Alles Ist Möglich von Rikane (Denn niemand weiß, wo die Liebe hinfällt...) ================================================================================ Kapitel 3: Wer will mit wem? Teil 1 ----------------------------------- In der Winkelgasse Nachdem Hermine ihren Vater wieder zu Hause abgesetzt hatte, beschloss sie sich noch ein bisschen in der Winkelgasse um zu schauen. Obwohl es vermutlich wieder ein Frust-Kauf-Trip werden würde, bei dem sie sich erst einen Kessel, dann zwei Umhänge und zum Schluss noch Eulenfutter für ihre nicht vorhandene Eule kaufen würde, weil es eben einfach so billig war. Danach würde sie einen riesigen Eisbecher essen und in Selbstmitleid versinken. Doch heute kam sie nicht mal dazu einen Kessel zu kaufen, da sie schon vor dem Laden Padma Patil traf. „Du auch hier, Padma?“ Überrascht schaute sie auf, anscheinend hatte sie nicht damit gerechnet, dass sie hier jemanden zu treffen würde, der mit dieser Heiratssache was zu tun hat. „Oh, Hermine. Ja, ich musste mich ablenken nach dem Schock gerade. Du sicher auch, oder?“ Padma versuchte zu lächeln, was ihr aber so richtig nicht gelang. „Klar, ist ja auch eine dämliche Situation.“ Hermine seufzte und Padma konnte nur zustimmend nicken. Doch plötzlich schien Hermine eine Idee zu haben. „Hast du jetzt schon was vor? Sonst könnten wir noch ein bisschen in den ‚Tropfenden Kessel’ gehen und plaudern.“ Padma überlegte kurz. „Nö, eigentlich habe ich nichts vor, wenn man vom Einkaufen absieht. Also los!“ Im ,Tropfenden Kessel’ Eigentlich belegte Hermine immer den Fensterplatz am Rande der Kneipe, wenn sie mit Freunden herkam, doch diesmal setze sie sich mit Padma an die Bar. Natürlich hatten sie sich nach den vier netten Herren vom Vormittag umgeguckt, bevor sie sich an die Bar gesetzt hatten, doch die waren anscheinend schon gegangen. Das hätte die Stimmung nämlich irgendwie auf einen Tiefpunkt gebracht, doch da die Herren ja nicht da waren, führten sie schon nach kurzer Zeit ein angeregtes Gespräch über ihre Schulzeit. Meistens zogen sie natürlich über die Lehrer her, wobei sie einen großen Bogen um Snape und Lupin machten. Das nächste Thema waren dann ihre Mitschüler und danach ging es um die Streiche von Fred und George Weasley und das gute Essen in der großen Halle, was beide doch so sehr vermissten. Plötzlich begann Padma zu grinsen. „Was ist los?“ Hermine verstand nicht, warum sie so grinste. „Kommen wir zum interessantesten Thema.“ Noch immer grinste Padma. „Wie steht’s bei dir in Sachen Liebe?“ Hermine fühlte sich ein bisschen überrumpelt. „Ja, also... das ist... so...“ Padma zog die Augenbraue hoch. „Sag bloß, du rennst immer noch Harry hinterher?“ Hermine fühlte förmlich, wie sie immer kleiner auf ihrem Hocker wurde. „Also... irgendwie schon, aber...“ Weiter kam sie nicht, da Padma schon aufstöhnte. „Wie kannst du nur? Du weißt doch, dass er immer noch voll in Cho Chang verknallt ist...“ Doch bevor Padma noch mehr sagen konnte, stellte Hermine die Gegenfrage. „Und bei dir?“ Padma überlegte kurz, doch dann fing sie an. „Eigentlich bin ich mit bin ich mit Neville zusammen.“ Hermine sah sie entgeistert an. „Neville Longbottom?“ „Ja.“ „Der Neville Longbottom?“ Padma verdrehte leicht genervt die Augen. „Ja, immer noch!“ Nachdem Hermine noch einmal tief Luft geholt hatte, schnitt Padma ihr aber das Wort ab. „Ja, Hermine, es ist der Neville Longbottom, mit dem du in einem Haus warst.“ Zuerst war Hermine ja ein bisschen fassungslos, doch dann fing sie sich langsam wieder und konnte ihre Neugier gar nicht mehr zügeln. „Wie bist du denn an den gekommen?“ Erwartungsvoll starrte sie Padma mit großen Augen an. Padma nahm noch einen großen Schluck von ihrem Cocktail, dann wandte sie sich wieder Hermine zu. „Das war ungefähr drei Monaten. Da gab’s hier irgendwo eine Party. Die meisten waren alte Schulfreunde. Aber frag nicht, wie Neville dann dahin gekommen ist. Ich glaube, der wurde noch von jemand anderem mitgebracht. Dann sind wir später ins Gespräch gekommen. In der Schulzeit fand ich ihn ja etwas seltsam und merkwürdig, aber jetzt ist er voll in Ordnung. Als die Party dann vorbei war, haben wir beschlossen, dass wir uns ja auch noch mal wiedersehen könnten. Und so sind wir zusammen gekommen.“ Nach ihrer Erzählung nahm sie noch mal einen großen Schluck von ihrem Cocktail. Doch Hermine stutzte. „Hast du nicht gesagt, du wärst „eigentlich“ mit Neville zusammen?“ Padma fuhr mit ihrem Finger über den Rand ihres Glases. „Ja, denn da gibt es auch noch einen anderen...“ „Du betrügst Neville???“ Hermine stand das Entsetzen aufs Gesicht geschrieben. „Das kannst du ihm doch nicht antun...“ Doch bevor sie weiterschimpfen konnte, machte Padma eine beschwichtigende Geste. „Ich habe nicht gesagt, dass ich Neville betrüge, das warst du. Ich betrüge ihn nicht, sondern bin nur in zwei Kerle verknallt. Ist das halbwegs verständlich?“ Hermine nickte. „Aber hast du mir nicht gerade noch etwas davon vorgeschwärmt, wie toll Neville doch ist? Dann muss der andere Kerl aber´ne Wucht sein. Wer ist es?“ Padma druckste herum. „Ja, weißt du...“ Doch sie beendete den Satz nicht, sondern bestellte sich erst mal noch einen Drink. Danach fing erst wieder an, sich etwas zurecht zu stottern. „Ja, weißt du... das wirst du jetzt nicht so richtig verstehen... du hast ihn nämlich nie richtig gemocht in deiner Schulzeit...“ Nach den paar Satzfetzen gab sie schon wieder auf, doch Hermine wurde langsam ungeduldig. „Spuckt schon aus! Wer ist es denn jetzt?“ „Draco Malfoy.“ Hermine schlug die flache Hand vor die Stirn. „Das gibt’s doch nicht... Du hast echt kein Glück bei den Kerlen, oder?“ Padma seufzte. Dann schwiegen die Beiden eine Weile. Doch plötzlich richtete sich Hermine auf und bestellte noch mal zwei Drinks für sie. „Vergessen wer erst mal die Kerle, Padma, oder?“ Padma nickte zustimmend. Als sie dann eine Stunde später aufstanden, um den 'Tropfenden Kessel' zu verlassen, waren beide etwas angeheitert, aber machten einen recht zufrieden Eindruck. Im ,Tropfenden Kessel’ Kurz nachdem Padma und Hermine den 'Tropfenden Kessel' in die eine Richtung verlassen hatten, betraten Sirius und Remus den 'Tropfenden Kessel' auch schon aus der anderen Richtung. Während Sirius sich vor Lachen schon auf die Schenkel schlug, machte Remus ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter. Als sie einen Tisch gefunden hatten und Sirius immer noch lachte, begannen die anderen Besucher schon, zu ihnen rüber zu gucken. Remus wollte sich ja schon fast wieder ein anderes Lokal suchen, als auch Sirius das Starren der anderen bemerkte und endlich aufhörte zu lachen. Nachdem er dann noch mal versucht hatte, sich seriös zu räuspern, wandte er sich endgültig Remus zu, auch wenn das amüsierte Grinsen nicht von seinen Lippen verschwinden wollte. Remus dagegen machte ein vollkommen ernstes Gesicht. „Warum denke ich, dass du mich nicht ernst nimmst?“ Dabei versuchte er seine Augenbraue so hochzuziehen, wie es der komische Typ mit den spitzen Ohren aus so einer Muggel-TV-Serien macht. Doch der Versuch scheiterte ebenso kläglich wie der Versuch von Sirius sich seriös zu räuspern. Damit war dann auch Sirius’ letzter Rest an Selbstbeherrschung dahin und er lang wieder lachend auf dem Tisch. Remus seufzte und bestellte sich ein Getränk um sich irgendwie zu beschäftigen, bis sich Sirius wieder eingekriegt hatte. Das dauerte dann noch eine Viertelstunde. Nachdem er sich dann auch noch etwas zu trinken bestellt hatte, atmete Sirius noch einmal tief durch. „Also, ich find das ja amüsant.“ Remus verzog das Gesicht und murmelte ein „Merk’ ich schon...“. Dann wandte er sich wieder Sirius zu. „Sei doch bitte mal ein bisschen ernst! Das ist nicht komisch!“ Doch Sirius war anscheinend nicht Remus’ Meinung. „Ich seh das eigentlich so wie Tonks. Die haben das bestimmt nicht hingekriegt, im besoffenen Zustand einen so schweren Zauber wie diesen zu schaffen. Also machst du dir ganz umsonst Sorgen.“ „Und wenn doch?“ Remus war sich da anscheinend noch nicht so ganz sicher. „Moony, jetzt sei mal nicht so ein Angsthase! Die werden echt schon nicht zwangsverheiratet!“ Um das zu bekräftigen grinste er und nahm noch einen großen Schluck von seinem Bier. Auch Remus nahm noch einen kleinen Schluck. Er wollte gerade noch mal anfangen, als Sirius schon wieder ein neues Thema anschnitt. „Weißt du, ich hab da vor ein paar Tagen voll die Traumfrau gesehen...“ Remus seufzte resigniert, wenn Sirius erst mal mit diesem Thema anfing, dann würden sie so schnell nicht mehr von diesem Thema wegkommen. Und Remus sollte Recht behalten, denn erst zwei Stunde später war Sirius fertig. „So das war’s auch erst mal, ich glaub ich muss jetzt auch los.“ Remus nickte und beide standen auf. In dem Moment ging die Tür vom 'Tropfenden Kessel' auf und Bellatrix kam herein und blickte sich suchend um. Sirius grinste fies und ging auf Bellatrix zu. „Hallo Bellatrix. Bist wieder auf der Suche nach deinem Sniefelus?“ Als Bellatrix ihn bemerkte, blickte sie ihn fies an. „Nein, bin ich nicht uns selbst, wenn würde es dich nicht angehen, Sirius „Ich-liebe-niemanden-außer-mich-selbst“ Black!“ Sie warf ihm noch einen bösen Blick zu und verschwand in Richtung Bar. Remus schaute Sirius aber fragend an. „Warum sollte sie Snape suchen?“ „Weißt du das nicht? Bellatrix steht immer noch voll auf Sniefelus, obwohl der sie schon vor einiger Zeit hat sitzen lassen.“ „Und deswegen ziehst du sie immer noch auf?“ Manchmal verstand Remus Sirius’ Art von Humor einfach nicht. „Klar doch, das ist doch die Gelegenheit!“ Sirius grinste Remus zu und dann verschwanden sie gemeinsam aus der Bar, jedoch warf Remus Bellatrix noch einen mitleidigen Blick zu. Konnte Sirius sie nicht einmal in Ruhe lassen? Mit dieser Frage im Kopf ging Bellatrix zur Bar und bestellte sich ihren ersten Drink. Dann saß sie erst mal eine Weile grübelnd da und anscheinend machte sie ein so ernstes Gesicht, dass niemand kam und sie ansprach. Das frustrierte sie nun so, dass sie sich noch gleich zwei weitere Drinks hinterher bestellte. Auf einmal tippte ihr jemand auf die Schulter oder besser gesagt stützte sich jemand so doll auf ihre Schulter, dass sie fast vom Barhocker gerutscht wäre. Sie wollte denjenigen auch schon zusammen schreien, doch als sie sich umdrehte, grinste Severus Snape sie an. Da sie schon einige Flüche auf der Zunge hatte, konnte sie jetzt erstmals nur stottern. „Sev... Severus, hallo...“ Doch Severus schien das nicht zu stören, er grinste einfach munter weiter. Nachdem sich Bellatrix vom ersten Schock erholt hatte, guckte sie etwas verwirrt. „Severus?“ Erst jetzt schien Severus erst richtig begriffen zu haben, wenn er vor sich hatte. „Bellatrix? Bellatrix!“ Lachend fiel er ihr um den Hals. Dabei roch sie die starke Fahne, die Severus schon hatte. „Wie viel hast du denn schon getrunken, Severus?“ Severus blickte sie ungläubig an. „Nicht viel, nur ein paar Bier und ein paar Gläschen Feuerwhiskey, warum?“ Entweder vertrug er nicht sehr viel oder es waren doch ein paar mehr Sachen gewesen, dafür sprach er aber noch recht klar. Aber egal, wie viel er auch getrunken hatte, sie musste diese Chance jetzt nutzen. Wie oft hatte man schon seinen Traummann besoffen vor sich, also fast zu allem bereit? Bellatrix grinste. Ja, heute würde sie ihre Chance nutzen. Neben ihr räusperte sich Severus. „Hörst du mir eigentlisch su?“ Überrascht schaute sie ihn an. „Nein, tut mir leid, was hast du gesagt Severus?“ Bevor er anfing zu reden, nahm er einen großen Schluck aus seinem mitgebrachten Bier. „Ich wollte dir ja schon immer mal was sagen, Bellatrix“ – Bellatrix’ Herz schlug schneller, was wollte er ihr jetzt sagen, musste sie vielleicht gar nicht den ersten Schritt machen? Erfüllten sich jetzt all ihr Träume? - „du bist ja eischentlich eine ganz Hübsche und dein Charakter is ja auch ganz nett“ – Bellatrix stockte nun der Atem, was wollte Severus ihr nun sagen? Dass die Trennung damals ein Fehler war und er nun gerne wieder mit ihr zusammen sein würde? – „aber die Rolanda is ja auch ganz hübsch an su sehen, also mit ihren tollen Locken, aber “ – Für Bellatrix brach eine Welt zusammen. Das konnte er ihr doch nicht antun. Sie mit dieser Besentussi zu vergleichen! Aber hatte sie da nicht ein „Aber“ gehört? – „die Beste von allen ist ja immer noch Öermine!“ Für Bellatrix ging eine Welt unter. Das konnte er ihr doch nicht antun. Doch Severus grinste immer noch und schien stolz auf sich zu sein, diese Erkenntnis endlich losgeworden zu sein. Er griff dann wieder zu seinem Bier und prostete ihr auch noch zu. Äußerlich war Bellatrix noch die Ruhe selbst, doch innerlich kochte es in ihr. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten und schlug dann mit aller Kraft so heftig auf die Tischplatte der Bar, dass die Drink von der Platte auf den Boden fiel. Severus sah sie überrascht an. „Bellatrix...“ Doch sie ließ ihn gar nicht ausreden, sondern griff nach seinem Bier und schüttete es ihm ins Gesicht. „Du, dämlicher Idiot!“ Sie warf Severus noch einen verachtenden Blick zu und rauschte dann wutschnaubend aus dem 'Tropfenden Kessel'. Severus sah ihr nur mit großen Augen hinterher. Was hatte er denn falsch gemacht? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)