Heimweh von abgemeldet
(Namis Weg "durch die Hölle")
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Kapitel 3: Geschichte
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So, hier kommt Kapitel 3 und damit auch das Ende der Einleitung :-D
Wünsch denen viel Spaß, die sich das antun.
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GESCHICHTE
So sah jetzt ihr Leben aus. Der Einsamkeit, der Langeweile, all ihren Problemen
und sogar der Zeit entfloh sie, indem sie schlief. Sie wartete. Auf ein Zeichen?
Sie hatte keine Ahnung. Es war das einzige, was sie jetzt tun konnte. Alles im
Leben hatte einen Sinn, das hat sie in ihrer Vergangenheit gelernt. Aber sie
konnte nicht erkennen, wohin sie ihr jetziger Weg führen sollte.
Tag für Tag, Woche für Woche vergingen . Inzwischen ist es wieder Sommer
geworden. Nami hasste es an heißen Mittagen, wie heute, in der Schule sitzen
und die Stunden zählen zu müssen. Gerade, weil sie für diese Hitze zu warm
angezogen war. Ihre alten, knappen Tops konnte sie, seit sie hier war,
vergessen. Ihre zwei Tattoos würden zu viele Fragen aufwerfen, denen sie sich
nicht stellen wollte, also musste sie längere T-Shirts anziehen. Ihre Kreuz
verdeckte sie meistens mit Schweißbändern oder breiten Armbändern.
Tätowierungen waren zwar für diese Zeit nichts Außergewöhnliches, aber sie
war der Meinung – je unauffälliger, desto besser.
Geschichtsunterricht stand jetzt auf dem Stundenplan – Langeweile.
Normalerweise hätte sie sich wieder in ihre Träume zurückgezogen oder im
schlimmsten Fall geschlafen, doch diese Stunde war es anders. Sie haben mit
einem neuen Thema angefangen – einem Thema, mit dem sie sich ausnahmsweise
auskannte, ihre eigenen Erfahrungen damit hatte. Räuber der Meere, Piraten. Es
gab viele Ausdrücke für solche, die diesen Lebensweg gewählt hatten, deren
Epoche hier aber schon seit Jahrhunderten vorbei war. Was wollte man ihnen über
solche Menschen beibringen?
Der Lehrer erzähle über berühmte Persönlichkeiten aus jener Zeit. Über
deren Banden, ihre Schiffe und das Meer, über gefährliche Kaperungen,
Hinrichtungen und Morde.
Im Vergleich zu den sonstigen Geschichtsstunden war diese wirklich interessant.
Nicht nur sie empfand so. Diesmal hören sie alle aufmerksam und neugierig zu,
anstatt, so wie sonst auch, mit irgendetwas anderem beschäftigt zu sein. Für
ihre Mitschüler war das alles Neuland. Sie haben sich mit diesem Thema
wahrscheinlich nie wirklich auseinandergesetzt, höchstens einen Actionfilm mit
Pseudopiraten angeschaut oder in Sachbüchern etwas darüber gelesen. Sie
allerdings hat das alles miterlebt; Und ihre Abenteuer lassen sich in keinem
Lexikon, keinem Hollywoodstreifen finden. Ihre Erlebnisse sind unvergleichlich.
Ihrer Meinung nach konnte man darüber philosophieren so viel man wollte, aber
erzählte Geschichten - Legenden könnten niemals so sein, wie die
Wirklichkeit. Man könne die Empfindungen, die Gefühle von Menschen und schon
gar nicht von Piraten beschreiben. Man könne nicht in Worte fassen, was man
fühlt wenn man um sein Leben rennt, den Tod vor Augen hat und trotzdem, wenn am
Horizont das glühende Meer im Sonnenuntergang zu sehen ist, man weiß, dass man
dieses Leben über alles liebt. Man könne sich erst vorstellen, wie das Leben
eines Piraten war beziehungsweise ist, wenn man sich selbst in dieser Situation
befunden hat.
„Nami?“
Ja, sie war eine Piratin. Sie kannte diese Situation. Deswegen hatte sie das
Recht, sich als eine solche zu bezeichnen, selbst nach 2 Jahren unfreiwilliger
Pause, die aber kein Ende in Aussicht hatte. Sie dachte wie eine –
strategisch, vorteilhaft, kameradschaftlich. Danach zu handeln war etwas
schwieriger.
„Nami???“ Sofort wurde sie wieder aus ihren Gedanken gerissen – schon
wieder. Aufgerissene Augen starrten den vor ihr stehenden Lehrer an.
„Träumst du schon wieder?“ Doch bevor sie Antworten konnte, befahl er, nach
dem unterricht zu ihm zu kommen.
„Ok, Thomas. Wenn unsere verschlafene Nami nicht will, dann darfst du jetzt
deine Meinung zur Piraterie äußern.
„Ähhm. Also, begann er“, „Ich hab keine große Meinung zu solchen Leuten.
Für mich waren das brutale, skrupellose Männer, die für ein Stück Gold über
Leichen gingen. Soweit ich weiß, haben diese Männer nicht davor
zurückgeschreckt, ihre eigenen Bandenmitglieder zu töten. Raubzüge,
Vergewaltigungen und Morde – sie haben nichts anerkennendes zustande
gebracht.“
„Stefan was ist mir dir? Erzähl was du denkst!“
Diskutieren? – Tatsächlich. Sie verabscheute Stunden, bei denen Diskussionen
auf dem Lehrplan standen. Jetzt verstand sie endlich, was ihr Lehrer vorhin von
ihr wollte – sie sollte mit diesem Kindergarten- Gespräch anfangen.
Normalerweise debattierte sie gern und ein geeigneteres Thema konnte sie sich
jetzt nicht vorstellen. Doch sie wusste wie es ausgehen würde. Es endet immer
gleich. Niveau- und sinnlose Argumentationen werden aneinandergereiht. Andere
Meinungen interessieren sie nicht. Ja, solche Sturheit muss einfach immer im
Streit enden. Sir schüttelte ausatmend den Kopf und hörte Stef zu.
„ Ich bin eigentlich der gleichen Ansicht. Ich meine, gute Sachen über
Piraten findet man nur in Weiber-Romanen. Ok, sie waren vielleicht stark und
gefährlich, aber auch ziemlich dumm. Für jeden einzelnen wurde schließlich
sein „Beruf“ zum Verhängnis. Sie rissen nicht nur andere, sondern auch sie
selbst in den Tod. Auch wenn viele sagen mögen, dass die Gefahr ja das
Aufregende, der Nervenkitzel war - ich als denkender Mensch würde es mir zwei
mal Überlegen, was mit lieber wäre, ein ruhiges, vielleicht langes Leben oder
der sinnlose Tod.“
<< Kinder>>, dachte sie, als sich ihr Geschichtslehrer zu ihr drehte.
„Möchtest du dich jetzt auch dazu äußern, Nami?“
Röte stieg ihr ins Gesicht, sie stöhnte auf.
Ihr Mund öffnete sich gerade, als plötzlich alle aufsprangen und der
Geräuschpegel stieg – die Stunde war aus. <>
Langsam stand sie auf, streckte ihre Arme und stolzierte geradeaus zum Pult.
„Also, Nami. Deine mündlichen Noten kennst du ja, aber anscheinend scheinen
sie dich nicht zu interessieren. Ich glaube nicht, dass du dumm bist, möchte
jedoch den Grund für deine Haltung wissen. Mir scheint, als wäre dir alles
hier ziemlich egal.“
„Da haben sie recht,“ fiel sie ihm eiskalt ins Wort“
Geschockt sah er sie an, fuhr dann aber fort. „Das ist dein Problem. Wie dem
auch sei - wenn du nicht durchfallen willst, solltest du dringend mehr arbeiten.
Ich schlage vor, du hältst den nächsten Tagen ein Referat über unser heutiges
Thema, eingeschlossen deiner Meinung. Damit wärst du zumindest in Geschichte
nicht mehr gefährdet.“
Sie atmete aus, ließ sich den Gedanken doch durch Kopf gehen, und kam zu dem
Entschluss, dass es eine gute Möglichkeit wäre, etwas über das Leben eines
Piraten, so wie sie es kannte, ungestört erzählen zu können.
„Gut“
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So, ab dem nächsten Kap gehts wahrscheilich richtig los!!!
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