The Melody Death von abgemeldet (Wann finde ich die Melodie wieder, die mir einst den Weg durchs Leben wies..!?) ================================================================================ Kapitel 4: I've never want to be the one I am --------------------------------------------- 4.Kapitel: -I’ve never want to be the one I am- Am nächsten Morgen ist Totchi schon wieder recht früh auf den Beinen. Den ganzen restlichen Tag war er gestern allein geblieben, er hatte Kaoru gebeten, dass man ihn nicht besucht, damit er sich erholen könnte, doch in Wahrheit wollte er nur allein sein, weil er sich noch immer Vorwürfe macht, was nun los ist, nachdem er umgekippt war, dass sie nur wegen ihm jetzt solchen Stress haben… Es ist noch nicht einmal hell draußen, als Totchi bereits aufgestanden ist. Er hatte das Hotelzimmer bereits verlassen, bevor auch nur eine andere Person es hätte merken können. Ihm ging es nicht besonders gut, aber auch nicht besser als gestern. Ihm war schon den ganzen Morgen übel, er konnte in der Nacht nicht besonders gut schlafen und so trieb es ihn nun raus an die frische Luft. Ein bisschen besser ging es ihm dadurch dann wenigstens. Er schlurpte durch die kalte Landschaft, alles kam ihm teratralisch vor. Er wusste nicht, was er mit sich heute anfangen sollte? Er machte sich noch immer Vorwürfe, dass sie wegen ihm nicht spielen konnten, dass die Tour verschoben werden muss. Er weiß gar nicht, wie er es den anderen erklären soll, sie werden es ihm vielleicht übel nehmen. Vielleicht sollte er es ihnen auch gar nicht erst erklären und weiter machen wie bisher?! Vom Hotel aus war es nicht weit bis zu ihrer Halle, in der sie am vorhergehenden Abend noch geübt hatten. Er wusste nicht, was er an dem Tag noch tun sollte, also beschloss er dort hin zu gehen. Es konnte nicht schlecht sein, noch ein bisschen Bass zu üben, damit er nicht so sehr in Verzug gerät, wie die anderen. Nach kurzem Wandern kam er dann auch schon in der Halle an, niemand war um diese Zeit auf der Straße, so konnte er ungehindert voran schreiten. Sie war riesen groß, gestern ist ihm das Ausmaß der Höhe und Breite nicht einmal annähernd klar geworden, was wohl auch an seinem Zustand lag, der sich auch nicht unbedingt verbessert hatte, er war zwar nicht mehr ganz so schlaff auf den Beinen, aber in ihm wuchs noch immer die Melancholie, warum auch immer, aber diese Halle ließ sie nur weiter aufkeimen. Wie von Sinnen, ging er durch den Hintereingang hinein und besah sich der großen Räumlichkeit. Er fragte sich, warum man den Hintereingang nicht verschloss, aber vielleicht war auch einfach schon jemand hier, um weitere Vorbereitungen zu treffen und es war deshalb nicht abgeschlossen. Jedenfalls empfand er es als sehr leichtsinnig, einfach die Tür offen zu lassen, auch wenn es nur eine begrenzte Anzahl an Personen gab, die ihn hätte kennen können. Nach einer Weile hat er dann auch endlich den Raum gefunden, in dem geprobt werde kann, in dem später auch das Konzert stattfinden wird. Er wunderte sich jedoch über das Dach. Hatte man nicht die ganze Zeit davon gesprochen, dass das Konzert auf freier Bühne stattfinden würde?! Er schaute sich das Dachgestell etwas genauer an, bis ihm auffiel, dass man es anscheinend durch irgendwelche Knöpfe und Apparatschaften öffnen konnte. Wozu das ganze, fragte er sich innerlich, man hätte auch einfach eine normale Bühne nehmen können. Es schien als machte alles auf ihn im Moment einen negativen Eindruck. Er fragte sich, wo man seinen Bass gelassen haben könnte, nachdem er gestern umgekippt ist. Er sieht sich etwas in der riesen Halle um, doch erfolglos. „Nanu, Totchi. Was machst du denn schon hier?“ fragte eine ihm wohlbekannte Stimme. Der angesprochene drehte sich daraufhin in die Richtung, aus der die Stimme kam. Totchi sah direkt in das Gesicht von Kyo. „Müsstest du nicht noch im Bett sein?“ Totchi antwortete nicht direkt darauf. Er wusste, dass er eigentlich nicht nur im Bett sein müsste, weil es noch sehr früh war, sondern weil er ja auch noch Bettruhe verschrieben bekommen hatte. Aber was nützt es ihm, im Bett zu liegen, davon würde seine niedergeschlagene Stimmung auch nicht weg gehen. Sie würde eher noch schlimmer werden, weil er immer die selbe Einöde zu sehen bekäme. „Totchi?“ begann der kleinere daraufhin ihn anzusprechen, als hätte Totchi ihn vorher zwar gehört, aber dennoch nicht bemerkt. „Entschuldige, was hattest du gesagt?“ Totchi verstand seine ersten Worte mit Absicht nicht, eigentlich wollte er hier etwas allein sein und nachdenken, ein bisschen ausspannen. Doch nun war Kyo hier und er würde sicher keine Ruhe finden. Angesichts dessen, dass es sich um Kyo handelt, würde er sich nicht einmal wieder ordnen können, wenn dieser ihm nach wenigen Minuten schon wieder den Kopf verdreht haben wird. „Unwichtig“ er kam zu Totchi und fiel ihm gleich in die Arme. „Schön, dass es dir wieder besser geht.“ Tut es das?… dachte sich Totchi beiläufig. Von Kyos Reaktion ging wieder einmal das aus, was ihm so zu schaffen machte: Er würde ihn jetzt am liebsten nicht mehr los lassen und ihm alles sagen, was ihm auf dem Herzen liegt, was er für ihn schon so lange fühlt. Doch ist das wirklich gut, jetzt?! In dieser Situation?! Er weiß es einfach nicht, er weiß es nicht. manchmal sollte man es ausprobieren, dachte er sich, doch er kann es einfach nicht verantworten, was daraus folgen würde. Vielleicht hasst er ihn dafür, dass er ihre Freundschaft aufs Spiel setzt. Vielleicht empfindet er aber auch genauso. Und wenn es so wäre und er nichts sagt…?! „Hey, Toshi, warum bist du denn so still?“ kam wieder eine gut gemeinte Frage von dem Älteren, der sich auch sogleich aus der Umarmung löste. „Hm… Ich wollte eigentlich etwas nachdenken… ich glaube es ist besser, wenn ich jetzt gehe.“ Gab er als Antwort und wich den fragenden Blicken von Kyo aus. „Was ist denn los mit dir? Geht’s dir nicht gut?“ „Iie, alles bestens. Mach dir keine Sorgen.“ Vielleicht sollte ich das… „Gut, aber geh bitte wieder ins Bett, du brauchst Ruhe…“ wollte er Totchi noch einen gut gemeinten Rat geben, doch der ging bereits aus der Halle heraus und hörte es absichtlich nicht mehr, er wusste, dass das am Besten wäre und sich nicht zu schonen einfach nur leichtsinnig. Dennoch blieb er bei der Entscheidung, etwas allein sein zu wollen, um noch nachdenken zu können. Mittlerweile war Totchi wieder in seinem Hotelzimmer angekommen. Er hatte versucht, sich noch etwas länger draußen aufzuhalten, aber ihm wurde von Sekunde zu Sekunde immer übeler, nachdem er sich von Kyo getrennt hatte, er wusste nicht, warum ihm das alles so zu schaffen machte, sobald er ihn auch nur sah, er kam kaum dazu, nachzudenken, sein Magen revoltierte immer weiter, er konnte sich beinahe nicht mehr auf den Beinen halten, matt krabbelte er auf sein Bett zu, er konnte wirklich schon nicht mehr gehen. Ihm war schlecht. Er war froh, dass er es endlich in sein Zimmer geschaffte hatte, ohne dabei gesehen zu werden, sie würden sich nur wieder unnötig Sorgen machen, aber er konnte es bald nicht mehr aushalten. Nichtmehr nur sein Magen machte ihm zu schaffen, er verspürte auch erneute Stiche in dieser Gegend. Warum konnte er sich selbst nicht erklären. Schon auf dem Rückweg, ohne noch wirklich großartig Umwege gegangen zu sein, hatte er bereits einmal mit der Bewusstlosigkeit zu kämpfen gehabt, nur wegen den unermüdlichen Schmerzen in seiner Magengegend, die mit der Übelkeit nur noch zu nahem. Endlich hatte er es geschafft, sich aus seinen engen Klamotten zu zwängen und kroch kaputt und immer noch unter Schmerzen in sein bereits erkaltetes Bett zurück, dass er vor Stunden verlassen hatte. Er hoffte jetzt wenigstens mehr Schlaf finden zu können, als in der Nacht. Auch wenn er sich nicht sicher war, ob er es unter den Schmerzen überhaupt schaffte, Schlaf zu finden. Er wälzte sich auf die Seite und versuchte so den stichelnden Schmerzen zu entgehen, doch sie wurde nur schlimmer. Er wusste bald nicht mehr, was er noch dagegen tun sollte. Er versuchte weiterhin Schlaf zu finden, doch es sollte ihm verwehrt belieben, sich ausruhen zu können, ihm war noch immer übel und es kam ihm unnatürlich warm vor. Dabei trug er nur noch seine Boxer zum schlafen. Andere Sachen wären einfach nur unbequem gewesen. Er wünschte sich, dass es schnell vorbei gehen würde. Er war sich nicht sicher, wie lange er es andernfalls noch aushalten würde. Und er hoffte inständig, dass es nicht Kyo sein würde, der sich nach ihm erkundigen wird. Wenn er ihn findet, dann werden seine Schmerzen nur noch unerträglicher werden. Er kann ihm nicht erklären, warum es ihm so geht. Er kann ihm nicht sagen, dass im Grunde nur er der Grund für sein Zustand ist. Das könnte er weder ihm antun, noch sich selber eingestehen. Verschwitzt drehte er sich auf die andere Seite, versuchte erneut einzuschlafen, doch es klappte auch diesmal nicht. Stattdessen wurden die Schmerzen immer unerträglicher und die Wärme machte ihm zusätzlich zu schaffen. Er schmiss die Decke vom Bett, in der Hoffnung, ihm würde endlich nicht mehr so heiß und stickig sein, doch es änderte nichts daran. Auch die Übelkeit nahm nicht ab. Totchi stand mit letzter Kraft vom Bett auf, zog sich ein Shirt über und versuchte sich ans Fenster zu begeben, um es zu öffnen und damit frische Luft hinein zu lassen. Durch das stehen und überhaupt viel zu schnelle Bewegen begann sich urplötzlich alles um ihn herum zu drehen. Er schwankte, konnte sich grade noch ans Fensterbrett klammern, bevor er endgültig zu Boden sinken würde. „Totchi!“ rief eine Stimme, die grade den Raum betreten hatte, doch für ihn war sie unerkennbar geworden, er sah nicht zu ihr hin und wurde stattdessen nur noch weiter von den Schmerzen und der beinahen Besinnungslosigkeit übermannt. Die Person kam auf ihn zu, doch Toto merkte es nicht mehr, als plötzlich die Übelkeit immer weiter überhand gewann. Er setzte zum Würgen an, doch er musste sich nicht übergeben. Die andere Person kam endlich bei ihm an, als es passierte und Totchi Blut spuckte. Die anderen vier berieten gründlich, was sie nun tun sollten. Es gab mehrere mögliche Wege, doch letztendlich hatten sie sich für diesen letzten entschieden. Sie wussten nicht, ob es Totchi gefallen würde, was sie, ohne ihn zu fragen, beschlossen hatten, doch es wäre das Beste für alle. Auch wenn er nich damit einverstanden sein würde, aber es gibt im Moment einfach wichtigere Dinge als die Tour und die haben nun mal Vorrang. Sie saßen ale beisammen und warteten nur darauf, dass Totchi endlich erwachen würde. Sie konnten, keiner von ihnen, jetzt nicht einfach anderes machen und so hatten sie sich eben alle zusammen an das Krankenbett ihres Freundes gesetzt. Der Tag neigte sich schon lange seinem Ende, draußen war es bereits dunkel. Auch wenn es nicht so aussah, Totchi hatte bereits das Schlimmste hinter sich und befand sich auf dem Weg der Besserung. Die anderen schwiegen sich an, als Totchi dann nach endlos langer Zeit erwachte. Die anderen waren froh, als es endlich so weit war. Totchi konnte die Augen kaum geöffnet halten, ihm wurde sogleich schwindelig. Er warf sich noch einmal zurück in sein Kissen, atmete tief durch und versuchte es dann noch einmal von Vorne. Toto konnte in die glücklichen Gesichter seiner vier Freunde sehen, doch ihm fiel besonders das eine auf, dass ihrem Vocal gehören sollte. Ein Lächeln zwang sich auf seine Lippen, kaum bemerkbar von den anderen. „Was macht ihr denn hier?“ fragte er aus eine Laune heraus, um die Stille zum Brechen zu bringen. Er konnte den Schmerz noch immer spüren. „Müsstest ihr denn nicht üben?“ Die anderen schüttelten nur mit dem Kopf und Kaoru begann ihm in gewohnt ruhiger Stellung erstmal alles zu erklären. „Weißt du nicht mehr, was passiert ist?“ fragte er ruhig. Drauf folgte just ein Kopfschütteln des jüngeren. „Also, dann werde ich dir das wohl auch erklären müssen.“ Begann er. Die anderen hörten gespannt zu. „Heute Morgen bist du in deinem Zimmer zusammengebrochen und hast Blut gespuckt. Weil du so schnell gefunden wurdest, Kyo war praktisch dein Lebensretter, konnten die Ärzte schlimmeres verhindern.“ Kyo hatte mich gefunden? „Was meinst du damit?“ „Der Arzt teilte uns mit, dass sich durch den Stress der letzten Tage ein Geschwür in deinem Magen gebildet hatte. Warum auch immer, ist es heute dann aufgeplatzt. Deswegen hast du auch Blut gespuckt. Du wurdest dann ins Krankenhaus eingeliefert, wie du sicher bemerkt hast.“ „Hai… Und wann werde ich operiert?“ Die Schmerzen schienen noch immer genauso groß wie am Morgen zu sein. „Etto…?! Du bist schon operiert worden. Merkst du das noch nicht?“ Wieder nur ein Kopfschütteln Totchis Seits. Er fuhr sich erschrocken mit der Hand unter das Shirt, das aussah, als wäre es von Die, jedenfalls war dies der Größe nach zu urteilen, seines war es nicht und die anderen sind alle kleiner als er. Mit der Hand taste er sich den Bauch ab und erkannte einen frischen Verband, so dachte er jedenfalls nachdem, was er fühlte. Es schien zu stimmen, dass man ihn bereits operiert hatte, auch den Schmerzen zu urteilen, die er bekam, sobald er sich auf den Verband fasste. „Stimmt“ nickte er dabei. „Da ist anscheinend ein Verband.“ „Mach dir keine Sorgen. Wir haben alles weitere bereist geplant.“ Führte Kao seine Erklärung dann fort. Diesmal sah ihn Toshi etwas verwirrt an. „Wie meinst du das? Worüber soll ich mir keine Gedanken machen?“ „Na, die Tour.“ Warf Kyo ein. Totchi sah verwundert zwischen seinen Freunden hin und her. „Was ist damit?“ fragte er dann. „Also, ganz ruhig. Wir haben beschlossen, dass es besser für uns alle ist, wenn wir erst mit der Tour weiter machen würden, wenn du ganz und gar gesund bist. Wir haben viel zu wenig auf deine Gesundheit geachtet, wir hätten sehen müssen, dass es dir schlecht ging. Aber diesmal achten wir da mehr drauf und machen erst weiter, wenn du wieder vollkommen fit bist.“ „Aber, das könnt ihr…“ wollte Totchi einwerfen, um sie davon abzuhalten. Doch er wurde gleich wieder von Kaoru übergangen. „Auch wenn du es nicht willst, ist es das Beste für dich, wenn wir aufhören.“ „Wir wussten, dass es dir nicht gefallen wird.“ Gab nun auch Die zum Besten. „Aber wir mussten diese Entscheidung treffen, ohne dich zu fragen.“ „Aber warum?“ wollte Totchi leicht enttäuscht wissen. Aus irgendeinem Grund fühlte er sich übergangen. „Weil wir wussten, dass du dich damit nicht abfinden wirst. Und du alles daran gesetzt hättest, dass wir weiter machen, aber wir können deinen Zustand nicht einfach über gehen. Auch wenn die Fans enttäuscht sein werden, aber deine Gesundheit ist uns einfach wichtiger.“ Schloss Kaoru dann die Diskussion. Er stand auf und verließ den Raum, während Die ihm folgte. Shin und Kyo sahen ihn nur etwas an, wussten nicht, was sie machen sollten. Sie konnten sich nicht gegen das Wort von Kaoru stellen. Sie sahen Toto an, dass es ihm nicht gefiel, aber Kao hatte auch Recht, wenn er das alles nur tut, wegen Totchis Gesundheit. „Nimm es ihm nicht übel, er macht sich auch nur Sorgen“ Munterte Kyo ihn dann auf „und ruh dich etwas aus.“ „Das stimmt, er hat es aber auch nicht leicht als Leader, wenn es dann darum geht, solche Entscheidungen zu treffen.“ Fügte dann Shin hinzu. „Komm schon, Totchi. Jetzt schau nicht so.“ quengelte Kyo ihn an. Wie schau ich denn? Dachte er bei sich, doch er wollte jetzt nicht weiter darüber reden müssen. Er sagte nichts und tat dann so, als wäre alles in Ordnung. Er wollte, dass sie auch gehen. „Ich glaube, ich möchte mich jetzt etwas ausruhen.“ Murmelte er nur leise, aber die anderen verstanden es durchaus. „Gut, dann gehen wir jetzt wohl besser.“ Kyo stand auch auf und wollte den Raum verlassen. „Komm, Shin. Lass ihm seine Zeit. Er braucht Ruhe, damit er sich erholen kann, sonst hat das ganze Tour abbrechen keinen Sinn gehabt.“ Dann stand Shin ebenfalls auf und machte sich auf, zu gehen. Er sah noch einmal zu Totchi zurück, doch der erwiderte seinen Blick nicht und sah betreten aus dem Fenster. Shin gefiel es offenbar auch gar nicht, dass sie die Tour abbrachen, aber auch er meint, dass Totchis Gesundheit bei weitem wichtiger war, als ein Konzert, dass sie leicht nachholen konnten. Totchi drehte sich noch einmal zur Tür um, nachdem er gehört hatte, wie sie ins Schloss gefallen ist, er wusste nicht, was er sich davon erhofft hatte, doch er konnte nicht aufhören, auf die Tür zu starren. Jetzt war es endgültig zu spät, die anderen zu bitten, weiter zu machen. Ihm schwebte schon die ganze Zeit, seit er aufgewacht war, etwas im Kopf herum. Er konnte sich nicht darauf konzentrieren, denn er musste gleich an das denken, was die anderen ihm gesagt hatten. Doch jetzt, nachdem endlich Ruhe eingekehrt war, konnte er sich wieder daran erinnern, auch warum es ihm so bekannt vorkam. Es war dieses eine Lied, welches er auf der CD von Kaoru gehört hatte. Auf irgendeine Weis erinnert er sich immer dann an dieses Lied, wenn er einsam ist, nicht weiß, was er tun soll, oder gar nicht mehr weiß, wie es weiter geht. Fühlt er sich jetzt einsam…?! Er versucht sich die Frage selbst zu beantworten, doch er weiß nicht, was richtig ist, was er denken soll…?! Warum geht ihm die eine Zeile nicht mehr aus dem Kopf?! Memory, you never let me cry and you, you never say goodbye… We lost the dreams, along the way but I never took yout tragic soul to the face… Never thought you’d leave me alone… Es musste mitten in der Nacht gewesen sein, als sich Totchi aus seinem Krankenhausbett erheben wollte, er hatte keinen Schlaf finden können. Er versuchte schon lange, zu schlafen. Für kurze Zeit gelang es ihm auch, aber dann wachte er irgendwann vor mindestens zwei Stunden wieder auf und konnte jeher nicht mehr schlafen. Die ganze Zeit machte er sich Gedanken, was passiert, wenn er jetzt einfach wieder mit den anderen zusammen auf der Bühne stehen würde und sie ihre Tour fortsetzten, nicht abbrechen. Wenn all das gar nicht geschehen wäre. Es könnte so schön sein, wenn es nicht zu dem gekommen wäre, zu dem es eben kam. Er kann sich vorstellen, wenn er die Augen schließt und ganz fest zurück denkt, wie es wäre, wenn es anders gekommen wäre. Viel mehr. Sie würden sich jetzt nicht solche Sorgen um ihn machen, sie würden jetzt wieder richtig Spaß miteinander haben, wie sie es auch schon die anderen Tage getan hatten. So wunderschön. Doch nun scheint alles vorbei zu sein. Vorbei. Etwa wirklich vorbei?! Ist es das, was sein muss?! Ist das, was ist, das, was sein soll?! Warum kann nicht alles besser sein, als es ist, als das, was eigentlich nicht hätte sein sollen?! Warum mussten sie ihre Tour abbrechen, wenn sie es doch so sehr lieben, auf der Bühne zu stehen und dort sein zu können, wie sie sind?! Ist es nicht seine Schuld, dass die Dinge gelaufen sind, wie sie nun stehen?! Hätte er nicht mehr auf seine Gesundheit achten müssen, damit sie auch weiterhin zusammen Spaß haben können?! Nun ist er daran Schuld, was passiert ist, und nun muss auch er damit kämpfen, doch er will nicht. Er will nicht, dass er die Schuld tragen muss, es tut ihm so leid. Er hätte es verhindert, hätte er gekonnt. Er muss sich bei den anderen entschuldigen und das weiß er. Er wird es tun, dem ist er sich durchaus bewusst und das ist es auch, was ihn antreibt, nicht wie vorgeschrieben, im Bett zu bleiben, sondern sich nun endgültig aus ihm zu erheben und sich auf die Suche nach den Anderen zu machen. Totchi ist nun schon eine ganze Weile unterwegs, als er sich draußen auf eine Bank im Park setzten musste. Er brauchte eine Pause, er konnte nicht weiter. Seine Wunde machte ihm schwer zu schaffen. Er hoffte unterdessen, dass das gleich wieder vorbei wäre, denn er müsste ja noch unbedingt mit den anderen reden. Er wante den Blicken in den Himmel hinauf. Totchi versuchte sich die Sterne anzuschauen, doch er konnte es nicht lange, ihm wurde richtig schwindelig, als er es tat. Schnell senkte er den Kopf wieder, wobei er es schade fand, denn er hätte gerne ein wenig die Sterne beobachten wollen. Vielleicht wäre ja nur ganz zufällig eine Sternschnuppe vorbei geflogen, die ihm den Wunsch erfüllt hätte, dass die anderen nicht mehr sauer sind und seine Entschuldigung annehmen. [Sind die anderen sauer auf ihn?! Totchi, du gehst von falschen Tatsachen aus…T-T… ] Nachdem sich sein Kreislauf wieder einigermaßen reguliert hatte, sein Herz schlug nicht mehr wie wild und auch das Atmen wurde wieder leichter, setzte er dann seinen Weg zum Hotel fort. Er wusste ja nicht, wie weit es noch war. In dem Krankenhaus war er noch nie. Er hielt es für besser, wenn er sich ein Taxi rufen würde. Der weg schien ihm immer beschwerlicher zu werden, je weiter er ging. Es dauerte keine fünf Minuten, bis das angeforderte Taxi dann bei ihm ankam. Schnell setzte er sich hinein und verriet dem Fahrer, wo er hin möchte. Der nickte nur und die Fahrt ging los. Nach und nach schien es Totchi dann auch wieder etwas besser zu gehen. Mit einem Lächeln bedankte er sich bei dem Fahrer und bezahlte ihn, als sie angekommen waren. Nachdem er ausgestiegen war, ging er schnellen Schrittes zum Eingang des Hotels, er überlegte kurz, machte dann auf dem Absatz kehrt und ging hinter das Hotel. Er hielt es für schlauer, wenn er wie sonst auch die Hintertür benutzen würde, falls ihn doch jemand erkennen würde. Im Hotel angekommen, geht er so schnell wie möglich zu ihrem gemeinsam Raum, den sie für Besprechungen und ähnliches benutzen können. Schon von weitem sind Stimmen, Gemurmel und Getuschel zu hören. Als er nahe genug dran ist, kann er auch von draußen schon verstehen, was sie sagen. „So, ihr habt also geplant, die Tour vorerst abzubrechen.“ Es war die Stimme ihres Managers. „Hai, das ist besser so.“ Kaoru unterhielt sich mit ihm, die anderen flüsterten anscheinend nur. „Was soll daran besser sein?! Ihr wisst nicht, was für Probleme uns das bereitet.“ „Das ist uns durchaus bewusst.“ „Und deswegen wollt ihr auch abbrechen. Schon klar.“ „Iie, nicht deswegen. Es geht nicht darum, wem wir eins auswischen können.“ „Dann können wir die Tour ja auch fortsetzen.“ „Können wir nicht, wir müssen auf Toshiya Rücksicht nehmen.“ „Warum? Weil er einmal umgekippt ist, mein Gott, morgen geht’s dem wieder gut, kein Grund gleich eine ganze Tour abzubrechen.“ „Für uns schon, seine Gesundheit geht vor, er hat Bettruhe, die er einhalten muss. Außerdem ist er noch nicht gesund.“ „Du magst es, mit mir zu streiten, oder?“ „Das hat damit nichts zu tun, aber wir können ohne Toshi auch nicht proben.“ „Und das wollen wir auch nicht, bevor noch mehr passiert.“ Mischte sich nun auch Kyo mit in den Streit ein. Gespräch kann man das ja nun nicht mehr nennen. „Was willst du denn?! Das geht dich gar nichts an.“ „Oh, doch! Ich mache mir immerhin auch Sorgen um Totchi.“ Verteidigte sich Kyo mutig. „Genau, außerdem haben wir alle das hier beschlossen. Wir sind alle dafür, dass die Tour abgebrochen wird, damit sich Totchi erholen kann.“ War nun wieder Kao am Zug. Er mochte dieses Katz-und-Maus-Spiel eindeutig nicht, deswegen war er bei Totchi auch so zielstrebig und hatte ihm keine Zeit für eine Antwort gegeben. „Also, was sagen Sie?“ „Abgelehnt, die Tour wird fortgesetzt.“ „Sie ticken doch nicht richtig!“ brüllte Shin aus dem Hintergrund. [ausgerechnet von ihm kommt so ein SatzXD] „Wie können Sie das verantworten?!“ warf Die ein. „Wir machen nicht weiter!“ keifte ihn Kyo an. „Verdammt noch mal, Sie Widerling von Manager!“ platzte nun auch Kaoru, der Ruhe in Person, der Geduldsfaden. „Mir reicht es jetzt, entweder, Sie leiten jetzt alles ein, um die Tour abzubrechen oder Sie sind die längste Zeit Ihres Lebens unser Manager gewesen!“ Kao war sauer, stinksauer, und das ließ er ihn jetzt auch spüren. „Hier geht es uns nicht um irgendwelche Kohle, die uns dadurch durch die Lappen geht, uns geht es einzig und allein um Toshiya, denn wenn wir jetzt weiter machen wie bisher, dann wird er das nicht durch stehen und wer weiß, was dann noch passiert, aber Ihre Tour können Sie dann erstrecht vergessen! Dann heißt es aber nicht nur ‚Tourabbruch’, dann wird es keine Tour mehr geben!“ Kao sah ihren Manager nur verachtungsvoll an. Er warf ihm über den Tisch zwischen ihnen ein Horrorblick zu, der ihn schon von weitem hätte töten können. Er wartete noch ein paar Sekunden auf eine Antwort, doch die bekam er nicht. Plötzlich knallte die Faust von Kao auf den Tisch, mit solcher Wucht, dass er schon einen Riss bekam. „Jetzt setzten Sie endlich ihren Arsch in Bewegung und leiten den Abbruch ein!“ forderte er ihn endgültig auf. Bevor noch ein Unglück geschieht, deutete sein Blick. Kaorus Standpauke hatte ihm ordentlich zu hören gegeben, sodass ihr Manager es kaum mehr eine Minute länger in dem Raum ausgehalten hätte, und er fluchtartig das Weite suchte, als Kao seinen Satz beendet hatte. Ihr Manager hatte Totchi hinter der Tür nicht bemerkt, als er hinaus gestürmt war, aber jetzt hatten die anderen freies Blickfeld auf ihn. Sie sahen ihn überrascht an. „Oh, ich wollte nicht stören…“ murmelte Toto und wollte wieder gehen. „Iie, du störst nicht. Komm ruhig her. Es ist schon alles geklärt.“ Munterte Kyo ihn auf, auf seine Aufforderung konnte er nicht mehr widersprechen. Langsam trat er ins Zimmer ein, Kyo zog ihn nach der Hälfte des Weges schon hinein, weil er so langsam ging. Sie setzten sich auf das Sofa. „Du hast sicherlich das Gespräch mit bekommen.“ Vermutete Shin. Wenn er nur wüsste, wie recht er damit hatte, und dass es Totchi nicht gefällt, dass sie wegen ihm jetzt auch noch Probleme mit ihrem Manager bekamen. Totchi nickte nur flüchtig mit dem Kopf als Antwort. Er wusste nicht, ob die anderen ihm ansehen würden, dass ihm das alles gar nicht so geheuer ist. „Hey, was ist los? Geht’s dir nicht gut?“ fragte Kyo beiläufig, doch Totchi schüttelte nur mit dem Kopf. „Mir geht’s gut.“ Sagte er dann noch leise. „Aber sag mal, warum bist du denn nicht mehr im Krankenhaus?“ wollte Die dann wissen. Zögern des jüngeren. Was sollte er auch darauf antworten?! Würden sie es verstehen, wenn er selbst es nicht genau konnte?! Tourabbruch. Tourfortsetzung. Was anderes ging ihm schon nicht mehr durch den Kopf. Was sollte er nur machen?! Jetzt gibt es auch noch Stress mit ihrem Manager. Aber anderes Seits, hatte Kaoru ihn doch verteidigt, damit er sich erholen konnte, er dürfte nicht sagen, dass er das umsonst gemacht hatte, nicht nachdem, wie er ihm die Leviten gelesen hatte. „Totchi? Alles okay?“ fragte ihn Kaoru dann und riss ihn aus seinen Gedanken. „Du siehst blass aus. Geht’s?“ „Hai, alles klar.“ Antwortete er dann, um keinen noch mehr Sorgen zu machen. „Ich wollte euch einfach sehen.“ Kyo patete ihm auf den Kopf. „Wie cute, Toto hat Sehnsucht nach seinen Freunden. Warum hast du uns nicht angerufen?“ „Weiß nicht…“ murmelte er schon fast. „Ich brauchte einfach etwas frische Luft…“ „Nya, dann werden wir uns jetzt mal ein bisschen um unseren Kranken kümmern.“ Schlug ShinShin vor und stand auf. „Wie wärs, wenn wir was essen gehen. Ich hab jetzt mächtigen Kohldampf. Was wohl auch an einer gewissen Person lag, die nicht einsehen wollte, was richtig ist.“ Grinste er noch. Hoffentlich war es auch richtig… dachte Totchi. Die anderen standen auch auf und Kyo zog den Größeren hinter sich her. „Komm mit, jetzt wird gefuttert. Oder kannst du noch nicht?“ „Doch, doch, glaube schon.“ Mit der Antwort hielt er sich kurz, er wusste nicht, ob ihm wirklich nach essen zu mute war. Aber er wollte bei seinen Freunden sein, also musste er das jetzt auch hinnehmen. Und es würde sicher Spaß machen, mal wieder mit allen etwas zu unternehmen. Sie saßen gemeinsam im Restaurant, sie feierten schön, obwohl sich Totchi mit dem Alkohol lieber noch zurück hielt, hatte auch er Spaß. Mehr oder weniger, denn des öfteren wurde ihm klar, wie ihm die anderen gefehlt hatten. Und was sie für Freunde waren. So gute Freunde, die sich für ihn einsetzten, egal, was das für Folgen haben konnte. Er war ihnen wirklich dankbar, aber auf der anderen Seite machte es ihn auch traurig, dass sie sich nur wegen ihm solchen Ärger einhandelten. War es wirklich richtig, was sie taten, nicht nur auf die Tour bezogen, auch wenn es daruf ankam, sich für Freunde stark zu machen?! Es würde schlimmere Folgen haben können, als sie ahnten und er würde sich nur wieder die Schuld geben. Konnte er hinnehmen, dass er am Ende Schuld sein wird, wenn etwas schlimmes passieren wird?! Wenn nun wirklich jemand nur durch sie, weil sie auf ihn Rücksicht nehmen wollten, zu Schaden kommt oder gar sich selbst schadeten, sich selbst fertig machten oder am Ende sogar noch mit einander stritten?! Aus einem ihm unbekannten Grund war ihm auf einmal nicht mehr großartig nach Feiern zu mute, er sah den anderen zu, die Zeit schien in Zeitlupe zu vergehen und das Lachen wurde auf einmal still. Totchi spürte, dass er sich allein fühlte. Er konnte es sich nicht erklären, doch ihm war nicht mehr zu mute, noch weiter Spaß zu haben, die Situation erschien ihm so ernst und dennoch konnte er lachen?! –Was ist das für ein Leben, wenn der einzige wahre Grund nur noch eine Person ist, für die man leben möchte, die einen aber nicht eines Blickes würdigt?! Ist das leben!?! Leben, allein, jeden Tag, von früh bis spät, leben, nur für einen Traum, dem man hinterher jagt, den man am Ende doch nicht erreichen kann, der einen bis tief in seine Träume verfolgt und einen am Ende dann nur fertig macht?! Wo ist der Sinn, wo ist all das Glück hin?! Wo ist deine Melodie, die mir einst gezeigt hat, dass es sich lohnt zu leben?! Wo ist das Lächeln, dass mich verzaubert hat?! Hinter welcher Maske muss ich dich suchen, damit ich dein wahres Gesicht finden kann?! Welchen Weg finde ich, wenn es keinen anderen mehr gibt und ich ihn dennoch nicht gehe?! Was tue ich hier, wenn ich es tief in mir nicht will?! Ist es falsch zu lieben, was man nicht verlieren möchte und was wohl auf ewig unerreichbar sein wird?! Sinn, Glück, Melodie, Lächeln, Maske, Weg, Handeln, Liebe. Und alles nur für dich, doch du merkst es nicht… „Hey, Totchi, du siehst müde aus. Willst du dich nicht lieber ein bisschen ausruhen?“ Shin hatte als erster bemerkt, dass Totchi mit seinen Gedanken schon wieder nur bei „Ihm“ war. Auch wenn er das gar nicht wusste, aber er merkte schnell, dass er geistig abwesend war. Totchi riss sich aus seinen Gedanken, doch ein Gefühl blieb noch immer, er konnte es sich nicht genau definieren, doch er spürte es ganz nah. Auch die anderen waren sofort auf Totchi aufmerksam geworden, auch wenn sie nicht mehr ganz nüchtern waren. Toto sah betreten zu Boden, er mochte das Gefühl nicht, angestarrt zu werden. Er wagte nicht, sie anzusehen. Dabei ging es ihm doch so sehr darum, dass sie keine Probleme haben und immer so ausgelassen feiern können, wie sie es grade tun. Aus irgendeinem Grund wollte er ihnen sagen, was in ihm vorgeht, aber anderer Seits wollte er auch nicht die Atmosphäre zerstören. Ruhe, Ausgelassenheit, Spaß, Freude. Eines davon schien wichtiger zu sein als alles andere, doch alles auf einmal würde er nicht bekommen. Die anderen wurden sichtlich unruhiger, als Totchi nicht antwortete, sie wussten weder, was er hat, noch ob es ihm wirklich so gut geht, wie er zu tun scheint und langsam machten sie sich erhebliche Sorgen, auch wenn es genau das kaputt macht, was Toto sich gewünscht hatte. Totchis Wunsch würde sich nie erfüllen, das was er sich tief aus seinem Herzen zu träumen wagt, wird nie wahr werden können, es war einfach unerreichbar fern und das wusste er nur zu gut, all die Jahre hat er gespürt, dass es so nicht geht, wie er es tut, und dennoch macht er es nicht anders, vielleicht will er es ja auch nicht anders, vielleicht will er ja auch einfach nur in seiner Nähe sein, auch wenn ihn seine Sehnsucht nach Zuneigung und Erwiderung dadurch immer weiter auffrisst. „Toshiya?“ Kaoru griff nach dem Arm des jüngeren, erst jetzt traute sich Totchi ihn anzusehen, doch er tat es nicht einfach so, sondern mit einem alles durchdringenden, herzerweichenden, traurigen Blick. „Was hast du? Soll ich dich zurück ins Hotel bringen?“ Er schüttelte nur den Kopf zur Antwort. Ihm ging es gut. Ihm ging es doch eigentlich gut! Wenn da nur nicht dieses ermattende Gefühl wäre, dass ihm beinahe den Verstand raubte, wenn er an Kyo dachte. „Schon gut, Kao. Es geht mir gut, aber ich habe eine Bitte.“ Antwortete Totchi nun endlich auf die Fragen. „Schieß los.“ Forderte Kaoru ihn auf, mit einem Blick, der sagen sollte, dass sie es ihm eh nicht abschlagen können. „Bitte, streitet euch nicht meinte wegen. Ihr sollt weiter so lachen können, wenn wir bei einander sind, macht euch keine Probleme wegen mir, ich kann auch ganz gut auf mich selbst aufpassen, und ich will nicht, dass ihr euch solche Sorgen macht. Ihr müsst auch nichts überstürzen, weil es mir mal etwas schlechter geht. Und…“ „Totchi, hey!“ rief Kyo. „Was heißt hier, weil es dir ‚mal etwas schlechter geht’?! Das ist eine ernste Sache und darf nicht unterschätz werden.“ „Da hat Kyo leider recht.“ Mischte sich nun auch Die ein. „Deine Gesundheit darfst du nicht einfach so aufs Spiel setzen.“ Einfach so?! –Aber es ist doch nicht einfach so, es ist doch nur…wegen Kyo?! Nein, das geht nicht, das hat einen anderen Grund… Aber… „Nun lasst ihn doch in Ruhe, er braucht einfach etwas Abstand.“ Erwiderte Shin für ihn. „Ihr solltet nicht immer zu pessimistisch denken.“ „Gut, gut, lasst uns das jetzt vergessen, wir sollten nicht streiten.“ Ermahnte Kao sie nun, doch Totchi schien nicht zufrieden zu sein. Er musste Shin ansehen, der ganz offensichtlich mit ihm einer Meinung war. Auch wenn er nicht wusste, warum. „Pst, Toto, ganz unter uns“ flüsterte Shin ihm zu. „Ich bin auch der Meinung, wir sollten weiter machen.“ „Aber Shin?!“ entfuhr es Totchi. „Was soll das heißen, ich dachte, ihr hättet euch gemeinsam entschieden, dass die Tour abgebrochen werden soll?!“ „Haben wir auch.“ Antwortete Die. „Schon, aber ich war… Nya… Sagen wir mal…Nicht so sehr begeistert.“ Murmelte Shin leicht verlegen. „Warum hast du das nicht gesagt, Shin?!“ fragte Kyo ihn gleich. „Nya…“ „Shin, das hättest du sagen sollen.“ Hielt Kao ihm vor. „Wollte ich doch, aber ich könnte ja eh nichts gegen euch alle sagen. Drei zu eins, das geht eben nicht!“ „Aber wir hätten darüber reden können.“ Warf Kyo ein. „Hätte das denn etwas gebracht?!“ Shin war sicher, dass er recht hatte. „Dann hätte ich mich eh irgendwann überreden lassen und wir hätten abgebrochen. Und ich wollte ja auch nicht, dass wir Totchis Gesundheit gefährden, aber ich wäre dafür gewesen, dass wir eine Pause machen.“ „Dann hättest du das sagen können.“ Grummelte Die ihn an. „Ach, vergesst es, ist doch jetzt eh schon entschieden.“ Shin stand auf von seinem Platz und wollte sich ein Bier holen gehen. „Bleib hier, wir sollten das jetzt ausdiskutieren!“ rief Kao und Kyo sprang auf, um Shin am Arm zu packen. „Genau, wir sollten jetzt darüber reden und nicht einfach beleidigt sein.“ „Ich bin nicht beleidigt.“ Shin schüttelte Kyo von sich. „Bitte, dann redet, ich höre euch zu.“ „Shin, verdammt, so war das nicht gemeint. Das weißt du.“ Mahnte Kao ihn. „So, weiß ich das?!“ er stachelte die Streiterein nur noch mehr an. Totchi sprang plötzlich von seinem Stuhl auf, der zu Boden fiel. Mit einem Schritt rannte er hinaus. Er konnte sich das nicht mehr mit anhören. Sie stritten, genau das war es, was er mit seiner Bitte verhindern wollte, und dadurch nur erreicht hatte. Sie streiten. Dabei will er doch nur, dass sie weiter Spaß haben können. Und nun?! Was soll nur aus ihnen werden, wenn jede neue Diskussion in Streit ausartet?! Warum musste er auch so dumm sein, um das zu bitten, was schon die ganze Zeit war und dadurch nur zerstört wurde?! In ihm wuchs mehr und mehr der Verdacht, dass die anderen ohne ihn besser dran wären. Sie müssten die Tour nicht abbrechen, würden sich wegen ihm nicht streiten und müssten sich keine Sorgen um ihn machen. Wäre nicht alles viel einfacher, wenn er nicht gewesen wäre?! Wenn er von Anfang an nicht bei ihnen wäre und sie einen besseren Bassisten hätten?! Vielleicht hätte er nie zustimmen sollen, mit in die Band zu gehen? Aber dann wäre auch all die schöne Zeit nie geschehen, nie hätte er solchen Spaß gehabt, wie mit ihnen. Ihm wäre so viel verloren gegangen. Nicht nur der Spaß, auch die Erfahrung und das erhebende Gefühl, auf der Bühne zu stehen und einfach nur spielen zu können. Alles wäre umsonst gewesen. Nichts. Was wäre er, wenn er nicht auf sie getroffen wäre?! Hätte er nicht glücklicher sein können?! Oder konnte er nur so wahres Glück erfahren?! Er hätte nie Kyo getroffen, er hätte nicht diese Gefühle für ihn. Er wäre nicht so am Ende mit den Nerven, aber ihm würde es fehlen. Das Lächeln von ihm nicht mehr sehen zu können, würde ihm den Verstand rauben. Es würde ihn Wahnsinnig machen. Er sieht sich um. Ohne es zu merken, hat er das Restaurant verlassen und befindet sich nun auf dem Weg zum Hotel zurück. Schnell muss er voran geschritten sein, viel Zeit kann nicht vergangen sein. aber er war auch kaum mehr dreihundert Meter vom Hotel entfernt. Mit einem Achselzucken resigniert er die Situation und beschließt eben ins Hotel zurück zu kehren. 4.Kapitel -Owari- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)