Leben vor der zweiten Begegnung von Edphonse15 ================================================================================ Kapitel 7: Das Geständnis ------------------------- Kapitel 7: Das Geständnis Am nächsten Tag. Ray kam um 13.00 Uhr am Flughafen an. „So. Und jetzt...“ Sogleich machte er sich auf den Weg zu Kai. „Ich bin gespannt, ob er sich sehr verändert hat. ... Hoffentlich bin ich nicht zu aufdringlich...“ Vollkommen in Gedanken versunken ging Ray durch die Straßen der Innenstadt. Doch weil er nicht aufpasste, stieß er mit jemanden zusammen. „Au. Oh. Entschuldigung. Ist auch nichts...“ „Ah... Pass doch auf! ...“ „Kai?“ „Ray, du?“ „Hallo. Warte, ich helfe dir auf.“ Kai nahm Rays Hand dankend an und stand auf. „Schön dich zu sehen. Wie geht’s dir so?“ Ray lächelte ihn freundlich an. „Bis eben noch gut. Autsch!“ „Oh. Du hast dich doch nicht verletzt, oder?“ Ray nahm besorgt Kais Hand und untersuchte diese. Kai zog sie mit leichtem Rotschimmer zurück und antwortete: „Nein, nein. Verletzt bin ich nicht.“ „Puh... Dann ist ja gut“ Schweigen trat ein. Irgendwie wusste keiner der beiden ein Gespräch anzufangen. Bis Ray die Initiative ergriff. „Lass uns doch in ein schickes Café gehen.“ „Hm... Ja, gut. Von mir aus.“ „Super!“ Und so gingen die zwei in ein nahegelegenes Café. Ray bestellte sich eine Eisschokolade, während Kai nichts wollte. „Warum willst du denn nichts? Ich würde auch mitbezahlen.“ „Nee. Lass mal. Brauchst dir keine Umstände zu machen.” „Wieso umstände? Das ist doch wirklich nichts besonderes...“ Ray und Kai saßen eine ganze Weile so da. Keiner sagte etwas. Jedoch verspürte Ray, der seine Eisschokolade verspeiste, den Drang, ein Gespräch anzufangen. Doch wie sollte er anfangen? Nach einiger Zeit fiel ihm dann doch etwas ein. Kai sah gerade zur Seite, da steckte Ray ihm einen Löffel von seinem Eis in den Mund. Erschrocken drehte sich Kai zu ihm um. Ray lächelte ihn mit geschlossenen Augen an, dann öffnete er sie wieder und zog seinen Löffel zurück. „Na?“ „Was... Was sollte denn das?“ „Sei doch nicht so grimmig. Ich wollte doch nur...“ Noch ehe Ray seinen Satz zuende gesagt hatte, schob er ihm einen neuen bissen in den Mund. Kai war schon wieder ziemlich überrascht. Gerade als er den Happen runtergeschluckt hatte, bekam er einen leichten Rotschimmer auf seinen Wangen. „Oho. Es scheint dir also zu gefallen... OK^^. Sag „Aah“!!“ „Du glaubst doch nicht... Hmpf!“ „Vorsicht. Verschluck dich nicht.“ Ray war so frech ihm mitten im Satz einen erneuten Happen unterzujubeln. Ray sah Kai, während er an dem Rest seines Eises naschte, fast schon verliebt an. Kai wunderte sich über Rays Gesten. Warum tat er das? Nur um seine Aufmerksamkeit zu erregen? Nein. Das konnte er auch anders... Aber warum dann? „Lass uns doch noch ein bisschen spazieren gehen. Es ist so schönes Wetter...“ „Äh...Was hast du gesagt?“ „Hast wohl nicht zugehört, was? Warum?“ „Äh... Ich... Egal!“ „Ach ja? Egal? Ich glaube dass es mir nicht egal ist, wenn du von mir schwärmst...“ „Was?! Von dir schwärmen? Geht’s noch?!“ „Psst! War doch nur Spaß. ... Also was ist? Gehen wir spazieren oder nicht?“ „Von mir aus... Aber was ist mit deinem Gepäck?“ Kai zeigte auf Rays Reisetasche. „Die könnten wir ja noch schnell in mein Hotel bringen.“ „Du gehst in ein Hotel?“ „Ja. Warum?“ „Na ja... Ich dachte, dass du ...“ Ohne es zu merken, wurde Kai rot. Ray sah es, sagte aber nichts, außer : „Hm... Ist nett von dir. Soll ich im Hotel absagen??“ „Das... Das bleibt dir überlassen...“ „Mhm? OK. Ich ziehe zu dir^.^. Danke^^“ „Danke? Wofür?“ „Ach... Ähm... Vergiss es. Also kann ich meine Sachen bei dir abladen?“ „... Klar.“ „Gut. ... Ich bezahle noch schnell, ja? Warte kurz.“ Ray stand auf und ging zum Tresen, während sich Kai fragte, was das für ein Gefühl war, das er momentan verspürte... _________________________________________________________________________________________ Ein „Ich bin wieder da“ hallte durch die Wohnung, die sich Kai und Ray teilten. „Hallo, mein Bärchen^^“, gab Ray breit grinsend als Antwort. „Hallo.“ Kai schritt auf sein Gegenüber zu und gab diesem einen Kuss. „Wie war dein Tag?“ „Ach, eigentlich wie immer. Abgesehen von diesem einen Gast...“ „Welcher Gast denn?“ Kai und Ray gingen ins Wohnzimmer und setzten sich auf die Couch. Ray zwischen die Beine Kais. Dann erzählte Kai weiter. „Weist du, ich habe ihr gerade ihren Teller gebracht, da fängt sie an mit mir zu flirten...“ „Was?!“ „Das kannste ruhig laut sagen.“ „Aber... An Sonntagen ist doch immer so viel los?! ... Was hast du dann gemacht?“ Ray sah Kai, nach oben blickend und etwas eifersüchtig an. „Was denkst du denn? Ich bin wieder gegangen. Immerhin hatte ich noch andere zu bedienen...“ „Und das soll der Grund sein?“, gab Ray beleidigt wieder. „Quatsch. Ich hab natürlich sofort an dich gedacht. Ich lasse mich doch nicht auf jemand anderen ein!“ „Ehrlich?“ „Ehrlich!“ „Danke. Ich liebe dich.“ Ray drehte sich um und gab Kai einen Kuss. Dieser wiederum umarmte Ray und begann den Kuss zu intensivieren. Aus einem sanften Kuss wurde ein leidenschaftliches Zungenspiel. Dies ging noch ein paar Minuten weiter, bis sich Kais Magen meldete. „Oh. Mein Bärchen scheint Hunger zu haben^^.“ „.... Was dagegen?“ „Nein. Natürlich nicht. Ich liebe es, dich zu bekochen. Das weist du doch.“ „Klar weis ich das. ... Soll ich dir vielleicht helfen?“ „Mein Bärchen will mitkochen?“ „Was guckst du denn so?“ Sofort packte Ray Kai am Arm und zog in mit sich in die Küche. Dort stellte er ihn vor dem Kühlschrank ab. „Holst du bitte mal die Zwiebeln, die Steaks, die Karotten und die Paprika aus dem Kühlschrank?“ „Von mir aus.“ Während Ray sich die Hände wusch, legte Kai die Zutaten auf die Arbeitsplatte. „So, dann brauchen wir noch Kartoffeln, Soßenbinder, Brühe, Salz, Pfeffer und Paprika und Öl.“ „Das ist aber echt ne Menge...“ „Das braucht man nun mal alles...“ „Schon klar.“ Kai wusch sich auch noch schnell die Hände und ging dann zu Ray, der schon Wasser aufsetzte. „So. Wir müssen jetzt die Zwiebeln klein schneiden, ebenso die Möhren. Und die Paprika wird in Streifen geschnitten. Die Kartoffeln werden aufgesetzt. Danach werden wir die Steaks mit etwas Öl und den Gewürzen einreiben und dann anbraten. Wenn wir das dann haben, werden die Steaks zusammen mit der Brühe und dem Gemüse in den Ofen geschoben. Währenddessen machen wir noch einen Salat und achten darauf, dass die Kartoffeln nicht zu weich werden. Sobald das Steak durch ist, wird die Brühe mit dem Soßenbinder angedickt und mit dem Gemüse etc. angerichtet. Etwas Petersilie und voilá. Fertig.“ Kai verdrehte die Augen. „Und dass soll man sich alles merken?“ „Ja klar. Und das sagt ein Kellner... Tse...“ „Ja, ja. Dann fangen wir doch gleich mal an, oder?“ _________________________________________________________________________________________ Sich angeregt unterhaltend gingen Kai und Ray durch die Stadt. Während sie so redeten, zeigte Kai Ray die Stadt. „Wow. Das ist echt toll hier. Bei uns in den Bergen gibt es ja so was nicht...“ „In den Bergen?“ „Hab ich das nicht erzählt?! Mein Team und ich wohnen und trainieren in den Bergen Ost-Chinas.“ „Nein. Das hast du bis jetzt noch nicht erzählt... Aber sag mal, dein Team...? Wer ist das?“ „Die „White Tigers“. Du hast sicher schon von uns gehört...“ „Das schon. Ich habe euch auch schon bei einem Turnier gesehen, aber du warst nicht dabei.“ „Hm? Wann war das?“ „Etwa vor anderthalb Jahren. Wieso?“ „Ach. Ja. Da war ich gerade zu einem Spezialtraining unterwegs. Das musste sein und deshalb hat Lee mich vertreten.“ „Lee?“ „Der Vize-Captain.“ „Ach so. Und was hast du während deines Spezialtrainings gemacht?“ „Soll ich dir das wirklich verraten...? Immerhin ist das ein lang gehegtes Geheimnis unseres Stammes...“ „Wenn du nicht darfst, musst du mir das natürlich nicht sagen...“ Ray blieb stehen. Hatte Kai das gerade wirklich gesagt? In der Zeit, die er ihn bis jetzt kannte, hatte er ihn noch nie so Verständnisvoll erlebt... Einen kurzen Moment später ging Ray wieder zu Kai, der weitergegangen war. „Weist du was? Ich sag’s dir. Aber erst, wenn wir „daheim“ sind.“ „Wie du meinst.“ Nur wenige Minuten später waren die beiden bei Kai zuhause angekommen. Gleich nachdem sie dort waren, stellte Kai Ray ein Zimmer zur Verfügung und ging dann in die Küche. Dort setzte er eine Kanne Tee auf und ging dann ins Wohnzimmer, wo Ray schon wartete. „...“ „...“ Eine Zeit lang schwiegen sie sich an, bis... „Also...“ „Hm?“ „Ich habe damals mit Drigger trainiert.“ „Und das „spezielle“ daran war...?“ „Die Methode. Wir haben ausschließlich bei starkem Regen und Wind trainiert. Dabei werden sowohl die Konzentration als auch die Standhaftigkeit verbessert.“ „Bei Regen und Wind?! Bist du da nicht Krank geworden?“ „Doch. Aber auch das gehört dazu. Der Erkältung trotzen...“ „Sag mal spinnst du?!!“, brüllte er Ray an. Dieser wich etwas zurück. „Wie kannst du nur so was machen?!“ „Das ist doch nichts ungewöhnliches. Ich mache das ja immerhin schon seit 10 Jahren...“ „Seit...!?! Ich fass es nicht!“ „Wieso? Warum regst du dich eigentlich so auf?!“ „Kein Wunder...“, murmelte Kai. „Was?“ „Nichts.“ „......... K-Kai?“ „....Hm?“ Kai sah zu Ray rüber, der auf den Boden starrte. „I-Ich...“ „....“ Kai wunderte sich über ihn. Was hatte er auf einmal? Ray drehte sich nun zu Kai und sah ihm direkt in die Augen. Kai erschrak. Doch konnte er sich nicht abwenden. Rays Augen zogen ihn magisch an... Er konnte sich einfach nicht dagegen wehren... „Kai, ich... ich liebe dich. Ich habe mich in dich verliebt...“ Kai bekam große Augen. Was hatte er da gerade gesagt? Er liebt ihn? Noch immer sah Kai Ray direkt in die Augen. Es schien, als würde Ray zittern. Als er dies bemerkte, reagierte Kai sofort. „K-Kai?“ „...“ Kai hatte ihn in den Arm genommen. Warum wusste Kai selber nicht. Er hatte einfach das Bedürfnis Ray zu wärmen. Ray, der anfangs noch erschrocken zitterte, genoss allmählich Kais Umarmung und schlief dann behutsam ein. „.... Ray?“, flüsterte Kai. „....“ Doch Ray antwortete nicht. Man konnte nur seinen ruhigen Atem hören. Kai versuchte nicht ihn zu wecken. Er schloss seine Augen, lauschte Rays Atem und überlegte, warum sein Herz wohl so schnell schlug... Fortsetzung folgt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)