Verzweiflung von sandy_KID ================================================================================ Kapitel 1: Verzweiflung ----------------------- Tod. Einfach so bist du gestorben. Ganz plötzlich und ohne Vorwarnung. Einfach so bist du von uns gegangen, von mir gegangen und ich konnte nichts dagegen tun. Immer wieder flüstere ich diese Worte in die Stille um mich herum. Doch ohne sie wirklich zu begreifen. Ich kann es einfach nicht glauben, will es auch gar nicht. Erst gestern, noch nicht einmal einen ganzen Tag ist es jetzt her, dass wir noch beisammen gesessen sind und zusammen glücklich waren. Du schienst so fröhlich zu sein. Und ich war es auch. Nichts schöneres konnte ich mir vorstellen, als wenn du mir dein warmes Lächeln schenktest. Ich fühlte jedes Mal wie mein Herz begann schneller zu schlagen. Ich liebte dich. Nein, ich liebe dich immer noch, meinen Engel. Warum nur? Warum nur musste dies passieren!? Erst eine Woche ist es her, gerade mal sieben Tage, vor sieben Tagen hatte ich mich endlich getraut dir meine Gefühle zu offenbaren. Ich hatte immer Angst davor gehabt, dass du nicht das selbe für mich empfindest und dich deshalb von mir abwenden würdest, sobald du um meine wahren Gefühle wüsstest. Ich wollte einfach nicht unsere Freundschaft aufs Spiel setzten. Doch genau heute vor sieben Tagen habe ich es dann einfach nicht mehr ausgehalten. Ich musste es dir sagen. Es hätte mich sonst noch zerrissen. Ich konnte es einfach nicht mehr ertragen dir so nah und doch so fern zu sein. Dich zu umarmen und doch nicht so berühren zu können, wie ich es mir aus tiefster Seele immer wünschte. Also nahm ich an jenem Tag all meinen Mut zusammen, sah dir tief in deine wunderschönen Augen und beichtete dir die drei Worte, welche ich dir schon vor langer Zeit hätte sagen sollen. Wie eine Ewigkeit erschienen mir die wenigen Sekunden, die bis zu deiner Reaktion vergingen. Ein geradezu unerträgliches Schweigen, wie ich fand. Doch dann geschah, was ich in meinen schönsten Träumen nie zu hoffen gewagt hätte. Ganz sanft hattest du mich angelächelt, deine ohnehin schon wundervollen Augen bekamen einen noch schöneren Glanz und deine Wangen röteten sich leicht, als du mit deinem zierlichen Gesicht meinem immer näher kamst und meine Lippen schließlich mit einem sanften Kuss versiegeltest. Niemals werde ich diesen Moment vergessen. Jedes Wort wäre überflüssig gewesen. Wir wussten beide genau was dies zu bedeuten hatte und ich konnte mein Glück noch gar nicht richtig fassen. Ich dankte Gott, dass ich solch einen Engel lieben durfte. Nie mehr wollte ich dich hergeben. Um nichts auf der Welt wollte ich dich jemals wieder verlieren. Doch jetzt ist es zu spät. Gott hat seinen Engel wieder zu sich geholt. Deine leuchtenden Augen sind für immer erloschen. Doch warum nur?! Warum nur schenkte er mir erst meinen Engel, um ihn mir dann jetzt schon wieder zu nehmen!? Unter Tränen schreie ich diese Worte aus mir heraus und sehe dabei verzweifelt durch das kleine Fenster in den dunklen Nachthimmel hinaus, als könne ich dort die Antwort finden. Wie tausend Stiche mitten in mein Herz traf mich die Nachricht der beiden Polizisten, die mir von deinem grausamen Schicksal berichteten. Ein Autounfall. Du warst auf der Stelle tot. Ungläubig und mit tränengefüllten Augen starrte ich sie an, in der Hoffnung, sie hätten sich getäuscht und es handelte sich in Wahrheit um jemand anderes. Doch diese Hoffnung wurde sogleich zerstört, als sie mir deine Kette gaben, welche ich dir nur wenige Stunden zuvor geschenkt hatte. Mein Herz begann unaufhörlich zu schmerzen, ja förmlich zu zerspringen, als ich auf die in geschwungen Buchstaben eingravierte Worte blickte. ,Auf das unsere Liebe niemals vergeht.' Fast lächerlich kam mir dieser Satz in jenem Moment vor. Unfähig mich zu bewegen starrte ich mit leblosen Augen und deiner Kette in den Händen ins Leere. Die Polizeibeamten sagten noch irgendetwas, bevor sie mich mit der furchtbaren Realität allein ließen, aber ich hörte es nicht. Viel zu weit war ich schon in einer anderen Welt aus Trauer und Leid versunken. Und auch jetzt sitze ich immer noch hier und möchte einfach nicht wahr haben, dass ich dich nie wieder sehen werde. Du mir nie wieder dein wunderbares Lächeln schenken wirst, bei welchem mir immer ganz warm ums Herz wurde und ich dir nie wieder in deine unendlich schönen Augen blicken kann, um in ihnen zu versinken. Gebrochen führt mein Blick abermals zu deiner silbernen Kette, welche noch immer von meinen Händen fest umklammert wird, so als ob ich sie nie wieder loslassen möchte. Wie konnte mir Gott das nur antun?! Wie konnte er mir das Liebste, das ich jemals hatte, einfach nehmen?! Ohne dich ist mein Leben nicht mehr lebenswert. Ich lebte nur dafür, um dich glücklich zu machen. Denn das machte mich glücklich. Ich hätte alles für dich getan, egal was. Völlig egal was es war. Ich hätte es getan, ganz allein für dich! Doch jetzt bist du nicht mehr hier und mein Leben ist sinnlos geworden. Viel zu tief sitzt der Schmerz, als dass ich mir ein Leben ohne dich überhaupt vorstellen kann. Nein, so kann und will ich nicht mehr weiterleben. Zusammen mit dir wurde mir auch das Licht des Tages und die so wichtige Luft zum Atmen genommen. Und mit dieser Erkenntnis treffe ich meinen Entschluss. Langsam stehe ich auf. Nur mit Mühe und schweren Schritten schaffe ich es mich in die angrenzende Küche zu begeben. Ich nehme mir eines der Messer aus der Schublade und sehe es lange mit meinen vollkommen leeren Augen an, bevor ich es langsam, fast liebevoll über meine Haut gleiten lasse und immer fester zudrücke, bis schließlich das Blut aus meinen Pulsadern rinnt. Erst nur ein bisschen. Doch dann fließt immer mehr der roten Flüssigkeit aus meinem Arm und tropft lautlos auf den weißen Boden, verunreinigt ihn. Ich sinke auf die Knie. Ja, ich habe mich entschieden. Ich werde dir folgen. Ich werde dir in den Tod folgen. Mit der Hoffnung, dass wir uns dort wiederfinden. Immer mehr Tropfen sammeln sich nun auf dem Boden, lassen eine Blutlache entstehen. Der Schnitt an meinem Arm fängt immer heftiger an zu schmerzen. Doch das ist nichts im Vergleich zu meinem inneren Schmerz. Langsam werden meine Lider schwerer. Das bedeutet, es ist bald vorbei. Nur noch wenige Augenblicke und ich komme zu dir, wo auch immer du gerade sein magst, mein Engel. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen und einem letzten Augenblinzeln sehe ich noch einmal verschwommen deine Kette, wie sie mir nun sachte aus der Hand in die unter mir rote Flüssigkeit gleitet, bevor mir die Lider ganz zufallen und auch ich diese Welt für immer verlasse, um bei dir, meinem über alles geliebten Engel zu sein. Owari. Bei allen, die es bis hierher geschafft haben, möchte ich mich herzlich bedanken! ^^ *verneig* Ich hoffe es hat euch einigermaßen gefallen und ihr hinterlasst mir ein paar Kommis. *liebguck* Ich freue mich über jede Art von Feedback!! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)