Der Weg der Fantasie von Skywise (eine fantastische reise in ein land voller unbekannter wesen und mythen) ================================================================================ Kapitel 1: Der erste Traum -------------------------- „Ben ! komm sofort hier her ! Auf der stelle.“ Eigentlich hieß er ja Benjamin aber die Familie hatte sich angewöhnt ihn so zu nennen, zumindest das was von der Familie übrig war. Er verdrehte die Augen und beendete das Spiel und schaltete den Rechner aus. „Benjamin verdammt noch mal wo bleibst du ?“ Offensichtlich hatte Mutter mal wieder getrunken, seine Ahnnahme bestätigte sich als er im Wohnzimmer erschien. Unaufgeräumt wie immer lag seine Mutter auf der schon längst schrottreifen Couch und seine kleine sechszehnjährige Schwester saß neben ihr und hatte mühe ihre Augen offen zu halten und dem Versehprogramm zu folgen. „Hast du schon wieder vor dieser verfluchten Kiste gesessen ? wie oft soll ich dir noch sagen das du lieber mal was wichtigeres tun kannst. Schau mal wie es hier aussieht. Du könntest dich ruhig etwas nützlich machen und auch mal was tun und mich nicht alles alleine machen lassen.“ Wenn man es genau betrachtete tat er das auch schon. Er wusste sogar den genauen Zeitraum. Seit Vater sie verlassen hatte und ihnen einen Haufen schulden zurückgelassen hatte. Seine Mutter hatte statt etwas zu unternehmen angefangen zu saufen und warf so das letzte Geld zum Fenster hinaus, was er durch den Job beim Kiosk verdiente. Ben konnte so gerade noch die Schulsachen bezahlen und ein wenig Essen. Doch am meisten litt seine Schwester unter dem ganzen. Ben war zwar nur vier Jahre älter als sie doch er hatte seit her die Vater rolle für sie angenommen. „Bring deine Schwester ins Bett. Es ist schon spät.“ Gab seine Mutter mit gespielter Freundlichkeit von sich. „Ich will aber noch nicht schlafen. Ich möchte lieber den Film sehen der gleich kommt.“ Bennis Mutter schaute sie aus getrübten Augen an und verpasste Janis eine schallende ohrfeige. „Willst du wohl auf das hören was man dir sagt ?“ Eine träne erschien in auf ihrer Wange und schluchzend stand sie auf um auf ihr Zimmer zu rennen. Vorwurfsvoll, beinahe hasserfüllt schaute Ben seine Mutter an. „Musste das jetzt sein ? Sie wäre sicher auch so mitgekommen.“ „Was willst du auch noch eine gewischt bekommen ? Ich bin gerade in der richtigen Stimmung dazu. Also verpiss dich auf dein Zimmer du verzogenes Blag.“ Traurig schüttelte den Kopf als er sich noch mal umdrehte ehe er das Zimmer verließ. Seine Mutter war schon wieder dabei auf der Fernbedienung herum zu hauen und über das Programm zu fluchen während sie nach einer weiteren Flasche Bier angelte. Vorsichtig ging er zu der Tür die nur einen spaltbreit geöffnet war. Im Zimmer selbst herrschte völlige Dunkelheit, doch den Körper von Janis, die auf dem Bett lag und sich in den Schlaf weinte konnte er sehr gut erkennen. Ben wollte zu ihr gehen und sie trösten doch er hätte ihr keine Hoffnung geben können. Daher schloss er die Tür mit einem leisen klicken und ging in sein eigenes Zimmer. Das licht seiner Bettlampe einschaltend, griff er nach einem Buch über Fantasierollenspiele, besser gesagt zu einem Regelbuch von einem bestimmten spiel. Das Schwarze Auge um genau zu sein. Es war schon ulkig wie er daran herankam. Über das internett hatte er jemanden kennen gelernt, der nicht weit von ihm wohnte und Ulkigerweise auf den selben tag wie er Geburtstag hatte, wenn er auch ein wenig älter war. Aber das störte Benni nicht. Andreas war ein echt guter Kumpel auf den man sich verlassen konnte. Gebannt betrachtete er die Zeichnungen im Buch und viel in seine Traumwelt in der er als strahlender Held gegen das unrecht Kämpfte und mit Elfen und Zwergen gegen Orks und andere Scheusale stritt. Es dauerte eine weile bis er wieder auftauchte und auf die Uhr schaute. Mit einem gähnen registrierte Ben das es schon 23 Uhr war. Er legte das Buch zur Seite und zog sich aus. Fast auf der stelle schlief er ein als er sich auf dem Bett ausstreckte. Als er erwachte war ihm plötzlich unheimlich kalt. Verwundert registrierte er das er auf dem Boden lag und Kleidung trug. Allerdings keine die man sonst tragen würde. Ein schwarzes Leinenhemd und eine braune Lederhose an der etwas schweres baumelte. Als er an seine Seite schaute entdeckte er auch was es war. Ein großes Schwert steckte in einer einfachen aber gut gearbeiteten scheide. Als ein Wolf sein Nachtheulen ausstieß, welches weit durch das Tal hallte in dem er sich befand, jagte Benni einen Schauer nach dem anderen über den rücken und er schaute sich um. Eigentlich sollte er in seinem Bett liegen und schlafen, doch für einen Traum fühlte sich alles viel zu echt an. Um ihn herum war es stockdunkel, doch überall leuchteten grüne lichter, fast wie zu groß geratene Glühwürmchen. Vor ihm verlief ein Weg weiter, den er langging. Eine halbe stunde, nach seiner Schätzung, lief er durch diesen seltsamen Wald, ohne auf ein Tier oder ein anderes Lebewesen zu treffen. Dann endete der Wald abrupt und vor ihm breitete sich eine riesige karge ebene aus. Der boden war fast schwarz und außer Unkraut wuchs nichts auf dem kargen Feld. Nur spärlich wuchs hier und dort der ein oder andere verdorrte Busch oder Baum. Eine innere leere breitete sich in seinem Körper aus und plötzlich fühlte er sich schrecklich einsam. Als Benni ein Krächzen hörte schrak er aus seinen Gedanken hoch. Vor ihm erhob sich ein gewaltiger Baum, von dem er gedacht hatte das er eben noch nicht da gestanden hatte. Doch es schien als wolle dieses tote Stück Holz die Realität verändern denn es war einfach da. Ebenso wie der Schwarze Turm der sich nun nicht weit von ihm in den grauen Nachthimmel empor hob. Bens blick schweifte aber alsbald zurück zum Baum als sich das krächzen wiederholte. Nun konnte er auch sehen was dort gekrächzt hatte. Die Äste des Baumes waren voll mit Raben, die ihn aus Blutroten Augen anstarrten. Angst überfiel ihn, doch die wärme an seiner Hand ließ ihn stutzen und mit einem mal zog er das Schwert. Gerade als die Klinge die scheide verlassen hatte flogen die Raben wie ein Tier auf ihn zu und kreisten ihn ein. Immer wieder schlug er nach ihnen doch dann konnte er sich der übermacht nicht mehr erwehren und ein Besonders großes Tier riss seine Handfläche mit seiner Kralle auf. In diesem Moment schrie Benni vor Überraschung und schmerz und erwachte schweißgebadet in seinem Bett. Als er sich aufrichtete schaute er sich um. Er war wieder in seinem Zimmer und trug wieder seine Shorts. Ein pochen in seiner Hand ließ ihn zusammenzucken. Benjamin war sich sicher geträumt zu haben. Aber hinterließen Träume auch reale wunden. Dort wo ihn der Rabe verletzt hatte war eine lange, blutverkrustete Schramme. Verwirrt erhob er sich um ins Bad zu gehen und die wunde mit etwas Jod und einem Pflaster zu behandeln. Die Uhr auf dem Schränkchen hätte hämisch gegrinst wenn sie ein Gesicht gehabt hätte. Wenn er sich nicht beeilen würde, würde Ben zu spät zur Arbeit kommen. Schnell wusch sich Benni und rannte zurück in sein Zimmer um sich anzuziehen. Zeit um sich etwas zu essen zu machen war nicht mehr also ging es mit leerem Magen hinaus in die Stadt. Sicher konnte er sich dort noch etwas besorgen. Kapitel 2: Der Zweite Traum --------------------------- Als Janis aufwachte gähnte sie herzhaft. Heute war ein schulfreier Tag und so hatte sie ausschlafen können. Mit einem prüfenden blick auf die Uhr stand sie auf und faltete ihr Bettzeug zusammen. Die Angst dass ihre Mutter schimpfen konnte wenn etwas nicht so war wie sie es haben wollte war zu groß. Langsam zum Bad gehend registrierte sie dass ihr Bruder wohl zur Arbeit war, und mit einem schnellen blick ins Wohnzimmer das ihre Mutter auf der Couch eingeschlafen war und selig vor sich hin schnarchte. Janis schaute zur Tür, die zu dem Zimmer ihres Bruders führte. Er hatte ihr gesagt dass er nicht wollte das sie in seiner Abwesenheit sein Zimmer betrat, was sie allerdings noch nie davon abgehalten hatte es immer wieder zu tun. Die Neugier hatte Janis dazu getrieben in die Rollenspielbücher von Benni zu schauen und die Bilder sprachen ihr sehr zu. Besonders die Elfen und Magier gefielen ihr. In ihrer Vorstellungskraft war Janis ein Elfenmagierin, die die macht hatte dinge zu verändern und diese zu guten Zwecken einzusetzen. Es gab kein Leid und auch keinen Schmerz in ihrer Welt voller Feen, Elfen, Zwerge und Kobolde. Jeder lebte in Friede und Eintracht mit dem Anderen. Auch jetzt konnte sie dem drang in die Bücher einzutauchen nicht widerstehen und betrat das Zimmer ihres Bruders und nahm sich das nächstbeste Buch was ihr in die Finger kam. Es lag neben dem Bett auf dem Boden, was sie ein wenig stutzig machte. Ben ließ seine Bücher nie einfach so Herumliegen und schon gar nicht auf dem Boden. Mit einem Schulterzucken setzte sich Janis auf den Boden und begann zu lesen. Dabei tauchte sie wieder in ihre Welt ein und vergaß dabei alles um sich herum Verwundert stellte Janis fest dass sie plötzlich auf dem Boden lag. Auch die Gegend hatte sich verändert. Sie war nicht mehr in Bennis Zimmer. Da war sie sich ganz sicher. Um sie herum war eine grüne Wiese und überall blühten, Pflanzen und Bäume die sie in ihrem ganzen Leben noch nie gesehen hatte. Doch manche kamen ihr seltsam bekannt vor. Als hätte sie sie schon mal irgendwo erblickt, doch konnte Janis sie nicht ganz einordnen. Was sie jedoch noch mehr verwunderte, war die Tatsache das sie nicht mehr ihren Schlafanzug trug sondern eine lange, rote Robe wie sie die Magier in den Büchern ihres Bruders immer trugen. Janis schrie vor Freude auf als sie das holz eines gedrehten Magierstabes in ihrer Handfläche fühlte. Dies konnte nur ein wunderschöner Traum sein. Als sie sich erhob konnte sie einige hundert Meter weit von sich eine Gewaltige Stadt ausmachen. Riese mauern umgaben die Häuser und auf den türmen und Wehrgängen patrouillierten Soldaten. Geschäftig rollte ein Karren nach dem anderen in die Stadt, und auf den Böcken der Wagen saßen gestallten wie Janis sie sich schon immer erträumt hatte. Doch auch noch viele andere waren zu sehen. Katzenhafte Menschen und Wesen mit grauer Haut und vier Armen waren dabei. Janis konnte einfach nicht mehr anders und rannte zum Stadttor wo zwei Gewaltige Löwenartige Krieger einzelne Wagen kontrollieren und anwiesen bestimmte Plätze zu nehmen oder aufzusuchen. Von innen sah die Stadt noch größer aus und Janis ging fasziniert auf einen der Löwen zu. Wie sollte man ihn nun anreden. Einfach versuchen es war ja nur ein Traum. Es konnte also nichts schief gehen. „Verzeiht edler Herr. Wie ist der Name dieser Stadt?“ Einen Moment, als zweifelte er an dem verstand des Mädchens, betrachtete der Löwe sie und grummelt etwas. Was sie allerdings nicht verstand. „Dies ist die Hafenstadt Balan Cantara. Wenn du die Stadt betreten willst so musst du die Einreisegebühr von fünf Pekunos bezahlen.“ Verdutzt starre sie den großen Löwen an, der ihr nun seine Pranke hinhielt um das Geld einzustreichen was er wohl haben wollte. „Aber ich habe kein Geld bei mir.“ Grummelnd zog der Löwenmensch die Hand zurück. „Dann scher dich weg Weib, ich habe wichtigeres zu tun als mich mit Straßenbettlern abzugeben.“ Die große Pranke streckte sich nach ihr aus um sie beiseite zu stoßen… Janis schrak hoch als die Tür zu Bennis Zimmer aufgerissen wurde und sie ihre Mutter im Türrahmen stehen sah. „Janis was lungerst du hier schon wieder in dem Zimmer von deinem Bruder herum? Zieh dich an und dann gehst du mir ne Packung Kippen holen.“ Einen Moment hatte sie wohl zulange gezögert aus angst wieder geschlagen zu werden. „Na wird’s bald du verzogene Göre. Du könntest mal ein wenig mehr Dankbarkeit zeigen.“ Schnell, bevor ihre Mutter es sich noch mit den Schlägen überlegte, stand sie auf und rannte fast schon aus dem Zimmer in ihres um sich anzuziehen und mit dem Zehner den sie in die Hand gedrückt bekommen hatte die Zigaretten für ihre Mutter zu holen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)