog leicht an meiner salzigen Haus. Seufzend hob ich den Arm und vergrub meine Finger in seinem schönen, schwarzen Haar. Dann zog ich seinen Kopf ein Stück zu mir vor um ihm einen zärtlichen Kuss auf die Lippen zu geben. Er lächelte leicht und gewährte meiner Zunge freudig Einlass, als ich ihm mit der Zungenspitze sanft gegen die Lippen stupste. Schließlich löste ich mich von ihm und zog mich an. Ray griff ebenfalls nach seiner Jeans und schlüpfte hinein. „Was machen wir heute noch?“ fragte er mich leise und gähnte. „Erstmal müssen wir das Findelkind nach Hause bringen. Und dann..mal sehen. Bisschen Kuscheln, bisschen Schlafen.“ Er grinste breit. „Joa, das hört sich gut an.“ Stellte er fest und kam wieder hinter mich um mir seine Arme um die Schultern zu legen. „Puh, ich glaube ich kann heute absolut nicht meine Finger von dir lassen.“ Murmelte er in meine Schulter. Ich lachte leise und drehte mich zu ihm um. „Dass solltest du aber, sonst merkt Tina nach was.“ „Ist doch egal…“ sagte er leise du gab mir einen liebevollen Kuss auf die Lippen. „Sollen wir sie wirklich jetzt schon damit konfrontieren?“ „Weiß nicht…“ Wieder küsste er mich leicht auf die Lippen. Schmunzelnd drehte ich mich von ihm weg und mir ein neues T-Shirt aus dem Schrank zu holen. Schnell zog ich es mir an und wandte mich dann zur Tür und in der Küche etwas zu essen zu machen. Tina saß schon am Küchentisch und sah mir etwas unbeholfen entgegen. „Alles okay?“ fragte ich sie leise und ging zur Küchenzeile um Kaffee aufzusetzen. „Ja…denke schon. Ich habe Angst, wieder bei ihm aufzutauchen. Ich hab Angst, dass er mich noch mal schlagen könnte…“ Ich schüttelte mit dem Kopf und schaltete den Backofen an. „Mach dir keine Sorgen. Raymond und ich kommen mit, und sorgen dafür, dass du dein Zeug kriegst, und dass er dich in Ruhe lässt. Das wird schon.“ Erleichtert seufzte sie und lächelte mich dankbar an. „Danke, Alec. Das ist sehr lieb von dir.“ Ich lächelte ebenfalls und suchte im Schrank nach Aufbacksemmeln. Während ich den Kaffee machte und Tina zuhöre, die mir ein bisschen was von dem gestrigen Abend erzählte, kam Ray herein und legte mir kurz seine Hand auf die Schulter. Plötzlich brach Tina ab und sah uns etwas verwundert an. „Was ist los?“ fragte Ray und fing an den Tisch zu decken. „Was ist mit euch los? Ihr seid so komisch…“ gab sie zurück. Ray lächelte nur wissend. „Was soll schon sein? Wir sind Mitbewohner und Freunde. Es ist alles okay.“ Erklärte ich ihr und goss noch mal Kaffee auf. „Hm…irgendwie benehmt ihr euch wirklich komisch. Seit wann lässt du einen Menschen so sehr an dich ran, Alec?“ Ich lächelte und legte Ray einen Arm um die Schultern. „Ganz einfach. Ich mag ihn furchtbar gern. Ray ist schon ein Schatz.“ Damit drückte ich ihm einen leichten Kuss auf die Wange und ging lachend ins Bad. Tina machte einen zu komischen Gesichtsausdruck. Als ich weg war, fragte sie Ray, was das zu bedeuten hatte. „Was wohl.“ Er lächelte sie leicht an. „Ich liebe ihn. Wir passen gut zusammen..“ „Du meinst..“ sie brach ab. „Ja, genau. Dass meine ich. Wir haben uns überlegt, ob wir es dir sagen sollen, doch Alec hatte keine Lust, ein großes Geheimnis daraus zu machen. Behalte es trotzdem vorerst für dich, okay?“ Sie nickte etwas perplex und starrte ihn noch einen Moment lang an, dann wandte sie sich wieder um und nahm eine Tasse um sich Kaffee einzuschenken. °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° Hey Leutz, bisher: thx fürs lesen. Nächstes Kapitel wird wohl ein Adult. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)