El Cautiverio von Nightstalcer (wenn es keinen Ausweg gibt...) ================================================================================ Kapitel 7: Entdeckungen ----------------------- Aufgrund der großen Nachfrage veröffentliche ich jetzt schon das neue Kapitel. Es ist eher ein Kürzeres, da ursprünglich noch etwas mehr geplant war, doch meine Muse wollte nicht so recht mitmachen bei diesem Plan. Hier nun also Kapitel 7. Ich hoffe, es gefällt euch und viel Spaß beim Lesen. Eure Sunni Entdeckungen Verzweifelt blickte Kaito zur Decke, hielt den Jungen noch immer fest umklammert, wagte nicht, ihn loszulassen. Aber er konnte auch nicht einfach weiter dessen Bewegungen einschränken. Mittlerweile hatte Shinichi anscheinend gemerkt, dass er nicht vorhatte ihm irgendetwas anzutun und krallte sich in sein Hemd, riss krampfhaft an dem dünnen Stoff. Kaito ließ es geschehen, protestierte nicht, als der erste Knopf abriss. Es war doch vollkommen egal. Noch immer konnte er nicht glauben, wollte nicht wahrhaben, was man seinem Freund angetan hatte. Es war schrecklicher, als Kaito sich vorstellen wollte und es trieb ihm die Tränen in die Augen. Langsam löste er Shinichis Hand von seinem Hemd, sprach dabei beruhigende Worte. „Ganz ruhig... Es passiert dir nichts...“ Er flüsterte es wieder und wieder, bis der krampfhafte Griff sich löste. Kaito nutzte den Zeitpunkt um Shinichi von seinen Ketten zu befreien. Er rutschte ein Stück von ihm weg, wollte ihn nicht bedrängen, doch sofort fand seine Hand wieder den Weg zu Kaitos Shirt, vergrub sich darin. „Shinichi...“ Der Dieb strich ihm langsam über das Haar, und umarmte ihn fürsorglich. Unaufhörlich hallten die unterdrückten Schluchzer Shinichis durch ihr Verlies. Zitternd lag er in Kaitos Armen. Er konnte noch immer nicht verstehen, was ihm passiert war und warum es passiert war, doch ohne Kaito fühlte er sich entblößt, hilflos. Auch wenn ihn körperliche Nähe erneut das Geschehene durchleben ließ, so brauchte er doch irgendeinen Halt, sonst würde er kaputt gehen. Er hatte Angst, fürchterliche Angst. Angst, das es erneut passieren konnte, Angst allein zu sein und Angst, dass es Kaito ebenso ergehen könnte. Angst vor dem Tod hatte er nicht, im Gegenteil, er schien ihm momentan eine willkommene Option, anstatt noch einmal so etwas erleben zu müssen. Bisher hatte ihm Gin die meiste Angst eingejagt, da er nicht nur ein Killer, sondern ein Verbrecher ohne Skrupel war, der ohne mit der Wimper zu zucken tötete, doch das hier übertraf alles. Ihm war kalt, sein Körper fühlte sich an, als wäre er durch den Fleischwolf gedreht worden. Er drückte sich noch näher an Kaito heran, wollte nicht mehr daran denken, wollte einfach vergessen, was geschehen war. Doch schon jetzt war ihm klar, dass ihn das niemals mehr loslassen würde... Vor lauter Erschöpfung war er eingeschlafen, so stellte Kaito fest und ein tief schürender Hass, wie er ihn sonst nur für die Mörder seines Vaters hegte, erfüllte ihn. Wie konnte Jemand so grausam sein und einem Menschen das antun? Sicherlich hatte er von Fällen gehört und es passierte nicht einmal allzu selten, aber meistens waren die Opfer junge Frauen, die irgendeinem sexgeilen Triebtäter zum Opfer fielen. Dies hier jedoch war etwas anderes. Dies war pure Folter. 'Dafür wird er bezahlen...' Und wenn er ihn umbringen musste, das würde dieser Kerl büßen... Hektisches Treiben herrschte am Bahnhof, während Heiji und Kazuha gerade samt Reisetaschen aus dem Zug stiegen und Ran freudig begrüßten. Vielmehr begrüßte Kazuha, während Heiji sämtliches Gepäck aufgeladen bekam und sich laut murrend über den Klamottenwahn von Frauen beschwerte. Kazuha ignorierte ihn gekonnt und umarmte Ran stürmisch. Diese lächelte zwar, doch ein trauriger Schimmer lag in ihren Augen. Ihre Freundin aus Osaka seufzte, wieder mal er. Wenn Ran so drauf war, lag es immer an Kudô, und meistens hatte er sich dann ohne Erklärung abgeseilt. Sie verstand nicht, warum Ran noch immer auf ihn wartete, so oft, wie er sie sitzen ließ. 'Arrogantes Arschloch...' Heiji war zwar so feinfühlig wie ein Rhinozeros, wenn es um Gefühle ging, aber wenigstens war er immer da, wenn sie ihn brauchte. Heiji sah sich unterdessen am Bahnhof um, spähte unauffällig zwischen die Leute, suchte der Gewohnheit halber nach einem kleinen Kind, welches meistens gelangweilt oder extrem frustriert dreinsah. Wenn er ehrlich war, so hatte er Kudô noch nie wirklich glücklich gesehen. Immer musste er bedenken, nicht zu viel von sich preiszugeben und wenn er dann doch mal entspannen konnte, kam ein Mordfall oder sonstwas dazwischen. 'In Osaka musst' er KID jagen, der das Fabergé-Ei gestohlen hatte, danach wurden wir in Kyoto verfolgt...' Er hatte wahrlich genug Beweise, dass Kudô und er noch niemals Ferien hatten. Umso mehr freute er sich auf diese Woche, wo er ihn hoffentlich mal entspannt erleben konnte und vielleicht nicht nur Mordfälle lösen würde. Zwar liebte er es, knifflige Mordkonstruktionen aufzudecken und den Täter dingfest zu machen, doch leider bedeutete dies auch immer, dass Jemand sein Leben lassen musste und das war ihm als Preis entschieden zu hoch. Dann lieber einen fiktiven Krimi lesen... Nachdem er jedoch realisiert hatte, dass sich Kudô keinesfalls am Bahnhof befand, bemühte er sich doch einmal, Ran danach zu fragen. „Hey Ran, weißte, wo Kudô is'?“ Dumme Frage, natürlich wusste sie, wo er war. Sie würde ihn vermutlich keine Minute mehr aus den Augen lassen. 'Kann man ihr nich' verdenken. In ihren Augen war er 'nen Jahr weg...' Umso erstaunter war er dann, als Ran nur mit den Achseln zuckte. „Keine Ahnung, wieder mal irgend so ein Fall...“ Heiji war zutiefst verwundert, doch er fragte nicht weiter nach, nachdem Kazuha ihm deutlich machte, dass sie ihn sonst in Stücke hacken würde. Also bot er sich ganz der Gentlemen an, ihr Gepäck zu tragen und ließ die Mädchen tratschen. Vielleicht könnte er einfach den Professor fragen oder dieses kleine Mädchen, die würden garantiert gesprächiger sein. Doch so lange brauchte er gar nicht zu warten. Schon in der Detektei kam erneut das Thema Shinichi auf. Kogorô passte es nicht, dass Ran ihre häuslichen Pflichten vernachlässigte, weil sie mit diesem Typ rumhing. „Ich weiß doch gar nicht, wo er ist!“ machte Ran ihrem Vater wütend klar und deutete auf ihre Gäste woraufhin ihr Vater freiwillig das Feld räumte. „Er hat nur schlechte Laune wegen diesem Kid-heist vor zwei Tagen...“ meinte Ran als Erklärung. 'Bestimmt geht er wieder Mahjong spielen...' dachte Heiji nachdenklich und setzte sich zu den Mädchen ins Büro der Detektei. Dort reichte Kazuha gerade Ran ein Taschentuch. „Nun erzähl doch mal, was hat er nun wieder angestellt?“ behutsam umarmte Kazuha ihre Freundin. Unter Tränen erzählte Ran von seinem erneuten Verschwinden. „Er... Er kommt wieder, verrät mir nicht mal, wo... wo er die ganze Zeit war und dann... dann haut er wieder ab und diesmal sagt er mir nicht mal mehr, dass er bei einem Fall ist... Selbst für eine Ausrede bin ich anscheinend zu schade...“ „Ran, ich... Ich bin mir sicher, dass er es nicht so meint...“ versuchte Kazuha sie zu besänftigen, in Wirklichkeit sah man ihr aber an, dass sie es ihm nicht verzeihen konnte und Ran besser ohne ihn dran war. Heiji war fassungslos. Wie wenig Vertrauen hatten sie denn in Kudô? Und überhaupt wieso erneut verschwunden? Er war doch nur untergetaucht, als .... Erschrocken weitete er die Augen. „Ich glaube, wenn er nochmal wiederkommt, werde ich ihm sagen, dass er bleiben kann, wo der Pfeffer wächst. Ich habe jetzt lange genug gewartet...“ Mit diesen Worten stand Ran auf, wischte sich die letzten Tränen aus den Augenwinkeln und sah Kazuha fragend an. „Wollen wir ein wenig shoppen gehen?“ „Moment mal...“ schaltete sich Heiji ein. Das ging ihm jetzt alles ein wenig zu schnell. „Ihr wisst doch gar nicht, warum er weg ist, also vielleicht sollte Ran noch 'nen bisschen damit warten....“ Anstatt ihm weiter zuzuhören, brauste Ran nur auf. „Ich soll noch weiter warten? Er hält mich zwei Jahre lang mit einer bescheuerten Ausrede hin und dann bequemt er sich endlich mal, wieder her zu kommen und verschwindet nach zwei Wochen schon wieder! Mir reicht es!“ Nun reichte es aber auch Heiji. „Verdammt, er ist doch gar nicht verschwunden!“ Mit der Faust auf dem Tisch unterstrich er seinen Ausbruch. Fragende Blicke wandten sich zu ihm. „Ich meine... Er hat sich letztes Mal doch gemeldet und so... Vielleicht sollten wir erstmal schauen, ob wir nich' rauskriegen wo er is' anstatt hier gleich Vorwürfe zu machen...“ Er hatte nicht viel Ahnung von Verhandlungskunst und Diplomatie, doch er schaffte es, die Mädchen davon zu überzeugen, zuerst Professor Agasa einen Besuch abzustatten. Falls Shinichi erneut geschrumpft sein sollte (und dies war für Heiji der wahrscheinlichste Grund für sein Verschwinden) dann wusste er sicherlich Bescheid. „Ai-kun, hilfst du mir mal mit den Taschen?“ Keuchend mühte sich Professor Agasa damit ab, das Zelt und die anderen Campingutensilien aus dem Auto zu räumen. Der Ausflug mit den Kindern hatte nicht nur ihm, sondern auch seinem treuen VW-Käfer zu schaffen gemacht. Wortlos holte Ai die schweren Nylontaschen aus dem Kofferraum und ließ dem Professor Zeit, zu verschnaufen. „Und dadurch, dass es doch so lange gedauert hat, sind wir jetzt schon schön im Verzug.“ Schnaufte er weiter. „Ja, dieses Mal hätten wir Kudô-kuns Spürsinn wirklich gebrauchen können...“ musste auch die geschrumpfte Wissenschaftlerin zugeben. „Aber wer sollte auch ahnen, dass er sogar auf die Kinder losgeht?“ meinte sie nur beiläufig, setzte dann jedoch einen lieblichen Blick auf. „Ne Professor?“, fragte sie so kindlich wie so konnte, denn aus den Augenwinkeln konnte sie Ran und ihre Freundin aus Osaka nahen sehen. „Was ist de... Oh.“ Der Professor drehte sich um, um die beiden Mädchen und Heiji begrüßen zu können. „Ran, Kazuha! Wie schön, dass ihr mich besuchen kommt, wollt ihr auf eine Tasse Tee mit reinkommen?“ Er nickte Heiji kurz zu und mimte weiterhin den Ahnungslosen. Ai enthielt sich eines Kommentars, doch Ran war zu aufgebracht als das sie bemerkt hätte, wie gekünstelt sich der Professor anhörte. „Nein danke, wir wollten eigentlich nur wissen, ob sie was von Shinichi gehört haben.“ Ran blieb höflich, schließlich konnte der arme Mann ja nichts dafür, dass Shinichi mal wieder Mist gebaut hatte. „Hum? Nein, von Shinichi habe ich nichts gehört. Sag bloß, er hat sich mal wieder abgeseilt und jagt einem Fall hinterher?“ „Keine Ahnung.“, antwortete Ran nur. „Trotzdem Danke, Professor.“ Heiji wandte sich jedoch noch kurz an ihn, ehe er sich wieder den Mädchen anschloss. „Er ist also nich' wieder... geschrumpft oder so? Sie wissen wirklich nichts?“ „N-Nein! Wir waren ja mit den Kindern unterwegs... Ist denn was passiert?“ So langsam machte sich auch der Professor Sorgen um seinen jungen Freund und Nachbarn. „Ich weiß es nich', aber laut Ran hatter sich mindestens 'ne Woche nich' blicken lassen... Ich werd' mal bei seinem Haus nachsehen...“ Plötzlich hatte es der Detektiv aus Osaka eilig. Ihm schwante nichts Gutes und in was immer Shinichi nun verwickelt war, es konnte nichts Positives bedeuten. „Er ist also auch nicht hier!“ stellte Ran mehr ernüchternd fest. „Lass' uns noch zu seinem Haus gehen, okay?“ Noch wollte Heiji die aberwitzige Hoffnung nicht aufgeben, dass sein Kollege mit einer Grippe im Bett lag und seine Ruhe wollte, doch solch ein Verhalten passte vielleicht zu diesem Exzentriker Hakuba, aber nicht zu Shinichi. Vor dem großen schmiedeeisernen Tor angekommen, drückte Ran Heiji wortlos ihren Schlüssel für das Anwesen in die Hand und bedeutete ihm, er sollte vorgehen. Nachdenkich besah sich Heiji die Türe. Probeweise drückte er ein wenig dagegen und fühlte keinen Widerstand. Die Tür stand offen. „Kudô? Biste da?“ rief er in den stillen Hausflur hinein. 'Alles ruhig... zu ruhig.' Entschlossen öffnete er die Tür zum Wohnzimmer und hielt erschrocken inne. „Was zum...“ Der sonst so penibel eingerichtete Raum glich einem Schlachtfeld. Bücher lagen überall verstreut, hier und da fanden sich zerrissene Seiten, Regale waren umgeworfen worden und teilweise zertrümmert und die wenigen Zimmerpflanzen, die die lange Abwesenheit ihres Hausherren überlebt hatten, waren achtlos aus den Töpfen gezogen worden. Die Blumenerde hatte zusammen mit dem Blumenwasser ein dreckiges Gebräu auf dem sonst lupenreinen Parkettboden hinterlassen. Ran trat nun neugierig hinter ihn und hielt sich sofort die Hände vors Gesicht. Auch Heijis Augen weiteten sich, als er inmitten der Verwüstung eine zarte Blutspur entdeckte. 'Kudô... was is' mit dir passiert?' Er schluckte schwer und dirigierte die beiden Mädchen hinaus. „Was immer auch damals war, ich lege meine Hand dafür ins Feuer, dass Shinichi diesmal nich' freiwillig verschwunden is'...“ Ran begriff. Sie hatte ihm nicht nur Unrecht getan, ihr bester Freund war auch noch einem Verbrechen zum Opfer gefallen und sie hatte es ignoriert, dabei wusste sie doch, dass er sich wenigstens meldete, wenn er unterwegs war... „Shinichi...“ schluchtze sie. Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen, über Kritik würde ich mich wie immer sehr freuen. Also dann, bis zum nächsten Kapitel. Ideeen habe ich reichlich, allerdings muss ich sehen, wie schnell ich das umsetzen kann. Bitte verzeiht nochmal die lange Wartezeit. Eure Sunni Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)