Fate of Dragon von Arlarion ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel IV --------------------- Der Morgen war schon angebrochen, doch noch immer waren sie daheim, obwohl die Sonne schon seit zwei Stunden sich zeigte. Galeth war jedoch draußen und sprach mit der Drachin. Sie wusste schon, wo der Mann hauste, der ihnen helfen konnte, dass Kain wieder normal werden konnte, als Drache. Selbst wenn die Elfenfamilie ihm sicher besser helfen konnte, als die Drachin, aber sie wollte bei Kain blieben. Und außerdem wer wusste schon, was der Schamane sagen würde, zu dem sie ja wollten. „Und du bist dir sicher, dass du das so willst Kiheira?“ fragte der Elf und schaute zu dem Haus, wo Fayarun heraus gerannt kam. Sie war aufgestanden und lief lachend zu dem andern kleinen Drachen, der hier war. Kirias wollte zwar noch schlafen, aber er hatte selbst noch keine Elfe gesehen, geschweige denn irgendwelche anderen Zweibeiner, denn diese kamen nicht nach oben zur Bruthöhle. Der Kopf hob sich des Jungdrachens und er schaute die kleine Elfin an. Er stand quetschend danach auf, als sie ihn mehr umrannte, selbst wenn Kirias größer war als sie. So spielte er doch selbst gerne und Kiheira sowie Galeth passten ja auch auf. So konnten diese beiden ausgelassen spielen. Im Gegensatz zu Kain, der im Bett lag. „Ja ich möchte dies tun.“ bestätigte sie den Elfen. „Der Schamane Eron wird schon wissen, was am besten zu tun ist. Ich mache mir selbst auch nur Sorgen um ihn.“ Sie lies einen Seufzer von sich hören. „Ja, dass ist wahr. Auch Auria macht sich Sorgen. Selbst wenn es nicht ihr Sohn ist, so behütet sie ihn dennoch so, als wäre es ihr eigener. Kein Wunder... bei euch Frauen ist es eben so angeboren, nicht wahr?“ erschaute leicht lächelnd auf zu ihr. Die Drachin nickte nur mit ihrem großen Kopf. Auria trat aus dem Haus heraus. Sie hielt eine Schale Suppe in der Hand. Sie grünäugige Elfin lief hinüber zu Galeth und Kiheira, reichte ihren Mann die Schale hin. „Iss erst mal Frühstück.“ sprach sie und sah dann zur Drachin. „Ich bringe Euren Sohn gleich runter Kiheira. Er schläft noch und er sollte noch etwas essen, bevor wir dann los fahren.“ Die Elfin drehte sich dann wieder um und betrat wieder das Haus. Dort lief sie zur Küche, leicht lächelnd, während sie noch eine Schüssel Suppe auffüllte und dann damit die Holztreppe hoch lief. Die Stufen knarrten leicht bei einigen Schritten, die die Elfin tat. Mit einer Hand öffnete sie dann die Türe zu Kains Zimmer und sah diesen dann an. Er lag noch immer friedlich schlafend dort, allerdings diesmal mit einem sanften Lächeln. Dies lag wohl daran, dass seine Mutter in der Nähe war und es ihm deswegen so leicht fiel zu schlafen. Die andere Zeit immer, als er hier war, hatte er nie so friedlich ausgesehen. Die Schüssel stellte sie neben dem Bett auf das kleine Tischchen ab und lief erst mal zum Fenster, wo sie die Gardienen aufzog. Das helle Licht der Sonne fiel hinein ins Zimmer und direkt aufs Bett. Leicht zog sich der Schatten von Auria über das Bett, wo die Sonnenstrahlen sie trafen und nicht weiter kamen. Auf der Stelle drehte sie sich um. „Guten Morgen. Aufwachen.“ sprach sie und sah, wie sich Kain etwas räkelte. Sichtlich in dem Stadium, wo er aufwachte. Immerhin war es ja nun Zeit dafür. „Hnn...?“ machte Kain leicht verschlafen, müde und rieb sich dann bei einem langen Gähner die Augen. Das Aufwachen fiel ihm etwas leichter als sonst. Die Elfin setzte sich an den Bettrand hin und lächelte Kain an. Mit einer Hand strich sie ihm über die Stirn, überprüfte, ob er noch Fieber hatte. //Leichtes Fieber hat er noch.// stellte sie fest, aber sie griff ohne ein Wort dazu zu verlieren nach der Suppenschüssel. „Du solltest etwas Essen dann bringe ich dich runter zu deiner Mutter.“ sprach sie und hielt Kain schon den ersten Löffel Suppe vor den Mund. Noch müde und gezeichnet vom Schlaf sah er Auria an und öffnete den Mund, um die Suppe vom Löffel zu schlürfen. Noch war sie sehr warm. Selbst wenn Auria sie leicht abgekühlt hatte mit Pusten. Löffel für Löffel fütterte sie dann den noch immer schwachen Jungen, bis die Schüssel alle war. „Darf ich.. zu... Mama?“ fragte er leise zu Auria. Immerhin hatte er brav alles aufgegessen gehabt. Und so sagte es ja Auria schon die Tage lang: Erst aufessen, dann kannst du gehen. Zumindest galten diese Worte zu Fayarun und somit wohl auch für ihn, selbst wenn er noch zu schwach war um alleine laufen zu können. Auria stellte die Schüssel wieder zurück auf den kleinen Tisch. „Ja. Ich sage Galeth schnell bescheid, dass er sich bereithalten soll und dann hole ich dich ab.“ sprach sie, ehe sie Aufstand und Kain einen seichten Kuss auf die Stirn drückte, ehe sie dann nach unten lief mit der Schüssel, die sie sich an sich genommen hatte. Auf den Weg nach draußen stellte sie die Schüssel in der Küche ab. Sie lief nur zwei drei Schritte aus dem haus. „Galeth!“ reif sie zu ihm hinüber. „Ich werde ihn gleich runter holen.“ dann sah sie kurz zu Fayarun und Kirias, die fangen spielten. Fayarun rannte lachend fort, während Kirias ihr nachrannte. Natürlich könnte er sie einholen, auf jeden Fall, aber da sie spielen wollten, zügelte Kirias nun mal etwas seine Kräfte. Zufrieden damit wandte sich Auria wieder um und lief hoch, um den Jungen zu holen. Galeth nickte und sah zu der Drachin. Sie musste aufstehen aus ihrer bequemen Lage und breitete leicht einen Flügel aus. Der Elf lief jedoch erst mal noch zur Scheune, um zwei lange Seile zu holen, mit denen er über die Flügel der Drachin auf ihren Rücken stieg. Die Familie musste sich ja irgendwo festhalten können während des Fluges. Die Drachin sagte ihm, wie er die Seile am besten Binden konnte, damit sie fest waren. Galeth tat dies und reif Fayarun zur Hilfe. Sie half auch gerne dabei, selbst wenn sie gerne spielen würde. Kirias half auch und zwar die Seilenden, die Galeth hinunter warf und Fayarun zur Seite zog, wieder nach oben zu reichen, sodass Galeth sie zusammen binden konnte. Nach wenigen Minuten dann hatten sie es geschafft und Fayarun durfte mit auf den Rücken der Drachin klettern. Sie wollte unbedingt mitkommen, denn sie liebte Drachen über alles und wollte selbst einmal einen Beherrschen. Zwar war Kiheira damit nicht einverstanden, aber wohl damit, dass sie Drachen als Freunde haben konnte und ganz nebenbei, eine kleine Elfin mal auf dem Rücken zu tragen war ja nun auch kein Ding. Solange es nicht zur Gewohnheit wurde. Auria kam dann auch mit Kain in den Armen zu ihnen gelaufen. Wieder war er eingewickelt in einer Decke. Seine violetten Augen schauten zu seiner Mutter. Sie strahlten förmlich und sein lächeln war wohl das jenige, was am fröhlichsten war. Zumindest von den anwesenden Im Moment. Am liebsten würde er selbst zu ihr laufen, nein , rennen und sie stürmisch umarmen, doch dazu fehlte leider die Kraft. Aber er kam ja schon zu seiner Mutter und so konnte dann Kiheira kurz ihre Schnauze an ihrem Jungen reiben und er berührte mit seiner warmen Hand die ihrige Schnauze. „Lasst uns besser los fliegen, dann seht ihr ihn schneller wieder oder eher, dann wird er schneller gesund.“ sprach die Elfin und stellte sich auf eine Pranke von Kiheira, die sie anhob und soweit hochbrachte, dass Galeth Kain auf die Arme nehmen konnte, ehe Auria hinterher kletterte. Die Elfenfamilie setzte sich hin, während die Kain zwischen sich legten. Kirias fiepte leicht. Er musste nunmehr mitfliegen, was er nicht so sehr toll fand. Lieber würde er auch getragen werden wollen. Aber Kiheira bestand drauf, dass er weiterhin flog. Nur so konnte sich eben die nötige Muskulatur aufbauen und er wurde auch nur dadurch sicherer im Fliegen. Kiheira hob ihren Kopf und drehte ihn nach hinten, um zu sehen, was ihre Passagiere machten. „Ich würde sagen, dass ihr euch nun festhaltet. Ich werde los fliegen.“ sprach sie vorwarnend und sah wieder nach vorne, senkte jedoch den Kopf, um zu Kirias zu schauen. „Sage bescheid, wenn du nicht mehr kannst.“ sprach sie zu ihm, ehe sie dann aufschaute und anfing mit den Flügeln zu schlagen, bis sie sich in die Luft erhob. Kirias tat es ihr gleich und flog ebenfalls nach oben, folgte dann seiner Mutter, allerdings hinter ihr etwas höher, sodass er die Elfenfamilie beobachten konnte, die sich an den Seilen festhielt. Fayarun sah sich staunend um. Die Welt unter ihr war auf einmal so klein. Alles wurde kleiner und sie konnte sogar die Stadt sehen, zu der sie immer fuhren. Der Weg dorthin, wo sie sonst eine Stunde mit dem karren brauchten, sah aus, als müsse sie nur wenige Schritte tun von ihrem Hause aus. Es war wirklich erstaunlich. ***** „Kommt nur herein.“ sprach der Schamane, der lange weiße Haare hatte, die ungefähr bis Mitte des Rückens gingen und in denen Flechtezöpfe hatte in denen Federn steckten. Seine Gesichtszüge waren noch jung, jedoch war seine Haut dunkel. Seine Ohren zeichneten ihn als Elfen aus, jedoch glich die Färbung nicht den normalen Elfen, was ihn insgesamt als Dunkelelfen auszeichnete. Ein Drow, wie man zu seinem Volk ebenso sagen würde. Sein Gewand war ein dunkler Blauton, der ab und an mit Grün verziert war. Der Stoff eher samtartig. Der Schamane, der sich selbst eher als Magier bezeichnete, wandte sich etwas um und lief in seine kleine Holzhütte hinein. Auria hielt den Jungen in den Armen und lief nach dem Magier hinein. Galeth blieb draußen, ehe Fayarun ankam. Sie wollte auch hinein gehen, aber Galeth hielt sie an der Schulter fest. „Nein Fayarun. Du bleibst bitte draußen.“ bat er seine Tochter. Diese schaute auf. Ihr lächelnder Blick verschwand langsam, da sie es trauurig fand. „Aber... Ich möchte doch gerne...“ sprach sie, aber Galeth schüttelte nur den kopf. „Nein. Bitte Fayarun. Bleib draußen. Du kannst sicher noch mit Kirias spielen.“ sprach er, ehe er dem Mädchen nochmals über den Kopf strich und dann in die Hütte verschwand. Fay blieb draußen, auch wenn sie nur kurz stand ehe sie sich umschaute, ob das Haus ein Fenster hatte. Sie lief an der Wand entlang, die aus Holz war und sah dann ein Fenster, wo sie die Hände an das Glas legte und dann hindurchschaute. Sie sah nichts weiter als Dunkelheit. Wahrscheinlich war ein Tuch vor das Fenster gehangen oder die Scheiben schwarz gefärbt. Sie zog eine Schnute und lief dann zurück zu Kiheira und Kirias. Kiheira sah besorgt zu dem Haus. Sie wollte gerne wissen, was nun mit Kain los war. //Vielleicht sollte ich Kiriras daheim lassen. Dann kann ich wieder hier her kommen.// überlegte sich die Drachin, aber lies es mit einem Seufzer dann sein. Kirias schaute fiepend zu ihr. Die blaue Drachin schaute kurz zu ihm, lächelte sanft. „Schon gut mein Kleiner. Es ist alles in Ordnung mit mir. Spiel ruhig mit Fayarun, wenn du es möchtest.“ meinte sie zu ihrem Jungen, der daraufhin den Kopf schief legte, aber selbst zu dem Elfenmädchen schaute. Drinnen im Haus waren Auria und Galeth, die vor dem Bett standen, wo sie den jungen reinlegen sollten. Kain sah sich etwas ängstlich um. Selbst wenn seine Mutter draußen wartete, so wäre es ihm doch lieber, wenn sie direkt neben ihm wäre. Auria versuchte den Jungen irgendwie zu beruhigen. Sie strich ihm sanft durch die Haare. „Alles ist okay Kain. Du brauchst keine Angst haben. Er wird dir sicher nicht weh tun.“ Ihre sanfte Stimme, lies den Jungen ruhiger werden, aber dennoch schienen seine Augen die Angst vor dem Unbekannten hervor zu rufen. Der Schamane mischte irgendwelche Kräuter und Mixturen in eine Schüssel hinein, die er immer mal wieder umrührte. Stetig schien er dabei eine Formel vor sich her zu Singen Galeth war dies nicht geheuer. Nicht wirklich zumindest, denn Magier konnten viel Schaden anrichten mit ihrem Singsang. Und er wusste auch nicht so recht, was das jetzt hier werden sollte. Magie zusammen mit Kräutern? Nun gut die Elfen wandten es auch manchmal an. Seine blauen Augen schauten jeglichen Bewegungen des Schamanen zu, ehe dieser dann sich umwandte und zurück kam. Der dunkelhäutige Schamane murmelte noch immer vor sich her, während er sich gegenüber von Auria an das Bett kniete. Die leicht grünliche Mixtur rührte er noch immer umher mit einem Mörser. Auria, die aufschaute zu dem Dunkelelfen, sah, dass die Mixtur Dickflüssig war. „Was habt Ihr nun vor?“ fragte sie ihn. Der Dunkelelf schaute sie an und murmelte leise etwas vor sich her. „Ich werde ihn nur erst mal etwas zur Beruhigung geben. Dann geht es einfacher. Die Untersuchungen werden etwas unangenehm für ihn sein. Und da wird es einfacher sein, wenn er ruhig bleibt. Ich will ihn nicht unnötig verletzten, zumal seine Mutter mir das nicht wirklich verzeihen würde, wenn ich ihm etwas antun würde.“ Er hob eine Hand, mit der er gerührt hatte, und legte diese dann auf die Stirn von Kain, der ihn ängstlich anschaute. Die warmen schmalen Finger legten sich an dessen Schläfen und Stirn entlang. Die Robe, die ihn von den Ärmeln herunter hing, lies den Jungen seine Augen schließen. „Ganz ruhig...“ raunte der Dunkelelf leise. Seinen kopf drehte er leicht zur Seite. Seine dunklen Augen schauten zu den beiden Elfen. „Ich bitte Euch zu gehen.“ sprach er ruhig. „Hn... nicht.“ bat jedoch Kain leise, der Aurias Hand drückte, sanft aber dennoch bestimmend. Die Elfenfrau seufzte etwas. „tut mir leid Kain, aber es ist besser, wenn wir auf den Schamanen hören würden.“ erklärte sie dem Jungen. Sie drückte selbst kurz die Hand von Kain, ehe sie dann aufstand und zu ihrem Mann lief. „Gehen wir raus... er wird uns schon holen, wenn er genaueres weiß.“ meinte sie und lief dann mit Galeth nach draußen. „Mir gefällt das Ganze nicht.“ murmelte Galeth vor sich her, nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte. Auria wandte sich ihm lächelnd zu, „Du misstraust ja auch wirklich jedem Galeth, der auch nur ansatzweise etwas mit Magie zu tun hat.“ „Ist das denn verwunderlich?“ fragte er und lief hinüber zu Kiheira, die schon wartete. „Nein ist es nicht. Aber deswegen musst du nicht den anderen es vergönnen, dass sie Magie erlernen können, nur weil du nicht die passende Begabung dafür hast.“ sprach sie und strich ihm beruhigend über den Arm. Galeth schaute kurz missmutig zu seiner Frau, aber er konnte ihr nicht böse sein und er wusste auch, dass sie schon Recht hatte. Fayarun lief zu ihren Eltern. „Und? Was ist los?“ fragte sie ihre Eltern. Auria schaute sie an. „Der Schamane wollte alleine mit ihm sein. Keine Sorge er macht das schon.“ sprach sie und strich beruhigend mit einer Hand über den Kopf ihrer Tochter. Kiheira stimmte dem zu. „Er weiß was er tut. Er hat das Vertrauen der Drachen auf seiner Seite. Schon oft half er uns. Auch wenn das Warten immer schlimmer ist als die ganze Prozedur an sich.“ sie schaute dabei besorgt zu dem Haus hinüber. „Es wird schon werden. Schauen wir uns um. Vielleicht geht die Zeit schneller vorbei, wenn wir etwas zu essen suchen und dann dies zubereiten.“ schlug die Elfin vor. Von ihrer Tochter aus kam gleich eine Zustimmung. Galeth nickte ebenso. Seufzend musste Kiheira da zustimmen. Wenn sie hier waren und nichts taten würde die Zeit nicht ganz so schnell vorbei gehen. Also machten sie sich auf und suchten etwas. Alle zu Fuß. ***** Im Haus schaute der Dunkelelf den Jungen an. Er behielt einen leisen Singsang bei. „Schlaf Junge. Schließ deine Augen.“ murmelte er leise. Er hatte den Singsang abgebrochen. Seine Hand lag noch immer über dem Gesicht des Jungen. Seine violetten Augen schauten den anderen an, aber der Magier sah schon, dass er müde wurde. Der Puls beruhigte sich, die Atmung wurde flacher. Noch etwas hielt der Magier seine Hand so, ehe er dann die Hand weg nahm und dem leicht benebelten Jungen dann aufrichtete, ihm die Dickflüssige Mixtur zu trinken gab, die er widerwillig schluckte. Er legte ihn dann wieder zurück, deckte ihn zu. „Ich warne dich schon mal vor. Kann sein, dass du etwas spürst oder gar dann später noch Alpträume hast.“ der Dunkelelf stand auf und holte eine kleine Rolle aus Stoff, wo nicht nur dieser drinnen lag. Er entwickelte den Stoff und schon jetzt wurde Kain wieder etwas unruhig, allerdings bewegte er sich nicht, eher gab er leise wimmernde Laute von sich. Die dunklen Augen des Dunkelelfen schauten den Jungen an. Er musste etwas dabei schmunzeln. „Du spürst die Nähe dieses Steines...“ nahm er war. Er wickelte weiter den Stoff ab und hatte dann einen kleinen Stein in der Hand. „Ihr Drachen reagiert sehr empfindlich drauf. Aber keine Sorge, ich werde es nicht gegen dich verwenden. Ich brauche es nur, damit du ruhig liegen bleibst.“ er stand auf und hing den Stein, der an einem Lederband hing, über das bett, sodass der Stein nur wenige Zentimeter über Kain hing. Die violetten Augen schauten auf zu dem Stein. Leicht offen hatte er nur seine Augen und sah den Stein an. Er fühlte sich dort hingezogen, aber irgendwie, fühlte er die unangenehme Nähe des Steines. Was war das für ein Stein, den er so fürchtete, aber gerne besitzen wollt? Er öffnete leicht seinen Mund, um eine Frage zu stellen, aber eine Hand legte sich auf seine Lippen. „Nicht. Du kannst mir nachher Fragen stellen.“ Leicht huschten die Augen Kains von dem Stein hin zu dem Dunkelelfen. „Ich fange jetzt an..“ sprach er und zog die Decke beiseite, schob dann das Hemd weg, welches die Elfin ihm wohl gegeben hatte, ebenfalls beiseite und legte dann eine Hand auf die Stirn des Jungen und die andere auf dessen Brust. Die Augen schloss der Dunkelelf und fing wieder einen leichten Singsang an, sodass seine Hand auf der Brust des Jungen anfing zu leuchten. Kain schloss langsam nur seine Augen und lies die Wärme der Hand auf sich spüren. Es war angenehm, aber so langsam zog sich doch ein seichter Schmerz durch seinen Körper, der von etwas hervorgerufen wurde, was er nicht kannte. Aber der Schmerz war nicht so, dass er schreien musste. Er beschleunigte höchstens etwas seinen Puls, aber nur etwas. Der Dunkelelf sang weiter und dann, kaum merklich, funkelte etwas im inneren des Steines es brachte diesen sanft zum Vibrieren. Dabei fing Kain an leise zu wimmern, was eher dem Singsang des Dunkelelfens glich. Nur leidender, aber bei weitem nicht so laut, dass man es weit hören würde oder er den Singsang des Magiers übertönte. Da Kain seine Augen geschlossen hatte, konnte er Bilder sehen. Alte Tage von irgendwelchen Drachen, die es mal gab. Andere Elfen, die herum liefen und Kämpfe aus längst vergangenen Zeiten. Dies alles hatte der junge Drache doch noch nicht erlebt und dennoch sah er dies. Und dazu eine Elfin mit silbernen Haaren und grünen Augen. Eine erwachsene Frau, die wunderschön war. Sie schien zu tanzen, ehe das Abbild verblasste und ein Feld sich vor ihm auftat, der voller Blut war. Blut von den Toten Menschen, Elfen, Trollen und Drachen. Die Erde war verbrannt und überall sah man Wesen sterben. Es war ein grauenvolles Bild. Die Bilder zeigten ihm abermals die hübsche Elfin. Sie war schwer verletzt und jemand hielt sie fest in den Armen auf den Boden kniend. Sie hauchte etwas lächelnd und verstarb. Was weiter geschah konnte Kain nicht mitbekommen, da ihn jemand kräftig an den Schultern rüttelte. „Hey! Wach auf!“ sprach der Elf rau und sah, wie die Augen sich öffneten von dem Jungen. Er sah etwas geschockt aus. „Du hast schlecht geträumt!“ sprach der Elf. Doch er wusste es besser. Er hatte doch diese Vision unterbrochen gehabt, damit er nicht dort drinnen gefangen wurde, zwischen all diesen Bildern, die vielleicht nichts zu bedeuten hatten. „Was... was...“ sprach Kain verwirrt. „Scht...“ machte der Magier und legte seine Hand auf den Mund des Jungen. „Dies ist eine der Dinge die von der Behandlung her passieren könnten. Du musst alles vergessen, was du gesehen hast!“ sprach der Elf beharrend auf den Jungen ein. Kain wusste zwar nicht, was dies zu bedeuten hatte, aber diese dunklen Augen des Magiers schienen doch sagen zu wollen, dass es durchaus sein Ernst war. Kain zwang sich langsam zu einem Nicken hindurch. Es wäre wohl das Beste, wenn er es vergessen würde. Aber ob ihm diese Bilder aus dem Kopf gehen würden? Es schien alles so real gewesen zu sein. „Gut.“ hörte Kain den Magier sagen und er wurde dann zugedeckt. Komplett und eingewickelt ehe der Magier ihn hoch nahm. Auch wenn der Magier schmächtig gewirkt hatte, war er durchaus kräftig veranlagt. Wobei man daran denken musste, dass der geschwächte Leib des Jungens eh leichter war, als wenn er gesund wäre. Der Dunkelelf brachte den Jungen nach draußen, wo er niemanden sah. „Oh.. sie sind wohl gerade unterwegs.“ schätzte er so, denn es war eh klar, dass die Drachenmutter ihr Kind nicht einfach verlassen würde. Der Magier drehte sich nach links und rechts, ehe er den Jungen dann auf einem Stuhl absetzte. Dieser war wie ein Liegestuhl, nur eben sodass er seicht umherschaukelte. „Ich mache dir einen Tee.“ meinte er dann noch und lief wieder zurück ins Haus. Kain nickte nur und schaute zu dem Wald. ***** Nur wenige Minuten später kamen dann die Elfenfamilie und die beiden Drachen zurück. Die beiden Elfen Auria und Fayarun lächelten, als sie Kain sahen, wie er eingerollt in der Decke auf dem Stuhl saß und sich umschaute. Aber sein Blick war eh auf die fünf Gestallten gerichtet die hier her kamen. Kiheira freute sich ebenso und lief glatt einen Schritt schneller. Den großen Kopf senkte sie und schmuste die Schnauze an ihrem Jungen heran, der eine Hand ausgestreckt hatte und über die Schuppen strich. „Mama...“ murmelte er leise. Sein Lächeln war wohl eindeutig. In den Moment, wo auch die Elfenfamilie zurückkam, kam auch der Dunkelelf aus dem Haus mit der Tasse Tee. „Hallo. Wo wart ihr?“ fragte er an die anderen gerichtet und schaute dann zu Kain. „Trink. Er wird dein Immunsystem aufbauen.“ Er hob den Kopf dann. „Wir waren etwas zu Essen suchen. Wir haben alle Hunger und außerdem... die Wartezeit wurde ja ziemlich gekürzt damit.“ Antwortete Galeth und reichte dem Dunkelelfen einen Beutel, wo zwei tote Hasen drinnen waren. Und Auria reichte ihm einen dicken Beutel mit Beeren. Der Dunkelelf bedankte sich dafür. „Nun, wenn ihr Hunger habt, so bleibt zum Essen. Dann speisen wir zusammen.“ schlug er vor. Auria nickte und trat schon mal ins Haus. Es war klar, dass die Elfin mit kochen würde. So war sie eben. Fayarun freute sich und hockte sich neben Kain auf den Boden. „Und? Was hat er gesagt?“ fragte sie ihn grinsend. Kain, der die Tasse mit beiden Händen fest hielt, drehte den Kopf zur Seite und sah sie fragend an. „Wa... was... mein...st ...du?“ fragte er leise. Sprechen war nicht so sein Ding, denn er konnte kaum mit dieser Art zu sprechen reden. Seit ein paar Tagen war er ja erst menschlich. Man musste alles nach und nach lernen. „Na... was er gesagt hat. Was nun ist! Bleibst du noch bei uns?“ fragte sie neugierig. Kiheira freute sich darüber nicht so sehr. Kain schaute das Mädchen an und überlegte, was er sagen sollte. Aber da er dies eh kaum in Worte fassen konnte, kam nur eine Art Schulterzucken von ihm aus. Ob er noch bleiben würde oder nicht lag wohl in der Hand des Dunkelelfen Eron. Kiheira schaute ihren Sohn an und seufzte leise, als sie den Blick des Schamanen sah, der nur kaum merklich den Kopf schüttelte. Sie konnte nicht viel für ihn tun, außer auf dem Dunkelelfen zu hören. Sie tat es auch, da sie ihren Sohn schnell wider haben wollte, so wie er geboren wurde, als Drache. Denn noch war der junge Kain nicht bereit, um alleine in die Welt zu ziehen. Aber die Zeit dafür würde sicher bald kommen. Eron trat heran zu Kiheira und legte der Drachin eine Hand an die schuppige Flanke. „Wenn Ihr es wünscht, könnt Ihr noch bis zum Essen bleiben, doch danach solltet Ihr gehen.“ Sprach er ruhig und seine blauen Augen schauten zu denen der Drachin. Sie blickte zu dem Schamanen hinab und überlegte nicht lange, ehe sie nickend zustimmte. Mit einem freundlichen Nicken klopfte Eron ihr kurz auf die Flanke und gab Aura gleichzeitig ein Handzeichen. Der Schamane und Auria liefen in das Haus, um das Essen vorzubereiten, welches sie essen würden, ehe alle wohl wider gehen mussten. Kiheira wollte dies mit Sicherheit noch nicht, aber es ging nicht anders. Dennoch genoss sie die Zeit mit der Elfenfamilie und sah nur belustigt zu, wie Kirias mit Fayarun spielte. Es sah schon irgendwie putzig aus, wie der Jungdrache bemüht war die schnelle Elfin zu bewältigen, welche die Idee hatte etwas anderes als Fangen zu spielen. So tollte sie stetig mit dem Drachen umher, bis Auria ihre Tochter heran rief, da es Essen gab. Kiheira tat es gleich, sodass Kirias zu seiner Mutter lief. Sofort stupste der kleine Drache seine Mutter an, schmiegte sich glücklich an sie heran und schmuste zwischen ihren Beinen zum Haus hinüber. Wiedereinmal würde er sich wohl mit dem anderen Drachenjungen am Abend hinsetzten um bei ihm zu bleiben. Ein Seufzen zog sich über die Lippen des Dunkelefens, ehe sich jener umwandte, um in das Haus zu gehen, wo das Mahl eingenommen wurde. Drinnen speiste die Elfenfamilie zusammen mit dem Schamanen und dem jungen Kain zusammen. Nach dem Essen verließ auch die Elfendfamilie den Schamanen und zog sich zu ihrem Heim zurück. Eron verbrachte die Zeit dann mit Kain, welcher quengelte, da er zu seiner Mutter wollte, da er sie vermisste, was ja auch verständlich war bei einem solch jungen Wesen. Zwar fand es Eron anstrengend stetig bei dem Jungen zu sein, da er sich nicht so leicht zur Ruhe bringen lies, aber versöhnen taten sie sich trotzdem irgendwie und darüber war der Schamane doch schon recht froh drüber. Erst am späten Abend war Kain endlich eingeschlafen, sodass sich auch Eron zur Ruhe legen konnte. Und er hatte den Schlaf wahrlich bitter nötig. ***** „Mama!“ Die Drachin hob den Kopf an, als sie diese Stimme vernahm und schaute erwartungsvoll aus der Höhle hinaus. Im Nest schliefen die beiden anderen Drachen noch. Kyourou komplett eingerollt zwischen der Mutter und ihrem Bruder, welcher sich eher neben ihr breit gemacht hatte, wo ja der Platz von Kain fehlte. „Mama!“ erklang wider der Ruf und dann sah sie, woher die rufende Stimme mit dem freudigen Klang kam, die so aufgeregt wirkte. Ein Drache kam um die Ecke gerannt, schwarz und die Schwingen halb geöffnet tapsten die Pranken über den steinigen Boden, ließen die Klauen hörbar drüber streifen, während Kain seiner Mutter entgegen rannte. Die violetten Augen waren voller Freude sogar leicht schimmernd, als würde er gleich weinen wollen, was aber ein stattlicher Drache natürlich nicht tat! Aber verbergen konnte es Kain dennoch nicht. Kiheira brubbelte begrüßend ihren Kleinen und erhob sich langsam, wozu sie jedoch kaum kam, denn da war schon Kain heran und schmuste sich voller Widersehensfreude an seine Mutter heran. Es waren immerhin einige Wochen vergangene, seitdem sie sich bei dem Schamanen und der Elfenfamilie verabschiedet hatten. Nun war die Familie doch endlich wider beisammen, was Kains Bruder gleich zu spüren bekam, denn Kain begrüßte diesen ebenso stürmisch, wie seine Mutter. Dies gefiel Kirias allerdings nicht so sehr und seiner Schwester Kyourou ebenso wenig. Doch das mussten sie über sich ergehen lassen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)