Heimweh von abgemeldet (Namis Weg "durch die Hölle") ================================================================================ Kapitel 2: Bruchstücke ---------------------- Ok, hier kommt der zweite Teil meiner FF. Wahrschienlich etwas langweilig und kurz, aber meiner Meinung nach, wichtig für den weiteren Handlungsverlauf und für die Realistik (haha, was an OP ist schon realistisch?!?). Ich beeil mich mit dem nächsten Teil. Und vielen Dank für die Kommis. BRUCHSTÜCKE Sie blieb stehen, drehte sich jedoch nicht um. " Hey, du warst heute total Granate. Wenn bei den Meisterschaften nächste Woche alles genauso glatt läuft, werdet ihr bestimmt gewinnen," sagte er grinsend, als er sich ihr näherte. Es war Stef, ein gleichaltriger Junge aus ihrer Klasse. Irgendwie hatte er von allem etwas - ein bisschen Streber, aber ein guter Sportler. Außerdem war er ein Macho, wie es wahrscheinlich keinen zweiten gab. Sie hatte so was noch nie gesehen, nicht einmal ihr alter Lieblingskoch, der für sein Flirten ziemlich berühmt ist, war so schlimm wie er. Trotzdem mochte sie ihn - irgendwie - manchmal. Zwar wollte sie es sich nicht eingestehen, ertappte sich aber des öfteren, wie sie an ihn dachte. Sie verstand es aber nicht. Auch konnte sie aus diesem lächerlichen Typen nicht schlau werden. Lächerlich - Ja, im Vergleich zu ihren Jungs, dort in ihrer Heimat, wirkte er lächerlich, richtig mickrig, obwohl er besser aussah, als der Durchschnitt hier. " Ja, mag sein", gab sie ihm als Antwort, ein paar Sekunden später. Sie redeten nicht, als er sie heimbegleitete. Sie wollte nicht. Sie verstand ihn nicht. Manchmal war er richtig lieb zu ihr, dachte sie, als sie die Straße überquerte. Doch ging er ihr oft aus dem Weg oder motzte sie an, ohne Grund. Kindisch. Man erzählte sich, dass er auf sie steht. Vielleicht war das der Grund warum er so zickig war? - Sie redete kaum mit ihm, mit irgendwem. Sie musste aufpassen, nichts Falsches zu sagen, was sie verraten könnte. Diese Zurückhaltung machte sie jedoch für ihn und auch für andere noch viel interessanter. "Und was machst du am Wochenende? Gehst du auch zu Nataljas Party?" fragte er, kurz bevor sie die Kreuzung erreichten. "Ich muss noch einiges erledigen. Tut mir leid, ich kann nicht." "Ach, was gibt es denn wichtiges? Schade, immer wenn was ansteht, hast du keine Zeit. Ich hätte liebend gern mal einen mit dir getrunken," doch er konnte den Satz kaum beenden, als schallendes Lachen ausbrach. Wieso lachte sie jetzt? Sie lachte so gut wie nie, egal wie witzig irgendetwas sein mochte. Ein wunderschönes Lachen, herzergreifend, doch was war so lustig an dem, was er sagte? Fragend blieb er stehen, hakte aber nicht nach. "So Stef, hier trennen sich unsere Wege. Ich wünsch dir noch viel Spaß auf der Party", sie bog nach links ab und lies den Verwunderten zurück. Er wollte mir ihr einen trinken. Sie abfüllen? Da sah man ein weiteres Mal wieder, wie wenig er sie kannte. Hatte keine Ahnung wie viel sie vertrug. Niemand konnte ihr bis jetzt in Punkto Saufen das Wasser reichen. Bei diesen Gedanken verloren ihre Lippen das strahlende Lächeln. Sie erinnerte sich wieder. An ihre Freunde, an die schöne Zeit mit ihnen. Egal was sie sagte, egal was sie tat, ihre Vergangenheit holte sie immer wieder ein, Erinnerung an ein Leben, mit dem hier niemand etwas anfangen kann. Sie öffnete die Haustür und betrat die 2-Zimmer-Wohnung. Es war ruhig, einsam, dunkel - all das, was aus ihren Herzen geworden ist. Früher hat sie nie einen Gedanken daran verschwendet, wie es wäre, wieder auf sich allein gestellt zu sein. Sie hat geglaubt, dass nichts und niemand sie und ihre Freunde auseinanderreißen konnte, doch sie wurde eines besseren belehrt. Müde legte sie sich auf ihr großes, weiches Bett und schloss die Augen. "Vielleicht wäre es damals besser gewesen, nicht zu fliehen," murmelte sie schon im Halbschlaf in ihr Kissen. Ja, vielleicht wäre es besser gewesen. Zwar hätte sie nicht gewusst, wie lange sie das noch durchgehalten hätte, wie lange sie noch zu leben hätte, aber dort hätten ihre Freunde wenigstens eine Chance gehabt, ihr zu helfen. Dort hätten sie sie gefunden, wenn sie noch am Leben waren. Selbst das wusste sie nicht - wie es der Bande seither ergangen ist, ob sie noch auf der Suche nach ihr waren oder die Hoffnung längst aufgegeben haben. So viel Zeit ist vergangen, fast schon zwei Jahre. So viele, unendlich viele Kilometer trennen sie von einander. Sie befinden sich in zwei verschiedenen Welten. Zwei Welten, zwei Dimensionen, die so unterschiedlich waren, wie sie nur sein konnten. Dort hätte sie aus eigener Kraft nach ihnen suchen können, hier war das unmöglich. Hier fehlten ihr die Mittel. Sie wusste nicht einmal genau, wie sie wieder zurückkehren könnte. Mit was sie anfangen sollte, wo sie anfangen sollte. An dieses einfache Leben hat sie sich inzwischen gewöhnt, damit abfinden wird sie aber sich nie. Ein paar Tränen flossen über ihr Gesicht, auf den weißen Bezug. Sie war eingeschlafen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)