Heimweh von abgemeldet
(Namis Weg "durch die Hölle")
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Kapitel 1: Gegenwart
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Habe versucht,in dieser FF meine eigenen Gedanken umzusetzen und ich hoffe, es
ist mir gelungen. Kap 1. ist wahrscheinlich ziemlich verwirrend, aber
hoffentlich trotzdem interessant.
Für die, die die Pairings jetzt schon wissen wollen, es werden wahrscheinlich:
Nami x Ace
Nami x Zorro
Bitte um konstruktive Kritik, da dies meine erste richtige FANFICTION ist.
Viel Spaß
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Gegenwart!
Mit ausdruckslosem Blick starrte sie in die Zuschauermenge. Sie sind alle da -
alle die sie so sehr hasste, die sie so sehr in ihrem Inneren verfluchte. Ihre
Mitschüler, ihre Lehrer. Sie fragte sich, warum diese Menschen immer so laut
sein mussten. Sie wusste nicht, warum sie sie nicht mochte. Sie sind immer sehr
lieb zu ihr gewesen, zumindest die, mit denen sie hier ihre Zeit verbrachte. Und
doch, es waren kleine, naive Kinder - dumm - und hatten keine Ahnung vom Leben,
das sagte sie sich immer wieder. Was wussten sie schon? Sie lebten Tag für Tag
vor sich hin. So gestresst von den paar Stunden, die sie hier absitzen mussten.
Sie leben ohne festes Ziel, ohne wahre Träume aber dafür mit geistlosen
Gesprächen, geführt mit ihren geistlosen Freunden. Freunde - Wie lang hat sie
dieses Wort nicht mehr in den Mund genommen? Sie fürchtete, die Bedeutung
dieses schönen Wortes allmählich zu vergessen. Auf einmal waren sie alle weg.
Sie war allein, auf sich gestellt, von einem Tag auf den anderen, ganz
plötzlich, ohne Vorwarnung. Sie vermisste sie. Würde sie sie jemals
wiedersehen?
Und diese Leute, oben, auf der Tribüne schienen alles zu haben. Alles, was sie
zum Leben bräuchten und noch mehr. Und doch fehlte ihnen etwas. Sie wussten es
vielleicht nicht, aber eigentlich hatten sie nichts. Nichts von all dem, was sie
früher besaß. Ihre Träume, ihre Ziele. Freunde, die immer zu ihr gehalten
haben, ihr vertrauten und mit denen sie durch dick und dünn ging. Ihre
Freiheit, ihr Stolz.
Ihre Gedanken überschlugen sich, Erinnerungen kamen hoch. So viele Dinge gingen
in ihrem Kopf vor und es war nicht leicht diese zu ordnen. Ihr Leben hat sich
sehr verändert. Jetzt schien sie zu sein wie sie alle, für alle.
Laut, zickig, pubertär. Ein typischer Teenager. In all den Jahren hat sie sich
niemandem anvertraut. Niemand wusste, was sie wirklich fühlte, was sie wirklich
dachte, wer sie wirklich war. Äußerlich unterschied sie sich kaum von den
anderen. Sie hatte einen anderen Stil, aber was das heutzutage was besonderes
oder auffälliges?
"Nami, können wir dann, wir sind soweit!" , sie wendete ihren Blick von der
Menge ab, ein bisschen verwirrt. Es kommt oft vor, dass sie in Gedanken
versunken ins Leere starrt, für die anderen war es nichts besonderes mehr.
"Ähhm...Ja ich bin auch soweit." Sie ging langsam in die Mitte der Halle,
dehnte noch mal ihre Arme und dann ging auch schon die Musik los. Es war eine
Mischung aus Breakdance und Cheerleading. Routine für sie, nichts besonderes.
Saltos, Schrauben, alles mögliche. Alle Augen waren auf sie gerichtet. In
dieser Gereralprobe. Ihre Schule hat ihnen die Sporthalle zur Verfügung
gestellt um zu üben und die Meisterschaft zu gewinnen. Es schien ihr Spaß zu
machen, ihr Lächeln schien strahlender zu sein als der atemberaubendste
Sonnenuntergang, als sie ganz oben, auf der Spitze der Pyramide stand, einige
Meter über dem grünen Hallenboden.
Sie war nicht besonders gut in der Schule, lag im Durchschnitt. Es langweilte
sie. Schwachsinnige Dinge, die sie nie brauchen würde.
Aber sie war ziemlich hübsch, sportlich und hatte eine klasse Figur. Eine
Tänzerin eben. Ein bisschen kleiner als die anderen, aber das machte sie
gleichzeitig so süß. Auch wenn ihre großen Augen beinahe schwarz waren,
leuchteten sie, wenn sie lachte. Sie hatte ein wunderschönes Lächeln, schön
geschwungene Lippen und weiße Zähne. Glänzende, orange Strähnen fielen ihr
bei jeder Kopfbewegung ins Gesicht. Bei den Schülern ziemlich beliebt, und das
nicht nur wegen ihres Äußerem. Sie hatten einen super Charakter.
Vielleicht ein bisschen zu nett, so dachte sie in diesem Augenblick. Deshalb
tanzte sie, weil man sie darum gebeten hat. Sie hatte Talent, daran hatte seit
Anfang an niemand Zweifel. Ihr ganzer Körper war angespannt, als sie hoch in
die Luft geworfen wurde. Sie fühle sich für eine Sekunde frei. Frei, wie sie
es schon lange nicht mehr war. Seit damals. Doch sie fiel sofort. Sie fiel -
seit damals. Doch sie hoffte, es würde sie jemand auffangen, sowie jetzt, in
diesem Augenblick. Sie hatte keine Angst. Vor was auch? Das schlimmste, was ihr
im Leben passieren konnte, ist ihr passiert. Sie hatte sich selbst verloren,
hoffte aber es eines Tages wiederzufinden. Jetzt war dies ihr Leben, und sie
musste sich langsam damit zurechtfinden. Ihr blieb nichts anderes übrig.
Sie hörte ein lautes Geräusch. Sie klatschten. Sie schrieen. Sie tobten.
Alles ist problemlos verlaufen. Keine Fehler. Sie würden sicher gewinnen, doch
es war ihr egal. Es ist ein Zeitvertreib für sie, ein Zeitvertreib, mit dem sie
manchmal ein paar Schulstunden schwänzen konnte. Sie musste zur Schule, es war
nicht so auffällig, auch wenn sie nicht wollte.
Sie verließ die Halle, torkelte nachdenklich den Gang entlang in die Umkleide
und bewegte sich mit ihrem Handtuch Richtung Dusche. Es fühlte sich gut an, als
der eiskalte Strahl ihren erhitzten Körper traf. Tropfen für Tropfen. Sie
prallten an ihrer seidenen Haut ab. Sie genoss es. Sie liebte es. Sie liebt das
Wasser - seit sie denken kann, seit sie sich erinnern kann. Es gab für sie
nichts schöneres auf dieser Welt, gerade jetzt. Das einzige, was ihr geblieben
ist. Manchmal schwamm die stundenlang vor sich hin - wie immer in Gedanken
versunken. Sie versuchte so wenig wie möglich, was mit den anderen zu tun zu
haben. Sie hatte Angst. Angst, sie würden hinter ihr großes Geheimnis kommen,
deshalb ging sie allen aus dem weg. Doch es war nicht leicht, in ihrer Position
als beliebte Tänzerin. Sie ließ sich nie was anmerken und war immer
freundlich, auch wenn das manchmal nicht leicht für sie war, da sie ein
ziemlich großes Temperament besitzt. Doch sie ist ziemlich ruhig geworden,
richtig verträumt. Sie trocknete sich und zog sich an. Keine Lust, auf die
anderen zu warten, ging sie raus. Sie holte ihre Zigaretten raus und zündete
eine an. Kurz blieb sie stehen, atmete den Rauch aus, und begab sich dann auch
den Heimweg. Ja, sie hat angefangen zu rauchen. Nicht viel, aber es half ihr ein
bisschen. Es machte das Leben für sie leichter.
"Hey Nami, wart halt mal", schrie eine altbekannte Stimme hinter ihr.
Kapitel 2: Bruchstücke
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Ok, hier kommt der zweite Teil meiner FF. Wahrschienlich etwas langweilig und
kurz, aber meiner Meinung nach, wichtig für den weiteren Handlungsverlauf und
für die Realistik (haha, was an OP ist schon realistisch?!?). Ich beeil mich
mit dem nächsten Teil.
Und vielen Dank für die Kommis.
BRUCHSTÜCKE
Sie blieb stehen, drehte sich jedoch nicht um. " Hey, du warst heute total
Granate. Wenn bei den Meisterschaften nächste Woche alles genauso glatt läuft,
werdet ihr bestimmt gewinnen," sagte er grinsend, als er sich ihr näherte.
Es war Stef, ein gleichaltriger Junge aus ihrer Klasse. Irgendwie hatte er von
allem etwas - ein bisschen Streber, aber ein guter Sportler. Außerdem war er
ein Macho, wie es wahrscheinlich keinen zweiten gab. Sie hatte so was noch nie
gesehen, nicht einmal ihr alter Lieblingskoch, der für sein Flirten ziemlich
berühmt ist, war so schlimm wie er. Trotzdem mochte sie ihn - irgendwie -
manchmal. Zwar wollte sie es sich nicht eingestehen, ertappte sich aber des
öfteren, wie sie an ihn dachte. Sie verstand es aber nicht. Auch konnte sie aus
diesem lächerlichen Typen nicht schlau werden. Lächerlich - Ja, im Vergleich
zu ihren Jungs, dort in ihrer Heimat, wirkte er lächerlich, richtig mickrig,
obwohl er besser aussah, als der Durchschnitt hier. " Ja, mag sein", gab sie ihm
als Antwort, ein paar Sekunden später.
Sie redeten nicht, als er sie heimbegleitete. Sie wollte nicht. Sie verstand ihn
nicht. Manchmal war er richtig lieb zu ihr, dachte sie, als sie die Straße
überquerte. Doch ging er ihr oft aus dem Weg oder motzte sie an, ohne Grund.
Kindisch. Man erzählte sich, dass er auf sie steht. Vielleicht war das der
Grund warum er so zickig war? - Sie redete kaum mit ihm, mit irgendwem. Sie
musste aufpassen, nichts Falsches zu sagen, was sie verraten könnte. Diese
Zurückhaltung machte sie jedoch für ihn und auch für andere noch viel
interessanter.
"Und was machst du am Wochenende? Gehst du auch zu Nataljas Party?" fragte er,
kurz bevor sie die Kreuzung erreichten.
"Ich muss noch einiges erledigen. Tut mir leid, ich kann nicht."
"Ach, was gibt es denn wichtiges? Schade, immer wenn was ansteht, hast du keine
Zeit. Ich hätte liebend gern mal einen mit dir getrunken," doch er konnte den
Satz kaum beenden, als schallendes Lachen ausbrach. Wieso lachte sie jetzt? Sie
lachte so gut wie nie, egal wie witzig irgendetwas sein mochte. Ein
wunderschönes Lachen, herzergreifend, doch was war so lustig an dem, was er
sagte? Fragend blieb er stehen, hakte aber nicht nach.
"So Stef, hier trennen sich unsere Wege. Ich wünsch dir noch viel Spaß auf der
Party", sie bog nach links ab und lies den Verwunderten zurück.
Er wollte mir ihr einen trinken. Sie abfüllen? Da sah man ein weiteres Mal
wieder, wie wenig er sie kannte. Hatte keine Ahnung wie viel sie vertrug.
Niemand konnte ihr bis jetzt in Punkto Saufen das Wasser reichen. Bei diesen
Gedanken verloren ihre Lippen das strahlende Lächeln. Sie erinnerte sich
wieder. An ihre Freunde, an die schöne Zeit mit ihnen. Egal was sie sagte, egal
was sie tat, ihre Vergangenheit holte sie immer wieder ein, Erinnerung an ein
Leben, mit dem hier niemand etwas anfangen kann.
Sie öffnete die Haustür und betrat die 2-Zimmer-Wohnung. Es war ruhig,
einsam, dunkel - all das, was aus ihren Herzen geworden ist. Früher hat sie nie
einen Gedanken daran verschwendet, wie es wäre, wieder auf sich allein gestellt
zu sein. Sie hat geglaubt, dass nichts und niemand sie und ihre Freunde
auseinanderreißen konnte, doch sie wurde eines besseren belehrt. Müde legte
sie sich auf ihr großes, weiches Bett und schloss die Augen. "Vielleicht wäre
es damals besser gewesen, nicht zu fliehen," murmelte sie schon im Halbschlaf
in ihr Kissen. Ja, vielleicht wäre es besser gewesen. Zwar hätte sie nicht
gewusst, wie lange sie das noch durchgehalten hätte, wie lange sie noch zu
leben hätte, aber dort hätten ihre Freunde wenigstens eine Chance gehabt, ihr
zu helfen. Dort hätten sie sie gefunden, wenn sie noch am Leben waren. Selbst
das wusste sie nicht - wie es der Bande seither ergangen ist, ob sie noch auf
der Suche nach ihr waren oder die Hoffnung längst aufgegeben haben. So viel
Zeit ist vergangen, fast schon zwei Jahre. So viele, unendlich viele Kilometer
trennen sie von einander. Sie befinden sich in zwei verschiedenen Welten. Zwei
Welten, zwei Dimensionen, die so unterschiedlich waren, wie sie nur sein
konnten. Dort hätte sie aus eigener Kraft nach ihnen suchen können, hier war
das unmöglich. Hier fehlten ihr die Mittel. Sie wusste nicht einmal genau, wie
sie wieder zurückkehren könnte. Mit was sie anfangen sollte, wo sie anfangen
sollte. An dieses einfache Leben hat sie sich inzwischen gewöhnt, damit
abfinden wird sie aber sich nie.
Ein paar Tränen flossen über ihr Gesicht, auf den weißen Bezug. Sie war
eingeschlafen.
Kapitel 3: Geschichte
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So, hier kommt Kapitel 3 und damit auch das Ende der Einleitung :-D
Wünsch denen viel Spaß, die sich das antun.
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GESCHICHTE
So sah jetzt ihr Leben aus. Der Einsamkeit, der Langeweile, all ihren Problemen
und sogar der Zeit entfloh sie, indem sie schlief. Sie wartete. Auf ein Zeichen?
Sie hatte keine Ahnung. Es war das einzige, was sie jetzt tun konnte. Alles im
Leben hatte einen Sinn, das hat sie in ihrer Vergangenheit gelernt. Aber sie
konnte nicht erkennen, wohin sie ihr jetziger Weg führen sollte.
Tag für Tag, Woche für Woche vergingen . Inzwischen ist es wieder Sommer
geworden. Nami hasste es an heißen Mittagen, wie heute, in der Schule sitzen
und die Stunden zählen zu müssen. Gerade, weil sie für diese Hitze zu warm
angezogen war. Ihre alten, knappen Tops konnte sie, seit sie hier war,
vergessen. Ihre zwei Tattoos würden zu viele Fragen aufwerfen, denen sie sich
nicht stellen wollte, also musste sie längere T-Shirts anziehen. Ihre Kreuz
verdeckte sie meistens mit Schweißbändern oder breiten Armbändern.
Tätowierungen waren zwar für diese Zeit nichts Außergewöhnliches, aber sie
war der Meinung – je unauffälliger, desto besser.
Geschichtsunterricht stand jetzt auf dem Stundenplan – Langeweile.
Normalerweise hätte sie sich wieder in ihre Träume zurückgezogen oder im
schlimmsten Fall geschlafen, doch diese Stunde war es anders. Sie haben mit
einem neuen Thema angefangen – einem Thema, mit dem sie sich ausnahmsweise
auskannte, ihre eigenen Erfahrungen damit hatte. Räuber der Meere, Piraten. Es
gab viele Ausdrücke für solche, die diesen Lebensweg gewählt hatten, deren
Epoche hier aber schon seit Jahrhunderten vorbei war. Was wollte man ihnen über
solche Menschen beibringen?
Der Lehrer erzähle über berühmte Persönlichkeiten aus jener Zeit. Über
deren Banden, ihre Schiffe und das Meer, über gefährliche Kaperungen,
Hinrichtungen und Morde.
Im Vergleich zu den sonstigen Geschichtsstunden war diese wirklich interessant.
Nicht nur sie empfand so. Diesmal hören sie alle aufmerksam und neugierig zu,
anstatt, so wie sonst auch, mit irgendetwas anderem beschäftigt zu sein. Für
ihre Mitschüler war das alles Neuland. Sie haben sich mit diesem Thema
wahrscheinlich nie wirklich auseinandergesetzt, höchstens einen Actionfilm mit
Pseudopiraten angeschaut oder in Sachbüchern etwas darüber gelesen. Sie
allerdings hat das alles miterlebt; Und ihre Abenteuer lassen sich in keinem
Lexikon, keinem Hollywoodstreifen finden. Ihre Erlebnisse sind unvergleichlich.
Ihrer Meinung nach konnte man darüber philosophieren so viel man wollte, aber
erzählte Geschichten - Legenden könnten niemals so sein, wie die
Wirklichkeit. Man könne die Empfindungen, die Gefühle von Menschen und schon
gar nicht von Piraten beschreiben. Man könne nicht in Worte fassen, was man
fühlt wenn man um sein Leben rennt, den Tod vor Augen hat und trotzdem, wenn am
Horizont das glühende Meer im Sonnenuntergang zu sehen ist, man weiß, dass man
dieses Leben über alles liebt. Man könne sich erst vorstellen, wie das Leben
eines Piraten war beziehungsweise ist, wenn man sich selbst in dieser Situation
befunden hat.
„Nami?“
Ja, sie war eine Piratin. Sie kannte diese Situation. Deswegen hatte sie das
Recht, sich als eine solche zu bezeichnen, selbst nach 2 Jahren unfreiwilliger
Pause, die aber kein Ende in Aussicht hatte. Sie dachte wie eine –
strategisch, vorteilhaft, kameradschaftlich. Danach zu handeln war etwas
schwieriger.
„Nami???“ Sofort wurde sie wieder aus ihren Gedanken gerissen – schon
wieder. Aufgerissene Augen starrten den vor ihr stehenden Lehrer an.
„Träumst du schon wieder?“ Doch bevor sie Antworten konnte, befahl er, nach
dem unterricht zu ihm zu kommen.
„Ok, Thomas. Wenn unsere verschlafene Nami nicht will, dann darfst du jetzt
deine Meinung zur Piraterie äußern.
„Ähhm. Also, begann er“, „Ich hab keine große Meinung zu solchen Leuten.
Für mich waren das brutale, skrupellose Männer, die für ein Stück Gold über
Leichen gingen. Soweit ich weiß, haben diese Männer nicht davor
zurückgeschreckt, ihre eigenen Bandenmitglieder zu töten. Raubzüge,
Vergewaltigungen und Morde – sie haben nichts anerkennendes zustande
gebracht.“
„Stefan was ist mir dir? Erzähl was du denkst!“
Diskutieren? – Tatsächlich. Sie verabscheute Stunden, bei denen Diskussionen
auf dem Lehrplan standen. Jetzt verstand sie endlich, was ihr Lehrer vorhin von
ihr wollte – sie sollte mit diesem Kindergarten- Gespräch anfangen.
Normalerweise debattierte sie gern und ein geeigneteres Thema konnte sie sich
jetzt nicht vorstellen. Doch sie wusste wie es ausgehen würde. Es endet immer
gleich. Niveau- und sinnlose Argumentationen werden aneinandergereiht. Andere
Meinungen interessieren sie nicht. Ja, solche Sturheit muss einfach immer im
Streit enden. Sir schüttelte ausatmend den Kopf und hörte Stef zu.
„ Ich bin eigentlich der gleichen Ansicht. Ich meine, gute Sachen über
Piraten findet man nur in Weiber-Romanen. Ok, sie waren vielleicht stark und
gefährlich, aber auch ziemlich dumm. Für jeden einzelnen wurde schließlich
sein „Beruf“ zum Verhängnis. Sie rissen nicht nur andere, sondern auch sie
selbst in den Tod. Auch wenn viele sagen mögen, dass die Gefahr ja das
Aufregende, der Nervenkitzel war - ich als denkender Mensch würde es mir zwei
mal Überlegen, was mit lieber wäre, ein ruhiges, vielleicht langes Leben oder
der sinnlose Tod.“
<< Kinder>>, dachte sie, als sich ihr Geschichtslehrer zu ihr drehte.
„Möchtest du dich jetzt auch dazu äußern, Nami?“
Röte stieg ihr ins Gesicht, sie stöhnte auf.
Ihr Mund öffnete sich gerade, als plötzlich alle aufsprangen und der
Geräuschpegel stieg – die Stunde war aus. <>
Langsam stand sie auf, streckte ihre Arme und stolzierte geradeaus zum Pult.
„Also, Nami. Deine mündlichen Noten kennst du ja, aber anscheinend scheinen
sie dich nicht zu interessieren. Ich glaube nicht, dass du dumm bist, möchte
jedoch den Grund für deine Haltung wissen. Mir scheint, als wäre dir alles
hier ziemlich egal.“
„Da haben sie recht,“ fiel sie ihm eiskalt ins Wort“
Geschockt sah er sie an, fuhr dann aber fort. „Das ist dein Problem. Wie dem
auch sei - wenn du nicht durchfallen willst, solltest du dringend mehr arbeiten.
Ich schlage vor, du hältst den nächsten Tagen ein Referat über unser heutiges
Thema, eingeschlossen deiner Meinung. Damit wärst du zumindest in Geschichte
nicht mehr gefährdet.“
Sie atmete aus, ließ sich den Gedanken doch durch Kopf gehen, und kam zu dem
Entschluss, dass es eine gute Möglichkeit wäre, etwas über das Leben eines
Piraten, so wie sie es kannte, ungestört erzählen zu können.
„Gut“
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So, ab dem nächsten Kap gehts wahrscheilich richtig los!!!
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