Begegnung von Otogi ================================================================================ Kapitel 7: Eine schwere Entscheidung ------------------------------------ Earl Gerald war als einziger zu Hause. "Wo ist denn Lowell?" wollte Georgie wissen. Earl Gerald antwortete daraufhin "Er ist einwenig spazieren gegangen. Ich glaube, er wollte dich jetzt etwas alleine lassen. Nachdem, was geschehen ist." Georgie nickte erwartungslos. "Wann.. Wann wird Onkel Kevin beerdigt?" Traurig sah sie aus dem Fenster. "Übermorgen, mein Kind. Arthur hat alles organisiert." "Vater, was wird denn jetzt aus der Farm? Armer Arthur.. Es ist bestimmt schwer für ihn. Wir haben schon damit gerechnet, eines Tages auch Onkel Kevins Farm zu übernehmen. Aber doch nicht jetzt? Es ist so früh. Für uns ist es schon so schwer, unsere eigene Farm zu bewirtschaften, und jetzt das. Wir schaffen es nicht. Und Lowell..? Was soll ich ihm denn jetzt sagen? Ich weis nicht weiter, Vater" Wieder saßen Vater und Tochter zu zweit am Tisch und Georgie wusste noch ein noch aus. "Hast du mit Abel geredet?" Meinte Earl Gerald zu Georgie. Sie nickte. Und sah immer noch zum Fenster hinaus. Ihr Vater saß neben ihr und erwartete geduldig ihre weiteren Worte. "Er sagte, dass er meine Entscheidung akzeptieren wird. Jede." Sie dachte an den Augenblick, als Abel sie küsste und es überfiel sie erneut die Angst und die Hilflosigkeit. Er nahm seine Hand und legte sie auf die von Georgie. "Mein Kind. Warte erst ein wenig Zeit ab. Es ist viel passiert in den letzten Tagen. Lass erst einige Tage vergehen, danach werdet ihr weitersehen. Aber jetzt ist es sinnlos, sich zu viele Gedanken darüber zu machen. " "Du hast Recht, Vater" stimmte Georgie zu. Arthur schaute sich auf der Farm von Onkel Kevin um. Er brachte die Schafe zur Wiese, damit sie frisches Gras fressen konnten. Doch zuvor kontrollierte er den Zaun, ob alles in Ordnung war, damit die Schafe nicht davonlaufen konnten. Dann ging er in das Haus und bemerkte, dass Georgie hier aufgeräumt hatte. Er saß sich auf den Stuhl und legte seine Hände auf die Knie. Nun kamen ihm die Tränen aus seinen Augen. Völlig ratlos schüttelte er den Kopf. Diese Gedanken schoben sich durch seinen Kopf. Plötzlich ging die Türe auf und Abel trat herein. Überrascht blickten sich beide an. "Arthur, was machst du denn hier? Wo ist den Onkel Kevin?" Wollte Abel wissen. Arthur senkte den Kopf "Abel, du weisst es noch garnicht.." Abel erschrak "Was weis ich noch nicht Arthur?" Arthur fasste sich in vorsichtig kurze, aber traurige Worte "Onkel Kevin.. Er ist gestorben." Abel konnte es nicht glauben. Es stieg eine starke Wut und Trauer in ihm auf. "Was?! Das ist nicht wahr?" Er ging zu dem Tisch und schlug mit seiner Faust dagegen, sodass er mit einem lauten Knarren umfiel. Dann schrie er nach einiger Zeit "Erst will uns Georgie verlassen, und jetzt ist Onkel Kevin gestorben! Ich verstehe das nicht!" Abel schloss die Augen und ballte so fest er konnte eine Faust. Arther sah verwundert auf. Was meinte Abel damit, dass Georgie sie verlassen wollte. "Wie meinst du das, Abel?" Wollte Arthur wissen. Abel drehte sich zu Arthur um, und erkannte an Arthurs Blick, dass Georgie ihm noch nichts erzählt hatte. Er wendete seinen Kopf enttäuscht zu dem umgefallenen Tisch und sagte mit zornigen Worten "Lowell hat Georgie gefragt, ob sie mit ihm nach London zurückgehen möchte." Arthur verstand. Doch auch ihn traf es wie ein Schlag. Es kam so plötzlich. Dennoch wollte er nicht, dass Georgie unglücklich wird. "Und was hat Georgie dazu gesagt, Abel?" Abel schwieg. Er dachte daran, was geschehen ist, an seine Reaktion und war sich sicher, dass sie von hier fortgehen wollte. Seine Augen wurden wütender. Als Arthur diesen Blick von Abel sah, konnte er sich denken, dass Georgie nach London gehen wollte. "Abel" rief ihn Arthur. Abel sah zu Arthur. Er blickte in ratlose und verzweifelte Augen. "Was wird jetzt aus unserer Farm? Und aus der Farm von Onkel Kevin?" Abel wunderte sich nicht über diese Frage. Aber dennoch wusste er nicht, was nun zu tun war. er überlegte sich, ob es besser sei, wenn Georgie nach England ginge. Und sie beide hier auf der Farm bleiben würden. Aber Abel hatte sich gerade wieder dazu entschlossen zur See zu fahren. Er zweifelte daran, ob er wirklich auf der Farm bleiben wollte. Aber er konnte Arthur doch nicht alleine lassen. Schweigend sah er Arthur an. Er konnte ihm keine Antwort geben. Nur wusste er, ebenso wie Arthur, dass sie beide die Entscheidung von Georgie akzeptieren mussten. Abel erinnerte sich daran, als Onkel Kevin ihn einmal darum gebeten hatte, sich um seine Farm zu kümmern und er es ablehnte. Jetzt taten ihm seine Worte Leid, auch wenn es der Wahrheit entsprach. Abel erkannte, dass er sehr selbstsüchtig gewesen war. Das er nur an sich dachte. An seine Gefühle zu Georgie. Aber jetzt wurde ihm bewusst, dass er auch an Georgies und Arthurs Gefühle Rücksicht nehmen musste. "Ich weis es nicht, Arthur. Vielleicht sollten wir.. mit Georgie darüber reden." Arthur nickte. Georgie ging im Wald spazieren. Sie ging zu der alten Höhle, die sie früher mit ihren Brüdern gebaut hatte und erwartete, dort Lowell zu treffen. Sie wollte mit ihm über ihre Entscheidung reden. Aber Lowell war nicht da. Sie sah sich in der Höhle um, und erinnerte sich daran, als sie damals zu zweit hier saßen, und Lowell ihr das versprechen gab, dass er sie zur Frau nehmen möchte. Sie erinnerte sich an die Zeit in London. Und an die Seefahrt. Sie begann zu lächeln, denn sie erinnerte sich auch an Kathrin, wie sie sich in Georgie verliebt hatte, als sie noch als Junge getarnt war. Ganz vertieft in ihre Gedanken, bemerkte sie nicht, das Lowell in der Zwischenzeit auftauchte. "Georgie, ich habe mir gedacht, dass ich dich hier finde." Erschrocken sah sie sich um und blickte ihn Lowelles unscheinbar schöne blauen Augen. "Lowell.." Entfiel ihr aus dem Mund. Wenn sie ihn so ansah, dann fühlte sie sich mit Glück erfüllt. Nach alldem was passiert war, war es so schön, in seine Augen zu sehen. Sie fiel ihm um den Hals und Lowell schloss seine Arme um sie herum. "Ich bin so froh, dass du da bist, Lowell!" Im selben Augenblick begann ihr Körper zu glühen. Für eine Weile konnte sie ihre Gedanken vergessen und einfach nur diesen Moment genießen, in Lowelles Armen zu liegen. Sie hatte sich so sehr nach seinen Berührungen gesehnt. Sie fühlte sich bei ihm wohl und geborgen. Und sie wünschte sich nichts sehnlicher, als mit ihm nach London zu fahren und ein neues Leben an seiner Seite zu führen. Aber im nächsten Moment dachte sie an Arthur. Und an Abel. Sie ließ Lowell los. "Ich wollte mit dir reden, Lowell. Es ist wegen London." Lowell sah in Georgies Augen. "Es tut mir Leid, Georgie, wenn ich dich mit dieser Frage überrumpelt habe. Du musst dich nicht sofort entscheiden. Ich werde darauf warten, Georgie. Und wenn du nicht mitkommen willst, dann.." Doch ehe Lowell seine Worte fortsetzen konnte, fiel Georgie ihm dazwischen. "Lowell, ich würde so gerne mit dir nach London gehen." Sie nahm seine Hand und küsste sie zärtlich. Dann legte sie ihre Wange hinauf und schloss ihre Augen. "Aber ich weis nicht, ob ich mitkommen kann. Ich kann Abel und Arthur jetzt nicht so einfach alleine lassen. Sie müssen sich um Onkel Kevins Farm kümmern. Das ist nicht leicht für sie." Lowell legte seine Hand auf Georgies Haar und schloss ebenfalls die Augen. "Ist dir die Farm so wichtig, Georgie?" Sie hob ihren Kopf und sah Lowell ernst an. "Natürlich ist mir die Farm wichtig." Im nächsten Moment taten Lowell die Worte, die er gerade gesagt hatte leid "Verzeih mir bitte. Ich wollte das nicht sagen." Er senkte seinen Kopf und sah zum Boden. "Lowell. Aber du bist mir auch wichtig." Georgie hatte das Gefühl, dass Lowell sich gekränkt fühlte. Aber sie wusste nicht, was sie nun tun sollte. Sie stand zwischen einer schwierigen Entscheidung. "Ich.." sie strich mit ihrem Handrücken über Lowells Wange. "Ich brauche noch etwas Zeit, Lowell. Bitte" Er sah in ihre Augen. Ihr Anblick, und ihr sanfter und sensibler Gesichtsausdruck waren so wunderschön. "Natürlich. Georgie, mein Schatz." Er stand auf und streifte sich den Schmutz und die Heureste ab. "Ich gebe dir alle Zeit, die du brauchst." sagte Lowell mit einem lächeln. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)