Suicide Circle von abgemeldet (Rainbow on sunny rainy-day- one day we can live together) ================================================================================ Kapitel 10: The violate to your bleak soul ------------------------------------------ 10.Kapitel: - The violate to your bleak soul- Toshiya saß auf dem Fensterbrett von Kyos Zimmer und Kaoru und Shinya standen nahe bei ihm. Er hatte die Hände vors Gesicht geschlagen und machte sich Vorwürfe. Die anderen beiden wussten nicht, was sie tun sollten, damit es ihm besser ging. Aber das konnten sie wahrscheinlich auch gar nicht. Toshiya hatte ihnen bereits erzählt, dass Kyo erneutes Opfer von dem alten Mann geworden war, als er nicht bei ihm war. Er hatte ihnen jedoch verschwiegen, was genau passiert war. Wie Kyo gelitten hat. Wie immer. Sie wussten fast nichts von seinen Qualen. Und Totchi war froh, dass sich Kyo daran selbst nicht erinnerte, wenn er erwachte. Jedenfalls war dies ja beim vorherigen Mal so. Kaoru wollte dazu ansetzten, etwas zu sagen, doch Shinya bedeutet ihm, dass er es nicht tun sollte. Er wusste genauso gut wie Kaoru es auch tat, dass es nichts bringen würde und ihn eventuell nur noch mehr runter ziehen würde. Stattdessen sahen sie beide zu ihrem Vocal hin. Es ging natürlich nicht so einfach an ihnen vorbei, immerhin ging es hier nicht nur um Totchis Geliebten sondern auch um ihren Freund. Und diesmal schien auch Shinya sich mehr Gedanken zu machen. Totchi dachte viel nach. Er machte sich immer weiter Vorwürfe, was passiert wäre, wenn er ihn nicht gefunden hätte oder wenn er gar nicht gegangen wäre. Dass sie alles hätten verhindern können, wären sie am vorherigen Tag nur nicht in den Park gegangen. Er beendete seine Gedanken lange nicht und schon gar nicht, als ihm Tränen in die Augen stiegen. Aber er konnte sich nicht zurück halten. Er schniefte und schluchzte. Er wollte nicht, dass Kyo so litt und was das aller Schlimmste war, der Kerl wusste, dass die hier waren und wo er Kyo fand. Er schien es wirklich auf ihn abgesehen zu haben. Was ihn aber noch mehr beunruhigte war, dass er seinen Namen kannte. Er hatte ihn ihm nie genannt, aber vielleicht kannte er ihn ja aus den Medien?! Auf jeden Fall würde er damit bei Kyo eine Menge anrichten können. Gefälschte SMS oder Anrufe. Toto war sich sicher, dass der Kerl sie irgendwie beobachten musste, sonst hätte er nichts davon wissen können. Als Kaoru bemerkte, dass Totchi weint, nahm er behutsam seine Hand. Toto strich sich selbst die Tränen weg, doch sie kullerten immer weiter runter. Er konnte nicht aufhören. Er liebte Kyo einfach nur. „Hey, Totchi..“ sagte Kaoru mitfühlend. „Wir haben die Polizei schon verständigt, sie werden ihn bald finden. Sei nicht traurig, ja?“ „Das ist es nicht...“ wimmerte er. „Ich bleibe hier, egal was ist. Der Typ wird wieder kommen, da bin ich mir ganz sicher.. Und er will Kyo...“ „Totchi..“ „Kaoru, pass bitte auf, dass er nicht zu Dai geht... Ich bin mir sicher, dass er noch hier ist..“ er wischte sich die Tränen weg. „Er wartet sicher nur auf die nächste Gelegenheit, um an Kyo ran zu kommen. Ich bleibe hier.“ „Aber das geht nicht.“ „Ich kann aber nicht warten, bis wieder etwas geschieht.“ „Dann bitte die Polizei darum, dass man ihn bewacht.“ „Iie. Das machen die nicht. Ich hab schon gefragt... Und ich bleibe diesmal bei ihm. Wenn er wieder aufwacht, will ich bei ihm sein. Er hat mich nicht erkannt...“ „Toto..“ Kao klang erschüttert. „Bitte, Kaoru, ich will ihn nicht wieder allein lassen... Wenn etwas passiert.. Ich mache mir jetzt schon so viele Vorwürfe und er muss darunter leiden.. und.. Ich hab den Kerl verpasst... Wäre ich eine halbe Stunde früher fertig gewesen, dann hätte ich es verhindern können.. Eine halbe Stunde..“ Kaoru strich ihm über den Kopf. „Okay.“ Sagte er. „Es wird besser sein, wenn jemand aufpasst, ich will ja auch nicht, dass ihm etwas passiert. Er ist ja immerhin auch unser Freund. Nicht Shin?“ Der angesprochene nickte darauf nur betreten und sah wieder zu ihrem kleinen schlafenden Sänger hin. „Ich geh mal nach Dai sehen.“ Sagte er und maschierte dann aus dem Raum raus. „Selbst ihn nimmt das mit, auch wenn ihr grade Krach habt.“ Seufzte Kao. „Das ist aber auch n Scheiß.“ Totchi antwortete nicht auf ihn und sah nur zu Kyo hin, allerdings auch nur kurz, danach richtete er seinen Blick wieder auf Kaoru. „Hey, wir schaffen das. Wir bringen den Kerl hinter Gitter und dann habt ihr Ruhe, hai?“ Kaoru wollte damit nicht nur Totchi sondern auch sich selbst Mut machen. Doch Toto eragierte gar nicht auf ihn, er wurde wieder von einer starken Fieberwelle geplagt und lehnte seinen Kopf gegen den Fensterrahmen. Diesmal jedoch verschwand die Fieberattacke nicht gleich wieder so wie den ganzen Tag über, sondern schwächte ihn weiter. Er hielt sich die Stirn, damit er wenigstens noch spürte, dass er da war. „Totchi, geht’s dir gut!? Du bist so rot im Gesicht. Warum lehnst du dich an?“ Kaoru eilte zu ihm hin und rückte ihn wieder gerade. Er wurde von zwei fiebrigen Augen angesehen und er ahnte schon, was mit ihm los ist. „Du hast Fieber, oder?“ fragte er ihn dann. Totchi nickte nur leicht mit dem Kopf. „Das geht gleich weg.. Das ist nicht schlimm..“ Er schob Kaorus Hand beiseite, die ihn festhielt. „Toto, damit spaßt man nicht. Du musst dich schonen, wenn du krank bist.“ „Ich bin nicht.. krank.. und.. ich..“ er stoppte als ihm fast schwarz vor Augen wurde. Er lehnte seine Stirn an Kaorus Schulter und erst jetzt bemerkte er, wie Toto glühte. „Das nennst du nicht schlimm!? Du glühst wie ne Herdplatte!“ Totchi schüttelte den Kopf. „Ich geh nicht weg von Kyo.. Er braucht mich..“ „Und du brauchst ein Bett und Ruhe!“ mahnte Kaoru ihn. „Aber ich.. Ich muss doch aufpassen... Wenn...“ er wollte vom Fensterbrett aufstehen, dabei schwankte er gekonnt an Kaoru vorbei und sank auf die Knie. Wieder hielt er sich den Kopf. „Okay, Totchi, das reicht. Du kannst nicht mal stehen, dann kannst du Kyo auch nicht beschützen, wenn der Kerl wieder auftaucht. Du legst dich jetzt in das freie Bett neben ihm und ich passe auf, dass keiner rein kommt. Ab!“ „Aber..“ „Klappe jetzt, du Sturkopf.“ Murrte er leicht. „Du machst jetzt das, was Kyo auch tut: schlafen.“ Kaoru half ihm auf die Beine und stütze ihn zu dem Bett hin. Auch wenn es Totchi nicht gefiel, dass er jetzt vom Fieber überwältigt wird. Aber kaum, dass er sich hingelegt hatte, überkam ihn der Schlaf. Es vergingen einige Tage, in denen es ruhig blieb. Der Kerl war nicht wieder aufgetaucht und Kyo erholte sich von den Giften schneller als die Ärzte dachten. Nach drei Tagen konnte er bereits das Krankenhaus verlassen. Allerdings musste er danach erst mal den Kranken pflegen, denn Totchi lag nach dem erstrecht flach. Er hatte sich die Tage, als Kyo noch im Krankenhaus war, nicht ein Mal ausgeruht und war die ganze Zeit bei ihm. Dadurch hatte sich sein gesamter Zustand um einiges verschlimmert und er hatte nun richtig zu kämpfen, allerdings ging er nicht zum Arzt und Kyo rief auch keinen, da er die ja eh nicht leiden mochte. Sie zogen es beide vor, dass Kyo ihn pflegte. Kaoru war die Tage über immer wieder bei Dai gewesen und dann auch mal bei Kyo, aber hauptsächlich doch eher bei Dai. Er hatte noch immer schreckliche Angst um ihn, auch wenn er das vor den anderen nicht zeigen wollte. Nach all der Zeit wuchs die Angst nur um Tag zu Tag mehr an, denn es verringerte sich immer mehr, dass er wieder zu sich kam. Und auch die Ärzte konnten ihm keine große Hoffnung geben. Auch wenn sie sagten, sein Zustand sei stabil, wachte er dennoch nicht auf und ob das überhaupt der Wahrheit entsprach, wusste er auch nicht. Shinya hatte die anderen auch besucht, zog sich aber immer wieder zurück. Was genau in seinem Kopf vorging schein kaum jemand verstehen zu können, er konnte verschlossener sein als alle anderen zusammen und schien daran auch nichts störendes zu sehen. Er sprach kaum ein Wort, wenn er bei ihnen war und sie drückten weder Freude noch Trauer aus, als wäre er ein gefühlsloses Wesen. Die anderen wusste nicht, ob sie sich sorgen sollten oder ob es normal ist, dass er sich so abschottet. Das ging mittlerweile seit Wochen so und das waren sie einfach nicht von ihm gewöhnt. Was sie bisher vom Fragen abgehalten hat war sein gepflegtes Äußeres, denn es machte nicht grade den Anschein, als ginge es ihm schlecht. Gekämmte Haar, frische Klamotten, netter Geruch, keine Augenringe, eine gesunde Hautfarbe. Was sollte darauf zurück schließen, dass es ihm nicht gut ging?! Das einzige Problem, was momentan Kaoru hatte, war die Presse. Sie verlangten nach Antworten. Ihnen hatte er ja gesagt, dass Dai zur Kur fahren würde, aber das ging schon viel zu lange so. und man gab keine Infos über Zeit und Ort heraus. Nun hieß es für ihn eine andere Ausrede finden, die anderen waren ja genauso wenig in den Nachrichten. Ungewöhnlich für sie. Und sie konnten auch keine weiteren Infos über das neue Album geben, welches ja in „Arbeit“ wäre. Momentan scheint das allerdings genau das Gegenteil zu sein. Ob sie damit überhaupt noch fertig werden, stand in den Sternen und keiner von ihnen hatte Lust, diese anzusehen. Dort oben, wo die gemeine Sonne noch immer lacht. Es war mittlerweile August und es wurde nichts anders. Nicht mehr lange und es war September. Das Album würde sicher nie rechtzeitig fertig werden. Vielleicht sollte die ganze Band eine Pause machen und das Album erst einmal verschoben werden?! An diesem Tag schlief Totchi noch immer, obwohl es schon Nachmittag war. Kyo schaute ab und an mal ins Zimmer rein, um zu sehen, wies ihm geht. Er überprüfte seine Temperatur regelmäßig, ohne ihn dabei zu wecken und legte ihm kalte Wickel. Sein Fieber war seit diesem Morgen auch nicht mehr gestiegen und Kyo hoffte, dass er bald wieder fit war. Wenn er nicht nach seinem Freund sah, versuchte er sich mit anderen Sachen zu beschäftigen. Er war zwar mit ihm bei Totchi zu Hause, doch da der die letzten Tage außer Gefecht gesetzt war, musste Kyo den Haushalt machen und darin war er einfach eine Niete. Es war dreckig und die Wäsche stapelte sich schon. Kyo überlegte sich, dass er vielleicht doch mal einen Finger krumm machen sollte, sonst würde sein Freund von dem Chaos allein wieder ins Fieber fallen. Also machte er sich daran, zuerst einmal die Dreckwäsche aufzusammeln und in die Waschmaschine zu stopfen. Kaum, dass sie an war, lüftete er erst mal die ganze Wohnung durch, auch das Zimmer, in dem Toto schlief, bekam neue frischere Luft, damit er besser genesen konnte. Nachdem Kyo dann auch den Spüler voll gemacht hatte und ein Mal durch gesaugt hatte, war er erledigt und schwor sich, nie wieder sauber zu machen. Er warf sich auf das Sofa im Wohnzimmer, schaltete den Fernseher an und war sich nach fünf Minuten so ziemlich sicher, dass er alles andere als einen Fernseher in seiner Wohnung brauchte, das dort eh nie etwas gutes lief, was er sehen wollte. Er seufzte kurz und schloss dann entspannend die Augen. Ein Fehler, wenn man bedenkt, dass er wenig später schon eingenickt war und sein leichtes Schnarchen den Raum erfüllte. Er hatte seit er aus dem Krankenhaus war, nicht ein einziges Mal daran gedacht, wer ihn hätte vergiften wollen, da er genug mit dem Gesundpflegen seines Freundes zu tun hatte und es war wahrscheinlich auch besser so, dass er nicht daran dachte. Kyo saß allein auf der Couch in einem abgedunkelten Raum, er sah sich nicht um und sein Blick war leer. Das knarren der Tür verriet ihm, dass jemand sie öffnete und die darauf folgenden Schritte, dass auch jemand herein kam. Er sah nicht zu der Person hin. Noch bevor er erahnen konnte, wer es war, stand er vom Sofa auf und rannte in die andere Richtung in tiefes dunkles Schwarz hinein. Die stimme folgte ihm, doch verschwand immer weiter, je länger er davon lief und die Stimmen anderen kamen ihm entgegen. Am Ende des dunklen konnte er sie und die dazu passenden Gesichter gut erkennen. Eines davon war das von Kaoru, ein anderes das von Dai und das letzte von Shinya. Sei lächelten ihm zu und Kaoru streckte die Hand zu ihm aus. Kyo wollte sie grade ergreifen, als die Gesichter verschwammen und aus ihnen eine riesige grinsende Fratze wurde. Sein Vater grinste ihn hämisch an. „Wolltest du etwa weg laufen?! Versuchs erst gar nicht. Ich finde dich..“ Kyo drehte sich weg und wollte in die andere Richtung, doch überall waren die Gesichter zu sehen. Er erschrak und gab eine lauten schrei von sich, als ihn dann jemand am Handgelenk packte. „Ich bin zurück, my Darling.“ Als Kyo erschrocken die Augenlider aufschlug, sah er sofort die Decke von Totchis bekanntem Wohnzimmer. Er hatte mal wieder von seinem Vater geträumt, warum nur machte ihm dieser Traum heute so viel Angst?! Mehr als sonst auch schon und ließ ihn unruhig werden..? Er wischte sich den Schweiß von der Stirn und erhob sich leicht. Alles bei alten und die Sonne erhellte den Raum auch dementsprechend, kein Grund also Angst zu haben. Seufzend ging er dann aus dem Wohnzimmer direkt ins Bad. Er trat ans Waschbecken heran und klatschte sich etwas kühles Wasser in sein Gesicht. Der Schweiß mischte sich mit ihm und er sah sich nur kurz im Spiegel an. Im Vergleich zu früher, sah er nicht mehr ganz so mitgenommen aus, wenn er schlecht geträumt hatte. Resignierend nahm er das Handtuch und wischte sein Gesicht trocken. Grade als er fertig war, bemerkte er, dass die Wachmaschine sich ausstellte. Wie lange hatte er denn geschlafen?! Er drehte sich zu ihr hin, um die Wäsche gleich zum trocknen auf dem Balkon aufzuhängen, doch hielt inne, als er etwas kleines auf dem Boden glänzen sah: Seine Rasierklinge. //Ach du shit, wie kommt die denn hier her?! Hatte ich die etwa noch in meiner einen Hosentasche drin?! // etwas erschrocken nahm er sie vom boden und steckte sie sich schnell in die Hosentasche der Hose, die er trug. //Hoffentlich hat Totchi die nicht gefunden.. Aber dann hätte sie wohl nicht hier auf dem Boden gelegen. Die muss bestimmt beim Wäsche in die Maschine stopfen raus gefallen sein... Wieso hab ich die eigentlich in der Hose gehabt..?! Ich sollte sie von hier weg bringen, Toto braucht die nicht zu finden, der macht sich nur Sorgen oder denkt wieder sonst was.. Solang muss ich sie wohl bei mir behalten.. // Wenig später ging Kyo dann zu Totchi ins Zimmer und schloss dort erst einmal das Fenster, bevor er doch zu kühl in dem Raum wurde, was eigentlich gar nicht ging, so wie die Sonne ins Fenster knallte. Aber bei einem Kranken bleibt man doch lieber vorsichtig. Als Kyo sich dann zu Totchi drehte, bemerkte er, wie er sich im Bett bewegte und irgendwas murmelte. Kyo ging zu ihm hin und besah sich das ganze, er schaute ihm ins Gesicht und stellte fest, dass Totchi wohl erwachte, denn er rekelte sich und fuhr sich mit der Hand samt Decke durchs Gesicht und über die Augen. Langsam öffnete er sie dann und blickte ganz verschlafen seinen Freund vorm Bett an. „Na, endlich wach..?“ fragte Kyo einfach. Toto streckte sich im Bett liegend und nickte dabei. Dann entrann ihm ein lautes Gähnen und er blickte Kyo an. „Hab ich dich geweckt?“ fragte dieser ihn. „Iie, hast du nicht, ich bin voll und ganz ausgeschlafen.“ Totchi richtete sich im Bett auf und fuhr sich durch die Haare, um sie aus seinem Gesicht zu bringen, bei den langen gar nicht so einfach. [*zustimmend nick* Des kann so nervig sein>.<...] Er rieb sich die verschlafenen Augen und sah dann auf den Wecker, der auf dem Nachttisch stand. „Was?! So lang hab ich geschlafen..!?“ „Jub, du bist ja schlimmer als ich.“ Grinste Kyo ihn an und setzte sich dann zu ihm aufs Bett. Er sah ihn froh an und drückte ihm einen Guten Morgen Kuss auf die Wange. „Schön, dass du wieder wach bist, ich langweile mich immer so, wenn du nicht da bist. Lass mich mal deine Stirn fühlen.“ Kyo tat genau dies und stellte erleichtert fest, dass er keine erhöhte Temperatur mehr hatte. „Du scheinst auf dem Weg der Besserung zu sein.“ Sagte er. „Ich fühl mich auch gar nicht mehr krank.“ Stellte Toto selbst fest. „So, so..“ grinste Kyo ihn an. „Und wem hast du das zu verdanken.“ „Uhm.. Mal überlegen... Also, es kann wohl nicht Shinya sein, der ist ja nie um andere besorgt. Dai... Kann ich mir nicht vorstellen.. Ah! Ich weiß! Kaoru!“ Kyo boxte ihn leicht in die Seite. „Du Arsch.“ Schmollte er. Totchi zog den kleineren zu sich an die Brust und drückte seine Schultern fest an sich. Dann küsste er ihm die Haare. „Vielen Dank für deine Pflege, mein Kyo-chan..“ hauchte er ihm ins Ohr und wuschelte ihm dann durch das Haar. „Hey, nicht, sonst muss ich die wieder ordentlich machen und ich bin doch so faul..“ brummte Kyo. „Och, wie schade..“ tat Toto gespielt beleidigt. Kyo überlegte kurz, er musste daran denken, was Kaoru im Krankenhaus zu ihm wegen Shinya gesagt hatte. Vielleicht sollten sie sich wirklich mal mit ihm aussprechen und nicht ewig wegen einer Sache auf ihn sauer sein. Das hat wohl keiner verdient, nicht mal er. „Hey, komm schon, das war doch nur n Scherz.“ Ano, Totchi, ich bin dir nicht böse, ich hab nur kurz nachgedacht..“ „Hast du was..?“ fragte Totchi ihn dann. Kyo zögert. „Nya.. Ich... Hab nachgedacht, weil.. Es geht um Shin..“ „Hat er wieder was blödes getan oder gesagt?!“ „Iie, aber...Wir sollten uns vielleicht mal mit ihm aussprechen, meinst du nicht?! Oder wollen wir ihm auf ewig sauer sein wegen dem einen Mal? Ich meine, ich war zwar ganz schön sauer an dem Tag als Dai seinen Unfall hatte, aber ich sollte mich vielleicht auch mal wieder einkriegen oder...?“ „Hm..“ Totchi überlegte. „Wir sollten uns wirklich aussprechen, aber das muss nicht heißen, dass er nicht etwas falsch gemacht hatte. Er hat dich ausgelacht und das wird nicht ungeschehen und dich hat das fertig gemacht und beides ist Tatsache. Aber man sollte wirklich nicht so kindisch handeln wie wir.“ Er nickte. „Okay, dann lass ihn uns mal anrufen, dass wir uns mit ihm irgendwann mal treffen wollen und so, ne?“ schlug Kyo vor und Totchi griff nach seinem Handy, das ebenfalls auf dem Nachttisch lag. Er wählte die Nummer des Drummers und schaltete den Lautsprecher ein, damit Kyo gleich mit hören konnte. Nach kurzem klingeln meldete er sich auch gleich. „Hai?“ „Shinya? Hier sind Kyo und Toshiya.“ „Oh, ihr zwei, wie gut, dass ihr anruft.“ „Hm? Ist irgendwas? Aber lass mich zuerst was sagen, okay?“ „Dann schieß los.“ Gab Shin nur zurück. „Wir sind der Meinung, dass wir uns mal treffen sollten, damit wir uns unterhalten können. Du weißt schon, ne? Wegen unserem albernen Verhalten und so.“ „Okay, dann kommt doch endlich her.“ „Nani? Was meinst du denn?!“ „Habt ihr alle kein Telephon oder so? Bei Kyo zu Hause geht keiner ran, sein Handy nimmt er auch nicht ab und dein Telephon ist auch ausgeschalten.“ „Hum?!“ Totchi sieht Kyo verwirrt an. Kyo antwortet nur: „Ich hab mein Handy zu Hause und da war ich nicht mehr, seit wir aus dem Krankenhaus sind und dein Telephon hatte ich ausgesteckt, als deine Mutter zum wiederholten Male zu später Stunde angerufen hat, um sich nach dir zu erkundigen. Schöne Grüße übrigens.“ „Ano.. Egal, hast du das mit bekommen, Shin?“ „Halbwegs, wie dem auch sei, gut, dass ich euch jetzt wenigstens an der Strippe hab.“ „Was gibt’s denn so wichtiges? Ist was passiert? Ist Dai aufgewacht oder so?!“ „Leider nicht, aber ich dennoch eine wichtige Mitteilung für euch.“ „Dann sags uns doch endlich.“ Totchi wurde langsam aber sicher ungeduldig. Manchmal konnte Shin mit seinen Auskünften echt nerven. „Die Sache ist die, die Polizei hatte dich doch um eine Aussage gebeten und mit dir zusammen ein Phantombild erstellt, soweit liege ich doch richtig oder?“ „Hai, hai, und weiter?!“ „Heute bekamen Kaoru und ich, so wie ihr beide auch, dann einen Anruf, dass wir doch zur Polizeistation gehen sollen. Das taten wir auch und warten eigentlich nur noch darauf, dass ihr her kommt.“ „Und warum?!“ „Schon vergessen, dass sie den Kerl gesucht haben, der Kyo die Drogen untergeschmuggelt hat?! Anscheinend konnten sie ihn fassen und warten nur noch auf eine Bestätigung von dir als Zeuge und Kyo als Opfer. Aber ihr kommt ja nicht. Wir warten schon geschlagene 45Minuten.“ „Was?! Sie haben ihn?!“ „Hai.. Sieht ganz so aus.“ „Okay, wartet noch kurz, wir sind dann auf dem Weg zu euch. Bis gleich!“ ohne auf Shins Reaktion zu warten, legte Toshiya auf und er und Kyo warfen sich ernste Blicke zu. Toto stand auf und zog sich schnell die verschwitzen Schlafsachen aus, während Kyo ihm neue zum anziehen aus dem Schrank gab. Nachdem dann alles fertig war, stiegen sie in Totchis Wagen, allerdings fuhr Kyo, weil er das dem Kranken noch nicht zu traute und der gab auch keinen Einwand vor. Ihm war das momentan auch relativ egal, hauptsache er konnte schnell hinkommen. Er brannte schon regelrecht darauf, dem Typen ins Gesicht zu sehen und ihn zu fragen, was das ganze sollte?! Kyo hingegen schien etwas nervös zu sein. Dennoch konzentrierte er sich mehr auf die Straße und dachte nicht nach. Er hielt sich nervös am Lenkrad und der Kupplung fest. Totchi bemerkte die Anspannung in ihm sofort und faste ihm auf die Hand, die auf der Kupplung ruhte. Kyo sah ihn kurz an und Totchi lächelte ihn an. „Wir schaffen das. Wir stehen das gemeinsam durch.“ Munterte Totchi ihn auf und Kyo glaubte an seine Worte. Er traute darauf, dass er mit ihm wirklich alles überstehen würde. Als sie endlich ankamen, parkte Kyo den Wagen schnell und sie gingen zum Haupteingang, Kyo schien immer noch nervös zu sein. Dort wurden sie bereits von Shinya und Kaoru erwartet. Sie gingen also zu den Beiden Freunden hin und begrüßten sich kurz. Kaoru sagte ihnen, dass sie an der Rezeption bescheid geben sollten, dass sie da waren. Also taten sie dies auch und gingen dort hin. Die nette Dame am Empfang wies sie darauf hin, dass es noch etwas dauern könnte, da der Mann grade verhört wird und sie sich solange noch zu den anderen setzen konnten. Sie saßen also bei den anderen und warteten eine schier endlose Zeit ab. In allen und vor allem Kyo steig die Nervosität von minute zu Minute mehr an und keiner sprach ein Wort mit dem anderen. Das einzige, was sie taten, war ab und an mal eine zu rauchen. Besonders Kyo griff oft zu seinen Glimmstängeln. Irgendwas lief hier falsch, das ahnte er schon. Aus irgendeinem ihm unerklärlichem Grund hatte er den Gedanken, dass noch etwas nicht grade tolles passieren würde und noch weniger wusste er, warum er daran immer dachte, dass es mit dem Mann zu tun haben musste. //Was ist heute nur mit mir los?! Sonst ist mir das doch auch egal.. // Toshiya sah seinen kleinen Freund besorgt an. Er schien wirklich damit zu kämpfen zu haben, was passiert war und er wollte ihn jetzt nicht allein lassen. Deswegen setzte er sich jetzt auch zu ihm neben ihm auf die Bank und sah ihn durchdringend an. „Hey, Kyo...“ flüsterte er zu ihm und strich ihm über die freie Hand, die er auf seinem Oberschenkel zu liegen hatte. Kyo sah Totchi in die Augen, so wunderschöne braune klare Augen. „Was bedrückt dich denn?“ fragte er genauso leise. Kyo seufzte und lehnte seinen Kopf an Totos Schulter. „Ich weiß nicht... Es ist alles so an den Nerven zerrend und ich wünsch mir endlich Ruhe..“ „Die haben wir bestimmt, sobald wir den Kerl hinter Gitter haben.“ „Hoffentlich hast du Recht, ich kann nicht mehr und... Es gibt da noch etwas..“ „Was denn?“ „Ich glaube, den Kerl schon irgendwo gesehen zu haben... Ich weiß nicht, aber etwas sagt mir, dass ich ihn besser kenne, als ich wahrhaben will..“ Toshiya strich hm durch die Haare. „Keine Angst, egal wer das ist und woher ihr euch kennt, ich beschütze dich. Für immer.“ „Danke Totchi...“ Toto umarmte seinen kleinen Kyo. Nur kurz, damit es nicht auffällt. Nach mindestens weiteren zwanzig Minuten kam dann endlich ein Polizeibeamter zu ihnen und fragte Kaoru, ob er Nishimura-San sei, der deutete verneinend dann auf Kyo, der noch immer bei Toto auf der Bank saß. Der Mann kam dann zu ihnen hin. „Sie sind Nishimura-San nehme ich an. Und ihr Freund ist Hara-San, richtig?“ „Das stimmt.“ Sagte Kyo. „Würden Sie mir dann bitte folgen? Wir werden Ihnen jetzt fünf Personen zeigen, von denen Sie uns bitte den richtigen zeigen werden.“ Die Zwei folgtem dem Mann und wurden vor ein großes Fenster in einem normalen Raum geführt, hinter dem fünf Männer mittleren Alters mit Nummern auf Schildern standen und nicht sahen, was hinter der Scheibe passierte. „Schauen Sie sich die Männer bitte genau an und sagen Sie uns dann, wer der Täter sein soll.“ Forderte der Beamte Sie auf. Kyo brauchte gar nicht lange und sagte ihm, dass es Nummer zwei war und Toshiya bestätigte das Ganze. Der Beamte ließ die Männer weg treten. „Nun gut, dann kommen Sie bitte in das Verhörzimmer. Dort werden wir Ihnen und ihm einige Fragen stellen. Es war im Übrigen der Mann, den wir festgenommen hatten.“ Sie gingen einen langen Flur entlang. „Dürfte ich fragen, wo man ihn festgenommen hat?“ wollte Totchi dann wissen. „Sicher doch. Er ist gestern Nacht um das Haus von Nishimura-San geschlichen und die Nachbarn hatten die Polizei gerufen, weil sie ihn sehr zwielichtig empfanden. „Um mein Haus?!“ entfuhr es Kyo. „Wir vermuten, er wollte zu Ihnen, aber sie waren nicht da.“ „Das stimmt, ich war nicht da...“ er sah Totchi erschrocken an. „Wir wissen nicht, was er vorhatte, diesbezüglich hatte er keine Angaben gemacht, aber wir vermuten, er hat auf Sie gelauert. Wir fanden außerdem auch einen Beutel mit allem möglichem seltsamen Zeug. Spritzen, Drogen, ein großes Messer, Betäubungsmittel.. All solches Zeug um jemanden zu überwältigen.“ Kyo stockte der Atem und er blieb erschrocken stehen. Totchi nahm seine Hand und zog ihn zu sich. „Ssscht, ganz ruhig. Es ist nichts passiert.. Du bist hier nicht mehr in Gefahr, ich bin bei dir, okay..?“ Kyo nickte schwer mit dem Kopf und hielt Totos Hand ganz fest. Er flüsterte mehr für sich als für Totchi, doch der hörte das ebenfalls. „..Wenn ich nicht bei Totchi gewesen wäre, dann...“ Totchi zog ihn weiter durch den Gang, in ihm stieg immer weiter die Wut hoch und er konnte es einfach nicht erlauben, dass jemand seinem Kyo weh tun wollte. „Kyo“ sprach er ihn ernst an. „Du wohnst ab jetzt bei mir, egal was die anderen sagen. Das ist sicherer für dich.“ Darauf folgte nur ein nicken von ihm, ihm standen Schock und Angst ins Gesicht geschrieben und er wollte gar nicht mehr zu dem Kerl ins Verhörzimmer gehen, wurde aber mit gezogen. Der Beamte blieb irgendwann an einer Tür stehen, die ein Fenster hatte. „Da wären wir. Bitte folgen Sie mir.“ Er öffnete die Tür und trat in den Raum ein, in dem schon ein weiterer Polizist saß und den Mann bewachte. Kyo und Totchi folgtem dem Beamten hinein und setzten sich seiner Aufforderung gemäß auf die zwei Stühle gegenüber von dem Kerl hin. Der schaute Kyo nur grinsend an. Allein dafür hätte Toshiya ihm am liebsten eine gescheuert. Kyo hielt Totos Hand fest gedrückt und der strich ihm mit dem Daumen über seine kleinere. „Das ist der Mann aus dem Park.“ Begann der Polizist mit dem Vorlesen seiner Daten von seiner Akte. „Sein Name lautet Nishimura. Er ist bereits vorbestraft wegen Körperverletzung, Stalking, Vergewaltigung und Fahrerflucht. In ihrem Fall wollte er noch kei..“ Totchi unterbrach den Polizisten, als der Mann immer breiter grinste und Kyo regelrecht anstarrte. „Einen Moment mal, bitte!“ fuhr es aus ihm heraus. „Sagen Sie das noch mal, wie heißt der Kerl bitte!?“ „Nishimura.“ Antwortete der Polizist. „Ich glaubs nicht, was soll der Mist!? Ist das auch wieder ein Pseudonym?! So wie er im Krankenhaus meinen Namen verwendet hatte?!“ er sah der Kerl vorwurfsvoll an. „Bitte beruhigen Sie sich, ansonsten müssen wir Sie bitte, den Raum zu verlassen.“ Sprach der Beamte auf ihn ein. „Beantworten Sie meine Frage.“ Forderte Totchi ihn auf. Der Polizist antwortet ihm: „Nein, das ist kein Pseudonym, in unseren Akten stehen immer die richtigen Namen und falls es die gibt, so etwas wie einen Täternamen. Dies liegt bei ihm aber gewiss nicht vor.“ „Was!?“ er sah auf der Kerl und stand von seinem Stuhl auf, wodurch er den Kontakt zu Kyos Hand verlor. Kyo starrte den Mann ungläubig an. „Oh, was guckst du denn so entsetzt?“ sprach er nun die ersten Worte überhaupt und grinste hämisch Kyo an. „Das kann nicht sein...“ murmelte er nur und griff wieder nach Totchis Hand. Totchi bemerkte, dass Kyo leicht zitterte. „Oh, doch, mein Lieber ‚Kyo’“ säuselte er. „Dass du deinen eigenen Vater nicht erkennst, also wirklich, ich bin enttäuscht von dir.“ Tat er gespielt so, als würde es ihn verletzten. Kyo sprang entsetzt von seinem Stuhl auf und wich von ihm weg, näher an Toto heran. Der fragte sich grade, was das ganze sollte, denn so wie das aussah, schien er Angst vor ihm zu haben. „Her, setzten Sie zwei sich bitte wieder.“ Forderte der Polizist. „Dies ist ein Verhör.“ Doch keiner der beiden tat dies. „Kyo, komm mich doch mal wieder besuchen und dann...“ noch bevor er seinen Satz zu ende sprechen konnte, war Totchi um den Tisch herum gesprintet und hatte Kyos Vater so heftig eine Ohrfeige verpasst, dass dieser vom Stuhl kippte und auf dem Boden landete. Wäre der Polizist nicht sofort dazwischen gegangen, hätte Toshiya jetzt erstrecht auf ihn eingeprügelt. „Hey, Sie. Hören sie auf damit!“ mahnte er. „Verdammte Scheiße! Was soll der Dreck! Warum tust du das deinem eigenen Sohn an!?“ „Oh, wird nicht frech Freundchen. Ich habe ihm in seinem ganzem Leben noch nie etwas getan. Er hatte immer nur Spaß mit mir. Oder nicht?“ er sah Kyo bedeutend an, doch anstatt das der ihm antwortete, rannte er so schnell er konnte aus dem Raum heraus, bevor die Tränen über sein Gesicht laufen konnten. Nie wieder wollte er vor ihm Schwäche zeigen, nie wieder. Er wollte nie wieder auf ihn treffen müssen und vor allem wollte er nicht, dass Toshiya ihn jemals traf und erfuhr, was passiert war... Er rannte weg, damit Totchi ihn jetzt nicht so sehen konnte. Er sollte nichts von den Schatten seiner Vergangenheit erfahren, dennoch war er machtlos gegen das, was sich ereignete. Er wünschte sich in diesem Moment so sehr, damals gestorben zu sein und endlich ein besseres Leben ohne all die Qual leben zu können. Mit Toshiya zusammen. Doch jetzt...?! Was wird er denken?! Wird er ihm vorwerfen, dass er es ihm nie erzählen konnte?! Die ganze Zeit nicht...? und ihn wohlmöglich noch verlassen, weil er ihm kein Vertrauen schenken konnte?! Alles war ihm recht, wirklich alles, jede Pein und jeder erneute Schlag, den ihm sein Vater in der Vergangenheit hätte verpassen können, doch wenn Totchi ihn verlassen würde.. Das würde er nicht ertragen. Nicht wieder allein sein, nicht wieder im dunklen Leben und warten, dass Totchi zurück kommt... Doch Toto wird ihn verlassen, da war er sich ganz sicher, er wird nicht mit so etwas leben wollen... Ohne auf das zu achten, was um ihn herum war, rannte er auf das Gäste-WC und brach zusammen. Er fing sich dabei an einem der Waschbecken ab und spürte etwas stechendes in seiner Haut. Erst jetzt fiel ihm die Rasierklinge ein, die er eingesteckt hatte. Er leibte Toshiya so sehr, doch der würde ihn verlassen. Warum war er jetzt nicht da?! Warum lief er ihm nicht nach?! Sicher hörte er sich jetzt die Geschichte von seinem Vater an und lachte sich über ihn kaputt. So wie es alle anderen tun werden. Kaoru und Dai und Shinya. Alle. Ihm liefen ein paar letzte Tränen über das Gesicht. Starr blickte er die Rasierklinge in seiner Hand an. Er schien in einer anderen Welt, einer Welt, in der sich das klare Denken nicht einschaltete sobald er die Klinge über seinen Arm führte. Bei jedem weiteren Schnitt sank er mehr und mehr in sie hinein. Ihm war nicht bewusst, dass er just in diesem Moment wieder ritzt und sich Wunden, Schnitte, zufügt. Alles zu vergessen und zu verdrängen war sein einziger Wunsch und das konnte er nie. Dazu benötigte er immer wieder dieses Hilfsmittel. Seit er 12 war schon konnte er nicht anders und immer wieder machte er davon gebrauch. Noch nie in seinem Leben kam es ihm falsch vor, aber mit ihm geschah so vieles, was nicht richtig war, dass der Unterschied zwischen richtig und falsch für ihn kaum mehr erkennbar war. Seit er Totchi liebte, merkte er, wie gut es sich anfühlen konnte und seit sie zusammen waren, hatte er sich nicht mehr verletzt. Heute hat er sein sich selbst gegebenes Versprechen gebrochen und mit dem Versprechen starb etwas in ihm. Hätte er nur ein Stück Selbstverliebtheit würde er nicht in der Lage sein, zu ritzen, doch das war schon lange versunken. Was machte es denn schon, wenn andere ihn verletzten, wenn er selbst auch tat..?! Jedes Mal, wenn er in seine Welt abtauchte, wusste er nicht, wann er aufwachen sollte. Hier schien alles viel besser zu sein, auch wenn die Hilferufe mit jedem Schnitt deutlicher wurden. Das warme blut rann leicht aus den Schnitten, doch erst als er fester ansetzte und tiefer Schnitt, lief es wirklich über seinen Arm. Noch immer realisierte er nicht, was er tat. Es mussten schon fast zwanzig Schnitte sein, wenn nicht sogar mehr. Dennoch brachte er sich nicht um. „Kyo, verdammt, wo bist du!?“ besorgt nach ihm rufend, lief Totchi durch die vielen Gänge in der Polizeistation und hatte bereits Kaoru und Shinya benachrichtigt, ihn zu suchen. Der Beamte folgte ihm und half ihm suchen, auch wenn er ihn als weniger hilfreich empfand. Totchi lief in jedes Zimmer und suchte jede Gasse ab, allerdings ohne Erfolg. An anderen Orten suchten Kaoru und Shinya zusammen nach ihrem Vocal. Totchi hatte ihnen nur kurz beschrieben, was passiert war, damit sie nicht zu viel Zeit verlieren würden. Sie rannten einen endlos langen Flur entlang und grade als sie in einen anderen laufen wollten, zog Shin Kaoru zurück. „Sieh mal!“ sagte er und zeigte zu einer kleinen Gestallt, die in einer Ecke kauerte und zu wimmern schien. „Das ist Kyo!“ rief Kaoru und lief sofort zu ihm hin. Als beide dann näher kamen, stellten sie erleichtert fest, dass es wirklich ihr Vocal war, der da saß. Doch die Erleichterung wich schnell von ihren Gesichtern, als sie das Häufchen Elend sahen, dass sich vor ihnen zusammengekauert hatte. Kyo hatte die Beine angewinkelt und ganz nah an seinen Körper gezogen, umschloss mit den Armen diese und hatte den Kopf hinter seinen Knien versteckt, während er weinte. Ihnen blieb das Blut nicht verborgen, dass seinen Arm hinunter tropfte. Kaoru hockte sich vor ihn und strich ihm durch die Haare. „Totchi?“ Hoffnungsvoll hob Kyo den Kopf, doch als er sah, dass es nur Kaoru war, liefen ihm unaufhaltbare Tränen die Wangen runter. Kyo gab seine Deckung auf und wimmerte unweigerlich. Kaoru nahm ihn tröstend in den Arm und wiegte ihn leicht. „Sscht, ganz ruhig. Totchi kommt sicher gleich, okay..?“ versuchte er ihn zu beruhigen. „Iie.. Toto wird nie wieder kommen.. Er muss mich hassen, ganz sicher..“ Kyo krallte sich verzweifelt in Kaorus Shirt. „Und ihr auch, ihr werdet mich alles hassen und dann bin ich allein...“ Grade in diesem Moment kam Toto angerannt, als er Shin gesehen hatte und blieb stehen. Er bemerkte schnell auch die anderen beiden und wollte zu Kyo gehen, doch er hielt wortlos inne, als er seinen blutigen Arm sah und wie er weinte. „Er wird euch erzählen, was ich bin, ihr werdet mich alles hassen..“ „Das stimmt nicht, Kyo, niemand hasst dich.“ Kaoru hatte Totchi bemerkt und winkte ihn heran. „Doch... Mein Vater hasst mich.. Und ihr auch, wenn ihr erst mal alles wisst.. Ich..“ Totchi kniete sich mit zu Kyo hin und der sah dann seinen Totchi an. Toshiya schüttelte den Kopf und zog sich sein Shirt aus. Dann nahm er seinen blutigen Arm und verband ihn mit seinem T-Shirt. „Kyo aishiteru.“ Kyo drehte den Kopf zur Seite. „Aber... Ich hasse.. mich...“ 10.Kapitel –Owari- ---Gehört hab’sch beim Schreiben, falls des wen interessiert, folgendes: 12012, Alice Nine, D’espairsRay, Kagerô, Ash AV, Dir en grey, J, Buck-Tick, antique cafe, X, machine, mask, merry, mucc, phobia, shazna, sugizo, vidoll & Gazette u.u.. *einfach zu lange zum schreiben brauch und dementsprechend viel hör*-.-..Nya.. Die Story wird irgendwie immer.. Wie soll ich sagen, gemeiner zu Kyo.. Eigentlich wollte ich nie einbauen, wie Kyo ritzt, bzw., dass er das in der FF überhaupt tut, aber ich denke, nach allem was war, würde er es tun. Ich finde auch, das zeigt, wie verzweifelt er wirklich in seinem inneren ist, auch wenn er es nicht sagt. Ich finde Leute, die Menschen, die ritzen, als bekloppt oder ähnliches hinstellen, echt niederträchtig. Sowas gibt’s in meiner Klasse...-.- Ich mein, die haben doch keine Ahnung, wie sich jemand fühlt, der ritzt.. *drop*.. Nya.. Leute, denen das Leben gut mitgespielt hat, haben vom Leid anderer eh keine Ahnung.. Pöh, egal, zurück zur Story..^^ Nya.. Ich denke mal, dass ich meine geplanten 12 Kapitel überschreite O.o Da fehlt noch n Handlungsstrang und das kommt niemals in zwei Kapiteln unter-.- Da muss i ja jetzt erst mal das was anliegt klären.. *dotz* Nya.. Bitte schön Kommis schreiben –liest das überhaupt wer?- und mir Kritik mitteilen, hai? *brauch* Das ist im übrigen meine bisher längste FFXDD..*lol*... 2006-01-15..--- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)